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Sonntag, 13. Mai 2012

Playlist # 85 vom 20.05.2012 - TWICE A MAN Special

Mit Trends hat die schwedische Band Twice A Man noch nie etwas am Hut gehabt. Eher war es bislang immer so gewesen, dass Dan Söderqvist und Karl Gasleben mit ihrer Musik der Zeit immer ein wenig voraus gewesen sind. Seit etlichen Jahren tüfteln die beiden Künstler nun in multimedialen Gefilden, wovon bereits 1995 die CD-ROM-Produktion „A Line Of Moments“ ein frühes wie beeindruckendes Zeugnis ablegte. Zwar haben Twice A Man immer wieder auch konventionellere Alben mit melodiösen Song- und Ambient-Strukturen veröffentlicht, in den letzten Jahren haben sie sich aber zunehmend auf Soundtracks zu Theater-Produktionen und Künstler-Installationen fokussiert. So bietet auch ihr neues Album „Costume Area“ den Soundtrack zu Charles Korolys Installation „Korolys Kostym Drama“ im Stockholmer Dansmuseet.

Twice A Man sind 1981 in Göteborg aus der Band Cosmic Overdose hervorgegangen, die noch von so verschiedenen Einflüssen wie John Lennon, Pink Floyd, Brian Eno, Wire und anderen Acts aus den Gefilden minimalistischer Musik, Punk und New Wave geprägt war. Die „schwedische Antwort auf Human League“ spielte dunklen Electronic-Punk und mixte pulsierende Techno-Riffs mit hochsensibler Elektronik und Rhythm-Sections. Nach dem Beitritt von Keyboarder Jocke Söderqvist folgte die Umbenennung in Twice A Man, mit der auch inhaltliche Veränderungen einhergingen. Sicher waren Künstler wie Fad Gadget, Suicide und Joy Division auch noch bei Twice A Man herauszuhören, doch kamen nun spürbar eigene Elemente hinzu, vor allem die skandinavisch-melancholische Atmosphäre dunkler Winter und die Romantik nordischer Sommer.
„Wir versuchten, ein Publikum außerhalb Schwedens zu erreichen, begannen englisch zu singen und unsere Musik zugänglicher zu machen, ohne nach England hinüberzuschielen. Die schwedische Szene ist sehr klein, es existieren kaum Clubs, in denen man auftreten kann, und so muss man sich zwangsläufig, will man von der Musik leben, nach draußen orientieren.“
Mit den ersten Alben „Music For Girls“ (1982) und „The Sound Of A Goat In A Room“ (1983) experimentierte das Trio, in dem für kurze Zeit Lars Falk die Stelle von Jocke Söderqvist einnahm, mit oft tanzbaren Synthi-Pop-Strukturen, ehe mit „From A Northern Shore“ (1984) die Strukturen gefestigt und konzeptionell verarbeitet wurden.
„Die erste Seite beschäftigt sich mit Gefühlen, die sich um den ‚big bang‘ drehen, Gedanken, wie die Umwelt sich ändert, wie die Verhältnisse der Menschen untereinander sich wandeln und wie eine Gesellschaft nach dem ‚big bang‘ aussehen könnte, Gedanken, die nicht nur von Furcht geprägt sind, sondern auch eine gewisse Schönheit in dieser Angst sehen, denn neue Gedanken und Lebensformen können sich entwickeln“, resümiert Dan Söderqvist.
Nachdem „Slow Swirl“ (1985) in eine ähnliche musikalische Richtung gegangen war, folgte 1986 das überraschend eingängige Werk „Works On Yellow“, welches sich mit den Gefühlen in der postmodernen Welt auseinandersetzte und großartige Hymnen wie „Lapwing Territory“, „Back On Venus“ und „Brave New World“ präsentierte. Doch auf die kommerzielle Schiene ließen sich Twice A Man nicht festlegen. Noch im gleichen Jahr veröffentlichten sie das Konzeptalbum „Aqua Marine Drum“, das sich dem scheinbar friedfertigen, von Tang und Algen tapezierten Leben unter Wasser widmete, nachdem die Band bereits 1984 von der Gesellschaft „Center For Studies Of Whales And Dolphins“ dazu eingeladen wurde, den Song „Waterland“ zu komponieren.
