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Sonntag, 18. Februar 2024

Playlist #391 vom 25.02.2024 - Neuheiten 2024 (1)

Mit sechs Academy Awards (und vier weiteren Nominierungen) zählte Denis Villeneuves Neuverfilmung von Frank Herberts Science-Fiction-Klassiker „Dune – Der Wüstenplanet“ zu den großen Gewinnern der Oscar-Verleihung im Jahr 2022. Mit entsprechender Spannung wird die ebenfalls von Villeneuve inszenierte Fortsetzung „Dune: Part Two“ erwartet, die am 29. Februar in den deutschen Kinos startet und wieder von Hans Zimmer vertont worden ist, der für seine Arbeit an „Dune“ den zweiten Oscar in seiner Karriere gewann. Neben der Vorab-Single „A Time of Quiet Between the Storms“ aus der „Dune“-Fortsetzung könnt ihr euch in dieser Sendung auf neue Musik von Oliver Coates, Dan Romer, Rob Simonsen, Carlos Rafael Rivera, Anne Nikitin, Thomas Newman u.v.a. freuen. 
Im ersten Teil von „Dune“ wurde am Ende in Folge einer Intrige zwischen dem Imperator des Universums Shaddam IV (Christopher Walken) und dem Volk der Harkonnen der Planet Arrakis Schauplatz eines brutalen Anschlags. Der Angriff richtete sich spezifisch gegen das Haus Atreides, das nach Arrakis gekommen war, um das dort in der Luft liegende Spice zu ernten und darüber hinaus friedlich zu herrschen. Bei der gewalttätigen Auseinandersetzung starb das Familienoberhaupt (Oscar Isaac), sein Sohn Paul Atreides (Timothée Chalamet) und seine Mutter (Rebecca Ferguson) konnten fliehen und fanden Unterschlupf bei den Fremen, den Einheimischen von Arrakis. Bei ihnen lernt Paul Chani (Zendaya) kennen, die er nun zur Frau nimmt und die ihm ein Kind gebärt. 
Während er den Fremen neue Kampftechniken beibringt, lernt er von ihnen wie man in der Wüste überlebt. Paul nennt sich fortan Muad'Dib. Das Spice verstärkt Pauls seherische Fähigkeiten und für die Fremen wird er zum Messias und Anführer. In Pauls Visionen zeichnet sich ein bevorstehender Krieg mit den Harkonnen und dem Imperator ab. An Paul und den Fremen hängt das Schicksal des Universums. 
Als Vorgeschmack auf den Soundtrack zu „Dune: Part Two“ präsentiert Hans Zimmer eine 2-Track-Single mit dem atmosphärischen Stück „A Time of Quiet Between the Storms“ und das rhythmisch-treibende „Harvester Attack“. 
Gleich mit zwei neuen Arbeiten ist der Cellist, Filmkomponist und elektronischer Musikproduzent Oliver Coates („Aftersun“, „The Stranger“, „Significant Other“) am Start. Zusammen mit dem koreanischen Komponisten Park Jiha und der dänischen Sängerin/Songwriterin Agnes Obel vertonte er das Sci-Fi-Drama „Foe“, das Regisseur Garth Davis („Lion“, „Mary Magdalene“) nach dem gleichnamigen Roman von Iain Reid mit Saoirse Ronan, Paul Mescal und Aaron Pierre in den Hauptrollen verfilmte. Der Film handelt davon, wie ein verheiratetes Pärchen auf einem abgelegenen Stück Land von einem Fremden mit einem ungewöhnlichen Vorschlag konfrontiert wird. 
Mit Steve McQueens („Hunger“, „12 Years a Slave“) „Occupied City“ vertonte er außerdem im Alleingang einen Dokumentarfilm über Amsterdam zur Zeit der Besatzung durch die Nazis im Zweiten Weltkrieg zwischen 1940 und 1945. 
Ein wenig Schützenhilfe bei ihrer eigenen Karriere als Filmkomponistin erhält Julia Newman durch ihren berühmten Vater Thomas Newman, bei dessen Arbeit an Disneys Animationsfilm „Elemental“ sie bereits mitgewirkt hatte. Nun vertonte sie die Serie „Feud – Capote vs. The Swans“, in der berühmte Fehden wie zwischen Bette Davis und Joan Crawford mit einer hochkarätigen Besetzung (u.a. Demi Moore, Susan Sarandon, Naomi Watts, Jessica Lange, Diane Lane) thematisiert werden. Thomas Newman steuerte für den Soundtrack das für ihn typische verspielte Hauptthema bei. 
Nicht zuletzt durch seinen vielfach preisgekrönten Score zum Kurzfilm „La Línea Imaginaria“ ist der in Süddeutschland lebende Komponist Marcel Barsotti („Deutschland. Ein Sommermärchen“, „Die Päpstin“) momentan in aller Munde. 2010 vertonte Barsotti mit „Do Elephants Pray?“ einen Film des Briten Paul Hills („Boston Kickout“), dessen Filme „The Poet“ und „The Power“ ebenfalls mit einem Score von Barsotti versehen wurden. 
Nun hat der Komponist den Soundtrack zu dem Drama „Do Elephants Pray?“ selbst veröffentlicht. Der Film erzählt die Geschichte des von der seelenlosen Routinewelt frustrierten Werbefachmanns Callum Cutter, dessen Leben durch die Bekanntschaft mit der freigeistigen französischen Verführerin Malika ins Chaos gestürzt wird. Barsotti hat das ebenso philosophische wie poetische Drama über Liebe und Verzweiflung und das Ausloten von Mut und Sinn des Lebens mit einer ethnisch angehauchten, sehr minimalistischen Musik versehen, die stellenweise an Thomas Newmans Arbeiten erinnert. 
Der dänische Thriller „Paranoia“ von Kari Vidø erzählt von Lulu, die nach ihrer Einlieferung in ein Krankenhaus ein Mädchen sieht, das um Hilfe schreit. Doch als Lulu aufwacht, ist das Mädchen verschwunden, und für Lulu ändert sich alles im Leben. 
„Die Musik weist durchaus Genre-Film-Konventionen auf, um dem Publikum zu helfen, den Film in der gewünschten Weise zu lesen, tendiert aber eher zu einem düsteren Psychothriller-Stil, der beispielsweise von Jerry Goldsmith beeinflusst ist. Aber da wir auch die sich entwickelnde Beziehung zwischen Lulu und Mads verfolgen, war ein subtileres – sogar romantischeres – Element nötig“, beschreibt Pessi Levanto seine Arbeit zu dem Film. „Ich habe mich entschieden, die Harfe, wunderbar gespielt von Päivi Severeide, als Hauptinstrument in diesen fragileren Momenten einzusetzen. Ich hoffe, dass die Partitur dem Zuschauer hilft, näher an die zerbrechliche Welt von Lulu heranzukommen und sie näher an uns heranzuführen, sodass sie als eine Figur mit einem instabilen Geist erkennbar wird. Hinter der oberflächlichen Geistergeschichte verbirgt sich ein ziemlich tiefgreifendes Problem der psychischen Gesundheit junger Menschen von heute, ein ernstes Problem, das nicht zur bloßen Unterhaltung gemacht werden sollte. Mein Ziel war es, diese fragilen Themen hervorzuheben und gleichzeitig die Geschichte auf eine reibungslose filmische Art voranzutreiben.“ 
Der belgische Komponist Frédéric Vercheval („The Pact“, „Les volets verts“) vertonte mit „Green Border“ von Agnieszka Holland die Geschichte über eine Familie syrischer Flüchtlinge, einen Englischlehrer aus Afghanistan und einen Grenzschutzbeamten, die sich während der jüngsten humanitären Krise in Weißrussland an der polnisch-belarussischen Grenze treffen. 
„Wir sind eher symbolisch an die Musik herangegangen. Agnieszka wollte, dass die Musik nüchtern bleibt und weder Leid noch Gewalt hervorhebt. Deshalb brauchten wir Musik, die in einem weiter entfernten Erzählraum angesiedelt war, als eine Art Blick, als Beobachtung“, berichtet Vercheval über die Arbeit an „Green Border“. „Ich stellte mir ein melodisches Motiv aus dem Wald vor, gespielt von einem Cello, begleitet von etwa dreißig Saiten, die im Bass, aber auch in den Harmonien eine Reihe sich wiederholender Akkorde unterstreichen, als müsste sich diese Tragödie ständig vor uns abspielen. Ein tragisches und kraftvolles Lied, das uns an Agnieszkas Worte erinnert: ,Ich habe das Gefühl, dass es keinen Sinn hat, Kunst zu machen, wenn wir uns nicht darum bemühen, die wirklichen Probleme zu hinterfragen, die schmerzhaft und manchmal unlösbar sind und uns zu schwierigen Entscheidungen zwingen.‘“ 

Playlist:

