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Mittwoch, 11. Februar 2015

Playlist #157 vom 22.02.2015 - JOHN CARPENTER Special

In den 70er und 80er Jahren prägte John Carpenter mit Filmen wie „Halloween“, „The Fog“, „Fürsten der Dunkelheit“ und „Das Ding aus einer anderen Welt“ das Horror-Genre wie kein Zweiter. Was seine Filme dabei neben dem Suspense- und Grusel-Faktor besonders auszeichnete, war, dass er selbst auch noch die Musik dazu komponierte und dabei wie bei der Inszenierung seiner Filme neue Wege ging, indem er den klassischen Orchestersound durch unterkühlte Synthi-Sequenzen ersetzte, die viel zeitgemäßer für den urbanen Horror klangen, den er in seinen Filmen präsentierte. Nun veröffentlicht er mit „Lost Themes“ ein Solo-Album, das erstmals losgelöst von seinen Filmen entstand.

Das Faible für die Musik war Carpenter schon in die Wiege gelegt worden. Sein Vater war Musikprofessor an der Western Kentucky University und wünschte sich, dass sein Sohn Violine spielt, allerdings schien der junge Carpenter dazu nicht das nötige Talent zu besitzen. Später versuchte er sich als Bassist, u.a. bei The Coup de Villes, einer Band, die Carpenter mit seinen Filmkollegen Tommy Lee Wallace und Nick Castle unterhielt und das Album „Waiting out the Eighties“ veröffentlichte. Doch seit er 1974 sein Kino-Debüt „Dark Star“ auch musikalisch vertonte, schuf John Carpenter zu fast jedem seiner Filme auch die dazugehörige Musik. Erst als größere Studios Carpenter für sich arbeiten ließen, kamen „richtige“ Komponisten ins Spiel. Shirley Walker wurde für die Fantasy-Romanze „Jagd auf einen Unsichtbaren“ engagiert und half Carpenter bei dem „Klapperschlange“-Sequel „Flucht aus L.A.“ bei der Orchestrierung seiner Musik. Ennio Morricone vertonte Carpenters Remake des Science-Fiction-Klassikers „The Thing“, klang dabei aber wie Carpenter.
Vor allem mit der klaustrophobischen Musik zum Belagerungs-Thriller „Assault – Anschlag bei Nacht“ (1976) und dem gänsehauterzeugenden Soundtrack zu „Halloween“ (1978), der das Motiv des psychopathischen Serienkillers in der Filmgeschichte neu definierte, setzte Carpenter in der Filmmusik neue Maßstäbe. Zusammen mit seinem kreativen Berater Dan Wyman, mit dem er bereits an „Assault on Precinct 13“ und „Halloween“ gearbeitet hatte, entstand 1980 auch der düstere Score zu „The Fog – Nebel des Grauens“, danach wurde Alan Howarth über Jahre sein adäquater musikalischer Partner. Mit ihm zusammen entstanden so atmosphärisch-düstere Arbeiten wie „Die Klapperschlange“ (1981), „Halloween II“ (1982), die Stephen-King-Verfilmung „Christine“ (1983), die Fantasy-Action-Komödie „Big Trouble In Little China“ (1986), „Prince Of Darkness“ (1987) und der düstere Science-Fiction-Thriller „Sie leben!“ (1988).
Danach schien John Carpenter die Inspiration auszugehen. Sowohl seine Filme als auch die mit Musikern wie Jim Lang und Dave Davies entstandenen Soundtracks zu „Mächte des Wahnsinns“, „Das Dorf der Verdammten“ (beide 1995), „Vampires“ (1998) und „Ghosts Of Mars“ (2001) fielen an der Kinokasse und bei den Kritikern durch.
In den letzten Jahren ließ der Horror-Altmeister nur mit seinem Beitrag zur Horror-Anthologie „Masters of Horror“ (2006) und „The Ward“ (2010) fast unmerklich aufhorchen, seither konzentriert sich der mittlerweile 67-Jährige offensichtlich auf seine musikalische Karriere. Mit seinem Sohn Cody (der auch die Musik zu Carpenters „Masters of Horror“-Episode „Cigarette Burns“ komponierte) und Daniel Davies spielte er nun sein erstes von filmischen Vorlagen losgelöstes Album „Lost Themes“ ein, das mit seinen repetitiven Sequenzen und düster schwebenden Klangfolgen ganz typisch nach Carpenter klingt.
„Es ging bei ,Lost Themes‘ nur darum, etwas Spaß zu haben“, meint Carpenter. „Es kann sowohl großartig als auch schlecht sein, Musik zu Bildern zu komponieren, was ich bislang gemacht habe. Hier gab es keinen Druck. Kein Schauspieler fragte mich, was sie machen sollen, keine Crew wartete, und kein Schnittraum, in den ich gehen musste. Es stand kein Veröffentlichungstermin aus. Es hat einfach Spaß gemacht. Und ich konnte kein besseres Set-up in meinem Haus haben, wo ich mich auf Cody und Daniel verlassen konnte, mich mit Ideen zu versorgen, wenn wir zu improvisieren begannen. Der Plan bestand darin, meine Musik kompletter und voller zu machen, weil wir grenzenlose Spuren zur Verfügung hatten. Ich hatte nicht mehr mit rein analogem Equipment zu tun. Es ist eine komplett neue Welt. Und es war nichts in unseren Köpfen, als wir begonnen haben, als es stimmungsvoll zu machen.“ 
Fans werden sich an frühere Carpenter-Meisterwerke wie „Prince of Darkness“ und „They Live“ erinnert fühlen, an Mike Oldfields „Tubular Bells“ und Goblins „Suspiria“, wenn sich die repetitiven Basslinien mit schrägen Akkorden, aufsteigenden Orgeln, entspannten Pianos, akzentuierten Gitarrenriffs und faszinierenden Percussions vermengen. Carpenter hofft, mit seiner Musik Filmemacher inspirieren zu können, und arbeitet bereits an seinem nächsten Album „Dark Blues“.
Playlist: 
01. John Carpenter - Main Title (Assault On Precinct 13) - 02:57
02. John Carpenter - Vortex (John Carpenter's Lost Themes) - 04:44
03. John Carpenter & Alan Howarth - Halloween II Suite B (Halloween II)- 05:04
04. John Carpenter & Gary McKill - Untitled 5 (Sentinel Returns) - 04:53
05. John Carpenter & Alan Howarth - Opening Credits (Prince Of Darkness) - 09:15
06. John Carpenter & Alan Howarth - Abduction To Airport (Big Trouble In Little China) - 04:17
07. John Carpenter & Alan Howarth - Main Title (Escape From New York) - 03:53
08. John Carpenter & Shirley Walker - History Of Los Angeles (Escape From L.A.) - 02:08
09. John Carpenter - Night Attack (Vampires) - 03:19
10. John Carpenter & Alan Howarth - The Siege Of Justiceville (They Live) - 05:38
11. John Carpenter - Theme From 'The Fog' (The Fog) - 05:09
12. John Carpenter & Alan Howarth - Moochie's Death (Christine) - 02:25
13. John Carpenter & Dave Davies - March Of The Children (Village Of The Damned) - 08:03
14. John Carpenter & Jim Lang - Long Beautiful Hair (Body Bags) - 05:40
15. John Carpenter - Halloween Theme Reprise (Halloween) - 03:36
16. John Carpenter - Ghosts Of Mars (Ghosts Of Mars) - 03:42
17. John Carpenter & Alan Howarth - The Team Assembles (Prince Of Darkness) - 09:11
18. John Carpenter - Abyss (John Carpenter's Lost Themes) - 06:06
19. John Carpenter & Jim Lang - The Book Comes Back (In The Mouth Of Madness) - 04:00
20. John Carpenter - Rocks At Drake's Bay (The Fog) - 02:23
21. John Carpenter & Alan Howarth - The Duke Arrives/Barricade (Escape From New York) - 03:35
22. John Carpenter & Alan Howarth - Kidnapped (They Live) - 03:29
23. John Carpenter & Alan Howarth - Hell Breaks Loose (Prince Of Darkness) -  09:57

