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Donnerstag, 8. März 2012

Playlist # 80 vom 11.03.2012 - COIL Special

Zwar ist die britische Band Coil vor allem in Industrial- und Aventgarde-Kreisen bekannt gewesen, in den letzten Jahren ihres Bestehens sind ihre eigenwilligen Soundscapes und Klangkreationen aber zunehmend für Independent-Filmemacher interessant geworden.
Mit dem tragischen Tod von Jhonn Balance am 13. November 2004 war auch das ambitionierte Electro-Avantgarde-Projekt Coil gestorben. Am 23. November 2010 starb auch Coils Mastermind Peter „Sleazy“ Christopherson, der zuvor auch schon Gründungsmitglied der legendären Industrial-Formation Throbbing Gristle und Psychic TV gewesen ist und vor allem auch im Video-Sektor tätig gewesen ist.  

Coil veröffentlichten nicht nur wegweisende Alben wie „Scatology“ und „Love’s Secret Domain“, sie haben immer auch filmmusikalische Atmosphären kreiert, manche davon so verstörend, dass selbst Horror-Ikone Clive Barker Coil zwar mit dem Score zu seinem Filmdebüt „Hellraiser“ engagierte, die Musik aber letztlich zu schaurig empfand. Und nachdem bereits Throbbing Gristle für den Filmemacher Derek Jarman Soundtracks kreiert haben („In The Shadow Of The Sun“), konnten Coil im Laufe der Jahre auch einige Filmmusiken kreieren, so zu Derek Jarmans Filmen „The Angelic Conversation“ und „Blue“.
Doch fangen wir mit der Geschichte von Throbbing Gristle an, dem herausragenden Vertreter der Ende der70er parallel zum Punk-Rock entstandenen Industrial-Szene. Mit ihrer Musik, die mehr strukturierter Lärm war als das, was man gewöhnlich unter Musik versteht, drückten sie die Gleichschaltung der Gesellschaft, die Bedeutungslosigkeit aller Normen und Inhalte sowie die Nutzlosigkeit musikalischer Trends aus.
„Die Phrase ‚Industrial Music for Industrial People‘ wurde von Monte Cazazza für Throbbing Gristle geprägt, als sie 1976 ‚2nd Annual Report‘ aufnahmen, und später wurde es der Name des Labels und der Plattenfirma, bei der alle originalen TG-Veröffentlichungen erschienen sind“, erzählte mir Jhonn Balance in einem Interview, das ich 1991 für ZILLO mit Coil führte. „Damals wurde auch der Name ‚Factory Records‘ in Erwägung gezogen, aber wir verwarfen ihn, weil er zu offensichtlich war. Seither wurde der Ausdruck ‚Industrial Music‘ als allgegenwärtige Beschreibung für ein Genre benutzt, das aus verschiedenen Gruppen und deren Nachfolgern bestand. Obwohl wir uns selbst als Vertreter einer Richtung sehen, die angefangen bei TG, Burroughs und zerreißenden, verzerrenden Technikern bis zu den Dadaisten zurückreicht, betrachten wir uns nicht als Band, die Industrial Music spielt.“ 
Während Sleazy zusammen mit Genesis P. Orridge, Cosey Fanni Tutti und Chris Carter 1975 Throbbing Gristle gründete, trat Jhonn Balance erst auf den Plan, als Genesis P. Orridge 1981 Psychic TV als Gegenkultur zu MTV, das ebenfalls in diesem Jahr seinen Start hatte, entwarf und den Temple Ov Psychic Youth ins Leben rief. Neben Jhonn fanden auch Musiker wie Marc Almond, Rose McDowall (Strawberry Switchblade), David Tibet (Current 93) und Steven Stapleton (Nurse With Wound) Gefallen daran, auf eine Weise miteinander zu kommunizieren, die geheime Riten mit den Künstlern eigenen seltsamen Ideen verbanden. Mit der Zeit verlor das Experimentieren vor dieser ausgesuchten Gesellschaft ebenso seinen Reiz wie die abstoßend-faszinierenden Live-Auftritte von Throbbing Gristle. Ähnlich wie SPK zeigten sie Videoaufnahmen von Penis-Sezierungen und Tötungsmechanismen, die ihren eingefleischten Obsessionen entsprungen sind. 1981 lösten sich Throbbing Gristle auf.
„Alle Strukturen haben eine limitierte Existenz, und sowie jede Struktur freigesetzt worden ist, verlassen wir sie und versuchen, Formen zu kreieren, die für uns arbeiten und einen persönlichen Nutzen für uns haben. Bis heute hat sich daran nichts geändert. 1981 haben die vier Mitglieder von Throbbing Gristle das Gefühl gehabt, dass sie ihre Konzepte, soweit es nur sinnvoll sein konnte, verarbeitet haben. Genau so war es 1983 mit Psychic TV“, blickte Jhonn zurück, der 1982 Coil gründete. Wenig später gesellte sich Peter Christopherson hinzu, der nicht nur Coils Video zum Soft-Cell-Cover „Tainted Love“ drehte, sondern später auch Musikvideos für Acts wie Rage Against the Machine, Front 242, Marcy Playground, Gavin Friday, Nine Inch Nails produzierte.
Im Frühjahr 1984 erschien mit „How To Destroy Angels“ eine erste Maxi, die versuchte, religiöse Musik mit sexueller Energie zu verbinden und damit die männlich-sexuelle Energie zu stimulieren. Der Erlös der zweiten Maxi „Panic/Tainted Love“ (wobei der Soft-Cell-Klassiker schmerzhaft-scheppernd inszeniert wurde) ging an den Terence-Higgins-Trust zur Bekämpfung von Aids. „Scatology“ hieß das von Jim Foetus produzierte Debütalbum (1984), auf dem Gavin Friday von den Virgin Prunes als Gastsänger mitwirkte und das wegen seiner Fülle an ausgefallenen Ideen hochgelobt wurde. Obwohl Coil traditionelle Symbole mit neuen Ideen besetzten und sich in ihren Texten mit magischen, mystischen und philosophischen Themen auseinandersetzten, ließen sie lieber ihre Musik, die oft im krassen Gegensatz zu den schwer verdaulichen Texten steht, für sich allein sprechen und redeten nicht gern über das, was sie schrieben.
„Unsere magische Philosophie ist die Summe unserer Interessen und des gesammelten Glaubens. Wir haben Menschen und Philosophien in unserer Arbeit erforscht – natürlich Crowley und Austin Osman Spare, den englischen pre-surrealistischen Künstler, dessen magisches System uns sehr beeinflusst hat, aber wir haben sein System nicht besonders in unsere Arbeit einfließen lassen, sondern ihn nur in Interviews erwähnt. Mittlerweile haben wir es satt, Fragen dieser Natur zu beantworten, weil die Leute häufig nicht wissen, über was wir reden, wenn wir antworten. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als auf diese Weise ausführlich zu schreiben und die Musik für sich selbst stehen zu lassen“, machte mir Jhonn damals deutlich.
Obwohl der Nachfolger zu „Scatology“ erst 1987 erschien, entstand „Horse Rotorvator“ in nur wenigen Monaten. Dabei hatten Jhonn und Peter, die nun auch von Stephen Thrower unterstützt wurden, genügend Material für ein Doppelalbum – „The Dark Age Of Love“ sollte der andere Teil heißen.
