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Sonntag, 18. Februar 2024

Playlist #391 vom 25.02.2024 - Neuheiten 2024 (1)

Mit sechs Academy Awards (und vier weiteren Nominierungen) zählte Denis Villeneuves Neuverfilmung von Frank Herberts Science-Fiction-Klassiker „Dune – Der Wüstenplanet“ zu den großen Gewinnern der Oscar-Verleihung im Jahr 2022. Mit entsprechender Spannung wird die ebenfalls von Villeneuve inszenierte Fortsetzung „Dune: Part Two“ erwartet, die am 29. Februar in den deutschen Kinos startet und wieder von Hans Zimmer vertont worden ist, der für seine Arbeit an „Dune“ den zweiten Oscar in seiner Karriere gewann. Neben der Vorab-Single „A Time of Quiet Between the Storms“ aus der „Dune“-Fortsetzung könnt ihr euch in dieser Sendung auf neue Musik von Oliver Coates, Dan Romer, Rob Simonsen, Carlos Rafael Rivera, Anne Nikitin, Thomas Newman u.v.a. freuen. 
Im ersten Teil von „Dune“ wurde am Ende in Folge einer Intrige zwischen dem Imperator des Universums Shaddam IV (Christopher Walken) und dem Volk der Harkonnen der Planet Arrakis Schauplatz eines brutalen Anschlags. Der Angriff richtete sich spezifisch gegen das Haus Atreides, das nach Arrakis gekommen war, um das dort in der Luft liegende Spice zu ernten und darüber hinaus friedlich zu herrschen. Bei der gewalttätigen Auseinandersetzung starb das Familienoberhaupt (Oscar Isaac), sein Sohn Paul Atreides (Timothée Chalamet) und seine Mutter (Rebecca Ferguson) konnten fliehen und fanden Unterschlupf bei den Fremen, den Einheimischen von Arrakis. Bei ihnen lernt Paul Chani (Zendaya) kennen, die er nun zur Frau nimmt und die ihm ein Kind gebärt. 
Während er den Fremen neue Kampftechniken beibringt, lernt er von ihnen wie man in der Wüste überlebt. Paul nennt sich fortan Muad'Dib. Das Spice verstärkt Pauls seherische Fähigkeiten und für die Fremen wird er zum Messias und Anführer. In Pauls Visionen zeichnet sich ein bevorstehender Krieg mit den Harkonnen und dem Imperator ab. An Paul und den Fremen hängt das Schicksal des Universums. 
Als Vorgeschmack auf den Soundtrack zu „Dune: Part Two“ präsentiert Hans Zimmer eine 2-Track-Single mit dem atmosphärischen Stück „A Time of Quiet Between the Storms“ und das rhythmisch-treibende „Harvester Attack“. 
Gleich mit zwei neuen Arbeiten ist der Cellist, Filmkomponist und elektronischer Musikproduzent Oliver Coates („Aftersun“, „The Stranger“, „Significant Other“) am Start. Zusammen mit dem koreanischen Komponisten Park Jiha und der dänischen Sängerin/Songwriterin Agnes Obel vertonte er das Sci-Fi-Drama „Foe“, das Regisseur Garth Davis („Lion“, „Mary Magdalene“) nach dem gleichnamigen Roman von Iain Reid mit Saoirse Ronan, Paul Mescal und Aaron Pierre in den Hauptrollen verfilmte. Der Film handelt davon, wie ein verheiratetes Pärchen auf einem abgelegenen Stück Land von einem Fremden mit einem ungewöhnlichen Vorschlag konfrontiert wird. 
Mit Steve McQueens („Hunger“, „12 Years a Slave“) „Occupied City“ vertonte er außerdem im Alleingang einen Dokumentarfilm über Amsterdam zur Zeit der Besatzung durch die Nazis im Zweiten Weltkrieg zwischen 1940 und 1945. 
Ein wenig Schützenhilfe bei ihrer eigenen Karriere als Filmkomponistin erhält Julia Newman durch ihren berühmten Vater Thomas Newman, bei dessen Arbeit an Disneys Animationsfilm „Elemental“ sie bereits mitgewirkt hatte. Nun vertonte sie die Serie „Feud – Capote vs. The Swans“, in der berühmte Fehden wie zwischen Bette Davis und Joan Crawford mit einer hochkarätigen Besetzung (u.a. Demi Moore, Susan Sarandon, Naomi Watts, Jessica Lange, Diane Lane) thematisiert werden. Thomas Newman steuerte für den Soundtrack das für ihn typische verspielte Hauptthema bei. 
