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Dienstag, 13. Juli 2021

Playlist #323 vom 18.07.2021 - NEUHEITEN 2021 (5)

In den vergangenen Wochen sind so viele neue Soundtracks erschienen, dass eine Sendung nicht ausreicht, um sie auf angemessene Weise vorzustellen, weshalb sich nach der letzten Ausgabe der Soundtrack Adventures mit neuen Filmmusiken und Artverwandtem gleich die nächste ins Spiel einbringt. Heute gibt es von prominenten Komponisten wie Brian Tyler, George Fenton und Lorne Balfe sogar je zwei neue Arbeiten zu hören, dazu gesellen sich eine Vielzahl von neuen Namen und Musiken aus Dramen, Thrillern, Netflix-Serien, Animationsfilmen und Dokumentationen. 
Eröffnet wir die Sendung von dem israelischen Komponisten Frank Ilfman, der zunächst Posaune und Klavier am Jaffa Conversatorium of Music studierte, im Alter von dreizehn Jahren zur Tel Aviv Dixieland Band stieß und zur Filmmusik stieß, als er die Bavaria Studios besuchte, wo er Klaus Doldinger kennenlernte, der gerade die Musik zu „Die unendliche Geschichte“ aufnahm. 
Mittlerweile hat Ilfman die Musik zu über 100 Fernsehserien, Kurzfilmen und Kinoproduktionen beigesteuert. Für Yuval Adlers Spionage-Thriller „The Operative“ mit Diane Kruger und Martin Freeman in den Hauptrollen komponierte er eine einfühlsam-melodische und dramatische Musik. 
„Yuval ist ein großer Fan thematischer Musik, aber nicht im konventionellen Sinne einer geradlinigen Melodie, sondern eher als Sound-Cluster und Texturen, die in verschiedenen Teilen des Films wiederholt und mit einigen der Charaktere assoziiert werden können“, meint Ilfman. „Ich fand, es war die perfekte Möglichkeit, um einige alte Synthesizer zu verwenden, die nicht immer gestimmt sind und dem großen und schweren, tiefen Orchester fast eine lebendige, fließende Textur verleihen können. Wir haben ein 80-köpfiges Orchester mit einer großen Streichergruppe mit zusätzlichen Celli und Bässen verwendet, die in den Teldex Studios in Berlin aufgenommen wurden, um diese zusätzlichen Tiefentexturen zu kreieren, die dem Thriller das Gefühl der Gefahr vermitteln. Für Rachel wollte ich etwas, das immer noch ein Gefühl von tief beunruhigender Emotion vermitteln kann, und hielt eine Solo-Harfe für das perfekte Instrument, da sie schön und sanft klingen kann, aber bei Bedarf auch unruhig.“ 
Uberto Pasolinis berührendes Drama „Nowhere Special“ erzählt die Geschichte des 35-jährigen Fensterreinigers John, der nicht nur alleinerziehend ist, seit die Mutter seines Sohnes kurz nach der Geburt gegangen war, sondern eine neue Familie für seinen dreijährigen Sohn finden muss, als er die Diagnose erhält, nur noch wenige Monate leben zu dürfen. „Es war sehr wichtig, den richtigen Sound und Ton für den Film zu finden“, erklärt Komponist Andrew Simon McAllister. „Der Film selbst weist eine so delikate und emotionale Story auf, dass es wichtig war, es mit der emotionalen Musik nicht zu übertreiben. John ist ein einfacher Charakter, und die richtige Instrumentation für John und seinen Sohn zu finden war der Schlüssel. Ich fand, dass Piano und Streicher zu viel seien, dass die Gitarre wirklich mit ihnen kommunizierte. Ich habe Vater- und Sohn-Themen entwickelt, die miteinander verflochten werden können, während sich ihre Beziehung im Laufe des Films entwickelt und im letzten Track ,Final Journey‘ gipfelt, als John endlich eine Entscheidung trifft, wen er für Micheal ausgewählt hat.“
Ähnlich einfühlsam ist auch der Score von Jeff Russo und Zoë Keating zur HBO-Produktion von „Oslo“ ausgefallen, der Adaption des gleichnamigen Theaterstücks von J.T. Rogers mit Ruth Wilson und Andrew Scott in den Hauptrollen eines norwegischen Ehepaars, das am Rande der Verhandlungen zum Friedensabkommen von Oslo, das den Nahostkonflikt zwischen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und Israel lösen soll, mit einer engagierten Gruppe von Israelis und Palästinensern dafür sorgt, dass das Abkommen überhaupt zustande kommt. 
Taylor Sheridan hat nicht nur in Fernsehserien wie „Veronica Mars“, „Sons of Anarchy“ und „Yellowstone“ als Schauspieler mitgewirkt, sondern ist vor allem durch seine Drehbücher zu den beiden „Sicario“-Filmen sowie „Hell or High Water“ bekannt geworden. Gelegentlich tritt der US-Amerikaner auch als Regisseur in Erscheinung. In dem Action-Drama „Those Who Wish Me Dead“, für das er zusammen mit dem Autor der Romanvorlage, Michael Koryta, das Drehbuch verfasst hat und bei dem er darüber hinaus die Regie führte, schickt er Angelina Jolie als Survival-Expertin und Feuerwehrfrau in die Einsamkeit der Berge, wo sie die Katastrophe einer Mission in Montana zu verarbeiten versucht, bei der drei Menschen ums Leben gekommen sind. Dabei begegnet sie einem Jungen, der Zeuge eines Mordes gewesen ist und nun von einem Verbrecher-Duo gejagt wird. 
Brian Tyler schuf dazu ebenso eine dramatische, vollorchestrale Musik wie zum bereits 9. Teil der erfolgreichen „Fast and Furious“-Reihe. 
Keltisch gefärbte Klänge gibt es von Timothy Williams zum romantischen Drama „Finding You“ zu hören, wobei er sich für die Vertonung der Romanze zwischen einer vielversprechenden Violinistin und einem jungen Filmstar die Unterstützung von Kieran Kiely holte, der durch seine Zusammenarbeit mit Sinéad O’Connor, Stevie Nicks und David A. Stewart bekannt geworden ist. 
„Wir fanden in Zoë Conway die perfekte Violinistin, um sowohl das virtuose klassische Material zu spielen als auch das witzige und rhythmische irische Zeugs. Abgerundet wird die irische ,Band‘ durch den legendären John McSherry, Steve Coogan, Paul Cartwright und Ash Soan“, erzählt Williams. „Während die irischen Farben den Film durchdringen, wollten wir dennoch eine dramatische Partitur schaffen, die Finleys Reise des Wachstums, der Freundschaft und der Entdeckung abdeckt, mit Streichern, Klavier, Elektronik und einer Flut von Schlaginstrumenten, darunter mehrere keltische Harfen, Autoharfe, Mandoline und eine irische Bouzouki. Der Score wird von der Bodhran angetrieben und darüber sitzen die Pfeifen und Uilleann Pipes, gespielt von John McSherry. Es hat so viel Spaß gemacht, diese mitreißende abenteuerliche Partitur zu erstellen.“ 
Für Victor Vus übernatürlichen Horror-Film „The Guardian“ stand sein langjähriger Komponist Christopher Wong vor der Herausforderung, eine musikalische Welt zu finden, die eine Verbindung zwischen den übernatürlichen Themen und vietnamesischem Electro-Pop herstellt. 
