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Samstag, 7. Oktober 2023

Playlist #381 vom 08.10.2023 - Neuheiten 2023 (6)

Die produktivsten Jahre hinsichtlich neuer Soundtracks hat der zweifache Oscar-Preisträger Hans Zimmer („The Lion King“, „Dune“) hinter sich, doch der Meister innovativer Klänge legt regelmäßig einen neuen Score vor. Neben seiner Arbeit zu Gareth Edwards‘ Science-Fiction-Drama „The Creator“ gibt es in dieser Sendung neue Soundtracks von Charlie Clouser, Volker Bertelmann, Marcelo Zarvos, Joseph Trapanese und Brian Eno zu hören, dazu neue Musik zu Serien-Highlights wie „The Morning Show“, The Winning Time Sessions“, „Only Murders in the Building“ und „Good Omens“ sowie klassische Werke mit oft filmmusikalischem Bezug von Esther Abrami, Anna Lapwood, Dirk Maassen, James Newton Howard und Jóhann Jóhannsson
Acht Filme haben Regisseur M. Night Shyamalan und der mehrfach Oscar-nominierte Komponist James Newton Howard miteinander verwirklicht, von Shyamalans ersten Hollywood-Blockbuster „The Sixth Sense“ (1999) über „Unbreakable“ (2000), „Signs“ (2002), „The Village“ (2004) und „Lady in the Water“ (2006) bis zu „The Happening“ (2008), „The Last Airbender“ (2010) und „After Earth“ (2013). Howard, der mit dieser fruchtbaren Zusammenarbeit einige seiner eindrucksvollsten Arbeiten komponierte, hat nun einige Highlights aus jedem seiner Soundtracks zu Shyamalans Filmen mit ausgesuchten Solisten – Pianist Jean-Yves Thibaudet, Geigerin Hilary Hahn und Cellistin Maya Beiser -, einem Session-Orchester und dem Chor The New Voice unter Leitung von Gavin Greenaway in den Londoner Air Studios eingespielt. 
„Dieses Album musste gemacht werden, ich musste es machen“, erzählt der Komponist im Booklet zu dem am 20. Oktober erscheinenden Album „Night After Night“. „Diese Scores repräsentieren ein besonderes Kapitel in meiner Filmmusikkarriere – einen disziplinierteren Ansatz, der eine Änderung meiner Arbeitsweise erforderte. Dies sind Suiten aus den acht Filmen, die ich mit Night gemacht habe. Es ist Piano-zentriert, mit einer ordentlichen Menge an originaler Musik dort, wo ich glaubte, eine Idee vervollständigen oder zu ihrer Vervollständigung folgen zu müssen. Ich bin Night zutiefst dankbar, mir diese außergewöhnlichen musikalischen Gelegenheiten ermöglicht zu haben.“ 
Als Appetizer dem passenderweise „Night After Night“ betitelten Album sind vorab die beiden Singles „The Village: Morning“ und „Flow Like Water“ (aus „The Last Airbender“) erschienen.  
Charlie Clouser begleitet das erfolgreiche Torture-Porn-Franchise „Saw“ seit dem Auftakt mit James Wans „Saw“ aus dem Jahre 2004. Nahezu zwanzig Jahre später legt Clouser auch die Musik zum zehnten „Saw“-Film vor, wobei er natürlich einige prominente Hauptthemen aus seiner ersten Arbeit wiederverwendet hat.
Mit Peter Lepeniotis‘ Horror-Komödie „Zombie Town“ hat Ryan Shore („Trick or Treat“, „Scooby-Doo!“, „Love, Guaranteed“, „The Curse of Buckout Road“) einen vergnüglichen Score kreiert, der neben den obligatorischen Horror-Elementen auch romantische und abenteuerliche Klänge bereithält. „Man kann gar nicht genug betonen, wie viel es mir bedeutet, die Musik für diesen großartigen Film mit zwei meiner Lieblingsschauspieler, Dan Aykroyd und Chevy Chase, komponiert zu haben. Die Filme, die sie jeweils und gemeinsam gedreht haben, prägten im wahrsten Sinne des Wortes meine frühesten Erinnerungen daran, Filme über alles zu lieben“, rekapituliert Shore seine Arbeit an „Zombie Town“
„Eine der Herausforderungen bei der Vertonung eines neuen Films besteht darin, den Gesamtton, die Instrumentierung und den Ansatz zu verfeinern, wie die Musik das Geschichtenerzählen am besten unterstützen kann. Nachdem ich den Film zum ersten Mal gesehen und mit Peter über seine gewaltige Vision gesprochen hatte, waren mir glücklicherweise alle diese Aspekte sofort klar und ich konnte voller Vorfreude eintauchen. Am Anfang des Films hören wir ein großes Orchester, das einen Horrorfilm-Stil der 1950er Jahre spielt, und wir merken schnell, dass dies für den Film im Film ist. Kurz darauf hören wir ein herzliches Kleinstadtthema, das uns zeigt, dass wir uns nun in der realen Welt von Carverville befinden. Sobald jedoch der Film im Film in das wahre Carverville vordringt, folgt die Filmmusik derselben Reise und der große Horrorfilmstil der 1950er Jahre übernimmt Carverville vollständig.“ 
In Mar Targaronas Horror-Thriller „El cuco“ beschließen Marc und Anna, ihr Haus mit dem deutschen Pensionärs-Paar Hans und Olga zu tauschen, die sie online kennengelernt haben, doch Stück für Stück entwickelt sich der Haustausch für Marc und Anna zu einem Albtraum, als sie entdecken, dass Hans und Olga andere Pläne für sie haben. „Die Prämisse für diesen Film ist – wie der Titel schon sagt - der Kuckucksvogel. Da der Kuckuck und die Kuckucksuhr im Film immer präsent sind, war meine erste Idee, das Hauptthema aufzubauen, die Bewegung des Sekundenzeigers einer mechanischen Uhr“, offenbart der spanische Komponist Diego Navarro die Inspiration zur Musik des Horror-Thrillers „El cuco“
„Das Hauptthema habe ich für Streichorchester, Klavier, Harfe und Schlagzeug geschrieben und beinhaltet einen kleinen Chor für drei Sopranistinnen, um die Idee eines Rituals oder Zauberspruchs hervorzuheben, der im Film eine wichtige Rolle spielt. Dann habe ich in anderen Stücken einen gemischten Chor eingesetzt, um mit dem Orchester die zuvor erwähnten Zauber zu wirken. Die Musik entwickelt sich mit dem Film weiter, auf einer Reise vom Licht zur Dunkelheit, immer geleitet von diesem Kuckucksvogel-Intervall oder der Kuckucksmelodie, einem Motiv, das schon immer Teil des kollektiven Gedächtnisses war.“ 
In dem Krimi-Drama „Verano en rojo“ untersucht Kommissarin María Ruiz in Madrid im Jahr 2010 das finstere Verbrechen eines jungen Mannes. Ohne sichtbare Identität und ohne Hinweise oder erkennbares Motiv gerät María in einen Fall, der immer komplizierter wird. Dazu komponierte die spanische Komponistin Paula Olaz einen Score, in dem Solo-Instrumente, Orchester, elektronische Klänge und Chorgesänge eine interessante Verbindung eingehen. 