1985 produzierten Twice A Man im Auftrag für das Königlich Schwedische Theater den Soundtrack zu Shakespeares Drama „Macbeth“, das durch die schwedische Theatergruppe „Teater Scharazad“ aufgeführt wurde.
1988 fanden Twice A Man mit ihrem ausgetüftelten Konzeptalbum „Driftwood“ auch außerhalb schwedischer Grenzen ein interessiertes Publikum. Zusammen mit Casper Evensen und dem englischen Künstler Richard Long haben Gasleben und Söderqvist den Versuch unternommen, die natürliche Umgebung des Menschen zu untersuchen, um mit „Sensibilität und Demut“ ein fundiertes Wissen über die Natur zusammenzutragen. Mit dem Ausdruck „Driftwood“ (Treibholz) ist hier die Situation des in der modernen Gesellschaft lebenden Menschen gemeint, der während dieser schnelllebigen Zeit stets auf unterschiedliche, meist medial vermittelte Umgebungen trifft.
„Wir bekommen unsere Informationen nicht mehr aus erster Hand, sondern durch die Medien aus zweiter Hand. Wir können nicht mehr auf die reale Welt reagieren. Du siehst dir die Natur nicht mehr direkt an, sondern durch den Fernseher. Wir möchten, dass die Leute wieder direkt auf die reale Umgebung reagieren und nicht ausschließlich den Medien lauschen.“
„Driftwood“ setzt die verschiedenen Einflüsse und kulturellen Umgebungen des Menschen auf ebenso stilistisch vielfältige Weise um, bei der sich verschiedene Songstrukturen abwechseln und ineinander übergehen. Mittendrin tauchen da auch sehr poppige Elemente auf („Crane Dance“, „Yellow Flowers“, „Kestrel Illusion“). Der ruhende Pol, um den sich alles dreht, ist eine Person, die in verschiedene Landschaften involviert ist. Ihre Reaktionen werden aus verschiedenen Blickwinkeln im Song-Rahmen erzählt. Der Titelsong handelt z.B. von einem Strand, an dem alle möglichen Gegenstände angespült wurden: Eine Flasche aus Japan, der Flügel eines Vogels, die Fetzen einer Zeitung – alles Symbole verschiedener Kulturen.
„Da gibt es einen Song auf dem Album, der einfach nur von einem Stein handelt, den man in der Hand hält und betrachtet“, erzählt Dan. „Das heißt, empfänglich zu sein für die kleinen, ursprünglichen Dinge, die nichts mit der modernen Gesellschaft und dem Leben in diesen verrückten Großstädten zu tun haben. Wir neigen dazu, diese einfachen Sachen zu vergessen.“
1988 war auch das Jahr, in dem die ehemaligen Twice-A-Man-Musiker Lars Falk und Jocke Söderqvist mit ihren Solo-Alben auf sich aufmerksam machten. Obwohl ihre Arbeit in der Band markante Spuren im künstlerischen Ausdruck hinterlassen hat, haben beide jeweils sehr eigenständige und persönliche Werke geschaffen. Gemein ist ihnen der perfektionierte Umgang mit der Elektronik und die charismatischen Vocals. Während Lars Falk auf seinem gleichnamigen Debütalbum auch tanzbare Popperlen präsentierte, ist Jocke Söderqvists „Perma Blue“ von der typisch skandinavischen Melancholie geprägt.
