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Samstag, 22. Januar 2022

Playlist #337 vom 30.01.2022 - R.I.P.. SIDNEY POITIER (1927-2022)

Mit seinen Hauptrollen in Dramen wie „Lilien auf dem Felde“, „Flucht in Ketten“ und „In der Hitze der Nacht“ wurde Sidney Poitier nicht nur der bekannteste afroamerikanische Schauspieler seiner Generation, sondern auch der erste Schwarze, der mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Am 6. Januar verstarb der bahamaisch-US-amerikanischer Schauspieler und Regisseur im Alter von 94 Jahren in Los Angeles. 
Poitier wurde am 20. Februar 1927 als Sohn armer Tomatenzüchter in Miami geboren, als seine von der Bahamas-Insel Cat Island stammenden Eltern dort gerade zu Besuch waren. Nachdem er nur eine einfache Schulbildung genossen hatte, wurde der Jüngste von sieben Kindern im Alter von 15 Jahren nach Miami zu seinem Bruder geschickt, drei Jahre später ging es mit drei Dollar in der Tasche weiter nach New York, wo Poitier beim damaligen „American Negro Theatre“ vorsprach. Nachdem ihm der Regisseur Osceola Archer nahegelegt hatte, es als Tellerwäscher zu versuchen, ließ sich Poitier jedoch nicht beirren, versuchte seinen schweren karibischen Akzent abzulegen, indem er Nachrichtensprecher im Fernsehen nachahmte und an seiner Aussprache feilte. Über einige Monate Hausmeisterdienste beim Theater gelang ihm dann doch der Sprung auf die Bühne. 
An der Seite von Harry Belafonte spielte Poitier 1946 in Frank Gabrielsons College-Drama „Days of Our Youth“, gelangte an den Broadway und wurde 1950 von Produzent Darryl F. Zanuck nach Hollywood geholt. In der Rolle eines jungen Arztes, der von einem rassistischen Patienten abgelehnt wird, feierte Poitier in dem Drama „Der Hass ist blind“ sein Spielfilmdebüt, musste sich aber wie nahezu alle seiner afroamerikanischen Kollegen lange mit Nebenrollen begnügen. 
Im Alter von 28 Jahren spielte Poitier in Richard Brooks‘ Sozialdrama „Die Saat der Gewalt“ (1955) einen führungsstarken Schüler, in Martins Ritts Drama „Ein Mann besiegt die Angst“ (1957) einen aufopferungsvollen Hafenarbeiter, dann besetzte ihn Brooks an der Seite von Rock Hudson auch in dem Kriegsdrama „Flammen über Afrika“ (1957). 
Nachdem er für Raoul Walsh in dem Drama „Weint um die Verdammten“ (1957) als Hauptsklave des von Clark Gable gespielten Plantagenbesitzers besetzt worden war, erhielt Poitier für seine Rolle in Stanley Kramers Gefängnisdrama „Flucht in Ketten“ (1958) seine erste Oscar-Nominierung. Sein Kollege Tony Curtis setzte sich dafür ein, dass Poitier auch eine ansprechende Gage erhielt. Dafür musste Poitier allerdings zuvor Sam Goldwyns Offerte annehmen, in dem Musical „Porgy and Bess“ (1959) mitzuwirken, sonst wäre er für Kramers Film nicht besetzt worden. 
In den 1960er Jahren ging es mit Sidney Poitiers Karriere steil aufwärts. Für seine Darstellung in Ralph Nelsons Drama „Lilien auf dem Felde“ (1963) als reisender Handwerker, der als Antwort auf die Gebete weißer Nonnen in der Wüste eine Kapelle baut, erhielt Poitier als erster afroamerikanischer Schauspieler einen Oscar. Danach war er in Guy Greens romantischen Drama „Träumende Lippen“ (1965) als Freund eines blinden, ungebildeten Mädchens und als tapferer Kavallerist neben James Garner in dem Western-Drama „Duell in Diablo“ (1966) zu sehen. 