„Der Score, den wir für ,The Guardian‘ komponierten, ist anders als alle Scores, die wir zuvor mit dem Regisseur realisiert hatten. Statt unserer normalen Tendenz zu orchestraler Musik besteht dieser Score zu großen Teilen aus elektronischer Musik und Sound Design, und es hat Spaß gemacht, etwas auszuprobieren, was wir vorher nicht gemacht haben. Ebenso ungewöhnlich war die Notwendigkeit, eine gehörige Portion EDM und Pop-Musik zu kreieren, da es in der Geschichte um einen College-Studenten geht, der ein Pop-Star wird.“ 
Jordi Garcia Rodriguez beleuchtet in seinem Dokumentarfilm „Non-Citizens“ das Schicksal zentralafrikanischer Immigranten, die in den Auffanglagern unter schrecklichen Umständen um ihr Leben kämpfen. Der Film kontrastiert die Nöte der Menschen in Afrika mit den abstrakten, philosophischen Sorgen einer europäischen Frau in Berlin. 
„Da ich selbst Immigrant bin, war ich von dem Plot des Films wirklich fasziniert“, berichtet der seit 2001 in Hamburg lebende Komponist Leon Gurvitch. „Vor zwanzig Jahren kam ich als Immigrant nach Deutschland und ließ meine Vergangenheit in Weißrussland zurück, so dass ich Erfahrungen aus erster Hand darüber besitze, wie man sich als Fremder fühlt und von Grund auf ein neues Leben aufbaut. Mein Modus operandi besteht in dem Komponieren auf Papier, also begann ich zu improvisieren und mit Sound-Fusion-Effekten zu experimentieren, um das Drama auszudrücken, das das Leben der Flüchtlinge begleitet. Ich wollte afrikanische Percussions verwenden und sie mit moderner klassischer Musik verbinden.“ 
Der erfolgreiche britische Komponist George Fenton („Planet Erde“, „Gandhi“, „Zeit der Wölfe“, „König der Fischer“) vertonte mit „The United Way“ die Erfolgsgeschichte des englischen Top-Fußball-Clubs Manchester City sowie mit „The Secret – Das Geheimnis“ eine Spielfilm-Adaption des Selbsthilfe-Bestsellers „The Secret“ von Rhonda Byrne mit Katie Holmes und Josh Lucas in den Hauptrollen, wofür Fenton sehr lyrische Klänge fand. 
Nach über zwanzig Kurzfilmen in den letzten fünf Jahren präsentiert der französische Komponist Raphaël Dargent aks PHAR mit „L’instant présent“ seinen ersten Spielfilm-Score. Der Film von Drehbuchautor, Regisseur und Schauspiler Florian Hessique erzählt die Geschichte eines Mannes, der nach einem Sturz vom Pferd für zehn Jahre im Koma lag und nun ohne Erinnerungen an sein früheres Leben in seine an sich vertraute Umgebung zurückkehrt. 
„Was wäre, wenn ich ein Orchester hätte, um Musik für ein Karussell zu schreiben? Wie würde das klingen? Das war das grundlegende Konzept hinter dem Score für ,L’instant présent‘“, erklärt PHAR. „Die Idee kam ganz natürlich auf, da das Reiten ein Hauptthema des Films darstellt. Darüber hinaus passte das Komponieren von Musik, die die Idee eines unendlichen Kreises vermittelt, hervorragend zur Erzählstruktur. Ich wählte ein Orchester mit sehr wenig Blechbläsern und arrangierte die Musik so, dass sie an die Kindheit erinnert, mit subtilen und unbeschwerten Texturen. Es war der beste Weg, die Naivität und Nostalgie, die der Regisseur suchte, zu erfassen.“ 
Nach neun Filmen hat sich das erfolgreiche Horror-Franchise „Saw“ so ziemlich ausgelutscht, doch nun kommt mit „Spiral“ ein Spin-Off in die Lichtspieltheater, bei dem Darren Lynn Bousman, Regisseur der Sequels Nummer 2, 3 und 4, auf den Regiestuhl zurückkehrt und dabei natürlich Komponist Charlie Clouser für die vertraute musikalische Atmosphäre sorgen lässt, wobei die vertrauten Amanda- und Zepp-Themen erst im letzten Drittel des Films ausgespielt werden. 
Mit „Sasquatch“ folgt Regisseur Joshua Rofé dem investigativen Journalisten David Holthouse, der einen fünfundzwanzig Jahre alten Dreifachmord an drei Cannabis-Züchtern in den Wäldern von Mendocino County aufzuklären versucht, wofür angeblich eine mythische Kreatur verantwortlich gewesen sein soll. 
„In seinem Kern geht es in ,Sasquatch‘ um das Unbekannte und wie die der Menschheit angeborene Angst vor dem, was gerade um die Ecke lauern könnte, zu größeren Tropen in unserer Gesellschaft beiträgt“, erklärt der Komponist H. Scott Salinas. „Das Ziel der Filmmusik war es, den Zuschauer an diesen unbequemen Ort zu führen, an dem man sich tief im Wald befindet und es bald dunkel wird und man plötzlich nicht mehr dort sein möchte. Jeder Sound in der Partitur wurde sorgfältig kuratiert, um eine beunruhigende Qualität zu haben - Percussion aus Blättern, die unter den Füßen zerquetscht werden, eine entfernte und verzerrte Orgel, verlangsamte und trällernde Streicher und über Gitarrenverstärker spielende Klaviere.“ 
Playlist: 
1. Frank Ilfman - Rachel's Theme (The Operative) - 05:00 
2. Andrew Simon McAllister - Father Son (Nowhere Special) - 02:16 
3. Jeff Russo & Zoë Keating - What Will Become of Us (Oslo) - 06:20 
4. Brian Tyler - The Love of a Father (Those Who Wish Me Dead) - 02:07 
5. Brian Tyler - Transitions (F9) - 02:42 
6. Hanan Townshend - Opening Titles (Blue Miracle) - 02:03 
7. Timothy Williams & Kieran Kiely - Sweeny's Story (Finding You) - 03:50 
8. Ólafur Arnalds - Saudade (When We Are Born) - 02:30 
9. Lorne Balfe - Fireflies (Black Widow) - 03:13 
10. Lorne Balfe - Homecoming (The Tomorrow War) - 02:17 
11. Christopher Wong - Remembrances (The Guardian) - 02:42 
12. Leon Gurvitch - Waves (Non-Citizens) - 04:16 
13. Robin Schlochtermeier - The Plan (A Space In Time) - 04:25 
14. George Fenton - The United Way Credits (The United Way) - 03:32 
15. George Fenton - Finding the Letter (The Secret Dare to Dream) - 03:43 
16. Debbie Wiseman - William I (The Music of Kings & Queens) - 03:55 
17. Varqa Buehrer - Let Me God (Better Days) - 03:44 
18. PHAR - L'Instant présent (L'Instant présent) - 04:27 
19. Antonio Pinto - No One Gets Hurt (The Mosquito Coast - Season 1) - 03:55 
20. Pascal Gaigne - Créditos finales (Ilargi Guztiak) - 04:07 
21. Gábor Keresztes - Be (Preparations to Be Together for an Unknown Period of Time) - 03:13 
22. Jeff Grace - Colorado (Sweet Tooth - Season 1) - 03:43 
23. Charlie Clouser - Be Partners (Spiral) - 05:39 
24. David Holmes - Safe Travels, Mrs. Capelli (No Sudden Move) - 03:43 
25. Martin Phipps - Jenny (SOLOS) - 03:47 
26. Marco Beltrami & Marcus Trumpp - Main Titles (Fear Street Part One: 1994) - 02:08 
27. Mark Kilian - The Office (President in Waiting) - 04:32 
28. H. Scott Salinas - Mendo (Sasquatch) - 05:05 
29. Dan Romer - I Wish I Could Take It Back (Luca) - 04:01 
30. Navid Hejazi - Inicio (La Piel Del Volcan) - 09:43