„Die Stimme steht in diesem Soundtrack im Mittelpunkt und fungiert als Hauptfigur. Die in ,Verano en rojo‘ eingesetzte Musik verkörpert irgendwie ein stilles Flehen, einen kraftvollen Ausdruck, der den zum Schweigen gebrachten Opfern eine Stimme gibt, den kindlichen Seelen, die die Folgen von Missbräuchen durch kirchliche Schatten ertragen mussten“, erklärt Olaz. „Durch eine vielfältige Bandbreite an Kompositionen vermitteln die Chorstücke das historische Gewicht der kirchlichen Institution durch tiefe männliche Stimmtöne, während die Frauenstimmen einen Chor bilden, der die Zerbrechlichkeit der Kindheit heraufbeschwört. Im Mittelpunkt dieses musikalischen Erlebnisses steht die Solistin Julia Blasco als die Stimme der Kindheit, die Unschuld und Reinheit verkörpert, die für die Erzählung von zentraler Bedeutung sind. Wie ein Orientierungspunkt wird ihre Stimme zur zentralen Achse der Handlung. Die Symphonie verwebt sich mit elektronischen Elementen und vermischt das Elektronische mit dem Orchester in einem melodischen Tanz aus Streichern und Synthesizern. Die Genres fließen und vermischen sich und reichen von spannenden Thriller-Elementen bis hin zur Erhabenheit von Chor- und Orchestermusik, die alle durch den Faden elektronischer Klanglandschaften miteinander verbunden sind.“ 
Die 26-jährige Esther Abrami zählt derzeit zu den Shooting-Stars der Klassik-Szene und macht vor allem auch auf Social-Media-Kanälen Furore, wo sie unter anderem ihren Podcast „Women in Classical“ präsentiert, in dem sie regelmäßig herausragende Musikerinnen und Komponistinnen aus der klassischen Musik interviewt. Nach ihrem 2022 veröffentlichten Debütalbum „Esther Abrami“ präsentiert die Geigerin, die nach ihrem Studium am Royal College of Music ihren Master am Royal Brimingham Conservatoire absolviert hatte und als Artist in Residence beim English Symphony Orchestra engagiert ist, folgt nun mit „Cinéma“ ein Album mit neu arrangierten Stücken ihrer Lieblings-Soundtracks. Das Spektrum reicht dabei von japanischen Animes („Naruto“, „Demon Slayer“) über ikonische französische Filme wie „Die fabelhafte Welt der Amelie“ und „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ bis zu klassischen Stücken von Tschaikowsky, Schostakowitsch und Astor Piazzolla, die in Filmen Verwendung gefunden haben. 
„Ich bin so stolz auf mein neues Album“, schwärmt die in Südfrankreich aufgewachsene und in Großbritannien lebende Geigerin, die das Album mit dem Dirigenten und Arrangeur Ben Palmer und dem City of Prague Philharmonic Orchestra einspielte. 
„Ich wollte eine abwechslungsreiche musikalische Reise zusammenstellen, die meinen klassischen Hintergrund, mein französisch-jüdisches Erbe, meine Unterstützung für Frauen in der Musik und meine Liebe zu Filmen und Anime widerspiegelt und verschiedene Genres, Kulturen und Generationen verbindet.“ 
Zu den Höhepunkten des Albums zählen neben James Newton Howards „The Hanging Tree“ aus „The Hunger Games: The Mockingjay Pt. 1“ und Michael Nymans „The Diary of Anne Frank“ auch die beiden exklusiv für dieses Album von Anne Dudley und Rachel Portman zur Verfügung gestellten Kompositionen. 
Ähnlich wie Abrami zählt auch die 1995 in der Grafschaft Oxfordshire geborene Organistin Anna Lapwood zu den beeindruckendsten jungen Künstlern der klassischen Musik, die mit ihrem Engagement in den sozialen Medien auch junge Menschen für ihre Musik zu begeistern verstehen. Auf ihrem neuen Album „Luna“ präsentiert Lapwood, die als erste Frau in der Geschichte des Magdalen College Oxford ein Orgelstipendium erhielt und 2016 due jüngste musikalische Direktorin in Cambridge wurde, eine Mischung aus neu arrangierten Stücken traditioneller Komponisten wie Bach, Debussy und Chopin sowie zeitgenössischen (Film-)Komponisten wie Hans Zimmer, Max Richter, Dario Marianelli, Ludovico Einaudi und James Newton Howard
„Einer der Höhepunkte meines Jahres ist die Zeit, die ich damit verbringe, Musik in Sambia zu unterrichten. Ich liebe die Menschen, die Musik und das Lachen, aber ich freue mich auch immer darauf, das erste Mal wieder den sambischen Nachthimmel zu sehen. Du schaust nach oben alles ist voller Sterne. Helle Sterne, trübe Sterne; einige funkeln, andere sind statisch; es gibt leuchtende Kugeln und andere Punkte, die kleiner als Nadelstiche sind“, erzählt Anna Lapwood von ihrer Inspiration zu „Luna“
„Bei diesem Album stelle ich mir vor, dass wir dastehen und in den Himmel blicken, überwältigt von der Größe dessen, was wir sehen können. Ich stelle mir vor, dass unser Geist uns, während wir nach oben blicken, fast dorthin führen kann, indem wir durch den Nachthimmel reisen und einzelne Sterne mit ihren einzigartigen Persönlichkeiten und Eigenschaften erkunden.“ 
Der 1970 in Aachen geborene und in Ulm lebende Komponist und Pianist Dirk Maassen legt mit „Here And Now“ sein bereits viertes Album nach „Ocean“, „Echoes“ und „Time“ bei Sony Classical vor, wo er in diesem Jahr bereits seinen Soundtrack zu „Schattenkind“ veröffentlichte. Ähnlich wie auf seinen Vorgängeralben präsentiert Maassen, der seit seinem zehnten Lebensjahr Klavier spielt und eine breite Vielfalt an musikalischen Stilen in seiner frühen musikalischen Karriere erforscht hat, eine feinfühlige Melange aus fragilen und betörenden Piano-Melodien, die von zeitloser Schönheit sind. 
„In der Musik stellt das Hier und Jetzt kein fließendes Konzept mehr dar, aber eine greifbare Realität, die wir umarmen, berühren, schmecken und fühlen können“, beschreibt Maassen das Konzept von „Here And Now“ im Booklet des Albums. 
Mit „Spectral Symphony“ liegt eine neue Compilation des 2018 verstorbenen isländischen Komponisten Jóhann Jóhannsson vor. Neben Auszügen aus den Soundtracks und Alben „The Miners‘ Hymns“, „The Last Men“, „Arrival“ und „Varmints“ gibt es auch das orchestrale Stück „A Prayer to the Dynamo“ zu hören, das von Jóhannssons Faszination für Technologie, den Schriften Henry Adams‘ und den Field Recordings am Kraftwerk in Elliðaár inspiriert worden ist. 