„Aus ‚The Dark Age Of Love‘ wurde ‚Love’s Secret Domain‘. Es war als Gegenstück zu ‘Horse Rotorvator’ gedacht. Wir hatten genügend Songs für ein Doppelalbum, aber wir teilten es auf und dachten daran, den Rest der aufgenommenen Stücke als ‚The Dark Age Of Love‘ bald darauf zu veröffentlichen, aber Geld, Zeit und andere Projekte verhinderten es, und wir machten es nicht mehr.“ „Horse Rotorvator“ gilt zurecht als Coils Meisterwerk, das vor allem durch seine düstere, sanft-morbide Präsentation von klassischen Instrumenten und altertümlichen Kompositionsformen besticht, womit es an den herausragenden Song „Tenderness Of Wolves“ des Vorgängers anknüpft („Ostia“, „Five Minutes After Death“, „Circles Of Mania“).
„Das Bild zu ‚Horse Rotorvator‘ beruht auf einem Traum, den ich hatte“, erinnerte sich Jhonn. „Darin wurden die vier Pferde der Apokalypse von ihren Reitern getötet und zu einer großen Maschine verarbeitet, die die Erde umpflügte. Das Album war mehr eine Erforschung der Aspekte von Liebe und Tod, was beständige Themen bei Coil sind.“
Das Mittelalter übte seit jeher eine große Faszination auf Coil aus. Als sie anfingen, Musik zu machen, wollten sie in erster Linie Pestklagelieder aus dem Mittelalter bearbeiten. Da sich Coil immer wieder auf Elemente der europäischen Musik beziehen, die es lange vor der Rock- und Pop-Explosion der 50er Jahre gegeben hat, haben sie immer zu den wenigen zeitgenössischen Bands gezählt, die weder schnell altmodisch noch gewöhnlich klingen. Diesem Umstand hatten sie es wohl auch zu verdanken, dass Filmproduzenten auf die aufmerksam wurden. Neben Derek Jarmans „The Angelic Conversation“ bekamen sie auch die Möglichkeit, für Clive Barkers „Hellraiser“ die Musik zu komponieren.
Mit seinen „Büchern des Blutes“, die das Horrorgenre neu definierten, und den folgenden Romanen „Cabal“, „Spiel des Verderbens“ und „Jenseits des Bösen“ wurde Barker sogar von Stephen King zur „Zukunft des Horrors“ erkoren, und für Coil wäre es ein vielversprechendes Projekt geworden, die phantasievollen Schreckensszenarien des literarischen Ausnahmetalents musikalisch zu untermalen. Doch als der Film plötzlich ein amerikanisches Studio fand, das viel Geld zu investieren bereit war, konnte auch ein versierter Filmkomponist engagiert werden – Christopher Young. Coil waren damit aus dem Rennen, ihre für den Film produzierte Musik wurde dann als „The Unreleased Themes For Hellraiser“ veröffentlicht.
Cive Barker mochte unsere Musik – wir gaben ihm Platten – und er war sehr erpicht darauf, dass wir mit ihm zusammenarbeiten sollten, aber Kräfte von außen haben es verhindert.“
Das Komponieren von Filmmusik blieb weiterhin eine reizvolle Aufgabe für Coil. Aus der Veröffentlichung von dem Album „The Sound Of Music“, das Coils Ambitionen auf diesem Sektor vereinen sollte, ist bislang leider noch nichts geworden. Bis zu ihrem nächsten Album „Love’s Secret Domain“ vertrösteten Coil ihre Fans mit zwei Compilations, zunächst mit „Gold Is The Metal With The Broadest Shoulders“ (1987), das als Überbrückung zum nie erschienenen „Dark Age Of Love“-Album gedacht war. Es enthielt eine Vielzahl von unveröffentlichten Soundtrack- und Samplerbeiträgen und bot dokumentierte eindrucksvoll das breite musikalische Spektrum der Band. Neben eindringlich-melancholischen Tracks wie „Cardinal Points“ (das ursprünglich für „Hellraiser“ eingespielt worden war), eine Collage von „Hellraiser“-Themen, „Five Minutes After Violent Death“ und „Chickenskin“ waren auch schräg-experimentelle Stücke wie „Aqua Regalia“, „Metal In The Head“ und „Either His Or Yours“ vertreten. Diese Kontraste in der Musik spiegelten Coils Philosophie wider. Sie setzten ihre Ideen in Sounds, Musik und Text um, ohne mit bestimmten Schemata auf ein Ziel zuzusteuern. Sie verfügten über keinen festgelegten Überbau, was die Ästhetik anging, und glaubten nicht an das Primat des Gedankens, ebenso wenig an eine zusammenhängende philosophische Methode, dafür waren die Meinungen der Mitglieder zu verschieden. Somit bestand für sie das Leben aus der Einigung der Gegensätze – ein Ideal, das schon die Alchemisten zu verwirklichen suchten, um die Vervollkommnung des menschlichen Körpers und Geistes zu erreichen.
„Alchemie handelt von der Transformation; ob es dabei um die physische oder spirituelle geht, ist nebensächlich. Es ist wie mit dem Heiligen Gral. Es ist schwer fassbar und wird schwer fassbar bleiben. Es ist immer über und unter dir, und du hast dich darum zu bemühen. Das ist das ganze Geheimnis. Es ist eine Reise – ein Test. Es zu erreichen würde bedeuten, den Kreis zu schließen. Der Versuch ist alles“, glaubte Jhonn. Eine weitere Compilation erschien 1990 unter dem Titel „Unnatural History“, die wiederum überwiegend instrumentale, fremdartige, schwer fassbare Musik diverser Samplerbeiträge vereinte. Melodiöse und verspielte Elemente gingen Hand in Hand mit ausgefallenen Klängen und Geräuschkulissen. Mal schien man unter Glockenspiel im Himmel zu schweben („The Swelling Of Leeches“), im nächsten Moment fand man sich im Schweinestall wieder („The Pope Held Upside Down“ – beide Tracks entstanden unter dem Namen Sickness Of Snakes, einem Projekt mit Boyd Rice. Darüber hinaus haben Coil an einem Projekt mitgewirkt, das Chris & Cosey initiiert haben. Unter der Bezeichnung CTI haben die beiden ehemaligen Throbbing-Gristle-Mitbegründer mit verschiedenen Künstlern aus der Industrial-Ära – darunter Boyd Rice, Monte Cazazza und Lustmord – das Album „Core“ eingespielt.
„Wir spielten unseren Beitrag zum Track ‚Feeder‘ hier zuhause ein und schickten ihnen das Tape per Post zu, so dass es nicht wirklich eine totale Zusammenarbeit war. Vielleicht kommt es eines Tages dazu, dass wir zur selben Zeit im Studio zusammenarbeiten. Es scheint mir, dass sich das viele Leute wünschen – ¾ von Throbbing Gristle kommen wieder zusammen – aber es würde nicht in der Stimmung von damals geschehen, und es würde auch eine völlig andere Art von Projekt werden“, prophezeite Jhonn damals.
Einen Vorgeschmack auf „Love’s Secret Domain“ bot der über zwölfminütige Samplerbeitrag „Another Brown World“, ein für den „Sinople Twilight“-Sampler von Sub Rose kreiertes spirituelles Epos, das jegliche morbide Anwandlung früherer Tage abgelegt hatte und rein und schön, vollendet und unterlegt von fernöstlichen, hypnotisierenden Sprechgesängen eindringlich dahinschwebte.