Samstag, 12. Oktober 2019

Playlist #277 vom 13.10.2019 - NEUHEITEN 2019 (6)

Nach zwei Monaten ist es wieder an der Zeit, neue Scores und Artverwandtes bei Soundtrack Adventures zu präsentieren. Mit dabei sind alte Bekannte wie Max Richter, Craig Armstrong, Brian Tyler, Zbigniew Preisner, Pascal Gaigne, neue Musik aus Fernsehserien wie „13 Reasons Why“, „Handmaid’s Tale“ und „Yellowstone“, Wieder- und Neuveröffentlichungen früherer Arbeiten von Kenyon Hopkins und Christopher Young sowie eine neue Stummfilmmusik des Sheffielder Duos In The Nursery.

Den Anfang macht Max Richter, der bei „Ad Astra“ erstmals mit Regisseur James Gray („Helden der Nacht – We Own the Night“, „Two Lovers“) und Hauptdarsteller Brad Pitt zusammenarbeiten durfte. In dem Science-Fiction-Film, der gerade in den deutschen Kinos läuft, spielt der Hollywood-Star einen Astronauten und Raumfahrt-Ingenieur, der im All nach seinem Vater (Tommy Lee Jones) sucht, der vor dreißig Jahren mit seiner Crew nach außerirdischem Leben forschen wollte, zu dem aber der Kontakt abbrach, als sie zuletzt Neptun umkreisten. Richter sah Anfang 2018 einen ersten Rohschnitt des Films und sprach mit dem Regisseur und Brad Pitt einige erste Gedanken, worauf der Komponist eigene Ideen abseits des Films entwickelte, Themen und Psychologie des Materials erforschte und sich dabei von den „Voyager“-Missionen der NASA inspirieren ließ, die Ende der 1970er andere Planeten erforschen sollten.
In die Kompositionen aus Streichern, Electronics und Vocals integrierte er auch Klänge, die während der ersten beiden „Voyager“-Missionen übertragen wurden.
„Dieser ,Location Aufnahme‘-Ansatz erlaubte mir, tatsächliches Material zu verwenden, das dort aufgenommen wurde, wo die Geschichte spielt, wenn Brad beispielsweise Saturn oder Jupiter hinter sich lässt, können wir wirklich Musik hören, die aus den Daten gewonnen wurde, die die Voyager von dieser Seite übertragen hat“, erklärt Max Richter. „Die Musik illuminiert so die Geschichte in zweierlei Hinsicht: sie illustriert in traditioneller Filmmusik-Weise, was in der Geschichte geschieht, aber sie dokumentiert die Reise auch auf eine gänzlich neue Weise, indem sie Material enthält, das tatsächlich auf den Reisen eingefangen worden ist.“
Ihre zweite Zusammenarbeit nach „Lion – Der lange Weg nach Hause“ präsentieren Dustin O’Halloran und Volker Bertelmann mit dem Score zu Simon Curtis‘ „Enzo und die wundersame Welt der Menschen“. Der neue Film vom „Goodbye Christopher Robin“-Regisseur basiert auf dem Bestseller „The Art of Racing in the Rain“ (so der Originaltitel des Films) von Garth Stein und erzählt die Geschichte eines Formel-Eins-Fahrers, seiner Frau, seiner jungen Tochter und vor allem seines besten Freundes Enzo. Der Hund (Stimme im Original von Kevin Costner) glaubt an die mongolische Legende, die besagt, dass ein Hund, sobald er dazu bereit ist, in seinem nächsten Leben als Mensch wiedergeboren wird. Darauf will Enzo bestmöglich vorbereitet sein und so verbringt der Hund viel Zeit damit, die Menschen um sich herum zu beobachten und über das Leben zu philosophieren. O’Halloran („Transparent“, „The Hate U Give“) und Bertelmann („Patrick Melrose“, „Adrift“) kreierten dazu einen von Streicher- und Piano-Klängen dominierten Score, der neben meist gefühlvollen Kompositionen auch dramatische und rhythmische Elemente enthält.
Das trifft auch auf Bertelmanns Musik zur Bestseller-Verfilmung „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer zu.
2015 präsentierte die chinesische Schriftstellerin und Drehbuchautorin Sanyuan Peng ihr Spielfilmdebüt „Lost and Love“, in dem es um die Liebe zwischen Eltern und ihren Kindern geht. Andy Lau („The House of Flying Daggers“) spielt einen Mann, der sich auf eine 14 Jahre währende Suche nach seinem Sohn macht, der im Alter von zwei Jahren verschwunden war, und dabei auf einen jungen Mechaniker trifft, der ebenfalls als Kind entführt wurde. Für die Vertonung der Geschichte über Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Mut und Beharrlichkeit hat Peng den polnischen Komponisten Zbigniew Preisner engagiert, den die Filmemacher während eines Festivals in Shanghai kennenlernte, wo der Komponist „Preisner conducts Kieslowski“ aufführte. Preisner hatte nach Sichtung des Films gleich eine genaue Vorstellung von der Musik, die er dazu kreieren wollte. „Chinesen haben eine andere Vorstellung von Freude und Traurigkeit, aber die Geschichte des Films ist universell – ein Vater sucht nach seinem Kind und ein Junge sucht nach seinen Eltern. Das kann an jedem anderen Ort der Welt geschehen. So überzeugte ich die Regisseurin, eine universelle Musik zu komponieren.“
Der einfühlsame Score, der nun von Caldera Records erstmals auf CD veröffentlicht worden ist, vereint sanfte Streicher- und Piano-Klänge mit Akzenten von Flöte und Gitarren.
Mit „The Seashell and the Clergyman“ veröffentlichen die Sheffielder Zwillingsbrüder Klive & Nigel Humberstone alias In The Nursery bereits ihren neunten Soundtrack innerhalb ihrer Optical Music Series, in der u.a. zuvor neu komponierte und eingespielte Soundtracks zu Stummfilmklassikern wie „The Cabinet of Dr. Caligari“, „Asphalt“, „Man with a Movie Camera“, „The Passion of Joan Arc“ und „The Fall of the House of Usher“ erschienen sind. „The Seashell and the Clergyman“ aus dem Jahre 1928 wird weithin als erster surrealistischer Film angesehen und wurde von Germaine Dulac nach einer Idee von Antonin Artaud inszeniert. In The Nursery haben die umfangreiche Symbolik des feministischen Films durch die Verbindung von außergewöhnlichem Sounddesign und experimentellen Aufnahmetechniken zu interpretieren versucht.
In der spanischen Dramedy „To Live Twice“ von Regisseurin Maria Ripoll („Don’t Blame Karma for Being an Idiot“) unternimmt ein Mann mit seiner Tochter Julia und Enkelin Blanca einen verrückten Road-Trip auf der Suche nach der ultimativen Liebe. Musikalisch unterstützt werden sie bei ihrem Vorhaben vom spanischen Komponisten Arnau Bataller („The Valdemar Legacy“, „[REC]3: Genesis“) und dem in Barcelona lebenden britischen Komponisten Simon Smith („Now or Never“), die einen von sanften Piano- und Streicherklängen geprägten Score eingespielt haben.