Mit ihrem 1990 veröffentlichten Album „The Sound Isn’t Organized Yet“ zeigten sich Twice A Man wieder von ihrer eingängigen und tanzbaren Seite. In dem Titelsong geht es aber weniger um die Unzulänglichkeiten bei der musikalischen Umsetzung von Ideen, sondern um den Identitätsverlust des einzelnen, um das an der Masse orientierte Verhalten und das Misstrauen der Menschen untereinander. Es folgten die beiden Theater-Produktionen „A Midsummernight’s Dream“ (1990) und „Figaro Thorsten Emilia“ (1992) sowie das psychedelisch-trancige Album „Trip“, das 1991 unter dem Bandnamen The Butterfly Effect erschien, ehe mit „Fungus & Sponge“ 1993 wieder ein eher konventionelles Twice-A-Man-Werk das Licht der Welt erblickte.
Karl und Dan bewahrten den Charme der "Trip"-Produktion und knüpften mit dem rhythmisch-hypnotischen Material an das 90er Album "The Sound Isn‘t Organized Yet" an. Danach setzten sich Twice A Man verstärkt mit neuen Medien auseinander, produzierten mit „A Line Of Moments“ eine CD-ROM und wirkten an weiteren Produktionen für Bühne und Film mit. Durch solch zeit- und arbeitsintensiven Projekte werden die Veröffentlichungszyklen deutlich länger.
"Theatermusik zu machen, ist ein langwieriger Prozess, den man in vielerlei Hinsicht gestalten kann", erklärt Dan, der übrigens nicht verwandt mit dem früheren Twice-A-Man-Mitglied Jocke Söderqvist ist, der nach Veröffentlichung seines grandiosen Soloalbums "Perma Blue" (1990) an Filmsounds arbeitet. "Wir haben eben einen Regisseur (Wilhelm Carlsson, Anm.d.A.), mit dem wir gerne zusammenarbeiten. Mittlerweile haben wir an sechs Stücken gearbeitet und einen Ablauf entwickelt, der gut funktioniert. Wenn Carlsson vorhat, ein Stück zu machen, und meint, unsere Musik würde dazu passen, fragt er uns, ob wir Lust dazu hätten. Wir bekommen dann das Manuskript, fangen an, es zu lesen, und versuchen, uns da wirklich hineinzudenken. Danach setzen wir uns mit Wilhelm und anderen an dem Stück Beteiligten zusammen und diskutieren, worum es in der Aufführung vor allem geht, und wie wir zusammenarbeiten wollen, damit die Musik eine Einheit mit dem Stück bildet. Das alles geschieht lange bevor die Schauspieler involviert werden, gut ein halbes Jahr vor der Premiere. Wenn wir damit anfangen, Sounds und atmosphärische Tracks aufzunehmen, schicken wir Wilhelm die Tapes nach Stockholm, worauf er die Musik kommentiert. Da gibt es selten Probleme, weil wir in vielen Dingen ähnlich denken. Nach seinem Okay beginnen wir mit dem eigentlichen Komponieren. Wir benötigen ein halbes Jahr, um uns mit dem Stück vertraut zu machen, geeignete Sounds zu finden und die Musik zu komponieren."
So weist "Figaro" im Vergleich zu früheren Theaterarbeiten einen weitaus ausgeprägteren Orchestersound auf. Obwohl sich Streicher- und Bläserklänge geradezu betörend in die Gehörgänge bohren, wurde "Figaro" nur mit elektronischem Equipment eingespielt. "‘Figaro‘ unterscheidet sich etwas von den früheren Arbeiten, die nur mit Synthesizern eingespielt worden sind, weil es sich hierbei um eine Komödie handelt", erzählt Dan. "Wir versuchten, einen neuen Weg zu finden, Musik zu machen. ‚Figaro‘ klingt mehr nach gewöhnlichen, nach akustischen Instrumenten. Wenn die Leute diese Musik hören, können sie sich vorstellen, dass wirkliche Musiker die Musik eingespielt haben, weil es der Realität sehr nahe kommt. Deshalb haben wir es ‚Nine Pieces For Virtual Orchestra‘ genannt. Wir denken aber darüber nach, einige Parts aus der Musik herauszunehmen und sie von Musikern einspielen zu lassen, um zu sehen, was mit den Sounds passiert."
