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Donnerstag, 23. November 2017

Playlist #228/229 vom 26.11./10.12.2017 - JAMES NEWTON HOWARD Special

James Newton Howard zählt mit über dreißig Jahren Erfahrung, mehr als 120 von ihm musikalisch untermalten Filmen und acht Oscar-Nominierungen (u.a. für „Herr der Gezeiten“, „Auf der Flucht“, „The Village“ und „Michael Clayton“) in seinem Metier fraglos zu den renommiertesten Filmkomponisten in Hollywood. Nun tat er es seinem Freund und Kollegen Hans Zimmer – mit dem zusammen er die ersten beiden „Batman“-Reboots „Batmans Begins“ und „The Dark Knight“ vertonte – gleich und bringt derzeit viele seiner populärsten Orchester-Werke in Europa auf die Bühne. In Deutschland feierte die Tour am 21.11. im Berliner „Tempodrom“ ihren Auftakt.

Bereits der bombastische Auftakt mit einer Suite aus dem „Harry Potter“-Prequel „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ bot einen Ausblick auf die folgenden zweieinhalb Stunden, in denen er als Dirigent ein gut 100-köpfiges Orchester mit Chor aus Ungarn und Tschechien durch seine imponierende Werksbiografie führte. Auch wenn Howard, wie er selbst während des Konzerts bekundete, am liebsten romantische Komödien wie „Pretty Woman“ und „Dave“ bearbeitet, bieten ihm Filme wie „Phantastische Tierwesen“ alle Möglichkeiten, seine Fähigkeiten zu präsentieren.
„Ich denke, dass in vielerlei Hinsicht gerade ein Film wie ‚Phantastische Tierwesen‘ am spannendsten ist, denn er bietet so viele unterschiedliche Qualitäten. Da herrschen Spannung und Magie und Trauer, es ist lustig oder zauberhaft. All diese verschiedenen Aspekte stecken in dem Film. Und es sind dafür zwei Stunden und zehn Minuten Musik nötig. Das ist eine gewaltige Herausforderung, aber es verleiht mir auch den größtmöglichen musikalischen Spielraum. Es ist wirklich alles in einem: Fantasy, Action, Drama, Liebesgeschichte, Krimi“, verriet der Komponist im Interview mit entertainmag.de
Besonders herausfordernd war für Howard natürlich die Tatsache, dass der große John Williams die ersten drei „Harry Potter“-Filme mit seiner Musik veredelt hatte und das Publikum mit einer entsprechenden Erwartungshaltung auch an die Musik des Prequels ins Kino ging.
„In einem Film wie ‚Phantastische Tierwesen‘ beginne ich immer mit dem, wovor ich mich am meisten fürchte. In diesem Fall war das der Geist von John Williams, der wie ein Schatten über mir hing. Alle erwarteten neue Themen, die zu diesem neuen Film passen und die irgendwann dem Publikum so vertraut werden wie ‚Hedwig’s Theme‘. Ich habe also zuerst nach einem neuen Thema gesucht. Ich las das Drehbuch, sprach viel mit David Yates und setzte mich ans Klavier, um eine Melodie zu finden. Ich schrieb auf dem Klavier die beiden Hauptthemen, von denen eines ‚Newt’s Theme‘ wurde und das andere gewissermaßen ein übergreifendes Dachthema für die ganze ‚Phantastische Tierwesenwelt‘. Dazu habe ich dann einiges hinzugefügt und eine Art Suite geschaffen, ein Musikstück von etwa acht Minuten Länge, das eine Menge verschiedener Ideen enthält. Davon erstellte ich dann eine Synthesizer-Demo und schickte das Ganze an David. Und sobald ich den fertigen Film bekam, habe ich einzelne Teile und Stückchen davon dem Film zugeordnet. Manches funktionierte gut, anderes nicht. Und was nicht funktionierte, habe ich weggeschnitten und verworfen. Dann schrieb ich noch mehr Musik und fügte sie den Teilen hinzu, die gut funktionierten – und dann ist es schnell geschafft. Man muss einfach Schritt für Schritt vorgehen.“ (ebd.)