Playlist: 

1. James Newton Howard - The Village: Morning (Night After Night) - 04:39
2. Charlie Clouser - Meet Gabriela (Saw X) - 03:28
3. Hans Zimmer - Heaven (The Creator) - 06:58
4. Volker Bertelmann - He Saved Me (Jules) - 03:05
5. Paul Saunderson - A Changed Planet (Earth) - 03:01 
6. Paul Saunderson - Take Off (Love at First Sight) - 02:53 
7. Ryan Shore - Night of the Mausoleum Poster (Zombie Town) - 02:07 
8. Eric Neveux - Cerveau Cramé (Infiltré(e)) - 04:46 
9. Andrea Farri - Dans le Désert des Âmes (Io Capitano) - 03:04 
10. Gustavo Santaolalla & Juan Luqui - Liebes Kind (Liebes Kind) - 04:02 
11. Joseph Trapanese - I'm Sorry (No One Will Save You) - 02:48 
12. Diego Navarro - Créditos Finales (El cuco) - 05:17 
13. Paula Olaz - Monasterio de Estella (Verano en rojo) - 03:43 
14. Guillaume Roussel - A Horrible Loss (Expend4bles) - 02:28 
15. Esther Abrami - Rachel Portman: The Little Prince Orchestral Suite (Cinéma) - 04:37 
16. Anna Lapwood - James Newton Howard: Flying from "Peter Pan" (Luna) - 02:37 
17. Siddharta Khosla - Cake (Only Murders in the Building - Season 3) - 03:27 
18. Siddharta Khosla - Gandhi and the Salt March (The Father and the Assassin) - 07:04 
19. Hildur Guðnadóttir - Money in the Mattress (A Haunting in Venice) - 04:20 
20. George Kallis - Beautiful Memories (After Everything) - 03:04 
21. Marcelo Zarvos - The Person I Ended Up Being (Cassandro) - 03:24 
22. Nikhil Koparkar - The Flower of Battle (The Flower of Battle) - 02:12 
23. Jeff Beal & Robert Glasper - Kareem's Moment of Truth (The Winning Time Sessions - Season 2) - 01:35 
24. Dirk Maassen - Spaces (Here And Now) - 04:04 
25. Geoff Zanelli - Bring Down Goliath (The Hill) - 03:13 
26. David Arnold - The End? (Good Omens 2) - 02:27 
27. Hanan Townshend - The Resurrection (His Name Is Ray) - 03:46 
28. Philippe Rombi - Jalousie (Visions) - 03:03 
29. Brian Eno - Beauty and Danger (Top Boy) - 03:15 
30. Carter Burwell - Overturning Roe (The Morning Show - Season 3) - 02:10 
31. Jóhann Jóhannsson - A Prayer to the Dynamo (Spectral Symphony) - 08:31

Dienstag, 16. November 2021

Playlist #332 vom 21.11.2021 - R.I.P. DEAN STOCKWELL (1936-2021)

Dean Stockwell zählte sicher nicht zu den großen Schauspielern in Hollywood, doch sein markantes Gesicht machte ihn bereits Mitte der 1940er Jahre zu einem Kinderstar, bevor er bis 2015 in mehr als 200 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen war – u.a. in David Lynchs „Blue Velvet“ und „Dune – Der Wüstenplanet“, Robert Altmans „The Player“, Wim Wenders‘ „Paris, Texas“, William Friedkins „Leben und Sterben in L.A.“ und Francis Ford Coppolas „Der Regenmacher“. Dem deutschen Fernsehpublikum war Stockwell vor allem durch die Science-Fiction-Serie „Zurück in die Vergangenheit“ seit Anfang der 1990er Jahre ein Begriff. Nun starb der charismatische Darsteller im Alter von 85 Jahren in Ranchos de Taos, New Mexico eines natürlichen Todes. 
Robert Dean Stockwell wurde am 5. März 1936 in Los Angeles als Sohn des Schauspieler-Ehepaares Harry Stockwell und Elizabeth Veronica Stockwell geboren und war schon im Alter von sieben Jahren am Broadway, um schon als Kind eine Karriere als Schauspieler zu starten. Bereits 1945 war Stockwell in seiner ersten Hauptrolle im Hollywood-Musical „Urlaub in Hollywood“ neben Frank Sinatra und Gene Kelly zu sehen, zwei Jahre später als Filmsohn von Gregory Peck im Oscar-prämierten Drama „Tabu der Gerechten“, was ihm einen Golden Globe Award in der Kategorie Bester Jungschauspieler bescherte. Mit weiteren bedeutenden Rollen in der Krimikomödie „Das Lied vom dünnen Mann“ (1947), „Der Junge mit den grünen Haaren“ (1948) und der Rudyard-Kipling-Verfilmung von „Kim – Geheimdienst in Indien“ (1950) an der Seite von Errol Flynn avancierte Stockwell zu einem der erfolgreichsten Kinderschauspielern in Hollywood. 
1957 kehrte Stockwell als junger Erwachsener auf die Broadway-Bühne zurück, wo er in „Compulsion“ mit Roddy McDowall zu sehen war, dem er lebenslang als Freund verbunden blieb. Zwei Jahre später verkörperte Stockwell die Rolle des jugendlichen Mörders Judd Steiner in Richard Fleischers „Der Zwang zum Bösen“ auch auf der Leinwand, diesmal mit Orson Welles als sein Partner. Auf seine dazugehörige Auszeichnung in Cannes mit dem Darstellerpreis folgte drei Jahre später schon die nächste bei den Cannes-Filmfestspielen. Ebenso wie seine Kollegen aus Sidney Lumets Verfilmung von Eugene O’Neills „Long Day’s Journey Into Night“ (1962) - Ralph Richardson, Jason Robards und Katharine Hepburn – wurde er erneut für seine bemerkenswerte Darstellung prämiert. Danach wurde es etwas ruhiger um ihn. Stockwell war zwar in einigen Episoden von Fernsehserien wie „Dr. Kildare“, „Bonanza“, „Columbo“, „Die Straßen von San Francisco“, „FBI“, „Kobra, übernehmen Sie“, „Wo alle Wege enden“, „Police Story – Immer im Einsatz“, „Ein Sheriff in New York“, „Hart aber herzlich“ und „Das A-Team“ zu sehen, lebte dann aber einige Jahre als Hippie, freundete sich mit Neil Young und Dennis Hopper an und erwarb eine Lizenz als Immobilienmakler. 
Ein Anruf von Harry Dean Stanton bescherte Stockwell schließlich ein sehenswertes Comeback. In Wim Wenders‘ Road Movie „Paris, Texas“ (1984) spielte er den besorgten Bruder des von Harry Dean Stanton gespielten Travis Henderson. Darauf folgten etliche weitere prominente Nebenrollen in Blockbustern wie David Lynchs „Der Wüstenplanet“ (1984) und „Blue Velvet“ (1986), der Actionkomödie „Beverly Hills Cop II“ (1987) und Jonathan Demmes Krimi-Komödie „Die Mafiosi-Braut“ (1988), was ihm seine erste und einzige Oscar-Nominierung einbrachte. 
Stockwell spielte unter Francis Ford Coppola in „Tucker – Ein Mann und sein Traum“ (1988) und einen Richter in der John-Grisham-Verfilmung „Der Regenmacher“ (1997). 
Zwar spielte er zudem in Robert Altmans „The Player“ (1992), Wolfgang Petersens „Air Force One“ (1997) und Jonathan Demmes „Der Manchurian Kandidat“ (2004), doch dazwischen waren es eher Auftritte in Fernsehfilmen und Serien wie „Chicago Hope“, „Nowhere Man – Ohne Identität!“, „Der Polizeichef – Eis im Blut“, „Die Liebe muss verrückt sein“, „Zwei in der Tinte“ und „Ein Vater zum Küssen“, in denen Stockwell auftrat. 
In diesem Zusammenhang ist letztlich sein Erfolg in der Science-Fiction-Serie „Zurück in die Vergangenheit“ zu erwähnen, in der er mit Al den holografischen Sidekick von Scott Bakulas Hauptfigur verkörperte und dafür 1990 mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Außerdem erhielt er gleich vier Nominierungen für den Primetime Emmy. Weitere Serien-Engagements schlossen sich in den 2000er Jahren mit „J.A.G. – Im Auftrag der Ehre“ und „Battlestar Galactica“ an. 2015 stand Stockwell für den Kinofilm „Entertainment“ ein letztes Mal vor der Kamera. 
Zuvor erhielt er 1992 einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.