„Die Stimme auf ‚Another Brown World‘ wurde in einem Mönchskloster aufgenommen an einem Platz namens Pagan im nördlichen Burma. Pagan ist ein riesiges Flachland, über das mehr als tausend Tempel verstreut liegen wie kleine Pyramiden, so weit das Auge sehen kann, bis hinunter zum Irawaddi-Fluss. Es ist ein sehr magischer Ort und wird selten von Leuten aus dem Westen besichtigt. Das Animist Mönchskloster befindet sich an der Spitze eines kleinen Gebirges, das man auf schwachen Holzstufen erreicht. Es ist den tierischen Seelen gewidmet, die an diesem Ort sind. Wir kauften uns dort seltsame magische Ringe – eine Mixtur von Metallen und schwarzen Steinen darin, die was ganz besonderes sind. Die Aufnahme ist von einem Mönch, der am Gipfel mit Gebeten der Welt seinen Segen erteilt. Als wir kamen, um den Song zu machen, haben wir es verwendet.“
Coil sind oft in Thailand gewesen, wo sie auch das Video zu „Windowpane“ drehten. Jhonn Balance steht bis zum Bauch im Mekong und tanzt bei untergehender Sonne vor dem Hintergrund der Berge. Helles, warmes Licht überflutet die Szenerie.
„Unsere Reisen halfen uns, neue Richtungen zu entdecken. Ich bin mir nicht sicher, ob sie allzu offensichtlich in der Musik reflektiert werden“, erklärte mir Jhonn. „Sie sind aber augenscheinlich im Video zu ‚Windowpane‘ zu erkennen, das wir auf einer kleinen Insel im Zentrum des Mekong zwischen Laos, Burma und Thailand drehten, welches ‚Das Goldene Dreieck‘ genannt wird. Es ist ein magischer Ort. Die Farben im Video wurden nicht verstärkt – das sind die wirklichen Farben, die dort leuchten, wenn beim Sonnenuntergang die Sonne in eine Höhle zwischen den Hügeln eintaucht.“ Das Album „Love’s Secret Domain“ knüpfte an die Vorabsingle an und reflektierte zumindest ein verändertes Bewusstsein gegenüber dem Leben im Allgemeinen und den Erfahrungen von Menschen – die auf ihren Reisen mit Glaubens- und Lebensvorstellungen konfrontiert worden sind, die nicht ohne Folgen für die Kreativität von Künstlern bleiben konnten - im Besonderen.
„Thailand ist uns einer der spirituell reinsten Plätze in der ganzen Welt. Dort ist es für die Menschen viel leichter, ein zweckdienliches Leben zu führen. Die christlichen Einschränkungen und die Schuldvorstellungen, die unsere Gesellschaft durchdringen und dominieren, existieren dort nicht“, schwärmte Jhonn. „Andere Dinge sind dort viel näher an der Oberfläche – Empfindungen existieren Seite an Seite mit dem körperlichen Leben. Der Tod ist näher an der Oberfläche. Das Leben ist näher an der Oberfläche. Alles ist mit allem verbunden und es erhöht das Lebensgefühl, es zu besuchen und Anteil daran zu haben. Sie haben ein Wort, ‚Sabai‘, was ‚Freude am Leben bedeutet‘, und das ist das Motto, mit dem sie leben. Alles wird um seiner selbst willen genossen, im Gegensatz zur westlichen Sicht, die uns mit dem Gegenteil heranzog – dass nicht alles zur Freude, sondern zum Leiden gemacht wird.“
Der Buddhismus kennt keinen Gott, keine Götter. Buddha wollte von Dingen und Wegen reden, über die man ein Wissen erwerben kann, weil sie der menschlichen Erkenntnis und Erfahrung zugänglich sind. Im Buddhismus regiert das Karma den Kreislauf der Wiedergeburten nach einer unerbittlichen Gesetzmäßigkeit, die der unsterblichen Seele nach den Taten des vorangegangenen Lebens einen neuen Platz im Leid des Diesseits zuweist. Buddha hat die Menschen gelehrt, mit dem Leiden zu leben und ohne Leiden zu sterben. Damit berührte er die Herzen der Menschen und lehrte sie, das Leid und schließlich auch den Tod als etwas Natürliches hinzunehmen.
„Wir sind keine praktizierenden Buddhisten“, bekannte Jhonn, „aber wir haben einen großen Respekt vor ihnen. Die Welt würde ein weitaus besserer Ort sein, wenn jeder Buddhist wäre.“ Diese Überzeugungen und die positiven Eindrücke, die Coil auf ihren Reisen in den Fernen Osten gesammelt haben, fanden auf „Love’s Secret Domain“ ihre adäquate musikalische Umsetzung.
Zwar hielten Coil an konventionellen, klassischen Sounds fest, wie die spanischen Gitarrenklänge bei „Lorca Not Orca“ und das orchestrale Arrangement bei „Chaostrophy“ zeigten, aber durch den verstärkten Einsatz an – vor allem – alten Synthesizern fanden sich auch potenzielle Dancetracks mit unwiderstehlichen Rhythmen, Beats und Melodien wieder, wie z.B. der herausragende Titelsong, „The Snow“, „When Even The Darkness …“ und „Further Back And Faster.“
Als Kontrastprogramm gab es den minimalistisch-melancholisch schönen Song „Titan Arch“, den Marc Almond vorträgt, den sphärisch-eindringlichen Spirit-Song „Dark River“ und diverse avantgardistisch-verspielt-experimentelle Tracks, die als Bindeglied zwischen den einzelnen Songs fungierten („Teenage Lightning 1+2“).
„Es geht um Sex, Elektrizität, Halluzinogene …, manche von diesen Themen sind die gleichen wie auf früheren Alben, andere sind neu. Die Leute dachten oft, dass ‚Horse Rotorvator‘ ein morbides Album war. Wir haben unser ‚Death Album‘ gemacht, dies ist unser ‚Life Album‘. Wir hatten Freunde, die an Aids und Überdosen Drogen gestorben sind. Das wurde auf ‚Horse Rotorvator‘ verarbeitet. Aber nun haben wir uns entschieden, weiterzumachen und das Leben aktiv zu genießen, mehr im Leben eingegliedert zu sein, das Lustprinzip zu aktivieren.“
„Deep Listening“ hieß dann auch das Motto, unter dem das ganze Album stand, eine Aufforderung, der Musik intensiv zuzuhören, sie in sich aufzunehmen und sich von ihr forttragen zu lassen, aber dabei auch die Idee zu verstehen, die sich dahinter verbirgt.
„‘Deep Listening‘ ist ein Ausdruck, den unser Freund Biba Kopf geprägt hat, um die ‚Windowpane‘-Single zu beschreiben. Es scheint eine Summe dessen zu sein, was Coil immer gewesen sind – dass hinter und unter der Oberfläche des musikalischen Stils und der Form Gedanken stehen, was für Musik oder Popmusik als Genre selten ist. Wir wollen ein wenig von dem Konzept hinter der Theorie zeigen, das Konzept hinter der Form. So wie wir unser Label ‚Force & Form‘ genannt haben. Die beiden gehen zusammen und sollten gezeigt werden. Viele Gruppen versuchen das nicht einmal, sind sich dieser Dinge nicht bewusst“, befürchtete Jhonn.
Die nächsten Jahren waren für Coil schwierig. Auf der Haben-Seite konnte die Band Remixes für Nine Inch Nails ("Gave Up" und "Closer") verbuchen und die Tatsache, dass sich Sleazy als Regisseur von Videoclips für Nine Inch Nails, Jah Wobble, Senser, Sepultura, Rage Against The Machine und Van Halen etablieren konnte, während Jhonn gelegentlich seinem Freund David Tibet aushalf, u.a. beim Current-93-Mini-Album "Lucifer Over London".
