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Sonntag, 4. Februar 2024

Playlist #390 vom 11.02.2024 - NORMAN JEWISON (1926-2024) Special

Dass er in seiner langen Hollywood-Karriere gleich dreimal für einen Oscar als Bester Regisseur nominiert worden ist (auch wenn er ihn zusätzlich zu seinen vier Nominierung als Produzent für den Besten Film nie gewinnen konnte), macht deutlich, welch ein qualitatives Schwergewicht Norman Jewison gewesen ist. Der vielseitige Filmemacher wurde durch die Doris-Day-Komödien wie „Was diese Frau so alles treibt“ (1963) und „Schick mir keine Blumen“ (1964) ebenso bekannt wie durch sein Rassismus-Drama „In der Hitze der Nacht“, die Musical-Verfilmungen „Anatevka“ (1971) und „Jesus Christ Superstar“ (1973) und die Steve-McQueen-Klassiker „Cincinnati Kid“ (1965) und „Thomas Crown ist nicht zu fassen“ (1968). Am 20. Januar 2024 verstarb der kanadische Filmproduzent und -regisseur im Alter von 97 Jahren im kalifornischen Malibu. 
Norman Frederick Jewison wurde am 21. Juli 1926 im kanadischen Toronto als Sohn eines protestantischen Ladenbesitzers geboren, besuchte das Malvern Collegiate Institute und fand während der 1930er Jahre Gefallen am Schauspielern und Theater. Nachdem er von 1944 bis 1945 in der Royal Canadian Navy während des Zweiten Weltkriegs gedient hatte, reiste er durch den amerikanischen Süden und lernt dort den Rassismus kennen, der prägend für seine spätere Arbeit werden sollte. 
1949 schloss Jewison sein Studium am Victoria College der University of Toronto ab, wobei während seiner Studienzeit bei verschiedenen Theater-Produktionen als Autor, Regisseur und Schauspieler tätig gewesen war. Er zog nach London, wo er Skripte für das Kinderfernseh-Programm schrieb und gelegentlich für die BBC als Schauspieler agierte, sich aber überwiegend mit öden Jobs über Wasser halten musste. 
Ende 1951 kehrte er nach Toronto zurück, wo er am Trainee-Programm von CBLT teilnahm, das die Gründung von CBS Television vorbereitete. Dort begann Jewison seine Karriere als Regieassistent, schrieb, inszenierte und produzierte eine Vielzahl an Musicals, Comedy-Variete-Shows, Dramen und Specials. Er heiratete das frühere Model Margaret Ann Dixon und wechselte 1958 zur NBC nach New York, wo er zunächst Shows wie „Your Hit Parade“ und „The Andy Williams Show“ betreute und dann Specials zu Künstlern wie Harry Belafonte, Jackie Gleason und Danny Kaye inszenierte. 
Während einer Probe zur „Judy Garland Show“ (1962) mit Frank Sinatra und Dean Martin schlug Tony Curtis vor, dass Jewison einen Kinofilm inszenieren sollte. Tony Curtis‘ und Janet Leighs Produktionsfirma Curtleigh Productions beauftragte Jewison dann mit der Regie der Komödie „Ein Rucksack voller Ärger“ (1962) mit Tony Curtis und Suzanne Pleshette in den Hauptrollen, die der erste Film gewesen ist, der je in Disneyland gedreht wurde. 
Jewison gründete seine eigene Independent-Filmproduktionsfirma und realisierte für Universal die beiden Doris-Day-Komödien „Was diese Frau so alles treibt“ (1963) und „Schick mir keine Blumen“ (1964). Nach einer weiteren Komödie – „Bei Madame Coco“ (1965) mit James Garner, Dick Van Dyke und Elke Sommer – beschloss Jewison, sich herausfordernden Projekten zu widmen. 
Mit dem Spieler-Drama „Cincinnati Kid“ (1965) – mit einem überragenden Steve McQueen in der Hauptrolle - gelang Jewison gleich ein Klassiker, dem er – erstmals auch als Produzent - die vierfach Oscar-nominierte Satire „Die Russen kommen! Die Russen kommen!“ (1966) folgen ließ. Einen weiteren großen Wurf landete Jewison mit dem Rassismus-Drama „In der Hitze der Nacht“ (1967) mit Sidney Poitier und Rod Steiger in den Hauptrollen. Der Film erhielt fünf Oscars, Jewison eine Nominierung als Bester Regisseur. 
Mit dem von ihm produzierten und inszenierten Heist Movie „Thomas Crown ist nicht zu fassen“ (1968) gelang Jewison ein weiterer Hit mit Steve McQueen in der Hauptrolle. Anschließend filmte Jewison das mit drei Oscars ausgezeichnete Musical „Anatevka“ (1971) in den Londoner Pinewood Studios und in Jugoslawien sowie in Israel das auf Andrew Lloyd Webbers und Tim Rices Broadway-Erfolg basierende Musical „Jesus Christ Superstar“ (1973). 
Mit „Rollerball“ (1975) inszenierte Jewison schließlich ein futuristisches Drama über globale Konzerne, die jeden Individualismus, jede Selbstbestimmtheit des Menschen im Keim ersticken. Um die Massen ruhig zu halten und Demonstrationen und Aufstände zu vermeiden, wird die Bevölkerung – ähnlich den Gladiatorenkämpfen im alten Rom – mit der Sportart „Rollerball“ unterhalten. Bei dem Spiel geht es hart zu und durch verschiedene Hilfsmittel kommt es immer öfter zu Schwerverletzten oder gar Toten. Jonathan E. (James Caan) sticht dabei als herausragender Spieler hervor und wird von den Massen umjubelt. Das sieht die Führungsebene aber nicht gern und beschließt, dass Jonathan seinen Abschied nehmen muss. 
Danach folgten das Gewerkschaftsdrama „F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg“ (1978) mit Sylvester Stallone in der an Jimmy Hoffa angelehnten Hauptrolle, das Justiz-Drama „… und Gerechtigkeit für alle“ (1979) mit Al Pacino, die romantische Komödie „Zwei dicke Freunde“ (1982) mit Burt Reynolds und Goldie Hawn sowie das Rassismus-Drama „Sergeant Waters - Eine Soldatengeschichte“ (1984), das auf einem mit dem Pulitzer Prize prämierten Bühnenstück basierte und für drei Academy Awards nominiert war, ebenso wie das Kloster-Drama „Agnes – Engel im Feuer“ (1985) mit Jane Fonda, Meg Tilly und Anne Bancroft in den Hauptrollen. 
Nach seinem Wechsel von Columbia zu MGM inszenierte Jewison mit „Mondsüchtig“ (1987) einen der erfolgreichsten romantischen Filme, der drei Oscars abräumte, davon einen für Hauptdarstellerin Cher. Nach dem Kriegsdrama „Zurück aus der Hölle“ (1989) drehte Jewison die Gesellschaftssatire „Das Geld anderer Leute“ (1991), die romantische Komödie „Nur für dich“ (1994), die Fantasy-Komödie „Bogus“ (1996) und das wiederum mit dem Rassismus spielende Drama „Hurricane“ (1999), in dem Denzel Washington den schwarzen Boxer Rubin „Hurricane“ Carter verkörpert, der Mitte der 1960er Jahre fälschlicherweise des dreifachen Mordes beschuldigt wurde. 
1999 erhielt Jewison von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences den Irving G. Thalberg Memorial Award für sein Lebenswerk. 
Seine letzten Arbeiten waren der Fernsehfilm „Dinner with Friends“ (2001) mit Andie MacDowell, Greg Kinnear, Toni Colette und Dennis Quaid in den Hauptrollen und das Thriller-Drama „The Statement“ (2003) mit Michael Caine in der Rolle eines Komplizen des Vichy-Regimes, der 1944 im besetzten Frankreich an der Ermordung von sieben Juden maßgeblich beteiligt war. 
Er konnte allerdings nach seiner Inhaftierung fliehen, um dann anonym ein friedliches Leben unter dem Schutz rechtsgerichteter Gruppierungen innerhalb der katholischen Kirche zu führen – bis ein Mordanschlag auf ihn verübt wird, er dem Täter aber zuvorkommen kann. Die Richterin Annemarie Livi (Tilda Swinton) hat sich zum Ziel gesetzt, den Kriegsverbrecher auch nach so langer Zeit seiner gerechten Strafe zuzuführen und so fandet sie mit Hilfe von Colonel Roux (Jeremy Northam) nach dem untergetauchten Mann. Auf die Frage, was seine Filme besonders ausmache, antwortete Jewison einmal: „Ich möchte, dass sich die Menschen in meinen Filmen wiedererkennen. Ich schätze keine hirnlosen Action-Filme.“ 
Und wie Georg Seesslen in seinem Nachruf in "Die Zeit" formuliert: „Jewison nutzte die Mittel der Traumfabrik, um etwas zu sagen. Wenn man es auf den kleinsten Nenner bringen will: Es ging ihm um die Schuld des Menschen in dieser Welt, in dieser Geschichte, in dieser Gesellschaft. Das war manchmal dramatisch, manchmal aber auch furchtbar komisch. Jewison war auch als Komödienregisseur einer, der nie überdrehte, sondern sich stets den genauen Blick auf die Lebensumstände seiner Protagonisten bewahrte.“ 

Filmographie: 

1962: Ein Rucksack voller Ärger (40 Pounds of Trouble) 
1963: Was diese Frau so alles treibt (The Thrill of It All) 
1964: Schick mir keine Blumen (Send Me No Flowers) 
1965: Bei Madame Coco (The Art of Love) 
1965: Cincinnati Kid (The Cincinnati Kid) 
1966: Die Russen kommen! Die Russen kommen! (The Russians Are Coming the Russians Are Coming) 
1967: In der Hitze der Nacht (In the Heat of the Night) 
1968: Thomas Crown ist nicht zu fassen (The Thomas Crown Affair) 
1969: Gaily, Gaily 
1971: Anatevka (Fiddler on the Roof) 
1973: Jesus Christ Superstar 
1975: Rollerball 
1978: F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg (F.I.S.T.) 
1979: … und Gerechtigkeit für alle (…And Justice for All) 
1982: Zwei dicke Freunde (Best Friends) 
1984: Sergeant Waters – Eine Soldatengeschichte (A Soldier’s Story) 
1985: Agnes – Engel im Feuer (Agnes of God) 
1987: Mondsüchtig (Moonstruck) 
1989: Zurück aus der Hölle (In Country) 
1991: Das Geld anderer Leute (Other Peoples Money) 
1994: Nur für Dich (Only You) 
1996: Bogus 
1999: Hurricane (The Hurricane) 
2001: Abendessen mit Freunden (Dinner with Friends, Fernsehfilm) 
2003: The Statement 