01. Hans Zimmer - A Time of Quiet Between the Storms (Dune: Part Two) - 04:22 
02. Oliver Coates - You Will Always Be Remembered (Foe) - 03:56 
03. Oliver Coates - Suicide Note (Occupied City) - 04:16 
04. Carlos Rafael Rivera - Rivi (Griselda) - 02:10 
05. Carlos Rafael Rivera - Our Lady of Sorrows (Monsieur Spade) - 03:05 
06. Anne Nikitin, Jessica Jones & Tim Morrish - Sit for a Bit (One Day) - 05:13 
07. Anne Nikitin - Home Away From Home (I.S.S.) - 03:11 
08. Thomas Newman - Main Title (Feud - Capote v. Swans) - 01:46 
09. Paul Leonard-Morgan - The Restless Mind (Tune Out of Noise) - 04:15 
10. Marcel Barsotti - The Beauty of Love (Do Elephants Prey?) - 02:01 
11. Uno Helmersson - Lovers Two (A Nearly Normal Family) - 02:13 
12. Pessi Levanto - Mads (Paranoia) - 02:16 
13. Taran Mitchell - Alexandria (Alexander - The Making of a God) - 03:59 
14. Lorne Balfe - Rachel's Story (Argylle) - 05:30 
15. Armand Amar - Rest in the Forest (Autumn and the Black Jaguar) - 05:30 
16. Dominik Scherrer - This Is a Story About a Boat (Boat Story) - 03:19 
17. Cyril Morin - End Titles (Cold Meat) - 03:02 
18. Rone - J'en veux… (D'Argent & De Sang) - 04:54 
19. Dan Romer - The Captain and Ann Barbara (The Promised Land) - 05:29 
20. Leopold Ross & Nick Chuba - Six Percent (Dr. Death - Season 2) - 04:27 
21. Dave Porter - Remember Your Gifts (Echo) - 03:39 
22. Volker Bertelmann - Anything You Can Do (One Life) - 03:37 
23. Johan Söderqvist - Going to Peru (Madame Web) - 02:25 
24. Frédéric Vercheval - Finale (Green Border) - 04:58 
25. Anna Meredith - Empty (The End We Start From) - 03:25 
26. Alex Weston - Expatriate (Expats) - 02:57 
27. David Fleming - Are You Happy Jane? (Mr. & Mrs. Smith) - 02:12 
28. Kris Bowers - Deep South (Origin) - 03:21 
29. Rob Simonsen - Mark & Oliver (Good Grief) - 03:00 
30. Nicolas Repetto - Professor Rumpleton (Empire Queen: The Golden Age of Magic) - 04:41
31. Ludovico Einaudi - La Petite (La Petite) - 05:00
32. Alberto Iglesias - Fabiola, reina de Bélgica (Cristóbal Balenciaga) - 09:08

Sonntag, 5. Februar 2023

Playlist #364 vom 12.02.2023 - Neuheiten 2023 (1)

Die erste Neuheiten-Sendung in diesem Jahr präsentiert auch gleich eine Vielzahl von neuen Namen, von denen sich einige in den nächsten Jahren noch von sich hören lassen werden. Davon abgesehen sind illustre Komponisten wie Alexandre Desplat, Thomas Newman, Howard Shore und Gabriel Yared mit neuen Arbeiten vertreten, Siddharta Khosla, Rupert Gregson-Williams, Trevor Rabin und Lorne Balfe sind mit neuer Musik zu Fernsehserien am Start, und mit Martin Todsharow und Volker Bertelmann haben wir auch wieder zwei deutsche namhafte Vertreter am Start. 
Der ehemalige Yes-Musiker Trevor Rabin ist als Filmkomponist vor allem durch seine Arbeit an den Jerry-Bruckheimer-Blockbustern „Con Air“ und „Armageddon“ bekannt geworden, bevor er 2004 und 2007 die beiden „National Treasure“-Filme „Das Vermächtnis der Tempelritter“ und „Das Vermächtnis des geheimen Buches“ mit Nicolas Cage in der Hauptrolle vertonte. 
In der neuen Disney+-Serie „National Treasure – Edge of History“ begibt sich die 20-jährige Jess auf die Suche nach dem Geheimnis ihrer Familiengeschichte und nach verlorenen historischen Schätzen, wobei sie und ihre Freunde musikalisch wie zuvor schon Nicolas Cage von Trevor Rabin musikalisch begleitet werden. 
In seiner freien Adaption von Aleksandr Grins Roman „Das Purpursegel“ erzählt der italienische Regisseur Pietro Marcello die märchenhafte Geschichte der achtjährigen Juliette, deren Mutter während der Geburt ihres Kindes gestorben ist und die deshalb bei Adeline in einem kleinen Dorf in der Normandie aufwächst, wo auch ihr Vater nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg unterkommt. Juliette wächst zu unabhängigen, schönen Frau heran, die sich ihrer Wirkung auf die Männer kaum bewusst ist und viel lieber ihre Zeit mit Musik, Gedichten und dem Traum vom Fliegen verbringt, den ihr die „Hexe“ des Dorfes eingegeben hat. Als ihr der prophezeite Prinz mit den Purpurflügeln, in Gestalt des Piloten Jean, begegnet, stürzt sie sich in eine leidenschaftliche Affäre mit ihm. 
Die romantisch-einfühlsame Musik stammt von Gabriel Yared („Der englische Patient“, „Unterwegs nach Cold Mountain“). 
„Ich traf Pietro Marcello im Dezember 2020, nachdem ich seinen bemerkenswerten Film ,Martin Eden‘ gesehen hatte. Pietro ist ein visionärer Künstler, den ich zutiefst bewundere. Die Partitur für ,L’Envol‘ basiert auf den Songs, die ich lange vor den Dreharbeiten komponiert habe. Diese lieferten die Inspiration und die thematischen Elemente für das, was folgte“, rekapituliert Yared. „Da der Film einen sehr intimen Stil hat, wollte ich dieses Gefühl auf die Musik übertragen, weshalb alle Stücke für ein kleines Ensemble orchestriert sind. In der Passacaglia, die das Album eröffnet, zolle ich J. S. Bach Tribut, dessen Musik sowohl Pietro als auch ich verehren.“ 
Mit seiner Musik zu Edward Bergers neunfach Oscar-nominierter Neuverfilmung von Erich Maria Remarques berühmtesten Roman „Im Westen nichts Neues“ ist Volker Bertelmann nach „Lion – Der lange Weg nach Hause“ (2016) erneut im Rennen um den Academy Award für die Beste Originalmusik. Ein weiteres Kriegsdrama hat Bertelmann mit „War Sailor“ des norwegischen Filmemachers Gunnar Vikene vertont. Der Film erzählt von einem frisch verheirateten Vater von drei drei Kindern, der sich beim Beginn des Zweiten Weltkriegs mit seinem Jugendfreund auf einem Handelsschiff mitten im Atlantik befindet. Als ihr Schiff für den Krieg instrumentalisiert wird, finden sie sich an der Front wieder, kämpfen in Zivilkleidung und ohne Waffen, bis ihr Schiff von deutschen U-Booten angegriffen wird.  
Bertelmann komponierte dazu einen elegisch-melancholischen Score, der nicht nur die unvorhergesehene Teilnahme der beiden Männer am Kriegsgeschehen untermalt, sondern auch den schwierigen Kampf um das Zusammenhalten der Familie inmitten der Kriegswirren. 
Gleich zwei neue Produktionen sind von dem dänischen Filmemacher Nicolas Winding Refn („Only God Forgives“, „Drive“) am Start. Mit der sechsteiligen Serie „Copenhagen Cowboy“ bewegt sich NWR in der Unterwelt von Kopenhagen, wo die geheimnisvolle Miu nach mehreren Jahren Gefangenschaft in einem Bordell der albanischen Mafia flieht, um in dieser Welt einen Neuanfang zu starten. Miu macht sich auf die Suche nach Gerechtigkeit und trifft bei ihrem Rachefeldzug auf ihre Erzfeindin, mit der sie sich auf eine Odyssee durch die reale und übernatürliche Welt begibt. 
„Touch of Crude“ ist dagegen ein 23minütiger Kurzfilm, den NWR für die kommende Frauen-Sommerkollektion von Prada inszeniert hat. 
Während Refns langjähriger musikalischer Begleiter Cliff Martinez alleinverantwortlich für die Musik des Modefilmchens gewesen ist, erhielt er beim Soundtrack zur Netflix-Serie Unterstützung u.a. von Peter Peter und Peter Kyed, die bereits an den NWR-Produktionen von „Valhalla Rising“, „Pusher II“ und „Pusher III“ beteiligt gewesen sind. 
Mit „Lieber Kurt“ verfilmte Til Schweiger (natürlich wieder mit sich selbst in der Hauptrolle) den gleichnamigen Roman von Sarah Kuttner. In dem Drama teilen sich Jana und Kurt nach ihrer Trennung das Sorgerecht für ihren sechsjährigen Sohn. Als dieser bei einem Sturz vom Klettergerüst ums Leben kommt, wissen weder die beiden Eltern noch die neue Lebensgefährtin des Vaters, wie sie mit ihrer Trauer umgehen sollen. Martin Todsharow, der seit Til Schweigers Regiedebüt „1 ½ Ritter - Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde“ (2008) regelmäßig für die musikalische Untermalung von Schweigers Regiearbeiten verantwortlich zeichnet, schuf für „Lieber Kurt“ eine bewegende, minimalistisch inszenierte Musik. 
„Nach so vielen Jahren der Zusammenarbeit mit meinem Freund und Regisseur Til Schweiger war es wieder eine neue Reise – tief in emotionale Abgründe tauchen und die Gedanken fließen lassen! Einfach und klassisch habe ich versucht, einen traumhaften Mikrokosmos für diesen wundervollen Film über Verlust, Liebe und immer größer werdende Hoffnung zu erschaffen.“ 
Felix Herngren erzählt in seinem neuen Film „Day by Day“ von einem außergewöhnlichen Road-Trip, den fünf verschiedene Menschen in einem Wohnmobil von Schweden in die Schweiz unternehmen, um die Wünsche eines sterbenden alten Mannes zu erfüllen. Dabei werden Generationen übergreifende Freundschaften entwickelt, der Grundstein für eine Romanze im Herbst des Lebens zweier Menschen gelegt und lebensverändernde Entscheidungen getroffen. 
„Da der Hintergrund des Films der letzte Wunsch eines sterbenden Mannes für einen Roadtrip von existenziellen Ausmaßen von Skandinavien durch Europa war, hatte ich das Gefühl, dass ich wirklich eine Partitur schaffen musste, die die äußeren und inneren Welten dieser Reise klanglich und melodisch miteinander verbinden kann“, beschreibt der schwedische Komponist Matti Bye die Arbeit an „Day by Day“. „Also entschied ich mich, eine hybride Partitur zu schaffen, die die melodischen Sensibilitäten im melancholischen Skandinavien erfasst und dennoch in eine Art südeuropäische Klangwelt eingebettet ist. Dadurch haben wir etwas sehr Authentisches und Dynamisches geschaffen, die Außenwelt spiegelt die Innenwelt wider und unterstreicht den sich ständig ändernden Horizont der Emotionen im Film, indem wir Humor, Liebe, Leben und Tod in einer Partitur finden.“ 
Die norwegische Geigerin Eldbjørg Hemsing präsentiert mit „Arctic“ ein Konzeptalbum, das sie zusammen mit dem Arctic Philharmonic eingespielt hat und eine musikalische Reise durch die vom Klimawandel stark bedrohte Arktis darstellt. Dabei verbindet sie in der Adaption von Werken so unterschiedlicher Komponisten wie Selim Palmgren, Edvard Grieg, Henning Sommerro und James Newton Howard. Im Zentrum des Albums steht allerdings die 20-minütige „The Arctic Suite“ von Jacob Shea
„Ich wollte einmalige, einprägsame Melodien mit einem malerischen orchestralen Klang verbinden, der dem großen Panorama der Arktis entspricht, um diese emotionale Geschichte zu erzählen. Entstanden ist eine sehr abwechslungsreiche Art Filmmusik für den Konzertsaal oder ein Soundtrack für eine innere Reise“, erzählt Hemsing über die Arbeit an „Arctic“
In Luis Tinocos Science-Fiction-Drama „The Antares Paradox“ muss sich Alexandra in einem Wettlauf gegen die Zeit entscheiden, ob sie sich in den nächsten Stunden lieber mit einem kritischen Familiendrama auseinandersetzt oder die Antwort auf eine der drängendsten Fragen der Menschheit finden will. 
„Die Verwendung des Hauptthemas ist auch ein Paradoxon, weil es verwendet wird, um über Alex’ Gefühle gegenüber ihrer Familie zu sprechen, was eine sehr intime und persönliche Situation darstellt, aber es wird auch verwendet, um über außerirdisches Leben und unseren Platz als Menschen im Universum zu sprechen“, beschreibt der spanische Komponist Arnau Bataller seine Arbeit an diesem Film. „Obwohl der Film über eine große technologische Komponente verfügt, wurde in der Musik nur ein leichter Hauch von Elektronik verwendet, da die Klaviermelodien und die großen Orchestertuttis die Hauptelemente des Scores darstellen.