Soundtrack Adventures #157 with JOHN CARPENTER @ Radio ZuSa 2015-02-22 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Sonntag, 6. Dezember 2009

John Carpenter (Teil 2) - Schocks und Grusel in Serie

1978 inszenierte John Carpenter nicht nur die beiden Fernsehfilme „Someone’s Watching Me“ und die verherrlichende Elvis-Biographie „Elvis“ mit einem überzeugenden Kurt Russell in der Rolle des „Kings of Rock’n’Roll“, sondern setzte mit „Halloween“ einen oft kopierten und nie erreichten Meilenstein des neuen Horrorfilms.
Dieses Projekt wurde Carpenter von dem unabhängigen Produzenten Irwin Yablans herangetragen, der zunächst ein von ihm selbst erarbeitetes Treatment namens „The Babysitter Murders“ realisieren wollte. Carpenter assoziierte die Story, in der es ein Killer auf Babysitter abgesehen hat, gleich mit der Halloween-Nacht, die er aufgrund der unheimlichen Kürbismasken und der Streiche, die die Kinder ihren Kameraden spielen, so liebt und schuf mit Michael Myers eine Kultfigur des Horrorgenres, die in bislang sieben weiteren „Halloween“-Filmen und zwei Remakes durch Rob Zombie ihr dämonisches Treiben fortsetzen durfte.

