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Samstag, 1. Juli 2023

Playlist #374 vom 02.07.2023 - Neuheiten 2023 (4)

Das zweite Halbjahr des Jahres 2023 beginnt mit der vierten Neuheiten-Sendung, in der ich euch eine breite Palette an neuen Soundtracks und Artverwandtem vorstelle, darunter einen ersten Vorgeschmack auf John Williams‘ Musik zum neuen Indiana-Jones-Abenteuer, neue Beiträge zu Fernsehserien wie „Succession“, „Ted Lasso“ und „City On Fire“ sowie coole Scores von Brian Tyler, Daniel Pemberton, Benjamin Wallfisch, Mark Isham und das neue Elektronik-Album von Marcel Barsotti
„Kandahar“ heißt die neue Zusammenarbeit zwischen Regisseur Ric Roman Wright und Hollywood-Star Gerard Butler, nachdem sie bereits „Angel Has Fallen“ und „Greenland“ miteinander realisiert haben. Butler verkörpert darin einen im Mittleren Osten tätigen CIA-Undercoveragenten, dessen Identität durch ein Datenleck enthüllt wird. Ihm bleiben nur 30 Stunden, um 400 Meilen bis zum Flughafen nach Kandahar zurückzulegen, doch sind ihnen feindliche Spezialkräfte dicht auf den Fersen. David Buckley („From Paris With Love“, „Parker“) kreierte dazu einen pulsierenden Score mit ethnisch angehauchten Percussion-Elementen. 
Eleonore Faucher erzählt in der Dramaserie „Et la montagne fleurira…“ die Geschichte von Jean-Baptiste, eines jungen Mannes, der 1847 in der Provence als Sohn eines wohlhabenden Landbesitzers seine Mutter bei einem tragischen Unfall verliert, worauf sein widerspenstiger Vater eine Hure, die er einige Monate zuvor kennengelernt hat, als seine neue Braut nimmt. Als Jean-Baptiste von seiner Stiefmutter fälschlicherweise beschuldigt wird, sie auszunutzen, zieht Jean-Baptiste zu Blanche, der Schwester seiner Mutter, in die Berge. Dort lernt er Lila kennen, die Tochter eines Heilerpaares und Wahrsagers, in die er sich auf den ersten Blick verliebt. Doch sein Glück wird im Tumult der Rebellion der Provence gegen den Staatsstreich von Louis-Napoléon Bonaparte auf eine harte Probe gestellt. 
Die Musik komponierte Cyrille Aufort, der seine Karriere als Komponist für Theater, Kurzfilme und Animationsfilme begann und dann als Orchestrator für Alexandre Desplat zur Filmmusik fand. Nach seinem Debüt mit dem Science-Fiction-Horror „Splice“ folgten das biografische Drama „Die Königin und der Leibarzt“ sowie die Filme „A Perfect Man“ und „Past Life“
„Für diese neue Dramaserie, die in einem historischen Kontext angesiedelt ist, habe ich sehr früh mit dem Komponieren begonnen, noch bevor die Dreharbeiten begannen“, lässt Aufort über die Arbeit an „Et la montagne fleurira…“ verlauten. „Ich habe Eleonore Faucher, der Regisseurin, mehrere musikalische Vorschläge für den Haupttitel und die Charakterthemen geschickt. Sie betonte die Notwendigkeit einer romantischen, lyrischen und klassischen Note im Haupttitel. Vor allem sollte es ein dramatisches Thema beinhalten, das die Geschichte vorantreibt. In der Partitur habe ich zahlreiche Leitmotive verwendet, um die dramatische Entwicklung der verschiedenen Charaktere widerzuspiegeln und von romantischen Hinweisen zu intensiven, emotionalen Momenten überzugehen.“ 
Jesús Lloveras präsentiert mit „Ibiza Blue“ ein romantisches Drama, das das Schicksal dreier junger Berufstätiger thematisiert, die im August 2020 während des postpandemischen Lockdowns auf Ibiza versuchen, ihre persönlichen Tragödien zu überwinden, sich selbst wiederzufinden und weiterzumachen.
„,Ibiza Blue‘ stellt eine einzigartige Abkehr von meinem üblichen Stil dar, epische Orchestermusiken zu komponieren, da es mit der Subtilität des Klaviers in den Bereich des Dramas und der Emotionen eintaucht“, erläutert der spanische Komponist Marc Timón seine Arbeit an dem Film. „Die intimen Klavierthemen im Soundtrack fangen die Essenz der Geschichte ein und reichen von Melancholie über Liebe bis hin zu tiefem Schmerz. Die Einbeziehung sanfter Streicherstimmungen verstärkt die maritime Stimmung, die die Erzählung umgibt, noch weiter. Klaviersoloparts selbst aufzunehmen und die Emotionen dieses Soundtracks aus der Perspektive des Interpreten zu erleben, war eine zutiefst bewegende Erfahrung.“ 
Der Argentinier Damián Szifron legt mit „Catch the Killer“ sein erstes englischsprachiges Werk vor. Der Thriller erzählt die Geschichte der Streifenpolizistin Eleanor Falco (Shailene Woodley), die in der Silvesternacht zur Untersuchung einer Reihe von Schießereien in Baltimore gerufen wird, wo ein Scharfschütze von einem Hochhausbalkon bereits 29 Menschen getötet hat. Vom Chefermittler des FBI, Lammark (Ben Mendelsohn), wird Eleanor gebeten, ein Profil des frei herumlaufenden Serienmörders zu erstellen. Allerdings ist sie selbst psychisch vorbelastet und muss nach Streitigkeiten im Team miterleben, wie der Killer in einem Einkaufscenter erneut zuschlägt. Für Carter Burwell, der vor allem für seine langjährige Zusammenarbeit mit den Coen-Brüdern und Martin McDonagh bekannt ist, bedeutet „Catch the Killer“ einen eher seltenen Ausflug ins Thriller-Genre. 
Thomas Newman hat für die Pixar Animation Studios bereits die Kinohit „Findet Nemo“ (2003) und „WALL-E – Der Letzte räumt die Erde auf“ (2008) vertont, außerdem das Nemo-Sequel „Findet Dory“ (2016). Nun stellt er für das neue Pixar-Werk „Elemental“ einmal mehr sein feinsinniges Kompositionsgeschick unter Beweis. Der Film erzählt von zahlreichen Wesen, die von einem der vier Elemente Wasser, Erde, Luft und Feuer abstammen und in Elemental City zusammen auf einem Haufen leben. Das schlagfertige Feuermädchen Ember Lumen und der lässige Wasserjunge Wade Ripple können jedoch zunächst nicht viel miteinander anfangen. Zu unterschiedlich glauben sie zu sein. Sowas wie Freundschaft scheint ein Ding der Unmöglichkeit. Feuer und Wasser zusammen, wie soll das auch funktionieren? Doch dann verbringen die beiden immer und immer mehr Zeit miteinander. Dabei stellen sie fest, dass sie vielleicht doch um einiges mehr als zuerst gedacht gemeinsam haben – und dass es um mehr als nur Freundschaft geht… 
Mit der Single „Helena's Theme (for violin and orchestra)“ präsentiert John Williams einen ersten Vorgeschmack auf seine Arbeit zum neuen „Indiana Jones“-Abenteuer, das zwar wieder mit Harrison Ford in der Hauptrolle präsentiert wird, doch auf dem Regiestuhl saß nicht Steven Spielberg, sondern James Mangold. Tatkräftig unterstützt wurde Williams bei seiner Arbeit an „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ von der deutschen Violinistin Anne-Sophie Mutter, die bereits Williams‘ „Violinkonzert Nr. 2“ mit dem Boston Symphony Orchestra gespielt hat. 
„Everyone Will Burn“ (Y todos arderán) lautet der Titel eines spanischen Horrorfilms von David Hebrero. Darin bereitet sich María José in einem kleinen spanischen Dorf darauf vor, ihrem Leben ein Ende zu setzen, nachdem sie den Selbstmord ihres gemobbten Sohnes vor Jahren nicht überwinden konnte. Doch dann erhält sie Besuch von dem geheimnisvollen Mädchen Lucía, das mit einer lokalen Legende über die Verhinderung einer drohenden Apokalypse in Verbindung gebracht wird. Mit dem rätselhaften Mädchen an ihrer Seite stellt sich María José der korrupten Gemeinschaft, überladen mit sadistischen Geheimnissen und unmoralischen Lügen. 
„Ich habe bereits Monate vor Drehbeginn mit dem Komponieren der Musik für den Film begonnen. Ich liebe es, an verschiedenen Ideen zu arbeiten, indem ich einfach mit dem Regisseur spreche oder das Drehbuch lese. Von Anfang an wollten wir einen sehr narrativen Soundtrack, sowohl melodisch als auch instrumental. Durch die Kombination unterschiedlicher Melodien und Instrumente für unterschiedliche Charaktere oder Situationen und je nachdem, wie der Charakter die Situation erlebte, variierte die Musik“, rekapituliert der spanische Komponist Joan Vilà seine Arbeit an dem Film. „Meine Absicht war es, einen sehr emotionalen Soundtrack zu schreiben, damit der Zuschauer eine tiefe Verbindung zu den Charakteren herstellen kann, und auf diese Weise würde die Musik dem Zuschauer helfen, den Film in seinem maximalen emotionalen Ausdruck zu erleben.“ 
Nach seinem letzten Solo-Album „Earth“ präsentiert der auch in diesem Jahr vielfach preisgekrönte Filmkomponist Marcel Barsotti („Das Portrait“, „La Línea Imaginaria“) mit „Yox“ ein weiteres Elektronik-Album, das sich allerdings diesmal weniger in Ambient-Gefilden bewegt als in Richtung Synthpop, Tekkno, Dance, Electronica und Trance geht und Einflüsse von Elektronik-Pionieren wie Tangerine Dream, Jean-Michel Jarre, Kraftwerk, Vangelis, Daft Punk bis zu Michael Stein & Kyle Dixon, Ólafur Arnalds und Hans Zimmer miteinander vereint. Passend zum allumfassenden Thema rund um die Entstehung und den Schutz des - auch menschlichen - des Lebens stehen die Buchstaben des Albums für das Ypsilon-Chromosom („Y“), für Sauerstoff („O“) und das X-Chromosom („X“). 

