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Montag, 25. Mai 2015

Playlist #164 vom 31.05.2015 - NEUHEITEN 2015 (2) Special

Im ersten Neuheiten-Special dieses Jahres Ende März brachte ich die Hoffnung auf ein sehens- und hörenswertes Filmjahr 2015 zum Ausdruck, nachdem die diesjährige Oscar-Verleihung auf ein tolles Kinojahr 2014 zurückblicken ließ. Tatsächlich scheint sich die Hoffnung auch in filmmusikalischer Hinsicht zu erfüllen. Nicht mal zehn Wochen nach dem letzten Neuheiten-Special hat sich wieder so viel interessantes Material angesammelt, dass sich damit gute zwei Stunden „Soundtrack Adventures“ auf Radio ZuSa füllen lassen.
Neben vertrauten Namen wie Hans Zimmer, Carig Armstrong, Harry Gregson-Williams und Mark Isham lassen auch neue Namen wie Darren Fung, Johnny Jewel und Trevor Yuile aufhorchen.

Den Auftakt bestreitet eine gemeinsame Arbeit von Martin Phipps und Hans Zimmer. Während allein der Name von Hans Zimmer dafür sorgen wird, dass dem Soundtrack die gebührende Aufmerksamkeit zuteilwird, ist der englisch-schwedische Komponist Martin Phipps vor allem für britische Literaturverfilmungen von Jane Austens „Verführung“ und „Sinn und Sinnlichkeit“ wie für die Fernsehserie „Wallander“ bekannt. Für Simon Curtis‘ Historiendrama „Die Frau in Gold“ schufen Phipps und Zimmer einen sehr einfühlsam-eindringlichen Score, der an die stärksten Elemente von Zimmers „Interstellar“-Score erinnert.
Nicht ganz so gekonnt ist Daniel Espinosas („Safe House“, „Easy Money“) Adaption von Tom Rob Smiths Bestseller „Kind 44“ ausgefallen, der die düstere Atmosphäre der stalinistischen Nachkriegsära in der Sowjetunion durch einen ebenso bedrohlichen Score seines schwedischen Landsmanns Jon Ekstrand untermalen ließ. Ruhig geht es auch mit den Auszügen aus den nachfolgenden Scores von Cyrille Aufort („Un Homme Idéal“), Peter Gregson („A Little Chaos“), Harry Escott („The Face Of An Angel“), Johnny Jewel („Lost River“) und Atticus Ross („Blackhat“). Das eingespielte Duo Nick Cave und Warren Ellis hat zu David Oelhoffens Kolonialdrama „Den Menschen so fern“ einen sehr fragilen Akustik-Score komponiert, während Paul Cantelon zu Richard Laxtons viktorianischen Biopic „Effie Gray“ vor allem das Piano und einige Streicher ins Zentrum seiner Musik stellte.
Dass für Fernsehserien außergewöhnliche Musik komponiert werden kann, haben nicht nur Angelo Badalamenti („Twin Peaks“), Mark Snow („Akte X“) oder Michael Giacchino („Lost“) bewiesen, auch die jüngsten Produktionen machen Lust auf die dazugehörigen Soundtracks, wie Trevor Yuile mit seiner lebendigen Musik zur Science-Fiction-Thriller-Serie „Orphan Black“, die TV-Serien-versierten Trevor Morris („Die Borgias“, „Die Tudors“, „Die Firma“) zur Wikinger-Serie „Vikings“ und Bear McCreary ("Battlestar Galactica", "Eureka", "The Walking Dead")  sowie Neil Davidge zur britischen Krimiserie „Spotless“ beweisen.
Abgerundet wird das heutige Neuheiten-Special mit den exotisch angehauchten Dokumentarfilm-Arbeiten von Darren Fung zu „The Great Human Odyssey“, Jeff Beals „The Dovekeepers“ und Harry Gregson-Williams‘ „Disneynature: Monkey Kingdom“.
Wirklich schöne Klänge gibt es schließlich im Bereich des romantischen Dramas von Dario Marianelli zu Paul Haggis‘ „Dritte Person“ mit Liam Neeson und Mila Kunis in den Hauptrollen, von Rob Simonsen zu „Für immer Adaline“, von Craig Armstrong zu Thomas Vinterbergs "Am grünen Rand der Welt" und von Mark Isham zur neuen Nicholas-Sparks-Adaption „Kein Ort ohne Dich“ zu hören.
Playlist:
01. Martin Phipps & Hans Zimmer - Maria Altman (Woman In Gold) - 03:09
02. Jon Ekstrand - There Is A Witness (Child 44) - 05:51
03. Cyrille Aufort - Epilogue (Un Homme Idéal) - 02:36
04. Peter Gregson - The Music Comes From The Heavens (A Little Chaos) - 03:24
05. Harry Escott - Fragments (The Face Of An Angel) - 05:07
06. Atticus Ross - Movements (Blackhat) - 06:16
07. Johnny Jewel - Fossil Fuels (Lost River) - 04:32
08. Nick Cave & Warren Ellis - Dust Storm (Loin Des Hommes) - 05:04
09. Paul Cantelon - Prologue (Effie Gray) - 03:15
10. Trevor Yuile - Endless Forms Most Beautiful (Orphan Black) - 07:18
11. Trevor Morris - Rollo's Trial (Vikings - Season Two) - 03:32
12. Neil Davidge - Birthday Video (Spotless) - 03:40
13. Neil Davidge - Leaving Williams Behind (Monsters: Dark Continent) - 04:21
14. Bear McCreary - The Losing Side Of History (Outlander - The Series Vol. I) - 04:52 
15. Dario Marianelli - No One Ever Called Me That (Third Person) - 07:50
16. Christophe Beck - Five Miles Away (Good Kill) - 02:47
17. Darren Fung - The Wise, The Evolved (The Great Human Odyssey) - 05:00
18. Jeff Beal - Life In Jerusalem (The Dovekeepers) - 07:37
19. Marc Streitenfeld - Home Free (Poltergeist) - 02:03
20. Harry Gregson-Williams - Journey Home (Disneynature: Monkey Kingdom) - 03:05
21. Rob Simonsen - Hospital Confessions (The Age Of Adaline) - 05:16
22. Mark Isham - In The Saddle (The Longest Ride) - 02:57
23. Craig Armstrong - Opening (Far From The Madding Crowd) - 04:40
24. Benjamin Wallfisch - Desert Dancer (Desert Dancer) - 09:26

