Radio ZuSa

Samstag, 22. Juni 2013

Playlist # 114 vom 30.06.2013 - ALBERTO IGLESIAS Special

Mit „Fliegende Liebende“ startet ein neuer Film des spanischen Ausnahmeregisseurs Pedro Almodóvar in den deutschen Kinos. Für die musikalische Seite zeichnet einmal mehr sein Landsmann Alberto Iglesias verantwortlich, der seit Almodóvars 1995 inszeniertem Film „Mein blühendes Geheimnis“ ständiger Begleiter des exzentrischen Filmemachers ist.

Der 1955 in San Sebastián geborene Komponist Alberto Iglesias hat in seiner Heimatstadt Klavier, Harmonie und Kontrapunkt studiert, anschließend in Paris Komposition und Piano bei Francis Schwartz sowie elektroakustische Komposition bei Gabriel Brncic in Barcelona. In den Jahren zwischen 1981 und 1986 bildete er mit seinem Freund und Kollegen Javier Navarrete („Pans Labyrinth“, „Mirrors“) ein elektronisches Musikerduo, das mehrere Tourneen absolvierte.
Sein Spielfilmdebüt gab Iglesias 1992 mit der Filmmusik zu Julio Médems Regieerstling „Kühe“, für den der Regisseur mit einem Goya für den besten neuen Regisseur ausgezeichnet und Iglesias immerhin mit einer Goya-Nominierung bedacht worden ist. Médem und Iglesias arbeiteten auch bei den Filmen „Das rote Eichhörnchen“ (1993), „Tierra“ (1996), „Die Liebenden des Polarkreises“ (1998) und „Lucia und der Sex“ (2001) zusammen. Eine weitere enge Zusammenarbeit verbindet Iglesias mit dem bereits erwähnten Almodóvar, mit dem der Komponist an Werken wie „Live Flesh – Mit Haut und Haar“ (1997), „Alles über meine Mutter“ (1999), „Sprich mit ihr“ (2002), „La mala educación – Schlechte Erziehung“ (2004), „Volver – Zurückkehren“ (2006), „Zerrissene Umarmungen“ (2009) und „Die Haut, in der ich wohne“ (2011) gewirkt hat.
Höhepunkte in der Filmographie des spanischen Komponisten sind die jeweils für einen Oscar nominierten Scores zu Fernando Meirelles‘ „Der ewige Gärtner“ (2005) und Marc Fosters „Drachenläufer“ (2007), bei denen Iglesias mit ethnisch-dramatischer Musik glänzte. Einen weiteren Glanzpunkt setzte Iglesias mit seiner Musik zu dem insgesamt vierstündigen dokumentarischen Spielfilm-Zweiteiler „Che“ (2008) von Stephen Soderbergh, zu dem eine sehr intellektuelle Collagenmusik komponiert wurde.
Alberto Iglesias’ ‚Che‘ ist eine konsequente, in Teilen avantgardistische und aufreibende Collagenmusik, die die Ereignisse auf der Leinwand eher unterbewusst denn emotional beeinflusst. Der Spanier spielt bewusst mit Atonalität, Dissonanzen und gezielter Planlosigkeit, sodass die Musik auf CD eine kleine Herausforderung ist. Unter den 20 Titeln fällt eine knappe Handvoll durch pures Sounddesign im Hörerlebnis ab, doch der Rest ist eine sehr lohnenswerte Reise zu dem rohen Urzustand der Musik. Der Kontrast ist perfekt, wenn zum Abschluss Mercedes Sosa mit ihrer samtenen Stimme und Silvio Rodriguez mit einem Archivstück konventionelle Töne anschlagen. Eine packende Musik, aber nur sehr bedingt für jeden Hörer geeignet“, beschreibt Jan Zwilling den Soundtrack auf original-score.de
In den letzten Jahren glänzte Iglesias mit Arbeiten zu Dominik Molls „Der Mönch“ und Tomas Alfredsons Spionage-Drama „Dame, König, As, Spion“ (2011).