Begonnen hat die Geschichte in der Halloween-Nacht 1963, als der sechsjährige Michael Myers ein Messer aus der Küche holt, die Stufen zum Zimmer seiner Schwester hinaufgeht und sich dabei eine Clownsmaske aufsetzt, durch die der Zuschauer das folgende Geschehen verfolgt.
Die Schwester hat gerade ihren Freund verabschiedet und sitzt noch nackt vor dem Spiegel, als Michael ins Zimmer kommt und seine Schwester mit mehreren Messerstichen tötet. Nach der Tat läuft der Junge direkt in die Arme seiner Eltern, die dem verstörten Kind die Maske vom Gesicht nehmen.
15 Jahre später bricht Michael Myers aus einer geschlossenen Nervenheilanstalt aus und kehrt in seine Heimatstadt zurück, um sein blutiges Werk an Halloween fortzusetzen.
Die Geschichte ist bei „Halloween“ sicher weniger wichtig als bei „Dark Star“ und „Assault“. John Carpenter wollte etwas ganz anderes erreichen.
„Ich nahm mir vor, den entscheidenden Film des Sub-Genres der Psychopathen-Filme zu machen. Die Geschichte war mir egal. Ich wollte eine 'Geisterhaus'-Story erzählen, und da war mir die Exposition gleichgültig. Ich wollte natürlich alle Kino-Konventionen erfüllen und ausspielen, was man erwartete. Man erwartet ständig, dass irgendetwas passiert, und bis es passiert, hat man Angst davor. Wenn man die Leute dann ein paar Male warten lässt, steigert sich die Angst“, 
erläutert Carpenter das einfache, aber wirkungsvolle Rezept von „Halloween“.
Zwar dreht sich der Film um den Einbruch des Horrors in eine Scheinidylle bürgerlicher Langeweile und Oberflächlichkeit, wie sie gerade in der typisch amerikanischen Collegeatmosphäre vorherrscht, doch inszenierte Carpenter die eigentlich banale Geschichte eines quasi unverwundbaren Psychopathen äußerst geschickt durch die sich ständig bewegende, oft subjektive Kamera und sorgte mit dem unkonventionellen Schluss für eine Abstrahierung des Killers zum personifizierten Bösen, als nämlich der eigentlich tödlich durch mehrere Schüsse verwundete Michael Myers rücklings durch ein Fenster im dritten Stock hinunterstürzt, aber anschließend spurlos verschwunden ist. Nach der Tat fragte die von Michael verfolgte Laurie den Arzt, der die tödlichen Schüsse abgegeben hat: „War das der Schwarze Mann?“ Und Dr. Loomis antwortet: „Wenn Sie mich fragen, war er es...“
Während Carpenters ersten beiden Filme einhellig als Meisterwerke gefeiert wurden, spalteten sich die Kritiker bei „Halloween“ in zwei Lager. Die einen verpönten Carpenters reaktionäre, puritanische Moral, weil er junge Mädchen und Jungen, die ihre ersten sexuellen Erfahrungen sammeln, mit dem Tod bezahlen lässt. Die anderen lobten den Film als intelligente Reflexion über die Mechanismen der Furcht.
Carpenter selbst äußerte sich zu diesen Kritiken wie folgt: „Ich glaube nicht, dass die Kritik der populären Presse an meiner Arbeit falsch ist. Ich schätze sie, und einige Kritiken sind richtig. Aber sie übersehen immer noch den entscheidenden Punkt: Ich mache meine Filme nicht für die Kritik, sondern für mein Publikum. In 'Halloween' geht es nicht um einen verrückten Jungen, der Leute umbringt. Das ist zwar die Story, aber nicht das, was ich eigentlich sagen will. Es geht um das Böse, um Sexualität. Die Leute ärgerten sich darüber, aber sie übersahen einen wichtigen Punkt. Ironischerweise ist das einzige Mädchen, das in diesem Film nicht herumalbert, Jamie Lee Curtis, diejenige, die den Killer niedersticht. Sie ist denselben Repressionen ausgesetzt wie der Killer, aber sie wird diese sexuelle Energie los.“
Zwar knüpfte John Carpenter mit „Halloween“ an so erfolgreiche Filme wie William Friedkins „The Exorcist“ (1973), Tobe Hoopers „Texas Chainsaw Massacre“ (1974) und Richard Donners „The Omen“ (1976) an, doch nahm „Halloween“ mit seinen 60 Millionen Dollar Einnahmen und mehr als einer Million verkauften Videocassetten bald eine Schlüsselstellung in der Geschichte des modernen Horrorfilms ein, indem der suggestive Horrorthriller eine ganze Psychoschlitzer-Welle ins Rollen brachte („Friday the 13th“, „Nightmare on Elm Street“).
Im Gegensatz zu den nachfolgenden Splatterfilmen, in denen die Schockeffekte nur um ihrer selbst willen eingesetzt wurden, setzte Carpenter die Story des Psychopathen Michael Myers ganz subtil und in erster Linie durch dramaturgische und Toneffekte um, bezog den Betrachter durch die suggestiven Kamerafahrten aktiv in das Geschehen ein.
Einerseits ist „Halloween“ mit inhaltlichen Anleihen und Rückgriffen sowohl auf Hitchcocks Suspense-Thriller als auch auf Gruselklassiker wie „The Thing“ oder „The Forbidden Planet“ gespickt. Andererseits versuchte sich Carpenter ganz bewusst von Hitchcock zu distanzieren.
„Wenn man einen Film wie 'Halloween' dreht, zieht man in Betracht, was auf diesem Gebiet vorher getan wurde. 'Psycho' war das Beste, was es jemals gab. Jedoch machte Hitchcock mehr Suspense-Filme, in denen das Publikum eher langfristig auf Schocks vorbereitet wird. Ich habe weniger einen Suspense-Thriller gedreht als vielmehr einen Film voller Schocks.“
