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Montag, 1. Februar 2016

Playlist #181 vom 07.02.2016 - NEUHEITEN 2016 (1)

Das Jahr 2016 ist zwar erst ein paar Wochen jung und die letzten Neuheiten-Sendung bei Soundtrack Adventures auf Radio ZuSa auch nur einige Wochen her, aber in dieser Zeit sind schon wieder so viele interessante neue Soundtracks veröffentlicht worden, dass ich sie meinen Hörern nicht vorenthalten möchte. Neben langjährigen Filmmusikstars wie Danny Elfman, James Newton Howard, Ennio Morricone, Bruno Coulais, Ryuichi Sakamoto und Gabriel Yared sind dabei viele neue Stimmen zu hören, von denen einige in Zukunft sicher noch für Furore sorgen werden.

Zu Beginn stelle ich die jüngsten Scores vor, die Sony Classical in Deutschland veröffentlicht hat. Trickfilm-Regisseur Rob Letterman („Große Haie – Kleine Fische“, „Monsters vs. Aliens“) thematisiert in seinem neuen Film „Gänsehaut“ das mutmaßliche Leben des Jugendbuch-Autors R.L. Stine (Jack Black), dessen gespenstische Kreaturen keineswegs nur Geschöpfe seiner Fantasie sind, sondern reale Monster, die er eigentlich zwischen den Buchdeckeln einschließt. Doch als sich der neue Nachbarsjunge Zach Cooper (Dylan Minnette) mit Stines Tochter Hannah (Odeya Rush) anfreundet und versehentlich eine ganze Meute der Ungeheuer befreit, haben Stine und die beiden Teenager alle Hände voll zu tun, die Kleinstadt Greendale von dem Chaos zu befreien.
Danny Elfman, der bereits durch seine Zusammenarbeit mit Tim Burton und an Animations-Filmen wie „Meet The Robinsons“, „Epic“ und „Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman“ bereits einschlägige Erfahrungen in diesem Genre sammeln konnte, versorgt diese muntere Monster-Jagd mit einem virtuosen Orchester-Score, der auch einige ruhige Sequenzen zu bieten hat.
Das trifft auch auf Henry Jackmans teils wuchtig-orchestralen, teils elektronisch atmosphärischen Score zum apokalyptischen Science-Fiction-Film „Die 5. Welle“ zu, mit der die nächste Angriffswelle von Aliens bezeichnet wird, die die Weltbevölkerung bereits nahezu ausgelöscht haben. Nachdem die junge Cassie (Chloë Grace Moretz) bereits Familie und Freunde verloren hat, findet sie in dem mysteriösen Evan Walker (Alex Roe), der Scharfschützin Ringer (Maika Monroe) und ihrem alten Highschool-Schwarm Ben Parish alias Zombie (Nick Robinson) Verbündete im Kampf gegen die Aliens, die sich als Menschen tarnen können.
Carter Burwell zählt zu den glücklichen Hollywood-Komponisten, der regelmäßig mit den renommierten Drehbuchautoren/Filmemachern Joel und Ethan Coen („No Country for Old Men“, „Fargo“) sowie Charlie Kaufman („Adaption“, „Being John Malkovich“) zusammenarbeiten darf. Charlie Kaufman hat seinen neuen Film „Anomalisa“ mit einer Kickstarter-Kampagne und den damit eingenommenen 400.000 $ auf den Weg gebracht. Zusammen mit seinem Co-Regisseur Duke Johnson hat Kaufman die drei Akteure der früheren Bühnenversion auch die Sprechrollen der Kinoadaption übernehmen lassen, in der der erfolgreiche, aber unglücklich verheiratete Ratgeberautor Michael Stone (Stimme im Original: David Thewlis) in Cincinnati einen Vortrag halten soll und in seinem Hotel drei Frauen begegnet, von denen die schüchterne Lisa (Jennifer Jason Leigh) anders zu sein scheint als andere Frauen.  