Playlist: 

01. John Williams - Wedding Celebration and Bottle Dance (Fiddler on the Roof) - 03:51 
02. Lalo Schifrin - Melba (The Cincinnati Kid) - 04:04 
03. Quincy Jones - Mama Caleba's Blues (In the Heat of the Night) - 05:37 
04. Michel Legrand - The Chess Game (The Thomas Crown Affair) - 05:59 
05. Christopher Young - You Have Transcended (The Hurricane) - 05:48 
06. Dave Grusin - I Did An Experiment (Dinner With Friends) - 03:14 
07. Dave Grusin - Something Funny Goin' On (And Justice For All) - 03:28 
08. Bill Conti - End Title (F.I.S.T.) - 04:16 
09. Normand Corbeil - The Chase (The Statement) - 03:08 
10. James Horner - Distant Memories (In Country) - 05:08 
11. Lalo Schifrin - Dialogue In The Rain (The Cincinnati Kid) - 03:05 
12. Christopher Young - Scream of Silence (The Hurricane) - 05:12 
13. Georges Delerue - Symphonic Suite For Chorus and Orchestra - Part II (Agnes of God) - 03:30 
14. Michel Legrand - Doubting Thomas (The Thomas Crown Affair) - 03:49 
15. Dave Grusin - I'm Happy For You (Dinner With Friends) - 03:18 
16. Bill Conti - Kissing in the Closet (F.I.S.T.) - 03:10 
17. Rachel Portman - Theme From "Only You" (Only You) - 03:35 
18. Normand Corbeil - Candle Lighting (The Statement) - 03:08 
19. Dave Grusin - Ballad For God (And Justice For All) - 02:47 
20. Dmitri Shostakovich - Symphony No. 5 [excerpt Third Movement] (Rollerball) - 06:39 
21. Georges Delerue - Symphonic Suite For Chorus and Orchestra - Part I (Agnes of God) - 03:29 
22. Lalo Schifrin - Shooter (The Cincinatti Kid) - 03:24 
23. Marc Shaiman - Bogus (Bogus) - 03:18 
24. Michel Legrand - Playing the Field (The Thomas Crown Affair) - 05:49 
25. David Newman - Bitter Victory (Other People's Money) - 02:30 
26. Tomaso Albinoni - Adagio in G Minor (Rollerball) - 08:12 
27. James Horner - Fallen Friends (In Country) - 10:11

Sonntag, 3. September 2023

Playlist #379 vom 10.09.2023 - WILLIAM FRIEDKIN (1935-2023) Special

Mit Filmen wie „The French Connection“ und „Der Exorzist“ schrieb William Friedkin in den 1970er Jahren Kinogeschichte, aber auch in den nachfolgenden Jahren lieferte der perfektionistische Filmemacher immer wieder bemerkenswerte Filme wie „Cruising“, „Leben und Sterben in L.A.“, „Bug“ und „Killer Joe“ ab. Am 7. August 2023 verstarb Friedkin im Alter von 87 Jahren an Herzversagen und einer Lungenentzündung. 
William Friedkin wurde am 29. August 1935 als Sohn jüdischer Einwanderer aus der Ukraine geboren. Er absolvierte gerade so die High School und begann als Teenager, ins Kino zu gehen. Doch seine wahre Leidenschaft für Filme wurde erst 1960, im Alter von 25 Jahren, geweckt, als er Orson Welles‘ „Citizen Kane“ sah. Zu den weiteren Werken, die ihn als Teenager und jungen Erwachsenen beeindruckten, zählten Henri-Georges Clouzots „Die Diabolischen“ und „Lohn der Angst“ sowie Alfred Hitchcocks „Psycho“, aber auch Dokumentarfilme wie „Harvest of Shame“ (1960) trugen dazu bei, Friedkins Sinn für das Kino zu entwickeln. 
Seine Karriere begann Friedkin unmittelbar nach der High School in der Poststelle von WGN-TV, wo er innerhalb von zwei Jahren die Regie von Live-Fernsehshows und Dokumentationen übernahm, darunter die beim San Francisco International Film Festival ausgezeichnete Dokumentation „The People vs. Paul Crump“ (1962), die auch dazu führte, dass die Todesstrafe für Crump in eine lebenslängliche Haftstrafe umgewandelt wurde. Dieser Erfolg verhalf Friedkin zu einem Job bei Produzent David L. Wolper. 
1965 drehte er mit „Off Season“ eine der letzten Episoden von „The Alfred Hitchcock Hour“, zog nach Hollywood um und inszenierte zwei Jahre später mit Sonny und Cher seinen ersten Spielfilm, die Western-Komödie „Good Times“. Es folgten „The Birthday Party“, die Verfilmung eines unveröffentlichten Drehbuchs von Harold Pinter, die Musical-Komödie „Die Nacht, als Minsky aufflog“ mit Jason Robards und Britt Ekland sowie die Adaption von Mart Crowleys Stück „Die Harten und die Zarten“ über einen Freundeskreis von Homosexuellen. 
Seinen Durchbruch erzielte Friedkin mit dem Action-Thriller „The French Connection“. Gene Hackman und Roy Scheider verkörpern darin zwei befreundete New Yorker Detectives, die zwar in einem Jahr mehr Junkies festgenommen haben als ihre Kollegen, aber noch immer auf die große Festnahme warten. Die scheint sich zu ergeben, als sie erfahren, dass sich mit Alain Charnier (Fernando Rey) ein französischer Großdealer in New York aufhält. Charnier hat den französischen TV-Star Devereau (Frédéric de Pasquale) dazu überreden können, in dessen Auto 60 kg hochwertiges Heroin zu verstecken, um es an den Gangsterboss Weinstock (Harold Gary) zu verkaufen. Charnier, der mit seinem Killer Nicoli (Marcel Bozzuffi) in New York aufgetaucht ist, ist ein gewiefter Hund. Schnell merkt er, dass die Polizei ihn, Boca und die anderen Beteiligten beschattet… 
„The French Connection“ ist einer der düstersten und pessimistischsten Polizeifilme und fesselt durch seine realistische, quasi-dokumentarische Inszenierung und eine der berühmtesten Verfolgungsjagd der Filmgeschichte. Der Film gewann fünf Oscars, darunter für den besten Film, die beste Regie und den besten Hauptdarsteller (Gene Hackman). Dass „The French Connection“ keine Eintagsfliege gewesen ist, bewies Friedkin mit seinem nächsten Film. 
Seine Verfilmung von William Peter Blattys Bestseller „Der Exorzist“ (1973) revolutionierte das Horror-Genre und avancierte zu einem der erfolgreichsten Horror-Filme aller Zeiten. Der Film wurde für zehn Oscars nominiert – erneut für den besten Film und den besten Regisseur -, gewann aber nur zwei für das beste Drehbuch und den besten Sound. „Der Exorzist“ beginnt in einer Wüste im Nahen Osten, wo ein alter Mann durch eine archäologische Stätte zu einem Loch stolpert, in dem etwas die Aufmerksamkeit anderer auf sich gezogen hat. Die Sequenz ist nicht nur wegen ihrer entsättigten Bilder und der naturalistischen Darbietungen, die die Hitze, den Schweiß und die Feuchtigkeit des Ortes einfangen, erschreckend, sondern auch wegen eines Soundtracks, in dem ein summendes, eindringliches Geräusch zu hören ist, das an Fliegen erinnert und immer lauter und bedrohlicher wird. Dabei bekam Friedkin den Auftrag erst, nachdem andere Filmemacher, darunter Mike Nichols und Stanley Kubrick, ihn abgelehnt hatten. 
Warner Bros. hingegen war skeptisch gegenüber einem Mann, der den Ruf hatte, schwierig zu sein. „Es gibt Zeiten im Filmgeschäft, in denen es sich lohnt, als gefährlich psychotische Person angesehen zu werden“, erklärte Friedkin. „Blatty hat versucht, diesen Ruf zu pflegen, und gelegentlich habe ich das auch getan.“ Die Männer teilten die Ansicht, dass dies „eine einzigartige und originelle Geschichte“ sei. „Ich habe es nicht als Horrorfilm gesehen, ganz im Gegenteil, ich habe es als transzendent gelesen, wie Blatty es beabsichtigt hatte.“ 
Friedkin blieb sein ganzes Leben lang von dem Thema fasziniert und kehrte für seinen letzten Film, einen Dokumentarfilm über den ältesten lebenden Exorzisten, „The Devil and Father Amorth“ (2017), zu ihm zurück, in dem er während eines Exorzismus persönlich die Kamera bediente. 
Zusammen mit Francis Ford Coppola und Peter Bogdanovich zählte Friedkin zu den ersten Regisseuren des „New Hollywood“. Das Trio rief bei Paramount Pictures die Formation The Directors Company aus, die Friedkin aber schnell wieder verließ und von Paramount bald darauf geschlossen wurde. Mit seinen nachfolgenden Filmen hatte Friedkin allerdings weit weniger Erfolg. So ging das 22 Millionen teure Drama „Atemlos vor Angst“ (1977), sein Remake von „Lohn der Angst“ mit Roy Scheider in der Hauptrolle, im Schatten des eine Woche zuvor gestarteten Blockbusters „Star Wars“ ebenso unter wie die Krimi-Komödie „Das große Dings bei Brinks“ (1978). 
1980 verfilmte Friedkin mit „Cruising“ den Thriller von Gerald Walker mit Al Pacino in der Hauptrolle als Cop, der einen Serienmörder sucht, der in den 1970er Jahren in New York City homosexuelle Männer tötete. Der Film löste bereits im Vorfeld heftige Kontroversen in Homosexuellenkreisen aus, weil befürchtet wurde, dass sie zu negativ dargestellt würden. In einem Artikel vom 16. Juli 1979 rief „The Village Voice“-Kolumnist Arthur Bell dazu auf, die Produktion, wo möglich, zu behindern. Es kam zu Protestveranstaltungen während der Dreharbeiten und zum Filmstart in den USA. 
Nachdem Friedkin im März 1981 eine Herzattacke aufgrund eines genetischen Defekts erlitten hatte, die Monate der Rehabilitation erforderten, drehte er 1983 die Satire „Das Bombengeschäft“ mit Chevy Chase, Gregory Hines und Sigourney Weaver in den Hauptrollen, dann die Musikvideos für Barbra Streisands „Somewhere“ und Laura Branigans „Self Control“. 
Mit dem Thriller „Leben und Sterben in L.A.“ (1985) kehrte Friedkin wieder zu alter Stärke zurück, und auch das Justizdrama „Rampage – Anklage Massenmord“ (1987) erhielt recht gute Kritiken. Es folgten der Horror-Thriller „Das Kindermädchen“ (1990), der Erotik-Thriller „Jade“ (1995), das Drama „Rules – Sekunden der Entscheidung“ (2000) und „Die Stunde des Jägers“ (2003). Im Jahr 2006 gab Friedkin sein Debüt als Opernregisseur an der Bayerischen Staatsoper mit „Salome“ von Richard Strauss und „Das Gehege“ von Wolfgang Rihm. Im gleichen Jahr wurde sein Horrorfilm „Bug“ veröffentlicht, der ebenso wie sein nächster Film auf einer Vorlage von Tracy Letts basiert. 2011 erhielt Friedkin für „Killer Joe“ seine erste Einladung in den Wettbewerb der 68. Internationalen Filmfestspiele von Venedig. Die schwarze Komödie wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter der Saturn Award für den besten Independentfilm. Ende August 2022 wurde bekannt, dass Friedkin eine Verfilmung von Herman Wouks Broadway-Stück „The Caine Mutiny Court-Martial“ plant, das auf seinem mehrfach verfilmten Roman „Die Caine war ihr Schicksal“ basiert. Die Hauptrolle des Lt. Commander Queeg übernahm Kiefer Sutherland, der Friedkin in der Fernsehserie „24“ (2001–2010) aufgefallen war. Friedkin konnte den Film noch fertigstellen, starb aber vor der geplanten Premiere des Filmes bei den Filmfestspielen von Venedig 2023. 
 