Soundtrack Adventures #164 with new scores from Zimmer, Armstrong, Isham @ Radio ZuSa 2015-05-31 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Dienstag, 24. Juni 2014

Playlist #140 vom 29.06.2014 - MASSIVE ATTACK + NEIL DAVIDGE Special

Die Ende der 1980er Jahre im britischen Bristol gegründete Trip-Hop-Band Massive Attack zählt nicht nur zu den wegweisenden Künstlern im elektronischen Genre, sondern hat über die Jahre auch über verschiedene Kanäle ihre Spuren in der Filmmusik hinterlassen. Vor allem Craig Armstrong, der als Komponist für das zweite Album „Protection“ engagiert worden ist, und Produzent Neil Davidge haben sich mittlerweile als Filmkomponisten einen Namen gemacht, während verschiedene Songs aus dem Oeuvre von Massive Attack immer wieder Verwendung in Spielfilmen und Fernsehserien finden.

Die Band ging aus dem Künstlerkollektiv The Wild Bunch hervor, das sich seit 1983 vor allem als eine Art Reggae Sound System etabliert hatte und aus dem später auch Acts wie Tricky, Smith & Mighty und Produzent Nellee Hooper hervorgingen. Auf ihrem ersten Album „Blue Lines“ (1991) haben der ehemalige Graffitikünstlers und Punkzögling Robert "3D" Del Naja, Grant "Daddy G" Marshall und Andrew "Mushroom" Vowles eine nie gehörte Symbiose aus Musikstilen wie Soul, Punk, HipHop, Reggae, Dub und Klassik geschaffen, die entschleunigte Dance Music für den Kopf statt für die Füße präsentierte. Massive Attack etablierten sich eher als Kollektiv denn als traditionelle Band und experimentierten mit verschiedenen GastsängerInnen, Komponisten und Produzenten, um für jeden einzelnen Song das Ultimative herauszuholen. Shara Nelson steuerte zu den Songs „Unfinished Sympathy“ und „Safe from Harm“ den Gesang bei, dazu veredelten Samples aus dem Jazzrock die langsam groovenden Beats.
Für ihr zweites Album „Protection“ (1994) konnten Massive Attack Tracey Thorn (Everything But The Girl) und Horace Andy als GastsängerInnen gewinnen. Sie erweiterten ihren Sound um kinematographische Keyboardsounds und zwei Instrumentalstücke („Weather Storm“, „Heat Miser“), die Craig Armstrong komponierte, der zudem die Streicherarrangements des Songs „Sly“ in die Hand nahm. Tricky übernahm die Vocals bei „Karmacoma“ und beendete daraufhin die Zusammenarbeit mit dem Trio.
Mit ihrem 1997 veröffentlichten Album „Mezzanine“ sicherten sich Massive Attack die Gesangskünste von Liz Frazer (Cocteau Twins), Sara Jay und Horace Andy, fügten ihrem Sound E-Gitarren hinzu und präsentierten mit „Angel“ und „Teardrop“ zwei Hits, die in einer Vielzahl von Filmen und auf Soundtracks Verwendung fanden. Vowles wollte diese musikalische Entwicklung der Band aber nicht weiter mitgehen und verließ Massive Attack 1999.