Filmographie: 

1945: Die Entscheidung (The Valley of Decision) 
1945: Urlaub in Hollywood (Anchors Aweigh) 
1946: Das Vermächtnis (The Green Years) 
1946: Home, Sweet Homicide 
1947: The Romance of Rosy Ridge 
1947: Tabu der Gerechten (Gentleman’s Agreement) 
1947: Das Lied vom dünnen Mann (Song Of The Thin Man) 
1947: The Mighty McGurk 
1947: The Arnelo Affair 
1947: The Romance of Rosy Ridge 
1948: Deep Waters 
1948: Der Junge mit den grünen Haaren (The Boy with Green Hair) 
1949: Der geheime Garten (The Secret Garden) 
1949: Seemannslos (Down to the Sea in Ships) 
1950: Kim – Geheimdienst in Indien (Rudyard Kipling’s Kim) 
1950: Stars in My Crown 
1950: Wilde Jahre in Lawrenceville (The Happy Years) 
1951: Der große Zug nach Santa Fé (Cattle Drive) 
1956: Front Row Center (Fernsehserie, eine Folge)
1956: Matinee Theatre (Fernsehserie, vier Folge) 
1957: Schieß oder stirb! (Gun for a Cowan) 
1957: Climax! (Fernsehserie, eine Folge) 
1957: Men of Annapolis (Fernsehserie, eine Folge) 
1957-1961: Wagon Train (Fernsehserie, vier Folgen) 
1958: Cimarron City (Fernsehserie, eine Folge) 
1959: Playhouse 90 (Fernsehserie, eine Folge) 
1959: Johnny Staccato (Fernsehserie, eine Folge) 
1959: Buick-Electra Playhouse (Fernsehserie, eine Folge) 
1959: Der Zwang zum Bösen (Compulsion) 
1960: Checkmate (Fernsehserie, eine Folge) 
1960: Söhne und Liebhaber (Sons and Lovers) 
1961: Outlaws (Fernsehserie, eine Folge) 
1961: The Joke an the Valley (Fernsehfilm) 
1961: Bus Stop (Fernsehserie, eine Folge) 
1961: Unglaubliche Geschichten (The Twilight Zone, Fernsehserie, eine Folge) 
1961/1962: Alfred Hitchcock präsentiert (Fernsehserie, zwei Episoden) 
1962: Long Day’s Journey into Night 
1963: Preston & Preston (Fernsehserie, eine Folge) 
1964: The Eleventh Hour (Fernsehserie, eine Folge) 
1964: Stunde der Entscheidung (Kraft Suspense Theatre, Fernsehserie, eine Folge) 
1964: Amos Burke (Fernsehserie, eine Folge) 
1965: Irrwege der Leidenschaft (Rapture) 
1965: Dr. Kildare (Fernsehserie, sechs Episoden) 
1968: The Danny Thomas Hour (Fernsehserie, eine Folge) 
1968: Psych-Out 
1969: Bonanza (Fernsehserie, eine Episode) 
1970: Voodoo Child 
1971: The Last Movie 
1971: Mannix (Fernsehserie, eine Folge) 
1971: Paper Man (Fernsehfilm) 
1971: The Failing of Raymond (Fernsehfilm) 
1972: Columbo: Wenn der Eismann kommt (The Most Crucial Game; Fernsehfilm) 
1973: Der Werwolf von Washington (The Werewolf of Washington) 
1973/1975: Die Straßen von San Francisco (Fernsehserie, zwei Episoden) 
1974: The Pacific Connection 
1975: Columbo: Traumschiff des Todes (Troubled Waters; Fernsehfilm) 
1976: Won Ton Ton – der Hund, der Hollywood rettete (Won Ton Ton: The Dog Who Saved Hollywood) 
1976: Tracks 
1982: Alsino und der Condor (Alsino y el cóndor) 
1982: Flammen am Horizont (Wrong Is Right) 
1982: Hart aber herzlich (Fernsehserie, Folge: Eine mörderische Romanze) 
1983: Das A-Team (Fernsehserie, Folge: Wölfe in Uniform) 
1984: Paris, Texas 
1984: Der Wüstenplanet (Dune) 
1985: Leben und Sterben in L.A. (To Live and Die in L.A.) 
1985: Zeit der Vergeltung (The Legend of Billie Jean) 
1986: Blue Velvet 
1987: Der steinerne Garten (Gardens of Stone) 
1987: Der beste Spieler weit und breit: Sein größter Sieg (Kenny Rogers as The Gambler, Part III: The Legend Continues) 
1987: Beverly Hills Cop II 
1987: Banzai Runner 
1988: Die Mafiosi-Braut (Married to the Mob) 
1988: Tucker (Tucker: The Man and His Dream) 
1988: Wächter der Zukunft (The Time Guardian) 
1988: Mord ist ihr Hobby (Fernsehserie, eine Folge) 
1989: Eine teuflische Karriere (Limit Up) 
1989–1993: Zurück in die Vergangenheit (Quantum Leap, Fernsehserie, 97 Folgen) 
1990: Sandino 
1990: Catchfire 
1990: Flucht durch die Wüste (One Away) 
1991: General Custers letzte Schlacht (Son of the Morning Star) 
1992: The Player 
1994: Chasers – Zu sexy für den Knast (Chasers) 
1995: Stephen Kings Langoliers – Verschollen im Zeitloch (The Langoliers) 
1995: Nowhere Man – Ohne Identität! (Nowhere Man, Fernsehserie, Episode 9) 
1996: Mr. Wrong – Der Traummann wird zum Alptraum (Mr. Wrong) 
1996: Camp der Abenteuer (The Last Resort) 
1996: Naked Souls 
1996: Unabomber: The True Story (Fernsehfilm) 
1997: Ein Vater zum Küssen (The Tony Danza Show; Fernsehserie, 14 Folgen) 
1997: Air Force One 
1997: Midnight Blue 
1997: McHale’s Navy 
1997: L.A. Psycho 
1997: Anleitung zum Mord (Close to Danger, Fernsehfilm) 
1997: Zwei in der Tinte (Ink, Fernsehserie, eine Folge) 
1997: Der Regenmacher (The Rainmaker) 
1998: The Shadow Men 
1998: Sindbad – Die Schlacht der schwarzen Ritter (Sinbad: The Battle of the Dark Knights) 
1998: It’s True! (Fernsehserie, eine Folge) 
1999: Lost Memory (Water Damage) 
1999: Cold Feet (Fernsehserie, eine Folge) 
1999: The Drew Carey Show (Fernsehserie, eine Folge) 
1999: The Venice Project 
1999: Lost Memory – Water Damage 
1999: What Katy Did (Fernsehfilm) 
1999: Kraftprobe in den Bergen (Rites of Passage) 
1999: Der Todfeind (Restraining Order) 
2000: They Nest – Tödliche Brut (They Nest) 
2000: Batman of the Future – Der Joker kommt zurück (Video) 
2000: Gegen jeden Verdacht (In Pursuit) 
2000: The Flunky 
2001: The Quickie 
2001: CQ 
2001: Face to Face 
2001: Army Go Home! (Buffalo Soldiers) 
2002: Star Trek: Enterprise (Fernsehserie, eine Folge) 
2002: First Monday (Fernsehserie, drei Folgen) 
2002: Inferno 
2002: Stargate – Kommando SG-1 (Fernsehserie, eine Folge) 
2002–2004: J.A.G. – Im Auftrag der Ehre (JAG, Fernsehserie, elf Folgen) 
2005: American Black Beauty (Fernsehfilm) 
2004: Der Manchurian Kandidat (The Manchurian Candidate) 
2006–2009: Battlestar Galactica (Fernsehserie, 14 Folgen) 
2007: The Deal 
2008: The Nanny Express (Fernsehfilm) 
2008: The Dunwich Horror (Fernsehfilm) 
2009: Battlestar Galactica: The Plan 
2008: L.A. Crash (Crash, Fernsehserie, eine Folge) 
2013: Max Rose 
2013: C.O.G. 
2014: Enlisted (Fernsehserie, eine Folge) 
2014: Rusty Steal 
2014: Persecuted 
2014: Deep in the Darkness 
2014: Navy CIS: New Orleans (Fernsehserie, Folge Ein Sumpf aus Hass) 
2015: Entertainment 