Mit ihrem Album "Instru Mental" (1995) präsentierte das Duo zum einen eine Mixed-Mode-CD, dessen Audio-Teil seine soundtrackartigen Arbeiten für Film, CD-ROM und eine Dance-Performance aus den Jahren 1990 bis 1995 zusammenfasst. Als Mitglieder der Multi-Media-Formation Garfish Group haben Karl Gasleben und Dan Söderqvist mit der CD-ROM "A Line Of Moments" (Indigo) aber auch eine der zu jener Zeit fortschrittlichsten Produktionen des damals recht jungen Mediums hergestellt. "Was uns am meisten an dem Multi-Media-Gedanken fasziniert, ist die Frage, was Musik in verschiedenen Konzepten bedeuten kann. Das haben wir zuerst mit unserer Arbeit fürs Theater ausprobiert und dann auch für uns selbst mit der Multi-Media-Performance zu ‚Driftwood‘, was mehr ein Theaterstück als ein gewöhnliches Konzert war", erklärt Dan.
"Wir haben dann sehr lange für Theaterproduktionen gearbeitet und festgestellt, dass wir weit mehr tun können, dass wir die Grenzen weiter ausdehnen können. Deshalb haben wir in den letzten Jahren auch für Filme und Dance-Performances gearbeitet und schließlich an einer CD-ROM. Wir versuchen, verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren, wie Musik mit visuellen Dingen zusammenarbeiten kann." 
Nachdem bereits die Live-Performance zu "Fungus & Sponge" mit Projektionen von computergenerierten Bildern und Tanzeinlagen multimediale Dimensionen angenommen hatte, sollte die 1994 von Twice A Man gegründete und aus Musikern, Grafikern, Programmierern, Designern und Photographen bestehende Garfish Group das Konzept in rein digitale Formen transformieren. Erstes Resultat dieser Bemühungen war die sowohl für Windows als auch für Mac konzipierte CD-ROM "A Line Of Moments", die den User auf faszinierende Weise durch 3-D-Landschaften der ganz besonderen Art führt. Inspiriert sowohl von den Weiten der skandinavischen Landschaften als auch von M.C. Eschers verzwickten Labyrinthen, führt die Reise durch abstrakte Cyber-Winterlandschaften, futuristische Gittergerüste, kühle Unterwasserwelten und Fabrikgelände.
"Nach dem Album ‚Fungus & Sponge‘ gingen wir im Mai 1994 auf Deutschland-Tournee. Zu dem Zeitpunkt haben wir bereits mit der CD-ROM-Produktion begonnen, d.h. mit Ideen und Konzepten innerhalb einer Gruppe, die versuchte, diese Dinge auszuarbeiten. Es war die Zeit, als die Peter-Gabriel-CD-ROM auf den Markt kam, und das war eine Sache, die uns sehr interessierte. Wir wollten Leute einladen, die Computergrafiken um Twice-A-Man-Songs herum erstellten, aber das führte zu einem Punkt, wo sich die Grafiken verselbständigten und wir letztlich die meiste Musik im Nachhinein hinzufügten, also wie ein Soundtrack zu bewegten Bildern. Es nahm gut ein Jahr in Anspruch, all die Sachen zu programmieren. Wir waren zusammen elf Leute, die daran arbeiteten, aber niemand machte das als Vollzeit-Job, sondern in seiner Freizeit. Es braucht mittlerweile etwas mehr Zeit, um verschiedene Dinge zu einem Konzept zu vereinen, aber wir haben viel durch unsere Arbeit an Filmen und Theaterstücken gelernt, was die Methode von Multi-Media-Produktionen angeht. Insofern wissen wir nicht immer, was als nächstes kommt, weil wir viele Experimente anstellen." Das trifft auch auf die Mixed-Mode-CD "Instru Mental" zu, bei der nach dem CD-ROM-Track acht instrumentale Tracks folgen, die Twice A Man zwischen 1990 und 1995 komponiert haben.