Filmographie:
1992: Vacas - Kühe (Vacas), Regie: Julio Medem
1993: Das rote Eichhörnchen (La ardilla roja), Regie: Julio Medem
1993: ¡Dispara!, Regie: Carlos Saura
1995: Una Casa en las afueras, Regie: Pedro Costa
1995: Mein blühendes Geheimnis (La flor de mi secreto), Regie: Pedro Almodóvar
1996: Pasajes, Regie: Daniel Calparsoro
1996: Tierra, Regie: Julio Medem
1997: Live Flesh – Mit Haut und Haar (Carne trémula), Regie: Pedro Almodóvar
1997: Das Zimmermädchen der Titanic (La camarera del Titanic), Regie: Bigas Luna
1998: Die Liebenden des Polarkreises (Los amantes del círculo polar), Regie: Julio Medem
1999: Alles über meine Mutter (Todo sobre mi madre), Regie: Pedro Almodóvar
2001: Lucia und der Sex (Lucía y el sexo), Regie: Julio Medem
2002: Sprich mit ihr (Hable con ella), Regie: Pedro Almodóvar
2002: Der Obrist und die Tänzerin (The Dancer Upstairs), Regie: John Malkovich
2003: Öffne meine Augen (Te doy mis ojos), Regie: Icíar Bollaín
2003: Comandante, Regie: Oliver Stone
2004: La mala educación – Schlechte Erziehung (La mala educación), Regie: Pedro Almodóvar
2005: Der ewige Gärtner (The Constant Gardener), Regie: Fernando Meirelles
2006: Volver – Zurückkehren (Volver), Regie: Pedro Almodóvar
2007: Drachenläufer (The Kite Runner), Regie: Marc Forster
2008: Che – Revolución (Che: Part One), Regie: Steven Soderbergh
2008: Che – Guerrilla (Che: Part Two), Regie: Steven Soderbergh
2009: Zerrissene Umarmungen (Los abrazos rotos), Regie: Pedro Almodóvar
2010: 72 Stunden – The Next Three Days (The Next Three Days)
2010: Und dann der Regen (También la lluvia), Regie: Icíar Bollaín
2010: José e Pilar, Regie: Miguel Gonçalves Mendes
2011: Die Haut, in der ich wohne (La piel que habito), Regie: Pedro Almodóvar
2011: Le Moine, Regie: Dominik Moll
2011: Dame, König, As, Spion (Tinker, Tailor, Soldier, Spy), Regie: Tomas Alfredson
2013: Fliegende Liebende (Los amantes pasajeros), Regie: Pedro Almodóvar
Playlist:
1 Alberto Iglesias - El hijo de Ariadna (Los Amantes Pasajeros) - 04:02
2 Alberto Iglesias - Interior (La Flor de mi Secreto) - 05:16
3 Alberto Iglesias - Felicidad o infierno (Una Casa en las Afueras) - 03:02
4 Alberto Iglesias - El Flechazo (Carne Tremula) - 03:58
5 Alberto Iglesias - Marie y Zoe (La Camarera del Titanic) - 03:09
6 Alberto Iglesias - Todo sobre mi Madre (Todo sobre mi Madre) - 04:10
7 Alberto Iglesias - Me voy a morir de tanto amor (Lucia y el Sexo) - 02:42
8 Alberto Iglesias - El grito (Hable con ella) - 03:29
9 Alberto Iglesias - The Dancer Upstairs (Pacos de Baile) - 04:10
10 Alberto Iglesias - Encuentro en el rio (Te doy mis Ojos) - 04:31
11 Alberto Iglesias - Puerta final (La mala Educación) - 06:28
12 Alberto Iglesias - Roadblock II (The Constant Gardener) - 03:30
13 Alberto Iglesias - Dicen que l ahan visto (Volver) - 04:26
14 Alberto Iglesias - J.L.I.F.B. (Cautiva) - 05:35
15 Alberto Iglesias - Fly A Kite (The Kite Runner) - 04:27
16 Alberto Iglesias - Ambush (Che) - 03:44
17 Alberto Iglesias - Peeping Tom (Los Abrazos Rotos) - 03:03
18 Alberto Iglesias - Persecución (También La Lluvia) - 04:26
19 Alberto Iglesias - Prometeo encadenado (The Skin I Live In) - 05:00
20 Alberto Iglesias - George Smiley (Tinker, Tailor, Soldier, Spy) - 05:19
21 Alberto Iglesias - Procession (Le Moine) - 04:41
22 Alberto Iglesias - Kite Tournament (The Kite Runner) - 05:40
23 Alberto Iglesias - Yaku (También La Lluvia) - 05:01
24 Alberto Iglesias - Tessa In The Bath (The Constant Gardener) - 04:12
25 Alberto Iglesias - One's Gone (Tinker, Tailor, Soldier, Spy) - 03:36
26 Alberto Iglesias - El Amante Menguante (Hable con ella) - 08:28