Playlist: 

1. Angelo Badalamenti - Night Streets / Sandy and Jeffrey (Blue Velvet) - 03:37 
2. Elmer Bernstein - Staccato's Theme (Staccato) - 02:56 
3. John Williams - Theme from Checkmate (Checkmate) - 02:14 
4. Jerome Moross - Wagon Train (Wagon Train) - 03:08 
5. Jerry Goldsmith - Dr. Kildare (Dr. Kildare) - 02:06 
6. Jerry Goldsmith - Medical Story Suite (Police Story) - 07:12 
7. Patrick Williams - The Streets of San Francisco (The Streets of San Francisco) - 02:57 
8. Mike Post - Quantump Leap (Quantum Leap) - 03:02 
9. Ry Cooder - She's Leaving the Bank (Paris, Texas) - 06:03 
10. Craig Safan - Libby Worries (Son of the Morning Star) - 04:00 
11. Brian Eno - Prophecy Theme (Dune) - 04:21 
12. Harold Faltermeyer - Shoot Screens / Meet Dent and Cain (Beverly Hills Cop II) - 02:57 
13. Wang Chung - Every Big City (To Live And Die In L.A.) - 05:10 
14. Jerry Goldsmith - The Parachutes (Air Force One) - 05:24 
15. Elmer Bernstein - Donny (The Rainmaker) - 06:49 
16. Vladimir Horunzhy - Brian's Song (The Langoliers) - 06:21 
17. Mark Isham & Cindy O'Connor - The Other Woman (Crash) - 05:25 
18. Toto - Paul Meets Chani (Dune) - 03:05 
19. Rachel Portman - "I Am The Enemy, Major Marco" (The Manchurian Candidate) - 03:46 
20. Craig Safan - Last Goodbyes (Son of the Morning Star) - 03:52 
21. Bruce Broughton - Scuttlebutt's True (J.A.G.) - 04:30 
22. Bear McCreary - So Much Life (Battlestar Galactica - Season 4) - 05:01 
23. Joe Jackson - The Trial (Tucker) - 06:43 
24. Mark Isham & Cindy O'Connor - Interleaving (Crash) - 05:58 
25. Bear McCreary - Princes of the Universe (Battlestar Galactica: The Plan) - 03:58 
26. Wang Chung - City of the Angels (To Live And Die In L.A.) 09:17

Freitag, 1. Januar 2021

Playlist #309 vom 03.01.2021 - R.I.P. Harold Budd (1936-2020)

Harold Budd zählt zusammen mit Brian Eno zu den wichtigsten Künstlern des Ambient und hat während seiner langen Karriere seit den 1970er Jahren nicht nur mit Eno selbst, sondern auch mit einer Vielzahl anderer Künstler wie John Foxx, Robin Guthrie (Cocteau Twins), Andy Partridge (XTC), Bill Nelson, Daniel Lentz, Ruben Garcia, Clive Wright und Eraldo Bernocchi zusammengearbeitet. Am 8. Dezember 2020 ist der einflussreiche Ambient-Pianist im Alter von 84 Jahren an den Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion im kalifornischen Arcadia verstorben. 