Playlist: 

1. Trevor Rabin - Masonic Temple (National Treasure: Edge of History) - 03:08 
2. Gabriel Yared - Suite (L'envol) - 04:46 
3. Pinar Toprak - Bedroom Tango (Shotgun Wedding) - 02:16 
4. Howard Shore - Edgar A. Poe (The Pale Blue Eye) - 03:56 
5. Ruth Barrett - Niassa (The Terminal List) - 03:27 
6. Rob Simonsen - God's Rays (The Whale) - 05:10 
7. Bear McCreary - Tormented Lovers (The Witcher: Blood Origin) - 04:19 
8. Alexandre Desplat - Bakary (Tirailleurs) - 05:26 
9. Volker Bertelmann - Reunion (War Sailor) - 03:48 
10. Alex Somers - You Miss Me (Mars) - 02:51 
11. Lorne Balfe - Until the Day I Die (His Dark Materials - Series 3, Episodes 7 & 8) - 03:48 
12. Dominic Lewis - Orange Peel (Kaleidoscope) - 04:05 
13. Rob - Santa Monica (Run Sweetheart Run) - 02:50 
14. Blanck Mass - Helideck (The Rig) - 04:09 
15. Peter Peter - Sick Bed (Copenhagen Cowboy) - 03:11 
16. Cliff Martinez - Red Pink and Blue Part 1 (Touch of Crude) - 08:16 
17. Martin Todsharow - Three Steps (Lieber Kurt) - 04:12 
18. Matti Bye - Day by Day (Day by Day) - 01:44 
19. Rupert Gregson-Williams - A Flaw (Hunters - Season 2) - 02:22 
20. Siddhartha Khosla - What About a Tour? (Welcome to Chickendales) - 02:04 
21. Lachlan Anderson - Greenham Common (Mothers of the Revolution) - 03:37 
22. Rob - Finale (Les Survivants) - 03:51 
23. Eldbjørg Hemsing & Arctic Philharmonic - The Arctic Suite: II. Aurora (Arctic) - 03:12 
24. John Paesano - Let's Go Home (Night at the Museum: Kahmunrah Rises Again) - 02:10 
25. Jeff Beal - Make a Change (The Champions) - 05:09 
26. Hildur Guðnadóttir - Speak-up (Women Talking) - 03:17 
27. Isobel Waller-Bridge - Doing Nothing With Friends (The Boy, the Mole, the Fox and the Horse) - 02:42 
28. Thomas Newman - Rock-A-Bye (A Man Called Otto) - 03:39 
29. Tim Hecker - The Infinity Pool (The Infinity Pool) - 02:55 
30. Arnau Bataller - The End (The Antares Paradox) - 10:08

Montag, 1. August 2022

Playlist #351 vom 14.08.2022 - R.I.P. PHILIP BAKER HALL (1931-2022)

Wer die Filme von Paul Thomas Anderson schätzt, wird auch die Darstellungskunst von Philip Baker Hall zu würdigen wissen, dem sein Fan Anderson eine Rolle für seinen Kurzfilm „Cigarettes & Coffee“ auf den Leib schrieb und ihn dann auch in seinen nachfolgenden Filmen „Hard Eight“, „Boogie Nights“ und „Magnolia“ einsetzte. Am 12. Juni 2022 verstarb der charismatische Darsteller, der auch in Fernsehserien wie „Seinfeld“, „Modern Family“, „Monk“ und „The Newsroom“ zu sehen war, im Alter von 90 Jahren. 
Philip Baker Hall fand erst spät zur Schauspielerei. Nach seinem Studium an der University of Toledo diente er erst in der United States Army (wobei er eine Zeitlang als Übersetzer in Deutschland stationiert war), bevor er als Englischlehrer zu arbeiten anfing. Als er mit fast 30 Jahren ins Schauspielfach wechselte, spielte Hall zunächst in verschiedenen Theaterproduktionen, u.a. am Off-Broadway und in Los Angeles, bevor er ab 1970 auch kleine Film- und Fernsehrollen übernahm, so in Michelangelo Antonionis „Zabriskie Point“ und dem Drama „Love-In ´72“ (beide 1970). 
Ab 1976 begann Hall, vereinzelte Rollen in Fernsehserien wie „Good Times“, „Der Mann aus Atlantis“, „M*A*S*H“, „Visions“, „Notruf California“, „Die Waltons“, „Quincy“, „Cagney & Lacey“ und „General Hospital“ zu übernehmen. Seine erste größere Rolle hatte Hall in Robert Altmans Drama „Secret Honor“
Altman hatte den Film nach einem Ein-Personen-Stück inszeniert, in dem Hall bereits den Akteur verkörperte, der niemand Geringerer war als Richard Nixon nach seiner Abdankung. In seinem Büro versuchte Nixon, das Watergate-Desaster aufzuarbeiten, wobei er sich als Opfer einer geheimen Organisation sah und mit seiner verstorbenen Mutter kommuniziert. 
Der große Durchbruch ist ihm allerdings nie gelungen. Der gerade mal 1,68 Meter große Darsteller mit dem kantigen Gesicht und der rauchigen Stimme verfügte jedoch über einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Seine bedeutendste Arbeitsbeziehung entwickelte sich mit Paul Thomas Anderson, den er beim Dreh eines Films für PBS kennenlernte, wo Anderson als Produktionsassistent arbeitete.
„Er war ein Fan meiner Arbeit, wie konnte ich ihn also nicht mögen?“, erzählte Hall „The Post“ in einem Interview. Nachdem sie bei Zigaretten und Kaffee geplaudert hatten, schrieb Anderson dem Schauspieler für den passenderweise „Cigarettes & Coffee“ (1993) betitelten Kurzfilm eine Rolle auf den Leib. Drei Jahre später bastelte Anderson daraus mit „Last Exit Reno“ sein Kinodebüt und verschaffte Hall die Möglichkeit, als alternder Spieler groß aufzutrumpfen. 
Danach besetzte ihn Anderson auch in seinen nachfolgenden Filmen „Boogie Nights“ (1997) und „Magnolia“ (1999). 
Im Lauf seiner weiteren Karriere arbeitete Hall auch mit prominenten Filmemachern wie Michael Mann („The Insider“), David Fincher („Zodiac“), Lars von Trier („Dogville“), Peter Weir („The Truman Show“), Ben Affleck („Argo“) und Wolfgang Petersen („Air Force One“) zusammen. 
„Im Kino war er, mit der Aura trügerischer Unscheinbarkeit, besonders gut, wenn er mächtige Funktionäre und Bürokraten spielte, zwiespältige Vertreter der geheimen Macht im Staate“, meint Fritz Göttler in seinem Nachruf auf "Süddeutsche Zeitung". „Sein kantiges Gesicht und die rauchige Stimme konnten fies erscheinen oder angenehm freundlich. Bis ins sehr hohe Alter hatte er sich eine wunderbare Schlitzohrigkeit bewahrt.“ 
Zuletzt war Hall 2020 in sechs Folgen der Fernsehserie „Messiah“ zu sehen. Insgesamt umfasst das Schaffen des Schauspielers mehr als 180 Film- und Fernsehproduktionen. 
 