Playlist:

1. David Buckley - The Butcher of Tehran (Kandahar) - 03:22 
2. Cyrille Aufort - Meeting Séraphine (Et la montagne fleurira) - 03:50 
3. Marc Timón - Lovers (Ibiza Blue) - 03:39 
4. Carter Burwell - Why Did You Lie? (To Catch A Killer) - 03:18 
5. Mychael Danna & Jessica Rose Weiss - Just Needed a Little Love (No Hard Feelings) - 01:46 
6. Marcelo Zarvos - The Pitch (Flamin' Hot) - 02:40 
7. Marcelo Zarvos - Just Need a Plan (White Men Can't Jump) - 02:44 
8. Tom Howe - Goodbyes (Ted Lasso: Season 3) - 03:18 
9. Jason Hill - Around the Park (City On Fire: Season 1) - 03:13 
10. Gustavo Santaolalla & Juan Luqui - Opening Suite (Wild Life) - 04:52 
11. Lorne Balfe - Sweet Emerald Love (Book of the Bard) - 03:37 
12. Susan Dibona & Salvatore Sangiovanni - Notturno per un piccolo lupetto [Instrumental] (Bloody Fury) - 02:12 
13. Henry Jackman & Alex Belcher - Starting Over (Extraction 2) - 03:48 
14. Thomas Newman - Across the Ocean (Elemental) - 03:37 
15. Tony Morales - End Credits Theme (Fubar) - 02:03 
16. John Williams - Helena's Theme [for violin and orchestra] (Indiana Jones and the Dial of Destiny) - 05:07 
17. Dominik Scherrer - I Just Want to be with Lana (No Escape) - 03:57 
18. Devonté Hynes - Opening (Master Gardener) - 01:51 
19. Mark Isham - LeBron Enters the Game (Shooting Stars) - 02:26 
20. Benjamin Wallfisch - Nora (The Flash) - 03:22 
21. Jason Lazarus & Joseph Trapanese - Mi Rey (Skull Island) - 03:32 
22. Joseph Trapanese - A Kreischer Family Reunion (The Machine) - 03:19 
23. Gabriel Yared - Pas envie de partir (L'amour et les forets) - 02:54 
24. Joan Vilà - Prophets (Y todos arderán) - 04:29 
25. John Powell - Life at the Beach (Still) - 05:29 
26. Nicholas Britell - It's Done (Succession: Season 4) - 02:50 
27. Danny Lux - Introducing the Family/Grace Returns to the Hangar (Manifest) - 04:03 
28. Arnau Bataller - Ramiro (Smiley) - 02:48 
29. Ariel Marx - Miep and Jan (A Small Light) - 02:55 
30. Ariel Marx - She's In Charge Now (Sanctuary) - 02:37 
31. Marcel Barsotti feat. Em BI - Al (YOX) - 02:55
32. Brian Tyler - Dante's Inferno (Fast X) - 03:40 
33. Daniel Pemberton - Under the Clocktower (Spider-Man: Across the Spider-Verse) - 02:56 
34. Anže Rozman, Kara Talve & Hans Zimmer - Adalatherium (Prehistoric Planet: Season 2) - 07:00

Montag, 23. Januar 2023

Playlist #363 vom 29.01.2023 - TOM HANKS Special

Tom Hanks zählt nicht nur wegen seiner zwei Oscar-Trophäen für seine Hauptrollen in „Philadelphia“ (1993) und „Forrest Gump“ (1994) zu den besten Darstellern in Hollywood, sondern auch zu den vielseitigsten. In seiner langjährigen Hollywood-Karriere hat es der profilierte Schauspieler mittlerweile auch zum Produzenten, Drehbuchautor, Regisseur und Synchronsprecher gebracht und wurde 2002 als bisher jüngster Darsteller mit dem AFI Life Achievement Award für sein Lebenswerk geehrt. Im vergangenen Jahr war er nicht nur in Baz Luhrmanns „Elvis“-Biopic, sondern auch in Robert Zemeckis' Live-Action-Adaption von „Pinocchio“ als Geppetto und in Marc Forsters kömodiantischen Drama „Ein Mann namens Otto“ in der Titelrolle zu sehen. 
Tom Hanks wurde am 9. Juli 1956 im kalifornischen Concord als Sohn des Kochs Amos Hanks und dessen portugiesisch stämmigen Frau Janet Marylyn Frager geboren und wuchs nach deren frühen Scheidung mit zwei seiner Geschwistern bei seinem Vater und wechselnden Stiefmüttern auf. 
Während seiner High-School-Zeit entdeckte Hanks sein Interesse für die Schauspielerei und sammelte in Schauspielkursen erste Erfahrungen, bevor er nach dem High-School-Abschluss ein Schauspielstudium begann und nebenbei drei Jahre lang beim Great Lakes Theater Festival arbeitete. Hier sammelte er nicht nur Erfahrungen in Bereichen wie Bühnenbild und Licht- und Tontechnik, sondern spielte auch den Proteus in Shakespeares „Zwei Herren aus Verona“, was ihm den Cleveland Critics Circle Award als bester Hauptdarsteller einbrachte. 
Als Hanks 1979 nach New York City zog, erhielt er erste Film- und Fernsehrollen, darunter in der Sitcom „Bosom Buddies“, in der Serie „Taxi“ und in „Happy Days“. Die Bekanntschaft mit Ron Howard sollte sich als wegweisend für Hanks Karriere erweisen, denn Howard besetzte den jungen Schauspieler in der Hauptrolle in der romantischen Komödie „Splash: Jungfrau am Haken“ (1984). Nach einigen Flops mit den Filmen „Der Verrückte mit dem Geigenkasten“ (1985) und „Liebe ist ein Spiel auf Zeit“ (1986) und moderaten Erfolgen mit den Komödien „Geschenkt ist noch zu teuer“ (1986) und „Schlappe Bullen beißen nicht“ (1987) nahm Hanks Karriere an Fahrt auf. 
Die Fantasy-Komödie „Big“ (1988) brachte ihm seine erste Oscar-Nominierung ein. Es folgten zunächst weitere Komödien wie „Meine teuflischen Nachbarn“ und „Scott & Huutsch“ (beide 1989), aber mit Brian De Palmas Verfilmung von Tom Wolfes Bestseller „Fegefeuer der Eitelkeiten“ (1990) gelang Hanks auch der Sprung ins ernstere Fach. 
1993 schaffte Hanks den endgültigen Durchbruch mit der romantischen Komödie „Schlaflos in Seattle“ und dem Drama „Philadelphia“ (beide 1993). Für seine Rolle des an Aids erkrankten Andrew Beckett in Philadelphia wurde er ebenso mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wie für die Darstellung des geistig zurückgebliebenen Forrest Gump in dem gleichnamigen Film, was vor ihm nur Spencer Tracy gelungen war. 
Hanks Dankesrede bei der Verleihung des Oscars für „Philadelphia“, bei der er einem schwulen Lehrer dankte, gab den Anstoß für den Film „In & Out“. Mit Ron Howard arbeitete Hanks erneut bei dem siebenfach Oscar-nominierten Weltraum-Drama „Apollo 13“ (1995) zusammen, wo er Teil eines prominenten Cast mit Kevin Bacon, Bill Paxton, Gary Sinise, Ed Harris und Kathleen Quinlan war. 
Es folgten weitere Blockbuster-Produktionen wie Steven Spielbergs Kriegsdrama „Der Soldat James Ryan“ (1998), Frank Darabonts Verfilmung von Stephen Kings Gefängnis-Drama „The Green Mile“ (1999), Robert Zemeckis‘ Survival-Drama „Cast Away – Verschollen“ (2000), Sam Mendes‘ Rache-Drama „Road to Perdition“ (2002) und die beiden Steven-Spielberg-Filme „Catch Me If You Can“ (2002) und „Terminal“ (2004). Dazu übernahm er Sprechrollen in den Pixar-Animationsfilmen der „Toy Story“-Reihe und „Cars“ (2006). 
Hanks war danach in Ron Howards Adaption von Dan Browns Thriller-Reihe um den Symbologen Robert Langdon – „The Da Vinci Code – Sakrileg“ (2006), „Illuminati“ (2006) und „Inferno“ (2016) – ebenso zu sehen wie in „Extrem laut & unglaublich nah“ (2011), „Cloud Atlas“ (2012), „Captain Phillips“ (2013), „Bridge of Spies – Der Unterhändler“ (2015), „Sully“ (2016), „Die Verlegerin“ (2017) und „Neues aus der Welt“ (2020). 
1996 wechselte Hanks erstmals hinter die Kamera. Er gründete zusammen mit dem Produzenten Gary Goetzman die Produktionsfirma Playtone, mit der er seitdem Filme produziert. Bei der ersten Playtone-Produktion, „That Thing You Do!“, zeichnete Hanks nicht nur als Drehbuchautor und als Regisseur verantwortlich, sondern übernahm auch eine Hauptrolle und wirkte an der Filmmusik mit. Zusammen mit seiner Frau Rita Wilson produzierte er die Komödie „My Big Fat Greek Wedding“ und trat bei den Fernsehserien „From the Earth to the Moon“ und „Band of Brothers – Wir waren wie Brüder“ als Produzent und Autor auf. 
In seinem neuen Film „Ein Mann namens Otto“ spielt Tom Hanks einen mürrischen, isolierten Witwer mit festen Prinzipien, strengen Routinen und einer kurzen Zündschnur, der jedem in seiner Nachbarschaft das Leben schwer macht, da er sie wie ein Falke überwacht. Dabei dient seine launische Art vor allem einem Zweck: Zu kaschieren, dass er nach dem Tod seiner Frau keinen Sinn mehr im Leben sieht. Gerade als es scheint, als hätte er das Leben endgültig aufgegeben, entwickelt sich eine unwahrscheinliche und widerwillige Freundschaft mit seiner neuen Nachbarin Marisol (Mariana Trevino). In ihr scheint Otto eine ebenso ebenbürtige wie auch schlagfertige Sparringspartnerin gefunden zu haben. Marisol ermutigt ihn, das Leben aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. 