Filmographie: 

1962: The People vs. Paul Crump (Fernseh-Dokumentation) 
1965: The Bold Men (Fernseh-Dokumentation) 
1965: Alfred Hitchcock Presents (Fernsehserie, Folge Off Season) 
1965: Pro Football: Mayhem on a Sunday Afternoon (Fernseh-Dokumentation) 
1965: Time-Life Specials: The March of Time (Fernseh-Dokumentation) 
1966: US-Polizei im Kreuzverhör (The Thin Blue Line; Fernseh-Dokumentation) 
1967: Good Times 
1967: The Pickle Brothers (Fernsehfilm) 
1968: The Birthday Party 
1968: Die Nacht, als Minsky aufflog (The Night They Raided Minsky’s) 
1969: Die Harten und die Zarten (The Boys in the Band) 
1971: Brennpunkt Brooklyn (The French Connection) 
1973: Der Exorzist (The Exorcist) 
1975: Conversations with Fritz Lang (Dokumentarfilm) 
1977: Atemlos vor Angst (Sorcerer) 
1978: Das große Dings bei Brinks (The Brink’s Job) 
1980: Cruising
1983: Das Bombengeschäft (Deal of the Century) 
1984: Laura Branigan - Self Control (Musikvideo) 
1985: Barbra Streisand – Somewhere (Musikvideo) 
1985: Leben und Sterben in L.A. (To Live and Die in L.A.) 
1985: Twilight Zone (Fernsehserie, Folge Nightcrawlers) 
1986: C.A.T. – Die Elite schlägt zurück (C.A.T. Squad; Fernsehfilm) 
1987: Rampage – Anklage Massenmord (Rampage) 
1988: C.A.T. – Operation Python Wolf (C.A.T. Squad: Python Wolf; Fernsehfilm) 
1990: Das Kindermädchen (The Guardian) 
1992: Geschichten aus der Gruft (Tales from the Crypt; TV-Serie, Folge On a Deadman’s Chest) 
1994: Blue Chips 
1994: Rebel Highway (TV-Serie, 1 Folge) 
1994: Jailbreakers – Jung und Vogelfrei (Jailbreakers; Fernsehfilm) 
1995: Jade 
1997: Die 12 Geschworenen (12 Angry Men; Fernsehfilm) 
1998: Johnny Hallyday – Ce que je sais (Musikvideo) 
2000: Rules – Sekunden der Entscheidung (Rules of Engagement) 
2003: Die Stunde des Jägers (The Hunted) 
2006: Bug 
2007: The Painter’s Voice (Kurzfilm) 
2007/2009: CSI: Vegas (Fernsehserie, Folgen Mascara & Cockroaches) 
2011: Killer Joe 
2017: The Devil and Father Amorth (Dokumentarfilm) 
 

Playlist: 

1. Mike Oldfield - Georgetown / Tubular Bells (The Exorcist) - 03:15 
2. Arthur B. Rubinstein - The Seduction (Deal of the Century) - 02:42 
3. Tangerine Dream - Creation (Sorcerer) - 05:05 
4. Wang Chung - Every Big City (To Live and Die in L.A.) - 05:10 
5. Jack Nitzsche - Opening (Cruising) - 01:43 
6. Tangerine Dream - Nebulous Jungle Path (Sorcerer) - 07:21 
7. Don Ellis - Subway (The French Connection) - 03:48 
8. Lalo Schifrin - Suite from the Unused Score (The Exorcist) - 11:06 
9. Ennio Morricone - Since Childhood (Rampage) - 03:23 
10. Loreena McKennitt - The Mystic's Dream (Jade) - 07:43 
11. Mark Isham - On the Threshold of Liberty (Rules of Engagement) - 07:28 
12. Brian Tyler - Peterception (Bug) - 03:04 
13. Brian Tyler - A Vision of War (The Hunted) - 02:33 
14. Tyler Bates - Rabbits Scream (Killer Joe) - 03:11 
15. Ennio Morricone - Rampage (Rampage) - 04:01 
16. Wang Chung - To Live and Die in L.A. (To Live and Die in L.A.) - 04:54 
17. James Horner - Matt Hets Turned On (Jade) - 04:46 
18. Tangerine Dream - Betrayal (Sorcerer) - 03:43 
19. Jack Hues - Finale (The Guardian) - 04:15 
20. Don Ellis - Hotel Chase (The French Connection) - 05:30 
21. Tyler Bates - Texas Motel (Killer Joe) - 02:41 
22. Tangerine Dream - In the Mist of the Night (Sorcerer) - 05:51 
23. Ennio Morricone - Recollections (Rampage) - 03:43 
24. Wang Chung - City of the Angels (To Live and Die in L.A.) - 09:18

Sonntag, 6. August 2023

Playlist #377 vom 13.08.2023 - DONALD SUTHERLAND Special

Seit den 1970er Jahren zählt der kanadische Schauspieler Donald Sutherland zu den profiliertesten und produktivsten Vertretern seiner Zunft in Hollywood ebenso wie auf den Theaterbühnen. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen so unterschiedliche Werke wie „M.A.S.H.“, „Klute“, „Die Nadel“, „Wenn die Gondeln Trauer tragen“, „Fellinis Casanova“, „1900“, „Das dreckige Dutzend“, „Outbreak“, „Die Körperfresser kommen“ und die „Die Tribute von Panem“-Reihe. Zuletzt war der mit dem Ehrenoscar für sein Lebenswerk ausgezeichnete Vater von Kiefer Sutherland in Roland Emmerichs „Moonfall“, John Lee Hancocks Mystery-Drama „Mr. Harrigan’s Phone“ und in der Fernsehserie „Swimming with Sharks“ zu sehen. 
Donald Sutherland wurde am 17. Juli 1935 im kanadischen Saint John, New Brunswick, als Sohn eines schottischstämmigen Arbeiters geboren und war bereits während seiner Schulzeit als Nachrichten-Korrespondent bei dem lokalen kanadischen Radiosender CKBW tätig. Nachdem er im Alter von fünfzehn Jahren sein schauspielerisches Talent als Sprecher der Rolle des Scrooge für das Hörspiel von Charles Dickens‘ „A Christmas Carol“ und Stand-up-Comedian unter Beweis gestellt hatte, studierte er an der Universität von Toronto und trat dort der Schauspielgruppe bei. 
Als der Theaterkritiker Herbert Whitaker den jungen Mann in einer Aufführung von Shakespeares „Der Sturm“ sah, legte er Sutherland eine professionelle Schauspielkarriere nahe. Also zog Sutherland nach London, um an der Royal Academy of Dramatic Art zu studieren und gab Anfang der 1960er Jahre sein Bühnendebüt an der Seite von Rex Harrison im Stück „August for the People“, worauf er eineinhalb Jahre beim Perth Repertory Theatre in Schottland verbrachte. 
Der Produzent Paul Maslansky entdeckte Sutherland während einer Theatertournee durch Großbritannien und verschaffte dem Schauspieler sein Kinodebüt in dem Horrorfilm „Das Schloss der lebenden Toten“ (1964).  
Sutherland war nicht nur in Serien wie „Simon Templar“ und „Mit Schirm, Charme und Melone“ zu sehen, sondern machte auch in Robert Aldrichs Kriegsfilmklassiker „Das dreckige Dutzend“ (1967) und Robert Altmans „M.A.S.H.“ (1970) auf sich aufmerksam. Ein weiterer Meilenstein in Sutherlands Karriere war seine Rolle in Alan J. Pakulas Mystery-Thriller „Klute“ (1971), es folgten Nicolas Roegs Mystery-Drama „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ (1973), Bernardo Bertoluccis Historien-Epos „1900“ (1976), Fellinis „Casanova“ (1976) und Philip Kaufmans Horror-Thriller „Die Körperfresser kommen“ (1978). 
Zu den bekanntesten Filmen in den 1980er Jahren zählen Richard Marquands Thriller „Die Nadel“ (1981), Herbert Ross‘ Komödie „Max Dugans Moneten“ (1983), Hugh Hudsons Historien-Drama „Revolution“ (1985) und John Flynns Action-Drama „Lock Up – Überleben ist alles“ mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle. 1985 trat er im Videoclip zur Single „Cloudbusting“ der britischen Sängerin Kate Bush in der Rolle des Wilhelm Reich auf, der die „Cloudbuster“ zur Wettermanipulation erfand. 
Seit den 1990er Jahren ist er auch häufig in profilierten Nebenrollen zu sehen, wie beispielsweise 1995 in „Outbreak – Lautlose Killer“ an der Seite von Dustin Hoffman und Morgan Freeman. Für seine Rolle in der 1995 ausgestrahlten Serie „Citizen X“ erhielt er den Emmy Award in der Kategorie Outstanding Actor in a Supporting Role in a Miniseries or a Movie
Anschließend folgten bedeutende Nebenrollen in Filmen wie „Die Jury“ (1996), „Instinkt“ (1999), „Space Cowboys“ (2000), „Unterwegs nach Cold Mountain“ (2003) oder „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“ und dessen Fortsetzungen (2012-2015). 
2018 bekam Donald Sutherland, der mit seinem Sohn Kiefer Sutherland erstmals bei dem Western „Forsaken“ (2015) gemeinsam vor der Kamera stand (in den beiden vorangegangenen Filmen „Max Dugans Moneten“ und „Die Jury“ hatten sie nur eine kurze bzw. keine gemeinsamen Szenen), den Ehrenoscar verliehen. 
In nun über 60 Jahren hat Donald Sutherland mit so prominenten Regisseuren wie Nicolas Roeg, Oliver Stone, Federico Fellini, Robert Aldrich, Robert Altman, Wolfgang Petersen, Roland Emmerich, Alan J. Pakula, Bernardo Bertolucci, Guiseppe Tornatore, Joel Schumacher und Anthony Minghella zusammen. Die Musik zu seinen Filmen komponierten Größen wie Ennio Morricone, John Williams, Pino Donaggio, James Newton Howard, Danny Elfman, Bill Conti, Miklós Rozsa, Lalo Schifrin, Georges Delerue und Hans Zimmer
 