Schon zu Beginn des Konzerts erklärte Howard, dass er eher zufällig ins Filmgeschäft gekommen ist. „Ich habe mich nie darum bemüht, Filmkomponist zu werden. Bis ich 30 wurde, hatte ich nur wenig Musik geschrieben. Aber dann bot mir jemand einen Film an. Ich lehnte erst ab, überlegte es mir dann aber nochmal. Und als ich es ausprobierte, war es das Paradies für mich“, erzählte JNH im Interview mit nordbuzz.de. „Glücklicherweise bekam ich danach immer wieder Gelegenheiten, diesen Job auszuüben. Ich habe das nie als Selbstverständlichkeit gesehen. Denn dieses Glück kann schnell verschwinden. Oder wie mein Agent gerne sagt: ‚Du bist nur so gut wie deine letzte Arbeit.‘“ Einer der unterhaltsamen Höhepunkte des Konzerts war der Moment, als sich JNH ans Piano setzte und erzählte, wie er als Musiker überhaupt bekannt worden ist und ein witzig gemachter Animationsfilm dazu auf der Leinwand lief. Demnach bekam Howard ein volles Klavierstipendium, stellte aber bald fest, dass es so viele andere junge talentierte Pianisten gab und er ohnehin keine Lust mehr zu praktizieren hatte. Nach ein paar Jahren, in denen er überhaupt keine Musik machte und stattdessen unterschiedlichen Jobs nachging, nahm er ein Solo-Album auf, das als interessant, aber unverkäuflich eingestuft wurde. Bis er dann Elton John kennenlernte, der einen Keyboarder für seine Tour suchte.
„Es war ein bisschen so wie im Märchen von ‚Aschenputtel‘: Ich war das arme Kind, und plötzlich wurde ich auf den Ball gebeten und war in einem Raum mit Elton John. Elton war 27, ich 23. Er engagierte mich als Tour-Keyboarder, ließ mich an Songs mitschreiben. Er war unglaublich großzügig und hat mir so viel ermöglicht, unter anderem auch, mit Orchestern zu arbeiten.“ (ebd.)
Der Weg an die Spitze war anfangs natürlich mühsam. Seit seinem Filmdebüt mit „Männer für jeden Job“ (1985) arbeitete er jährlich an mindestens vier Filmen, darunter zunächst an „Gelobtes Land“ (1987), „Ein Leben voller Leidenschaft“ (1988) und „Die Killer-Brigade“ (1989), bis ihm schließlich 1990 der Durchbruch mit „Pretty Woman“ gelang.
Als Howard das Hauptthema des Films auf dem Klavier spielt, läuft ein Potpourri an Szenen des Films über die Leinwand, so dass sich der Zuschauer nicht mehr wie im Konzertsaal, sondern wie im Kino fühlte und so dem großartigen Orchester nicht mehr die verdiente Aufmerksamkeit schenkte, so vor allem bei „Peter Pan“ und „Wyatt Earp“, aber auch den Disney-Filmen „Dinosaurier“ und „Maleficent“. Besonders ärgerlich war diese Art der Präsentation bei der Suite zu den Filmen von M. Night Shyamalan, mit dem Howard so kreativ und effektiv zusammengearbeitet hat.
Im Konzert wechselten sich wahllos Szenen aus „The Sixth Sense“, „Unbreakable“, „The Last Airbender“, „Signs“, „Lady In The Water“, „After Earth“ und „Signs“ ab. Der großartigen Musik, die Howard für all diese Filme komponierte, kam dabei leider zu kurz. Wenigstens der fantastische Score zu „The Village“, bei dem Howard für den Film die Solo-Violine von Hilary Hahn einspielen ließ, erhielt eine angemessenen Präsentation. Dazu erzählte der 66-Jährige, dass das Studio bei „The Village“ von einem Action-Film ausging, Night er und aber meinten, es handelte sich um eine Liebesgeschichte. Und als Howard dem Regisseur ein Demo für den Score zu „Signs“ vorlegte, trieb dieser ihn an, das Thema mit den drei Noten so oft wie möglich im Film einzusetzen, wozu Howard die entsprechende Variation gleich am Piano vorspielte. Es sind vor allem diese Momente gewesen, die ein wenig Einblick in den Schaffensprozess von Filmmusik gewährten.