Nicht zuletzt durch seinen vielfach preisgekrönten Score zum Kurzfilm „La Línea Imaginaria“ ist der in Süddeutschland lebende Komponist Marcel Barsotti („Deutschland. Ein Sommermärchen“, „Die Päpstin“) momentan in aller Munde. 2010 vertonte Barsotti mit „Do Elephants Pray?“ einen Film des Briten Paul Hills („Boston Kickout“), dessen Filme „The Poet“ und „The Power“ ebenfalls mit einem Score von Barsotti versehen wurden. 
Nun hat der Komponist den Soundtrack zu dem Drama „Do Elephants Pray?“ selbst veröffentlicht. Der Film erzählt die Geschichte des von der seelenlosen Routinewelt frustrierten Werbefachmanns Callum Cutter, dessen Leben durch die Bekanntschaft mit der freigeistigen französischen Verführerin Malika ins Chaos gestürzt wird. Barsotti hat das ebenso philosophische wie poetische Drama über Liebe und Verzweiflung und das Ausloten von Mut und Sinn des Lebens mit einer ethnisch angehauchten, sehr minimalistischen Musik versehen, die stellenweise an Thomas Newmans Arbeiten erinnert. 
Der dänische Thriller „Paranoia“ von Kari Vidø erzählt von Lulu, die nach ihrer Einlieferung in ein Krankenhaus ein Mädchen sieht, das um Hilfe schreit. Doch als Lulu aufwacht, ist das Mädchen verschwunden, und für Lulu ändert sich alles im Leben. 
„Die Musik weist durchaus Genre-Film-Konventionen auf, um dem Publikum zu helfen, den Film in der gewünschten Weise zu lesen, tendiert aber eher zu einem düsteren Psychothriller-Stil, der beispielsweise von Jerry Goldsmith beeinflusst ist. Aber da wir auch die sich entwickelnde Beziehung zwischen Lulu und Mads verfolgen, war ein subtileres – sogar romantischeres – Element nötig“, beschreibt Pessi Levanto seine Arbeit zu dem Film. „Ich habe mich entschieden, die Harfe, wunderbar gespielt von Päivi Severeide, als Hauptinstrument in diesen fragileren Momenten einzusetzen. Ich hoffe, dass die Partitur dem Zuschauer hilft, näher an die zerbrechliche Welt von Lulu heranzukommen und sie näher an uns heranzuführen, sodass sie als eine Figur mit einem instabilen Geist erkennbar wird. Hinter der oberflächlichen Geistergeschichte verbirgt sich ein ziemlich tiefgreifendes Problem der psychischen Gesundheit junger Menschen von heute, ein ernstes Problem, das nicht zur bloßen Unterhaltung gemacht werden sollte. Mein Ziel war es, diese fragilen Themen hervorzuheben und gleichzeitig die Geschichte auf eine reibungslose filmische Art voranzutreiben.“ 
Der belgische Komponist Frédéric Vercheval („The Pact“, „Les volets verts“) vertonte mit „Green Border“ von Agnieszka Holland die Geschichte über eine Familie syrischer Flüchtlinge, einen Englischlehrer aus Afghanistan und einen Grenzschutzbeamten, die sich während der jüngsten humanitären Krise in Weißrussland an der polnisch-belarussischen Grenze treffen. 
„Wir sind eher symbolisch an die Musik herangegangen. Agnieszka wollte, dass die Musik nüchtern bleibt und weder Leid noch Gewalt hervorhebt. Deshalb brauchten wir Musik, die in einem weiter entfernten Erzählraum angesiedelt war, als eine Art Blick, als Beobachtung“, berichtet Vercheval über die Arbeit an „Green Border“. „Ich stellte mir ein melodisches Motiv aus dem Wald vor, gespielt von einem Cello, begleitet von etwa dreißig Saiten, die im Bass, aber auch in den Harmonien eine Reihe sich wiederholender Akkorde unterstreichen, als müsste sich diese Tragödie ständig vor uns abspielen. Ein tragisches und kraftvolles Lied, das uns an Agnieszkas Worte erinnert: ,Ich habe das Gefühl, dass es keinen Sinn hat, Kunst zu machen, wenn wir uns nicht darum bemühen, die wirklichen Probleme zu hinterfragen, die schmerzhaft und manchmal unlösbar sind und uns zu schwierigen Entscheidungen zwingen.‘“ 

Playlist:

01. Hans Zimmer - A Time of Quiet Between the Storms (Dune: Part Two) - 04:22 
02. Oliver Coates - You Will Always Be Remembered (Foe) - 03:56 
03. Oliver Coates - Suicide Note (Occupied City) - 04:16 
04. Carlos Rafael Rivera - Rivi (Griselda) - 02:10 