Etwas turbulenter geht es in Alfonso Cortés-Cavanillas’ 1944 angesiedelten spanischen Western „Sordo: The Silent War“ zu, in dem eine örtliche Guerilla-Truppe die Widerstandskämpfer dabei unterstützt, die Infrastruktur des Regimes von General Franco zu zerstören und den Machthaber zu stürzen. „Carlos‘ Komposition ist genau das, worüber wir so lange gesprochen haben“, erklärt der Regisseur. „Perfekt. Präzise. Episch. Sie macht den Film größer, bringt den Western, oder in diesem Fall diesen spanischen Western, zum Leben. Musik wird zu einem eigenen Charakter in der Geschichte. Sie begleitet und unterstützt, was meiner Meinung nach ein großartiger Soundtrack tun sollte.“ Inspiriert vom großen Ennio Morricone schuf Carlos Martín Jara einen abwechslungsreichen Score mit Orchester, Chor und einzelnen Akustik-Akzenten.
In seinem über einen Zeitraum von mehr als sechs Jahren entstandenen und in über zwanzig Ländern auf der ganzen Welt gedrehten Essayfilm „Finis Terrae“ hat Regisseur Konstantin Ferstl versucht, eine ganz persönliche Geschichte des vergangenen Jahrhunderts zu erzählen. Die Reise führt über Fidel Castros Begräbnis bis zur versteinerten Theokratie in Nordkorea, vom Tod des Kommunismus bis zur Auferstehung des Kapitalismus.
„Für mich war dieser Film generell eine der größten Herausforderungen seitdem ich Filmmusik mache. Zum einen kenne ich keinen Film vergleichbarer Machart, zum anderen ist die Thematik sehr komplex und wird mit vielen sprachlichen und bildlichen Metaphern erzählt“, verrät Komponist Christoph Zirnbigl im Interview mit dem Theater Regensburg, wo am 01.02. dieses Jahres ein Filmkonzert von „Finis Terrae“ aufgeführt worden ist. „Das alles sind Merkmale, die Konstantins Filme schon immer ausgezeichnet haben, in ,Finis Terrae‘ noch intensiver als in allen bisherigen seiner Werke. Die Musik eröffnet in ,Finis Terrae‘ eine komplett eigenständige Erzählebene, mal zeichnet sie die emotionalen Bögen der Geschichte nach, mal fügt sie in Form von musikalischen Zitaten eigene Querverweise ein. Die besondere Schwierigkeit bestand hier darin, dass fast über den ganzen Film hinweg ein Erzähler und verschiedene Protagonisten zu hören sind, denen die Musik trotz ihrer Länge von 82min (bei 92min Film) und trotz der üppigen Instrumentierung mit Symphonieorchester und Chor genug Raum lassen musste.“
Regisseur Brett Leonard hatte bereits 1992 mit der Stephen-King-Verfilmung von „Der Rasenmäher-Mann“ sein Faible für Science-Fiction-Storys unter Beweis gestellt und 1995 mit „Hideway“ einen Horror-Thriller von Dean Koontz verfilmt. Im selben Jahr inszenierte er mit „Virtuosity“ mit Denzel Washington und Russell Crowe seinen letzten größeren Film und engagierte für die musikalische Untermalung Christopher Young, der durch seinen bemerkenswerten Score für die Paramount-Produktion „Jennifer 8“ bewiesen hatte, dass er auch für Major-Produktionen in Frage kam. Für „Virtuosity“ kreierte er einen Cyberpunk-Mix aus synthetischen Strukturen, Techno-Beats und E-Gitarren-Riffs, für die emotionaleren Momente aber auch Streicher und Piano verwendete.
„Downhill Racer“ (dt. „Schussfahrt“) bedeutete 1969 das Regiedebüt für Michael Ritchie und präsentierte Robert Redford in einer weiteren bemerkenswerten Hauptrolle nach seinen Auftritten in Arthur Penns „Ein Mann wird gejagt“, Sydney Pollacks „Dieses Mädchen ist für alle“ und Gene Saks‘ „Barfuß im Park“. Er spielte den ebenso ehrgeizigen wie egoistischen Skifahrer David Chappellet, der im erweiterten Kader hofft, unter Trainer Eugene Claire (Gene Hackman) noch ins Olympische Team zu kommen. Kenyon Hopkins, der zuvor für so dialoglastige und Charkterentwicklungsfilme wie „Baby Doll“, „Wild River“, „The Fugitive Kind“ und „The Hustler“ die Musik komponierte, schuf für „Downhill Racer“ einen unterhaltsamen Big-Band-Orchester-Mix, der Streicher, Bläser, Keyboards und Percussion miteinander verband.
Playlist:
1. Max Richter - To the Stars (Ad Astra) - 03:30
2. Dustin O'Halloran & Volker Bertelmann - Walking in the Woods (The Art of Racing in the Rain) - 02:43
3. Volker Bertelmann - Emmi statt Emma (Gut gegen Nordwind) - 03:39
4. Alain Johannes & Alessandro Cortini - The Long Road (Tom Clancy's Ghost Recon: Breakpoint) - 03:23
5. Zbigniew Preisner - Flashback (Lost and Found) - 05:45
6. Craig Armstrong & Scott Fraser - November [from Neds] (Music for the Films of Peter Mullan) - 05:01
7. Craig Armstrong - Orphans Theme [from Orphans] (Music for the Films of Peter Mullan) - 03:48
8. Mychael Danna - Grace Meets Isabel (After the Wedding) - 04:29
9. Nils Frahm - All Armed (Encores 3) - 11:39
10. Jeff Russo - End Credits Suite (Lucy in the Sky) - 04:32
11. Daniel Hart - You Listen to Your Inside Voice (Light of my Life) - 03:55
12. Arnau Bataller & Simon Smith - Final Embrace (To Live Twice) - 03:10
13. Carlos M. Jara - Do Not Look, Rosa (Sordo: The Silent War) - 03:14
14. Pascal Gaigne - Remember Me [Finale] (Remember Me) - 05:49
15. Pascal Gaigne - La trinchera infinita / Final (La trinchera infinita) - 04:08
16. Christoph Zirngibl - Weary Dreams (Finis Terrae) - 03:35
17. In The Nursery - Vestibule (The Seashell and the Clergyman) - 03:09
18. Brian Tyler - Family Members Only (Ready or Not) - 03:55
19. Brian Tyler - You Happened (Yellowstone - Season 2) - 03:59
20. Brian Tyler - John and Gabrielle (Rambo Last Blood) - 05:02
21. Hildur Guðnadóttir - Meeting Bruce Wayne (Joker) - 04:36
22. Eskmo - Our Families (13 Reasons Why - Season 3) - 03:20
23. Adam Taylor - Offred Explores Her Room (The Handmaid's Tale) - 03:29
24. Christopher Young - Parker Saves the Girl (Virtuosity) - 06:08
25. Kenyon Hopkins - Powder Snow (Downhill Racer) - 02:52
26. Craig Armstrong - Lowry End Titles (Mrs. Lowry and Son) - 09:33