Was währenddessen die Bedingungen für Coils eigene Aktivitäten erschwerte, war der Bankrott des Torso-Labels, das nicht nur die CDs "Hellraiser", "The Snow", "Windowpane" und "Love´s Secret Domain" veröffentlicht hat, sondern der Band einen Vorschuss für ihr nächstes Album zahlte, den Coil nun zurückzahlen mussten. Dennoch nahm man das Material für „International Dark Skies“ auf, mit dem Coil den mit „Love´s Secret Domain“ eingeschlagenen Weg fortsetzen wollten. "Es wird vom Stil her elektronisch und abstrakt, nicht direkt ambient, aber doch mehr fließend und hypnotisch als geräuschvoll und mit Gesang", hieß es dazu in einem Coil-Newsletter, doch wie so viele andere angekündigte Alben erschien auch dieses nicht. Dafür gab es 1992 eine Remix-Version von „How To Destroy Angels“, jener Debüt-Maxi aus dem Jahre 1984, die als sexuelle Stimulation gedacht waren und nun um völlig neue Klangdimensionen erweitert wurden.
"‘How To Destroy Angels‘ zu remixen war eine Idee, die ich umsetzen wollte, weil wir die originalen Stereo-Masterbänder verloren hatten, es aber wiederveröffentlichen wollten", erklärte Jhonn. "Da wir diese Tapes nicht mehr hatten, entschloss ich mich dazu, neue Musik zu machen, die auf dem alten Stück basiert und daraus hervorgeht. Steve Stapleton kreierte eine schöne, subtile Zen-mäßige Version, die ich persönlich sehr mag. Die anderen Stücke sind okay. Ich mag vor allem diejenigen, in denen Vogelschwingen schlagen. ‚Dismal Orb‘ ist ein Zitat von William Blake, das schon seit zehn Jahren ungenutzt in mir herumgeisterte - als ein möglicher Titel. ‚Dismal Orb‘ ist die Erde oder vielleicht eine böse, deprimierte Philosophie, eine böswillige Art, Dinge zu betrachten. ‚Orb‘ war das frühe englische Wort für das Auge. Wir sollten wirklich einen Sticker auf der neuen ‚How To Destroy Angels‘-CD anbringen, weil die Leute vielleicht nicht erkennen, dass es sich ausschließlich um neue Versionen der ersten Coil-Platte handelt."
Im Gegensatz zum okkulten Hintergrund der Maxi stand die rein musikalische Neuverwertung der ursprünglichen Musik bei der 55minütigen 7-Track-CD ganz im Vordergrund, obwohl das Interesse Coils an magisch-religiösen Themen weiterhin lebendig blieb.
"Die ‚How To Destroy Angels‘-CD hat keinen speziellen magischen Hintergrund. Aber wir beabsichtigen mit einer Reihe von Veröffentlichungen fortzufahren, die einen ganz besonderen magischen Inhalt und Gebrauch haben", kündigte Jhonnn an. "Ich möchte sehr gern ein Mondritualalbum machen, über Ozeane, Menstruation, Gezeiten, Seeungeheuer, Flüssigkeiten, Geistesgestörte, Wahnsinn usw. Am liebsten würde ich ein auf Pan basierendes Album machen. Ich fühle mich zu Pan als Einheit, als Gott hingezogen. Er ist nicht tot. Die Bäume sind Pan, und die Menschheit muss die ganze Erde bepflanzen. Dann werden wir vielleicht überleben, durch die Natur, die sich rächen wird, wenn wir uns nicht ändern. Wir haben einen neuen Coil-Text zu diesem Thema, darüber, dass wir die Natur nicht als den alleinigen Grund für das Dasein auf dieser Erde ansehen. Wir sind nichts als Gärtner."
Im Gegensatz zu seinem Freund David Tibet, der es bedauert, dass es immer noch Leute gibt, die an längst vergangene Götter glauben, sind Götter wie Pan für Jhonn ein wesentlicher Bestandteil seines Glaubenssystems.
David Tibet verfügt über ein sehr komplexes Glaubenssystem. Das tue ich auch. Wir teilen, denke ich, eine gewisse Suche nach mystischer Wahrheit-Schönheit-Reinheit“, meinte Jhonn. „Wir haben nicht viele Dinge, über die wir nicht spotten können. Aber wir besitzen auch einen Glauben an Dinge. Ich denke, alles, was wir sehen, fühlen, denken und träumen können, resultiert aus dem Geist von allem, das vorher gewesen ist und wiederkehren wird. Die Toten sind unter uns. Wir sind aus Sternen, Tieren, Erde, Göttern gemacht. David respektiert meine Fragmentierung von Gott in individuelle Schwerpunkte des Glaubens. Magie wird die künftige Religion sein. Das ist insofern schlecht, weil es die wirklichen Magier blockiert und über das Heute wundern lässt. Wir arbeiten für uns selbst. Pan ist der Mittelpunkt meiner Lebensenergien zum momentanen Zeitpunkt meines Lebens. Er ist ein gefährlicher Spielkamerad.“
Einen besonders vertrauten Kameraden haben Coil am 20. Februar 1994 verloren, als der britische Kultregisseur Derek Jarman („The Garden“, „Edward II“) verstarb. Coil haben nicht nur an seinem letzten Film „Blue“ mitgewirkt, sondern auch den kompletten Score zu seinem 85er Werk „The Angelic Conversation“ geschrieben. Jarmans „poetische Träumerei“ über eine Männerliebe, die auf Shakespeares Sonetten basiert, setzten Coil mit minimalistischen Avantgarde-Ambient-Soundscapes um, die oftmals über den Charakter einer Geräuschkulisse nicht hinauskommen.
"‘The Angelic Conversation‘ war eine Film- und Musikkollaboration, die speziell für Coil ins Leben gerufen wurde. Wir konnten Derek nicht dazu bringen, einen geeigneten Video-Clip fürs Fernsehen zu machen, also machte er einen Film über Männerliebe daraus, der auf Shakespeares Sonetten basiert. Derek hat seitdem gesagt, dass es sein Lieblingsfilm ist. Ich weiß nicht, warum wir so viel Zeit brauchten, um den Soundtrack dazu zu veröffentlichen. Ich glaube, ich habe gedacht, dass die Musik nicht sehr gut für sich selbst funktionieren würde. Dann habe ich meine Einstellung geändert. Die Zeit verändert viele Dinge", stellte der Coil-Sänger fest.
"Das Stück, das wir für Dereks letzten Film ‚Blue‘ machten, war auch eines, das er sehr mochte. Bei Filmpremieren stand er von den Sitzen auf, lachte und applaudierte. Das Stück, das wir als blaue Vinyl-Single veröffentlichten, war bewusst als Darstellung einer geisterähnlichen Erinnerung an die Schwulenclubs Ende der 70er/Anfang der 80er gedacht, als Leute mit Fremden Sex in Hinterzimmern hatten und sich den HIV-Virus erstmals einfingen. Unsere Musik ist eine Verspottung des 70er Disco-Sounds, die dann zu einer höllenähnlichen Landschaft der Angst vor zukünftigen Geschehnissen wird, zurück zur Disco geht usw."
Der Disco-Sound hatte es Coil ohnehin sehr stark angetan. Mit den Veröffentlichungen auf ihrem neugegründeten Eskaton-Label - die Maxis „Nasa-Arab“ und „Philm“ sowie der Track „Protection“ von der „COIL vs ELpH“-Mini-CD - waren Coil weiterhin bereits für einige Club-Hits gut. Mit ihren Projekten wie Black Light District und The Eskaton haben sich Coil vermehrt experimenteller Dance Music gewidmet.