Die ersten drei, recht repetitiven Stücke "Cube", "Insect Factory" und "Path Tunnel" sind der zuvor erwähnten CD-ROM entnommen und zeigen, dass die Möglichkeiten, Musik in einer CD-ROM unterzubringen, noch etwas begrenzt sind. "Die CD-ROM ist ein relativ junges Medium und wir wissen noch nicht recht, wie man damit umgeht. Die Programme entwickeln sich ständig weiter, so dass man zwar sagen kann, dass die Möglichkeiten zur Zeit begrenzt sind, aber ich denke nicht, dass es zu einem späteren Zeitpunkt auch noch so sein wird", glaubte Dan damals. "Wir sehen das Medium als große Herausforderung. Zum jetzigen Zeitpunkt ist man noch gezwungen, viele Loops zu benutzen, weil man mit der CD-ROM noch nicht das musikalisch machen kann wie mit einer Audio-CD, da man von einem CD-ROM-Laufwerk nicht so viele Informationen pro Sekunde lesen kann, wenn gleichzeitig Animationen, Grafiken und Musik abgerufen werden. Deshalb waren wir gezwungen, die Musik auf einem niedrigeren Level zu konzipieren."
Erst sieben Jahre später legten die beiden sympathischen Schweden mit „Agricultural Beauty“ (2002) wieder ein reguläres Album vor, das mit fernöstlichen, überwiegend einschmeichelnd ruhigen und oft mit akustischen Instrumenten verzierten Klängen überrascht, nachdem allerdings auch das 93er Album „Fungus & Sponge“ erste Verweise auf fernöstliche Traditionen laut wurden.
Doch in den sieben veröffentlichungsfreien Jahren sind Twice A Man nicht untätig gewesen. So haben sie 1999 fürs Radio drei Geschichten von Edgar Allan Poe vertont und ein Jahr später das interaktive Projekt „Epipsychidion“ initiiert, das auf dem gleichnamigen, 1821 von P. B. Shelley verfassten Gedicht beruhend, dem Benutzer des Computer-Programms ermöglichte, aus den Wortfragmenten, Bildern aus der Entomology Ambient Library und Twice A Mans komponierten Klängen eigene Kunst zu kreieren. Es folgten Arbeiten fürs Kinderfernsehen und das Projekt „Transit“, bei dem Twice A Man mit sechs Künstlern aus Indien, USA, Holland, Deutschland, England und Finnland zusammenarbeiteten.
Die Idee für das neue Album resultierte aus der Bekanntschaft zum Inder Zac, der 1988 das Lichtdesign für Twice A Mans „Driftwood“-Tour besorgte. Karl besuchte Zac einige Male in Indien, wo sie eine Audio- und Videodokumentation produzierten, woraus wiederum ein Radioprogramm gestaltet werden sollte. Zac schrieb mit seiner Frau Anjum Hassan schließlich die Texte. „Wir haben versucht, Atmosphären auf den Sounds basierend zu kreieren, die Zac und Karl in Indien aufgenommen haben“, erläutert Karl, der selbst nie in Indien gewesen ist, den Produktionsprozess. „Für mich als Sänger war es großartig, mit Zacs und Anjums Texten zu arbeiten, weil sie so authentisch, manchmal sogar dokumentarisch sind. Das war eine große Herausforderung. Ich glaube nicht, dass es überwiegend um spirituelle Aspekte geht, sondern um Eindrücke vom Chaos, von der indischen Landschaft, um die vielen Stimmen, die Touristenfalle und Zacs und Anjums inneren Stimmen. Wir integrierten George Harrisons Song ‚Within You Without You‘, den ich sehr politisch finde. Dieser Song war 1967 mein erster Kontakt zur indischen Kultur.“
2008 meldeten sich Twice A Man mit „Clouds“ zurück, ein Album, das teilweise an die indischen Klänge der letzten Werke anknüpfte, sich aber insgesamt wieder experimenteller und aufgeschlossener präsentierte, ehe sie mit „Icicles“ 2010 wieder zu ihren Ursprüngen zurückkehrten, indem sie über die skandinavischen Landschaften meditierten.