Donnerstag, 13. Juni 2013

Playlist # 113 vom 16.06.2013 - NEUHEITEN 2013 (1)

Die meisten meiner Soundtrack-Sendungen auf Radio ZuSa stehen bekanntermaßen unter einem bestimmten Thema, seien es die Arbeiten eines ausgewählten Komponisten, Regisseurs oder Schauspielers, seien es Specials zu Fernsehserien oder Filmgenres. Ab und an möchte ich allerdings auch einen kleinen Überblick über ganz aktuelle Soundtrack-Veröffentlichungen geben.

In dieser Sendung beginne ich mit einer Zusammenarbeit, die seit dem 1999 veröffentlichten Mystery-Thrillerdrama „The Sixth Sense“ sehr erfolgreich funktioniert, nämlich die zwischen dem Filmemacher M. Night Shyamalan und Komponist James Newton Howard („King Kong“, „Waterworld“, „Wasser für Elefanten“), der sich neben Hans Zimmer und James Horner zu den wichtigsten zeitgenössischen Filmkomponisten entwickelt hat. Für den Science-Fiction-Thriller „After Earth“ mit Will Smith in der Hauptrolle hat Howard vielleicht nicht seine imposanteste Arbeit abgeliefert, aber doch einen melodischen Score mit ebenso ruhigen wie dramatischen Elementen.
Das trifft auch auf den neuen Score des britischen Komponisten Alex Heffes („The Last Of Scotland“, „Red Riding Hood“) zu, der für das nach dem Zweiten Weltkrieg spielende Drama „Emperor“ sehr gefühlvoll zu Werke gegangen ist. Heroischer ging Mark Isham („Crossing Over“, „L.A. Crash“) bei dem Sportlerdrama „42“ an die musikalische Untermalung, die geschickt elektronische Sequenzen mit Orchester-Klängen vereint. Etwas jazziger geht es in der erneuten Zusammenarbeit zwischen dem spanischen Filmemacher Pedro Almodóvar und seinem Landsmann Alberto Iglesias zu – „Fliegende Liebende“ heißt der interessante deutsche Verleihtitel von „Los Amantes Pasajeros“. Ausgesprochen ruhig wird es mit einem Block, den der junge amerikanische Komponist Hanan Townshend einleitet. Den epischen Film von Meisterregisseur Terrence Malick („The Tree Of Life“, „The New World“) über das Wesen der Liebe hat Townshend mit sehr atmosphärischen Ambient-Klängen versehen. Das ist auch das Markenzeichen von Cliff Martinez, der mit dem Robert-Redford-Drama „The Company You Keep“ und dem Thriller-Drama „Only God Forgives“ gleich zwei neue Arbeiten vorlegt.
Ebenso besinnlich sind die neuen Soundtracks von Clint Mansell zu „Stoker“, dem US-Debüt des koreanischen Filmemachers Park Chan-wook („Oldboy", „Lady Vengeance"), Deborah Lurie („9“) und Armand Amar, der auf seinem eigenen Label Long Distance die beiden Soundtracks zu „My Sweet Orange Tree“ und „Amazonia Eterna“ auf einer CD zusammengefasst und zudem seine Arbeit zu „Planet Ocean“ auf einem weiteren Album veröffentlicht hat. Einmal erweist sich Amar als versierter Komponist mit ausgeprägtem Sinn für schöne Piano-Melodien, zarte akustische Akzente und stimmungsvolle Gesangseinlagen. Neues gibt es auch von Superstar Hans Zimmer zu hören. Neben Zack Snyders „Superman“-Neuinterpretation „Man Of Steel“ hat er mit Lorne Balfe und Lisa Gerrard an der Fernsehserie “The Bible” gewirkt und dazu eindringlich intensive Klänge kreiert, die durchaus an seine Arbeit zu „Gladiator“ anknüpfen.