Neben dem bereits angekündigten „International Dark Skies“ sollte auch ein etwas aggressiveres, songorientierteres Album namens „Backwards“ auf Trent Reznors Nothing-Label erscheinen, wozu es leider auch nicht gekommen ist, aber zumindest kursiert es als Demo-Version in den Weiten des Internets.  
Coil wollten sich mehr auf den Soundtrackbereich konzentrieren und reisten nach Los Angeles, um sich mit Gus Van Sant („Drugstore Cowboy“, „My Private Idaho“) und Clive Barker („Hellraiser“, „Cabal“) zu treffen, doch es hat sich dabei nicht wirklich viel ergeben.
„Wir arbeiten bald an verschiedenen Film-Soundtracks. Leider wurden wir bei Oliver Stones ‚Natural Born Killers‘ nicht berücksichtigt. Vielleicht arbeiten wir bei seinem nächsten Projekt zusammen. Zu Greg Arakis Film ‚Totally Fucked Up‘ haben wir Musik beigetragen, und wir sind dabei, bei anderen US-Filmsoundtracks mitzuwirken. Wir wollen nichts Bestimmtes sagen, bis sie fertig sind. Wir werden die Musik zu einigen von frühen Derek-Jarman-Super-8-Filmen machen, die eventuell als Video-Compilation erscheinen werden. ‚Unnatural History II‘ wird dann veröffentlicht, wenn wir ein ähnlich außergewöhnliches Cover wie zur ersten gefunden haben. Die CD wird neben einigen unveröffentlichten Stücken auch 'Red Weather', den originalen 'Anal Staircase'-Mix, 'Another Brown World', 'Contains A Disclaimer', 'Scope' (ein neuer, kompletter Mix), 'S Is For Sleep' und viel mehr enthalten, z.B. auch Outtakes aus unseren neueren Projekten.“ Tatsächlich erschien nach „Unnatural History II“ (1995) zwei Jahre später auch Teil III der Compilation-Serie, diesmal u.a. mit einem Potpourri ihrer für Commercials produzierten Musik, dem bereits erwähnten „Feeder“-Track und der 12“-Version von „Panic“.
Mit „Musick To Play In The Dark“ erschien 1999 aber auch ein neues Coil-Album, das nach diversen Nebenprojekten von Jhonn Balance und Peter Christopherson und ungewöhnlichen musikstilistischen Ausflügen in experimentellere Ambient-Gefilde wieder die alten Fans versöhnte. Aufgenommen im neuen Coil-Studio und erschienen auf dem neuen, eigenen Chalice-Label, auf dem bereits der „Foxtrot“-Sampler zur Unterstützung der Bekämpfung von Jhonns Alkoholsucht veröffentlicht wurde, bot „Musick To Play In The Dark“ den hypnotischen, aber unkonventionellen Sound, der Coil so einzigartig gemacht hat. Da Coil bislang eine stetige Veränderung von eindringlichen orchestralen Versatzstücken mit dunkel brodelndem Pop-Flair über ritualistisch angehauchte Electro-Sequenzen bis zu rein magisch inspirierten avantgardistischen Ambient-Soundscapes forcierten, musste man sehr gespannt auf das neue Werk sein. Im Gegensatz zu dem mystischen Time-Machines-Nebenprojekt und dem vierteiligen Jahreszeiten-MCD-Zyklus, der Coil von einer experimentelleren und schwer zugänglichen Seite zeigte, haben Balance und Peter Christopherson zusammen mit Drew McDowall und Thighpaulsandra zurück zu einem hypnotischen und harmonischen Soundgeflecht gefunden.
Coil kreieren lunare bewusste Musik für eine vorhersehbare Zukunft“, erklärte Jhonn. „Es geht gegen die vorherigen magischen Themen, die wir heraufbeschworen haben. Wir lassen Dinge zu, die wir vorher ausgeschlossen haben. Das Weibliche. Das Zyklische. Und so weiter.“
Man mochte gerade in den filmmusikalisch wirkenden atmosphärischen Instrumentals wie dem über zwölfminütigen „Red Birds Will Fly Out of the East and Destroy Paris in a Night“ die Wärme und Harmonie feststellen, die die Verbindung des männlichen mit dem weiblichen Prinzip hervorruft. Gerade „Red Birds“, dessen prophetischer Titel auf einer Prophezeiung von Nostradamus basiert, zeigt aber auch den immensen Einfluss des neuen Coil-Mitstreiters Thighpaulsandra, der den Track zu 90% kreiert hat. Der von Stockhausen beeinflusste Keyboarder, der auch bei Spiritualized und Queen Elizabeth tätig war, verlieh dem Album seinen intensiven Ausdruck, der sich in ganz verschiedenen elektronischen Spielarten niederschlägt. So beginnt das elfminütige „Red Queen“, das von der Roten Königin in Lewis Carrols Büchern inspiriert wurde, als insektenartige Soundcollage, bevor es durch wunderschön dunkle Klaviertöne und Jhonns typischen Sprechgesang seinen elegischen Charakter gewinnt. Sehr poetisch und minimalistisch sind auch „Broccoli“, das dem Dichter Jeremy Reed gewidmet ist, und das auf William Blake bezogene „The Dreamer is Still Asleep“ ausgefallen. Adäquate Folgeveröffentlichungen waren der CD-Release der zuvor erschienenen limitierten Vinyl-Scheibe „Astral Disaster“ und im Jahre 2000 Vol. 2 von „Musick to Play in the Dark“, während die One-Track-Alben “Queens of the Circulating Library" und "Constant Shallowness Leads to Evil" (beide 2000) wieder experimenteller ausfielen.