05. Carlos Rafael Rivera - Our Lady of Sorrows (Monsieur Spade) - 03:05 
06. Anne Nikitin, Jessica Jones & Tim Morrish - Sit for a Bit (One Day) - 05:13 
07. Anne Nikitin - Home Away From Home (I.S.S.) - 03:11 
08. Thomas Newman - Main Title (Feud - Capote v. Swans) - 01:46 
09. Paul Leonard-Morgan - The Restless Mind (Tune Out of Noise) - 04:15 
10. Marcel Barsotti - The Beauty of Love (Do Elephants Prey?) - 02:01 
11. Uno Helmersson - Lovers Two (A Nearly Normal Family) - 02:13 
12. Pessi Levanto - Mads (Paranoia) - 02:16 
13. Taran Mitchell - Alexandria (Alexander - The Making of a God) - 03:59 
14. Lorne Balfe - Rachel's Story (Argylle) - 05:30 
15. Armand Amar - Rest in the Forest (Autumn and the Black Jaguar) - 05:30 
16. Dominik Scherrer - This Is a Story About a Boat (Boat Story) - 03:19 
17. Cyril Morin - End Titles (Cold Meat) - 03:02 
18. Rone - J'en veux… (D'Argent & De Sang) - 04:54 
19. Dan Romer - The Captain and Ann Barbara (The Promised Land) - 05:29 
20. Leopold Ross & Nick Chuba - Six Percent (Dr. Death - Season 2) - 04:27 
21. Dave Porter - Remember Your Gifts (Echo) - 03:39 
22. Volker Bertelmann - Anything You Can Do (One Life) - 03:37 
23. Johan Söderqvist - Going to Peru (Madame Web) - 02:25 
24. Frédéric Vercheval - Finale (Green Border) - 04:58 
25. Anna Meredith - Empty (The End We Start From) - 03:25 
26. Alex Weston - Expatriate (Expats) - 02:57 
27. David Fleming - Are You Happy Jane? (Mr. & Mrs. Smith) - 02:12 
28. Kris Bowers - Deep South (Origin) - 03:21 
29. Rob Simonsen - Mark & Oliver (Good Grief) - 03:00 
30. Nicolas Repetto - Professor Rumpleton (Empire Queen: The Golden Age of Magic) - 04:41
31. Ludovico Einaudi - La Petite (La Petite) - 05:00
32. Alberto Iglesias - Fabiola, reina de Bélgica (Cristóbal Balenciaga) - 09:08

Donnerstag, 4. Mai 2017

Playlist #214 vom 14.05.2017 - NEUHEITEN 2017 (3)

In der dritten Neuheiten-Sendung dieses Jahres geht es sowohl musikalisch als auch in den dazugehörigen Filmgenres sehr abwechslungsreich zu. Dabei begegnen uns nicht nur alte Bekannte wie Danny Elfman, Brian Tyler, Gabriel Yared, Harry Gregson-Williams, Jeff Beal und Cliff Martinez mit ihren neuen Soundtrack-Arbeiten, sondern auch originelle Tracks aus den Fernsehserien „Trapped“, „Broadchurch“, „Better Call Saul“, „Taboo“ und „13 Reasons Why“ sowie artverwandte Werke von so vielseitigen Komponisten wie Max Richter, Ryuichi Sakamoto und Ben Lukas Boysen.

Den bunten Reigen eröffnet Hollywood-Veteran Danny Elfman („Tulpenfieber“, „Roter Drache“) mit seiner Musik zu James Ponsoldts High-Tech-Thriller-Drama „The Circle“, in dem „Harry Potter“-Star Emma Watson als Mae Holland in dem weltweit führenden Internet-Unternehmen „Circle“ einen Job bekommt und den Visionen des charismatischen Firmengründers Eamon Bailey (Tom Hanks) folgt, der eine Welt der völligen Transparenz schaffen will. Doch je mehr die Arbeit bei „Circle“ zu ihrem Lebensmittelpunkt wird, desto häufiger mehren sich dann doch ihre Bedenken. Der Film zu Danny Elfmans interessant flirrenden Electro-Orchester-Mix startet hierzulande allerdings erst im September.
Nur bis zum Juli müssen wir auf Marc Webbs Drama „Begabt - Die Gleichung eines Lebens“ warten, in dem Frank Adler (Chris Evans) die Erziehung seiner Nichte Mary übernommen hat und dem offensichtlich mathematisch hochbegabten Mädchen ein Leben jenseits von Leistungsdruck und Intelligenztests ermöglichen möchte, wobei er von Marys Lehrerin Bonnie (Jenny Slate) ebenso unterstützt wird wie von seiner Freundin Roberta (Octavia Spencer). Doch Franks eigene Mutter hat große Pläne mit ihrer Enkeltochter … Rob Simonsen („Nerve“, „Viral“) kreierte dazu sehr zarte Piano-Klänge, die durch sanfte Streicher ergänzt werden, während er zu Zach Braffs Gauner-Komödie „Abgang mit Stil“ (mit Michael Caine, Alan Arkin und Morgan Freeman in den Hauptrollen) eher flottere Klänge und Rhythmen komponierte.