Ein weiteres Beispiel führte Howard bei „King Kong“ vor, wo er innerhalb von fünf Wochen die bisher komponierte und von Peter Jackson abgelehnte Musik von Howard Shore ersetzen musste. Dazu präsentierte Howard zunächst eine Szene mit der Begegnung von King Kong und Naomi Watts in New York ohne Musik, um sie dann mit seiner Komposition erneut zu präsentieren. Dabei erzählte Howard die Anekdote, dass Jackson aus dem Demo gerade mal drei Sekunden gefielen, aus denen Howard dann etwas machen sollte. Überhaupt gab Howard zu, dass das Nervigste an seinem Job sei, das eigene Material immer wieder umschreiben zu müssen. Auf der anderen Seite zeigte er sich sehr stolz, immerhin neun Julia-Roberts-Filme (u.a. „Flatliners“, „Larry Crowne“, „Die Hochzeit meines besten Freundes“, „Duplicity“, „Entscheidung aus Liebe“ und „America’s Sweethearts“) vertont und mit Lawrence Kasdan an Filmen wie „Grand Canyon“, „Wyatt Earp“ und „Dreamcatcher“ zusammengearbeitet und so viel von dem „derzeit inspirierendsten Komponisten“, Hans Zimmer, gelernt zu haben, als sie an den beiden „Batman“-Filmen zusammenwirkten.
Die „Harvey Dent“-Suite aus „The Dark Knight“ zählte dann ebenso zu den Höhepunkten des Konzertabends (ohne störende Begleitbilder) wie das Hauptthema aus „Schnee, der auf Zedern fällt“, der von einer Berliner Sängerin vorgetragene Hit-Song „The Hanging Tree“ aus „Die Tribute von Panem“ und das von einer afrikanischen Sängerin eindrucksvoll begleitete Stück aus Edward Zwicks „Blood Diamond“.
Zu den frenetisch geforderten Zugaben zählten dann „Maleficent“ und erneut eine Suite aus dem ambitionierten „Phantastische Tierwesen“-Projekt, an dessen Fortsetzung Howard bereits arbeitet. In den zwei Stunden des heutigen Specials gibt es neben den Highlights aus den bereits erwähnten Shyamalan-Filmen auch viele nicht im Konzert berücksichtigte Perlen wie „Überleben!“, „Der Mann im Mond“, „Flatliners“, „The Interpreter“, „Michael Clayton“, „Waterworld“ und Howards aktuellen Soundtrack zu „Roman J. Israel, Esq.“ zu hören.
Playlist #228 vom 26.11.17
01. James Newton Howard - The Wave (The Last Airbender) - 03:08
02. James Newton Howard - First Kiss (Pretty Woman) - 02:52
03. James Newton Howard - The Big Goodbye (Three Men And A Little Lady) - 03:06
04. James Newton Howard - Penguin (5 Corners) - 03:13
05. James Newton Howard - Dani Brings Court Water (The Man In The Moon) - 03:36
06. James Newton Howard - Other Side Of The Moon (Falling Down) - 04:08
07. James Newton Howard - Malcolm's Story/Cole's Secret (The Sixth Sense) - 04:02
08. James Newton Howard - The Wreck (Unbreakable) - 03:56
09. James Newton Howard - Eating (Alive) - 05:02
10. James Newton Howard - Redemption (Flatliners) - 04:31
11. James Newton Howard - Night Talk/Enola Swim (Waterworld) - 04:13
12. James Newton Howard - Lovemaking (The Devil's Advocate) - 03:32
13. James Newton Howard - Simon's Journals (The Interpreter) - 03:05
14. James Newton Howard - Security Meeting (Duplicity) - 02:49
15. James Newton Howard - Times Square (Michael Clayton) - 03:38
16. James Newton Howard - Evacuation (I Am Legend) - 04:27
17. James Newton Howard - Thought I'd Never Call? (Blood Diamond) - 03:56
18. James Newton Howard - It's In The Subtext (King Kong) - 03:19
19. James Newton Howard - Return - The Vote (The Village) - 06:03
20. James Newton Howard - Throwing A Stone (Signs) - 05:47
21. James Newton Howard - Finding Water (Dinosaur) - 04:14