Doch die junge Studio-Chefin von 20th Century Fox fand den Film kein bisschen gruselig, worauf John Carpenter sich entschloss, den Film mit der eigenen Musik zu retten und sich damit beschäftigte, wie Bernard Herrmann für „Psycho“ und Ennio Morricone für „Spiel mir das Lied vom Tod“ die Musik komponiert hatten.
Herrmanns Fähigkeiten, einen imposanten, kraftvollen Score mit begrenzten orchestralen Mitteln zu kreieren, indem er die grundlegenden Töne eines bestimmten Instruments benutzte, war beeindruckend. Sein Score für 'Psycho', den Film, der 'Halloween' inspiriert hat, wurde nur mit Streichinstrumenten eingespielt.“
Zusammen mit Dan Wyman schuf Carpenter daraufhin einen ebenso minimalistischen, allein auf Synthesizern eingespielten, elektrisierenden, rhythmischen Score, dessen Hauptthema im Film die Bedrohung bereits dann erahnen lässt, bevor sie visuell zu erkennen ist. Ungewöhnlich ist allerdings, dass John Carpenter seine Musik oft komponiert, ohne die Bilder des Films dazu zu sehen.
„Wir haben 1978 in einem - wie ich es nenne - 'double blind'-Modus gearbeitet, was einfach bedeutet, dass die Musik im Studio komponiert und eingespielt wurde, ohne Bezug oder Synchronisation zum tatsächlichen Film.“
Nach den kommerziellen Erfolgen seiner ersten drei Filme hatte John Carpenter für seinen nächsten Film ein fast gigantisches Budget von 5 Millionen Dollar zur Verfügung und inszenierte mit „The Fog“ eine klassische Gespenstergeschichte mit modernen Darstellungsmitteln.
'The Fog' ist eine gotische Horrorgeschichte, die etwas von Edgar Allen Poe hat, eigentlich aber mehr eine Hommage an alte Comic Strips wie 'Tales from the Crypt' ist, die in den 50er Jahren sehr populär und für Kinder verboten waren.
Ich habe sie natürlich trotzdem gelesen“, erzählt Carpenter, der mit dem Nebel und den daraus hervorkommenden Geistern verstorbener Seeleute, die Rache dafür nehmen wollen, dass sie vor 100 Jahren einem Schatz geopfert wurden, der sich an Bord des Schiffes befand, atmosphärisch beeindruckende Hauptdarsteller zur Verfügung hatte. Dabei setzte er einmal mehr auf bravouröse Weise die Schock-Motive des Genres ein und inszenierte mit beklemmender Intensität den Countdown des Schreckens: Sechs Bewohner von Antonio Bay müssen sterben, um die ruhelosen Seelen der Seefahrer zu erlösen...
Während die Geschichte damit von Höhepunkt zu Höhepunkt wandert, wird sie einmal mehr durch John Carpenters atmosphärisch dichten Synthesizerklänge begleitet, die die Spannungsmomente mit peitschenden, metallisch unterkühlten Rhythmen einleitet.
„Ich kann ja keine Noten. Aber ich kann hören und Instrumente spielen. Mein Freund Dan Wyman half mir wieder und übersetzte meine Ideen in die entsprechenden Arrangements“, erläutert Carpenter seine musikalische Arbeitsweise. „Ich spielte die Themen, und er programmierte alles. Ich musste sagen, dafür brauchen wir jetzt Bläser und eine Orgel, die ungefähr klingen soll wie... Dann haben wir zum Schluss mehrere Stimmen übereinandergemischt, manchmal bis zu zwanzig Stimmen, bis es richtig klang. Dann muss die Musik noch dem Film angepasst werden. Das dauert weitere Zeit, aber die wichtigsten musikalischen Themen habe ich in weniger als drei Tagen geschrieben.“
Etwas länger dauerte es allerdings, bis John Carpenter sein Drehbuch zu „Escape from New York“ umsetzen konnte, das in einer ersten Fassung bereits 1974 vorlag. In diesem Jahr befand sich der Regisseur nämlich in diesem Hexenkessel, wobei ihm die ständige Präsenz von Kriminalität „stark zu schaffen“ machte. „In Los Angeles bekommt man es weniger mit als hier. Ich musste diese beklemmenden Eindrücke verkraften. Das kann ich am besten, wenn ich darüber schreibe.“
Für das Szenario zu „Escape from New York“ machte Carpenter einfach eine Hochrechnung: 1960 gab es in New York 390 Mordopfer. Zehn Jahre später hatte sich diese Quote bereits verdoppelt, weitere zehn Jahre darauf war erneut ein doppelter Zuwachs zu verzeichnen. Spinnt man dieses Zahlenspiel weiter, würde eine bürgerkriegsähnliche Konfrontation zwischen Polizei und den vermeintlich Kriminellen unvermeidbar sein.
Inspiriert durch den Charles-Bronson-Film „Death Wish“ („Ein Mann sieht rot“), der diese Vision bereits thematisierte, schrieb John Carpenter ein erstes Drehbuch, das jedoch zunächst in der Schublade verschwand, weil noch zahlreiche andere, leichter zu finanzierbare Projekte auf dem Plan standen, nämlich die Fernseh-Produktion „Die Augen der Laura Mars“, „Das unsichtbare Auge“ und „Elvis“ sowie „Assault - Anschlag bei Nacht“ und „Halloween“.