Der aus Dallas stammende Musiker Daniel Hart ist vor allem als Frontmann des Hip-Hop-meets-Classical, R&B, Electronic-Projekts Dark Rooms bekannt geworden und hat in den letzten Jahren auch Soundtracks zu Filmen wie Walt Disneys „Pete’s Dragon“ und „Tumbledown“ produziert. Nun komponierte er zu „S-Town“, dem neuen True-Crime-Podcast der Produzenten von „Serial“ und „This American Life“ die Musik, die durch eine sehr lyrische Qualität besticht.
Dagegen hat Action-Spezialist Brian Tyler („War“, „The Expendables“, „Rambo“) sowohl zu „The Fate Of The Furious“ als auch der neuen Kinoadaption der erfolgreichen „Power Rangers“-Reihe wuchtige Wall-Of-Sound-Arrangements produziert. Allerdings sind in dieser Sendung die etwas ruhigeren Cues aus beiden Filmen zu hören.
Das trifft auch auf Jeff Russos Musik zum Videospiel „What Remains Of Edith Finch“, Gabriel Yareds Soundtrack zu Terry Georges Abenteuer-Romanze „The Promise“, Harry Gregson-Williams‘ Kompositionen zu Niki Caros biografischen Kriegsfilmdrama „Die Frau des Zoowärters“ und Hanan Townshends Musik zu Wiktor Ericssons Film „Strawberry Days“ zu.
Elektronisches bekommen wir von Trevor Morris zur Marvel-Serie „Iron Fist“ und zum Fantasy-Abenteuer „Emerald City“, von Marius Christiansen zur norwegischen Drama-Serie „Valkyrien“ und von Eskmo zur Netflix-Serie „13 Reasons Why“ zu hören, dazu die bislang nicht offiziell veröffentlichen Titelmelodien von Jóhann Jóhannsson zu Baltasar Kormákurs Crime-Serie „Trapped – Gefangen in Island“ und von Max Richter zu Steven Knights famoser Serie „Taboo“.
Richter ist darüber hinaus auch mit einem Auszug zu seinem Album „Three Worlds: Music From Woolf Works“ zu hören, das als Soundtrack zu dem 2015 von Wayne McGregors Ballet-Triptychon „Woolf Works“ entstanden ist, das vom Leben und Wirken der britischen Schriftstellerin Virginia Woolf inspiriert worden ist. Richter präsentiert auf seinem Album nicht nur feine Streicher- und Piano-Melodien, sondern auch virtuose Electro-Sounds.
Sein erstes neues Album seit 2012 (das mit Jaques Morelenbaum und Judy Kang eingespielte „Three“) und sein erstes Soloalbum nach acht Jahren präsentiert Ryuichi Sakamoto mit „async“, das in New York entstanden ist und von alltäglichen Objekten, Skulpturen und der Natur inspiriert worden ist. Abgerundet wird die Sendung durch die flott-fröhliche Musik von Dave Porter zum „Breaking Bad“-Spin-Off „Better Call Saul“ und Ólafur Arnalds melancholisch-filigranen Klänge zur britischen Erfolgsserie „Broadchurch“.