Sonntag, 5. November 2017

Playlist #227 vom 12.11.2017 - NEUHEITEN 2017 (5)

In der letzten Neuheiten-Sendung in diesem Jahr dominieren die ruhigen, düster-melancholischen Klänge. Neben neuen Arbeiten von Carter Burwell, Thomas Newman, Stephen Warbeck, Philip Glass und Alexandre Desplat für die große Leinwand gibt es neue Musik zu den Fernsehserien „Taboo“, „The Walking Dead“, „Game of Thrones“ und „Fargo“, dazu Soundtracks zu den Dokumentarfilmen „Vietnam“, „Unrest“, „Jane“, „Blue Planet II“, „Sea Of Life“ und „To The Orcas, With Love“ sowie Soundtrack-Verwandtes von In The Nursery und Jeff Rona.

Der französische, in Spanien lebende Komponist Pascal Gaigne („Katmandú“, „Theo’s House“) schuf zum spanischen Historiendrama „Handia“ über den größten Mann der Welt eine sehr intime, subtile Musik, die zum genauen Zuhören einlädt. Sein prominenter Landsmann Alexandre Desplat vertonte derweil nach „The Ides of March“ (2011) und „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“ (2014) mit dem Mystery-Crime-Drama „Suburbicon“ bereits die dritte Regiearbeit von Hollywood-Star George Clooney, der ein Drehbuch der Coen-Brüder („No Country For Old Men“, „Fargo“) mit Matt Damon und Julianne Moore in den Hauptrollen verfilmte.
Sehr umtriebig ist momentan der amerikanische Komponist Bear McCreary, der seine Karriere mit Fernsehserien wie „Battlestar Galactica“, „Human Target“, „Trauma“ und „Terminator: S. C. C.“ begann und in den letzten Jahren neben der Musik zur Zombie-Horror-Serie „The Walking Dead“ vermehrt fürs Kino und Filme wie „The Forest“, „The Boy“, „10 Cloverfield Lane“ und „Colossal“ engagiert worden ist. Momentan ist nicht nur der erste offizielle Score zur Erfolgsserie „The Walking Dead“ bei Lakeshore Records erschienen, nachdem bislang nur Song-Compilations, Promos und Bootlegs im Umlauf gewesen waren, sondern auch McCrearys Musik zu Jennifer Breas Doku-Drama „Unrest“, zu Danny Strongs biografischen Drama „Rebel In The Rye“ und zum Horror-Thriller „Happy Deathday“, in denen der Komponist verschiedenste Facetten seines Könnens präsentiert.
Fleißig ist auch Carter Burwell, Hauskomponist der Coen-Brüder, gewesen. Er kreierte die jeweils sehr melancholische, feinsinnige Musik zu Todd Haynes Verfilmung von Brian Selznicks Mystery-Familien-Drama „Wonderstruck“, zu Martin McDonaghs grandios besetzten Comedy-Crime-Drama „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ und zu Simon Curtis‘ Biopic „Goodbye Christopher Robin“ über den Winnie-Pooh-Schöpfer A.A. Milne.
Ruhige, leicht exotisch angehauchte Klänge präsentieren Thomas Newman („Victoria & Abdul“) und Stephen Warbeck („Hampstead“), ehe Marco Beltrami mit der Musik zur Jo Nesbø-Verfilmung „Der Schneemann“ und Patrick Doyle mit dem farbenfrohen Orchesterscore zu Kenneth Branaghs Neuverfilmung des Agatha-Christie-Klassikers „Mord im Orient-Express“ für etwas lebhaftere Klänge sorgen.
Jeff Rona, der mit „Projector“ gerade auch ein Soloalbum (mit Gastkomponisten wie Peter Gregson und David Julyan) veröffentlicht hat, eröffnet den elektronischen Part der Sendung mit seiner Musik zu den beiden Dokumentarfilmen „To The Orcas, With Love“ und „Sea Of Life“, Trent Reznor und Atticus Ross („The Vietnam War“), Junkie XL („The Journey: Hunter Returns“) und Cliff Martinez („The Foreigner“) präsentieren teilweise recht rhythmisch pulsierende Scores, ehe die aus Sheffield stammenden Zwillinge Klive und Nigel Humberstone mit ihrem neuen Album „1961“ besonderen Ereignissen aus ihrem Geburtsjahr huldigen, beispielsweise dem Bau der Berliner Mauer („Torschlusspanik“), den Romanen „Solaris“ und „Catch-22“, den Weltraumspaziergängen von Yuri Gagarin und Amnesty International.
Auch der Oscar-nominierte Komponist Nicholas Britell („Moonlight“) kreierte für das biografische Comedy-Drama „Battle Of The Sexes“ einen coolen Vintage-Soundtrack. Der Film thematisiert den Kampf für die Gleichberechtigung von Frauen, den 1973 die Tennis-Weltranglistenerste Billie Jean King (Emma Stone) vorantrieb und dabei auf erbitterten Widerstand des ehemaligen Champions Bobby Riggs (Steve Carell) stieß, der nicht nur seine besten Tage hinter sich hatte, sondern auch mit seiner Spielsucht kämpfen musste.
„Beim Komponieren des Scores habe ich mich zunächst auf zwei verschiedene musikalische ‚Welten‘ fokussiert: die ‚externe‘ Welt des Sports und des Wettbewerbs und die ‚interne‘ Welt der Figuren und ihrer persönlichen Reisen. Zusätzlich habe ich mich damit auseinandergesetzt, wie die 1970er Soundscapes auf frische und einzigartige Weise reflektiert werden können“, erklärt Britell im Booklet zum Soundtrack. „Letztlich ist das musikalische Terrain nicht gänzlich den 70ern angepasst, aber es stellt doch eine Hommage an die Art und Weise dar, wie Musik damals aufgenommen wurde. Wie benutzten Vintage-Mikrofone bei unseren Aufnahme-Sessions und wir spielten mit der Audio-Qualität und -Textur, um dem Score ein Gefühl dieser Ära zu verleihen.“
Altbekanntes mit Neuem zu vermischen war auch das Konzept von Minimal-Music-Legende Philip Glass („The Hours“, „The Secret Agent“) für die Arbeit an dem Soundtrack zu Brett Morgans Dokumentarfilm über Leben und Wirken der Primatenforscherin Jane Goodall. Im Jahr seines 80. Geburtstages präsentiert der Großmeister seit längerer Zeit wieder ein Orchesterwerk, das vor allem aus seinem Streichquartett Nr. 3 zitiert. Abgerundet wird die Sendung durch Max Richters düstere Musik zur Amazon-Serie „Taboo“, Jeff Russos bereits drittem Soundtrack zur erfolgreichen Krimi-Drama-Serie „Fargo“ und Ramin Djawadis farbenprächtiger Musik zur bereits siebten Staffel der Fantasy-Serie „Game Of Thrones“.
Playlist:
01. Pascal Gaigne - Academia de los ilustres (Handia) - 03:26
02. Fernando Velázquez - Marrowbone (Marrowbone) - 04:15
03. Ramin Djawadi - Rule Of Three (The Mountain Between Us) - 03:28
04. Alexandre Desplat - Playing Catch In The Sun (Suburbicon) - 03:36
05. Bear McCreary - Innocence (Rebel In The Rye) - 04:29
06. Bear McCreary - The Day Will Come (The Walking Dead) - 02:56
07. Bear McCreary - Conversion Disorder (Unrest) - 04:18
08. John Paesano - Lost For Words (Same Kind Of Different As Me) - 03:01
09. Carter Burwell - Keep Your Memories (Goodbye, Christopher Robin) - 03:27
10. Carter Burwell - The Meteorite (Wonderstruck) - 03:11
11. Thomas Newman - Gain The Ocean (Victoria & Abdul) - 02:42
12. Stephen Warbeck - Japanese Restaurant (Hampstead) - 03:33
13. Michael Brook - After Carlos (Stronger) - 04:07
14. Marco Beltrami - Main Titles (The Snowman) - 03:29
15. Patrick Doyle - Orient Express Suite (Murder On The Orient Express) - 03:20
16. Jeff Rona - A History Lesson (To The Orcas, With Love) - 03:13
17. Jeff Rona - Deep Sea Corals (Sea Of Life) - 03:52
18. Trent Reznor & Atticus Ross - Passing The Point (The Vietnam War) - 04:25
19. Junkie XL - A New Galaxy (The Journey: Hunter Returns) - 04:46
20. Cliff Martinez - She Used You (The Foreigner) - 04:13
21. Jeff Beal - Mirror Image (Gypsy) - 04:05
22. In The Nursery - Torschlusspanik (1961) - 04:56
23. Ramin Djawadi - Dragonstone (Game Of Thrones: Season 7) - 05:05
24. Hans Zimmer, Jacob Shea & Dave Fleming - The Blue Planet (Blue Planet II) - 03:17
25. Nicholas Britell - The Bra/Court Loss (Battle Of The Sexes) - 04:36
26. Philip Glass - Grub Is Born (Jane) - 03:47
27. Max Richter - Openings (Taboo) - 02:13
28. Jeff Russo - Fargo Main Theme [Season 3] (Fargo Year 3) - 02:30
29. Henry Jackman & Matthew Margeson - Poppy's Terms (Kingsman: The Golden Circle) - 03:01
30. Jeff Rona - Cerulean Blue (Projector) - 06:36

Sonntag, 15. Januar 2017

Playlist #206 vom 22.01.2017 - NEUHEITEN 2017 (1)

Zu Beginn des Jahres 2017 sind bereits einige interessante neue Soundtracks erschienen, die ich euch gern zusammen mit einigen Highlights des ausgehenden letzten Jahres im Rahmen des ersten Neuheiten-Specials in 2017 vorstellen möchte. Freut euch auf neue Scores von Hans Zimmer, Thomas Newman, Alan Silvestri, Rachel Portman, Max Richter, Marcelo Zarvos und vielen neuen Talenten.