Der am 24.05.1936 in Los Angeles geborene Budd wuchs in der Mojave-Wüste auf und begann, sich als Jugendlicher fürs Schlagzeug zu interessieren, wobei es ihm der Jazz und vor allem der Bebop besonders angetan hatte. Im Alter von 21 Jahren beschloss Budd, eine formale musikalische Ausbildung zu absolvieren, und zog nach Los Angeles, um Komposition zu studieren, was er für den Militärdienst unterbrechen musste. In der Army trommelte er zusammen mit dem Free-Jazz-Saxophonisten Albert Ayler in einer Band, ehe er 1966 sein Studium bei Ingolf Dahl an der University of Southern California abschloss. Nachdem er während des Studiums mit neuen Musikrichtungen und Kompositionstechniken vertraut gemacht wurde, experimentierte der durch John Cage und Morton Feldman inspirierte Budd mit unbestimmter Improvisation. 
Infolgedessen gerieten seine Kompositionen bis 1970 hinein immer minimalistischer, waren durch leise dröhnende Basspfeifen oder lang ausgedehnte Gongtönen geprägt. Budd lehrte schließlich bis 1976 am California Institute of the Arts und schrieb 1972 für ein Universitätsfestival das für Harfe, E-Piano, Celesta, Percussions und Frauenchor bestimmte Stück „Madrigals of the Rose Angel“, das auch Brian Eno zu Ohren kam. Budd begann mit den Arbeiten für das Album „The Pavilion of Dreams“, auf dem das lange angehaltene Pedalspiel zum Ausdruck kam und auf dem Label EG Records erschien, auf dem zuvor bereits Platten von King Crimson, Emerson, Lake & Palmer, Roxy Music und Brian Eno veröffentlicht wurden. 
1980 veröffentlichten Brian Eno und Harold Budd mit „Ambient 2: The Plateaux of Mirrors“ eins der wichtigsten Ambient-Alben überhaupt. Es folgten die für Ausstellungen in Galerien produzierten Alben „The Serpent [In Quicksilver]“ (1981) und „Abandoned Cities“ (1984) sowie das mit Eno und Daniel Lanois entstandene Album „The Pearl“ (1984). Danach arbeitete Budd mit den Cocteau-Twins-Mitgliedern Elizabeth Fraser, Robin Guthrie und Simon Raymonde am Album „The Moon and The Melodies“ (1986), bevor mit „Lovely Thunder“ (1986), „The White Arcades“ (1988) und „By The Dawn’s Early Light“ (1991) drei Solo-Alben erschienen, wobei letzteres neben der instrumentalen Musik noch gesprochene Gedichte enthielt, ebenso wie das mit Zeitgeist 1994 aufgenommene Album „She Is A Phantom“
Mit den beiden Pianisten Ruben Garcia und Daniel Lentz erschien zwei Jahre zuvor das instrumentale Album „Music For 3 Pianos“. Viele weitere der nachfolgenden Alben hat Harold Budd ebenfalls mit anderen Musikern eingespielt, „Through The Hill“ (1994) mit XTC-Mastermind Andy Partridge, „Glyph“ (1995) mit Hector Zazou, „Translucence + Drift Music“ (2003) sowie „Nighthawks“ (2015) mit John Foxx
In den vergangenen Jahren war Budd vor allem mit Robin Guthrie sehr aktiv, dazu zählen der Soundtrack zu „Mysterious Skin“ (2005) und die Alben „Before The Day Breaks“, „After The Night Falls“ (beide 2007), „Bordeaux“ (2011) und der Soundtrack zu „White Bird In A Blizzard“ (2014). In dem Jahr seines Todes veröffentlichte Budd noch den Soundtrack zu „I Know This Much Is True“ und das wiederum mit Guthrie eingespielte Album „Another Flower“
Über seine eigene Musik befand Budd: „Sie soll etwas bedeuten, aber tatsächlich ist sie bedeutungslos. Ich denke nicht an Genres. Ich denke nicht an Labels, sie haben keine Bedeutung.“ 

Diskographie: 
1970 – „The Oak of the Golden Dreams / Coeur D’Orr“ 
1978 – „The Pavilion of Dreams“ 
1980 – „ Ambient 2: The Plateaux of Mirror (mit Brian Eno
1981 – „The Serpent (In Quicksilver)“ 
1984 – „The Pearl“ (mit Brian Eno und Daniel Lanois)
1984 – „Abandoned Cities“ 
1986 – „The Moon and the Melodies“ (mit Elizabeth Fraser, Robin Guthrie &Simon Raymonde
1986 – „Lovely Thunder“ 
1988 – „The White Arcades“ 
1989 – „Agua“ (Live) 
1991 – „By the Dawn’s Early Light“ (mit Bill Nelson, B. J. Cole & Susan Allen
1992 – „Music for Three Pianos“ (mit Ruben Garcia & Daniel Lentz
1994 – „She Is a Phantom“ (mit Zeitgeist
1994 – „Through the Hill“ (mit Andy Partridge
1995 - „Glyph“ (mit Hector Zazou)
1996 – „Luxa“ 
1996 – „Walk into My Voice: American Beat Poetry“ (mit Daniel Lentz & Jessica Karraker
2000 – „The Room“ 
2002 – „Three White Roses & A Budd“ (mit Bill Nelson & Fila Brazillia
2003 – „La Bella Vista“ 
2003 – „Translucence/Drift Music“ (mit John Foxx
2004 – „Avalon Sutra / As Long as I Can Hold My Breath“ 
2005 – „Mysterious Skin“ (Soundtrack, mit Robin Guthrie
2005 – „Music for ›Fragments from the Inside‹“ (mit Eraldo Bernocchi
2007 – „After the Night Falls“ (mit Robin Guthrie
2007 – „Before the Day Breaks (mit Robin Guthrie
2007 – „Perhaps“ 
2008 – „A Song for Lost Blossoms“ (mit Clive Wright
2009 – „ Candylion“ (mit Clive Wright
2010 – „Little Windows“ (mit Clive Wright
2011 – „Winter Garden“ (mit Robin Guthrie & Eraldo Bernocchi
2011 – „Bordeaux“ (mit Robin Guthrie
2011 – „In the Mist“ 
2012 – „Bandits of Stature“ 
2013 – „Wind in Lonely Fences 1970–2011“ (Compilation) 
2013 – „Buddbox“ (Compilation) 
2013 – „Jane 1–11“ 
2014 – „Jane 12–21“ 
2014 – „White Bird in a Blizzard“ (mit Robin Guthrie
2015 – „Nighthawks“ (mit John Foxx & Ruben Garcia
2020 – „Another Flower“ (mit Robin Guthrie
2020 – „I Know This Much Is True“ (Soundtrack) 
Playlist:
1. Brian Eno & Harold Budd - First Light (Ambient 2: The Plateau Of Mirrors) - 07:08 
2. Harold Budd - Juno (The Pavilion Of Dreams) - 08:27 
3. Harold Budd - The Serpent [In Quicksilver] (The Serpent [In Quicksilver]) - 03:58 
4. Harold Budd - The Algebra Of Darkness (The White Arcades) - 06:33 
5. Harold Budd - The Photo of Santiago McKinn (By The Dawn's Early Light) - 06:56 
6. Harold Budd, Ruben Garcia, Daniel Lentz - The Messenger (Music For Three Pianos) - 03:06 
7. Harold Budd & Andy Partridge - Ceramic Avenue (Through The Hill) - 05:19 
8. Harold Budd & Hector Zazou - Gorgon's Anxious Pansy (Glyph) - 05:41 
9. Harold Budd - A Sidelong Glance From My Round Nefertiti (Luxa) - 03:13 
10. Harold Budd - The Room Of Corners (The Room) - 05:06 
11. Harold Budd, Bill Nelson & Fila Brazillia - No Shade, No Shadow (Three White Roses & A Budd) - 10:26 
12. Harold Budd & John Foxx - Adult (Translucence) - 03:04 
13. Harold Budd - How Vacantly You Stare At Me (Avalon Sutra) - 04:01 
14. Harold Budd & Robin Guthrie - Goodbye To Wendy (Mysterious Skin) - 02:46 
15. Harold Budd & Robin Guthrie - Inside, A Golden Echo (After The Night Falls) - 03:25 
16. Harold Budd & Robin Guthrie - A Formless Path (Before The Day Breaks) - 04:23 
17. Harold Budd & Clive Wright - Ribbons Everywhere (Candylion) - 03:35 
18. Harold Budd & Clive Wright - Numismatic (Little Windows) - 03:38 
19. Harold Budd & Robin Guthrie - The Belles Of Saint Andrew (Bordeaux) - 03:43 
20. Harold Budd - Black Bart (In The Mist) - 03:11 
21. Harold Budd - Reini (Perhaps) - 02:55 
22. Harold Budd & Robin Guthrie - Without A Trace (White Bird In A Blizzard) - 03:01 
23. Harold Budd & Robin Guthrie - Beau, As In Beaumont (Another Flower) - 03:27 
24. Harold Budd - Color (Agua) - 07:14