Nach einer längeren Ruhepause erschien 2003 das Album „100th Window“, das Robert Del Naja und Produzent Neil Davidge nahezu im Alleingang einspielten, da sich Daddy G eine Auszeit nahm, um mehr Zeit mit seiner Familie verbringen zu können. Das Album präsentierte die bereits vertrauten melancholisch-elektronischen Soundlandschaften, verzichtete aber erstmals auf Samples. Meistens übernahm Del Naja selbst den Gesang, dazu wirkten Sinéad O’Connor und wiederum Horace Andy als Gäste mit. Nachdem Massive Attack bereits mit etlichen Songs in einer Vielzahl von Filmen vertreten gewesen waren, komponierten sie zu Luc Bessons Spielfilm „Unleashed – Entfesselt“ (2005) erstmals einen kompletten Soundtrack. Der Einsatz von Massive-Attack-Tracks in TV-Serien und Filmen bleibt indes ungebrochen. So wurde das Stück "Angel" beispielsweise gleich in mehreren Filmproduktionen wie "Best Laid Plans", "Stay", "Firewall" und "Pi" eingesetzt, "Inertia Creeps" in "Stigmata" und "Taking Lives", "Unfinished Sympathy" im Erotikthriller "Sliver" und "Protection" in "Hackers" und "Sabrina". "Teardrop" wurde zum Titelthema der Fernsehserie "Dr. House", Live With Me" kam in der aktuellen Serie "Person Of Interest" zum Einsatz und "Paradise Circus" ist in der britischen Crime-Serie "Luther" zu hören.
Vor allem der frühere Grafik-Designer Neil Davidge hat sich mittlerweile einen eigenen Namen in der Soundtrackszene erarbeitet. So komponierte er die Scores zu den Dokumentationen „In Prison My Whole Life“ (2005) und „Battle In Seattle“ (2007).
„Wenn du Emotionen in einen Film oder ein Drama fließen lässt, kann es sein, dass du die Gefühle aufputschst, aber in ernsthaften Dokumentationen kann es wichtig sein, das zu tun“, erklärt Davidge die besondere Herausforderung bei der Arbeit an Dokus. „Dies sind wirkliche Menschen, die leiden, und in einer Zeit, in der ständige Katastrophenmeldungen uns immun gegen die Bilder der Zerstörung machen können, vermag Musik eine wichtige Rolle dabei zu übernehmen, die Menschen wieder mit der großen menschlichen Tragödie zu verbinden.“
Im Februar 2010 erschien mit „Heligoland“ das bislang letzte Massive-Attack-Album, an dem allerdings auch eine Vielzahl an Musikern, Sängern und Produzenten beteiligt gewesen ist. Der Track „Paradise Circus“ bildet die Titelmelodie der britischen Krimi-Serie „Luther“. Seither machen eigentlich nur noch Craig Armstrong und Neil Davidge aus dem Massive-Attack-Pool von sich reden. Armstrong ist seit seiner Zusammenarbeit mit den Regisseuren Baz Luhrmann („Moulin Rouge!“, „Der große Gatsby“) und Oliver Stone („World Trade Center“, „Wall Street: Geld schläft nicht“) eine feste Größe im Filmgeschäft. Davidge hat mit den Scores zu Paul McGuigans Fantasy-Action-Thriller „Push“ (2009) und zum Computer-Spiel „Halo 4“ (2012) seine bislang wichtigsten Solo-Arbeiten veröffentlicht. Jüngst ist sein erstes Solo-Album „Slo Light“ erschienen.