Sein Kollege Ramin Djawadi hat sich durch sein Engagement für die Fernsehserie „Prison Break“ zu einem gefragten Komponisten im TV-Bereich entwickelt. Neben „Person Of Interest“ tut er sich momentan durch seine Arbeit zu „Game Of Thrones“ hervor, zu deren dritten Staffel nun auch der Soundtrack veröffentlicht worden ist. Elektronisch wird es bei „Maniac“, dem Soundtrack von Rob zum Remake des gleichnamigen Horror-Klassikers. Nach Auszügen aus Harry Escotts Score zum britischen Gangster-Thriller „Welcome To The Punch“, Antonio Pintos „The Host“ und „Snitch“ sowie Trevor Morris‘ „Olympus Has Fallen“ folgt ein Dreierpack des nach wie vor sehr produktiven Brian Tyler zum neuen „Iron Man 3“-Spektakel, zu Louis Leterriers Thriller „Die Unfassbaren – Now You See Me“ und dem Videogame „Army Of Two: The Devil’s Cartel“, bevor Danny Elfman mit vertraut verspielten Klängen zum Animations-Film „Epic“ auf das Ende der Sendung zusteuert. Das Finale bestreitet Altmeister Pino Donaggio mit seiner dramatischen Musik zu Brian De Palmas neuen Thriller „Passion“.
Playlist:
1 James Newton Howard - Ghosting (After Earth) - 04:46
2 Alex Heffes - Opening Title (Emperor) - 06:04
3 Mark Isham - Jackie Robertson (42) - 06:46
4 Alberto Iglesias - Piano Bar (Los Amantes Pasajeros) - 04:00
5 Hanan Townshend - Sweet Prospect (To The Wonder) - 05:17
6 Cliff Martinez - Somewhere Someone Knows Something (The Company You Keep) - 04:25
7 Cliff Martinez - Leave My Son In Peace (Only God Forgives) - 04:51
8 Clint Mansell - Becoming … (Stoker) - 05:30
9 Deborah Lurie - Tierney Arrives (Safe Haven) - 05:27
10 Armand Amar - Memories Of The Past (My Sweet Orange Tree) - 04:16
11 Armand Amar - Amazonia Eterna VII (Amazonia Eterna) - 05:01
12 Armand Amar - Footprints Everywhere (Planet Ocean) - 04:12
13 Hans Zimmer & Lorne Balfe - The Nativity (The Bible) - 04:34
14 Ramin Djawadi - Mhysa (Game Of Thrones: Season 3) - 03:55
15 Rob - Haunted (Maniac) - 03:40
16 Harry Escott - St. Botolph's (Welcome To The Punch) - 04:16
17 Antonio Pinto - Healing (The Host) - 04:29
18 Antonio Pinto - Truck Fight (Snitch) - 04:33
19 Trevor Morris - Day Break/We Will Rise/End Credits (Olympus Has Fallen) - 05:06
20 Brian Tyler - War Machine (Iron Man 3) - 07:18
21 Brian Tyler - Sleight Of The Mind (Now You See Me) - 04:46
22 Brian Tyler - Dust Unsettled (Army Of Two: The Devil's Cartel) - 04:51
23 Danny Elfman - Return (Epic) - 04:18
24 Pino Donaggio - Journey Through A Nightmare (Passion) - 07:46