Als es 1981 endlich an die Verfilmung des Projektes ging, knüpfte Carpenter an die in „Assault“ bereits thematisierte bedrohliche Kriminalität wieder an und übertrug sie in einem größeren Maßstab auf die Stadt New York, deren Stadtteil Manhattan zu einem ausbruchssicheren Großgefängnis umfunktioniert wurde, in dem sich die Kriminellen eine eigene Gesellschaft geschaffen haben.
Eines Tages stürzt das Flugzeug des Präsidenten über diesem heruntergekommenen Territorium ab. Das Staatsoberhaupt war gerade auf dem Weg zu einer internationalen Gipfelkonferenz, auf der er versuchen wollte, einen drohenden Atomkrieg zu verhindern. Um den Präsidenten aus den Fingern seiner Geiselnehmer zu befreien, wird Snake Plissken (Kurt Russell), ein hochdekorierter Soldat, der auf die schiefe Bahn geriet und gerade auf dem Weg ins Hochsicherheitsgefängnis war, in diese Hölle auf Erden geschickt. 24 Stunden hat die „Klapperschlange“ Zeit, den Präsidenten zu finden und aus diesem Ghetto zu holen, damit dieser seine Botschaft den anderen Regierungschefs noch rechtzeitig übermitteln kann.
Snake bleibt auch keine andere Wahl, weil ihm eine Mikro-Bombe injiziert wurde, die in genau 24 Stunden in seinem Körper explodieren würde, wenn er nicht rechtzeitig mit dem Präsidenten zurückkommt, um sie entschärfen zu lassen...
Natürlich kann man auch in diesem Film gesellschaftskritische Züge ausmachen, doch Carpenter weist diese Bezüge weit von sich. „Botschaften jeder Art gibt es in meinen Filmen nicht. Meine Vorstellung von Kino ist die totale Unterhaltung“, meint Carpenter, schränkt dann aber ein: „Die Gewalttätigkeiten dieser Stadt, die Straßenschlachten, der Unrat, die Freaks und die Kriminellen, dies alles ist der Zustand von heute. In die Zukunft projiziert ergibt sich die Wahnsinnssituation, die ich in 'Escape' zeige.“
Entsprechend futuristisch fiel auch der düstere, synthetisch unterkühlte Score aus, den John Carpenter erstmals mit seinem dann langjährigen Partner Alan Howarth eingespielt hat. Dieser war beim Soundtrack zu „Halloween“ noch als Stereo-Re-mix-Engineer tätig, wurde in den folgenden Jahren aber zu einem verlässlichen Partner für John Carpenter, zumal er sich als absoluter Electro-Freak erwies, der Carpenters Vorliebe für elektronische Scores noch besser umsetzen konnte.
„Meine Faszination für elektronische Musik rührt einfach daher, dass man mit Synthesizern relativ einfach ein Orchester imitieren kann. Wenn man also nicht das Geld hat, um einen orchestralen Score zu produzieren, bietet der Synthesizer eine recht kostengünstige Möglichkeit, einen umfangreichen Score zu kreieren. Ich begann mit Low-Budget-Filmen, und mit Synthesizern konnte ich trotzdem einen großartigen Sound schaffen.“
Allerdings liegen die Qualitäten von Carpenters Filmmusiken gerade nicht in der Imitation von Orchester-Arrangements, sondern in der ausgeprägten Betonung synthetischer Klänge.
Nachdem auch „Escape From New York“ ein voller Erfolg für John Carpenter wurde, kamen nun größere Studios auf ihn zu, so dass sich Carpenter mit seinem nächsten Film einen alten Traum verwirklichen konnte, nämlich ein Remake von Howard Hawks „The Thing“ zu drehen.
Aus Respekt vor seinem großen Idol wollte Carpenter allerdings keine bloße Kopie des SF-Klassikers von 1951 in modernem Gewand liefern, sondern sich enger an die zugrundeliegende Geschichte „Who goes there?“ von John W. Campbell halten, der das „Ding“ in die Lage versetzte, jede beliebige Gestalt anzunehmen. Carpenter inspirierte das zu einigen expliziten Splatterszenen, die von der Kritik allerdings nicht durchweg angenommen wurden.
Das „Zehn kleine Negerlein“-Prinzip, das bereits in „Assault“, „The Fog“ und „Halloween“ spannungsvoll durchgespielt wurde, kommt auch bei „Das Ding aus einer anderen Welt“ zum Tragen, als ein Team von zwölf Forschern in der Antarktis geophysikalische und andere wissenschaftliche Phänomene zusammentragen soll. Dabei stoßen sie auf ein norwegisches Lager, dessen Besatzung gestorben ist und ein Wesen beherbergt, das vor 100.000 Jahren vom Himmel fiel und im Eis begraben wurde. Von wissenschaftlicher Neugier angetrieben, erwecken die Amis das „Ding“ zum Leben, das kurz darauf verschwindet und sich wie ein Parasit in anderen Körpern fortpflanzt.
Nachdem „Escape from New York“ ein Budget von 8,5 Millionen Dollar zur Verfügung hatte, durfte Carpenter 1982 bei „The Thing“ sogar mit 15 Millionen Dollar arbeiten. Dafür ließ sich Carpenter auch überreden, das Komponieren der Filmmusik einem Veteranen zu überlassen: Ennio Morricone zählte durch seine eindrucksvolle Musik zu „Spiel mir das Lied vom Tod“ zu Carpenters Lieblingskomponisten, doch versuchte Morricone vergebens, Carpenters Sound zu imitieren, so dass ihm nur ein mäßig überzeugender Score gelang.
Ähnlich verhielt es sich mit dem ganzen Film, der offensichtlich zu sehr auf das breite Publikum zugeschnitten war, wobei die blutrünstigen Szenen diesen Erfolg allerdings verwehrten.