Filmographie (Auswahl): 
1970: Zabriskie Point 
1970: Love-In '72 (X) 
1976: SOS in den Wolken (Mayday at 40,000 Feet!, Fernsehfilm) 
1977: Der Mann in der Todeszelle (Kill Me If You Can, Fernsehfilm) 
1978: Coma 
1979: Die Waltons (The Waltons; Fernsehserie, Folge The Furlough) 
1980: Der Mann mit Bogarts Gesicht (The Man with Bogart’s Face) 
1982: Quincy (Fernsehserie, 2 Folgen) 
1982: Der hohe Preis der Karriere (Games Mother Never Taught You, Fernsehfilm) 1984: Secret Honor 
1987: Miami Vice (Fernsehserie, Folge Contempt of Court) 
1987: Faustrecht – Terror in der Highschool (Three O’Clock High) 
1988: Midnight Run – Fünf Tage bis Mitternacht (Midnight Run) 
1989: Ghostbusters II 
1989: Teen Lover (Say Anything…) 
1989: Die Uni meiner Träume (How I Got Into College) 
1989: Von Bullen aufs Kreuz gelegt (An Innocent Man) 
1989–1990: Falcon Crest (Fernsehserie, 13 Folgen) 
1991–1998: Seinfeld (Fernsehserie, 2 Folgen) 
1992: Katastrophenflug 232 (Crashlanding: The Rescue of Flight 232) 
1992: Hydrotoxin – Die Bombe tickt in Dir (Live Wire) 
 1993: Cigarettes & Coffee (Kurzfilm) 
1993: Cheers (Fernsehserie, 1 Folge) 
1994: Roswell (Fernsehfilm) 
1994: M.A.N.T.I.S. (Fernsehfilm) 
1995: Kiss of Death 
1996: Last Exit Reno (Hard Eight) 
1996: Hit Me 
1996: The Little Death 
1996: Life’s Work (Fernsehserie, 1 Folge) 
1996: Auge um Auge (Eye for an Eye) 
1996: The Rock – Fels der Entscheidung (The Rock) 
1997: Air Force One 
1997: Buddy 
1997: Boogie Nights 
1997: Practice: Die Anwälte (The Practice, Fernsehserie, 4 Folgen) 
1997-1998: Millennium (Fernsehserie, 2 Folgen) 
1997–1998: Michael Hayes – Für Recht und Gerechtigkeit (Michael Hayes; Fernsehserie, 21 Folgen) 
1998: Jackpot – Krach in Atlantic City (Sour Grapes) 
1998: The Mob – Der Pate von Manhattan (Witness to the Mob, Fernsehfilm) 
1998: Die Truman Show (The Truman Show) 
1998: Ich küsse dich, ich töte dich (Implicated) 
1998: Der Staatsfeind Nr. 1 (Enemy of the State) 
1998: Judas Kiss 
1998: L.A. Doctors (Fernsehserie, 1 Folge) 
1998: Rush Hour 
1998: Psycho 
1999: Magnolia 
1999: Insider (The Insider)
1999: Das schwankende Schiff (Cradle Will Rock) 
1999: Der talentierte Mr. Ripley (The Talented Mr. Ripley) 
1999: Black Devil (Let the Devil Wear Black) 
2000: Rufmord – Jenseits der Moral (The Contender) 
2000: Rules – Sekunden der Entscheidung (Rules of Engagement) 
2000: Lost Souls – Verlorene Seelen (Lost Souls) 
2001-2002: Das Geheimnis von Pasadena (Pasadena, Fernsehserie, 7 Folgen) 
2002: Der Anschlag (The Sum of all Fears) 
2002: Without a Trace (Fernsehserie, 1 Folge) 
2002: Night Visions (Fernsehserie, 1 Folge) 
2002: A Gentleman’s Game 
2003: Dogville 
2003: Die, Mommie, Die! 
2003: Bruce Allmächtig (Bruce Almighty) 
2003–2004: Everwood (Fernsehserie, 3 Folgen) 
2004: Boston Legal (Fernsehserie, 1 Folge) 
2004: Monk (Fernsehserie, Folge 3x05 Mr. Monk Meets the Godfather) 
2004: Reine Chefsache (In Good Company) 
2004: The West Wing: Im Zentrum der Macht (The West Wing, Fernsehserie, 2 Folgen) 
2004/2009: Lass es, Larry! (Curb Your Enthusiasm; Fernsehserie, 2 Folgen) 
2005: Mord und Margaritas (The Matador) 
2005: Duck 
2005: Amityville Horror – Eine wahre Geschichte (The Amityville Horror) 
2005: Der Zodiac-Killer (The Zodiac) 
2006: The TV Set 
2006: Islander 
2006: Shaggy Dog – Hör mal, wer da bellt (The Shaggy Dog) 2006–2007: The Loop (Fernsehserie, 17 Folgen) 
2007: Rush Hour 3 
2007: Zodiac: Die Spur des Killers (Zodiac) 
2007: You Kill Me 
2007: Wildlife (Fernsehfilm) 
2008: Worst Week (Fernsehserie, 2 Folgen) 
2008: Psych (Fernsehserie, 1 Folge) 
2009: The Lodger – Der Untermieter (The Lodger) 
2009: Fired Up! 
2009: Wonderful World 2010: Warren the Ape (Fernsehserie, 1 Folge) 
2010: The Life & Times of Tim (Fernsehserie, 1 Folge) 
2010: All Beauty Must Die (All Good Things) 
2011: 50/50 – Freunde fürs (Über)Leben (50/50) 
2011: The Chicago 8 
2011: Mr. Poppers Pinguine (Mr. Popper’s Penguins) 
2011–2012: Modern Family (Fernsehserie, 3 Folgen) 
2012: Argo 
2012: The Newsroom (Fernsehserie, 1 Folge) 
2012: Dog Eat Dog (Kurzfilm) 
2012: Zeit zu leben (People Like Us) 
2012: Bending the Rules 
2012: Ruth & Erica (Fernsehserie, 8 Folgen) 
2013: Clear History (Fernsehfilm) 
2013: Bad Words 
2014: Rake (Fernsehserie, 1 Folge) 
2014: Playing It Cool 
2015: Madam Secretary (Fernsehserie, Folge The Necessary Art) 
2015: BoJack Horseman (Fernsehserie, 2 Folgen) 
2016: Second Chance (Fernsehserie, 5 Folgen) 
2017: Room 104 (Fernsehserie, 1 Folge) 
2017: Person to Person 
2017: Zu guter Letzt (The Last Word) 
2018: Corporate (Fernsehserie, 1 Folge) 
2020: Messiah (Fernsehserie, 6 Folgen) 

Playlist:

1. Jon Brion - A Little Library Music (Magnolia) - 05:39 
2. Jerry Garcia - Love Scene Improvisation 1 (Zabriskie Point) - 06:21 
3. Michael Penn & Patrick Warren - The Big Top (Boogie Nights) - 04:20 
4. Michael Penn & Jon Brion - Sydney Doesn't Speak (Hard Eight) - 05:54 
5. Danny Elfman - Desert Run (Midnight Run) - 04:47 
6. Trevor Jones - Main Titles (Kiss of Death) - 02:40 
7. James Newton Howard - End Credits (Eye For An Eye) - 04:12 
8. Burkhard Dallwitz - Drive (The Truman Show) - 03:37 
9. Philip Glass - Raising the Sail (The Truman Show) - 02:17 
10. A.R. Rahman - Breakfast for Mom / Just Be People (People Like Us) - 04:55 
11. Jan A.P. Kaczmarek - Lost Souls (Lost Souls) - 02:55 
12. Alexandre Desplat - Help Up By Guards (Argo) - 05:32 
13. Jerry Goldsmith - End Credits (Air Force One) - 06:03 
14. Jon Brion - So Now Then (Magnolia) - 03:53 
15. Elmer Bernstein - Beginnings (Buddy) - 03:17 
16. Jerry Goldsmith - Theme From Sum of All Fears (The Sum of All Fears) - 02:14 
17. Gustavo Santaolalla - Iguazu (The Insider) - 03:13 
18. Gabriel Yared - Ripley (The Talented Mr. Ripley) - 03:28 
19. Jan Garbarek - Rites (The Insider) - 05:34 
20. Chakachas - Jungle Fever (Boogie Nights) - 04:21 
21. Mark Isham - No Victories No Defeats (Rules of Engagement) - 02:00 
22. Rolfe Kent - One Night In Mexico (The Matador) - 03:11 
23. Alexandre Desplat - Cleared Iranian Airspace (Argo) - 06:03 
24. Christopher Young - Missed Kiss (Judas Kiss) - 04:04 
25. Rolfe Kent - Parting Letter to Bowman (Bad Worlds) - 02:40 
26. Lalo Schifrin - Soo Yung's Theme (Rush Hour) - 03:17 
27. David Shire - Graysmith's Theme (Zodiac) - 02:36
28. Pink Floyd - Love Improvisation 5 (Zabriskie Point) - 05:21
29. Rob Simonsen - All Good Things to the End (All Good Things) - 08:32