Berühmt machte ihn auch die Rolle des unerschrockenen Detective Virgil Tibbs in Norman Jewisons Südstaaten-Krimi „In der Hitze der Nacht“ (1967), wo er mit seinem von Rod Steiger verkörperten rassistischen Kollegen einen Mord untersuchen soll. Für „Zehn Stunden Zeit für Virgil Tibbs“ (1970) und „Die Organisation“ (1971) schlüpfte Poitier zwei weitere Male in seine vielleicht bekannteste Rolle, die ihm eine Ehrung als bester schwarzer Schauspieler aller Zeiten vom British Film Institute einbrachte. 
„Ich hatte das Glück, Rollen in Filmen zu spielen, die Vorurteile in Frage stellten, sich mit repressiven Regimen auseinandersetzten oder interrassische Beziehungen thematisierten, deren Handlungsstränge es wagten, einen schwarzen Mann als mächtig, artikuliert und wichtig zu zeigen, zu einer Zeit, als das für viele nicht akzeptabel war“, machte Poitier mal in einem Interview deutlich. „Aber ich gebe nicht vor, eine Ikone zu sein, weil ich das nur den Möglichkeiten zu verdanken habe, die mir angeboten wurden, und den Menschen, die mir diese Möglichkeiten eröffnet haben.“ 
Nach der von ihm selbst inszenierten Krimi-Komödie „Ausgetrickst“ (1977), in der Poitier neben seinen schwarzen Kollegen Bill Cosby und James Earl Jones spielte, nahm er sich eine Auszeit als Schauspieler und konzentrierte sich auf seine Karriere als Regisseur, die 1972 mit dem Western-Drama „Der Weg der Verdammten“ ihren Anfang nahm. In den 1980er Jahren folgten die Krimi-Komödien „Zwei wahnsinnig starke Typen“ (1980) und „Der Geisterflieger Hanky Panky“ (1982) sowie das Musical-Drama „Fast Forward“ (1985). 1988 kehrte Poitier für die beiden Thriller „Mörderischer Vorsprung“ und „Little Nikita“ wieder vor die Kamera zurück, hatte noch in der Heist-Komödie „Sneakers – Die Lautlosen“ (1992) und dem Agenten-Thriller „Der Schakal“ (1997) bemerkenswerte Auftritte, war sonst aber nur noch in Fernsehfilmen („Mandela und De Klerk – Zeitenwende“, „David and Lisa“) und Mini-Serien („Gleichheit kennt keine Farbe“, „Die Rache der Gejagten“) zu sehen. 
Seinen letzten Auftritt hatte er 2001 in dem Fernsehfilm „The Last Brickmaker in America“. Poitier war durch sein kultiviertes Auftreten und sein soziales Engagement stets ein Vorbild. So unterstützte er in den Jahren eine Stiftung, die Afrikanern durch Stipendienvergabe ein Studium in den USA ermöglichte. Unter den Stipendiaten befand sich mit dem Kenianer Barack Obama Senior auch der Vater des späteren Präsidenten der USA. 1974 erhielt Poitier, der zwar US-Bürger war, aufgrund seiner Herkunft aber auch die Staatsbürgerschaft der Bahamas besaß und so die Bürgerrechte im britischen Commonwealth genießen durfte, für seine schauspielerischen Verdienste den Orden Knight Commander of the British Empire und durfte den Titel „Sir“ tragen. 2002 bekam Poitier den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. 
 