Samstag, 1. Juni 2013

Playlist # 112 vom 02.06.2013 - MICHAEL GIACCHINO Special

Jeder Komponist hat seine eigene Geschichte zu erzählen, wie er zur Filmmusik gekommen ist. Bei Michael Giacchino war es wie bei vielen Kollegen seiner Generation die epochale „Star Wars“-Musik von John Williams, die in dem Jungen den Traum entwickeln ließ, selbst Komponist zu werden. Mittlerweile hat sich Giacchino vom Komponisten für Videospiele („Medal Of Honor“, „Call Of Duty“) und TV-Serien („Lost“, „Alias“) zu einem begehrten Blockbuster-Garanten gemausert, der für seinen langjährigen Weggefährten J.J. Abrams gerade das neue „Star Trek“-Abenteuer „Into Darkness“ vertont hat.

Seine musikalische Karriere begann der am 10. Oktober 1967 in Riverside, New Jersey, geborene Giacchino im zarten Alter von zehn Jahren, als er seine eigenhändig animierten Kurzfilme mit selbstaufgezeichneten Soundeffekten versehen oder die passende Musik für sie ausgesucht hat. Er besuchte die Filmhochschule School of Visual Arts in New York City und anschließend die Juilliard School, wo er sich vermehrt dem Thema Komposition widmete. Neben diesem Aufbaustudium arbeitete er bei den Universal Studios und bei Walt Disney. Nachdem Giacchino schließlich für Disney nach Los Angeles zog, nahm er am film-scoring programme der University of California teil. 1997 wurde Giacchino von DreamWorks beauftragt, die Musik zum Videospiel „The Lost World“ zu komponieren, das auf dem gleichnamigen Film von Steven Spielberg basiert. Der erstmals für ein Videospiel mit einem großen Orchester eingespielte Score ebnete Giacchino den Weg zur beliebten „Medal Of Honor“-Reihe und weiteren Weltkriegsspielen. Schließlich wurde Hollywood-Regisseur J.J. Abrams auf den Komponisten aufmerksam und engagierte ihn für seine Fernsehserie „Alias – Die Agentin“, wofür Giacchino einen Mix aus Technopop und klassischen Agentenfilm-Motiven kreierte.
Im Mai 2000 führte Giacchino seine erste Symphonie „Camden 2000“ im Sony E-Center in Camden, New Jersey, auf und gewann ein Jahr später zu „Medal Of Honor: Underground“ den Academy Award of Interactive Arts & Sciences für die beste Komposition für ein Videospiel. Diese Auszeichnung erhielt der Komponist auch für seine Musik zu den Nachfolgespielen „Medal Of Honor: Frontline“ und „Medal Of Honor: Allied Assault“.
2004 begann J.J. Abrams die Produktion zur insgesamt sechs Staffeln umfassenden Fernsehserie „Lost“, zu der Varese Sarabande zu jeder Staffel auch einen Soundtrack veröffentlichte, teils sogar als Doppel-CD. Mittlerweile avancierte Giacchino auch zu einem begehrten Filmkomponisten. So vertonte er für Pixar 2004 den Animationsfilm „Die Unglaublichen“.
„Regisseur Brad Bird kannte meine Arbeit für ‚Alias‘ und wollte einen sehr spezifischen Sound – und einiges von den Sachen, die ich gemacht habe, waren in dem Pool dessen, wonach er Ausschau hielt. Es war auch so, dass einige der Jungs, mit denen ich vor Jahren zusammengearbeitet hatte, bei Pixar waren, so dass sie für mich einsetzen konnten. Wenn man hinschaut, werden Pixar-Filme gewöhnlich von Randy Newman und Thomas Newman vertont, sehr etablierten Namen. Ich habe immer gedacht, wenn mich jemand ansah, dass er sagt: ‚Wer hat diesen Typen hier reingelassen?‘“, erinnert sich Giacchino im Interview mit Dan Goldwasser auf soundtrack.net an seinen ersten großen Kinofilm. „Das Großartige an Brad war die gleiche Situation wie mit J.J. Abrams. Als ich J.J. kennenlernte, habe ich nur Videospiele gemacht, und J.J. hörte die Scores zu diesen Spielen und wollte mich treffen, damit ich an ‚Alias‘ arbeitete. Die Mentalität von Leuten wie J.J. oder Brad, die jemanden ansehen und sagen können ‚Ich mag deine Arbeit, ich kümmere mich nicht darum, ob ich deinen Nachnamen kenne‘, ist so selten in dieser Stadt. Als ich Videospiele machte, war ich der ‚Videospiele-Typ‘. Ich bin glücklich, dass ich für einige der coolsten Spiele arbeiten konnte, aber es war schwer, aus dieser Schleife auszubrechen, und es brauchte jemanden wie J.J., der sagte: ‚Es kümmert mich nicht, dass er nur Videospiele macht – ich mag seine Arbeit.‘ Das Gleiche passierte mit Brad. Die Leute würden sagen, ‚er ist nur ein Fernseh-Typ‘, und Brad würde sagen: ‚Na und? Ich war auch ein TV-Typ!‘. Auf diese Weise lernte Brad so viel von dem, was er macht – mit Fernsehen. So sah er mich wie jemanden, der durch ein Dschungel-Camp ging und überlebte. Er betrachtete Fernsehen wie ein Dschungel-Camp für Kinofilme.“ 
Nach dem erfolgreichen Einstieg mit „Die Unglaublichen“ folgten weitere Pixar-Aufträge zu „Ratatouille“ (2007), „Oben“ (2009) und „Cars 2“ (2011) und seit J.J. Abrams‘ Kinodebüt „Mission: Impossible III“ (2006) alle weiteren Filme des Regisseurs („Cloverfield“, „Super 8“, „Star Trek“, „Mission Impossible: Ghost Protocol“, „Star Trek: Into Darkness“). Für „Oben“ durfte Giacchino auch schon seinen ersten Oscar in Empfang nehmen. Weitere werden sicherlich noch folgen …

