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Sonntag, 6. Dezember 2015

Playlist #177 vom 13.12.2015 - ARMAND AMAR Special

Armand Amar war schon in den Vierzigern, als der Autodidakt seinen ersten Soundtrack komponiert hat. Mittlerweile zählt der 1953 in Jerusalem geborene, in Marokko aufgewachsene und in Paris lebende Komponist zu den versiertesten Vertretern seines Genres und bezaubert sein Publikum vor allem durch die harmonische Verbindung von klassischer und elektronischer Musik, verschiedensten Percussions und exotischen Klängen. Nun ist mit „Human“ der Soundtrack zu einer neuen Dokumentation von Yann Arthus-Bertrand erschienen, mit dem Amar bereits an Filmen wie „Home“ und „Planet Ocean“ zusammengearbeitet hat.

Schon seit frühester Kindheit begann sich Armand Amar für Musik zu interessieren und er studierte sowohl die klassische europäische Musik als auch die traditionellen Formen afrikanischer Musik und der des Mittleren Ostens. Seine Faszination für die Verbindung von Musik und körperlicher Performance führte zur Zusammenarbeit mit dem südafrikanischen Choreographen Peter Gross und daraufhin mit verschiedenen Tanzgruppen und Schauspiel-Workshops von Patrice Chéreau und dem Conservatoire National Supérieur.
1994 komponierte Amar den Soundtrack zu Michel Blancs Film „Grosse Fatigue“ und 1997 zur Fernseh-Präsentation von „Miracle a l'Eldorado“. Seinen Durchbruch als Filmkomponist feierte er 2002, als er die Musik zu Costa-Gravas „Der Stellvertreter“ beisteuerte.
„Ich habe es immer genossen, mit anderen kreativen Leuten zusammenzuarbeiten“, verriet Amar im Interview mit Stéphane Lerouge auf seiner Homepage. „Ich liebe das Arbeiten von Angesicht zu Angesicht, ich mag Konfrontationen, sei es mit einem Choreographen, einem Filmemacher oder einem Theater-Regisseur. Ich habe selten für mich allein geschrieben, mit niemandem außer mir zum Reden. Ich bin nicht wirklich daran interessiert, als Einzelner zu arbeiten.“
Zum Film kam Amar eher zufällig, als er durch sein Plattenlabel Long Distance, das er 1994 mit seinem Freund Alain Weber gegründet und sich einen Namen im Bereich traditioneller, klassischer und World Musik gemacht hat, Kontakt zur Produzentin Michèle Ray-Gavras bekam. Während Amar als musikalischer Berater für Tony Gatlifs „Latcho Drom“ tätig gewesen ist, den Ray-Gravas produzierte, gab er ihr und ihrem Ehemann Costa-Gavras einige Aufnahmen, die er fürs Ballett geschrieben hatte.
„Neun Jahre später rief mich Costa-Gavras an und bat mich, ‚Amen.‘ mit Musik zu versorgen, weil er bereits Teile des Films mit der Musik unterlegt hat, die ich ihm gegeben hatte. Nachdem ich den Film gesehen hatte, arbeitete ich einige Tage lang an einigen Entwürfen, um Costa mit einer möglichen Richtung zu versorgen. Seine Reaktion war unvergesslich: ‚Sorry, aber das ist überhaupt nicht das, was ich mir vorgestellt habe!‘
Später habe ich realisiert, warum; erstens wollte er überhaupt nicht viel Musik, sondern er wollte sie nur sehr sparsam einsetzen; zweitens wollte er jeglichen Pathos vermeiden, jegliche schwebende lyrische Passage. Er brauchte etwas Distanz. Das tatsächliche Thema des Films ist Verantwortung, nicht wie es zum Holocaust kam. Mit seinem Rat im Hinterkopf machte ich mich an einer kompletten Überarbeitung des Scores, seinen dahinter liegenden Absichten, seiner Ästhetik.“ (ebd.)
Seit seiner Arbeit an „Amen.“ hat Amar an so unterschiedlichen Filmen wie Costa-Gravas‘ „The Axe” (2005), „The Trail” von Eric Valli (2005), Radu Mihaileanus „Live and Become” und „Days of Glory” (“Indigènes”), Julie Gavras’ „Blame it on Fidel” (alle 2006), Gilles de Maistres „The First Cry“ (2007), Gilles Legrands „La jeune fille et les loups“, Diane Kurys’ „Sagan“ (2008), Yann Arthus-Bertrands „Home“ und Radu Mihaileanus „The Concert“ (2009) gearbeitet.
In den letzten Jahren sind Radu Mihaileanus „Quelle der Frauen“ (2011), Marcos Bernsteins „Mein kleiner Orangenbaum“ (2012) und Erik Poppes „Tausendmal gute Nacht“ (2013) dazugekommen. Dabei überrascht der Komponist mit immer neuen Kombinationen von klassischen, modernen und exotischen Musikstilen.
„Seit ich aus Indien zurückgekehrt bin, habe ich ein Bedürfnis, Dinge zu mixen, etwas, das Bartók ,imaginäre Folklore‘ nannte. Ich empfinde eine Leidenschaft für Klänge und die Kombinationen, die mit ihnen herzustellen sind. Ein Instrument mit einem anderen zu assoziieren beinhaltet, eine bestimmte Farbe zu kreieren, wenn möglich eine, die vorher nicht existiert hat, wie in der Malerei. Außerdem liebe ich es, traditionelle Instrumente aus ihrem ursprünglichen Kontext zu lösen, sie zu entwurzeln. So habe ich japanische Trommeln in ‚The Trail‘, Mandolinen in ‚Blame it on Fidel!‘ und Shakuhachi in ‚Days of Glory‘ verwendet, auch wenn es keine logische Wahl gewesen ist. Ich habe mit Costa-Gravas darüber gestritten, weil ich ein Solo-Duduk-Spiel in ‚Amen.‘ einsetzen wollte, als Kassovitz mit seinem gelben Stern in den Zug steigt, auch wenn das Duduk kein traditionelles jüdisches Instrument ist. Das macht keinen Unterschied; ich verwende es nicht wegen seiner Wurzeln, sondern wegen seiner Ausdruckskraft.“ (ebd.)