Filmographie:

1947: Sepia Cinderella (als Statist) 
1950: Der Hass ist blind (No Way Out) 
1951: Denn sie sollen getröstet werden (Cry, the Beloved Country) 
1952: CBS Television Workshop (Fernsehserie, Folge 1x02) 
1952: Unternehmen Rote Teufel (Red Ball Express) 
1952: Omnibus (Fernsehserie, Folge 1x01) 
1952, 1955: The Philco Television Playhouse (Fernsehserie, zwei Folgen) 
1954: Artisten des Sports (Go, Man, Go!) 
1955: Die Saat der Gewalt (Blackboard Jungle) 
1955: Kraft Television Theatre (Fernsehserie, Folge 2x39) 
1956: Lebewohl, kleine Lady (Good-bye, My Lady) 
1957: Ein Mann besiegt die Angst (Edge of the City) 
1957: Flammen über Afrika (Something of Value) 
1957: Weint um die Verdammten (Band of Angels) 
1957: Das Zeichen des Falken (The Mark of the Hawk) 
1958: Flucht in Ketten (The Defiant Ones) 
1958: Virgin Island 
1959: Porgy und Bess (Porgy and Bess) 
1960: Und der Herr sei uns gnädig (All the Young Men) 
1961: Ein Fleck in der Sonne (A Raisin in the Sun) 
1961: Paris Blues 
1962: Die Sprache der Gewalt (Pressure Point) 
1963: Lilien auf dem Felde (Lilies of the Field) 
1964: Raubzug der Wikinger (The Long Ships) 
1965: Die größte Geschichte aller Zeiten (The Greatest Story Ever Told) 
1965: Zwischenfall im Atlantik (The Bedford Incident) 
1965: Stimme am Telefon (The Slender Thread) 
1965: Träumende Lippen (A Patch of Blue) 
1966: Duell in Diablo (Duel at Diablo) 
1967: Junge Dornen (To Sir, with Love) 
1967: In der Hitze der Nacht (In the Heat of the Night) 
1967: Rat mal, wer zum Essen kommt (Guess Who’s Coming to Dinner) 
1968: Liebling (For Love of Ivy) 
1969: The Lost Man – Es führt kein Weg zurück (The Lost Man) 
1970: Zehn Stunden Zeit für Virgil Tibbs (They Call Me MISTER Tibbs!) 
1971: Brother John – Der Mann aus dem Nichts (Brother John) 
1971: Die Organisation (The Organization) 
1972: Der Weg der Verdammten (Buck and the Preacher, auch Regie) 
1973: A Warm December (auch Regie) 
1974: Samstagnacht im Viertel der Schwarzen (Uptown Saturday Night, auch Regie) 
1975: Die Wilby-Verschwörung (The Wilby Conspiracy) 
1975: Drehn wir noch’n Ding (Let’s Do It Again, auch Regie) 
1977: Ausgetrickst (A Piece of the Action, auch Regie) 
1979: Paul Robeson: Tribute to an Artist (Sprecher des Dokumentarfilms) 
1980: Zwei wahnsinnig starke Typen (Stir Crazy, Regie) 
1982: Der Geisterflieger (Hanky Panky, Regie) 
1985: Fast Forward – Sie kannten nur ein Ziel (Fast Forward, Regie) 
1988: Mörderischer Vorsprung (Shoot to Kill) 
1988: Little Nikita 
1990: Ghost Dad (Regie) 
1991: Gleichheit kennt keine Farbe (Separate But Equal, Miniserie, zwei Folgen) 
1992: Sneakers – Die Lautlosen (Sneakers) 
1995: Die Rache der Gejagten (Children of the Dust, Miniserie, zwei Folgen) 
1996: To Sir, with Love II (Fernsehfilm) 
1997: Mandela und De Klerk – Zeitenwende (Mandela and de Klerk, Fernsehfilm) 
1997: Der Schakal (The Jackal) 
1998: Free of Eden (Fernsehfilm) 
1998: David and Lisa (David & Lisa, Fernsehfilm) 
1999: Das Leben ist was Wunderbares (The Simple Life of Noah Dearborn, Fernsehfilm) 
2001: The Last Brickmaker in America (Fernsehfilm) 

Playlist: 

1. Jerry Goldsmith - Lots of Bricks/Aid Given/Aid Rejected (Lilies of the Field) - 06:52 
2. Alfred Newman - Overture/Main Title (The Greatest Story Ever Told) - 04:37 
3. Leonard Rosenman - Edge of the City (Edge of the City) - 02:57 
4. George Gershwin - Overture (Porgy & Bess) - 05:24 
5. Charles Wolcott - Love Theme (Blackboard Jungle) - 02:54 
6. Frank DeVol - Guess Who's Coming to Dinner [instrumental] (Guess Who's Coming to Dinner) - 03:34 
7. Ron Grainer - A Classical Lesson (To Sir, With Love) - 05:20 
8. Quincy Jones - Mama Caleba's Blues (In the Heat of the Night) - 05:37 
9. Gil Melle - Main Title (The Organization) - 05:40 
10. Quincy Jones - Soul Flower (They Call Me Mister Tibbs!) - 04:21 
11. Quincy Jones - Fox's Sugar (The Slender Thread) - 03:32 
12. Quincy Jones - Up Against the Wall (The Lost Man) - 04:21 
13. Ernest Gold - Tic-Tac-Toe (Pressure Point) - 06:54 
14. Jerry Goldsmith - Finale (A Patch of Blue) - 03:24 
15. Miklós Rózsa - Interrogation (Something of Value) - 05:17 
16. Neal Hefti - Flight at Diablo Pass/Dust to Dust (Duel at Diablo) - 07:01 
17. Alfred Newman - Jesus and His Mother (The Greatest Story Ever Told) - 03:03 
18. Jerry Goldsmith - No Hammer/Return of the Prodigal (Lilies of the Field) - 04:20 
19. Quincy Jones - Blues For Mister Tibbs (They Call Me Mister Tibbs!) - 06:27 
20. Laurence Rosenthal - The New House (A Raisin In the Sun) - 03:35
21. Marco Beltrami - Pearl of a Girl (David and Lisa) - 03:30
22. James Horner - "Too Many Secrets" (Sneakers) - 06:17 
23. John Scott - Main Title (Shoot to Kill) - 03:33 
24. Carter Burwell - Arrival in Montreal (The Jackal) - 02:32 
25. Clifton Parker - Virgin Island: A Caribbean Rhapsody (Virgin Island) - 09:24