Filmographie: 

1980: Panische Angst (He Knows You’re Alone) 
1980: Love Boat (The Love Boat, Fernsehserie, Folge 4x01) 
1980–1982: Bosom Buddies (Fernsehserie, 37 Folgen) 
1982: Familienbande (Family Ties, Fernsehserie, 3 Folgen) 
1982: Labyrinth der Monster (Rona Jaffe’s Mazes and Monsters) 
1984: Splash – Eine Jungfrau am Haken (Splash) 
1984: Bachelor Party 
1985: Alles hört auf mein Kommando (Volunteers) 
1985: Der Verrückte mit dem Geigenkasten (The Man with One Red Shoe) 
1986: Nothing in Common – Sie haben nichts gemeinsam (Nothing In Common) 
1986: Geschenkt ist noch zu teuer (The Money Pit) 
1986: Liebe ist ein Spiel auf Zeit (Every Time You Say Goodbye) 
1987: Schlappe Bullen beißen nicht (Dragnet) 
1988: Big 
1988: Punchline – Der Knalleffekt (Punchline) 
1989: Meine teuflischen Nachbarn (The Burbs) 
1989: Scott & Huutsch (Turner & Hooch) 
1990: Fegefeuer der Eitelkeiten (The Bonfire of the Vanities) 
1990: Joe gegen den Vulkan (Joe Versus the Volcano) 
1992: Eine Klasse für sich (A League of Their Own) 
1992: Flug ins Abenteuer (Radio Flyer) 
1993: Schlaflos in Seattle (Sleepless in Seattle) 
1993: Philadelphia 
1994: Forrest Gump 
1995: Apollo 13 
1995: Toy Story (Sprechrolle) 
1996: That Thing You Do! (auch Regie) 
1998: Der Soldat James Ryan (Saving Private Ryan) 
1998: e-m@il für Dich (You’ve Got Mail) 
1999: The Green Mile 
1999: Toy Story 2 (Sprechrolle) 
2000: Cast Away – Verschollen (Cast Away) 
2001: Band of Brothers – Wir waren wie Brüder (Band of Brothers, Miniserie, Folge 1x05) 
2002: Road to Perdition 
2002: Catch Me If You Can 
2004: Elvis Has Left the Building 
2004: Ladykillers (The Ladykillers) 
2004: Terminal (The Terminal) 
2004: Der Polarexpress (Polar Express) 
2006: Cars (Sprechrolle) 
2006: The Da Vinci Code – Sakrileg (The Da Vinci Code) 
2007: Die Simpsons – Der Film (The Simpsons Movie, Sprechrolle) 
2007: Der Krieg des Charlie Wilson (Charlie Wilson’s War) 
2008: Der große Buck Howard (The Great Buck Howard) 
2009: Illuminati (Angels & Demons) 
2010: The Pacific (Miniserie, 6 Folgen, Sprechrolle) 
2010: Toy Story 3 (Sprechrolle) 
2011: Larry Crowne (auch Regie) 
2011: Extrem laut & unglaublich nah (Extremely Loud & Incredibly Close) 
2012: Cloud Atlas 
2012: Partysaurus Rex (Kurzfilm, Sprechrolle) 
2013: Captain Phillips 
2013: Saving Mr. Banks 
2015: Bridge of Spies – Der Unterhändler (Bridge of Spies) 
2016: Ein Hologramm für den König (A Hologram for the King) 
2016: Sully 
2016: Inferno 
2016: California Typewriter (Dokumentarfilm) 
2017: The Circle 
2017: Die Verlegerin (The Post) 
2019: A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando (Toy Story 4, Sprechrolle) 
2019: Der wunderbare Mr. Rogers (A Beautiful Day in the Neighborhood) 
2020: Greyhound – Schlacht im Atlantik (Greyhound) 
2020: Borat Anschluss Moviefilm (Borat Subsequent Moviefilm) 
2020: Neues aus der Welt (News of the World) 
2021: Finch 
2022: Elvis 
2022: Pinocchio 
2022: Ein Mann namens Otto (A Man Called Otto) 

Playlist: 

1. Thomas Newman - Hypertrophic (A Man Called Otto) - 05:27 
2. Lee Holdridge - End Titles (Splash) - 03:08 
3. Thomas Newman - Umbrellas (The Man With One Red Shoe) - 01:30 
4. Howard Shore - Visiting Home (Big) - 03:18 
5. James Horner - Master Alarm (Apollo 13) - 03:05 
6. Jerry Goldsmith - Good Neighbors (The 'Burbs) - 02:08 
7. Georges Delerue - Brain Cloud (Joe Versus the Volcano) - 03:05 
8. Howard Shore - Senior Associate Andrew Beckett (Philadelphia) - 03:19 
9. Hans Zimmer - Expeditioning / Mix the Potion / Four Discoveries (Radio Flyer) - 07:04 
10. Alan Silvestri - Jenny Returns (Forrest Gump) - 02:44 
11. Alexandre Desplat - Oskar's Monologue (Extremely Loud & Incredibly Close) - 02:54 
12. Carter Burwell - To His Own Native Store (Ladykillers) - 01:43 
13. Alan Silvestri - What the Tide Could Bring (Cast Away) - 03:34 
14. John Williams - Revisiting Normandy (Saving Private Ryan) - 04:06 
15. Thomas Newman - Red Over Green (The Green Mile) - 02:59 
16. Thomas Newman - Road to Chicago (Road to Perdition) - 03:07 
17. John Williams - Recollections [The Father's Theme] (Catch Me If You Can) - 05:17 
18. George Fenton - Suite (You've Got Mail) - 05:35
19. James Newton Howard - Refugee Camp (Charlie Wilson's War) - 05:09 
20. Henry Jackman - Maersk Alabama (Captain Phillips) - 02:44 
21. Hans Zimmer - Chevaliers de Sangreal (The Da Vinci Code) - 04:05 
22. Hans Zimmer - 160 BPM (Angels & Demons) - 06:44 
23. Hans Zimmer - Elizabeth (Inferno) - 04:34 
24. Thomas Newman - Ginty My Love (Saving Mr. Banks) - 03:13 
25. James Newton Howard - French Toast (Larry Crowne) - 04:04 
26. Danny Elfman - Finding Mercer (The Circle) - 03:03 
27. John Williams - Mother and Daughter (The Post) - 03:23 
28. James Newton Howard - There is No Time for Stories (News of the World) - 03:58 
29. Alan Silvestri - I Have an Idea (Pinocchio) - 03:29 
30. Thomas Newman - Homecoming (Bridge of Spies) - 07:47

Samstag, 8. Juni 2019

Playlist #268 vom 09.06.2019 - NEUHEITEN 2019 (4)

In der vierten Neuheiten-Sendung in diesem Jahr treffen wir mit Jeff Beal und Bear McCreary nicht nur auf zwei seit Jahren äußerst produktive Komponisten, die ich in den kommenden Sendungen noch ausführlicher vorstellen werde, sondern auch auf populäre Vertreter wie Mark Isham, George Fenton, Zbigniew Preisner, Henry Jackman und Thomas Newman, sowie Veteranen wie Elmer Bernstein, Gerald Fried und Leonard Rosenman mit Neuveröffentlichungen ihrer teils schon zu Klassikern avancierten, teils eher unbekannten Arbeiten.