22. James Newton Howard - The Secret Swim (Atlantis - The Lost Empire) - 02:46
23. James Newton Howard - End Titles (The Trigger Effect) - 03:06
24. James Newton Howard - Charades (Lady In The Water) - 05:50
25. James Newton Howard - The Evacuation (Snow Falling On Cedars) - 06:34
26. James Newton Howard - Parade Prep (Parkland) - 03:48
27. James Newton Howard - Filing The Brief (Roman J. Israel, Esq.) - 05:38
Playlist #229 vom 10.12.17
01. James Newton Howard - Main Titles (Fantastic Beasts And Where To Find Them) - 02:54
02. James Newton Howard - Pete & Trish (Dreamcatcher) - 02:12
03. James Newton Howard - Main Titles (The Saint Of Fort Washington) - 04:42
04. James Newton Howard - Opening/Exchange (Salt) - 04:10
05. James Newton Howard - The Hospital (Vertical Limit) - 02:46
06. James Newton Howard - Robbie's Cured/End Credits (Outbreak) - 07:13
07. James Newton Howard - Main Title (The Fugitive) - 03:50
08. James Newton Howard - White Hart (Snow White & The Huntsman) - 06:36
09. James Newton Howard - The Queen Of Faerieland (Malecifent) - 03:22
10. James Newton Howard - Flying (Peter Pan) - 03:32
11. James Newton Howard - The Fire (Restoration) - 03:18
12. James Newton Howard - Main Titles (Wyatt Earp) - 04:40
13. James Newton Howard - Finds Jeep (The Postman) - 03:38
14. James Newton Howard - Don't Want Out (Grand Canyon) - 06:49
15. James Newton Howard - Desert Montage (Hidalgo) - 02:44
16. James Newton Howard - She Hates Me (Dave) - 03:12
17. James Newton Howard - Leap Of Faith (Nanny McPhee & The Big Bang) - 05:47
18. James Newton Howard - Labor (Junior) - 04:06
19. James Newton Howard - The Vineyard/Deal (French Kiss) - 02:55
20. James Newton Howard - The Street (The Prince Of Tides) - 03:09
21. James Newton Howard - Mel's Decision/Running Again (One Fine Day) - 03:00
22. James Newton Howard - Be With You (The Happening) - 03:41
23. James Newton Howard - Stampede (Water For Elephants) - 06:00
24. James Newton Howard - The Bielski Brothers/Ikh Bin A Mame (Defiance) - 04:23
25. James Newton Howard & Hans Zimmer - Barbastella (Batman Begins) - 04:45
26. James Newton Howard - Chariot Ceremony (The Hunger Games) - 03:38
27. James Newton Howard - The Tour (The Hunger Games: Catching Fire) - 05:56 

Sonntag, 5. November 2017

Playlist #227 vom 12.11.2017 - NEUHEITEN 2017 (5)

In der letzten Neuheiten-Sendung in diesem Jahr dominieren die ruhigen, düster-melancholischen Klänge. Neben neuen Arbeiten von Carter Burwell, Thomas Newman, Stephen Warbeck, Philip Glass und Alexandre Desplat für die große Leinwand gibt es neue Musik zu den Fernsehserien „Taboo“, „The Walking Dead“, „Game of Thrones“ und „Fargo“, dazu Soundtracks zu den Dokumentarfilmen „Vietnam“, „Unrest“, „Jane“, „Blue Planet II“, „Sea Of Life“ und „To The Orcas, With Love“ sowie Soundtrack-Verwandtes von In The Nursery und Jeff Rona.

Der französische, in Spanien lebende Komponist Pascal Gaigne („Katmandú“, „Theo’s House“) schuf zum spanischen Historiendrama „Handia“ über den größten Mann der Welt eine sehr intime, subtile Musik, die zum genauen Zuhören einlädt. Sein prominenter Landsmann Alexandre Desplat vertonte derweil nach „The Ides of March“ (2011) und „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“ (2014) mit dem Mystery-Crime-Drama „Suburbicon“ bereits die dritte Regiearbeit von Hollywood-Star George Clooney, der ein Drehbuch der Coen-Brüder („No Country For Old Men“, „Fargo“) mit Matt Damon und Julianne Moore in den Hauptrollen verfilmte.