Freitag, 9. April 2021

Playlist #316 vom 11.04.2021 - Kameramann MICHAEL CHAPMAN Special

Michael Chapman zählt zu den bekanntesten Kameraleuten des New Hollywood, hat mit Regisseuren wie Martin Scorese („Wie ein wilder Stier“, „Taxi Driver“), Philip Kaufman („Die weiße Dämmerung“, „Die Körperfresser kommen“) und Ivan Reitman („Ghostbusters 2“, „Kindergarten Cop“) gearbeitet, wurde zweimal für den Oscar nominiert (für „Wie ein wilder Stier“ und „Auf der Flucht“) und sich selbst als Regisseur probiert („Ayla und der Clan des Bären“, „Der richtige Dreh“). 2004 wurde er von der American Society of Cinematographers mit dem Lifetime Achievement Award ausgezeichnet.

Chapman wurde am 21. November 1935 in New York City geboren und wuchs in Wellesley, Massachusetts, auf. Als Jugendlicher interessierte er sich jedoch mehr für Sport als für Fotografie oder Malerei. Er brachte dem Kino die gleiche Begeisterung entgegen wie seine Altersgenossen, doch war es für ihn eine andere Welt, in der er nicht glaubte, einen Job bekommen zu können. 
Nach seinem Abschluss der High School und an der Columbia University ging Chapman zur Eisenbahn, bevor er zur Armee musste. Da seine Dienstzeit zwischen Korea und Vietnam lag, war er froh, seine Militärzeit beenden zu können, ohne jemanden erschossen zu haben. Er kehrte nach New York zurück, wo er eine Kommilitonin von der Columbia heiratete, deren Vater der Oscar-nominierte Kameramann Joseph C. Brun gewesen ist. Brun verschaffte seinem Schwiegersohn einen Job in seiner Branche, wo Chapman zunächst Hilfs- und Assistenten-Jobs übernahm und schließlich bei MPO Videotronics landete, wo er hoffte, über den Rang eines Assistenten hinauszukommen. 
Tatsächlich hat er es Gordon Willis zu verdanken, das Filmemachen eher als Leidenschaft denn als Job zu betrachten. Chapman war als Camera Operator für Willis bei „Der Hausbesitzer“ (1970), „Klute“ (1971), „Der Pate“ (1972) und „Der Pate - Teil II“ ( 1974) tätig, stellte fest, dass er gut in seinem Job war, und wollte selbst Kameramann werden. Die Gelegenheit ergab sich, als Hal Ashby, mit dem Chapman bereits an „Der Hausbesitzer“ arbeitete, die Vorbereitungen zu „Das letzte Kommando“ (1973) traf und die Kameramänner, die er gern gehabt hätte, entweder nicht verfügbar waren oder die falsche Berechtigungskarte für einen Job an der Ostküste hatten, weshalb er Chapman den Job gab. 
„Hal ist einer der 70er-Jahre-Filmemacher, über die man nicht genug redet“, wird der 2020 verstorbene Chapman in einem Nachruf auf "The American Society of Cinematographers" zitiert. „Er war wirklich gut, und er machte einige wundervolle Filme. Ich denke, ,Das letzte Kommando‘ ist eine der besten Sachen, die Jack Nicholson gemacht hat. Davon abgesehen verdanke ich Hal die Tatsache, dass er derjenige gewesen ist, der meine Karriere als Kameramann zum Laufen brachte.“ 