Gleich mit zwei neuen Soundtracks zu Dokumentationen ist der fünfmalige Emmy-Gewinner und „House of Cards“-Komponist Jeff Beal am Start. Bei Node Records erschienen ist Beals Score zu Brian Greenes Film „Light Falls: Space, Time, and an Obsession of Einstein“, der am 29. Mai anlässlich von Albert Einsteins 100. Geburtstag Premiere feiert. Der US-amerikanischer Physiker und Stringtheoretiker folgt in seinem Film Einsteins außergewöhnlicher Reise zur Relativitätstheorie, indem er State-of-the-Art-Animationen mit innovativen Projektions-Techniken vereint.
„,Light Falls‘ erlaubt die Dualität von Menschlichkeit und Wissenschaft in Einsteins Leben“, erklärt Komponist Jeff Beal. „Die Musik strebt danach, die schwer fassbaren und überraschenden Wahrheiten der Relativitätstheorie darzustellen, und den einzigartigen Geist, der unser Verständnis des Universums vor 100 Jahren innerhalb weniger kurzer Jahre neu formuliert. Musikalisch repräsentiert die Solo-Violine die innere Stimme von Albert Einstein. Ich habe die Violine gewählt, weil Einstein selbst Violinist gewesen ist und Musik geliebt hat. Die Electronics, die ich eingebettet habe, stehen für die voranschreitende Natur wissenschaftlicher Verbindungen. Das ganze Thema der Zeit, das sich durch den Film zieht, habe ich im Score als ein Rennen darzustellen versucht, als intellektuelles Rennen, Theorien zu entwickeln und ein Sinn für die Dringlichkeit, den Einstein im Bewusstsein für seine eigene Sterblichkeit erkannte. Dazu laufen Uhren in verschiedenen Geschwindigkeiten die ganze Zeit. Manche Musik reflektiert dieses Gefühl, indem zwei verschiedene Tempi zur selben Zeit gespielt werden.“ 
Streicher dominieren auch Jeff Beals Score zu „The Biggest Little Farm“, einem Dokumentarfilm von John Chester, der mit seiner Frau Molly eines Tages einen Räumungsbescheid für ihr kleines Apartment in Los Angeles erhielte, weil ihr Hund Todd mit seinem Gebell die Nachbarn gestört hat. Das Ehepaar entschied sich daraufhin, die Stadt zu verlassen und auf eine 200 Hektar große Farm in den Ausläufern von Ventura County zu ziehen, auf naive Weise darin bemüht, einen der vielfältigsten Höfe seiner Art in völliger Koexistenz mit der Natur aufzubauen. Der Film folgt ihnen über acht Jahre lang entmutigender Arbeit mit übergroßem Idealismus, wenn sie versuchen, die Utopie zu verwirklichen, 10.000 Obstbäume und über 200 verschiedene Kulturen zu pflanzen und ein Heim Tiere aller Art zu bieten. Ihr Plan, die perfekte Harmonie zu erreichen, nimmt allerdings eine Reihe von wilden Wendungen, als sie realisieren, dass sie zum Überleben ein weitaus größeres Verständnis für die Feinheiten und Weisheit der Natur und für das Leben an sich benötigen.
Der fünffach für einen Oscar nominierte britische Komponist George Fenton („Gandhi“, „Gefährliche Liebschaften“) hat in seiner über vierzigjährigen Karriere bereits für so renommierte Filmemacher wie Richard Attenborough, Neil Jordan, Ken Loach, Terry Gilliam und Stephen Frears und nach dem Rache-Thriller „Cold Pursuit“ mit Liam Neeson in der Hauptrolle nun einen besonders einfühlsamen Score zu Trevor Nunns Adaption von Jennie Rooneys Roman „Red Joan“ komponiert. Der Film erzählt die Geschichte von Joan Stanley (Dame Judi Dench), die sich selbst in einer Untersuchung von Spionage und Verrat wiederfindet. Die Rückblenden zeigen, wie sie in jüngeren Tagen langsam durch die Machenschaften des charmanten Max in die Spionage eingeführt wurde und sich gegen ihr eigenes Land wenden ließ.
„Ich betrachte ,Red Joan‘ als einen persönlichen Score, womit ich persönlich in Bezug auf Joans Charakter meine“, erklärt Fenton. „Mein Ziel war es, eine tonale Sprache zu finden, die für Joans Geschichte in den 1930er Jahren funktioniert, aber nie den Sinn der Story verliert, den die ältere Joan erzählt und erinnert, also eine Balance zu finden zwischen der Unmittelbarkeit der Erfahrungen, die die junge Joan gemacht hat, und der Erinnerungen der älteren Joan. Meine Hoffnung liegt darin, dass die Musik auch jenseits des Films die Narration dieser außergewöhnlichen Geschichte hervorruft.“
So wie „Red Joan“ erscheint auch der Score von „Queen of Hearts“ von Jon Ekstrand beim schwedischen Label MovieScore Media. Der Film von May el-Toukhy erzählt die Geschichte einer Frau, die ihre Karriere und ihre Familie aufs Spiel setzt, als sie ihren Stiefsohn im Teenageralter verführt und gezwungen ist, eine unwiderrufliche Entscheidung mit fatalen Konsequenzen zu treffen. „Mit dem Score zu ,Queen of Hearts‘ wollte ich ein Gefühl kreieren, wie es ist, sich in einer Blase zu befinden und langsam das Kaninchenloch hinunterzufallen, bis man den Grund erreicht und keinen Weg zurück findet“, beschreibt der schwedische Komponist Jon Ekstrand („Child 44“, „Life“) die Arbeit an diesem höchst beunruhigenden Score. „Meine Anweisungen für die musikalische Begleitung sahen vor, dass es in den ersten zwei Dritteln des Films keine Melodien geben sollte, dass Natur und Holz meine Leitmotive für den Score sein sollten und wir mit Stimmen-Loops als rhythmisches Element und Tonpads arbeiten wollen.“
Dagegen präsentiert das deutsche Label Caldera Records mit dem bereits 2014 entstandenen Soundtrack des polnischen Komponisten Zbigniew Preisner zum Episoden-Liebesdrama „The History of Eternity“ eine melancholisch einfühlsame Musik, die gleich drei Liebesgeschichten vereint, die den Fokus auf drei Frauen legt, eine Teenagerin, einer Frau in den Vierzigern und einer in den Sechzigern. Da zwei der drei Hauptfiguren in dem Film Musiker darstellen, spielt auch Musik eine tragende Rolle in dem Film, dem Preisner mit seiner aus sanften Streichern, verträumtem Piano und zarten Akustikgitarren einen entrückten, melancholischen Anstrich verleiht.
Das trifft auch auf Thomas Newmans Arbeit an Dome Karukoskis „Tolkien“-Biopic zu, der im Gegensatz zu Howard Shores opulent orchestral arrangierten Soundtracks zu Peter Jacksons Adaptionen von Tolkiens „Der Herr der Ringe“-Trilogie und „Der Hobbit“ vertraut verspielte Arrangements aus einschmeichelnder Piano-Melodie, warmen Streicher-Sequenzen und exotischen Dulcimer-Klängen präsentiert, die durch keltische Elemente und vereinzelte Stimmen verziert werden.
Besonders fleißig ist in diesen Tagen Bear McCreary. Neben den Farhad Safinias biographischen Mystery-Drama „The Professor and the Madman“ mit Mel Gibson und Sean Penn in den Hauptrollen vertonte McCreary auch Michael Doughertys Monster-Action-Spektakel „Godzilla – King of the Monsters“, die Netflix Abenteuer-Komödie „Rim of the World“ und die vierte Staffel der romantischen Fantasy-Fernsehserie „Outlander“, die diesmal hauptsächlich in den Appalachen spielt, was McCreary auch in seiner Musik zu reflektieren versuchte, indem er mittlerweile so populäre Instrumente wie Banjo, Mandoline, Fiedel und Dulcimer einsetzte.
„Mit der Entscheidung, die Farben der Appalachen-Musik einzuführen, war der Score für die vierte Season von ,Outlander‘ geboren. ,Outlander‘ ist ein thematischer Score, mit über einem Dutzend wichtiger Themen, die bereits etabliert worden sind“, verrät der Komponist im ausführlichen Booklet zur CD-Veröffentlichung von Sony Classical. „Diese Staffel benötigte neues thematisches Material, um neue Figuren, Orte und Storybögen vorzustellen. Diese neuen Themen würden mit älteren Themen verwoben werden, um eine reichhaltige musikalische Bandbreite zu kreieren. Ich glaube, dass langanhaltende musikalische Verbindungen dabei helfen, die Geschichte für das Publikum verfestigen und den Einfluss emotionaler Momente vertiefen.“
Nathan Whitehead hat sich durch seine Arbeit an dem „The Purge“-Franchise einen Namen gemacht und darf sein Faible für dunkle Stimmungen auch in dem Score zum apokalyptischen Sony-Playstation-Abenteuer „Days Gone“ ausleben.
„Um den musikalischen Ton für ,Days Gone‘ zu kreieren, schrieb ich Themen für spezifische Figuren, Gruppen und Spiel-Szenarien und entwickelte vorsichtig die Palette an Instrumenten, die in dem Score verwendet werden sollten“, erzählt der Komponist im Booklet zum Soundtrack. „Wir wollten der Musik einen groben und authentischen Charakter verleihen, um die Qualitäten, die wir in Deacon und den überlebenden Kameraden, die er treffen würde, zu reflektieren. Der Score musste aber auch zu der wundervollen Landschaft und zur breiten emotionalen Bandbreite der Story sprechen. Die Kombination aus Gitarren, Streichern, Percussion und atmosphärischen Texturen entwickelten sich von Beginn an als Elemente, die mit der Welt von ,Days Gone‘ verknüpft wird. Mit diesen Farben zu komponieren berührte mich persönlich. Das resultiert vielleicht aus der Tatsache, dass ich ursprünglich ein Gitarrenspieler aus einer Kleinstadt in Tennessee bin, aber die Idee zu diesen Sounds, die Deacon auf den einsamen Straßen des Nordwesten am Pazifik begleiten, macht einfach Sinn.“
Sony Classical veröffentlicht darüber hinaus zwei neue, ganz unterschiedliche Arbeiten von Erfolgskomponist Henry Jackman („Jack Reacher: Kein Weg zurück“, „X-Men: Erste Entscheidung“). Für Rob Lettermans Action-Abenteuer-Komödie „Pokémon Meisterdetektiv Pikachu“ schuf er einen vitalen, sowohl orchestralen, als auch verspielt elektronischen Score.
„Die Musik für ,Detektiv Pikachu‘ zu schreiben hat immensen Spaß gemacht. Der Film war eine einzigartige Einladung, um eine neue musikalische Welt zu kreieren, die all die wundervollen und farbenfrohen Charaktere des Pokémon-Universums repräsentiert“, erzählt Jackman im Booklet zum CD-Release. „Ich habe es wirklich genossen, viele verschiedene Klangfarben zu benutzen, so dass man, wenn man genau hinhört, alles vom vollen Sinfonieorchester bis zu analogen Vintage-Synthesizern hören kann.“
Für Edward Zwicks biografisches Drama „Trial by Fire“ fand Jackman hingegen eher schwermütige, leise Klänge. Schließlich handelt der Film von tragischen Geschichte, wie Cameron Todd Willingham in Texas zum Tode verurteilt wurde, nachdem wissenschaftliche Beweise und Expertenaussagen, die seine Unschuldsbeteuerungen untermauerten, unterdrückt worden waren.
Playlist:
1. Henry Jackman - To Dust I Will Return (Trial by Fire) - 05:24
2. Henry Jackman - Ryme City (Pokémon Detective Pikachu) - 02:12
3. Mark Isham - Just Desserts (Cloak & Dagger: Season 2) - 05:37
4. Alexander Bornstein - What We Really Discovered (First to the Moon) - 05:36
5. Jeff Beal - Only an Illusion (Light Falls: Space, Time, and an Obsession of Einstein) - 03:03
6. Jeff Beal - The Rains Arrive (The Biggest Little Farm) - 03:41
7. Bear McCreary - The Handfasting Ceremony (Outlander - Season 4) - 03:42
8. Bear McCreary - Eliza Merrett (The Professor and the Madman) - 04:45
9. Bear McCreary - Ghidorah Theme (Godzilla: King of the Monsters) - 02:42
10. Nathan Whitehead - The Broken Road (Days Gone) - 03:23
11. George Fenton - Max in Jail (Red Joan) - 02:47
12. Herdís Stefánsdóttir - Four Minutes Stare (The Sun is Also a Star) - 04:53
13. Anne Dudley - Full Moon Tonight (The Hustle) - 02:36
14. Jon Ekstrand - Rabbit Hole Postlude (Queen of Hearts) - 02:50
15. Nainita Desai - Intense Discussions (Enemy Within) - 03:17
16. Thomas Newman - Fellowship (Tolkien) - 05:06
17. Jóhann Jóhannsson, Hildur Guðnadóttir, Rutger Hoedemaekers - Alone (Trapped) - 04:30
18. Ryan Miller - Peep That (The Last Summer) - 02:36
19. Christopher Lennertz - Good Job (Shaft) - 02:33
20. Zbigniew Preisner - Main Theme Version, Pt. 1 (The History of Eternity) - 04:07
21. Hans Zimmer - Coda (X-Men: Dark Phoenix) - 03:25
22. Dominik Scherrer - Adidja (The Widow) - 03:48
23. Geoff Zanelli - Tapestry (The Intruder) - 02:18
24. Brian McComber & Malcolm Pearson - Epilogue (Little Woods) - 04:48
25. Benjamin Wallfisch - Gentoo Penguins (Hostile Planet, Vol. 3) - 04:03
26. Ramin Djawadi - The Last of the Starks (Game of Thrones: Season 8) - 04:52
27. Elmer Bernstein - Dana's Theme (Ghostbusters) - 03:32
28. Leonard Rosenman - Room 301 (Ambition) - 01:48
29. Gerald Fried - Pool Games (The Baby) - 01:42
30. Rupert Gregson-Williams, Harry Gregson-Williams - John Yossarian (Catch-22) - 03:44
31. Mark Isham - A Dog's Journey/A Dog's Purpose (A Dog's Journey) - 06:15
32. Tyler Bates & Joel J. Richard - Elder Tent Offering (John Wick 3: Parabellum) - 04:46