Montag, 18. April 2022

Playlist #343 vom 24.04.2022 - Neuheiten 2022 (3)

Mit der dritten Neuheiten-Sendung in diesem Jahr präsentiere ich wieder einen „Kessel Buntes“, von James Newton Howards dritter Arbeit innerhalb des „Fantastic Beasts“-Universums, neuen Soundtracks von Altmeistern wie Thomas Newman, Gabriel Yared, George Fenton, Mychael Danna, Harry Gregson-Williams, Cyril Morin und Philippe Rombi über aufstrebende Talente wie Kris Bowers, Nick Urata, Pinar Toprak und Matthew Margeson bis zu neuen nicht-filmmusikalischen Alben von Jóhann Jóhannsson und Marcel Barsotti
Die beiden Brüder Harry Gregson-Williams und Rupert Gregson-Williams haben nach ihrer gemeinsamen Arbeit an der von George Clooney produzierten und inszenierten Serie „Catch-22“ mit „The Gilded Age“ bereits ihr nächstes Serien-Projekt am Start. Die Story der jungen Marian Brook, die 1882 nach dem Tod ihres Vaters von Pennsylvania nach New York zieht, um bei ihren wohlhabenden Tanten zu leben, hat die beiden Komponisten zu einem Score inspiriert, der zwar von einem Kammer-Orchester und Instrumenten geprägt wird, die für das 19. Jahrhundert passend wirken, aber auch einige ungewöhnliche Instrumente wie Dulcimer, Kantele und Ukulele aufweist. 
„Die multidimensionalen Charaktere führen sich selbst dazu, mit unterschiedlichem melodischem Material vertont zu werden, das wir in den frühen Episoden angelegt haben und in dem Zuge entwickelt, wie sich ihre einzelnen Geschichten entfalten.“ 
Seit dem preisgekrönten Drama „Samsara“ (2001) verbindet den indischen Filmemacher Pan Nalin und den Komponisten Cyril Morin eine enge Beziehung, die über Filme wie „Ayurveda: Art of Being“, „Valley of Flowers“ und „7 Göttinnen“ bis zu dem neuen Film „Das Licht, aus dem die Träume sind“ („Last Film Show“) führt. 
Der Film handelt von einem neunjährigen Jungen, der nach seinem ersten Kinobesuch mit seinem Vater alle Hebel in Bewegung setzt, um seine eigenen 35mm-Träume zu verwirklichen. „Nalin wollte, dass die Musik aus realen Klängen des Films entsteht und später zu einer Melodie wird. Wir benutzten viele synthetische Sounds, um sie mit den Sounds zu verbinden, die von den Zügen, der Fabrik und dem Projektor stammen“, erklärt der Komponist die Arbeit an „Last Film Show“
„Die Inspiration für die Melodie für Samay kam von den Zug-Klängen, um die später die Faszination zu erreichen, die Samay für Licht und Filme entwickelt. Abgesehen von den Sounds, die aus dem Film stammen, verwendete ich, wenn eine Melodie aus ihnen entsteht, ein Piano, Flöten und auch eine Marimba, eine Gitarre, ein Saxophon, die nichts mit der örtlichen Musik zu tun haben. Wenn Samay allein ist, benutzte ich eine Art Dobro-Gitarre, die vom amerikanischen Blues inspiriert wurde. Ich verwendete sie auch als Soundeffekt. Die Präsenz von Synthesizern und Sequencern ist größer als gewöhnlich, um den 1970er Sound und Andrei Tarkovskys Auswahl wiederzugeben. Ich benutzte auch Percussions auf die gleiche Weise wie bei ,Samsara‘, um eine Suche, eine Bewegung auszudrücken. Die Bansuri-Flöte ist mit der Einsamkeit vor allem von Baa, Samays Mutter, verknüpft. Der Film ist eine echte Hommage an die Zeit, die uns so sehr beeinflusst hat. Diese Filme, die mit echtem Film und Filmrollen gemacht worden sind, sind der Grund, warum ich heute immer noch an Filmen arbeite.“ 
In dem Drama „Rose“ finden die beiden Schwestern Inger und Ellen heraus, wie eine Busreise nach Paris ihre Beziehung zueinander auf die Probe stellt. Der norwegische Komponist Henrik Skram schuf dazu einen sehr zurückhaltenden, zarten Score mit feinen Piano-Klängen, Streichern und elektronischen Soundscapes. 
„Die Musik für ,Rose‘ zu komponieren war ein echter Balance-Akt. Ich versuchte, die Stimmungen und Emotionen nicht zu übertreiben und gleichzeitig eine musikalische Umgebung zu schaffen, die die fragile Persönlichkeit der Hauptfigur Inger darstellen könnte. Sie umfängt sowohl den romantischen Walzer als auch die nervenaufreibenden Underscores.“ 
Der 15-fach Oscar-nominierte Komponist Thomas Newman hat mit dem britischen Filmemacher John Madden („Shakespeare in Love“, „Der Beweis“) bereits bei den beiden „Best Exotic Marigold Hotel“-Filmen und dem Thriller-Drama „Eine offene Rechnung“ zusammengearbeitet. Nun inszenierte Madden mit „Die Täuschung“ einen mit Colin Firth und Matthew Macfadyen hochkarätig besetztes Kriegs-Drama, in dem die Alliierten 1943 mit aller Macht versuchen, die Deutschen durch ein gewagtes Täuschungsmanöver glauben zu lassen, dass die Truppen nicht auf Sizilien, sondern in Griechenland landen. „John Madden ist der perfekte Mitarbeiter: sehr schlau, voller Humor und ein versierter Zuhörer. Er hat immer ein Ohr für das Drama, das andere für die Feinheiten von Farbe und Harmonie – und er ist auch ein ausgezeichneter Koch!“, meint Newman, der seinen meist zurückhaltend arrangierten Orchesterscore während der Hochphase der Covid-Pandemie geschrieben und aufgenommen hatte. 
Der neunfach Oscar-nominierte James Newton Howard legt nach „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ und „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ mit dem Score zu „Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse“ den nächsten Soundtrack zu dem „Harry Potter“-Spin-Off vor. Diesmal versucht Hogwarts-Lehrer Albus Dumbledore (Jude Law), die Versuche des Schwarzmagiers Gellert Grindelwald (Mads Mikkelsen) zu unterbinden, die Macht in der Zaubererwelt an sich zu reißen, wofür er den Magizoologen Newt Scamander (Eddie Redmayne) und dessen Freunde, zu denen auch der Muggel Jacob (Dan Fogler) gehört, einmal mehr um Hilfe bittet. „Für die ,Phantastische Tierwesen‘-Filme die Musik zu komponieren ist ein musikalisch erfüllendes und herausforderndes Abenteuer gewesen“, bemerkt Howard. „Was kann sich ein Filmkomponist mehr wünschen als eine Leinwand, die so reich und aufregend ist wie ,Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse‘. Es ist ein Vergnügen, wieder mit Regisseur David Yates zusammenzuarbeiten, der eine komplizierte und kraftvolle cinematische Erfahrung kreiert hat, die die Fans lieben werden.“ 
Mit „Drone Mass“ liegt von dem 2018 verstorbenen isländischen Komponisten Jóhann Jóhannsson ein nie zuvor aufgenommenes „zeitgenössisches Oratorium“ vor, das er für das American Contemporary Music Ensemble (ACME) geschrieben hatte und mit dem er fast zehn Jahre lang Konzerte spielte und Aufnahmen machte. ACME haben nun zusammen mit dem Grammy-prämierten Vokalensemble Theatre of Voices unter Leitung des gleichfalls mehrfach Grammy-prämierten Paul Hillier dieses atmosphärisch dichte, meditative Opus aufgenommen, das Streicher, Gesang und elektronische Klänge mit der titelgebenden Drone miteinander vereint. Der Komponist bezeichnete es als „ein Destillat vieler Einflüsse und Obsessionen“, wobei die Vibration des Instruments mal die Musik nur untermalt, dann wieder völlig übertönt. Eine Quelle für das Vokal-Werk, das Jóhannsson schon immer schreiben wollte, fand er schließlich im koptischen Ägypter-Evangelium, das in den 1945 entdeckten Schriften von Nag Hammadi überliefert ist. Neben weiteren Texten verwendete der Komponist einen Hymnus, der aus einer „scheinbar bedeutungslosen Reihe von Vokalen“ besteht. Sowohl die enigmatische Natur dieser gnostischen Schriften als auch die schiere Schönheit der vokalisierten Schrift geben dem Werk eine spirituelle Qualität.
In der Netflix-Dokumentation „Return to Space“ gehen die beiden Oscar-prämierten Filmemacher Elizabeth Chai Vasarhelyi und Jimmy Chin („Free Solo“, „The Rescue“) dem Werdegang von SpaceX und Elon Musks zwei Jahrzehnte andauernde Ambitionen nach, Amerikas Weltraumfahrten wieder in Schwung zu bringen, nachdem das Space Shuttle im Jahr 2011 aufgegeben worden ist. Für den kanadischen Komponisten Mychael Danna bedeutete „Return to Space“ eine Rückkehr zu seinen Wurzeln, da eine seiner ersten Komponisten-Jobs darin bestand, Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre in Torontos McLaughlin Planetarium Musik zu den Sternen-Shows und Weltraum-Dokumentationen zu schreiben. Es war aber auch genau das Projekt, das ihn endlich mit seinem Freund Harry Gregson-Williams zusammenbrachte. 
„Wir benutzten analoge und digitale Synthis, alte Tape-Maschinen und FX-Boxen, die wir mit fetten orchestralen Farben zusammenbrachten, um den gewagten Stil von Elon Musks mutigen Missionen zu portraitieren“, erklärt Danna, der sonst vor allem so mit seinem Bruder Jeff Danna zusammenarbeitet, wie es Harry Gregson-Williams mit seinem Bruder Rupert gewohnt gewesen ist. „,Return to Space‘ bot mir die einzigartige Gelegenheit, nicht nur mit meinem langjährigen Freund Mychael Danna zusammenzuarbeiten, sondern auch mit Jimmy und Chai, zwei der angesehensten Dokumentarfilmer der Branche. Der Umfang der Musik, der für ihren Film benötigt wurde, stellte uns vor eine große Herausforderung, in die wir uns intensiv stürzten“, ergänzt Gregson-Williams
„Unser Ziel war es, eine Partitur mit der klanglichen und emotionalen Bandbreite zu schaffen, die die gewagte und dynamische Natur von Musks Weltraumprogramm, seinen unerschütterlichen Glauben an seine Nützlichkeit und das außerordentlich entschlossene und engagierte Team, das er um sich versammelte, widerspiegeln würde.“
Mychael Dannas Bruder Jeff wiederum vertonte die von HBO produzierte Serie „Julia“, die dem Leben von Julia Child und ihrer langlebigen TV-Koch-Show „The French Chef“ nachgeht. Danna wollte dazu eine Melodie schaffen, die während der ganzen Serie zu hören ist. 
„Es ist eine Melodie“, erklärt der Komponist, „die sich manchmal beeilt, manchmal steif stolziert, manchmal mit emotionaler Resonanz wirkt. Ich wählte einen Sound, der etwas ,vinatge‘ war – es ist schließlich 1962 – und in der Lage, bequem neben der Musikauswahl aus dieser Zeit zu bestehen – aber hoffentlich auch eine zeitlose Melodie darstellt, die jedes Mal, wenn wir sie hören, als Julias Positivität mitschwingt.“ 
2019 legte der renommierte Filmkomponist Marcel Barsotti („Die Päpstin“, „Deutschland. Ein Sommermärchen“) mit „Transpicuous“ sein erstes elektronisches Soloalbum vor. Im Gegensatz zu diesem eher rhythmisch geprägten und düsteren Album wirkt sein neues Album „Earth“ nachdenklicher und sphärischer. Für den in der Schweiz geborenen und in Süddeutschland lebenden Komponisten stellt „Earth“ eine Zeitreise von Erde zu Erde dar, bei der deutlich wird, dass die Schönheit des Planeten nicht ewig währt. „Nun, die Lage ist offensichtlich: die Erde ist endlich, dennoch haben wir noch die Chance, etwas zu bewegen“, meint Barsotti im Interview. „Ich fand das Thema interessant: Überlebt die Erde, die Menschheit? Oder werden wir uns einen neuen Planeten suchen müssen - wie im Titel ,The New Human‘?“ 
Die spanische Komponistin Paula Olaz vertonte mit „Beyond the Summit“ ein Bergsteigerdrama, in dem eine Bergsteigerin einem männlichen Kollegen helfen will, bei seinem Versuch, den Annapurna zu besteigen, verletzt wird. 
„Ich habe Musik für ein Saxophonquartett, ein Streichorchester und Klavier komponiert, gemischt mit Atmosphären und Instrumenten, die speziell auf die Klangfülle der wilden Natur dieses Films abgestimmt sind. Dieser Soundtrack versucht, die individuelle und sich entwickelnde Beziehung zwischen den beiden Charakteren in diesem Film widerzuspiegeln: Mateo und Ione. Es dreht sich um mehrere Hauptthemen, die sich im Laufe des Films ändern und sich an den psychologischen und emotionalen Zustand der Charaktere anpassen. Es ist eine Musik, die sich in den Klang einer unwirtlichen und doch schönen Natur einfügt. Wir werden Hinweise auf die Einsamkeit und die Größe des Menschen in seinen zerbrechlichsten Momenten finden. Der sonore Umgang mit den Saxophonen führt uns weg von der ,akademischen‘ Konzeption dieses Instruments und führt uns zu reichen und vielfältigen Klangfarben.“ 
In Phil Hardings Drama „The Reunion“ wird die Geschichte des früheren Schauspielers Ricky Reilly erzählt, der sich in Manhattans Union Square Park auf einer spirituellen Reise mit seinem buddhistischen Mentor Danny befindet. Auf dem Höhepunkt seiner neugewonnenen Spiritualität trifft er allerdings mit Travis die Nemesis seiner Kindheit, denn dieser brachte ihn nach einem Kampf um ein Mädchen ins Krankenhaus. 
,The Reunion‘ ist ein Liebesbrief an New York, während das Trauma und die Auswirkungen von Mobbing erforscht werden. Ich beschloss, das Gefühl, die Energie und die Stimmung der verschiedenen Charaktere, die Themen gegensätzlicher Kräfte und Wiedergeburt sowie die Stadt New York selbst zu nutzen, um die Themen und die Partitur zu formen“, erläutert der argentinisch-amerikanische Komponist Nicolas Repetto die Arbeit an dem Score. 
„Rickys Misserfolgs-Thema beginnt mit einem dissonanten Klaviermotiv, das sein Scheitern als Schauspieler und den Verlust seiner Schauspielkarriere darstellt; Rickys neu entdeckte Spiritualität, die von Danny, seinem spirituellen Mentor, stammt, wird durch ein ruhiges Flötensolo, tibetische Kehlkopfsänger, ein ruhiges Orchester- und Chor-Setting, Gesang und Drum Circle Percussion repräsentiert; Andys Einfluss auf Ricky ist robuster und durch starke Orchesterthemen mit einem vollen Orchester spürbar; Natalies Theme (oder das ,Romance Theme‘) ist zuerst auf dem Klavier zu hören, dehnt sich dann zu einer größeren Orchesterfassung aus und verwandelt sich mit der Verwendung von Synths, verstimmten Klavieren und Stimmen erneut in einen intimeren Indie-Vibe. Schließlich recherchierte und fand ich Feldaufnahmen von heulenden Wölfen und manipulierte die Töne, um ein besonderes unheimliches Gefühl zu erzeugen, kombiniert mit Synthie- und Orchesterelementen, um Travis und das Trauma, das er Ricky auferlegt hat, darzustellen. 
Mit „Raum“ legen Thorsten Quaeschning, Hoshiko Yamane und Paul Frick ihr zweites Album als Tangerine Dream nach dem Tod von TD-Gründer Edgar Froese vor. Bei der Komposition und Produktion des Album hatte das Trio vollen Zugang zu Froeses Cubase-Arrangements und dem Otari Tape-Archiv mit Aufnahmen von 1977 bis 2013 und schuf ein Album, das raum- und zeitgreifende Melodien mit dem Charme warmer Synthesizer und modern arrangierten Soundscapes vereint. “ 