Den Anfang macht eine der mittlerweile längsten Filmemacher/Komponist-Kollaborationen in Hollywood, nämlich die zwischen Regisseur Robert Zemeckis und Komponist Alan Silvestri, die seit dem 1984 produzierten Abenteuerfilm „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ ununterbrochen zusammengearbeitet haben.
Ihr mittlerweile 16. gemeinsam realisiertes Projekt ist die historische Thriller-Romanze „Allied – Vertraute Fremde“, in der Brad Pitt den kanadischen Geheimdienstoffizier Max Vatan spielt, der 1942 in Casablanca die die französische Résistance-Kämpferin Marianne Beausejour (Marion Cotillard) kennen- und lieben lernt. Nach einer gemeinschaftlich durchgeführten Mission heiratet das Paar sogar. Doch die Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, als Max erfährt, dass seine Frau eine Doppelagentin sein soll. Silvestri („The Walk“, „Flight“) schuf dazu eine recht einfach gestrickte Musik mit romantischen Streicherelementen, einigen Percussions und manchmal etwas antiquiert wirkenden Electronics.
Etwas abwechslungsreicher gestaltet sich da der Score von Thomas Newman zu dem Weltraum-Liebes-Drama „Passengers“, das derzeit die deutschen Kinocharts anführt. In dem neuen Film des norwegischen Regisseurs Morten Tyldum („The Imitation Game“, „Jo Nesbø's Headhunters“) begeben sich der Mechaniker Jim Preston (Chris Pratt) und die Journalistin Aurora Lane (Jennifer Lawrence) auf eine Jahrzehnte andauernde Reise zu einer Kolonie auf einem fernen Planeten, werden aber durch eine Fehlfunktion 90 Jahre zu früh geweckt. Abgesehen von der Anziehungskraft zwischen ihnen fragen sie sich, warum sie überhaupt aufgewacht sind …
Thomas Newman („Skyfall“, „The Help“) zählt nach wie vor zu den mit Abstand interessantesten Vertretern seiner Zunft. Mit seiner meist zurückhaltenden Musik zu „Passengers“ findet er zwar wie gewohnt die richtigen Töne, um das Geschehen auf der Leinwand musikalisch zu unterstützen, aber als eigenständiges Hörerlebnis bleibt „Passengers“ doch weit hinter so großartigen Werken wie „Road To Perdition“, „The Green Mile“ oder „American Beauty“ zurück. Nichtsdestotrotz wartet der Soundtrack mit einigen sehr coolen Tracks auf, die den Fan versöhnlich stimmen dürften.
Nach „Gone By Gone – Kein Kinderspiel“ und „The Town – Stadt ohne Gnade“ stellt das Prohibitions-Drama „Live By Night“, das Anfang Februar auch bei uns in den Kinos startet, die dritte Zusammenarbeit zwischen Hauptdarsteller/Regisseur Ben Affleck („Argo“) und Komponist Harry Gregson-Williams dar. Er kreierte ebenso ruhige wie einfühlsame Klänge wie Theodore Shapiro zu David Frankels Drama „Verborgene Schönheit“ mit Will Smith in der Hauptrolle, Marcelo Zarvos zur Showtime-Serie „The Affair“ und zu Denzel Washingtons historischen Drama „Fences“ oder Rachel Portman zu dem BBC-Film „Their Finest“.
Es gibt einige interessante neue Scores von südländischen Europäern wie Pascal Gaigne, Armand Amar, Grégoire Auger, Fernando Velázquez, Nathaniel Méchaly, Alexandre Lessertisseur, Grégoire Hetzel und Laurent Perez Del Mar zu hören, dazu Carter Burwells Musik zum Biopic des McDonalds-Gründers Ray Kroc („The Founder“) und eine schöne Zusammenarbeit der Komponisten Hans Zimmer, Pharrell Williams und Benjamin Wallfisch zu Theodore Melfis biografischen Drama „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“.
Hans Zimmer hat darüber hinaus mit „The Classics“ ein Album mit Höhepunkten seiner umfassenden, mit einem Oscar und zwei Golden Globes preisgekrönten Arbeiten neu aufgenommen. Mit dem Tschechischen Philharmonie Orchester unter Leitung von Gavin Greenaway haben u.a. der chinesische Starpianist Lang Lang, die US-amerikanische Crossover-Geigerin Lindsey Stirling, die britische Sängerin und Songwriterin Leona Lewis, die georgische Pianistin Khatia Buniatishvili, der deutsche Trompeter Till Brönner und der Londoner Organist Roger Sayer ausgesuchten Stücken aus den Soundtracks zu „Interstellar“, „Gladiator“, „Man Of Steel“, „König der Löwen“ und „Inception“ ein neues Gesicht verliehen. Für diese Sendung habe ich mich für das Stück „Light“ aus Terrence Malicks Kriegsdrama „The Thin Red Line“ entschieden, dem der russisch-israelische Geiger Maxim Vengerov seine eigene Stimme leiht.
Abgerundet wird die Sendung durch einige coole elektronische Tracks von Junkie XL zu Ian Walshs Surfer-Film „Distance Between Dreams“, von Ex-Tangerine-Dream-Musiker Paul Haslinger zum „Resident Evil“-Sequel „The Final Chapter“ und von Steve Moore, der zu „The Mind’s Eye“ herrliche Retro-Sounds kreierte, die an John Carpenters beste Arbeiten erinnern.
Playlist: 
01. Alan Silvestri - Essaouira Desert/Main Title (Allied) - 05:22
02. Thomas Newman - The Starship Avalon (Passengers) - 04:15
03. Harry Gregson-Williams - Three Years, Four Months (Live By Night) - 02:56
04. Theodore Shapiro - Whit And Amy/Time Visit #2 (Collateral Beauty) - 03:04
05. Marcelo Zarvos - Birth - Fire (The Affair - Seasons 2) - 05:04
06. Marcelo Zarvos - Gabriel's Trumpet (Fences) - 03:16
07. Pascal Gaigne - El faro de las Orcas [Despertar] (El faro de las Orcas) - 03:32
08. Armand Amar - Retour à Paris (Un sac de billes) - 04:21
09. Rachel Portman - End Credits (Their Finest) - 03:14
10. Hans Zimmer, Pharrell Williams & Benjamin Wallfisch - Rocket Peril (Hidden Figures) - 03:09
11. Hans Zimmer - Light (The Classics) - 07:07
12. Carter Burwell - Multimixer Man Part 1 and 2 (The Founder) - 02:48
13. Michael Giacchino - Rebellions Are Built On Hope (Rogue One: A Star Wars Story) - 02:56
14. Ramin Djawadi - We Are Not The Same (The Great Wall) - 03:17
15. Nathaniel Méchaly - Noaidi Hymn (Midnight Sun) - 03:15
16. Fernando Velázquez - Yo Sé Lo Que Vi (Contratiempo) - 06:53
17. Max Richter - Wheels Within Wheels (Miss Sloane) - 04:02
18. Trent Reznor & Atticus Ross - Them And Us (Patriots Day) - 04:18
19. Junkie XL - Always Ready (Distance Between Dreams) - 05:18
20. Dominic Lewis - Juliana's Letter (The Man In The High Castle - Season 2) - 04:00
21. Grégoire Auger - Fin (La Mécanique de l'ombre) - 05:17
22. Paul Haslinger - This Is My Story (Resident Evil: The Final Chapter) - 02:18
23. Steve Moore - Zack's Back (The Mind's Eye) - 04:13
24. Gregory Rogove - Keep Going, Driving Through The Past (Given) - 06:44
25. Alexandre Lessertisseur - Hurt (Glacé) - 03:38
26. Grégoire Hetzel - Repons d'Elie (L'ami, Francois d'Assise et ses frères) - 04:05
27. Laurent Perez Del Mar - Elle se sépare (Carole Matthieu) - 08:01

Dienstag, 6. Dezember 2016

Playlist #203 vom 11.12.2016 - PASCAL GAIGNE Special

Obwohl Pascal Gaigne 1958 im französischen Caen geboren worden ist, hat er seit seinem Umzug nach Spanien fast ausschließlich dort gewirkt und wurde bereits zweimal für den renommierten spanischen Filmpreis Goya nominiert. Der produktive und in verschiedenen künstlerischen Disziplinen wie Film, Theater und Radio wirkende Komponist hat allein in diesem Jahr an den vier Filmen „Embarazados“, „El Olivo – Der Olivenbaum“, „Kalebegiak“ und „Plan de fuga“ gearbeitet und bereits weitere interessante Projekte abgeschlossen, die sicherlich im kommenden Jahr veröffentlicht werden.