Mit der “Live”-Serie began 2003 eine umfassende Dokumentation von Coils Live-Aktivitäten, die 2010 mit der 16 DVDs umfassenden Box “Colour Sound Oblivion“ ihren Höhepunkt erreichte. Dabei war das Kapitel im Jahre 2004 mit dem tragischen Unfalltod von Jhonn Balance bereits Geschichte. Posthum erschienen noch diverse experimentelle Werke wie „ANS“ und „The Remote Viewer“, aber auch die bemerkenswerteren Alben „Black Antlers“ (2004), „The Ape Of Naples“ (2005) und „The New Backwards“ (2008). Bevor Sleazy im Alter von 55 Jahren 2010 im Schlaf verstarb, verbrachte er noch eine schöne Zeit in seiner neuen Wahlheimat Bangkok …

Filmographie: 
1985 The Angelic Conversation, R: Derek Jarman
1992 Sara Dale’s Sensual Massage, R: Sara Dale
1992 The Gay Man’s Guide To Safer Sex, Terrence Higgins Trust
1992 The Living End, R: Greg Araki
1993 Blue, R: Derek Jarman
1993 Totally Fucked Up, R: Greg Araki
1995 The Doom Generation, R: Greg Araki
1995 Se7en, R: David Fincher
1996 Hustler White, R: Rick Castro & Bruce La Bruce
1996 Frisk, R: Todd Verow 
1997 Nowhere, R: Greg Araki 
2002 Rasputin: The Devil In The Flesh, R: Olly Lambert 
2007 Puffball, R: Nicolas Roeg
2009 Devil’s Dairymaid, R: Kym S. Farmen

Diskographie:
1984 Transparent LP/CS/CD
1984 How to Destroy Angels 12"
1984 Scatology LP/CS/CD
1985 Nightmare Culture EP split Current 93
1985 Panic/Tainted Love 12"/CD EP
1986 The Anal Staircase 12"
1985 Horse Rotorvator LP/CS/CD
1987 Gold is the Metal (with the Broadest Shoulders) LP/CS/CD
1986 The Wheel 7"
1987 The Consequences of Raising Hell (the unreleased themes for Hellraiser) 10"/CS/CD EP
1990 Wrong Eye/Scope 7"
1990 Unnatural History (Compilation Tracks Compiled) CD
1990 Windowpane 12"/CD EP
1991 Love's Secret Domain LP/CS/CD
1991 The Snow 12"/CS/CD EP
1992 Stolen and Contaminated Songs CD
1992 How to Destroy Angels (Remixes and Re-Recordings) CD
1993 Airborne Bells/Is Suicide a Solution? 7"
1993 Themes for Derek Jarman's Blue 7"
1994 The Angelic Conversation CD
1994 Nasa Arab/First Dark Ride 12" Coil vs. the Eskaton
1994 Born Again Pagans CD EP Coil vs. ELpH
1994 pHILM #1 10" as ELpH
1995 Worship the Glitch CD/2x10" ELpH vs. Coil
1995 Windowpane/The Snow CD
1995 Unnatural History II (Smiling in the Face of Perversity) CD
1996 A Thousand Lights in a Darkened Room CD/2xLP as Black Light District
1997 Unnatural History III (Joyful Participation in the Sorrows of the World) CD
1998 Time Machines CD/2xLP as Time Machines
1998 Spring Equinox 7"/CD EP
1998 Summer Solstice 7"/CD EP
1998 Autumn Equinox 7"/CD EP
1999 Winter Solstice 7"/CD EP
1999 Astral Disaster LP/CD
1999 Musick to Play In the Dark Vol. 1 CD/LP
1999 Zwolf CD LP as ELpH
2000 Queens of the Circulating Library CD LP
2000 Musick to Play In the Dark Vol. 2 CD/2xLP
2000 Time Machines from the Heart of Darkness CD as Time Machines
2000 Constant Shallowness Leads to Evil CD
2001 A Guide for Beginners: A Silver Voice CD + A Golden Hair CD
2002 The Remote Viewer CD-R/2CD
2003 Live Four CD
2003 Live Three CD
2003 The Restitution of Decayed Intelligence 10"
2003 ANS CD
2003 Live Two CD
2003 Live One 2CD
2003 Live Box 6CD+CD-R
2003 Megalithomania! CD-R
2004 Black Antlers CD-R/2CD
2004 Selvaggina: Go Back Into The Woods CD-R
2004 ANS 3xCD+DVD
2005 …And the Ambulance Died in His Arms CD
2005 The Ape of Naples CD/4LP
2006 Live In Porto CD
2006 Animal Are You? CDS
2008 The New Backwards CD
2010 Colour Sound Oblivion 16xDVD

Playlist:
1 Coil - Never (The Angelic Conversation) - 06:02
2 Coil - Hellraiser Theme (Hellraiser) - 02:48
3 Coil - The Hellbound Heart (Hellraiser) - 02:20
4 Coil - The Box Theme (Hellraiser) - 03:04
5 Coil - No New World (Hellraiser) - 03:56
6 Coil - Main Title (Hellraiser) - 03:12
7 Coil vs ELpH - Protection (The Gay Man's Guide To Safer Sex) - 06:54
8 Coil - Further Back And Faster (The Living End) - 07:55
9 Coil - Theme From Blue (Blue) - 02:20
10 Coil - The Snow (The Living End) - 06:40
11 Coil - Who'll Tell? (Totally Fucked Up) - 03:13
12 Coil - Dark River (Frisk) - 06:29
13 Coil - First Dark Ride (The Doom Generation) - 10:51
14 Coil - Another Brown World (Unnatural History II) - 09:40
15 Coil - At The Heart Of It All (Frisk) - 05:11
16 Coil - Tainted Love (Hustler White) - 05:52
17 Coil - Tenderness Of Wolves (Frisk) - 04:25
18 Coil - Amethyst Deceivers (Puffball) - 06:41
19 Coil - The Sleeper II (Frisk) - 05:21
20 Coil - Bee Has The Photos (Frisk) - 04:55
21 Coil - Dismal Orb (Frisk) - 07:33
22 Coil - The Sea Princess (Astral Disaster) - 14:10
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Sonntag, 13. März 2011

Playlist # 54 vom 13.03.11 - TRENT REZNOR + ATTICUS ROSS Special

Zu den großen Überraschungen der jüngsten Oscar®-Verleihung zählte sicher der Academy Award® in der Kategorie „Music Score“: Dass Neulinge im Filmgeschäft wie Trent Reznor und Atticus Ross mit ihrem Soundtrack, den sie für David Finchers Portrait des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg, „The Social Network“, kreierten, sogar preisgekrönte Veteranen wie Alexandre Desplat, John Powell und Hans Zimmer hinter sich ließen, war so bestimmt nicht vorauszusehen.
Atticus Ross und Trent Reznor
So ganz unbekannt sind die beiden Oscar®-Gewinner in der Filmbranche allerdings auch nicht. Atticus Ross machte erst kürzlich mit seinem ethnisch angehauchten, rhythmisch-eindringlichen Score zum Endzeit-Drama „The Book Of Eli“ auf sich aufmerksam, und Trent Reznor ist mit seinem Projekt Nine Inch Nails seit 1993 immer wieder auf Soundtracks von Filmen renommierter Regisseure wie Oliver Stone („Natural Born Killers“), David Fincher („Sieben“), Alex Proyas („The Crow“) oder David Lynch („Lost Highway“) zu finden. Diesen Umstand hat Reznor vor allem der Tatsache zu verdanken, dass Nine Inch Nails seit ihrer Gründung im Jahre 1988 schnell zu einer festen Größe der alternativen Musikszene avancierten.
Dabei sah zunächst alles danach aus, als würde Trent Reznor eine Karriere als Konzertpianist einschlagen. Doch als er in Teenagerjahren mit der Rockmusik in Berührung kam, fand er in ihr eine adäquatere Möglichkeit, sich auszudrücken, also brachte er sich selbst das Spielen einiger Instrumente bei und faszinierte sich für die unendlichen Möglichkeiten, die sich durch die technischen Entwicklungen boten. In welche musikalischen Richtungen vor allem die ersten erschwinglichen Synthesizer führen konnten, beobachtete Reznor bei europäischen Vertretern der (Post-)Industrial-Szene wie Cabaret Voltaire, Throbbing Gristle und Einstürzende Neubauten, aber auch die amerikanischen Pendants wie Ministry und Skinny Puppy sagten ihm sehr zu. Nach diversen eher unbefriedigenden Engagements bei lokalen Acts begann Trent Reznor 1988 seine eigenen Ideen unter dem Namen Nine Inch Nails konsequent weiterzuentwickeln.
Das 89er Debütalbum „Pretty Hate Machine“ spielte er zwar im Alleingang ein, ließ die spektakuläre Mixtur aus harten Industrial-Gitarren, coolen Synthi-Sounds und extrem eingängigen Melodien aber von Profis wie Flood (U2, Cabaret Voltaire, Soft Cell, New Order), Keith LeBlanc (Mark Stewart And The Maffia, Sugarhill Gang Band, Tackhead) und John Fryer (Depeche Mode, Fad Gadget, Die Krupps) veredeln.