Playlist:
01. Danny Elfman - Mae Takes Over (The Circle) - 04:25
02. Rob Simonsen - The Test (Gifted) - 03:33
03. Rob Simonsen - The Line Up (Going In Style) - 02:47
04. Daniel Hart - A Gold Plated Dime (Music From S-Town) - 02:50
05. Jeff Russo - The End (What Remains Of Edith Finch) - 04:40
06. Gabriel Yared - Ana and Michael (The Promise) - 06:20
07. Harry Gregson-Williams - Jan Returns (The Zookeeper's Wife) - 07:32
08. Bear McCreary - A Monster Hypothesis (Colossal) - 04:52
09. Trevor Morris - I've Come To Take You Home (Emerald City) - 03:04
10. Trevor Morris - Things Changed (Iron Fist) - 02:58
11. Jeff Beal - Boston Strong (Boston) - 06:58
12. Max Richter - Mrs. Dalloway: War Anthem (Three Worlds: Music From Woolf Works) - 06:56
13. Ryuichi Sakamoto - ubi (async) - 04:03
14. Ben Lukas Boysen & Sebastian Plano - Human Array (Everything) - 05:02
15. Ólafur Arnalds - Tell Us What Happened (Broadchurch - The Final Chapter) - 03:27
16. Dave Porter - End Credits (Better Call Saul) - 04:06
17. Jóhann Jóhannsson - Theme (Trapped) - 01:01
18. Eskmo - Marcus (13 Reasons Why) - 02:24
19. Max Richter - Main Theme (Taboo) - 01:03
20. Jed Kurzel - The Covenant (Alien: Covenant) - 03:25
21. Brian Tyler - Reunited (The Fate Of The Furious) - 02:44
22. Marius Christiansen - Ravn Explains (Valkyrien) - 03:51
23. Cliff Martinez - Becoming (The Wicked Die Young) - 03:48
24. Hanan Townshend - Birthday (Strawberry Days) - 02:32
25. Brian Tyler - Confessions (Power Rangers) - 04:21
26. Paul Englishby - He Didn't Come Back (The Witness For The Prosecution) - 02:21
27. Lorne Balfe - Forbidden Love (Genius) - 03:05
28. Warren Ellis - Chloe (Bad Girl) - 03:26
29. Warren Ellis & Pierre Bertrand - Lacrimosa Song (Django) - 07:57

Mittwoch, 19. September 2012

Playlist # 94 vom 23.09.2012 (2) - BREAKING BAD Special

Fünf Staffeln lang zählte die Emmy-prämierte Serie „Breaking Bad“ zu den absoluten Highlights des Fernsehprogramms. Im Mittelpunkt der Serie steht die außergewöhnliche Geschichte eines krebskranken 08/15-Chemielehrers, der für das Wohl seiner Familie zum Meth-Produzenten wird. Aus dieser Konstellation heraus erklärt sich auch der merkwürdig anmutende Titel der Serie, denn der aus dem Südstaaten-Slang stammende Begriff bedeutet etwa „auf die schiefe Bahn geraten“ oder auch „sich über geltende Gesetze hinwegsetzen“.

Vince Gilligan kam die Idee zur Serie während einer Schreibblockade, als ihm ein befreundeter Autor vorschlug, statt Drehbücher zu schreiben mit Methamphetamin zu handeln. Als Gilligan über die Motivation zu einer solchen Entscheidung und ihre Folgen nachdachte, war das Konzept für „Breaking Bad“ geboren. 2009 erhielt der Autor dafür den renommierten Writer’s Guild Award.
Als Highschool-Chemielehrer in Albuquerque, New Mexico, kommt der 50-jährige Walter White (Bryan Cranston) mit seiner schwangeren Frau Skyler (Anna Gunn) und dem an zerebraler Kinderlähmung leidenden Teenagersohn Walter Jr. (RJ Mitte) halbwegs über die Runden. Um das Gehalt aufzubessern, jobbt Walter in einer Waschanlage, wo er plötzlich zusammenbricht. Die plötzliche Diagnose, dass der überzeugte Nichtraucher unheilbar an Lungenkrebs erkrankt ist, wirft Walters Lebensplanung komplett über den Haufen. Ausgerechnet sein Schwager Hank (Dean Norris) bringt Walter auf die Idee, wie er die Familie auch nach seinem Ableben versorgen kann: Als er nach einem Fernsehbericht über einen gelungenen Coup der DEA erfährt, wie viel Geld sich mit dem Verkauf von Methamphetamin machen lässt, gerät Walter auf die schiefe Bahn. Zusammen mit dem Kleindealer Jesse (Aaron Paul), den Walter in der Schule durchfallen ließ, macht er sich schnell als versierter Meth-Kocher einen Namen. Nur mit dem Dealen haben Walter und Jesse so ihre Probleme. Denn mit den Gangsterbossen in der Drogenszene ist überhaupt nicht zu spaßen. Und es ist natürlich alles andere als einfach, das neue Doppelleben vor seiner Familie und auch seinem Schwager geheim zu halten.
Ursprünglich war die erste Staffel von „Breaking Bad“ auf neun Folgen ausgelegt, doch der Streik der Drehbuchautoren führte dazu, dass die erste Staffel nach sieben Folgen etwas abrupt enden musste. Bei dem bewusst langsamen Erzählduktus der Serie kann „Breaking Bad“ in der ersten Staffel sein Potenzial nur andeuten. Doch die vorrangigen Stärken kommen bereits gut zur Geltung. Nicht nur Walter White macht aufgrund seiner plötzlichen Krankheit eine sehr ambivalente Entwicklung vom liebenden Familienvater zum Kriminellen mit guter Absicht durch, auch seine Mitmenschen haben ihre Last im Leben zu tragen. Die karge Landschaft, in die sich Walter und sein drogensüchtiger Partner mit dem Wohnmobil zum „Kochen“ zurückziehen, bietet das perfekte Panorama für die oft gebrochenen Figuren, für die der amerikanische Traum in weiter Ferne liegt.