Nun kreierten Twice A Man die Musik zu einer Installation des schwedischen Künstlers und Kostümdesigners Charles Koroly, mit dem die Band seit vielen Jahren an verschiedenen Projekten zusammengearbeitet hat, meist an Theaterstücken, aber auch an Radiospielen und Ausstellungen. Als das Stockholmer Tanzmuseum Koroly einlud, eine Installation mit seinen Kostümen zu machen, wurden Twice A Man mit der musikalischen Untermalung beauftragt.
„Es war aufregend, Ambient-Musik zu kreieren, durch die man sich bewegen kann. Und die Installation mit all den Kostümen wurde wunderschön und war sehr inspirierend“, beschreibt Karl Gasleben die Arbeit an dem Projekt. Er analysiert auch den Unterschied der Arbeit an einem zweckgebundenen Projekt und einem regulären Song-Album. „Bei der Arbeit an der Musik für Filme und Installationen kommt das Konzept von jemand anderem und wir sind nur Teil eines größeren Teams, aber oftmals entwickeln sich kleine Stücke aus der Theatermusik zu einem Stück auf einem Album oder zu etwas anderem.“
Momentan arbeiten Twice A Man an einer neuen Aufführung von Shakespeares „A Midsummer Night’s Dream", die am 19. Juli ihre Premiere feiert, allerdings mit neuem Regisseur und anderem Blickwinkel. Außerdem sind ein neues Ambient-Album und Konzerte mit anderen Musikern geplant.

Diskographie:
1982: Music for Girls
1983: The Sound OF A Goat In A Room
1984: From a Northern Shore 1985: Slow Swirl
1986: Works on Yellow
1986: MacBeth
1987: Aqua Marine Drum
1988: Collection of Stones (Selected Works 82-87)
1988: Driftwood
1990: The Sound Isn't Organized Yet
1990: A Midsummernight's Dream
1992: Figaro Thorsten Emilia
1993: Fungus & Sponge
1995: A Line Of Moments (CD-ROM)
1995: Instru Mental
2002: Agricultural Beauty
2008: Clouds
2010: Icicles
2012: Costume Area
Playlist:
1 Twice A Man - Excerpt (Costume Area) - 07:30
2 Twice A Man - Tribal Ways (Slow Swirl) - 06:45
3 Twice A Man - Thread (Music For Girls) - 04:00
4 Twice A Man - Lapwing Territory (Works On Yellow) - 04:17
5 Twice A Man - Plan F (Slow Swirl) - 04:00
6 Twice A Man - The Crown (Macbeth) - 04:24
7 Twice A Man - Seduction In Church (Emilia) - 03:05
8 Twice A Man - Lady Macbeth (Macbeth) - 04:05
9 Twice A Man - The Sun And The Moon (A Midsummernight's Dream) - 05:33
10 Twice A Man - Warmusic (Macbeth) - 03:38
11 Twice A Man - Orion Nebula (OBAFGKM) - 07:33
12 Twice A Man - The Dance Of Oberon And Titania (A Midsummernight's Dream) - 03:12
13 Twice A Man - Eastern Seaboard (Instru Mental) - 07:50
14 Twice A Man - South Of India (Kula World) - 03:59
15 Twice A Man - Driftwood (Driftwood) - 04:51
16 The Butterfly Effect - People Without Gravity (Trip) - 04:57
17 Twice A Man - Being In Light (Fungus & Sponge) - 06:18
18 Twice A Man - Blue Evening (Agricultural Beauty) - 03:50
19 Twice A Man - Senegal (The Sound Isn't Organized Yet) - 03:41
20 Twice A Man - Tranquil Moonlit Lake (Icicles) - 05:29
21 Twice A Man - Skylark (Clouds) - 04:17
22 Twice A Man - Ocean (Instru Mental) - 07:02
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