Lucas Hilbert schreibt in seiner Rezension auf amazon.de:
„Mit dem Album ‚Pretty Hate Machine‘ wurde für ein kommerziell interessantes Publikum der Durchbruch zu einer genießbaren Variante der Industrial Music geschafft und in der Popkultur die entsprechende Schmuddel-Duftmarke gesetzt. Die aggressive Herrschaft der Klänge in diesem Album wurde zuerst von depressiv veranlagten Klubbesuchern verinnerlicht, die zu den Rhythmen umherwirbelten und sich die von Angst besessenen Überzeugungen aneigneten. Seit ihrem Erscheinen stehen die hart gesottenen Ansichten dieses Albums für eine ästhetische Träumerei von den Leidenswegen, auf die uns die Maschinen treiben. Die Tracks von zischenden Maschinen und dissonanten Überlastungen fallen über einen her - außerhalb aller Wege von moderner, gefälliger Vermittlung. Hits wie ‚Head Like a Hole‘ und ‚Down in It‘ sind an ihren sarkastischen Beats und an ihren durchdringenden Riffs zu erkennen, ebenso an den feindseligen Aussagen ihrer Texte, die den Hörer mit ihrer Flut von respektloser Kritik einfangen. ‚Pretty Hate Machine‘ ist keine leichte Kost und trifft in unserem Innersten einen empfindlichen Nerv.“
Doch drei Jahre später hat sich der Sound von Nine Inch Nails grundlegend geändert. Die 1992 veröffentlichte EP „Broken“ wartete kaum noch mit den ausgedehnten elektronischen Klanglandschaften auf, sondern präsentierte harten Industrial-Metal, wobei der Track „Gave Up“ – im Remix von Coil - erstmals den Sprung auf einen Soundtrack („The Young Americans“) schaffte. Der brachiale Gift-und-Galle-Industrial-Mix wurde zum Glück mit dem 1994er Album „The Downward Spiral“ in komplexere, aber auch eingängigere Gefilde überführt, wie die grandiose Single „Closer“ meisterhaft demonstriert. „Closer“ fand den Weg gleich auf drei Soundtracks.
Dass David Fincher das Stück in seinem düsteren Thriller „Sieben“ einsetzte (im Precursor-Remix von Coil), bedeutete quasi seine erste „Zusammenarbeit“ mit Trent Reznor. Darüber hinaus wurde das Stück in Tony Scotts Thriller „The Fan“ und im 2007er Remake von „The Hitcher“ verwendet. Das Jahr 1994 ist insofern bemerkenswert, weil Trent Reznor nicht nur eigens für den Gothic-lastigen Soundtrack der Comic-Verfilmung von James O’Barrs „The Crow“ den Joy-Division-Klassiker „Dead Souls“ eingespielt hat, sondern auch den Soundtrack zu Oliver Stones moderne Bonny-&-Clyde-Variante „Natural Born Killers“ produzierte und dabei die drei NIN-Stücke „Burn“, „Something I Can Never Have“ und „A Warm Place“ einfließen ließ.
Weitere Soundtrack-Aufträge beinhalteten den Score zum Computerspiel „Quake“ (1996) und die Produktion des Soundtracks zu David Lynchs „Lost Highway“ (1997), der neben dem Score von Angelo Badalamenti auch „The Perfect Drug“ von Nine Inch Nails und die beiden Trent-Reznor-Cues „Videodrones; Questions“ und „Driver Down“ enthielt.
Mit Nine Inch Nails ging es nur noch sporadisch im regulären Kontext weiter. Bis zum nächsten regulären Album-Release „The Fragile“ sollten fünf Jahre vergehen, doch dafür war das Doppel-Album vollgepackt mit starken Singles und hitverdächtigen Songs („The Day The World Went Away“ wurde sogar im Trailer zum vierten „Terminator“-Film „Die Erlösung“ verwendet).
‘The Fragile‘ ist sogar noch düsterer als das 1994 erschienene Album ‚The Downward Spiral‘ da es ständig mit finsterer Visage daherkommt. Trent Reznors heftige Sammlung von Kettensägen-Popmusik ist ein bedrückendes Werk, das sich durch die beiden CDs mit der Intensität einer Schrotflinte auf und ab bewegt. Es ist einen Augenblick lang gedämpft und im nächsten darauf explosiv, es mischen sich manchmal im Laufe eines Songs Trotz und Wut mit herzzerbrechender Resignation. Dennoch ist Reznors grimmiger und kompromissloser Stil ansprechend und unbestritten unterhaltsam, selbst wenn er Gesang total vermeidet. Unverändert sind die langen Passagen, die er wie besessen einsetzt, um den Hörer auf eine dynamische, aufregende Fahrt mitzunehmen. Die ruhigen Töne, die das Instrumentalstück ‚Just Like You Imagined‘ einleiten, explodieren plötzlich in ein Sperrfeuer von Rhythmen ohne jedes Taktmaß und in schlingernde Keyboard-Riffs, die alle zu einem vehementen Abschluss anschwellen. Allein die hier präsentierten Klangerfindungen sind schon erstaunlich. Reznors Produktion kommt der von Brian Eno nahe, was die Dynamik anbetrifft, obwohl sie aus einer völlig anderen Sensibilität heraus erwächst. ‚Starfuckers Inc.‘ benutzt zerhackte Stimmen als Verse und eine schreiende Meute als antreibenden Refrain im Stil von Ministry, um einige von NIN's Nachahmer (am deutlichsten Marilyn Manson) gnadenlos herunterzumachen. Obwohl es hier nichts für das Tanzparkett so richtig geeignetes gibt wie z.B. ‚Closer‘ auf dem Album ‚Downward Spiral‘, kommt ‚Where Is Everybody‘ dem doch sehr nahe, da es hier langsame, erschöpfende Drehungen und Adrian Belews dahingleitendes Gitarrenspiel gibt. Die Songs von ‚The Fragile‘ sind letztlich einfache Erkundungen einer tiefgehenden Desillusionierung. Sobald Reznor allerdings aufhört, sie zu verzerren, sind sie hervorragende Klanglandschaften voller Wut, die gleichermaßen erschreckend und schön sind“, urteilt Matthew Cooke in seiner Rezension auf amazon.de.
Weitere sechs Jahre gingen bis zum nächsten Album „With Teeth“ (2005) ins Land, das Reznor zusammen mit Alan Moulder (Depeche Mode, The Smashing Pumpkins) produzierte und sich etwas gefälliger und elektronischer präsentierte als das epische „The Fragile“-Werk.
Mit dem 2007 veröffentlichten Album „Year Zero“ unternahm Reznor eine Zeitreise ins Jahr 2022 und verarbeitete seine düsteren Zukunftsvisionen in einem stark elektronisch geprägten Konzeptalbum, das voller außergewöhnlicher Klänge und Improvisationen steckt, sporadisch aber auch von großer Schönheit durchzogen wird.