Sehr umtriebig ist momentan der amerikanische Komponist Bear McCreary, der seine Karriere mit Fernsehserien wie „Battlestar Galactica“, „Human Target“, „Trauma“ und „Terminator: S. C. C.“ begann und in den letzten Jahren neben der Musik zur Zombie-Horror-Serie „The Walking Dead“ vermehrt fürs Kino und Filme wie „The Forest“, „The Boy“, „10 Cloverfield Lane“ und „Colossal“ engagiert worden ist. Momentan ist nicht nur der erste offizielle Score zur Erfolgsserie „The Walking Dead“ bei Lakeshore Records erschienen, nachdem bislang nur Song-Compilations, Promos und Bootlegs im Umlauf gewesen waren, sondern auch McCrearys Musik zu Jennifer Breas Doku-Drama „Unrest“, zu Danny Strongs biografischen Drama „Rebel In The Rye“ und zum Horror-Thriller „Happy Deathday“, in denen der Komponist verschiedenste Facetten seines Könnens präsentiert.
Fleißig ist auch Carter Burwell, Hauskomponist der Coen-Brüder, gewesen. Er kreierte die jeweils sehr melancholische, feinsinnige Musik zu Todd Haynes Verfilmung von Brian Selznicks Mystery-Familien-Drama „Wonderstruck“, zu Martin McDonaghs grandios besetzten Comedy-Crime-Drama „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ und zu Simon Curtis‘ Biopic „Goodbye Christopher Robin“ über den Winnie-Pooh-Schöpfer A.A. Milne.
Ruhige, leicht exotisch angehauchte Klänge präsentieren Thomas Newman („Victoria & Abdul“) und Stephen Warbeck („Hampstead“), ehe Marco Beltrami mit der Musik zur Jo Nesbø-Verfilmung „Der Schneemann“ und Patrick Doyle mit dem farbenfrohen Orchesterscore zu Kenneth Branaghs Neuverfilmung des Agatha-Christie-Klassikers „Mord im Orient-Express“ für etwas lebhaftere Klänge sorgen.
Jeff Rona, der mit „Projector“ gerade auch ein Soloalbum (mit Gastkomponisten wie Peter Gregson und David Julyan) veröffentlicht hat, eröffnet den elektronischen Part der Sendung mit seiner Musik zu den beiden Dokumentarfilmen „To The Orcas, With Love“ und „Sea Of Life“, Trent Reznor und Atticus Ross („The Vietnam War“), Junkie XL („The Journey: Hunter Returns“) und Cliff Martinez („The Foreigner“) präsentieren teilweise recht rhythmisch pulsierende Scores, ehe die aus Sheffield stammenden Zwillinge Klive und Nigel Humberstone mit ihrem neuen Album „1961“ besonderen Ereignissen aus ihrem Geburtsjahr huldigen, beispielsweise dem Bau der Berliner Mauer („Torschlusspanik“), den Romanen „Solaris“ und „Catch-22“, den Weltraumspaziergängen von Yuri Gagarin und Amnesty International.
Auch der Oscar-nominierte Komponist Nicholas Britell („Moonlight“) kreierte für das biografische Comedy-Drama „Battle Of The Sexes“ einen coolen Vintage-Soundtrack. Der Film thematisiert den Kampf für die Gleichberechtigung von Frauen, den 1973 die Tennis-Weltranglistenerste Billie Jean King (Emma Stone) vorantrieb und dabei auf erbitterten Widerstand des ehemaligen Champions Bobby Riggs (Steve Carell) stieß, der nicht nur seine besten Tage hinter sich hatte, sondern auch mit seiner Spielsucht kämpfen musste.