Filmografie:
1995: Buffalo Soldiers
1997: The Lost World (Videospiel)
1998: The Lost World: Chaos Island (Videospiel)
1998: Squad Commander (Videospiel)
1998: Small Soldiers (Videospiel)
1998: No salida
1998: Freight
1998: Teen Angel (TV)
1999: Immer Ärger mit Schweinchen George (My Brother Pig) (TV-Film)
1999: Los Gringos (Kurzfilm)
1999: The Others (TV)
1999: T'ai Fu (Videospiel)
1999: Warpath: Jurassic Park (Videospiel)
1999: Medal of Honor (Videospiel)
2000: Medal of Honor: Underground (Videospiel)
2000: Muppets Monster Adventure (Videospiel)
2001: The Trouble With Lou
2001: Semper Fi (TV)
2001: Alias – Die Agentin (Alias) (Fernsehserie)
2002: Mein Freund, der Geist (Redemption of the Ghost) (TV)
2002: Medal of Honor: Frontline (Videospiel)
2002: Medal of Honor: Allied Assault (Videospiel)
2003: Secret Weapons over Normandy (Videospiel)
2003: Call of Duty (Videospiel)
2003: Sin – Der Tod hat kein Gewissen (Sin)
2004: Call of Duty: United Offensive (Videospiel)
2004: Call of Duty: Finest Hour (Videospiel)
2004: Mercenaries: Playground of Destruction (Videospiel, Main Theme)
2004: Die Unglaublichen – The Incredibles (The Incredibles)
2004: Phenomenon II – Ein wunderbares Genie (Phenomenon II) (TV)
2004: Lost (Fernsehserie)
2005: The Muppet’s Wizard of Oz (TV)
2005: Pros and Cons (Pilotfilm) (TV)
2005: The Catch (Pilotfilm) (TV)
2005: Sky High – Diese Highschool hebt ab! (Sky High)
2005: Die Familie Stone – Verloben verboten! (The Family Stone)
2005: Looking for Comedy In The Muslim World
2005: Tom and Jerry: The Karate Guard (Kurzfilm)
2005: One Man Band (Kurzfilm)
2006: Mission: Impossible III
2006: Six Degrees (Fernsehserie)
2006: What About Brian? (Fernsehserie)
2006: Black (Videospiel, Main Theme mit Chris Tilton)
2007: Medal of Honor: Vanguard (Videospiel, Sammlung vorheriger MoH-Projekte)
2007: Medal of Honor: Airborne (Videospiel)
2007: Ratatouille
2007: Lifted (Kurzfilm)
2008: Turning Point: Fall of Liberty (Videospiel)
2008: Fracture (Videospiel, zusammen mit Chris Tilton und Chad Seiter)
2008: Cloverfield
2008: Fringe – Grenzfälle des FBI (Fringe, Fernsehserie)
2008: Speed Racer
2009: Star Trek
2009: Oben (Up)
2009: Earth Days
2010: Day & Night (Kurzfilm)
2010: Let Me In
2010: Undercovers (Fernsehserie)
2011: Super 8
2011: Cars 2
2011: Mission: Impossible – Phantom Protokoll (Mission: Impossible – Ghost Protocol)
2011: 50/50 – Freunde fürs (Über)Leben (50/50)
2012: John Carter – Zwischen zwei Welten (John Carter)
2012: Alcatraz (Fernsehserie)
2013: Star Trek Into Darkness