Playlist:

1. Harry Gregson-Williams & Rupert Gregson-Williams - Hostage to Ridicule (The Gilded Age) - 03:56 
2. Cyril Morin - Green Meditation (Last Film Show) - 04:14 
3. David Buckley & Luke Richards - Cassie's Farewell (Stay Close) - 02:01 
4. Rob Simonsen - The Adam Project (The Adam Project) - 04:56 
5. Henrik Skram - The Visit (Rose) - 03:14 
6. Paula Olaz - Farewell (Beyond the Summit) - 03:10 
7. Ruben De Gheselle - Father and Son (A Cops and Robbers Story) - 04:52 
8. Kris Bowers - It Has Been Said (Bridgerton - Season 2) - 02:32 
9. George Fenton - Dorothy Remembers (The Duke) - 03:25 
10. Philippe Rombi - Le temps des punitions (Le temps des secrets) - 03:30 
11. Mychael Danna & Harry Gregson-Williams - Sunrises and Sunsets (Return to Space) 04:16 
12. Nico Muhly - A Communist (Pachinko - Season 1) - 02:25 
13. Jeff Danna - Room Service (Julia) - 02:56 
14. Gabriel Yared - Dream (Broken Keys - Le Dernier Piano) - 03:25 
15. Matthew Margeson - It's Streaming (Pam & Tommy) - 03:32 
16. Kris Bowers - Alma's Solution (DMZ) - 06:04 
17. Marcel Barsotti - 4th Dimension (Earth) - 03:12 
18. Steve Moore - The Guest Returns (The Guest 2) - 04:36 
19. Aska Matsumiya - Yang & Mika (After Yang) - 02:54 
20. Mark Isham - Arman and Isabel (The Cleaning Lady - Season 1) - 03:55 
21. Pinar Toprak - The Tomb (The Lost City) - 03:37 
22. Alex Belcher - Salim Moshin [Pts. 1 & 3] (The Contractor) - 03:43 
23. Thomas Newman - Personal and Most Secret (Operation Mincemeat) - 03:07
24. James Newton Howard - The Ceremony (Fantastic Beasts: The Secrets of Dumbledore) - 05:02 
25. Nick Urata - Recollection (Measure of Revenge) - 02:59 
26. Jóhann Jóhannsson - Moral Vacuums (Drone Mass) - 05:06 
27. Simon Franglen - The Fire Is Out (Notre-Dame brûle) - 04:10 
28. Nicolas Repetto - Garden of Eden (The Reunion) - 03:20
29. Alexandre Desplat - The Next Morning (The Outfit) - 04:09 
30. Laurent Perez Del Mar - La Madeleine (La Brigade) - 04:30
31. Tangerine Dream -You're Always On Time (Raum) - 08:07