Dienstag, 1. Mai 2018

Playlist #240/241 vom 13./27.05.2018 - VIDEO GAME MUSIC Special

Seit vor über vierzig Jahren Videospiele über verschiedene Spielkonsolen begonnen haben, die Unterhaltungskultur maßgeblich mitzuprägen, haben sich nicht nur die virtuellen Welten von grobpixeligen Geschicklichkeitsspielen und Jump-&-Run-Settings hin zu hochauflösenden Filmwelten weiterentwickelt; in gleichem Maße näherte sich auch die musikalische Untermalung vom billigen Synthi-Gedudel an die großorchestralen Scores an, die in Hollywood produziert werden. In dem zweiteiligen Video-Game-Music-Special unternehmen wir eine musikalische Reise durch die populärsten Video-Spiele und ihre oft ebenso bekannten Soundtracks und erleben, wie auch profilierte Hollywood-Komponisten wie Harry Gregson-Williams („Metal Gear Solid“), Steve Jablonsky („Gears Of War“), Ramin Djawadi („Medal of Honor“) und Howard Shore („Soul Of The Ultimate Nation“) immer wieder mal in die Gefilde der Video Games eintauchen.

Nachdem Thomas T. Goldsmith Jr. und Estle Ray Mann bereits 1946 das erste Computerspiel für einen Röhrenrechner kreiert hatten, konstruierte der amerikanische Physiker William Higinbotham 1958 mit „Tennis for Two“ das erste Videospiel, bevor im Zuge der technischen Weiterentwicklung zunächst an amerikanischen Universitäten recht einfache Computerspiele für Großrechner entstanden sind. Atari-Gründer Nolan Bushnell brachte Anfang der 1970er Jahre mit „Pong“ das erste erfolgreiche Spiel für elektronische Spielautomaten auf den Markt, die erstmals auch für die Öffentlichkeit zugänglich waren. Das elektronische Tischtennis mit zwei verschiebbaren weißen Balken am rechten und linken Rand auf schwarzem Bildschirmhintergrund hatte eine minimalistische Optik und wurde nur durch blechern aus den Lautsprechern schallende Töne untermalt, die nur dann zu hören waren, wenn der Ball entweder auf einen Balkenschläger oder den Bildschirmrand trifft. Später brachten Firmen wie Atari und Magnavox Videospielkonsolen für den Heimanwender auf den Markt.
Der Spielhallenhit „Space Invaders“ bedeutete 1979 den Durchbruch für die Heimkonsolen. In den 1980er Jahren sorgte die Einführung von Personal Computern (PC) mit zunehmend besseren Grafik- und Soundkarten für eine ernsthafte Konkurrenz zu den beliebten Spielekonsolen. 1983 brachte Nintendo seine 8-Bit-Konsole „Famicom“ auf den Markt, die wenige Jahre später für den westlichen Markt modifiziert und durch die Veröffentlichung von „Super Mario Bros.“ zu einem Verkaufsschlager wurde. Die Abenteuer-, Rollen-, Renn- und Jump ’n’ Run-Spiele, die ihren Ursprung in dieser Zeit hatten, wurden in den 1990er Jahren für neue Systeme wie Sega Mega Drive, PlayStation und Nintendo 64 weiterentwickelt, ehe in den 2000er Jahren die PlayStation 2, die Xbox 360, die Nintendo Wii neue Maßstäbe im Videospielbereich setzten.
Heute zählen „Mario“, „Grand Theft Auto“, „Pokémon“, „Tetris“, „Die Sims“, „Minecraft“, „Call of Duty“, „Need for Speed“, „Final Fantasy“, „FIFA“ und „Assassin’s Creed“ zu den erfolgreichsten Videospielserien. Die Pieptöne, die noch den Anfang der Computerspielmusik markierten, sind mittlerweile akkurat durchgestylten Soundtracks gewichen, die den Spieler durch seine Missionen begleiten. Schließlich hat sich schon in den Spielhallen eindrucksvoll gezeigt, wie das einfache Tröten, Klingeln und Hupen den Spieler am Flipperautomaten zu führen und zu motivieren versteht, Erfolg und Scheitern signalisiert. Bei dem begrenzten Speicherplatz, der den frühen Videospielen zur Verfügung stand, musste der Ton noch weit hinter dem Bild zurückstecken. So besteht der Soundtrack zu „Space Invaders“ (1978) gerade mal aus vier Tönen, die immer dann das Tempo ändern, wenn die Angreifer im Spiel näherkommen. Später sorgt der Soundchip SID (Sound Interface Device) im Commodore 64 für eine Revolution in der Klangfülle.
Für das erfolgreiche Puzzle-Spiel „Tetris“ ließ sich der britische Komponist Wally Beben von russischen Volksweisen inspirieren. Der 26-minütige Soundtrack stellt die längste SID-Komposition überhaupt dar. Der japanische Spielehersteller Nintendo heuerte Mitte der 1980er Jahre mit Koji Kondo einen Komponisten an, der mit seinen musikalischen Themen für „The Legend of Zelda“ (1986) und „Super Mario Bros.“ (1985) die ersten großen Hits im Bereich der Video Game Music feiert. Dabei prägt seine Idee, jede Ebene des Spiels, durch die sich die Pixel-Figuren bewegen, mit einer eigenen Background-Musik zu unterlegen, die Art des Komponierens für Videospiele bis heute. Sein klassisch ausgebildeter Kollege Koichi Sugiyama arrangierte die Melodien aus seinem Soundtrack zu „Dragon Quest“ (1986) für das Tokyo Strings Ensemble und nimmt mit ihm die CD „Dragon Quest I Symphonic Suite“ auf, die sich zu einem echten Verkaufsschlager entwickelt.
Am 20. August 1987 absolviert das Ensemble auf der Bühne der Suntory Hall in Tokyo schließlich das erste Computerspielkonzert in der Geschichte der Game Music.
Äußerst populär wurden ab Ende der 1980er Jahre auch die Soundtracks, die Nobuo Uematsu für das Rollenspiel „Final Fantasy“ rund um die magisch begabte Heldin Terra Branford komponierte. Seine Mischung aus eingängigen Melodien und Harmonien mit östlicher und westlicher Instrumentalmusik fand sich auf vielen international erfolgreichen Soundtracks wieder.
Sobald sich mit der Einführung der CD-ROM in den 1990er Jahren die technischen Beschränkungen weiter lösten, konnten Komponisten zunehmend aus dem Vollen schöpfen, bis ihnen das Zeitalter von Online-Spielen völlige kompositorische Freiheiten ermöglichte.
Seit Michael Giacchino 1999 mit einem 65-köpfigen Orchester den Soundtrack zu „Medal of Honor“ einspielte, unterscheiden sich mittlerweile viele Video-Game-Soundtracks kaum noch von Hollywood-Blockbuster-Standards. Schließlich hat das Geschäft mit Videospielen längst den Erfolg von Kinofilmen überflügelt, so dass die Popularität der Game Music entsprechend gewachsen ist. Christopher Tin gewann 2011 sowohl für den Titelsong „Baba Yetu“ zum Strategiespiel „Civilization IV“ als auch für den kompletten Score dazu jeweils einen Grammy. Die International Film Music Critics Association (IFMCA) hat bei ihren jährlichen Awards auch eine Kategorie für den „Best Original Score For A Video Game Or Interactive Media“ (in diesem Jahr wurden Austin Wintory für „Deformers“, Chris Tilton für „Divide“, Olivier Deriviére für „Get Even“ und Yasunori Mitsuda für „Valkyria: Azure Revolution“ nominiert).
Mittlerweile sind nicht nur Konzerte mit Filmmusik in der westlichen Klassikbranche etabliert. Zu den Konzerten von Hollywood-Komponisten wie Hans Zimmer, James Newton Howard und Ramin Djawadi wird auch Computerspielmusik immer öfter live aufgeführt. Überhaupt scheint sich in den vergangenen Jahren das Komponieren für Film und Videospiele einander angenähert zu haben. So meinte „Metal Gear Solid 2“-Komponist Harry Gregson-Williams in einem Interview mit music4games.net:
„Als ich die ersten bewegten Bilder von dem sah, wie das Spiel aussehen würde, wirkten sie fast wie ein Film, also sehe ich nicht, warum das bei den Soundtracks nicht auch so sein sollte. Ich habe in den vergangenen Jahren ebenso hoch wie niedrig budgetierte Filme gemacht, und einige der besten Filme, an denen ich gearbeitet habe, besaßen ein sehr kleines Budget für die Musik. Aber das beeinflusst nicht die Art, wie ich die Musik schreibe, sondern vielleicht nur die Art, wie sie nachher klingt, doch ich hoffe, dass ich nach wie vor das gleiche Thema komponiere. Du kannst es als Komponist eigentlich nicht anders machen …“ 
Während Hollywood-Komponisten wie Hans Zimmer („Crysis 2“, „Call of Duty: Modern Warfare 2“), Cliff Martinez („Far Cry 4“), Brian Tyler („Far Cry 3“, „Call of Duty: Modern Warfare 3“) und Steve Jablonsky („Gears of War“) nur gelegentliche Ausflüge in die Welten der Videospiele unternehmen, verdankt Michael Giacchino seine Hollywood-Karriere den außergewöhnlichen Soundtracks, die er im Videospiel-Sektor mit Arbeiten an „The Lost World“ (1997), der „Medal of Honor“-Reihe (1999-2007) und „Call of Duty“ (2003-2004) abgeliefert hat. Über seine jahrelange Arbeit an der „Medal of Honor“-Reihe sagt Giacchino im Interview mit ign.com:
„Das Hauptelement ist das ‚Medal of Honor Theme‘, das Hauptthema. Es überdauert auf großartige Weise in diesem Spiel, das ist sicher. Danach geht es eigentlich nur noch darum, andere zusätzliche Elemente aus den anderen Scores aufzulesen, die story-technisch irgendwie Sinn machen. Wenn sie story-mäßig keinen Sinn machen, möchte ich nicht zurückgehen und nur das überarbeiten, was ich gemacht habe. Das ist nicht der Grund, warum ich den Job übernommen habe. Ich übernehme ihn, weil ich gewöhnlich etwas Neues finde, das ich machen kann.“