Carter Burwell konnte für den Score zur Filmversion immerhin sechs der acht ursprünglichen Musiker rekrutieren, sah sich aber auch neuen Herausforderungen ausgesetzt:
„Einige musikalische Themen des Stücks haben es in den Film geschafft, aber die Übertragung von einer auditiven Erfahrung zu einer intensiv visuellen erforderte neues thematisches Material und eine substantielle Menge neuer Musik. Der Soundtrack geht auf das ursprüngliche Stück zurück, indem einige Filmdialoge und Effekte dem Score hinzugefügt wurden, aber es handelt sich wirklich um ein anderes, drittes Medium“, führt Burwell in dem Booklet zum Soundtrack aus. „Man muss sich seinen Ohren und seiner Vorstellungskraft ausliefern. Man muss wirklich seine Augen zuhause lassen.“ 
Tatsächlich weist der Soundtrack zu „Anomalisa“ einen kammermusikalischen Charakter auf und wirkt mit den eingestreuten Dialogen wie ein eigenständiges Hörspiel.
Der momentan wieder recht umtriebige Burwell komponierte auch zu dem neuen Coen-Film „Hail, Caesar!“ und zu dem historischen Disney-Abenteuer „The Finest Hours“ die Musik.
Dagegen wartet der britische Komponist Rael Jones bei „Suite Française – Melodie der Liebe“ mit einem romantischen Orchester- und Piano-Score auf, zu dem der Oscar-prämierte Alexandre Desplat auch einige Themen beigesteuert hat. In der stark besetzten und aufwändigen Verfilmung des zweiten Buchs aus der unvollendeten, posthum veröffentlichten Romanserie des Holocaust-Opfers Irène Némirovsky lebt die junge Lucille (Michelle Williams) 1940 in der Villa ihrer Schwiegermutter Madame Angellier (Kristin Scott Thomas) auf dem Lande vor Paris und kümmert sich darum, Geld bei den Pächtern von Lucilles Mann Gaston einzusammeln, der in den Krieg gezogen ist. Als Frankreich vor der deutschen Besatzungsmacht kapituliert, müssen auch die Angelliers einen Nazi-Offizier als Gast aufnehmen. Die unglücklich verheiratete Lucille findet Gefallen an dem kultivierten Offizier Bruno von Falk (Matthias Schoenaerts), dem sie sich über die gemeinsame Liebe zur Musik verbunden fühlt.
„Die gefühlvollen Cues sind von der romantischen Ära beeinflusst, nicht nur weil es die angespannte Liebesgeschichte unterstützt, sondern weil es die Art von Musik ist, von der ich meine, dass sie Lucille und Bruno gehört und studiert haben würden. Schon bevor es geschrieben war, war klar, dass es vier Szenen mit Bruno und Lucille gab, zu denen das Liebesthema gespielt werden würde, jedes mit seiner eigenen Farbe“, beschreibt Jones im Booklet zum Soundtrack. „Das Piano ist wichtig für die Lovestory; wir sehen nicht nur Lucille und Bruno das Instrument spielen, sondern es stellt auch das Tor dar, durch das sie sich verlieben, und so wird es ‚ihr Instrument‘ in dem Score, oft mit Streichern interagierend.“ 
Einmal mehr kehrt Rocky (Sylvester Stallone) in den Ring zurück, in „Creed“ allerdings nicht als Boxer, sondern als Trainer des jungen Boxers Adonis Johnson (Michael B. Jordan), dessen Vater Apollo Creed einst das legendäre Match gegen Rocky Balboa bestritt. Ludwig Goransson bezieht sich in seinem Score zwar auch auf das thematische Material des langjährigen „Rocky“-Komponisten Bill Conti, schuf aber darüber hinaus sehr elektronische Interludes und vielschichtige Orchesterarrangements.