Sonntag, 20. Februar 2022

Playlist #339 vom 27.02.2022 - R.I.P. IVAN REITMAN (1946-2022)

Vor allem in den 1980er und 1990er Jahren avancierte Ivan Reitman mit Filmen wie „Ich glaub‘ mich knutscht ein Elch“, „Ghostbusters – Die Geisterjäger“, „Twins – Zwillinge“ und „Kindergarten Cop“ zu einem der erfolgreichsten Komödien-Regisseure in Hollywood. Er verschaffte Action-Star Arnold Schwarzenegger und die auf ernsthafte Rollen abonnierte Sigourney Weaver ein komödiantisches Profil und arbeitete mit Super-Stars wie Bill Murray, Danny DeVito, Emma Thompson, Harrison Ford, Robin Williams und Robert Redford zusammen. Am 12. Februar verstarb Ivan Reitman im Alter von 75 Jahren in seinem Haus in Montecito. 
Ivan Reitman wurde als Sohn jüdischer Eltern in der ehemaligen Tschechoslowakei geboren. Die während des Holocausts verfolgte Familie emigrierte 1950 ins kanadische Toronto. Bereits während seines Studiums an der McMaster University in Hamilton drehte Reitman erste Kurzfilme und lernte u.a. die späteren Schauspieler Martin Short und Rick Moranis kennen. Nach dem Studium arbeitete Reitman zunächst für den in Toronto ansässigen Fernsehsender CITY-TV und begann Anfang der 1970er Jahre, sein Sinn für Komödien umzusetzen. 
Nach „Foxy Lady“ (1971) und der Horror-Komödie „Cannibal Girls – Der Film mit der Warnglocke“ (1973) etablierte sich die Zusammenarbeit mit dem damals noch unbekannten Schauspieler Bill Murray. 1979 spielte Murray in „Babyspeck und Fleischklößchen“ einen Betreuer in einem Sommercamp, mit der Militär-Satire „Ich glaub‘ mich knutscht ein Elch“ gelang dem Duo schließlich der Durchbruch, bevor sie mit dem Blockbuster „Ghostbusters“ 1984 zu Comedy-Stars avancierten. 
Reitman wurde daraufhin als „Director of the Year“ von der National Association of Theater Owners ausgezeichnet und erhielt ein Jahr später den „Special Achievement Award“ bei den Canadian Genie Awards. 1986 entstand mit „Staatsanwälte küsst man nicht“ ein romantischer Thriller mit Robert Redford, Debra Winger und Daryl Hannah in den Hauptrollen. Es war die letzte Zusammenarbeit von Reitman mit dem Komponisten Elmer Bernstein, der seit „Meatballs“ alle Filme des Regisseur vertont hatte. Mit Randy Edelman verwirklichte Reitman anschließend seine nächsten Projekte „Twins – Zwillinge“ (1988), „Ghostbusters II“ (1989) und „Kindergarten Cop“ (1990), der zweiten Zusammenarbeit des Regisseurs mit Action-Star Arnold Schwarzenegger, die 1994 mit „Junior“ ihren Abschluss fand. 
Zwar drehte Reitman auch in den nachfolgenden Jahren noch Filme wie „Sechs Tage, sieben Nächte“ (1998), „Evolution“ (2001) und „Freundschaft Plus“ (2011), aber lag sein Hauptaugenmerk bereits auf dem Produzieren. Besondere Erwähnung dürften hier das Biopic „Hitchcock“ und die von seinem Sohn Jason Reitman inszenierte und mit sechs Oscar-Nominierungen bedachte Komödie „Up in the Air“ finden. 
2014 drehte er mit „Draft Day“ mit Kevin Costner in der Hauptrolle seinen letzten Film, produzierte aber noch das „Ghostbusters“-Reboot mit den Filmen „Ghostbusters“ (2016) und „Ghostbusters: Legacy“ (2021). 
 

Filmographie:

1968: Orientation (Kurzfilm) 
1971: Foxy Lady 
1973: Cannibal Girls 
1979: Babyspeck und Fleischklößchen (Meatballs) 
1981: Ich glaub’ mich knutscht ein Elch! (Stripes) 
1984: Ghostbusters – Die Geisterjäger (Ghostbusters) 
1986: Staatsanwälte küßt man nicht (Legal Eagles) 
1988: Twins – Zwillinge (Twins) 
1989: Ghostbusters II 
1990: Kindergarten Cop 
1993: Dave 
1994: Junior 
1997: Ein Vater zuviel (Fathers’ Day) 
1998: Sechs Tage, sieben Nächte (Six Days Seven Nights) 
2001: Evolution 
2004: Cooking Lessons (Fernsehfilm) 
2006: Die Super-Ex (My Super Ex-Girlfriend) 
2011: Freundschaft Plus (No Strings Attached) 
2014: Draft Day 

Playlist:

1. Elmer Bernstein - Ghostbusters Theme (Ghostbusters) - 03:01 
2. Elmer Bernstein - Freeze Frames (Stripes) - 03:50 
3. Elmer Bernstein - Chelsea Seeks Shelter (Legal Eagles) - 03:13 
4. Randy Edelman - The Sensitive Side of Dana (Ghostbusters II) - 04:07 
5. Randy Edelman - Children's Montage (Kindergarten Cop) - 03:22 
6. Randy Edelman - Subways and Skyscrapers (Six Days Seven Nights) - 03:25 
7. Georges Delerue - Main Title Theme (Twins) - 03:00 
8. Randy Edelman - Going to Santa Fe (Twins) - 02:10 
9. James Newton Howard - The Picnic (Dave) - 04:14 
10. James Newton Howard - Labor (Junior) - 04:08 
11. John Powell - Sex-Wayne Copters (Evolution) - 03:50 
12. John Debney - Get Putney, Different World (Draft Day) - 03:08 
13. John Debney - I'd Choose Adam / First Date (No Strings Attached) - 03:53 
14. Christophe Beck - Opening (Post Grad) - 02:16 
15. Theodore Shapiro - The Aldridge Mansion (Ghostbusters) - 02:57 
16. Rolfe Kent - What's In Your Backpag (Up In The Air) - 02:05 
17. Randy Edelman - Family Portrait - Finale (Ghostbusters II) - 03:49 
18. John Debney - Emma Surprises Adam / I Love You (No Strings Attached) - 03:30 
19. Rob Simonsen - Reconciliation (Ghostbusters: Afterlife) - 04:36 
20. Mychael Danna - Chardonnay (Chloe) - 05:07 
21. Danny Elfman - End Credits #1 (Hitchcock) - 02:34 
22. John Debney - Brown on the Clock (Draft Day) - 02:54 
23. James Newton Howard - She Hates Me (Dave) - 03:14
24. Randy Edelman - Oscar is Quietly Surrounded (Ghostbusters II) - 04:22 
25. Elmer Bernstein - Dana's Theme (Ghostbusters) - 03:32 
26. Elmer Bernstein - Laura and Tom's Love Theme (Legal Eagles) - 02:50 
27. James Newton Howard - First Pregnant Man (Junior) - 03:13 
28. Theodore Shapiro - Ley Lines (Ghostbusters) - 03:47 
29. Rob Simonsen - The Plan (Ghostbusters: Afterlife) - 02:59 
30. Danny Elfman - Suspicion (Hitchcock) - 02:30 
31. James Newton Howard - End Titles (Dave) - 04:17 
32. Randy Edelman - Fire at the School (Kindergarten Cop) - 05:39 
33. Mychael Danna - Your Parent's Room (Chloe) - 07:54

Mittwoch, 1. Dezember 2021

Playlist #333 vom 05.12.2021 - NEUHEITEN 2021 (8)