Ebenso hilfreich für die weitere Karriere war die Zusammenarbeit mit Philip Kaufman, der 1974 das in der Arktis spielende Drama „Die weiße Dämmerung“ inszenierte, von den Probeaufnahmen des kanadischen Kameramanns aber so enttäuscht war, dass er Chapman mit seiner Lizenz für Ostküsten-Drehs als Ersatz anheuerte. Daraufhin arbeitete Kaufman mit Chapman auch an „Die Invasion der Körperfresser“ (1978) und „The Wanderers – Terror in der Bronx“ (1979) zusammen. Zwischenzeitlich nahm Chapman auch wieder einen Job als Camera Operator an, diesmal für Bill Butler, der 1975 für Steven Spielberg den Blockbuster „Der weiße Hai“ filmte. 
Kurz darauf eröffnete sich für Chapman der Beginn einer weiteren fruchtbaren Zusammenarbeit – mit Martin Scorsese. Nach einigen kleinen Filmen wie „Hexenkessel“ (1973) und „Alice lebt nicht mehr hier“ (1974) wollte Scorsese ein kleines Drama über einen New Yorker Taxifahrer drehen. Chapman las das Drehbuch von Paul Schrader und sah sofort die unglaublichen künstlerischen Möglichkeiten. „Paul konnte wie ein Engel schreiben. ,Taxi Driver‘ war das beste Skript, das ich je gelesen habe – und es war sehr visuell. So viele Details in dem Film waren schon im Drehbuch vorhanden“, erinnerte sich Chapman (ebd.). „Das Projekt bot enorme visuelle Möglichkeiten, und wir fühlten, dass es richtig sei, ungewöhnliche Dinge bei der Arbeit mit der Kamera und dem Licht zu tun.“ 
Anschließend kamen Scorsese und Chapman für den ambitionierten Konzertfilm „The Last Waltz“ (1978) zusammen, der das Abschiedskonzert von Robbie Robertsons The Band festhielt. Danach folgte ein Film, der sowohl für Scorsese als auch für Chapman einen gewaltigen Karriereschub einbrachte und in die Filmgeschichte einging: „Wie ein wilder Stier“ (1980). 
Chapmans Schwarzweiß-Fotografie wurde vor allem von den Medien geprägt, mit denen die Filmemacher den Boxsport assoziierten. „Boxen war Schwarzweiß für uns, ob es die nächtlichen Kämpfe am Freitag im Fernsehen oder die Bilder im ,Life‘-Magazin waren. Und dann waren da noch all die Filme, die mit Boxen zu tun hatten, wie ,Im Taumel der Weltstadt‘.“ (ebd.) 
Die Oscar-nominierte Kameraarbeit führte Chapman direkt zu seinem Engagement für Carl Reiners Noir-Hommage „Tote tragen keine Karos“ (1982) mit Steve Martin in der Hauptrolle. Chapman arbeitete an einer Reihe von Komödien mit Regisseur Ivan Reitman wie „Ghostbusters II“ (1989), „Kindergarten Cop“ (1990), „Sechs Tage, sieben Nächte“ (1998) und „Evolution“ (2001). 
Zu seinen letzten Filmen zählten der Psycho-Thriller „Suspect Zero“ (2004) und das Familien-Abenteuer „Brücke nach Terabithia“ (2007). 
Obwohl er schon schwer erkrankt war, nahm er 2016 seine Auszeichnung mit dem Lifetime Achievement Award beim 24. International Film Festival of the Art of Cinematography Camerimage im polnischen Bydgoszcz persönlich entgegen. 
 