Playlist #240 vom 13.05.2018:

01. David Whittaker - In-Game BGM (Tetris) - 03:08
02. Tim Larkin - Great Shaft (Myst V: End Of Ages) - 03:33
03. Geoff Knorr - Zulu [The Industrial Era] (Civilization VI: Rise & Fall) - 05:25
04. Jeremy Soule - From Past To Present (The Elder Skrolls V: Skyrim) - 05:06
05. Jeremy Soule - The Ruins of Okaym (Dungeon Siege II) - 02:56
06. Jesper Kyd - Robinson Theme Extended (Robinson: The Journey) - 05:34
07. Nick Borrego - Amasia (DIVE - Starpath) - 02:44
08. Olivier Deriviere - Consequences (Get Even) - 03:53
09. David Garcia Diaz - The Island (RiME) - 03:22
10. Yasunori Mitsuda - Richer (Valkyria: Azure Revolution) - 03:42
11. Jeff Russo - Edith's Theme (What Remains Of Edith Finch) - 03:17
12. Inon Zur - First Light (Crysis) - 03:25
13. Alain Johannes - Take A Break (Tom Clancy's Ghost Recon Wildlands) - 04:23
14. Paul Haslinger - The Streets Of Gold (Need For Speed: Undercover) - 02:26
15. Harry Gregson-Williams - Drebin 893 (Metal Gear Solid 4: Guns Of The Patriots) - 03:29
16. Ramin Djawadi - From Here (Medal Of Honor) - 03:49
17. Brian Tyler - I Stand Alone (Call Of Duty: Modern Warfare 3) - 04:40
18. Michael Giacchino - Medal Of Honor (Medal Of Honor) - 04:13
19. Steve Jablonsky - Defying Gravity (Prince Of Persia: The Forgotten Sands) - 03:00
20. Cliff Martinez - Welcome To Kyrat (Far Cry 4) - 03:41
21. Brian Tyler - Far Cry 3 (Far Cry 3) - 05:34
22. Henry Jackman - Chloe Frazer (Uncharted: The Lost Legacy) - 03:15
23. Jesper Kyd - Dream Of Venice (Assassin's Creed II) - 04:24
24. Tyler Bates - Eyes Of Olympus (Rise Of The Argonauts) - 02:51
25. Tyler Bates - Oath Keeper's Gift (God Of War: Ascension) - 03:19
26. Jamie Christopherson - Tequila's Theme (Stranglehold) - 03:02
27. Steve Jablonsky - Infection (Command & Conquer: Tiberian Wars) - 03:35
28. David Buckley - San Diego Burning (Call Of Duty: Ghosts) - 03:31
29. Paul Haslinger - The Trainyard (Tom Clancy's Rainbow Six: Vegas 1) - 08:20

Playlist #241 vom 27.05.2018: 

01. Troels Brun Folmann - Amahlin (Tomb Raider: Legend) - 05:12
02. Mark Morgan - The Oasis (Torment: Tides Of Numenera) - 03:09
03. Mick Gordon - The Fire Nation Storm The City (The Last Airbender) - 04:18
04. Inon Zur & Stuart Chatwood - The Steps Of Paradise (Prince Of Persia) - 04:40
05. 65daysofstatic - Heliosphere (No Man's Sky) - 04:23
06. Jason Graves - The Knight's Theme (The Order: 1886) - 03:28
07. Jason Graves - Chris And Ashley (Until Dawn) - 03:02
08. Jason Graves - Welcome To Kronos II (Lone Echo) - 02:26
09. Jamie Christopherson - Lyra's Theme (The Golden Compass) - 03:11
10. Mark Morgan - Khans Of New California (Fallout 2) - 03:18
11. Jesper Kyd - The Tree Of Life (Darksiders II) - 03:15
12. Jason Graves - Luminocity (Farlands) - 05:39
13. Nick Arundel - Arkham City: Main Theme (Batman: Arkham City) - 02:47
14. Steve Jablonsky - Bridge Too Far Indeed (Gears Of War 3) - 03:40
15. Jesper Kyd - Nova Roma (Assassin's Creed: Revelations) - 04:02
16. Paul Haslinger - Reactivate Team Rainbow (Tom Clancy's Rainbow Six: Siege) - 03:07
17. Steve Jablonsky - Simmering Mallets (The Sims 3) - 03:03
18. Gustavo Santaolalla - Left Behind (The Last Of Us, Vol. 2) - 03:55
19. Howard Shore - Sanctuary Of Ether (Soul Of The Ultimate Nation) - 02:35
20. Trevor Jones - NYC Streets (Marvel Nemesis: Rise Of The Imperfects) - 03:40
21. Lorne Balfe - Jodie's Story (Beyond Two Souls) - 03:13
22. Austin Wintory - The Road Of Trials (Journey) - 04:16
23. Austin Wintory - Dancing On Cenotaphs (Absolver) - 05:22
24. Jessica Curry - I Have Begun My Ascent (Dear Esther) - 04:19
25. Todd Masten - Ransom at Ctesiphon (Age Of Empires) - 03:10
26. Jeremy Soule - Tears Of The Fallen (Guild Wars) - 03:36
27. Jesper Kyd - Vermintide End Times (Warhammer: End Times - Vermintide) - 03:58
28. Jeremy Soule - Jata (The Northeners Diaries) - 04:39
29. scntfc - The Fall Parts I and II (Old Man's Journey) - 07:27

Montag, 13. März 2017

Playlist #210 vom 19.03.2017 - NEUHEITEN 2017 (2)

In dem zweiten Neuheiten-Special in diesem Jahr begegnen uns zwar auf der einen Seite alte Bekannte wie Danny Elfman (mit gleich drei neuen Arbeiten!), A.R. Rahman, Fernando Velázquez, Marco Beltrami und Henry Jackman, doch der Großteil der zweistündigen „Soundtrack Adventures“-Sendung wird von bislang eher weniger bekannten Komponisten geprägt, die ein vielseitiges Spektrum an sowohl konventionellen Orchester-Arrangements als auch elektronischen Experimenten und spannenden Stil-Mixturen präsentieren.