Filmografie: 

1962: Studio 4 (TV-Serie, Folge 1x03) 
1962: Man of the World (TV-Serie, Folge 1x10) 
1963: Suspense (TV-Serie, Folge 2x05) 
1963: The Odd Man (TV-Serie, Folge 4x5) 
1963: The Sentimental Agent (TV-Serie, Folge 1x09) 
1963: The World Ten Times Over 
1963: Terry-Thomas says How do you do? (Fernsehfilm) 
1963–1965: ITV Play of the Week (TV-Serie, Folgen 8x48, 9x23 und 10x43) 
1964: Europäisches Theater: Hamlet (Hamlet at Elsinore, Fernsehfilm) 
1964: Il castello dei morti vivi 
1965: Songs of the American Civil War (Fernsehfilm) 
1965: Die Todeskarten des Dr. Schreck (Dr. Terror’s House of Horrors) 
1964: Das düstere Haus (Fanatic, auch: Die! Die! My Darling!) 
1965: Zwischenfall im Atlantik (The Bedford Incident) 
1965: The Sullavan Brothers (TV-Serie, Folge 2x01) 
1965–1966: Simon Templar (The Saint, TV-Serie, Folgen 3x23 und 5x14) 
1966: Versprich ihr alles (Promise Her Anything) 
1966: A Farewell to Arms, (TV-Miniserie, 2 Episoden) 
1966: BBC Play of the Month (TV-Serie, Folge 1x6) 
1966: Court Martial (TV-Serie, Folge 1x10) 
1966: Theatre 625 (TV-Serie, Folgen 3x16 und 3x34) 
1966: Gideon’s Way (TV-Serie, Folge 1x21) 
1967: Das dreckige Dutzend (The Dirty Dozen) 
1967: Das Milliarden-Dollar-Gehirn (Billion Dollar Brain) 
1967: Mit Schirm, Charme und Melone (The Avengers, TV-Serie, Folge 5x12) 
1967–1968: Der Mann mit dem Koffer (Man in a Suitcase, TV-Serie, Folgen 1x2 und 1x24) 
1968: Der mysteriöse Mr. Sebastian (Sebastian) 
1968: Joanna 
1968: The Sunshine Patriot (Fernsehfilm) 
1968: Zwischenspiel (Interlude) 
1968: König Oedipus (Oedipus the King) 
1968: Die ganz große Kasse, auch: Bullen – Wie lange wollt ihr leben? (The Split) 
1969: The Champions (TV-Serie, Folge 1x16) 
1969: The Name of the Game (TV-Serie, Folge 1x20) 
1970: Stoßtrupp Gold (Kelly’s Heroes) 
1970: MASH (M*A*S*H) 
1970: Zwei Haudegen kommen selten allein (Start the Revolution Without Me) 
1970: Act of the Heart 
1970: Alex im Wunderland (Alex in Wonderland) 
1971: Kleine Mörder (Little Murders) 
1971: Klute 
1971: Johnny zieht in den Krieg (Johnny Got His Gun) 
1973: Ganoven auf Abwegen (Steelyard Blues) 
1973: Diamantenlady (Lady Ice) 
1973: Wenn die Gondeln Trauer tragen (Don’t Look Now) 
1974: Ferner Donner (Alien Thunder) 
1974: S*P*Y*S
1975: Der Tag der Heuschrecke (The Day of the Locust) 
1975: Der Richter und sein Henker 
1976: 1900 (Novecento) 
1976: Fellinis Casanova (Il Casanova di Federico Fellini) 
1976: Der Adler ist gelandet (The Eagle Has Landed) 
1977: Kentucky Fried Movie (The Kentucky Fried Movie) 
1977: Sein letzter Mord (The Disappearance) 
1977: Bethune (Fernsehfilm) 
1978: Blutsverwandte, auch: Der Kommissar und das Mädchen (Les Liens de sang) 
1978: Ich glaub’, mich tritt ein Pferd (Animal House) 
1978: Der große Eisenbahnraub (The First Great Train Robbery) 
1978: Die Körperfresser kommen (Invasion of the Body Snatchers) 
1979: Sherlock Holmes – Mord an der Themse (Murder by Decree) 
1979: Dollarrausch, auch: Der Trick mit dem großen Geld (A Man, a Woman and a Bank) 
1979: Die Bäreninsel in der Hölle der Arktis (Bear Island) 
1979: Ein Professor geht aufs Ganze (Nothing Personal) 
1980: Eine ganz normale Familie (Ordinary People) 
1981: Die Nadel (Eye of the Needle) 
1981: Gas 
1981: Herzchirurg Dr. Vrain (Threshold) 
1983: Max Dugans Moneten (Max Dugan Returns) 
1983: The Winter of Our Discontent (Fernsehfilm) 
1984: Crackers – Durch die Mauer führt der Weg, auch: Pechvögel (Crackers) 
1984: Agatha Christie’s Tödlicher Irrtum (Ordeal by Innocence) 
1985: Die Himmelsstürmer (Heaven Help Us) 
1985: Revolution 
1986: Die Augen des Wolfes (Oviri) 
1987: Der Mörder mit dem Rosenkranz (The Rosary Murders) 
1987: Der Mörder und sein Liebling (The Trouble with Spies) 
1987: Die Nacht der Dämonen (Apprentice to Murder) 
1989: Roadhome 
1989: Lock Up – Überleben ist alles (Lock Up) 
1989: Weiße Zeit der Dürre (A Dry White Season) 
1990: Bethune – Ein Arzt wird zum Helden (Bethune: The Making of a Hero) 
1990: Total Control (Eminent Domain) 
1991: Buster’s Bedroom 
1991: Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen (Backdraft) 
1991: Cerro Torre: Schrei aus Stein 
1991: JFK – Tatort Dallas (JFK) 
1991: Sehnsucht ohne Grenzen (Long Road Home, Fernsehfilm) 
1992: Am Abgrund (Quicksand: No Escape, Fernsehfilm) 
1992: Tote Gleise (The Railway Station Man) 
1992: Buffy – Der Vampir-Killer (Buffy the Vampire Slayer) 
1992: Rakuyô, auch: The Setting Sun 
1992: Schatten des Wolfes (Agaguk) 
1993: Younger and Younger 
1993: Im Bann des Zweifels (Benefit of the Doubt) 
1993: Red Hot 
1993: Punch 
1993: Das Leben – Ein Sechserpack (Six Degrees of Separation) 
1994: Puppet Masters – Bedrohung aus dem All (The Puppet Masters) 
1994: Enthüllung (Disclosure) 
1994: Experiment des Grauens (The Lifeforce Experiment, Fernsehfilm) 
1995: Citizen X (Fernsehfilm) 
1995: Outbreak – Lautlose Killer (Outbreak) 
1996: Lethal Point – Zwei gnadenlose Profis (Hollow Point) 
1996: Die Jury (A Time to Kill) 
1997: Die Verschwörung im Schatten (Shadow Conspiracy) 
1997: The Assignment – Der Auftrag (The Assignment) 
1997: Hate – Der Feind in meinem Haus (Natural Enemy, Fernsehfilm) 
1998: Dämon – Trau keiner Seele (Fallen) 
1998: Grenzenlos (Without Limits) 
1998: Free Money 
1999: Virus – Schiff ohne Wiederkehr (Virus) 
1999: Vaterliebe hält ewig (Behind the Mask, Fernsehfilm) 
1999: Hunley – Tauchfahrt in den Tod (The Hunley, Fernsehfilm) 
1999: Instinkt (Instinct) 
2000: Panic 
2000: Space Cowboys 
2000: The Art of War 
2001: Final Fantasy: Die Mächte in dir (Final Fantasy: The Spirits Within, Stimme) 
2001: Big Shots Beerdigung (Dàwàn) 
2001: The Big Heist (Fernsehfilm) 
2002: Uprising – Der Aufstand (Uprising, Fernsehfilm) 
2002: Path to War – Entscheidung im Weißen Haus (Path to War, Fernsehfilm) 
2003: Der Tag, an dem Aldo Moro starb (Five Moons Plaza) 
2003: The Italian Job – Jagd auf Millionen (The Italian Job) 
2003: Baltic Storm 
2003: Unterwegs nach Cold Mountain (Cold Mountain) 
2004: Salem’s Lot – Brennen muss Salem (Salem’s Lot, TV-Miniserie) 
2004: Die Kreatur – Gehasst und gejagt (Frankenstein, TV-Miniserie) 
2005: Human Trafficking – Menschenhandel (Human Trafficking, TV-Miniserie) 
2005: Aurora Borealis 
2005: Fierce People – Jede Familie hat ihre Geheimnisse (Fierce People) 
2005: Stolz und Vorurteil (Pride & Prejudice) 
2005: Lord of War – Händler des Todes (Lord of War) 
2005: American Gun 
2005–2006: Welcome, Mrs. President (Commander in Chief, TV-Serie, 19 Folgen) 
2005: Der Fluch der Betsy Bell (An American Haunting) 
2006: Land of the Blind (Land of the Blind) 
2006: Ask the Dust 
2006: Bierfest (Beerfest) 
2007: Die Liebe in mir (Reign Over Me) 
2007: Puffball 
2007–2009: Dirty Sexy Money (TV-Serie, 23 Folgen) 
2008: Ein Schatz zum Verlieben (Fool’s Gold) 
2009: The Eastmans (Fernsehfilm) 
2010: Die Säulen der Erde (The Pillars of the Earth, TV-Miniserie) 
2010: The Con Artist 
2011: The Mechanic 
2011: Der Adler der neunten Legion (The Eagle) 
2011: Kill the Boss (Horrible Bosses) 
2011: Man on the Train 
2011: Moby Dick (TV-Miniserie) 
2011: My Life as an Experiment (Fernsehfilm) 
2012: Living Loaded (TV-Kurzfilm) 
2012: Die Schatzinsel (Treasure Island, TV-Miniserie) 
2012: Die Tribute von Panem – The Hunger Games (The Hunger Games) 
2012: Assassin’s Bullet – Im Visier der Macht (Assassin’s Bullet, auch: Sofia) 
2012: Dawn Rider (Dawn Rider) 
2013: The Best Offer – Das höchste Gebot (La migliore offerta) 
2013: Jappeloup – Eine Legende (Jappeloup) 
2013–2015: Crossing Lines (TV-Serie, 34 Folgen) 
2013: Die Tribute von Panem – Catching Fire (The Hunger Games: Catching Fire) 
2014: The Calling – Ruf des Bösen (The Calling) 
2014: Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1 (The Hunger Games: Mockingjay – Part 1) 
2015: Forsaken 
2015: Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2 (The Hunger Games: Mockingjay – Part 2) 
2016: Milton’s Secret 
2016: Ice (TV-Serie, 6 Folgen) 
2017: Das Leuchten der Erinnerung (The Leisure Seeker) 
2017: Basmati Blues – Liebe im Reisfeld (Basmati Blues) 
2018: Measure of a Man – Ein fetter Sommer (Measure of a Man) 
2018: Trust (TV-Serie, 6 Folgen) 
2019: American Hangman 
2019: Backdraft 2 – Ein brandheißer Tipp (Backdraft 2) 
2019: Ad Astra – Zu den Sternen (Ad Astra) 
2019: The Burnt Orange Heresy 
2020: The Undoing (TV-Miniserie) 
2020: Stay Alive – Überleben um jeden Preis (Alone) 
2022: Moonfall 
2022: Mr. Harrigan’s Phone 
2022: Swimming with Sharks (TV-Serie, 6 Folgen) 
2023: Miranda’s Victim