Filmographie: 
1973: Das letzte Kommando (The Last Detail) 
1974: Die weiße Dämmerung (The White Dawn) 
1975: Death Be Not Proud (Fernsehfilm) 
1976: Der nächste Mann (The Next Man) 
1976: Der Strohmann (The Front) 
1976: Taxi Driver 
1978: American Boy: A Profile of - Steven Prince (Dokumentation) 
1978: Die Körperfresser kommen (Invasion of the Body Snatchers) 
1978: Finger - Zärtlich und brutal (Fingers) 
1978: King (TV Mini-Serie) 
1978: Shoot the Sun Down 
1978: The Band (Dokumentation) 
1979: Hardcore - Ein Vater sieht rot (Hardcore) 
1979: The Wanderers - Terror in der Bronx (The Wanderers) 
1980: Wie ein wilder Stier (Raging Bull) 
1982: Personal Best 
1982: Tote tragen keine Karos (Dead Men Don't Wear Plaid) 
1983: Der Mann mit zwei Gehirnen (The Man with Two Brains) 
1984: Der richtige Dreh (All the right Moves, Regie) 
1985: Ayla und der Clan des Bären (The Clan of the Cave Bear, Regie) 
1986: Die Androiden – Sie sind unter uns (Annihilator, Fernsehfilm, Regie) 
1987: Michael Jackson: Bad (Musikvideo) 
1987: The Lost Boys 
1988: Die Geister, die ich rief... (Scrooged) 
1988: Mörderischer Vorsprung (Shoot to Kill) 
1988: Tote Engel lügen nicht (Gotham, Fernsehfilm) 
1989: Ghostbusters 2 
1990: Ein verrückt genialer Coup (Quick Change) 
1990: Kindergarten Cop 
1991: Doc Hollywood 
1992: Baroque Duet (Fernsehfilm-Dokumentation) 
1992: Stimmen im Dunkel (Whispers in the Dark) 
1993: Auf der Flucht (The Fugitive) 
1993: Die Wiege der Sonne (Rising Sun) 
1995: The Viking Sagas (Regie)
1996: Space Jam 
1996: Zwielicht (Primal Fear) 
1998: Sechs Tage, sieben Nächte (Six Days, Seven Nights) 
1999: An deiner Seite (The Story of Us) 
1999: White River Kid 
2000: The Watcher 
2001: Evolution 
2004: Eulogy 
2004: House of D 
2004: Suspect Zero - Im Auge des Mörders (Suspect Zero) 
2006: Eulen - Kleine Freunde in großer Gefahr! (Hoot) 
2007: Brücke nach Terabithia (Bridge to Terabithia) 
 
Playlist:
1. James Newton Howard - Main Title (The Fugitive) - 03:50 
2. Henry Mancini - Arctic Whale Hunt (The White Dawn) - 03:39 
3. Michael Kamen - Beach Scene (The Next Man) - 03:14 
4. Bernard Herrmann - Theme From Taxi Driver (Taxi Driver) - 04:14 
5. John Scott - Main Title (Shoot to Kill) - 03:33 
6. Thomas Newman - Trip to Iowa (Whispers In the Dark) - 02:17 
7. Randy Edelman - Big Ball O' Yellow / The Symbol (Ghostbusters II) - 03:57 
8. Randy Edelman - Children's Montage (Kindergarten Cop) - 03:22 
9. Carter Burwell - Life Sentence (Doc Hollywood) - 04:25 
10. Toru Takemitsu - Medley (Rising Sun) - 03:05 
11. Randy Edelman - Floating Pontoons (Six Days, Seven Nights) - 02:30 
12. James Newton Howard - Courtroom Montage (Primal Fear) - 02:14 
13. Dulce Pontes Frederico de Brito & Ferrer Trindade - Canção Do Mar (Primal Fear) - 05:19 
14. Bernard Herrmann - The Days Do Not End (Taxi Driver) - 04:06 
15. Ruby Braff and His New England Songhounds - Keepin' Out of Mischief Now (The Story of Us) - 04:34 
16. Miklós Rózsa - Finale (Dead Men Don't Wear Plaid) - 04:30 
17. Alan Silvestri - The Vision (The Clan of the Cave Bear) - 03:39 
18. Thomas Newman - They're Coming (The Lost Boys) - 02:43 
19. Danny Elfman - Asylum / Luncheon / Crematorium / On Fire (Scrooged) - 03:50 
20. Thomas Newman - My Best Friend (Whispers In the Dark) - 03:26 
21. Clint Mansell - Looking For Fran (Suspect Zero) - 02:24 
22. Randy Edelman - Subways and Skyscrapers (Six Days, Seven Nights) - 03:25 
23. Eric Clapton & Marc Shaiman - Let's Go to Chow Fun (The Story of Us) - 03:22 
24. Michael Kamen - Nicole's Theme (The Next Man) - 02:35 
25. Marco Beltrami - Driven (The Watcher) - 03:26 
26. Aaron Zigman - All of Terabithia (Bridge to Terabithia) - 03:47 
27. Geoff Zanelli - Samba Pa Ti (House of D) - 05:08 
28. John Scott - End Titles (Shoot to Kill) - 03:56 
29. Danny Elfman - The Big Speech [Alternate] (Scrooged) - 03:17 
30. Jack Nitzsche - Hollywood Nightride (Hardcore) - 02:05 
31. James Newton Howard - Kimble Dyes His Hair (The Fugitive) - 04:23 
32. Alan Silvestri - End Title (The Clan of the Cave Bear) - 06:35

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