Hans Zimmers Schüler Jeff Rona, der bereits bei Ridley Scotts „White Squall“, der Serie „Traffic“ und jüngst bei der Dokumentation „Oceanus“ sein Talent für ethnisch angehauchte Scores unter Beweis stellen konnte, schuf auch für das indische Historien-Action-Drama „Veeram – Macbeth“ eine farbenfrohe Musik, die perfekt die von Jayaraaj inszenierte Geschichte des tapferen und ambitionierten Kriegers Chandu untermalt, dessen Schicksal sehr an Shakespeares „Macbeth“ erinnert.
Danny Elfman hat nach der Bestseller-Verfilmung „Fifty Shades Of Grey“ auch das unvermeidliche Sequel „Fifty Shades Darker“ vertont und sich in musikalischer Hinsicht nicht von dem schlechten Filmstoff irritieren lassen. Auch seine Arbeit zu Justin Chadwicks historischen Liebesdrama „Tulpenfieber“ ist über jeden Zweifel erhaben. Der Film spielt im Amsterdam des frühen 17. Jahrhunderts und erzählt die Geschichte des wohlhabenden Tulpen-Händlers Cornelis Sandvoort (Christoph Waltz), der den talentierten jungen Maler Jan Van Loos (Dane DeHaan) engagiert, um ein Portrait von seiner schönen Sophia (Alicia Vikander) anfertigen zu lassen. Zwischen dem Maler und der Frau des Kaufmanns funkt es so heftig, dass die beiden auf dem florierenden Tulpen-Markt spekulieren wollen, um dann gemeinsam ein neues Leben zu beginnen.
Und schließlich hat Elfman zusammen mit Chris Bacon die Musik zur Miniserie „When We Rise“ komponiert, die aus der Feder des Oscar-prämierten „Milk“-Autors Dustin Lance Black stammt und die Entwicklung der Schwulenrechtsbewegung in den USA seit dem Stonewall-Aufstand im Jahr 1969 aufzeigt.
Nachdem Marco Beltrami 2013 bereits den „X-Men“-Ableger „Wolverine: Weg des Kriegers“ vertonen durfte, ist er auch beim aktuellen Spin-Off „Logan: The Wolverine“ mit am Start, actionreich geht es auch bei Jordan Vogt-Roberts‘ King-Kong-Version „Kong: Skull Island“ in der musikalischen Bearbeitung von Routinier Henry Jackman („G.I. Joe – Die Abrechnung“, „The First Avenger: Civil War“) und dem Keanu-Reeves-Actioner „John Wick: Chapter 2“ zu, bei dem Tyler Bates diesmal auf die musikalische Unterstützung von Joel J. Richard zählen konnte.
Spannend wird es in Fernando González Molinas Thriller „El Guardián Invisible“, bei dem der bekannte spanische Komponist Fernando Velázquez („Mama“, „Crimson Peak“) die Suche eines weiblichen Inspektors nach einem Serienkiller atmosphärisch stimmig vertont hat, ebenso in dem Fantasy-Horror-Drama „Le Secret De La Chambre Noire“, bei dem der Japaner Kiyoshi Kurosawa Regie geführt und Grégoire Hetzel („The Tree“, „Die Frau, die singt – Incendies“) den Score beigesteuert hat.
Auch musikalisch spannende Serienunterhaltung gibt es bei „Billions“, „Legion“ und der zweiten Staffel der britischen Cop-Serie „Unforgotten“. Zu guter Letzt sind der britische Komponist und langjähriger Derek-Jarman-Begleiter Simon Fisher Turner („The Garden“, „Blue“) mit seinem neuen Solo-Album „Giraffe“ und der gefeierte „Herr der Ringe“-Komponist Howard Shore mit seinem Konzertalbum „Two Concerti“ zu hören.
Playlist:
01. Jeff Rona - The Kalari (Veeram - Macbeth) - 03:57
02. Danny Elfman - Sophia's Theme (Tulip Fever) - 03:51
03. Danny Elfman - On His Knees (Fifty Shades Darker) - 03:24
04. Chris Bacon & Danny Elfman - Suite (When We Rise) - 04:56
05. A.R. Rahman - The Cost Of Freedom (Viceroy's House) - 05:07
06. Marco Beltrami - Eternum/Laura's Theme (Logan) - 03:35
07. Henry Jackman - Marlow's Farewell (Kong: Skull Island) - 02:37
08. Volker Bertelmann (Hauschka) - Go Get Doc (In Dubious Battle) - 06:08
09. Benjamin Wallfisch - Rusalka (Bitter Harvest) - 04:52
10. Fernando Velázquez - La Historia Del Basajaun (El Guardián Invisible) - 06:36
11. Michael Price - It Didn't Rain (Unforgotten - Season 2) - 03:16
12. Simon Fisher Turner - Burnt In (Giraffe) - 03:48
13. Eskmo - Everyone Is Afraid Of Being Vulnerable (Billions) - 03:15
14. Cristobal Tapia de Veer - Marie (National Treasure) - 02:44
15. Tyler Bates & Joel J. Richard - La Vendetta (John Wick: Chapter 2) - 03:40
16. Cyrille Aufort - Un Nouveau Cycle Commence (L'Empereur) - 05:07
17. Klaus Badelt - The Unknown Lands (The Warriors Gate) - 03:19
18. Danny Bensi & Saunder Jurriaans - False Emperor (For Honor) - 04:07
19. Antony Partos - Taboo (Tanna) - 03:26
20. West Dylan Thordson - Meeting The Others (Split) - 03:38
21. Grégoire Hetzel - Supplique à Denise (Le Secret De La Chambre Noire) - 04:49
22. Carl Thiel - The Journey Home (The Teller & The Truth) - 04:45
23. Stephen Baysted - A Pond For Water Lillies (I, Claude Monet) - 05:38
24. Guy Moon - Del Banco's Offer (The Crash) - 03:31
25. Howard Shore - Ruin & Memory: III. Prestissimo (Two Concerti) - 08:22
26. Jeff Russo - 174 Hours (Legion) - 08:47

Montag, 21. November 2016

Playlist #202 vom 27.11.2016 - NEUHEITEN 2016 (6)

Zum letzten, aber immerhin schon sechsten Mal in diesem Jahr stehen in meiner Sendung neue Soundtrack-Veröffentlichungen im Mittelpunkt. Neben bekannten Namen wie Hans Zimmer, James Newton Howard, Mark Isham, Danny Elfman und Alexandre Desplat sind diesmal wieder etliche Komponisten aus der Talentschmiede von Hans Zimmer (Steve Jablonsky, Ramin Djawadi, Lorne Balfe, Henry Jackman, Rupert Gregson-Williams) und einige neue Talente wie Paul Saunderson und Timothy Williams zu hören.

Abel Korzeniowski („Penny Dreadful“) eröffnet den Reigen mit seiner bewegenden Musik zu Tom Fords neuen Thriller-Drama „Nocturnal Animals“, in der eine Galeristin in den Sog eines Roman-Manuskripts ihres Ex-Freundes, von dem sie seit 20 Jahren nichts gehört hat, dessen Geschichte aber ungewöhnlich viele Berührungspunkte mit ihren eigenen Erfahrungen aufweist.
Mit fast schon meditativ-ruhigen Klängen geht es dann weiter. Tindersticks-Gründungsmitglied Dickon Hinchliffe vertonte Ira Sachs‘ Drama „Little Men“, John Swihart das Teenager-Liebesdrama „First Girl I Loved“ und Bill Brown das Thriller-Drama „Desiree“.
Zu den interessanteren Neuentdeckungen zählt der britische Komponist Paul Saunderson, der bereits mit seinen Beiträgen zur MTV-Action-Abenteuer-Serie „The Shannara Chronicles“ demonstriert hat, dass er ebenso in der Welt der Orchester wie in der zeitgenössischen Musik heimisch ist und souverän zwischen akustischen, orchestralen und elektronischen Klängen zu variieren versteht. Vor allem seine langjährige Arbeit als Arrangeur und Programmierer für Ilan Eshkeri („47 Ronin“, „Black Sea“) kommt ihm als eigenständiger Komponist zugute. Nach dem psychologischen Gothic-Horror „The Sleeping Room“ ist er nun mit der Musik zum herzerwärmenden Drama „Starfish“ und zum romantischen Krimi-Drama „100 Streets“ zu hören. Ebenfalls aus England stammt Timothy Williams, der dort die National Film and Television School besucht und bei der BBC gearbeitet hat, mittlerweile aber in Hollywood lebt und arbeitet. Nachdem er zusätzliche Musik zu Tyler Bates‘ Scores wie „300“, „Watchmen“ und „Sucker Punch“ beigesteuert hatte, komponierte er die Filmmusik zu Robert Duvalls Western „Wild Horses“ und hat nun die Soundtracks zu John Moores Cyber-Thriller „I.T.“ mit Pierce Brosnan in der Hauptrolle und zum Columbine-High-School-Drama „I’m Not Ashamed“ veröffentlicht.
Im Gegensatz zu diesen beiden aufstrebenden Newcomern haben sich Ramin Djawadi („Prison Break“), Steve Jablonsky („The Island“), Henry Jackman („Henri 4“) und Rupert Gregson-Williams („Winter‘s Tale“) bereits durch ihren Mentor Hans Zimmer einen Namen machen können und liefern seit Jahren die unterschiedlichsten Arbeiten in Hollywood ab.


Hans Zimmer komponierte zwar das Hauptthema für die Netflix-Serie „The Crown“, die Musik zur Serie kreierte allerdings Rupert Gregson-Williams, der mit Zimmer zuletzt an der Winterromanze „Winter’s Tale“ zusammengearbeitet hatte. Außerdem steuerte er die Musik zu Mel Gibsons biografischen Kriegsfilm-Drama „Hacksaw Ridge“ bei, während Ramin Djawadi das nächste Kapitel in der Videospiel-Reihe „Gears Of War“ aufschlug und Steve Jablonsky Peter Bergs Action-Drama „Deepwater Horizon“ ebenfalls auf lautstarke Weise vertonte.
Maestro Hans Zimmer komponierte zwar auch das wiederum von Ron Howard inszenierte neue Kapitel der Robert-Langdon-Serie – „Inferno“ -, zeigt sich allerdings im Vergleich zu seinen Arbeiten zu „Sakrileg“ und „Illuminati“ recht uninspiriert. Etwas interessanter ist da sein Beitrag zur BBC-Dokumentation „Planet Earth II“ ausgefallen.
Eindringliche Klänge gibt es wieder vom französischen Oscar-Preisträger Alexandre Desplat („The Grand Budapest Hotel“) zu hören. Er komponierte nicht nur die Filmmusik zu Jérôme Salles biografischen Drama „Jacques – Entdecker der Ozeane“ (L’Odyssée) über den französischen Weltenbummler Jacques Cousteau, sondern auch zu Ewan McGregors historischen Drama „Amerikanisches Idyll“.
James Newton Howard hat bereits mit seiner Musik zur „Tribute von Panem“-Trilogie bewiesen, dass er über eine ganze Filmreihe hinweg den hohen Standard bewahren kann, den seine Werke regelmäßig aufweisen. Nun kreierte er eine farbenfrohe Komposition für den Start des auf fünf Teile angelegten Harry-Potter-Spin-offs um den Tierforscher und Sachbuchautor Newt Scamander, das „Harry Potter“-Autorin J.K. Rowling. David Yates, der bereits Regie bei den „Harry Potter“-Filmen 5 bis 8 geführt hatte, entführt in „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ das Publikum ins New York der 1920er Jahre und kreierte ein sehenswertes Fantasy-Abenteuer, dessen Fortsetzungen hoffentlich ebenfalls von Howard stimmungsvoll vertont werden.
Abgerundet wird die Sendung nicht nur von neuen Arbeiten der renommierten Komponisten Brian Tyler, Mark Isham und Danny Elfman, sondern auch einige hörenswerten Scores zu Fernsehfilmen und -serien wie „Outlander“, „Bates Motel“ und „Berlin Station“. Besondere Erwähnung verdienen dabei die Arbeiten von Jeff Beal („House of Cards“), der zu allen neun Verfilmungen von Robert B. Parkers „Jesse Stone“-Reihe mit Tom Selleck in der Hauptrolle die atmosphärisch stimmige Musik beisteuerte und die nun auf der Doppel-CD „Jesse Stone – The Ultimate Collection“ zusammengefasst worden ist, und Max Richters Musik zur dritten Episode („Nosedive“) britischen Netflix-Serie „Black Mirror“. Unter der Regie von Joe Wright („Wer ist Hanna?“, „Anna Karenina“) ist eine satirische Folge auf die „Gefällt mir“-Kultur in den sozialen Netzwerken entstanden. Zur Musik von Max Richter meint klassikakzente.de zum digital veröffentlichten Soundtrack:
„In seinen traumwandlerischen, verhaltenen, abwärtsspiraligen Streichern, den ritardierenden Piano-Arpeggios unter melodischem Lichteinfall erkennt man in der Musik sofort die Handschrift Max Richters. Stellenweise knüpft der 50-jährige Londoner Pianist und Produzent hier nahtlos an sein letztes Langwerk ‚Sleep‘ an, fährt die dramatischeren Passagen mit forschen elektronischen Beats hoch.“ 
Playlist:
01. Abel Korzeniowski - Table For Two (Nocturnal Animals) - 03:23
02. Dickon Hinchliffe - Tribe (Little Men) - 03:29
03. Paul Saunderson - Limbs (Starfish) - 02:59
04. Max Richter - The Journey, Not The Destination (Black Mirror: Nosedive) - 04:36
05. Bill Brown - End Credits (Desiree) - 02:53
06. John Swihart - Sasha Bus Texting (First Girl I Loved) - 03:54
07. Timothy Williams - The Rehearsal (I'm Not Ashamed) - 03:55
08. Timothy Williams - Information Technology (I.T.) - 03:09
09. Ramin Djawadi - Finale (Gears Of War 4) - 03:21
10. Rupert Gregson-Williams - Okinawa Battlefield (Hacksaw Ridge) - 04:00
11. Rupert Gregson-Williams - Government (The Crown - Season 1) - 04:07
12. Hans Zimmer - Venice (Inferno) - 05:45
13. Hans Zimmer - Planet Earth II Suite (Planet Earth II) - 04:32
14. Henry Jackman - A Junkie's Lament (Jack Reacher: Never Go Back) - 03:22
15. Henry Jackman - On To Jerusalem (The Birth Of A Nation) - 06:17
16. Brian Tyler - New Horizons (The Disappointments Room) - 02:50
17. Steve Jablonsky - Hope Is Not A Tactic (Deepwater Horizon) - 03:54
18. Mark Isham - The Trial Of Solomon Grundy (The Accountant) - 04:31
19. Lorne Balfe - Celestial (Magic City: The Art Of The Street) - 05:53
20. Danny Elfman - Riding The Train (The Girl On The Train) - 04:05
21. Chris Bacon - Treehouse (Bates Motel - Volume 2) - 03:58
22. Bear McCreary - The Duel (Outlander - Season 2) - 03:14
23. Jeff Beal - There's Something Else (Jesse Stone: The Ultimate Collection) - 03:28
24. Alexandre Desplat - Last Flight (L'Odyssée) - 04:55
25. Alexandre Desplat - Dawn (American Pastoral) - 03:35
26. Jóhann Jóhannsson - Heptapod B (Arrival) - 03:43
27. James Newton Howard - Newt Says Goodbye To Tina/Jacob's Bakery (Fantastic Beasts And Where To Find Them) - 03:26
28. Reinhold Heil - My Final Message (Berlin Station) - 03:04
29. Atli Örvarsson - Meet Bilal (Bilal: A New Breed of Hero) - 05:16