Große Namen, produktive Hollywood-Routiniers und interessante Newcomer gibt es auch in der achten Sendung in diesem Jahr bei der Vorstellung von Soundtrack-Neuheiten zu hören. Die große Gemeinde der Hans-Zimmer-Fans wird sich über die neue Extended Version seines Live-Album „The World of Hans Zimmer: A Symphonic Celebration“ mit Blu-ray ebenso freuen wie über seine neue, mit Steve Mazzaro eingespielte Arbeit zu „Army of Thieves“, seine ihm oft assistierenden Weggefährten Lorne Balfe und Steve Jablonsky sind genauso mit neuen Werken am Start wie die populären Komponisten Alberto Iglesias, Max Richter, Alexandre Desplat, Craig Armstrong, Rachel Portman und viele andere mehr. 
Der britische Drehbuchautor, Produzent und Regisseur Norman Stone hat bereits 2005 mit „C. S. Lewis: Beyond Narnia“ eine Dokumentation zum berühmten irischen Schriftsteller C. S. Lewis (1898-1963) präsentiert, nun hat er sich des Theaterstücks „The Most Reluctant Convert“ von Max McLean angenommen, um das Leben des Autors der „Chroniken von Narnia“ und der „Perelandra“-Trilogie von seiner harten Kindheit über seine Erlebnisse im Ersten Weltkrieg bis zu seinen einflussreichen Freundschaften in Oxford zu beschreiben und dabei die Wandlung vom überzeugten Atheisten zum produktiven Christen zu thematisieren. 
Craig Armstrong („Snowden“, „Am grünen Rand der Welt“) hat dazu gewohnt einfühlsame Klänge und Melodien gefunden, die das bewegte Leben des Freundes von J.R.R. Tolkien adäquat untermalt. 
Die Amazon-Original-Serie „The Wheel of Time“ basiert auf der Buchreihe von Robert Jordan und erzählt die Geschichte von Moiraine (Rosamund Pike), die durch die Begegnung mit fünf jungen Frauen und Männern eine gefährliche, weltumspannende Reise in Gang setzt. Lorne Balfe hat dieses dramatische Action-Abenteuer mit einer Vielzahl von exotischen Instrumenten vielfarbig musikalisch in Szene gesetzt, außerdem auch noch die Fernseh-Mini-Serie „Dopesick“ vertont, in der die Opium-Abhängigkeit in den USA aus den Blickwinkeln sowohl der Pharma-Industrie als auch der DEA und einer verzweifelten Gemeinschaft von Minenarbeitern in Virginia thematisiert. 
Unter der Regie von Reinaldo Marcus Green spielt Will Smith in „King Richard“ den Vater von Venus und Serena Williams, die er mit unnachgiebigem Einsatz an die Spitze der Damen-Tennis-Welt führt. Kris Bowers („Green Book“, „Bridgerton“, „Dear White People“), der mit Green bereits bei „Monsters and Men“ zusammengearbeitet hat, durfte bei der musikalischen Untermalung seinen Instinkten freien Lauf lassen. 
„Zu sehen, wie Richard und Oracene ihre Töchter Serena und Venus mit Liebe und Aufopferung unterstützen, hat mich nicht nur daran erinnert, dass so viele schwarze Familien und schwarze Eltern alles für ihre Kinder tun, sondern auch an meine eigenen Eltern. Auf ähnliche Weise wie Richard hat mein Vater, bevor ich geboren wurde, entschieden, dass ich Klavier spielen sollte, und meine Eltern suchten im ganzen Land nach den besten Musiklehrern. Als ich mein Können entwickelte, stand mein Vater in ständigem Kontakt mit all meinen Lehrern, um herauszufinden, wie ich mich weiterentwickeln könnte, und er saß hinter mir, wenn ich jeden Tag übte, von meiner Zeit als Vierjähriger bis zum Ende der High School“, blickt Kris Bowers zurück. 
„Durch die persönliche Beziehung habe ich mich mit der Geschichte des Films verbunden gefühlt. Ich beschloss, vor allem das Piano und das präparierte Piano zu verwenden. Außerdem wollte ich den Sound und das Gefühl von Tennis heraufbeschwören, also entschied ich, nur Streicher, Harfe, Piano, präpariertes Piano und Percussion zu verwenden, wobei das präparierte Piano und die Percussions während der Momente zum Einsatz kommen, wenn die Williams-Schwestern ihre Einzigartigkeit im von Weißen dominierten Sport demonstrieren.“ 
2019 veröffentlichte Sony Classical mit „The World of Hans Zimmer: A Symphonic Celebration“ eine großartige Aufnahme von Hans Zimmers Arbeiten, die im Wiener Konzerthaus vom ORF Vienna Radio Symphony Orchestra, den Neue Wiener Stimmen und etlichen Solisten wie der Sängerin Lisa Gerrard, der Cellistin Marie Spaemann, der Violinistin Rusanda Panfili und vielen anderen aufgeführt haben, darunter Suiten aus seinen Erfolgsfilmen „Gladiator“, „Hannibal“, „The Dark Night“, „The Da Vinci Code“, „Kung Fu Panda“, „König der Löwen“, „Inception“ und „Fluch der Karibik“. „Es gibt viele schreckliche Dinge, die man über Hollywood sagen kann, und alle sind sie wahr; aber die eine Sache, die man nicht davon trennen kann, ist, dass es mehr orchestrale Musik in Auftrag gibt als jede andere Institution, und zwar täglich, so dass sowohl orchestrale Musik als auch die Orchester selbst am Leben gehalten werden können. Der Stolz, den ich bei diesem Konzert empfinde und mit euch teile, ist weniger auf meine Musik zurückzuführen als auf die Meisterschaft und die Menschlichkeit der Musizierenden“, erklärt der berühmte Komponist im ausführlichen Booklet der Doppel-CD, die nun in der Extended Version im Digipak mit zusätzlicher Blu-ray veröffentlicht worden ist, auf der neben der Konzertaufnahme auch weitere Videos zum Alan-Walker-Remix von „Time“ (aus dem „Inception“-Soundtrack) und zu dem Konzert enthalten sind. 
„Ohne sie würde es nur Stille geben, und es ist eine Ehre, diese Stille durch die Exzellenz, Fähigkeit und Seele des Orchesters zu durchbrechen. Ich sehe Musik als autonome Sprache, die tiefer als die Noten geht, die auf Papier niedergeschrieben worden sind. Ein Score ist eine Blaupause, mehr nicht. Ein Architekt kann das unglaublichste Gebäude gestalten, das man sich vorstellen kann, aber das ist irrelevant, wenn niemand es baut.“ 
Nach dem Re-Release von „Sostiene Pereira“ veröffentlicht Caldera Records mit „Gli occhiali d’oro“ einen weiteren Score von Ennio Morricone, der mit Regisseur Giuliano Montaldo seit dessen Regiedebüt „Grand Slam“ (1967) in 40 Jahren an allen elf Filmen bis 2008 mitgewirkt hat. Der 1987 entstandene Film „Gli occhiali d’oro“ vereint mehrere Geschichten in sich, die des von Philippe Noiret gespielten Arztes, der so lange respektiert wird, wie er seine Homosexualität zu verbergen vermag, ebenso wie die eines jungen jüdischen Mannes (Rupert Everett), der die Bedrohung wahrnimmt, die Mussolini und Hitler im Italien der 1930er Jahre darstellen. Neben der Darstellung individueller Schicksale thematisiert Montaldos Drama die gemeinschaftliche Blindheit, die Art und Weise, wie intelligente, gebildete und sensible Bürger durch den Faschismus geködert wurden. Morricone hat eine einfühlsame, melancholische Musik mit mehreren Themen komponiert. 
Abgerundet wird die Sendung durch neue Musik aus Fernsehserien, die Max Richter („Invasion“), Bear McCreary („Masters of the Universe: Revelation“), Brian Tyler („Yellowstone“) und Gustavo Santaolalla („Narcos: Mexico“, „El Cid“) kreiert haben. 

Playlist: 

1. Craig Armstrong - The Supernatural (The Most Reluctant Convert) - 03:39 
2. Lorne Balfe - Moiraine Sedai (The Wheel of Time: The First Turn) - 04:09 
3. Daniel Pemberton - Last One (The Rescue) - 04:24 
4. Kris Bowers - Stafford (King Richard) - 03:52 
5. Max Richter - Listen to Your Voice (Invasion: Season 1) - 04:29 
6. Lorne Balfe - Give Us Something (Dopesick) - 04:56 
7. Ramin Djawadi - Across the Ocean of Time (Eternals) - 03:50 
8. Hans Zimmer - Hannibal: To Every Captive Soul [Live] (The World of Hans Zimmer) - 07:00 
9. Hans Zimmer & Steve Mazzaro - Longing For More (Army of Thieves) - 03:09 
10. Steve Jablonsky - Myth or Legend (Red Notice) - 04:08 
11. Rob Simonsen - Reconciliation (Ghostbusters: Afterlife) - 04:36 
12. Brian Tyler & Breton Vivian - Cowboys Don't Say Goodbye (Yellowstone: Season 4) - 04:05 
13. Bear McCreary - Arthur's Elegy (Call of Duty Vanguard) - 02:16 
14. Bear McCreary - Randor and Malena (Masters of the Universe: Revelation, Vol. 2) - 05:03 
15. Rachel Portman - Strong Opinions (Julia) - 04:12 
16. Ennio Morricone - Ultimo Dialogo (Gli Occhiali d'Oro) - 06:43 
17. Laurent Juillet - Perquisition (Mensonges) - 04:30 
18. Jonas Colstrup & Viktor Árnason - Endless Variables (It Is Not Over Yet) - 03:31 
19. Martin Todsharow - Trying Harder (Contra) - 03:23 
20. Vincent Stora - Final (Villa Caprice) - 03:07 
21. Jonny Greenwood - Press Call (Spencer) - 02:06 
22. Jonny Greenwood - So Soft (The Power of the Dog) - 03:03 
23. Alexandre Desplat - Obituary (The French Dispatch) - 03:30 
24. Gustavo Santaolalla - Fare Thee Well (Finch) - 04:24 
25. Gustavo Santaolalla - Misterio (El Cid: Themes and Inspirations) - 03:52 
26. Gustavo Santaolalla & Kevin Kiner - Charlotte's Web (Narcos: Mexico) - 03:24 
27. Jeff Beal - Ruby Kills Oswald (JFK Revisited: Looking Through the Looking Glass) - 06:10 
28. Alberto Iglesias - Maixabel (Maixabel) - 08:21

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