Gaigne studierte zunächst Musik bei Guy Maneveau an der Universität Pau und anschließend bei Bertrand Dubedout am Conservatoire à rayonnement régional de Toulouse, bevor er 1985 ins spanische San Sebastián umgesiedelt ist. Seitdem ist er als Komponist ebenso beim Radio wie für Theater- und Filmproduktionen in Spanien tätig. Er komponierte die Musik zu Filmen von Victor Erice („El Sol del membrillo“), Daniel Sanchez Arevalo („Azul Oscuro casi negro“, „Gordos“), Iciar Bollain („Flores de otro mundo“, „Katmandú“), Montxo Armendaríz („Silencio roto“), Salvador Garcia Ruiz („Mensaka,El otro Barrio“, „Castillos de Cartón“), Ramón Salazar („Piedras“), Gracia Querejeta („7 Mesas de billar Francès“), Eduardo Chapero-Jackson („Verbo“, „Los mundos sutiles“), Miguel Angel Jimenez („Chaika“), Jon Garaño & Joxe mari Goenaga („80 Egunean“, „Loreak“), arbeitete aber auch mit internationalen Filmemachern wie Omer Oke aus Benin („Querida Bamako“, „La causa de Kripan“), mit dem kubanischen Regisseur Pavel Giroud („Omerta“), dem Franzosen Safy Nebbou („Le cou de la girafe“) und mehrmals mit dem finnischen Filmemacher Rax Rinnekangas („A Journey to Eden“, „Watermarked“, „The last life of Lucifer“, „Theo's House“) zusammen.
Zu seiner Arbeit an „A Journey To Eden“ erklärte der Komponist:
„Für den Score zu ‚Matka Edeniin (A Journey To Eden)‘ wollte ich mich auf die Stille, Texturen und Langsamkeit konzentrieren, also wollte ich mit einer musikalischen Stimme auftreten, die die Möglichkeit bietet, Kontemplation und Meditation zu ermöglichen, um so den Geisteszustand der Künstler zu reflektieren, die sich auf die Reise machen, um Vicente Amestoys Bilderwelten zu entdecken.“

Filmographie:
1986 Zergatik Panpox
1988 Ander und Yul Eine tödliche Freundschaft (Ander Eta Yul)
1991 La gente de la Universal
1991 Loraldia - El tiempo de las flores
1991 Santa Cruz, el cura guerrillero
1992 Como tú quieras (Kurzfilm)
1992 Das Licht des Quittenbaums (El sol del membrillo) (Dokumentation)
1994 Se ha apagado una estrella (Dokumentation)
1997 Todo está oscuro
1998 Mensaka
1999 Blumen aus einer anderen Welt (Flores de otro mundo)
2000 El ladrón de sueños
2000 El otro barrio
2001 Amor, curiosidad, prozak y dudas
2001 Bertzea (Kurzfilm)
2001 Silencio roto
2002 Piedras
2002 Tercero B (Kurzfilm)
2003 Las voces de la noche
2003 Lepokoa (Kurzfilm)
2004 Der Hals der Giraffe (Le cou de la girafe)
2004 En la boca del lobo (Kurzfilm)
2004 Física II (Kurzfilm)
2004 La culpa del alpinista (Kurzfilm)
2004 Las olas (Kurzfilm)
2004 Ostertz (Kurzfilm)
2004 Sahara Marathon (Dokumentation)
2004 Supertramps
2005 Contracuerpo (Kurzfilm)
2005 Dentro (Kurzfilm)
2005 Sintonía (Kurzfilm)
2006 ¿Qué tienes debajo del sombrero? (Dokumentation)
2006 Cristobal Molón
2006 Dunkelblaufastschwarz (AzulOscuroCasiNegro)
2006 Miramar Street (Kurzfilm)
2007 Alumbramiento (Kurzfilm)
2007 Lucio (Dokumentation)
2007 Monstruo (Kurzfilm)
2007 Querida Bamako
2007 Siete mesas de billar francés
2007 Traumalogía (Kurzfilm)
2008 FGM (Kurz-Dokumentation)
2008 Omerta
2008 On the Line (Kurzfilm)
2008 The End (Kurzfilm)
2009 Balenciaga (Dokumentation)
2009 Día de revancha (Short
2009 Gordos - Die Gewichtigen (Gordos)
2009 Liebesspiele (Castillos de cartón)
2009 Pedra, Peixe, Rio (Itamatatiua) (Dokumentation)
2009 Señor X (Kurzfilm)
2010 80 egunean
2010 Algo queda (Kurzfilm)
2010 Perurena
2011 778 - La Chanson de Roland (Dokumentation)
2011 Al final del túnel (Dokumentation)
2011 Cuidadores (Dokumentation)
2011 Infarto con rotura de corazòn (Kurzfilm)
2011 Katmandú, un espejo en el cielo
2011 Matka Edeniin (A Journey To Eden)
2011 Oz (Kurzfilm)
2011 Verbo
2012 Barrura begiratzeko leihoak (Dokumentation)
2012 Chaika
2012 Despierta a las moscas (Kurzfilm)
2012 Encierro 3D: Bull Running in Pamplona (Documentary)
2012 Los mundos sutiles (Dokumentation)
2012 Veden peili
2012 Veneno (Kurzfilm)
2013 Amaren eskuak
2013 El método Arrieta (Dokumentation)
2013 Esbastika bat bidasoan (Dokumentation)
2013 Luciferin viimeinen elämä (The Last Days Of Lucifer)
2014 Aitona Mantangorria (Kurzfilm)
2014 En tierra extraña (Dokumentation)
2014 Fridge (Kurzfilm)
2014 Lasa y Zabala
2014 Loreak
2014 Paulo Coelho - Der Weg des Magiers
2014 Theon talo
2014 Zarautzen erosi zuen (Kurzfilm)
2015 13 dies d'octubre (Fernsehfilm)
2016 El Olivo - Der Olivenbaum
2016 Embarazados
2016 Kalebegiak
2016 Plan de fuga
Playlist:
01. Pascal Gaigne - Del Barrio Al Cielo (El Otro Barrio) - 04:16
02. Pascal Gaigne - Sola En La Ciudad (Piedras) - 04:45
03. Pascal Gaigne - Viajera (Querida Bamako) - 03:24
04. Pascal Gaigne - Azul Oscuro Casi Negro (Azul Oscuro Casi Negro) - 04:48
05. Pascal Gaigne - Remelluri (Matka Edeniin) - 04:13
06. Pascal Gaigne - Noche De Sospechas (80 Egunean) - 03:21
07. Pascal Gaigne - Etoiles … (Solisterrae) - 07:07
08. Pascal Gaigne - Vals De Infar[c]to (Infarto Con Rotura De Corazón) - 03:01
09. Pascal Gaigne - La Abuela (Chaika) - 04:36
10. Pascal Gaigne - Rayos X (Qué Tienes Debajo Del Sombrero?) - 04:02
11. Pascal Gaigne - Mathilde (Le Cou De La Giraffe) - 03:08
12. Pascal Gaigne - Katmandú (Katmandú) - 08:08
13. Pascal Gaigne - Castillos De Cartón (Castillos De Cartón) - 04:25
14. Pascal Gaigne - Gordos (Gordos) - 03:27
15. Pascal Gaigne - An, Mila y Johana (El Sol Del Membrillo) - 07:43
16. Pascal Gaigne - Walking With Klein (Theo's House) - 06:25
17. Pascal Gaigne - Immaterial (The Last Days Of Lucifer) - 03:29
18. Pascal Gaigne - Secrets (Loreak) - 08:10
19. Pascal Gaigne - Suite [excerpt] (Water Marked) - 08:35
20. Pascal Gaigne - Los Mundos Sutiles [Part I] (Los Mundos Sutiles) - 04:50
21. Pascal Gaigne - Las Manos De Mi Madre (Las Manos De Mi Madre) - 03:57
22. Pascal Gaigne - El Olivo Pt. 1 (El Olivo) - 07:49