Bryan Cranston („Malcolm mittendrin“, „Seinfeld“) überzeugt in der ungewohnt ernsten Rolle des todkranken Chemielehrers, dessen berufliche Qualifikation ein ganz neues Betätigungsfeld eröffnet, das ebenso illegal und gefährlich wie lukrativ erscheint. Aaron Paul als sein drogensüchtiger Partner-in-crime Jesse Pinkman bildet mit seiner fahrig-nervösen Darstellung ebenso den quirligen wie amüsanten Counterpart zum besonnenen Lehrer wie Dean Norris als Walters Schwager Hank, der sich engagiert dem Kampf gegen den Drogenhandel widmet.
Das außergewöhnliche Serienkonzept von „Akte X“-Mitautor Vince Gilligan, die intelligenten Drehbücher, großartige Darsteller, ein stimmungsvoller, nur dezent platzierter Soundtrack und die Entwicklung der einzelnen Figuren machen „Breaking Bad“ zu einer packenden wie eindringlichen Serie der besonderen Art.
Nachdem die erste Staffel von „Breaking Bad“ über gerade mal sieben Folgen nur anreißen konnte, was sich ein verzweifelter, sterbenskranker Familienvater alles einfallen lässt, um seine Frau und Kinder nach seinem Ableben versorgt zu wissen, entfaltet die zweite Staffel in dreizehn Folgen die ganze Bandbreite des Dilemmas, das mit dem Eintritt eines einfachen Chemielehrers in die Welt des illegalen Drogenhandels einhergeht. Zu Beginn der zweiten Staffel ist der Meth-Handel unerwartet gut angelaufen. Allerdings gehen die schnell erwirtschafteten Gewinne sofort wieder für die kostspieligen Behandlungen drauf, die Walter über sich ergehen lassen muss. Dabei muss er bereits ein großes Maß an Einfallsreichtum beweisen, wenn er seiner Familie glaubwürdig vermitteln will, dass das Geld beispielsweise von Walters ehemaligen Geschäftskollegen Gretchen und Elliott Schwartz stammt, die nicht zuletzt durch Walters fachliche Qualitäten reich geworden sind. Walters hochschwangere Frau Skyler nimmt wieder ihre alte Stelle als Buchhalterin an, um Geld nach Hause zu bringen, und der durch Kinderlähmung behinderte Walter Jr. stellt eine Spenden-Website online, die der angeheuerte Anwalt Saul Goodman fortan zur Geldwäsche des schmutzigen Drogengeldes missbraucht. Während es Walter immer schwerer fällt, das zunehmend komplexere Lügenkonstrukt seiner Familie gegenüber aufrechtzuerhalten, versucht er mit seinem jungen Partner Jesse Pinkman den Verkauf der kostbaren Ware zu beschleunigen und auf andere Reviere auszuweiten. Doch das lässt sich die Konkurrenz natürlich nicht gefallen und dezimiert Jesses Team an Laufburschen, während der DEA-Beamte Hank dem geheimnisvollen Phantom Heisenberg nachjagt, nicht ahnend, dass niemand Geringerer als Walter dahinter steckt …
Die extrem kurze erste Staffel wirkt gerade mal wie ein Prolog zu dieser höchst aufregenden Serie mit dem originellen Konzept, das sich erfrischend von den üblichen Drama-, Crime- und Comedy-Serien abhebt. In der zweiten Staffel werden die einzelnen Figuren weitaus intensiver charakterisiert, ihre liebenswerten wie bedenklichen Macken offensichtlich, was sie zutiefst menschlich und somit authentisch macht. Natürlich ist es vor allem spannend mit anzusehen, wie Walter White zunehmend Gefallen daran findet, in kürzester Zeit so richtig viel Geld zu machen. Und gerade wenn er daran zu denken beginnt, aus dem gefährlichen Geschäft auszusteigen, ist eine weitere Finanzspritze nötig. So entwickelt sich ein dramatisches Puzzle-Spiel, bei dem Walter unauffällig zwischen seinem Lehrerjob, seiner Familie und seinem geheimen Leben als Heisenberg jonglieren muss. Das führt zu so manch tragischen, brutalen, aber auch schwarzhumorigen Zwischenfällen, die „Breaking Bad“ so sehenswert machen.