Massive Attack Diskographie:
1991 - Blue Lines
1994 - Protection
1995 - No Protection (Remix-Album)
1998 - Mezzanine
2003 - 100th Window
2004 - Danny The Dog (aka Unleashed – Soundtrack)
2006 - Collected (Best of)
2010 - Heligoland

Neil Davidge Diskographie: 
2009 – Push
2012 – Halo 4
2014 – Slo Light
Playlist:
01. Massive Attack - Safe From Harm [Perfecto Mix] (The Insider) - 05:19
02. Massive Attack - Angel (Best Laid Plans) - 06:19
03. Massive Attack - Unfinished Sympathy (Sliver) - 05:08
04. Massive Attack - Karmacoma (Fallen Angels) - 05:14
05. Massive Attack - Teardrop (Dr. House) - 05:28
06. Massive Attack - Paradise Circus (Luther) - 04:58
07. Massive Attack - End Title (Welcome To Sarajewo) - 05:52
08. Massive Attack - Live With Me (Person Of Interest) - 04:51
09. Massive Attack - Protection (Hackers) - 07:45
10. Massive Attack - Weather Storm [Alternative Mix] (Jam) - 05:15
11. Massive Attack - Dissolved Girl (The Matrix) - 06:07
12. Massive Attack - Polaroid Girl (Danny The Dog) - 03:00
13. Craig Armstrong - Lissa (Best Laid Plans) - 02:43
14. Craig Armstrong - As If You Said Nothing (Kiss Of The Dragon) - 04:36
15. Craig Armstrong - Prelude (The Bone Collector) - 04:30
16. Craig Armstrong - Rise (The Negotiator) - 03:11
17. Craig Armstrong - Hanging (Plunkett & Macleane) - 04:16
18. Craig Armstrong - Castle Went Dark (The Great Gatsby) - 05:28
19. Neil Davidge - Take An Umbrella (Push) - 03:13
20. Neil Davidge - Home From Home (Slo Light) - 05:06
21. Massive Attack - Bullet Boy (Bullet Boy) - 04:06
22. Neil Davidge - Haven (Halo 4) - 05:45
23. Neil Davidge - Discovering The Universe (Slo Light) - 09:00

Soundtrack Adventures #140 with Massive Attack, Craig Armstrong, Neil Davidge @ Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

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