Dienstag, 1. März 2016

DIE 6. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 04./05.03.2016 - JON HOPKINS Special

Mit seinen Scores zu „Monsters“, „How I Live Now“ und „uwantme2killhim?“ hat sich der 1979 im Londoner Stadtteil Wimbledon geborene Jon Hopkins auch in der filmmusikalischen Szene einen Namen gemacht. Vor allem sorgt der Musikproduzent, DJ, Komponist und Remixer aber in der Dance und Electro-Szene für Furore. In diesem einstündigen Special im Rahmen der 6. Langen Nacht der Filmmusik auf Radio ZuSa stehen also nicht nur Hopkins‘ cineastischen Ambitionen im Fokus, sondern auch seine bemerkenswerten Solo-Alben, Remix-Arbeiten und natürlich auch das zusammen mit Brian Eno entstandene Album „Small Craft On A Milk Sea“.

Bereits im Alter von sieben oder acht Jahren begeisterte sich Hopkins für elektronische und House-Musik. Als Fan von Depeche Mode und Pet Shop Boys waren seine ersten eigenen Songs von ihren Einflüssen geprägt. Mit zwölf Jahren begann Hopkins, in einer Jugendgruppe des Royal College of Music in London Klavier zu lernen, zwei Jahre später programmierte er auf einem Amiga 500 digitale Musik. Nachdem er ein Jahr später einen Klavierwettbewerb für sich entscheiden konnte, erwarb er von dem Preisgeld einen professionellen Roland-Synthesizer, mit dem er komplette Kompositionen anfertigte. Nach seinem Schul-Abschluss heuerte Hopkins als Keyboard-Player in der Band von Imogen Heap an und begleitete sie auch auf Tour.
2001 erschien mit „Opalescent“ sein erstes Solo-Album.
„Ich war 19 oder 20, als ich mein erstes Album aufnahm. Es war eine steile Lernkurve, und heute ist es für mich schwer anzuhören – möglicherweise für jeden anderen auch! Aber es besitzt einen ziemlichen naiven Sound, der vielleicht interessant sein kann, denke ich. Ich kann meinen Lernprozess darin hören, mehr noch auf der zweiten Platte, die viel komplexer zu schreiben war und ein Jahr benötigte“, blickt Hopkins im Interview mit Cyclic Defrost. zurück.
Mit seinem dritten Album „Insides“ landete er bei PopMatters in den Top 10 der elektronischen Alben 2009 und erreichte Platz 15 in den Dance/Electronic Album Charts. Es folgten Kollaborationen mit King Creosote, Tunng und Brian Eno, der Hopkins in den inneren Zirkel von Coldplay einführte, als er auf dem 2008er Album „Viva La Vida Or Death And All His Friends“ die Keyboards bediente und Eno bei der Produktion aushalf.
Mit dem 2013 veröffentlichten vierten Solo-Album „Immunity“ war Jon Hopkins schließlich in aller Munde und war nun auch im Filmgeschäft ein gefragter Mann. Er komponierte den Soundtrack zur Leinwandadaption des preisgekrönten Jugendbuchs „How I Live Now“ von Meg Rosoff durch den Oscar-prämierten Regisseur Kevin Macdonald („The Last King of Scotland“).
Zuletzt veröffentlichte Hopkins einen Mix in der „Late Night Tales“-Reihe und fertigte einen Remix des Coldplay-Tracks „Midnight“ an.
Diskographie: 
2001: Opalescent
2004: Contact Note
2009: Insides
2009: In meinem Himmel OST (mit Brian Eno und Leo Abrahams)
2010: Monsters OST
2010: Small Craft On A Milk Sea (mit Brian Eno und Leo Abrahams)
2011: Diamond Mine (mit King Creosote)
2013: How I Live Now OST
2013: Immunity
2013: uwantme2killhim? OST

Playlist: 
01. Jon Hopkins - Circle (Contact Note) - 05:50
02. Jon Hopkins - Breathe This Air (Immunity) - 05:32
03. Jon Hopkins - Lost In Thought (Opalescent) - 06:17
04. Jon Hopkins - Monsters Theme (Monsters) - 04:55
05. Jon Hopkins - Completion (uwantme2killhim?) - 05:04
06. Jon Hopkins & Raphaelle Standell - Form By Firelight (Asleep Versions) - 04:14
07. Jon Hopkins - Cold Out There (The Art Of Chill 2) - 03:53
08. Jon Hopkins - Song One (EP1) - 04:04
09. Jon Hopkins - I Remember (Late Night Tales) - 04:20
10. Jon Hopkins - How I Live Now (How I Live Now) - 04:34
11. David Lynch - I Know (Jon Hopkins Remix) (Good Day Today) - 05:00
12. Brian Eno with Jon Hopkins & Leo Abrahams - Late Anthropocene (Small Craft On A Milk Sea) - 08:11

Samstag, 17. August 2013

Playlist #118 vom 25.08.2013 - MARK WAHLBERG Special

Seit seinem Durchbruch als Porno-Darsteller in Paul Thomas Andersons „Boogie Nights“ (1997) hat sich der amerikanische Schauspieler, Sänger und Filmproduzent Mark Wahlberg zu einem Oscar-nominierten Top-Actor in Hollywood gemausert. Nachdem er zuvor seit 1991 als Frontmann der Hip-Hop-Formation Marky Mark and the Funky Bunch für Furore gesorgt hatte, konzentriert sich Wahlberg seit „Boogie Nights“ ganz auf das Filmgeschäft. Momentan ist er in Michael Bays „Pain & Gain“ zu sehen, im September in „2 Guns“.