Playlist:

1. Craig Armstrong - Blue (The Burnt Orange Heresy) - 03:16 
2. Frank DeVol - The Builders/Train Time (The Dirty Dozen) - 02:38 
3. Ennio Morricone - Serene Family (Disclosure) - 04:11 
4. Pino Donaggio - John's Theme (Don't Look Now) - 04:19 
5. Georges Delerue - The Interlude Triangle (Interlude) - 04:23 
6. Lalo Schifrin - Sherman Holiday Inn (Kelly's Heroes) - 02:56 
7. Michael Small - Love Theme from Klute (Klute) - 03:48 
8. Guy Farley - End Credits (Land of the Blind) - 03:58 
9. Rolfe Kent - New Life (Reign Over Me) - 03:32 
10. Gabriel Yared - Rebirth (Cold Mountain) - 03:47 
11. Heitor Pereira - The Morning (Ask the Dust) - 04:40 
12. James Newton Howard - Healing Katniss (The Hunger Games) - 03:07 
13. Jonathan Goldsmith - Church (Forsaken) - 02:29 
14. John Williams - Garrison Family Theme (JFK) - 02:15 
15. Mark Isham - Chihuahuas and Boys (The Mechanic) - 01:55 
16. Max Richter - Event Horizon (Ad Astra) - 06:14 
17. John Powell - The New Plan (The Italian Job) - 05:09 
18. Bill Conti - The Mustang (Lock Up) - 03:39 
19. Elliot Goldenthal - Pavane For Justice (A Time to Kill) - 02:31 
20. Maurice Jarre - Uprising (Uprising) - 04:06 
21. Miklós Rózsa - Love Scene (Eye of the Needle) - 01:44 
22. Trevor Morris - The Final Chapter/The Legacy Of Achievement (The Pillars of the Earth) - 03:32 
23. Dario Marianelli - The Living Sculptures of Pemberly (Pride & Prejudice) - 03:04 
24. James Newton Howard - Military Arrives (Outbreak) - 02:36 
25. Danny Elfman - Into the Wild (Instinct) - 08:49 
26. Jerry Goldsmith - Clues (The Great Train Robbery) - 03:58 
27. Ennio Morricone - Tema Di Ada (Nove Cento) - 04:53 
28. Hans Zimmer - Lazy Afternoon (Younger & Younger) - 03:43 
29. Javier Navarrete - You Can Rest Now (Mr. Harrigan's Phone) - 05:28 
30. Ennio Morricone - Volti E Fantasmi (La migliore offerta) - 07:59

Sonntag, 14. Juni 2020

Playlist #295 vom 21.06.2020 - CLINT EASTWOOD Special

Clint Eastwood ist eine lebende Hollywood-Legende. Seit er Mitte der 1950er Jahre erste Schritte in der Schauspielerei unternahm und 1959 durch die Western-Serie „Tausend Meilen Staub“ bekannt und dann in der Rolle des wortkargen Revolverhelden in Sergio Leones „Dollar“-Trilogie weltberühmt wurde, hat sich Eastwood als ebenso produktives wie erfolgreiches Multitalent als Schauspieler, Regisseur, Produzent und Filmkomponist etabliert. Am 31. Mai feierte Eastwood seinen 90.Geburtstag und blickt nun auf mehr 60 Film- und Fernsehrollen und 38 Filme als Regisseur zurück, der für seine Filme „Erbarmungslos“ (1992) und „Million Dollar Baby“ (2004) jeweils zwei Oscars für den Besten Film und die Beste Regie erhalten hat.