Dennoch steht Carpenter zu diesem Werk: „Das ist mein Lieblingsfilm. Da habe ich Horror gezeigt, wie er sich bis dahin nur in meiner Gehirnrinde sehen lassen durfte.“
Während Carpenter bei „The Thing“ seine musikalischen Talente ruhen lassen musste, schrieb er aber 1981 und 1982 zusammen mit Alan Howarth die Scores zu den „Halloween“-Sequels Teil 2 und 3, mit denen er ansonsten aber wenig zu tun hatte.
„Wir haben keine Story, wir haben die gleiche Geschichte, es gibt keine andere Geschichte, und wir haben sie bereits erzählt“, lehnte Carpenter die Arbeit an „Halloween“-Fortsetzungen kategorisch ab. „Ich machte diesen Film einmal, und ich wollte ihn wirklich nicht noch einmal drehen.“

John Carpenter (Teil 3) - Ärger mit den großen Studios

Für das 1981 inszenierte Sequel „Halloween II“ schrieb Carpenter nur noch das Drehbuch, produzierte den Film zusammen mit Debra Hill und steuerte auch wieder die Musik bei. Nachdem der Film zwar genügend Geld einbrachte, um eine weitere Fortsetzung zu drehen, aber in allen Belangen künstlerisch enttäuschte, überließ er für die 1982 inszenierte Fortsetzung „Halloween III - Seasons of the Witch“ seinem Freund Tommy Lee Wallace nicht nur die Regie, sondern auch das Drehbuch, und war an diesem Teil nur noch als Produzent und Komponist beteiligt, bevor er ganz die Finger von den weiteren Sequels ließ.

Dafür nahm er sich 1983 des gerade auf den Bestsellerlisten ganz oben rangierenden neuen Stephen-King-Romans „Christine“ an. Die Vorproduktion war bereits bei Erscheinen des Romans, in dem ein 58er Plymouth ein unheimliches, mörderisches Eigenleben entwickelt, abgeschlossen. Mit fünf Wochen Drehzeit und einem Budget von 10 Millionen Dollar ging es dann an die Arbeit.
„Ich spürte sofort, dass dieses Buch viel mit dem Amerika von heute zu tun hat“, meinte Carpenter nach der Lektüre des Romans. „Es ist eine phantastische Geschichte, die man hervorragend verfilmen kann.“
Auch Stephen King war von der Idee angetan, dass John Carpenter seinen Bestseller auf die Leinwand bringen sollte.
„Wir beide lieben es, den Leuten Angst einzujagen, keine Frage, und beide mögen wir auch Fantasy-Elemente, und davon kann man eine Menge in den Film einbauen. Ich denke, John Carpenter ist ein extrem farbenfroher Regisseur mit einer gewaltigen Imagination. Er hat Energie, eine Menge Energie, die er in seinen Filmen umsetzt, und deswegen gehe ich eben in solche Filme, weil man diese Energie da sehen kann.“ Allerdings fiel Kings Reaktion offensichtlich etwas anders aus, nachdem er den Film gesehen hatte. „Stephen King mochte den Film überhaupt nicht“, meint Carpenter. „Er warf mir vor, seinen Stoff lieblos behandelt zu haben. Wahrscheinlich berührten ihn die Kritiker-Reaktionen nach „The Thing“ doch mehr, als er zugeben wollte, denn bei „Christine“ verzichtete er auf Splatter-Effekte, ließ dadurch aber den gesamten Film sehr blutleer wirken.
Daraufhin zog sich der Regisseur erst einmal aus dem Horror-Genre zurück und inszenierte 1984 das von Michael Douglas mitproduzierte Science-Fiction-Märchen „Starman“.
„Ich habe eine ganze Menge Thriller, Suspense- und Horrorfilme gemacht. Da möchte ich langsam auch in andere Gefilde. 'Starman' ist ein Schritt in die Richtung des eher dramatischen Films. Da gibt es auch Komödien-, Abenteuer- und Science-Fiction-Elemente, und das sind ja Dinge, an die ich gewöhnt bin“, begründete Carpenter den Genre-Wechsel, der zudem eine weitaus positivere Grundstimmung aufwies als seine apokalyptisch gefärbten Action- und Horror-Thriller.
„Es gibt so viele Filme in den USA heutzutage, die nur im Blickpunkt haben, was an diesem Land nicht stimmt. Mit 'Starman' gab es endlich einmal die Gelegenheit, die gute Seite Amerikas zu zeigen, die Schönheit des Landes und das Potential der Menschen, die darin wohnen.“
Jeff Bridges spielt darin einen Außerirdischen, der der Einladung der Voyager II Folge leistet, die Erde zu besuchen, wird aber von US-Kampfbombern abgeschossen. Während sein Körper beim Absturz des Raumschiffes verglüht, bleibt sein Geist in einem glühenden Energiefeld erhalten und findet im Wald ein beleuchtetes Haus. Anhand eines Fotos und einer Haarlocke verwandelt sich der Starman in das Ebenbild des kürzlich verstorbenen Mannes der Hausbewohnerin, die sich nach anfänglicher Verwirrung um den geheimnisvollen Besucher aus dem All kümmert und sich in ihn verliebt.
Für Jeff Bridges gab es immerhin eine Oscar-Nominierung, aber der domestizierte Regisseur, der das Komponieren der Filmmusik diesmal Jack Nitzche überlassen musste, wurde wieder mit dem Vorwurf konfrontiert, unter den Bedingungen eines Major-Studios seine eigene Handschrift eingebüßt zu haben. Da die „E.T.-Version für Erwachsene“ (Carpenter) aber genügend Zuschauer in die Kinos lockte, stand bereits das nächste Studio vor Carpenters Tür.
20th Century Fox plante den opulentesten Film überhaupt, und das Drehbuch zu „Big Trouble in Little China“ gefiel Carpenter so gut, dass er sogar das Angebot ablehnte, den Eddie-Murphy-Film „Auf der Suche nach dem goldenen Kind“ zu machen.
 Kurt Russel und John Carpenter am Set von "Big Trouble In Little China"