„Beim Komponieren des Scores habe ich mich zunächst auf zwei verschiedene musikalische ‚Welten‘ fokussiert: die ‚externe‘ Welt des Sports und des Wettbewerbs und die ‚interne‘ Welt der Figuren und ihrer persönlichen Reisen. Zusätzlich habe ich mich damit auseinandergesetzt, wie die 1970er Soundscapes auf frische und einzigartige Weise reflektiert werden können“, erklärt Britell im Booklet zum Soundtrack. „Letztlich ist das musikalische Terrain nicht gänzlich den 70ern angepasst, aber es stellt doch eine Hommage an die Art und Weise dar, wie Musik damals aufgenommen wurde. Wie benutzten Vintage-Mikrofone bei unseren Aufnahme-Sessions und wir spielten mit der Audio-Qualität und -Textur, um dem Score ein Gefühl dieser Ära zu verleihen.“
Altbekanntes mit Neuem zu vermischen war auch das Konzept von Minimal-Music-Legende Philip Glass („The Hours“, „The Secret Agent“) für die Arbeit an dem Soundtrack zu Brett Morgans Dokumentarfilm über Leben und Wirken der Primatenforscherin Jane Goodall. Im Jahr seines 80. Geburtstages präsentiert der Großmeister seit längerer Zeit wieder ein Orchesterwerk, das vor allem aus seinem Streichquartett Nr. 3 zitiert. Abgerundet wird die Sendung durch Max Richters düstere Musik zur Amazon-Serie „Taboo“, Jeff Russos bereits drittem Soundtrack zur erfolgreichen Krimi-Drama-Serie „Fargo“ und Ramin Djawadis farbenprächtiger Musik zur bereits siebten Staffel der Fantasy-Serie „Game Of Thrones“.
Playlist:
01. Pascal Gaigne - Academia de los ilustres (Handia) - 03:26
02. Fernando Velázquez - Marrowbone (Marrowbone) - 04:15
03. Ramin Djawadi - Rule Of Three (The Mountain Between Us) - 03:28
04. Alexandre Desplat - Playing Catch In The Sun (Suburbicon) - 03:36
05. Bear McCreary - Innocence (Rebel In The Rye) - 04:29
06. Bear McCreary - The Day Will Come (The Walking Dead) - 02:56
07. Bear McCreary - Conversion Disorder (Unrest) - 04:18
08. John Paesano - Lost For Words (Same Kind Of Different As Me) - 03:01
09. Carter Burwell - Keep Your Memories (Goodbye, Christopher Robin) - 03:27
10. Carter Burwell - The Meteorite (Wonderstruck) - 03:11
11. Thomas Newman - Gain The Ocean (Victoria & Abdul) - 02:42
12. Stephen Warbeck - Japanese Restaurant (Hampstead) - 03:33
13. Michael Brook - After Carlos (Stronger) - 04:07
14. Marco Beltrami - Main Titles (The Snowman) - 03:29
15. Patrick Doyle - Orient Express Suite (Murder On The Orient Express) - 03:20
16. Jeff Rona - A History Lesson (To The Orcas, With Love) - 03:13
17. Jeff Rona - Deep Sea Corals (Sea Of Life) - 03:52
18. Trent Reznor & Atticus Ross - Passing The Point (The Vietnam War) - 04:25
19. Junkie XL - A New Galaxy (The Journey: Hunter Returns) - 04:46
20. Cliff Martinez - She Used You (The Foreigner) - 04:13
21. Jeff Beal - Mirror Image (Gypsy) - 04:05
22. In The Nursery - Torschlusspanik (1961) - 04:56
23. Ramin Djawadi - Dragonstone (Game Of Thrones: Season 7) - 05:05
24. Hans Zimmer, Jacob Shea & Dave Fleming - The Blue Planet (Blue Planet II) - 03:17
25. Nicholas Britell - The Bra/Court Loss (Battle Of The Sexes) - 04:36
26. Philip Glass - Grub Is Born (Jane) - 03:47
27. Max Richter - Openings (Taboo) - 02:13
28. Jeff Russo - Fargo Main Theme [Season 3] (Fargo Year 3) - 02:30
29. Henry Jackman & Matthew Margeson - Poppy's Terms (Kingsman: The Golden Circle) - 03:01
30. Jeff Rona - Cerulean Blue (Projector) - 06:36

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