Clinton „Clint“ Eastwood wurde am 31. Mai 1930 als Sohn des Buchhalters Clinton Eastwood Sr. und dessen Frau Margareth Ruth Runner in San Francisco geboren und war in der Depressionszeit gezwungen, mit seiner Familie auf der Suche seines Vaters nach Arbeit durchs Land zu ziehen, bis sich die Eastwoods in Oakland niederließen. Der als schüchtern und introvertiert geltende Eastwood begann, eine große Vorliebe für Rhythm & Blues, Blues und Bebop zu entwickeln, hörte sein Idol Charlie Parker 1946 bei einem Konzert in Oakland und spielte als Neunjähriger auf dem Klavier seiner Großmutter, das die Familie bei jedem Umzug mitnahm.
Er besuchte zehn verschiedene Schulen, brach 1948 sein College-Studium ab und nahm Gelegenheitsjobs als Holzfäller, Heizer, Tankwart und Lagerarbeiter an. Seinen Einstieg in die Schauspielerei hat er dem Militärdienst zu verdanken, zu dem er 1951 eingezogen und in Fort Ord zwei Jahre lang als Schwimmlehrer eingesetzt wurde. Hier lernte Eastwood David Janssen, den späteren Darsteller des Richard Kimble in der Serie „Auf der Flucht“, kennen, der dem athletischen Eastwood vorschlug, es ebenfalls in Hollywood zu versuchen.
Nach erfolgreich absolvierten Testaufnahmen bei Universal Mitte der 1950er Jahre erhielt Eastwood Schauspielunterricht und einen Halbjahresvertrag. Zu seinen ersten Engagements zählten kleine Nebenrollen in den Monsterfilmen „Die Rache des Ungeheuers“ und „Tarantula“ (beide 1955), doch wurde Eastwoods Vertrag 1957 nicht verlängert, auch der kurzfristige Vertrag mit RKO Pictures trug keine Früchte. Eastwoods Hartnäckigkeit zahlte sich aber aus, als er 1959 eine der Hauptrollen in der langlebigen Westernserie „Tausend Meilen Staub“ („Rawhide“) ergatterte, wo er bis 1965 in 217 Folgen zu sehen war. Diese Rolle machte den italienischen Regisseur Sergio Leone auf ihn aufmerksam, als er die Hauptrolle für sein Remake von Akira Kurosawas „Yojimbo“ besetzen musste und wegen des geringen Budgets keinen Hollywood-Superstar wie Henry Fonda oder James Coburn verpflichten konnte. Für eine Gage von 15.000 Dollar verkörperte Eastwood in „Für eine Handvoll Dollar“ (1964) einen namenlosen, wortkargen, lässig mit einem Poncho bekleideten Abenteurer, der sich von zwei verfeindeten Clans als Revolvermann anheuern lässt und diese gegeneinander ausspielt. Diese ikonische Rolle spielte Eastwood auch in den beiden Fortsetzungen „Für ein paar Dollar mehr“ (1965) und „Zwei glorreiche Halunken“ (1966).
Da Eastwoods Gage-Forderungen für Leones „Spiel mir das Lied vom Tod“ dem Regisseur zu unverschämt erschienen, kam es zum Bruch zwischen den beiden. Leone engagierte Charles Bronson als Hauptdarsteller, während Eastwoods Karriere in Hollywood erst langsam weiter an Schwung gewann. Dabei spielte er zunächst in dem Spätwestern „Hängt ihn höher“ (1968) und begann seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Regisseur Don Siegel. Nach dem Action-Krimi „Coogans großer Bluff“ (1968), folgten die Western-Komödie „Ein Fressen für die Geier“ (1970), „Betrogen“ (1971), „Dirty Harry“ (1971) und „Flucht aus Alcatraz“ (1979).
In der Zwischenzeit hat Eastwood das ökonomische Filmedrehen von Siegel gelernt und 1967 mit Malpaso Film seine eigene Produktionsfirma gegründet. Um sein Spektrum als Schauspieler zu erweitern, spielte Eastwood sowohl an der Seite von Lee Marvin einen singenden Goldsucher in der Musical-Komödie „Westwärts zieht der Wind“ (1969) als auch in den Kriegsfilmen „Agenten sterben einsam“ (1968) und „Stoßtrupp Gold“ (1970). Seinen Durchbruch als Superstar feierte Eastwood aber erst in Don Siegels „Dirty Harry“ (1971).
Als schlagkräftiger Polizeiinspektor Harry Callahan jagt er in San Francisco einen psychopathischen Serienmörder und sorgte mit seinen zweifelhaften Methoden für Diskussionsstoff in den Medien. Nichtsdestotrotz avancierte „Dirty Harry“ zur Kultfigur und zog bis 1976 vier Fortsetzungen nach sich. Der erfolgreiche Schauspieler war dazu in dem Actionfilm „Die Letzten beißen die Hunde“ (1974), in dem Western „Ein Fremder ohne Namen“ (1973) und in den Action-Komödien „Der Mann aus San Fernando“ (1978) und „Mit Vollgas nach San Fernando“ (1980) zu sehen. Zwischenzeitlich hat Eastwood aber auch seinen Einstand als Regisseur gefeiert. Nach seinem Debüt mit dem Psychothriller „Sadistico“ (1971) folgten das Liebes-Drama „Begegnung am Vormittag“ (1973), die beiden Western „Ein Fremder ohne Namen“ (1973) und „Der Texaner“ (1975) sowie die beiden Action-Filme „Im Auftrag des Drachen“ (1975) und „Der Mann, der niemals aufgibt“ (1977).
In den 1980er Jahren lief es nicht mehr ganz so rund. Weder der Action-Film „Firefox“ (1982), noch der Thriller „Der Wolf hetzt die Meute“ (1984), das „Dirty Harry“-Sequel „Das Todesspiel“ (1988), das Abenteuer-Drama „Weißer Jäger, schwarzes Herz“ (1990) oder die Action-Komödien „Pink Cadillac“ (1989) und „Rookie – Der Anfänger“ (1990) konnten bei Kritik und Publikum landen. Als Regisseur (und Hauptdarsteller) punktete er allerdings in dem Western „Pale Rider – Der namenlose Reiter“ (1985) und widmete sich kleineren, ambitionierteren Projekten wie „Bronco Billy“ (1980), „Honkytonk Man“ (1982) und der Charlie-Parker-Biografie „Bird“ (1988).
In den 1990er Jahren begann Eastwood, nur unter eigener Regie vor der Kamera zu stehen, nachdem er sein Rollenspektrum zu erweitern begann und auf oft selbstironische Weise mit seinem fortgeschrittenen Alter umging. Nachdem er in Wolfgang Petersens Thriller „In the Line of Fire – Die zweite Chance“ (1993) einen alternden Secret-Service-Agenten verkörperte, der ein Attentat auf den US-Präsidenten vereitelt, bekam er für seine Regiearbeit zum düsteren Spätwestern „Erbarmungslos“ (1992) seine wohlverdiente Anerkennung, als er mit zwei Oscars für seine Rollen als Regisseur und Produzent ausgezeichnet wurde.
Auch Eastwoods nachfolgende Regiearbeiten „Perfect World“ (1993), ein Kriminaldrama mit Kevin Costner in für ihn ungewohnter Hauptrolle als Verbrecher auf der Flucht, und das romantische Drama „Brücken am Fluss“ (1995) gefielen Kritikern und Publikum gleichermaßen. Zwar konnte Eastwood mit den Thrillern „Absolute Power“ (1997), „Ein wahres Verbrechen“ (1999) und der Verfilmung von Michael Connellys Thriller „Blood Work“ (2002) sowie dem schwülstigen Krimidrama „Mitternacht im Garten von Gut und Böse“ (1997) nicht mehr ganz so überzeugen, dafür gelang ihm mit „Space Cowboys“ im Jahr 2000 ein launiges Weltraum-Abenteuer über vier alternde Astronauten, bevor er 2003 mit der Verfilmung von Dennis Lehanes Roman „Mystic River“ und dem Boxer-Drama „Million Dollar Baby“ (2005) Oscars für die Beste Regie und die Beste Produktion einheimsen konnte.
2006 inszenierte die beiden Kriegsfilme „Flags of Our Fathers“ und „Letters from Iwo Jima“, die jeweils aus US-amerikanischer und japanischer Sicht die 1945 stattgefundene Schlacht um Iwojima im Pazifikkrieg thematisierte. In den folgenden Jahren drehte Eastwood das Drama „Der fremde Sohn“ (2008) mit Angelina Jolie in der Hauptrolle, 2009 die beiden erfolgreichen Dramen „Gran Torino“ und „Invictus – Unbezwungen“, das mystische Drama „Hereafter - Das Leben danach“ (2010) und das Biopic „J. Edgar“ (2011), bevor er 2012 unter der Regie von Robert Lorenz in „Back in the Game“ einen alternden Baseball-Scout spielte.
Bevor er 2018 unter eigener Regie bei „The Mule“ (zusammen mit seiner Tochter Alison Eastwood) vor der Kamera stand, inszenierte Eastwood 2014 sowohl das biografische Musikerdrama „Jersey Boys“ als auch „American Sniper“, in dem Bradley Cooper einen ausgezeichneten Scharfschützen im Irakkrieg spielt. 2016 folgte das Drama „Sully“ mit Tom Hanks als Pilot einer Passagiermaschine, die er im Hudson River notlanden musste, 2018 das Drama „15:17 to Paris“.
Zuletzt realisierte Eastwood das biografische Drama „Der Fall Richard Jewell“ (2019).
Neben seiner Karriere als Schauspieler, Regisseur und Produzent ist auch Eastwoods Liebe für die Musik, vor allem für Jazz bekannt. Schließlich trat Eastwood in jungen Jahren in Oakland als Pianist in einem Nachtclub auf und erlebte die Jazz-Größe Charlie Parker live. Für seine Parker-Filmbiographie „Bird“ verwendete Eastwood neu abgemischte Parker-Aufnahmen, die er von seinem langjährigen musikalischen Wegbegleiter Lennie Niehaus (der u.a. die Filme „City Heat“, „Pale Rider“, „Heartbreak Ridge“, „Erbarmungslos“, „Perfect World“ und „Die Brücken am Fluss“ bis zu „Space Cowboys“ und „Blood Work“ vertonte) orchestrieren ließ.
Auch mit dem argentinischen Jazz-Pianisten, Komponisten und Arrangeur Lalo Schifrin verband Eastwood eine langjährige Zusammenarbeit. Schifrin unterlegte nicht nur drei der „Dirty Harry“-Filme mit seinem Big-City-Jazz, sondern auch „Der Mann, der niemals aufgibt“.
In den letzten Jahren trat Eastwood auch immer öfter selbst als Komponist in Erscheinung. So schrieb er zusammen mit Lennie Niehaus bereits die musikalischen Themen für „Erbarmungslos“ („Claudia’s Theme“) und „Die Brücken am Fluss“ („Doe Eyes“), schließlich komponierte er die Scores zu seinen Filmen „Mystic River“, „Million Dollar Baby“, „Flags of Our Fathers“, „Der fremde Sohn“, „Hereafter – Das Leben danach“ und „J. Edgar“.
2003 inszenierte Eastwood den Dokumentarfilm „Piano Blues“, der den Abschluss zu Martin Scorseses Serie „The Blues“ bildete und in dem Eastwood zu neuen Interviews und Auftritten von Ray Charles, Pinetop Perkins, Dave Brubeck, Marcia Ball, Jay McShann, Dr. John und Pete Jolly über seine lebenslange Leidenschaft für den Piano Blues berichtet.