‘Breaking Bad‘ lockt sehr wirkungsvoll mit dem Reiz des Verbrechens, entpuppt sich aber als eine zutiefst moralische Serie, welche die Charaktere mit ihren Selbsttäuschungen, unter bestimmten Bedingungen das Falsche tun zu dürfen, nicht davonkommen lässt. Nur mal ein bisschen Drogen produzieren, in einer persönlichen Notsituation und mit besten Absichten, ist keine Option. Die Figuren geraten in einen Sog, der sie zu immer auswegloseren Entscheidungen zwischen zwei Übeln zwingt, Entscheidungen auf Leben und Tod. Den ersten Menschen hat der brave Walter White schon in der ersten Folge auf dem Gewissen“, meint Stefan Niggemeier auf faz.de „Danach gibt es kein Zurück. ‚Breaking Bad‘ zeigt uns den Absturz des Walter White, der gleichzeitig eine Befreiung ist. Eine Befreiung aus einem bürgerlichen Alltag voller Routine, Kleinmut und Vernunft, Demütigungen und Zumutungen, symbolisiert schon durch das Auto, das White fährt: einen unförmigen, plastikhaften Pontiac Aztek, schrecklich praktisch und uncool bis weit über die Grenze der Lächerlichkeit hinaus. Als Chemielehrer ist sein Talent verschwendet, die Schüler dämmern vor sich hin, als Drogenproduzent aber kann White seine Genialität zeigen, wird respektiert und schließlich gefürchtet.“
"Breaking Bad"-Komponist Dave Porter - copyright by Julio Moreno
Obwohl Musik und Sounds nur spärlich in „Breaking Bad“ eingesetzt werden, spielt sie eine wichtige Rolle. Komponist Dave Porter hat nicht nur das sehr texanisch klingende Hauptthema komponiert, sondern auch atmosphärische, manchmal mehr nach Sounddesign klingende Cues, die die dramatischen Aspekte der Story unterstreichen.
„Für ‚Breaking Bad‘ habe ich mich fort von meiner traditionellen orchestralen Ausbildung bewegt und ethnische Instrumente, entwickelte Klänge und meine große Sammlung an alten Synthesizern und Effekten bevorzugt. Außerdem ist nahezu alles irgendwie bearbeitet oder verfremdet worden, um die Musik losgelöst und anders klingen zu lassen als das, was man vielleicht erwartet“, bemerkt Dave Porter in einem Interview mit blogs.amctv.com. Für Porter ist Walter White der Dreh- und Angelpunkt der Serie, auch musikalisch gesehen. „Walters Reise und Abstieg ist das Rückgrat der Show. Im Verlauf von verschiedenen Staffeln hat er Orte verlassen, die er sich nie vorstellen konnte, verlassen. Was mich am meisten fasziniert, und ich versuche, immer daran zu denken, wenn ich den Score schreibe, ist, wie weit man als Zuschauer mit Walt zu sympathisieren bereit ist“, meint Porter auf soniccouture.com. „Es gibt Menschen, die von seinem Verhalten seit der ersten Staffel völlig entsetzt sind. Es gibt andere, die ihn verteidigen, egal, was er tut. Auf diese Weise zwingt dich ‚Breaking Bad‘ dazu, deine eigene Reaktion auf die Geschichte zu beobachten. Für mich bedeutet das, musikalisch gesehen, dass ich nie einen bestimmten Moment als ‚Breaking Bad‘-Moment herausstelle … weil es eine graduelle Evolution (oder Devolution) im Verlauf der Serie ist, und die Wahrnehmung des Wendepunktes ist bei jedem anders.“ 
Doch nicht nur der atmosphärische Score von Dave Porter spielt musikalisch eine Rolle, die Serie wartet auch mit einer Vielzahl ganz unterschiedlicher Songs auf, die wesentlich zur gelungenen Stimmung von „Breaking Bad“ beitragen. Music Supervisor Thomas Golubic hat bereits bei “Six Feet Under” sein ausgezeichnetes Gespür für die musikalische Untermalung einer Serie bewiesen. „Ich hüte mich davor, mich in einen Song zu verlieben und davon überzeugt zu sein, dass er in der Show eingesetzt werden sollte. Ich höre Songs, bei denen ich denke, ‚Oh, das klingt ganz nach Walt‘, oder ‚Das würde gut zu Jesse passen‘, aber es gibt ganz unterschiedliche Varianten in dieser Show“, meint Thomas Golubic im Interview mit blogs.amctv.com. „Eine Menge der Musik hat keinen Einfluss auf Walt oder Jesse, Musik aus der Außenwelt, sei es in einem Schuhladen oder einer Boutique, nett und leicht betäubend. Das ist sehr leicht, sanft, eine solipsistische Qualität außerhalb ihrer Welt. Die Welt da draußen ist auf eigene Weise unter Drogen gesetzt. Alles ist ein wenig zu glatt und zu angenehm. Dann hast du diese Welt von Walt und Jesse, die zerlumpt ist und nahezu platzt vor umständlichen Enthusiasmus. Das ist die Dichotomie der beiden verschiedenen Welten.“