Sonntag, 5. Juni 2016

Playlist #190 vom 12.06.2016 - NEUHEITEN 2016 (3)

Eine bunte Palette an Filmgenres, filmmusikalischen Stilen und ebensolchen Komponisten und Soundtracks gibt es in der dritten Neuheiten-Sendung in diesem Jahr zu hören. Dabei treffen Hollywood-Größen wie James Newton Howard, Danny Elfman und Alexandre Desplat auf vertraute Namen wie Brian Tyler, Alberto Iglesias, Harry Gregson-Willams und Carter Burwell, aber auch Newcomer wie Adam McKenzie, Vince Pope und Fredrika Stahl sorgen für interessante Beiträge.

Vier Jahre nach dem erfolgreichen Fantasy-Film „Snow White and the Huntsman“ komponierte James Newton Howard auch die epische Musik zum Sequel „The Huntsman & The Ice Queen“, wobei sich mächtige Orchesterarrangements mit sehr lyrischen Passagen auf vielschichtige Weise abwechseln. Und auch Danny Elfman hat in „Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln“ Themen aufgegriffen, die er vor sechs Jahren in Tim Burtons 3D-Abenteuer „Alice im Wunderland“ entworfen hatte.
Wie erfolgreich das Fantasy-Genre auch mit seinen Comic-Adaptionen in Hollywood ist, beweisen auch die Sequels zu den Marvel-Verfilmungen der „X-Men“- und „Captain America“-Reihe. Bryan Singer, der mit „X-Men: Apocalypse“ bereits den vierten Film der Reihe inszenierte, hat dabei wieder auf die Talente seines langjährigen Weggefährten und Freundes John Ottman zurückgegriffen, der für den Film nicht nur die bombastische, mit mächtigen Chorälen garnierte Musik komponierte, sondern auch für den Schnitt verantwortlich gewesen ist.
Auch Henry Jackman ist Wiederholungstäter, versorgte bereits „The Return Of The First Avenger“ vor zwei Jahren mit einem turbulenten Score und ist auf dem Soundtrack zu „The First Avenger: Civil War“ durchaus mit ein paar ruhigeren Stücken wie dem abschließenden „Adagio“ zu hören. Darüber hinaus komponierte der Hans-Zimmer-Schützling auch die Musik zum Videospiel „Uncharted 4: A Thief’s End“ und produzierte den Score eines weiteren vielversprechenden Talents aus der Zimmer-Schmiede, nämlich Dominic Lewis‘ Musik zu Jodie Fosters Regiearbeit „Money Monster“.
Der elektronisch groovende Score untermalt einen Thriller, in dem George Clooney den Anlageexperten Lee Gates spielt, der sogar seine eigene Fernsehsendung hat und vor laufender Kamera von einem Familienvater gekidnappt wird, der nach einem schlechten Investitionstipp sein ganzes Vermögen verzockt hat.
Der achtfach Oscar-nominierte Alexandre Desplat („The Queen“, „The King’s Speech“), der immerhin für „Grand Budapest Hotel“ auch einmal die begehrte Trophäe gewinnen konnte, ist gleich mit drei neuen, sehr unterschiedlichen Arbeiten zu hören. So untermalte er in Stephen Frears‘ Biopic „Florence Foster Jenkins“ das Leben der gleichnamigen, von Meryl Streep gespielten Opernsängerin, die bei den Kritikern als schlechteste Vertreterin ihrer Zunft gegolten hat und 1944 in der berühmten Carnegie Hall auftreten wollte. Außerdem kreierte er die musikalischen Themen zur Netflix-Serie „Marseille“ mit Gérard Depardieu in der Hauptrolle und den Score zu Raymond Depardons Dokumentarfilm „Les Habitants“.
Besonders bemerkenswert ist der Score, den die schwedische Singer-Songwriterin Fredrika Stahl für „Tomorrow – die Welt ist voller Lösungen“ komponiert hat, einen Dokumentarfilm, mit dem sich die Aktivistin Cyril Dion und die Schauspielerin Mélanie Laurent auf die Suche nach intelligenten Lösungen gegen den prophezeiten Kollaps des Ökosystems in den nächsten vierzig Jahren machen.
„Es gibt kein musikalisches Hauptthema, jeder Ort, den der Film besucht, hat sein eigenes. Es war Cyrils Wunsch, die Szenenwechsel zu untermalen, die während ihrer Reise zustande gekommen sind“, beschreibt die Komponistin im Booklet des bei Sony Classical erschienen Soundtracks, der neben instrumentalen Stücken auch wundervolle Indie-Pop-Jazz-Songs enthält. „Wie ‚The World to Come‘ wurden die anderen Songs des Soundtracks nicht mit den Bildern vor meinen Augen geschrieben. Cyril rief mich an, um über die verschiedenen Themen zu sprechen, die der Film berührt, um einen Rahmen für meine Songs zu etablieren.“ 
Playlist:
01. James Newton Howard - The Children Arrive (The Huntsman: Winter's War) - 05:03
02. Danny Elfman - Alice (Alice Through The Looking Glass) - 06:35
03. John Ottman - Moira's Discovery/Apocalypse Awakes (X-Men: Apocalypse) - 04:35
04. Henry Jackman - Adagio (Captain America: Civil War) - 02:19
05. Henry Jackman - Epilogue (Uncharted 4: A Thief's End) - 03:18
06. Alex Heffes - Aftermath (Bastille Day) - 03:59
07. Alex Heffes - From Here To Eternity (11.22.63) - 04:01
08. Coby Brown - Opening Titles (The Man Who Knew Infinity) - 04:23
09. Alexandre Desplat - McMoon (Florence Foster Jenkins) - 02:25
10. Alexandre Desplat - Les Habitants 2 (Les Habitants) - 02:07
11. Alexandre Desplat - Maladie De Rachel (Marseille) - 02:56
12. Harry Gregson-Williams - Confirmation (Confirmation) - 05:52
13. Carter Burwell - Smother Beach (The Family Fang) - 03:06
14. John Swihart - Swingset (A Light Beneath Their Feet) - 03:43
15. Aaron Zigman - Martha Is In (Mr. Right) - 04:54
16. Adam McKenzie - A New Beginning (Standing On Water) - 02:58
17. Cliff Martinez - Messenger Walks Among Us (The Neon Demon) - 06:13
18. Vince Pope - Life And Death (Undercover) - 03:20
19. Dominic Lewis - Outside World (Money Monster) - 05:06
20. Brian Tyler & Keith Powers - Waves Of Intuition (Criminal) - 02:49
21. Danny Elfman & The Newton Brothers - What Happens When He Dreams (Before I Wake) - 02:58
22. Jeff Beal - Hope He Dies (House Of Cards - Season 4) - 04:05
23. Pascal Gaigne - El olivo, Pt. 2 (El Olivo) - 04:03
24. Martin Phipps - St. Petersberg (War & Peace) - 03:16
25. Rachel Portman - Katya's Letter (Despite The Falling Snow) - 05:00
26. Fredrika Stahl - Planting Children (Tomorrow) - 02:46
27. Jeff Beal - A Very Long Moment (The Salvage Men) - 06:01
28. Johan Söderqvist - Department Q at Work (Absent One) - 03:41
29. Alberto Iglesias - Epilogo (Julieta) - 06:39

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