Drehbuchautor und Regisseur Peter Landesman hat bereits in seinem Regiedebüt „Parkland“ auf die Fähigkeiten von James Newton Howard zurückgegriffen. Der kreierte zu Landesmans neuen Film „Erschütternde Wahrheit“ mit Will Smith in der Hauptrolle wieder einen sehr ruhigen, elektronisch dominierten Score, der wunderbar als eigenständiges Werk anzuhören ist und mit wunderbaren Themen aufwartet. Überhaupt sind einige der heute vorgestellten Score elektronisch geprägt. Das trifft sowohl auf Jeff Ronas Arbeit zum Kurzfilm „Oceanus“ zu wie auf Garth Stevensons „Ten Thousand Saints“, Ali Gavans „Warriors“ und Ben Lovetts „Synchronicity“.
Davon abgesehen gibt es nach seiner Oscar-nominierten Arbeit zu Quentin Tarantinos „The Hateful Eight“ mit „Correspondence“ einen weiteren Score des mittlerweile 87-jährigen Ennio Morricone zu hören, wobei seine Musik zum neuen Film von Giuseppe Tornatore („Cinema Paradiso“) ebenso feinsinnige, melodische wie sporadisch aufwühlende Momente beinhaltet. Und schließlich ist auch Ryuichi Sakamoto mit seinem Score zum 12-fach Oscar-nominierten Film „The Revenant“ zu hören, wobei er sich Unterstützung von Alva Noto und Bryce Dessner holte.
Playlist:
01. Danny Elfman - Credits (Goosebumps) - 02:14
02. Henry Jackman - Epilogue (The 5th Wave) - 03:06
03. Carter Burwell - Lisa In His Room (Anomalisa) - 03:53
04. Rael Jones - I am Free (Suite Francaise) - 04:55
05. Ludwig Goransson - Shed You (Creed) - 02:40
06. James Newton Howard - Be at Peace (Concussion) - 03:50
07. H. Scott Salinas - Slipping Down the Rabbit Hole (Zipper) - 04:17
08. Dan Romer - Stop The World (Tomorrow We Disappear) - 03:22
09. Marcelo Zarvos - Don't Ever Let Me Go (The Choice) - 03:13
10. Gabriel Yared - Dans un dernier soupir (Chocolat) - 03:31
11. Lisa Gerrard & Marcello De Francisci - Katie Safe (Jane Got A Gun) - 04:13
12. Ennio Morricone - La Casa Sul Lago (Correspondence) - 07:16
13. Ryuichi Sakamoto & Alva Noto - The Revenant Theme [Alva Noto Remodel] (The Revenant) - 03:58
14. Cyril Morin - Born As Girls (Angry Indian Goddesses) - 04:28
15. Jeff Rona - Oceanus Theme Remix (Oceanus) - 04:40
16. Garth Stevenson - Eliza and Jude (Ten Thousand Saints) - 02:45
17. Ali Gavan - The Field (Warriors) - 03:08
18. Ben Lovett - Absence of Paradox (Synchronicity) - 03:46
19. Dustin O'Halloran - Transparent Theme Solo Piano Version (Transparent) - 02:10
20. Jim Dooley - End Credit Suite (Fifty Shades Of Black) - 04:05
21. Rob Simonsen - Cooking For Simone (Burnt) - 02:55
22. Richard Harvey - David's Old Life (Swung) - 03:18
23. Sarah Class - Able Is Released [orchestral version] (Brothers of the Wind) - 04:06
24. A.R. Rahman - The Land of Friendship (Muhammad - The Messenger of God) - 02:36
25. Bruno Coulais - La part sauvage du monde (Les Saisons) - 03:24
26. Christian Davis - Are you a Survivor (Murder in Mexico) - 03:11
27. Christian Henson - The Curse (The Go-Between) - 03:49
28. Carter Burwell - Faith God Damn It! (Hail, Caesar!) - 02:35
29. Daniel Belardinelli - Titles (Lamb) - 03:55
30. Carter Burwell - It's Starting To Snow (The Finest Hours) - 02:23
31. Joan Valent - Suite (El Rey de la Habana) - 08:22