Filmographie:
Als Darsteller 
1955: Die Rache des Ungeheuers (Revenge of the Creature)
1955: Allen in Movieland (Fernsehfilm)
1955: Francis in the Navy
1955: Die nackte Geisel (Lady Godiva)
1955: Tarantula
1956: Klar Schiff zum Gefecht (Away All Boats)
1956: Highway Patrol (Fernsehserie, Episode 1x27)
1956: Noch heute sollst du hängen (Star in the Dust)
1956: Nur Du allein (Never Say Goodbye)
1956: The First Traveling Saleslady (The First Traveling Saleslady)
1956: Im wilden Westen (TV-Serie)
1957: Verschollen in Japan (Escapade in Japan)
1958: Ambush at Cimarron Pass
1958: Lafayette Escadrille
1959: Maverick (Fernsehserie, Episode 2x19)
1959–1965: Tausend Meilen Staub (Rawhide, Fernsehserie, 217 Episoden)
1964: Für eine Handvoll Dollar (Per un pugno di dollari)
1965: Für ein paar Dollar mehr (Per qualche dollaro in più)
1966: Hexen von heute (Le Streghe)
1966: Zwei glorreiche Halunken (Il Buono, il brutto, il cattivo)
1968: Agenten sterben einsam (Where Eagles Dare)
1968: Coogans großer Bluff (Coogan’s Bluff)
1968: Hängt ihn höher (Hang ’Em High)
1969: Westwärts zieht der Wind (Paint Your Wagon)
1970: Ein Fressen für die Geier (Two Mules for Sister Sara)
1970: Stoßtrupp Gold (Kelly’s Heroes)
1971: Betrogen (The Beguiled)
1971: Sadistico (Play Misty for Me)
1971: Dirty Harry
1972: Sinola (Joe Kidd)
1973: Dirty Harry II – Calahan (Magnum Force)
1973: Ein Fremder ohne Namen (High Plains Drifter)
1974: Die Letzten beißen die Hunde (Thunderbolt and Lightfoot)
1975: Der Texaner (The Outlaw Josey Wales)
1975: Im Auftrag des Drachen (The Eiger Sanction)
1976: Dirty Harry III – Der Unerbittliche (The Enforcer)
1977: Der Mann, der niemals aufgibt (The Gauntlet)
1978: Der Mann aus San Fernando (Every Which Way But Loose)
1979: Flucht von Alcatraz (Escape from Alcatraz)
1980: Mit Vollgas nach San Fernando (Any Which Way You Can)
1980: Bronco Billy
1982: Firefox
1982: Honkytonk Man
1983: Dirty Harry kommt zurück (Sudden Impact)
1984: City Heat – Der Bulle und der Schnüffler (City Heat)
1984: Der Wolf hetzt die Meute (Tightrope)
1985: Pale Rider – Der namenlose Reiter (Pale Rider)
1986: Heartbreak Ridge
1988: Das Todesspiel (The Dead Pool)
1988: Thelonious Monk – Eine Jazzlegende (Thelonious Monk: Straight, No Chaser)
1989: Pink Cadillac
1990: Rookie – Der Anfänger (The Rookie)
1990: Weißer Jäger, schwarzes Herz (White Hunter Black Heart)
1992: Erbarmungslos (Unforgiven)
1993: In the Line of Fire – Die zweite Chance (In the Line of Fire)
1993: Perfect World (A Perfect World)
1995: Die Brücken am Fluß (The Bridges of Madison County)
1997: Absolute Power
1999: Ein wahres Verbrechen (True Crime)
2000: Space Cowboys
2002: Blood Work
2004: Million Dollar Baby
2008: Gran Torino
2012: Back in the Game (Trouble with the Curve)
2018: The Mule

Als Regisseur
1971: Sadistico (Play Misty for Me)
1973: Begegnung am Vormittag (Breezy)
1973: Ein Fremder ohne Namen (High Plains Drifter)
1975: Der Texaner (The Outlaw Josey Wales)
1975: Im Auftrag des Drachen (The Eiger Sanction)
1977: Der Mann, der niemals aufgibt (The Gauntlet)
1980: Bronco Billy
1982: Firefox
1982: Honkytonk Man
1983: Dirty Harry kommt zurück (Sudden Impact)
1985: Pale Rider – Der namenlose Reiter (Pale Rider)
1986: Heartbreak Ridge
1988: Bird
1990: Rookie – Der Anfänger (The Rookie)
1990: Weißer Jäger, schwarzes Herz (White Hunter Black Heart)
1992: Erbarmungslos (Unforgiven)
1993: Perfect World (A Perfect World)
1995: Die Brücken am Fluß (The Bridges of Madison County)
1997: Mitternacht im Garten von Gut und Böse (Midnight in the Garden of Good and Evil)
1997: Absolute Power
1999: Ein wahres Verbrechen (True Crime)
2000: Space Cowboys
2002: Blood Work
2003: Mystic River (auch Musik)
2003: Piano Blues
2004: Million Dollar Baby (auch Musik)
2006: Flags of Our Fathers (auch Musik)
2006: Letters from Iwo Jima
2008: Der fremde Sohn (Changeling) (auch Musik)
2008: Gran Torino
2009: Invictus – Unbezwungen (Invictus)
2010: Hereafter – Das Leben danach (Hereafter) (auch Musik)
2011: J. Edgar (auch Musik)
2014: Jersey Boys
2014: American Sniper
2016: Sully (auch Musik)
2018: 15:17 to Paris
2018: The Mule
2019: Der Fall Richard Jewell (Richard Jewell)
Playlist: 
1. Ennio Morricone - Main Title (A Fistful of Dollars) - 02:58
2. Ennio Morricone - Main Title (Two Mules for Sister Sara) - 04:13
3. Ennio Morricone - La resa die conti (Per qualche dollaro in più) - 03:09
4. Ennio Morricone - The Trio (The Good, the Bad & the Ugly) - 04:46
5. Dee Barton - Headstone and End Credits (High Plains Drifter) - 02:15
6. Clint Eastwood - Theme from Mystic River (Mystic River) - 05:05
7. Clint Eastwood - Blue Morgan [End Credits] (Million Dollar Baby) - 04:29
8. Clint Eastwood - I Couldn't Sleep (Grace Is Gone) - 03:46
9. Clint Eastwood - End Title (Changeling) - 06:17
10. Clint Eastwood - Hereafter End Credits (Hereafter) - 04:44
11. Lennie Niehaus - Theme Variation #3 (The Bridges of Madison County) - 05:14
12. Kyle Eastwood & Michael Stevens - Invictus Theme (Invictus) - 04:10
13. Lennie Niehaus - End Titles Part 2 (True Crime) - 02:40
14. Lennie Niehaus - End Credits (A Perfect World) - 05:24
15. Lennie Niehaus - Lieutenant's Stealthy (City Heat) - 02:39
16. Lennie Niehaus - Christy's Dance (Absolute Power) - 03:43
17. Lennie Niehaus - Show Me Your Heart (Blood Work) - 03:31
18. Lalo Schifrin - Coogan Raga' and Pushie's Pool (Coogan's Bluff) - 04:34
19. Lalo Schifrin - Main Title (Dirty Harry) - 03:31
20. Lalo Schifrin - Amputation Aftermath (The Beguiled) - 04:32
21. Jerry Fielding - Finale [Elegy for Inspector Moore] (The Enforcer) - 03:01
22. Marco Beltrami - He'll Wait (Trouble with the Curve) - 03:59
23. Clint Eastwood - The Medals (Flags of our Fathers) - 03:01
24. Clint Eastwood - Dying Mother (J. Edgar) - 02:38
25. Clint Eastwood  - Simulation (Sully) - 04:56
26. Lalo Schifrin - Rita (Joe Kidd) - 05:14
27. Charlie Parker - April In Paris (Bird) - 03:20
28. John Williams - The Top of the World (The Eiger Sanction) - 03:10

Samstag, 21. Dezember 2019

Playlist #282 vom 22.12.2019 - NEUHEITEN 2019 (7)

In der letzten Neuheiten-Sendung des laufenden Jahres gibt es wieder eine bunte Mischung ganz unterschiedlicher Interpreten zu verschiedenen Film- und Fernsehformaten und Genres zu hören. Neben den renommierten Komponisten James Newton Howard, Alexandre Desplat, Howard Shore, Carter Burwell, Thomas Newman, Gabriel Yared, Stephen Warbeck, John Debney und Brian Tyler sind viele neue Namen, aber auch bekannter werdende Nachwuchstalente wie Jeff Russo und Martin Phipps sowie Neuveröffentlichungen von Altmeistern wie Elmer Bernstein und Lalo Schifrin in der heutigen Playlist vertreten.