Filmographie: 
1997 Miracle à l'Eldorado (TV-Film)
2002 Der Stellvertreter
2004 Die Erde von oben (Dokumentation)
2004 L'enfant endormi
2004 Tabous - Zohre & Manouchehr (Dokumentation)
2005 Bab'Aziz - Der Prinz, der seine Seele betrachtete
2005 Die Axt
2005 Geh und lebe
2006 Der Oberst und ich
2006 La faute à Fidel!
2006 Tage des Ruhms
2006 The Trail
2007 Cartouches gauloises
2007 Comme ton père
2007 Der erste Schrei (Dokumentation)
2007 Immigrant (Kurzfilm)
2007 Marie Humbert, le secret d'une mère (TV-Film)
2008 Bonjour Sagan
2008 La jeune fille et les loups
2008 L'appel de la forêt (TV-Dokumentation)
2009 Das Konzert
2009 Eden à l'Ouest
2009 Ihre erste Afrika-Story (TV-Film)
2009 London River
2009 Moi, Van Gogh (Kurzfilm)
2009 Home (Dokumentation)
2010 Ao, le dernier Néandertal
2010 Comme les cinq doigts de la main
2010 Grüne Hölle (TV-Film)
2010 Hors la loi
2010 L'instant T (Kurzfilm)
2010 Marion Mazzano (TV-Serie)
2010 The Writers' Block (TV-Serie)
2010 Vu du ciel les héros de la nature (TV Serie)
2011 Acht Blumen (Kurzfilm)
2011 Die freien Menschen
2011 Nordkorea für Einsteiger (TV-Film)
2011 Quelle der Frauen
2011 Tu seras mon fils
2012 Amazônia Eterna (Dokumentation)
2012 Ce que le jour doit à la nuit
2012 Die durstige Welt (TV-Dokumentation)
2012 Habiba (Kurzfilm)
2012 Here and the Great Elsewhere (Kurzfilm)
2012 Le capital
2012 Mein kleiner Orangenbaum
2012 Planet Ocean (Dokumentation)
2013 Belle und Sebastian
2013 Crime d'État (TV-Film)
2013 Mantis Religiosa, Vision of the Dance (Kurzfilm)
2013 Né quelque part
2013 Pour une femme
2013 Tausendmal gute Nacht
2013 The Hunter (Kurzfilm)
2013 Ye Ying - Le promeneur d'oiseau
2013 The Painter (Kurzfilm)
2014 24 jours
2014 Caricaturistes, fantassins de la démocratie (Dokumentation)
2014 Ce soir je vais tuer l'assassin de mon fils (TV-Film)
2014 Interdites d'école (TV-Film)
2014 Jusqu'au dernier (TV Mini-Serie)
2014 Méditerranée, notre mer à tous (TV-Dokumentation)
2015 L'odeur de la mandarine
2015 Une chance de trop (TV Mini-Serie)
2015 Une mère en trop (TV-Film)
2015 Human (Dokumentation)
2015 Belle et Sébastien, l'aventure continue
Playlist:
01. Armand Amar - Paddy Fields (Human) - 03:39
02. Armand Amar - The Mount Olympus (Mediterranean) - 06:02
03. Armand Amar - Cycle (Resist) - 03:33
04. Armand Amar - From Africa Return (A Thousand Times Good Night) - 04:56
05. Armand Amar - Le Pont de Glace (Belle et Sébastien) - 03:02
06. Armand Amar - La Source (La source des Femmes) - 06:05
07. Armand Amar - Pour une Femme (Pour une Femme) - 04:49
08. Armand Amar - La Jeune Fille et les Loups III (La Jeune Filles et les Loups) - 04:29
09. Armand Amar - Home part 2 (Home) - 03:42
10. Armand Amar - Rajah Ampat (Planet Ocean) - 03:25
11. Armand Amar - Vu du Ciel (Vu du Ciel) - 05:04
12. Armand Amar - La Genese (Comme les 5 Doigts de la Main) - 05:35
13. Armand Amar - Retour a la Vie (AO) - 04:01
14. Armand Amar - Mère et Enfant (Va, Vis et Deviens) - 03:11
15. Armand Amar - Hedome (Nomad's Dance 2) - 03:39
16. Armand Amar - Ram Rama (Ikat) - 06:27
17. Armand Amar - Le Réve (The First Cry) - 03:13
18. Armand Amar - Kadjiro and Grace (La Piste) - 04:25
19. Armand Amar - Shahar 12 (Shahar) - 04:03
20. Armand Amar - Memories of the Past (My Sweet Orange Tree) - 04:16
21. Armand Amar - Par delá les Vignes (Tu seras mon Fils) - 05:12
22. Armand Amar - I (Amazonia) - 03:57
23. Armand Amar - Indigènes (Indigènes) - 03:23
24. Armand Amar - Les Grottes (Images) - 04:10
25. Armand Amar - La Valse du Couperet (Le Couperet) - 05:09
26. Armand Amar - Variation 5 (Nomad's Dance) - 05:42