„Mit ‚Year Zero‘ setzt der Meister der Endzeitstimmung seinem Werk die Dornenkrone auf - und sich selbst an die Spitze der Verschwörungstheoretiker. Reznor schreibt die Idee vom totalen Überwachsungsstaat, die Orwell in ‚1984‘ meisterhaft skizziert hat, mit dieser Platte fort. Die USA im Jahr 2022: In God's Own Country ist der Teufel los. Das Land der Freien wird von einer fundamental religiösen Diktatur regiert, der nur ein paar viral vernetzte Guerrilleros die Stirn bieten. Dieser Plot ist der Ausgangspunkt für Reznors ambitioniertestes Projekt. Parallel zu diesem jüngsten macht seit Wochen das letzte Gerücht die Runde. Das neue Album der Nine Inch Nails wird von einer Kampagne begleitet, wie sie die Musikindustrie noch nicht erlebt hat. Reznor überzieht die reale wie die virtuelle Welt mit einer Flut von kryptischen Fingerzeigen auf das Jahr Null. Band-Shirts, auf Listening Sessions verteilte Buttons, zufällig gefundene USB-Sticks - immer wieder tauchen Hinweise und Links auf. Sie führten tiefer und tiefer in die labyrinthische Welt einer vielleicht gar nicht so fernen Zukunft. ‚Year Zero‘ verwischt auf diese Art Grenzen, um sie konsequent neu zu definieren - und gibt dem Begriff Gesamtkunstwerk so eine ganz neue Bedeutung. Um den Malstrom dieser mäandernden Fantasie in Songs zu kanalisieren, haben Reznor und seine alten Spießgesellen Atticus Ross und Alan Moulder wieder ein ganzes Heer von unerbittlich tickenden Sequenzern, kreischenden Gitarren, hämmernden Beats und suggestiver Sounds in Stellung gebracht. ‚Year Zero‘ ist nicht nur ein neuer Höhepunkt in Reznors künstlerischem Denken. Mit dieser Platte hat er seine Musik noch weiter ausdifferenziert - und auf den Punkt gebracht. Den Berserker lässt er zwar immer noch gern von der Leine. Doch auf das kontrolliert infernalische Klanggewitter folgte heute die Ruhe nach dem Sturm. Und in der liegt ja bekanntlich die Kraft. Der passionierte Nihilist hat damit die Quadratur des Kreises geschafft: Schließlich kommt es nicht oft vor, dass eine Platte, die vom Armageddon erzählt, Anlass zu uneingeschränktem Optimismus gibt“, urteilt Pure.de.
Das nachfolgende Doppel-Album „Ghosts I-IV“ (2008) erwies sich wiederum als ganz anderes Konzeptalbum, als eine Sammlung von 36 namenlosen Instrumentalstücken, die recht düster und ruhig Exkursionen durch psychedelische, aber auch sperrige Ambient-, Dub- und Electronica-Gefilde unternahmen.
Zumindest in filmmusikalischer Hinsicht stellte das von Trent Reznor und Atticus Ross produzierte Album eine elaborierte Fingerübung dar, fiel aber letztlich zu experimentell aus, um als Höhepunkt in der NIN-Diskographie betrachtet werden zu können.
Mit dem ebenfalls 2008 auf seinem eigenen Null-Label veröffentlichten letzten Album „The Slip“ kehrte Reznor wieder zu den großartigen Songstrukturen früherer Meisterwerke zurück.
2009 kündigte Trent Reznor an, mit Nine Inch Nails eine Pause einzulegen. Vielleicht gibt ihm der Erfolg mit dem Soundtrack zu „The Social Network“ den nötigen Antrieb, auf diesem Terrain seine Meisterschaft weiter auszubauen. Für „The Social Network“ war Trent Reznor auf jeden Fall Finchers erste Wahl:
„Ich finde, dass Trent einzigartig ist, sowohl als Technik-Freak als auch als Kommunikationsexperte. Er verfügt über eine ganz spezielle Beziehung zu seinem breit gefächerten Publikum, die er sehr ernst nimmt. Und wer kann in musikalischer Hinsicht besser über Innovation und Technologie und Kommunikation und Verbindungsmöglichkeiten reden als Trent?“, erzählte der Regisseur dem Online-Magazin Pitchfork.com.
David Fincher, der übrigens auch das Musikvideo zu NIN’s „Only“ drehte, hat Reznor und Ross bereits mit dem Soundtrack zum Remake des schwedischen „Millennium“-Auftakts „The Girl With The Dragon Tatoo“ beauftragt.
Atticus Ross arbeitet mit Trent Reznor seit dem NIN-Album „With Teeth“ eng zusammen. Mitte der 90er fing er als Programmierer für Bomb the Bass an, arbeitete dann mit Barry Adamson zusammen, ehe er mit Claudia Sarne und Adam Holden seine eigene Band 12 Rounds gründete.
 How To Destroy Angels
Zusammen mit Trent Reznor und dessen Frau Mariqueen Maandig rief Ross 2010 auch das Projekt How To Destroy Angels ins Leben, dessen Name von einem Frühwerk der britischen Avantgarde-Band Coil inspiriert wurde. Seine ersten Filmerfahrungen sammelte Ross, als er zusammen mit seiner Frau Claudia Sarne und seinem Bruder Leopold für die Hughes-Brüder 2004 die Fernsehserie „Touching Evil“ vertonte und dann deren Part in der Film-Anthologie „New York, I Love You“, bevor er mit „The Book Of Eli“ seinen ersten Soundtrack für einen kompletten Kinofilm produzierte.
Statt einer kompletten Diskografie, die Ihr z.B. hier findet, gibt es an dieser Stelle nur eine Auflistung der Filmmusik-Beiträge von Trent Reznor und Atticus Ross.

1993: "The Young Americans” (Gave Up)
1994: “The Crow – Die Krähe” (Dead Souls)
1994: “Natural Born Killers” (Burn, Something I Can Never Have, A Warm Place)
1995: „Sieben“ (Closer [Precursor])
1996: „Quake“ (Videogame-Soundtrack)
1996: “Der Fan“ (Closer to God - uncredited)
1997: “Lost Highway“ (The Perfect Drug, Videodrones; Questions, Driver Down)
2000: “Final Destination“ (Into the Void)
2001: “Tomb Raider” (Deep)
2004: „Mann unter Feuer“ (The Mark Has Been Made, The Wretched, The Art of Self Destruction - Part One, The Downward Spiral [The Bottom], Self Destruction - Part Two, The Great Below - jeweils nur im Film)
2004: “Touching Evil” (TV-Serien-Filmmusik von Atticus Ross, Leopold Ross, Claudia Sarne)
2005: “Doom“ (You Know What You Are [Remix von Clint Mansell])
2007: “The Hitcher“ (Closer)
2007: “300” (Just Like You Imagined - nur im Trailer)
2008: “Wanted” (Every Day Is Exactly the Same – nur im Film)
2009: “Terminator: Die Erlösung“ (The Day the World Went Away - nur im Trailer)
2009: “The Book Of Eli” (Film-Soundtrack von Atticus Ross)
2010: “The Social Network” (Film-Soundtrack von Trent Reznor und Atticus Ross)

Playlist:
1 Trent Reznor & Atticus Ross - Pieces From The Whole (The Social Network) - 04:18
2 Nine Inch Nails - Dead Souls (The Crow) - 04:52
3 Nine Inch Nails - Something I Can Never Have (Natural Born Killers) - 04:04
4 Nine Inch Nails - Closer (The Downward Spiral) - 06:13
5 Nine Inch Nails - Intermission (Quake) - 02:28
6 Trent Reznor - Driver Down (Lost Highway) - 05:18
7 Nine Inch Nails - The Downward Spiral [The Bottom Remix by Coil] (Further Down The Spiral) - 07:28
8 Nine Inch Nails - Deep (Lara Croft: Tomb Raider) - 04:07
9 Nine Inch Nails - The Great Below (The Fragile) - 05:16
10 Nine Inch Nails - The Mark Has Been Made (The Fragile) - 05:15
11 Atticus Ross - Movement (The Book Of Eli) - 03:07

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