Bei „Akte X“-Schöpfer Chris Carter hat Vince Gilligan als Show Runner gelernt, wie man gute Drehbücher für Fernsehserien schreibt. Offensichtlich hat er gut aufgepasst, denn mit seiner eigenen Schöpfung „Breaking Bad“ schuf Gilligan eine thematisch außergewöhnliche, großartig gespielte und perfekt inszenierte Serie. Vor allem die Wandlung von Walter White vom biederen Chemie-Lehrer zum ehrgeizigen Drogenproduzenten verleiht der Serie eine faszinierende Spannung. Nachdem Walter in den ersten beiden Staffeln sein ursprüngliches Ziel erreicht hat, seine Familie nach seinem Ableben versorgt zu wissen, hat sein Doppelleben in der Unterwelt hat längst eine ganz eigene Dynamik entwickelt. Walters Schwager Hank ist dem Phantom „Heisenberg“ – wie sich Walter in den Kreisen des Drogenkartells nennt – immer dichter auf der Spur, Skyler reicht nach der Erkenntnis, woher Walters plötzlicher Wohlstand stammt, entrüstet die Scheidung ein, und Walters Geschäftspartner Jesse entschließt sich nach dem dramatischen Tod seiner Freundin zu einem Drogenentzug. Dem Autorenteam um „Breaking Bad“-Schöpfer Vince Gilligan gelingt es, Walters Leben immer komplizierter zu machen. Es ist faszinierend zu verfolgen, wie Walter sich von einem biederen Highschool-Lehrer ohne Ambitionen zu einem nahezu skrupellosen Geschäftsmann entwickelt, der mit allen Mitteln um seine Vorherrschaft auf dem Markt kämpft. In der dritten Staffel spielen dabei einige neue Charaktere eine wesentliche Rolle, allen voran der aus dem Fernsehen bekannte Anwalt Saul Goodman (Bob Odenkirk), der immer wieder für einen coolen Spruch zu haben ist und so für eine gesunde Prise trockenen Humor sorgt, und Walters Boss Gus (Giancarlo Esposito), der äußerst gelassen sein Revier verteidigt und schon einmal dafür vorsorgt, wenn Walter nicht mehr unter den Lebenden weilt. Doch Walter geht es nach einer gelungenen Operation und Therapie so gut wie lange nicht mehr … Die dritte Staffel von „Breaking Bad“ bietet über 13 Folgen einmal mehr anspruchsvolle Unterhaltung mit interessanten Figuren, Nebenhandlungen und einer gesunden Mischung aus Dramatik und Humor. Auch wenn viele Fans es bedauern, aber nach fünf Staffeln wurde die Serie eingestellt. „Ich möchte nicht, dass ‚Breaking Bad‘ beendet wird. Es ist der beste, befriedigendste Job, den ich je hatte, und ich bin traurig zu behaupten, dass das wahrscheinlich auch so bleiben wird. Diese Serie ist wahrscheinlich in kreativer Hinsicht der Höhepunkt meiner Karriere. Deshalb möchte ich nicht, dass sie endet, aber ich glaube, dass sie es muss. ‚Breaking Bad‘ war von Anfang an als eine sehr in sich abgeschlossene Geschichte konzipiert“, verrät Vince Gilligan im Interview mit blogs.amctv.com. „Man kann eine Story über Wandel und Transformation nur bis zu einem gewissen Punkt bringen. Und so sehr ich die Show liebe und so sehr ich nicht möchte, dass sie endet, möchte ich, dass sie an einem Punkt endet, an dem die Qualität so hoch wie möglich ist. Und ich möchte ‚Breaking Bad‘ so beenden, wie sie begonnen hat, mit Menschen, die von ihr begeistert und irritiert sind. Und ich möchte nicht, dass diese wundervollen Zuschauer jemals gelangweilt werden. Manchmal ist es besser, eine Party zu früh als zu spät zu verlassen.“
Playlist:
1 Dave Porter - Main Title - 01:15
2 Mick Harvey - Out Of Time Man - 02:57
3 Holy Fuck - They're Going To Take My Thumb - 05:27
4 The Silver Seas - Catch Yer Own Train - 03:06
5 The Be Good Tanyas - Waiting Around To Die - 05:12
6 Dave Porter - Baby's Coming - 04:09
7 Dave Porter - The Morning After - 02:24
8 Dave Porter - Searching For Jesse - 02:23
9 Rodrigo y Gabriela - Tamacun - 03:25
10 The Lions - Thin Man Skank - 03:45
11 Gnarls Barkley - Who's Gonna Save My Soul - 03:04
12 Apparat - Goodbye - 04:26
13 America - A Horse With No Name - 04:17
14 Alex Ebert - Truth - 04:20
15 Beastie Boys - Shambala - 03:40
16 Steve Gorn - Afterglow - 09:48

Soundtrack Adventures with BREAKING BAD at Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

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