„Ein unglaubliches Potential an Magie, Unschuld, Freiheit und Verrücktheit“, schwärmte der Regisseur, der seit langem ein Fan der ostasiatischen Kampfsportarten Martial Arts war und immer davon geträumt hatte, einen Kung-Fu-Film zu drehen.
„Ich dachte lange darüber nach, was das Publikum wohl zu diesem Film sagen wird, als ich das Skript las. Mein Gott, ich habe nie zuvor etwas Abgedrehteres gelesen als das. Es ist ein amerikanischer Film mit amerikanischem Humor. Das Publikum, das sich mit unserem Protagonisten identifiziert, wird mit ihm in eine Welt katapultiert, in der es nie zuvor war, eine Welt, die so voll von Action und Abenteuern ist, dass man es kaum glauben kann.“
Allerdings war das Publikum von dem 19 Millionen Dollar teuren effektüberladenen Genre-Mix aus Abenteuerfilm, Thriller, Kung-Fu-Action und Fantasy-Spektakel allzu irritiert und verwehrte ihm den großen Erfolg.
Zwar sorgten die knallbunten Kostüme, die choreographisch hervorragend inszenierten Kampfszenen, die spektakulären Special Effects und die witzigen Dialoge für gute Unterhaltung, doch die Marketing-Strategie, den Film als „Indiana Jones“-Variante anzubieten, zündete nicht. Letztlich war auch John Carpenter mit seiner Situation unzufrieden und kündigte an, nie mehr mit einem großen Studio zusammenarbeiten zu wollen.
 „Ich hatte es satt, mich mit den Studios und unübersehbaren Budgets herumzuschlagen. Mit 15-20 Millionen Dollar werden die kreativen Instinkte nämlich paralysiert. Man will nichts mehr wagen und schläft selbstzufrieden ein“, meinte Carpenter, nachdem er einen Vertrag bei Alive Films unterschrieben hatte, die ihm völlige Freiheit bei seinen Filmen zusicherten.
„Sehen Sie sich die großen Produktionen doch einmal an. Jeder Special Effect kostet ein Vermögen, niemand bemüht sich mehr, erfinderisch zu sein. Wenn ich sage, da soll ein abgeschlagener Kopf am Boden mit den Augen rollen, dann rechnet mir der Experte vor, dass ich eine Gussplastik des Kopfes mit eingebauter Mechanik für die rollenden Augen benötige. Die können gar nicht mehr anders. Ich muss selbst kommen und diesem Experten sagen, dass sie vielleicht einen lebenden Mann einbuddeln, nur seinen Kopf zeigen, ein bisschen Make-up um den Hals legen, und dann ist der ach so teure Effekt fertig. Dann bekomme ich sofort recht. Aber niemand denkt mehr preiswert und kreativ. Da liegt die Misere.“
Mit seinem nächsten Film kehrte John Carpenter in vieler Hinsicht zu seinen Ursprüngen zurück. Zum einen finanzierte er „Prince Of Darkness“ (1987) mit einem relativ bescheidenen Budget von drei Millionen Dollar, wandte sich wieder dem von ihm so geschätzten Horror-Genre zu und griff in der Story ein Motiv auf, das er bereits in „Assault“ erfolgreich umsetzte: eine kleine Gruppe von „guten“ Menschen verbarrikadiert sich in einem Gebäude und wird von bösen Kreaturen belagert. Bei den guten Menschen handelt es sich um Studenten der Fachgebiete Atomphysik, Mikrobiologie, Chemie, Astrologie und Theologie, die in einer Kirche ein mysteriöses Gefäß mit einer grün leuchtenden Flüssigkeit untersuchen sollen, das von der ausgestorbenen Sekte der „Bruderschaft des Schlafes“ hinterlassen wurde.
Dabei stellt sich heraus, dass Satan selbst in diesem Gefäß gefangen ist und sich durch die Flüssigkeit, die aus dem Behälter dringt, ebenso vermehrt wie die finsteren Kreaturen (unter ihnen der brillante Alice Cooper), die um die Kirche herum lungern.

Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Film waren durchweg vorhanden: John Carpenter konnte - unter dem Pseudonym Martin Quatermass - sein eigenes Drehbuch verfilmen, seine Wunsch-Crew einsetzen und noch einen genialen, düster-wabernden, sphärisch-dichten Synthi-Score mit seinem Partner Alan Howarth komponieren, der durch die neu eingesetzte Midi-Technik sehr komplex wirkt und seine unheimliche Wirkung noch verstärkt.
„Der Einsatz der Midi-Technik ermöglichte es Alan, verschiedene Synthesizer übereinanderzulegen, die gleichzeitig von einem Keyboard gespielt wurden. Früher hätten wir beachtliche Zeit gebraucht und viele Tonspuren verwendet, um unsere musikalische Linie zusammenzustellen. Jetzt konnten alle Synthesizer im Studio zur gleichen Zeit auf einer Spur gespielt werden. Die orchestralen und elektronischen Möglichkeiten werden so plötzlich riesig.“
Abgesehen von der absoluten Kontrolle, die John Carpenter vertraglich von Alive Films für die vier vereinbarten Projekte bereits im Vorfeld durch Carolco finanziell abgesichert, die durch ihre Stallone- und Schwarzenegger-Produktionen Riesengewinne erzielt hatte und eine geschickte Video-, TV- und Auslandsmarketing-Strategie entwickelte.
„Na los, dann wollen wir mal sehen, ob ich jetzt mal wieder ein paar gute Filme machen kann. Ich habe mehr als vier Ideen im Kopf“, meinte damals ein optimistischer John Carpenter, der von seinem Alive-Debüt „Prince Of Darkness“ sehr angetan war. „Eine Kombination von Science Fiction und Horror, mit der ich wieder zu meinen Ursprüngen zurückkehrte. Von all meinen Filmen wurde er am meisten unterschätzt. Er war seiner Zeit weit voraus.“
Vielleicht konnte sich der Film deshalb nicht so recht an der Kinokasse durchsetzen. Auch wenn er der treuen Fangemeinde endlich wieder ein paar schauderhafte Gruselmomente präsentierte, blieben die Schockeffekte letztlich zu sehr der Horror-Tradition der 70er Jahre verhaftet.
Dank Carpenters rationeller und kostengünstiger Produktionsweise wurde das Drei-Millionen-Dollar-Budget immerhin schnell wieder eingespielt und sogar weit übertroffen. Es schien, als würden Carpenters Filme sowohl in künstlerischer als auch finanzieller Hinsicht besser abschneiden, wenn nicht so große Budgets und Kontrollinstanzen im Spiel sind.
„Jeder weiß, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen meinen niedrigen Budgets und der kreativen Kontrolle über meine Filme gibt. Weniger Geld heißt weniger Leute, die mir in meine Anliegen hineinpfuschen können“, erklärte Carpenter diesen Zusammenhang. „Es heißt auch, dass ich nicht mehr den Verlockungen der Mega-Budgets erliegen kann. Jetzt bin ich wieder in der Wirklichkeit - in meiner Wirklichkeit.“

Playlist # 21 vom 06.12.09 – JOHN CARPENTER Special


1 John Carpenter - Theme from „The Fog“(The Fog) - 05:10
2 John Carpenter & Alan Howarth - Suite B (Halloween II)- 05:04
3 John Carpenter & Alan Howarth - Moochie's Death (Christine) - 02:26
4 John Carpenter & Alan Howarth - Main Title (Escape From New York) - 03:53
5 John Carpenter - Main Theme (Assault on Precinct 13) - 02:52
6 John Carpenter & Alan Howarth - Abduction at Airport (Big Trouble In Little China) - 04:21
7 John Carpenter & Alan Howarth - Hell Breaks Loose (Prince of Darkness) - 09:57
8 John Carpenter & Alan Howarth - Coming To L.A. (They Live) - 04:00
9 John Carpenter & Shirley Walker - History of L.A. (Escape from L.A.) - 03:12
10 John Carpenter - Ghost of Mars (Ghost of Mars) - 03:42
11 John Carpenter & Jim Lang - Long Beautiful Hair (Body Bags) - 05:40
12 John Carpenter & Dave Davies - March of the Children (Village of the Damned) - 08:03

Soundtrack Adventures #21 with JOHN CARPENTER at Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

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