Playlist:
1 Michael Giacchino - Kirk Enterprises (Star Trek: Into Darkness) - 03:00
2 Michael Giacchino - Medal Of Honor (Medal Of Honor) - 04:12
3 Michael Giacchino - Track 1 (Turning Point: Fall Of Liberty) - 02:03
4 Michael Giacchino - Escape From Casablanca (Medal Of Honor: Underground) - 03:20
5 Michael Giacchino - Track 4 (Small Soldiers) - 03:43
6 Michael Giacchino - Escaping Gotha (Medal Of Honor: Frontline) - 07:18
7 Michael Giacchino - Spanish Heist (Alias) - 04:30
8 Michael Giacchino - Navel Gazing (Lost - Season 1) - 03:24
9 Michael Giacchino - Hurley's Handouts (Lost - Season 2) - 04:42
10 Michael Giacchino - The Glory Days (The Incredibles) - 03:34
11 Michael Giacchino - End Creditouilles (Ratatouille) - 09:14
12 Michael Giacchino - Power Placement (Sky High) - 02:50
13 Michael Giacchino - Masking Agent (Mission: Impossible III) - 03:38
14 Michael Giacchino - Mood India (Mission: Impossible - Ghost Protocol) - 04:28
15 Michael Giacchino - The Temple Of Issus (John Carter) - 03:25
16 Michael Giacchino - It's Finn McMissile! (Cars 2) - 05:53
17 Michael Giacchino - End Credits Can Suck It! (Land Of The Lost) - 03:26
18 Michael Giacchino - Tragic Story Of Rex Racer (Speed Racer) - 04:49
19 Michael Giacchino - A Very Good Tree (The Family Stone) - 03:56
20 Michael Giacchino - Separate Ways (Monte Carlo) - 03:01
21 Michael Giacchino - Regarding Evil (Let Me In) - 03:46
22 Michael Giacchino - Roar! (Cloverfield) - 09:58
23 Michael Giacchino - That New Car Smell (Star Trek) - 04:46
24 Michael Giacchino - The Whole Earth Catalog (Earth Days) - 03:59
25 Michael Giacchino - Up With End Credits (Up) - 07:39

Soundtrack Adventures # 112 with MICHAEL GIACCHINO @ Radio ZuSa 02-06-2013 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

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