Den Auftakt bildet die Zusammenarbeit zwischen John Debney und Germaine Franco zur Realfilm-Adaption der Nickelodeon-Zeichentrickserie „Dora“, die von 2000 bis 2014 auf acht Staffeln kam. Nachdem der Vorschulhit eine Spin-off- und Sequelserie, Merch-Artikel, Bücher und Videospiele hervorbrachte, legt „Die Muppets“-Regisseur James Bobin eine Fortsetzung des Familienabenteuers im Kinoformat vor, bei dem die siebenjährige Dora aus dem Fernsehen zu einem Teenager gereift ist und im Dschungel von Peru in einen Entführungsfall verstrickt wird. Die Komponisten haben dazu einen wuchtigen orchestralen Score mit Chor und exotischen Elementen kreiert.
Lele Marchitelli ist vor allem durch seine langjährige Zusammenarbeit mit dem italienischen Regisseur Paolo Sorrentino („The Young Pope“, „La Grande Bellazza“) bekannt geworden. Nun komponierte er die von feinen Piano-Melodien und leisen Streichern geprägten Score zum Dokumentarfilm „#AnneFrank – Parallel Stories“, in dem Helen Mirren aus dem Tagebuch der jungen Jüdin vorliest, die kurz vor dem Kriegsende dem Holocaust zum Opfer gefallen war.
Der schwedische Komponist Simon Kölle engagierte für seinen Score zu dem von Rasmus Tirzitis inszenierten Wikinger-Abenteuer „The Huntress: Rune of the Dead“ den schwedischen Multi-Instrumentalisten Per Runberg und die Sängerin Mohlavyr, um dem orchestralen Score außergewöhnliche Farben zu verleihen.
„Es war auf der einen Seite etwas neu für mich, einen Score für einen Wikinger-Film zu komponieren, auf der anderen Seite habe ich einen Hintergrund, Musik für Fantasy-Spiele und -Alben zu schreiben“, erzählt der 1977 in Stockholm geborene Komponist, der gerade die zweite Staffel der schwedischen Serie „Blake Lake“ und den Steven-Seagal-Action-Thriller „The Perfect Weapon“ vertont hat. „Rasmus Tirzitis verwendete keine Temp Music, um mir alle möglichen Freiheiten zu gewähren, mit der Musik eine Geschichte zu erzählen und die passende Stimmung für den Film zu kreieren.“
Seit einem bahnbrechenden Hollywood-Debüt mit „American Beauty“ hat Sam Mendes immer gut drei bis vier Jahre gebraucht, um einen neuen Film in die Kinos zu bringen. Nach den beiden James-Bond-Filmen „Skyfall“ (2012) und „Spectre“ (2015) inszenierte Mendes nun mit „1917“ ein Kriegsdrama, in dem die beiden jungen britischen in Nordfrankreich stationierten Soldaten Schofield (George MacKay) und Blake (Dean-Charles Chapman) den Auftrag erhalten, tief durch von Deutschen kontrolliertes Land zu gehen, um eine wichtige Botschaft zu überbringen. Um den gefürchteten Angriff zu verhindern, läuft den beiden Kurieren aber die Zeit davon, denn unter den Hunderten Soldaten, die dem Angriff zum Opfer fallen würden, wäre auch Blakes eigener Bruder … Thomas Newman komponierte in der siebten Zusammenarbeit mit dem Regisseur dazu einen betörend schönen, von elegischen Streichern und den für Newman typischen Piano-Tupfern getragenen Score, der besonderen Anforderungen gerecht werden musste, wie der Komponist im Interview mit "The Wrap" erinnert:
„Es ging um emotionale Inhalte im Vergleich zu dramatischen Inhalten. Am Ende musste die Musik den Ort, die Nachtfackeln und den Kontrast von Licht und Dunkelheit einbeziehen. Und die Frage, die du beantworten musst, lautet: Soll es beängstigend sein, soll es intensiv sein oder soll es dystopisch schön sein? Mendes wollte immer dystopisch schön sein, und so wurde daraus die Frage: Wie klingt das?“ 
Besonders schöne Klänge gibt es auch von Alexandre Deplat zu hören. Der französische Oscar-Preisträger („The Grand Budapest Hotel“, „The Shape of Water“) vertonte nicht nur Costa-Gravas‘ biografisches Drama „Adults in the Room“, in dem die Auseinandersetzungen über die Finanzhilfen für Griechenland 2015 aufgearbeitet werden, sondern auch Greta Gerwigs Neuverfilmung von „Little Women“.
„Als ich das erste Mal daran dachte, ‚Little Women‘ zu machen, wusste ich, dass der Score ein essentieller Teil des Storytelling werden würde. Ich wollte, dass der Film ein Musical ohne Gesang wird. Er musste wunderschön sein, ohne süßlich zu wirken, episch, ohne die Darsteller zu erdrücken, tragisch, ohne manipulativ zu sein, intelligent, ohne überlegen wirken zu wollen. Kurzgesagt, ich brauchte ein Genie, und Alexandre Desplat ist ein Genie des Kinos, da bin ich mir sicher“, berichtet die Schauspielerin und Regisseurin im Booklet zum Soundtrack von Sony Classical.
„Indem sie ‚Little Women‘ für die Leinwand adaptierte, hat sie die Erforschung vom Ende der Unschuld, die Entdeckung der Liebe und den notwendigen Kampf der Frauen um ihre Unabhängigkeit weiterentwickelt“, fügt Desplat zur Zusammenarbeit mit Greta Gerwig hinzu. „Um das Leben dieser vier jungen Mädchen auf ihrem Weg zum Erwachsensein einzufangen, habe ich es in die vier Hände zweier Pianisten gelegt. Sie werden unterstützt von einem Kammerorchester, das uns in der intimen Welt dieser ‚kleinen Frauen‘ hält.“ 
Caldera Records hat mit „Naked“ eine schöne Zusammenstellung der langjährigen Zusammenarbeit zwischen dem britischen renommierten Filmemacher Mike Leigh („Lügen und Geheimnisse“, „Happy-Go-Lucky“) veröffentlicht, auf der neben der Musik zu „Meantime“ (1983), „Hohe Erwartungen“ (1988) und „Lügen und Geheimnisse“ (1996) vor allem die von einer Harfe geprägten Musik zu dem 1993 inszenierten Drama „Nackt“ prominent vertreten ist.
Nachdem David Stone Hamilton bereits Carl Strathies Weltraum-Thriller „Solis“ vertont hatte, komponierte er nun auch dessen übernatürlichen Thriller „Dark Encounter“, in dem eine trauernde Familie die Wahrheit über das mysteriöse Verschwinden ihres achtjährigen Mädchen verarbeiten muss.
„Wir wollten mit dem Score Themen der Schuld und des Verlustes erforschen und mit der Musik die Art und Weise reflektieren, wie eine Tragödie eine Familie auseinanderreißen kann“, erklärt der Komponist. „Wenn Besucher aus einer anderen Welt in Gestalt fremdartiger Lichter erscheinen, haben wir avantgardistische Vocals verwendet, um ein Gefühl von Terror und Mystery hervorzurufen, während sie auf einen sehr menschlichen Aspekt in diesen außerirdischen Eindringlingen hinweisen. Als die wahren Absichten der Aliens entschlüsselt sind, werden die Vocals zu himmlischen Chor-Texturen transformiert und das Orchester nimmt größere Ausmaßen an. Wir wollten diesen Kontrast im musikalischen Stil und der Instrumentation, um eine wichtige Veränderung in der Geschichte zu signalisieren, während sich starke emotionale Themen als roter Faden durch den Film ziehen.“ 
Der belgische Komponist Hannes De Maeyer vertonte mit seiner Musik zum WW2-Thriller „U-235“ (aka „Torpedo“) die Geschichte flämischer Rebellen, die in geheimer Mission mit einem gekaperten deutschen U-Boot vom Kongo in die USA mit einer Fracht unterwegs sind, die den Alliierten zum Sieg verhelfen könnte.
„Ich bin immer ein Fan von WW2-bezogenen Filmen und Spielen wie der ‚Medal of Honor‘-Reihe von Michael Giacchino und Christopher Lennertz, ‚Saving Private Ryan‘ von John Williams oder ‚Band of Brothers‘ von Michael Kamen gewesen“, erzählt De Maeyer. „Während der Vorbereitung zu ‚U-235‘ bin ich komplett in diese Welt eingetaucht. Die größte Schwierigkeit bestand darin, eine Balance zwischen der Nostalgie zu finden, ohne dass es zu altmodisch klingt. Das ist etwas, an dem wir hart gearbeitet haben. Es gab keinen Zweifel daran, dass wir den Score mit einem großen Orchester voll mit Blechbläsern und Percussions aufnehmen mussten. Das war einfach das, was der Film brauchte. Die Bezüge und die Stimmungen von nostalgischen Filmen wie ‚The Great Escape‘ und ‚Indiana Jones‘ waren in allen Aspekten des Films vorhanden, auch bei der Musik.“
Der in Frankreich geborene und in Teheran lebende Komponist Christophe Rezai nimmt den Hörer mit seiner Musik zum Animations-Abenteuer „The Last Fiction“ auf eine musikalische Reise durch Raum und Zeit, wobei er die mittelalterliche Welt des Mittleren Ostens auferstehen lässt. Die Geschichte, die auf Traditionen der persischen Literatur und vor allem auf dem Klassiker „The Book of Kings“ von Ferdowski basiert, folgt zum einen dem jungen Prinzen Zahak, der durch einen Handel mit dem Teufel den Thron des antiken Persien erobert, zum anderen dem jungen Helden Afaridoun, der die Menschheit im Königreich aus der Dunkelheit befreien will. Rezai vereint in seinem Score iranische folkloristische Musik mit einem symphonischen, mit Chorälen angereicherten Orchester zu einem ebenso emotionalen wie actionreichen Soundtrack.
„Der Soundtrack zu ‚The Last Fiction‘ präsentiert die reine musikalische Kultur des Iran. Wir haben fünf Jahre damit verbracht, überall im Land die iranische Folkmusik zu erforschen, selbst in den kleinsten Dörfern“, rekapituliert Rezai die Entstehung der Musik. „Wir haben uns dazu entschlossen, weil der Film von Shahnameh (The Book of Kings) handelt, also haben wir das Bedürfnis gehabt, dass die gesamte musikalische Kultur mit einem der größten je geschriebenen iranischen Bücher repräsentiert werden sollte.

Playlist:
1. John Debney & Germaine Franco - Moon Gate (Dora and the Lost City of Gold) - 03:42
2. Lele Marchitelli - Alive (#AnneFrank - Parallel Stories) - 02:50
3. Simon Kölle - The Viking Family (The Huntress) - 03:55
4. Christophe Rezai - Jamshid's Light (The Last Fiction) - 02:26
5. Carl Thiel - Chi Sau Training (Seis Manos) - 02:12
6. Rik Schaffer - Chinatown Theme (Vampire The Masquerade - Bloodlines) - 06:09
7. Brian Tyler - Identity Crisis (Charlie's Angels) - 03:19
8. Nate Heller - Score Suite (A Beautiful Day in the Neighborhood) - 04:45
9. Stephen Warbeck - The City (Down to Earth) - 03:07
10. Gabriel Yared - Prologue (Paradise War - The Story of Bruno Manser) - 02:57
11. Max Aruj & Steffen Thom - Haley's Theme (Crawl) - 02:13
12. Labyrinth - Demanding Excellence (Euphoria) - 03:31
13. Thomas Newman - Come Back to Us (1917) - 05:40
14. Alexandre Desplat - Europe (Adults In The Room) - 05:04
15. Alexandre Desplat - Jo Writes (Little Women) - 03:50
16. James Newton Howard - Love and Suffering (A Hidden Life) - 07:45
17. Howard Shore - It Ended In Silence (The Song of Names) - 04:25
18. David Reichelt - Sola (La Palma) - 02:35
19. Carter Burwell - Are We Doing This? (The Morning Show - Season 1) - 03:53
20. Hannes De Maeyer - Sacrifice (Torpedo) - 02:24
21. David Stone Hamilton - One Year Later (Dark Encounter) - 03:22
22. Lisa Gerrard & James Orr - Nightcap (Secret Bridesmaid's Business) - 02:16 - 03:41
23. Andrew Dickson - Blank It All Out (Naked) - 02:39
24. Martin Phipps - Man on the Moon (The Crown - Season 3) - 04:09
25. Tom Howe - Lu-La's Memory (Farmageddon) - 03:15
26. Trent Reznor & Atticus Ross - How the West Was Really Won (Watchmen - Volume 01) - 03:45
27. Atticus Ross, Leopold Ross & Claudia Sarne - As Far as I Could (Earthquake Bird) - 04:58
28. Lalo Schifrin - Will We Ever See You Again? (Return From Witch Mountain) - 03:40
29. Elmer Bernstein - Goodbyes and End Credits (The Amazing Mr. Blunden) - 03:30
30. Jeff Russo - Race to the Moon [Piano Suite] (For All Mankind - Season 1) - 06:11

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