Sonntag, 5. Juni 2016

Playlist #190 vom 12.06.2016 - NEUHEITEN 2016 (3)

Eine bunte Palette an Filmgenres, filmmusikalischen Stilen und ebensolchen Komponisten und Soundtracks gibt es in der dritten Neuheiten-Sendung in diesem Jahr zu hören. Dabei treffen Hollywood-Größen wie James Newton Howard, Danny Elfman und Alexandre Desplat auf vertraute Namen wie Brian Tyler, Alberto Iglesias, Harry Gregson-Willams und Carter Burwell, aber auch Newcomer wie Adam McKenzie, Vince Pope und Fredrika Stahl sorgen für interessante Beiträge.

Vier Jahre nach dem erfolgreichen Fantasy-Film „Snow White and the Huntsman“ komponierte James Newton Howard auch die epische Musik zum Sequel „The Huntsman & The Ice Queen“, wobei sich mächtige Orchesterarrangements mit sehr lyrischen Passagen auf vielschichtige Weise abwechseln. Und auch Danny Elfman hat in „Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln“ Themen aufgegriffen, die er vor sechs Jahren in Tim Burtons 3D-Abenteuer „Alice im Wunderland“ entworfen hatte.
Wie erfolgreich das Fantasy-Genre auch mit seinen Comic-Adaptionen in Hollywood ist, beweisen auch die Sequels zu den Marvel-Verfilmungen der „X-Men“- und „Captain America“-Reihe. Bryan Singer, der mit „X-Men: Apocalypse“ bereits den vierten Film der Reihe inszenierte, hat dabei wieder auf die Talente seines langjährigen Weggefährten und Freundes John Ottman zurückgegriffen, der für den Film nicht nur die bombastische, mit mächtigen Chorälen garnierte Musik komponierte, sondern auch für den Schnitt verantwortlich gewesen ist.
Auch Henry Jackman ist Wiederholungstäter, versorgte bereits „The Return Of The First Avenger“ vor zwei Jahren mit einem turbulenten Score und ist auf dem Soundtrack zu „The First Avenger: Civil War“ durchaus mit ein paar ruhigeren Stücken wie dem abschließenden „Adagio“ zu hören. Darüber hinaus komponierte der Hans-Zimmer-Schützling auch die Musik zum Videospiel „Uncharted 4: A Thief’s End“ und produzierte den Score eines weiteren vielversprechenden Talents aus der Zimmer-Schmiede, nämlich Dominic Lewis‘ Musik zu Jodie Fosters Regiearbeit „Money Monster“.
Der elektronisch groovende Score untermalt einen Thriller, in dem George Clooney den Anlageexperten Lee Gates spielt, der sogar seine eigene Fernsehsendung hat und vor laufender Kamera von einem Familienvater gekidnappt wird, der nach einem schlechten Investitionstipp sein ganzes Vermögen verzockt hat.
Der achtfach Oscar-nominierte Alexandre Desplat („The Queen“, „The King’s Speech“), der immerhin für „Grand Budapest Hotel“ auch einmal die begehrte Trophäe gewinnen konnte, ist gleich mit drei neuen, sehr unterschiedlichen Arbeiten zu hören. So untermalte er in Stephen Frears‘ Biopic „Florence Foster Jenkins“ das Leben der gleichnamigen, von Meryl Streep gespielten Opernsängerin, die bei den Kritikern als schlechteste Vertreterin ihrer Zunft gegolten hat und 1944 in der berühmten Carnegie Hall auftreten wollte. Außerdem kreierte er die musikalischen Themen zur Netflix-Serie „Marseille“ mit Gérard Depardieu in der Hauptrolle und den Score zu Raymond Depardons Dokumentarfilm „Les Habitants“.
Besonders bemerkenswert ist der Score, den die schwedische Singer-Songwriterin Fredrika Stahl für „Tomorrow – die Welt ist voller Lösungen“ komponiert hat, einen Dokumentarfilm, mit dem sich die Aktivistin Cyril Dion und die Schauspielerin Mélanie Laurent auf die Suche nach intelligenten Lösungen gegen den prophezeiten Kollaps des Ökosystems in den nächsten vierzig Jahren machen.
„Es gibt kein musikalisches Hauptthema, jeder Ort, den der Film besucht, hat sein eigenes. Es war Cyrils Wunsch, die Szenenwechsel zu untermalen, die während ihrer Reise zustande gekommen sind“, beschreibt die Komponistin im Booklet des bei Sony Classical erschienen Soundtracks, der neben instrumentalen Stücken auch wundervolle Indie-Pop-Jazz-Songs enthält. „Wie ‚The World to Come‘ wurden die anderen Songs des Soundtracks nicht mit den Bildern vor meinen Augen geschrieben. Cyril rief mich an, um über die verschiedenen Themen zu sprechen, die der Film berührt, um einen Rahmen für meine Songs zu etablieren.“ 
Playlist:
01. James Newton Howard - The Children Arrive (The Huntsman: Winter's War) - 05:03
02. Danny Elfman - Alice (Alice Through The Looking Glass) - 06:35
03. John Ottman - Moira's Discovery/Apocalypse Awakes (X-Men: Apocalypse) - 04:35
04. Henry Jackman - Adagio (Captain America: Civil War) - 02:19
05. Henry Jackman - Epilogue (Uncharted 4: A Thief's End) - 03:18
06. Alex Heffes - Aftermath (Bastille Day) - 03:59
07. Alex Heffes - From Here To Eternity (11.22.63) - 04:01
08. Coby Brown - Opening Titles (The Man Who Knew Infinity) - 04:23
09. Alexandre Desplat - McMoon (Florence Foster Jenkins) - 02:25
10. Alexandre Desplat - Les Habitants 2 (Les Habitants) - 02:07
11. Alexandre Desplat - Maladie De Rachel (Marseille) - 02:56
12. Harry Gregson-Williams - Confirmation (Confirmation) - 05:52
13. Carter Burwell - Smother Beach (The Family Fang) - 03:06
14. John Swihart - Swingset (A Light Beneath Their Feet) - 03:43
15. Aaron Zigman - Martha Is In (Mr. Right) - 04:54
16. Adam McKenzie - A New Beginning (Standing On Water) - 02:58
17. Cliff Martinez - Messenger Walks Among Us (The Neon Demon) - 06:13
18. Vince Pope - Life And Death (Undercover) - 03:20
19. Dominic Lewis - Outside World (Money Monster) - 05:06
20. Brian Tyler & Keith Powers - Waves Of Intuition (Criminal) - 02:49
21. Danny Elfman & The Newton Brothers - What Happens When He Dreams (Before I Wake) - 02:58
22. Jeff Beal - Hope He Dies (House Of Cards - Season 4) - 04:05
23. Pascal Gaigne - El olivo, Pt. 2 (El Olivo) - 04:03
24. Martin Phipps - St. Petersberg (War & Peace) - 03:16
25. Rachel Portman - Katya's Letter (Despite The Falling Snow) - 05:00
26. Fredrika Stahl - Planting Children (Tomorrow) - 02:46
27. Jeff Beal - A Very Long Moment (The Salvage Men) - 06:01
28. Johan Söderqvist - Department Q at Work (Absent One) - 03:41
29. Alberto Iglesias - Epilogo (Julieta) - 06:39

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