Soundtrack Adventures #177 with ARMAND AMAR @ Radio ZuSa 2015-12-13 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Sonntag, 14. März 2010

Playlist # 28 vom 14.03.10 - ARMAND AMAR Special

Der 1953 in Jerusalem geborene französische Komponist marokkanischen Ursprungs Armand Amar verbrachte seine Kindheit in Marokko und war bald von den damals noch exotisch klingenden Instrumenten und außergewöhnlicher europäischer Musik fasziniert. Als Autodidakt brachte er sich das Spielen von Tablas, Zarb und Congas bei, studierte schließlich bei verschiedenen Lehrern traditionelle und klassische Musik. 1976 entdeckte Amar den Tanz, als er einer Einladung des südafrikanischen Choreographen Peter Gross gefolgt war. Hier erfuhr er eine direkte Beziehung zur Musik, die Kraft freier Improvisation, die Vorteile authentischer, punktgenauer Wechselbeziehungen.
In der Folge arbeitete er mit unterschiedlichen Choreographen in den verschiedenen Branchen zeitgenössischen Tanzes zusammen. Diese musikalischen und spirituellen Einflüsse schlugen sich auch in seinen Filmarbeiten wieder, wie in Costa-Gavras’ „Eyewitness” (2000) und “The Axe” (2005), “The Trail” von Eric Valli (2005), Radu Mihaileanus “Live and Become”, Rachid Boucharebs “Days of Glory” (“Indigènes”), Julie Gavras’ “Blame it on Fidel” (alle 2006), Gilles de Maistres „The First Cry“ (2007), Gilles Legrands „La jeune fille et les loups“, Diane Kurys’ „Sagan“ (2008), Yann Arthus-Bertrands „Home“ und zuletzt Radu Mihaileanus „The Concert“.
Zusammen mit seinem Freund Alain Weber gründete er 1994 auch das Plattenlabel Long Distance, auf dem mittlerweile über 60 Titel aus den Bereichen traditioneller, klassischer und World Musik veröffentlicht worden sind.

Filmografie (Auswahl):
1997: Miracle à l'Eldorado
2002: Amen.
2004: Tabous (Zohre & Manouchehr)
2004 : La Terre vue du ciel
2005: Va, vis et deviens
2005: Le Couperet
2006: La Piste
2006: Baba Aziz
2006: Indigènes
2006: Vu du ciel
2006: La Faute à Fidel
2007: Cartouches Gauloises
2007: Le Premier Cri
2007: Marie Humbert, le secret d'une mère
2007: Comme ton père
2008: La Jeune Fille et les loups
2008: Sagan
2009: Welcome
2009: Eden à l'Ouest
2009: Moi, Van Gogh
2009: Marco Polo
2009: Grands Reporters
2009: London River
2009: Home
2009: Le Concert
Playlist
1 Armand Amar - Ram Rama (Ikat) - 06:27
2 Armand Amar - Les Larmes (Mon Colonel) - 05:18
3 Armand Amar - Kadjiro and Grace (La Piste) - 04:25
4 Armand Amar - Suite (Indigenes) - 08:57
5 Armand Amar - Dreaming (The First Cry) - 03:13
6 Armand Amar - The Waltz (Ikat) - 05:58
7 Armand Amar - Les Grottes (Images) - 04:10
8 Armand Amar - Rake The Forest (Home) - 04:30
9 Armand Amar - La Bagarre (The Maiden And The Wolfs) - 03:19
10 Armand Amar - Bab Aziz (Bab Aziz) - 07:54

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