Soundtrack Adventures #181 with Burwell, Rona, Morin, Rahman, Yared, Elfman @ Radio ZuSa 2016-02-07 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Sonntag, 17. Januar 2010

Playlist # 24 vom 17.01.10 - Best of 2009 (Teil 2)

Während der erste Teil meines Rückblicks auf das vergangene Soundtrackjahr vor allem interessante Newcomer präsentierte, sind heute weitgehend sehr vertraute Namen mit ihren besten Scores aus 2009 zu hören. Den Anfang macht Rupert Gregson-Williams, der jüngere Bruder von Harry Gregson-Williams, der in der letzten Sendung mit seinem Score zu Tony Scotts „The Taking Of Pelham 123“ zu hören war. Rupert kreierte für den Fernsehfilm „The Prisoner“ einen vielseitigen, mit interessanten Rhythmen und Sounds versehenen Score, der aber durch sehr melodische Elemente besticht. Melodisch geht es auch weiter mit Aaron Zigmans einfühlsamer Musik zu „My Sister’s Keeper“ und Carter Burwell, der nicht nur den neuen Film der Coen-Brüder („A Serious Man“) vertonte, sondern auch die Leinwandadaption des Kinderbuchklassikers „Wo die wilden Kerle wohnen“.
Thomas Newman, ein Meister der ruhigen, aber auch unorthodoxen Klänge, hat mit „Brothers“ das Remake von Susanne Biers Film großartig vertont, und der umtriebige Christopher Young, dessen neuer Score zu Jon Amiels Biopic über Charles Darwin („Creation“) in diesen Tagen veröffentlicht wird, komponierte nicht nur zur Liebeskomödie „Love Happens“ die Musik, sondern auch zu „The Informers“ und zu den Horror-Thrillern „The Univited“ und Sam Raimis „Drag Me To Hell“.
Jim Dooley, der vor allem durch die Fernsehserie „Pushing Daisies“ bekannt geworden ist, sammelte bereits bei „When A Stranger Calls“ Thriller-Erfahrung, die ihm bei „Obsessed“ zugutekam. Sein Lehrer, Hans Zimmer, war auch wieder fleißig. Zusammen mit Heitor Pereira komponierte er die leichtfüßige Musik zu „It’s Complicated“, gemeinsam mit Omar Rodriguez schuf er den Score zum Drama „The Burning Plain“. In Eigenregie entstand die wuchtige Musik zu Ron Howards Verfilmung von Dan Browns Bestseller „Illuminati“ sowie jüngst die erneute Verfilmung von „Sherlock Holmes“, diesmal unter der Regie von Madonnas Ex-Ehemann Guy Ritchie.
Fleißig war im vergangenen Jahr auch Mark Isham. Er komponierte nicht nur die Musik zu Werner Herzogs neuem Film „Bad Lieutenant“, sondern u.a. auch zum Cop-Thriller „Crossing Over“. Der ehemalige Red-Hot-Chili-Peppers-Musiker Cliff Martinez überzeugte mit seinem wieder sehr elektronischen Score zum Thriller „Espion(s)“. Den Abschluss der heutigen Sendung bildet Michael Giacchino, der zunächst durch die Fernsehserien „Lost“ und „Alias“ bekannt geworden ist und deren Schöpfer J.J. Abrams Giacchino auch für den dritten „Mission: Impossible“-Film einsetzte. Im letzten Jahr ist Giacchino nicht nur mit der vierten Staffel von „Lost“ beschäftigt gewesen, sondern auch mit Disneys/Pixars Animationskomödie „Up“, dem Doku-Drama „Earth Days“ und der Neuverfilmung des Sci-Fi-Klassikers „Star Trek“.

1 Rupert Gregson-Williams - Lucy (The Prisoner) - 06:20
2 Aaron Zigman- Visiting Relatives (My Sister's Keeper) - 03:58
3 Carter Burwell - We Love You So (Where The Wild Things Are) - 04:40
4 Thomas Newman - What Happened (Brothers) - 04:43
5 Christopher Young - What was it is. What is, it's not. (The Informers) - 04:20
6 Christopher Young - The Screaming Bell (The Uninvited) - 04:44
7 Jim Dooley - A Present For Kyle (Obsessed) -04:18
8 Hans Zimmer - Black Smoke (Angels & Demons) - 05:45
9 Mark Isham - Naturalization (Crossing Over) - 05:42
10 Cliff Martinez - He's A Real Talker (Espion(s)) - 03:45
11 Michael Giacchino - Nice To Meld You (Star Trek) - 03:13
12 Michael Giacchino - Carl Goes Up (Up) - 03:33

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