Der am 5. Juni 1971 in Boston, Massachusetts, geborene Mark Wahlberg wuchs als jüngstes unter insgesamt neun Geschwistern in einem ethnisch vielfältig besiedelten, von hoher Kriminalitätsrate gekennzeichneten Arbeiterviertel auf, verließ die High School ohne Abschluss und geriet immer wieder wegen u.a. Körperverletzung, Vandalismus und Diebstahl mit dem Gesetz in Konflikt.
Sein älterer Bruder Donnie, der mit seiner Band New Kids on the Block extrem erfolgreich war, finanzierte ihm 1991 ein eigenes Musikprojekt. Marky Mark and the Funky Bunch veröffentlichten im Juli 1991 ihr Debütalbum „Music fort he People“ und wurden gleich mit Platin ausgezeichnet. Im Rahmen seiner Auftritte präsentierte sich der diszipliniert Muskel- und Fitnesstraining absolvierende Mark stets mit freiem Oberkörper und erregte so die Aufmerksamkeit von Modedesigner Calvin Klein, der Wahlberg als Unterwäschemodel posieren ließ.
Seinen ersten Filmauftritt absolvierte Marky Mark 1993 in der Fernsehproduktion „Die Wahrheit führt zum Tod“, 1994 folgte unter seinem bürgerlichen Namen sein Leinwanddebüt in der Militärkomödie „Mr. Bill“.
An der Seite von Leonardo DiCaprio spielte Wahlberg in „Jim Carroll – In den Straßen von New York“ einen kriminellen Drogensüchtigen“, in „Fear – Wenn Liebe Angst macht“ (1996) einen Psychopathen. Nach seiner Darstellung als Pornostar Dirk Diggler in „Boogie Nights“ folgten Hauptrollen in der Kriegssatire „Three Kings“ (1999), Wolfgang Petersens Action-Drama „Der Sturm“ (2000), Tim Burtons Remake von „Planet der Affen“ (2001) und dem Gangsterfilm „The Italian Job“ (2003).
Seinen größten Erfolg als Schauspieler feierte Mark Wahlberg 2006 in der Rolle als Polizist Bryce Dignam in dem mit Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson und Alec Baldwin prominent besetzten Gangster-Epos „The Departed – Unter Feinden“, wofür er eine Oscar-Nominierung erhielt. Mit den Filmen „Shooter“ (2007) und „Max Payne“ (2008) etablierte sich Wahlberg auch als Action-Star, brillierte aber vor allem in Dramen wie Peter Jacksons „In meinem Himmel“ (2009) und David O. Russells Boxer-Drama „The Fighter“ (2010) ebenso wie in Komödien wie „Date Night“ (2010) und „Ted“ (2012).
2010 bekam Mark Wahlberg seinen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.

Filmographie: 
1993: Out All Night (Fernsehserie, Folge 1x17 Under My Thumb)
1993: Die Wahrheit führt zum Tod (The Substitute, Fernsehfilm)
1994: Mr. Bill (Renaissance Man)
1995: Jim Carroll – In den Straßen von New York (The Basketball Diaries)
1996: Fear – Wenn Liebe Angst macht (Fear)
1997: Traveller – Die Highway–Zocker (Traveller)
1997: Boogie Nights
1998: The Big Hit
1999: Corruptor – Im Zeichen der Korruption (The Corruptor)
1999: Three Kings – Es ist schön König zu sein (Three Kings)
2000: The Yards – Im Hinterhof der Macht (The Yards)
2000: Der Sturm (The Perfect Storm)
2001: Planet der Affen (Planet of the Apes)
2001: Rock Star
2002: The Truth About Charlie
2003: The Italian Job – Jagd auf Millionen (The Italian Job)
2004: I Heart Huckabees
2005: Vier Brüder (Four Brothers)
2006: Unbesiegbar – Der Traum seines Lebens (Invincible)
2006: Departed – Unter Feinden (The Departed)
2007: Shooter
2007: Helden der Nacht – We Own the Night (We Own the Night)
2008: The Happening
2008: Max Payne
2009: In meinem Himmel (The Lovely Bones)
2010: Date Night – Gangster für eine Nacht (Date Night)
2010: Die etwas anderen Cops (The Other Guys)
2010: The Fighter
2012: Contraband
2012: Ted
2013: Broken City
2013: Pain & Gain
2013: 2 Guns
Playlist:
1 Steve Jablonsky - Du Bois (Pain & Gain) - 03:24
2 Chakachas - Jungle Fever (Boogie Nights) - 04:20
3 Carter Burwell - The Guns (Three Kings) - 02:31
4 The Doors - Riders On The Storm (The Basketball Diaries) - 06:56
5 Walter Murphy - The Power Of Wishes (Ted) - 03:11
6 Jon Brion - True To Yourself (I Heart Huckabees) - 02:40
7 Christophe Beck - The Airport (Date Night) - 03:14
8 Brian Eno - First Light (The Lovely Bones) - 06:59
9 Michael Brook - Ward vs. Sanchez (The Fighter) - 02:05
10 Howard Shore - Hospital Mission (The Yards) - 03:19
11 Howard Shore - The Faithful Departed (The Departed) - 03:06
12 Wojciech Kilar - Vadim Escapes (We Own The Night) - 03:00
13 Mark Isham - Suite (Invincible) - 08:35
14 Hans Zimmer - Letter From Home (Renaissance Man) - 04:25
15 David Arnold - 400K Plan (Four Brothers) - 05:12
16 Carter Burwell - Oud Happy (The Corruptor) - 03:08
17 John Powell - Venice Gold Heist (The Italian Job) - 04:39
18 Atticus Ross - Broken City (Broken City) - 06:11
19 Clinton Shorter - No Options (2 Guns) - 03:00
20 Mark Mancina - Recon Report/Motorcade (Shooter) - 03:41
21 Marco Beltrami & Buck Sanders - Topless Fanfare (Max Payne) - 03:10
22 Danny Elfman - Main Titles (Planet of the Apes) - 03:52
23 James Horner - There's No Love, Only Goodbye (The Perfect Storm) - 07:25
24 Steve Jablonsky - Run Him Over (Pain & Gain) - 03:26
25 Clinton Shorter - Panama (Contraband) - 03:53
26 James Newton Howard - End Credits (The Happening) - 04:44

Soundtrack Adventures #118 with MARK WAHLBERG @ Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

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