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Donnerstag, 19. November 2020

Playlist #306 vom 22.11.2020 - ROY BUDD Special

Neben John Barry zählt Roy Budd vielleicht zu den bekanntesten britischen Filmkomponisten. Auch wenn der zeitweilige Ehemann von Caterina Valente längst nicht so produktiv wie Barry gewesen ist und bereits im Alter von 46 Jahren verstarb, machte er sich einen Namen als Jazz-Pianist und wurde durch seinen Score zu „Get Carter“ (1971) mit Michael Caine in der Hauptrolle weltberühmt. In der heutigen Sendung präsentiere ich nicht nur Auszüge aus seinen bekannten Soundtracks zu „Die Wildgänse kommen“, „The Final Option“, „Das Wiegenlied vom Totschlag“ und „Die schwarze Windmühle“, sondern auch Tracks aus seinen Bossa-Nova- und Jazz-Alben. 

Der am 14. März 1947 in London geborene Roy Budd hörte bereits im Alter von drei Jahren Jazz im Radio und begann bereits ein Jahr darauf, Klavier nach Gehör zu spielen und Melodien aus dem Radio nachzuspielen. Als Fünfjähriger lernte Budd mit Winifried Atwell einen seiner Lieblingspianisten kennen, der erstaunt über Roy Budds Rhythmusempfinden war. Selbst der amerikanische Pianist Liberace hatte von dem Wunderkind gehört und ihn eingeladen, mit seinen Eltern eine seiner Shows zu besuchen. Im Alter von acht Jahren konnte Budd bereits die Wurlitzer-Orgel spielen, zwei Jahre darauf war der Junge auch im britischen Fernsehen ein vertrautes Gesicht. Er spielte sogar im Londoner Palladium vor der königlichen Familie. 
„Ich weiß nicht, woher die Musik kommt“, erklärte Budd in einem Interview. „Wenn ich eine Melodie höre, setze ich mich ans Piano und die Musik fließt einfach aus meinen Fingern.“ 
In seinen frühen Teenager-Jahren entdeckte Roy Budd den Jazz für sich. Er gründete das Roy Budd Trio und begann im Alter von fünfzehn Jahren, professionell zu spielen und Preise als bester Jazz-Pianist einzuheimsen. Er spielte in den bekanntesten Orten auf der Welt und war regelmäßig im Radio und Fernsehen zu hören. Mit sechzehn Jahren gründete er das Roy Budd Quartet, zu dem der Drummer David May, Graham Jones oder Steve Clark am Bass und Pete Smith an der Gitarre zählten. Nebenbei lief aber auch sein Trio immer noch sehr erfolgreich. Mit neuem Line-up (Chris Karan an den Drums, Pete Morgan am Bass) widmete sich das Roy Budd Trio vor allem der brasilianischen Musik und spielte über vierzig Jahre lang erfolgreich zusammen. Budd engagierte mit Doug Stanley einen Agenten und wurde der Hauspianist im „Bull’s Head“ in Barnes, wo er Songwriter Jack Fishman kennenlernte. Dieser nutzte seine guten Kontakte zu MCA, um Budd einen Dreijahres-Vertrag zu sichern. Doch nach seiner Debütsingle „Birth of the Budd“ im Jahre 1965 machte MCA von einer Ausstiegs-Klausel Gebrauch, was dem erfolgsverwöhnten Budd aber nicht lange nachhing. Er wechselte zu Pye und veröffentlichte dort seine ersten Alben „Pick Yourself Up!!!“ (1967), „Roy Budd Is The Sound Of Music“ (1967), „Roy Budd at Newport“ (1968), „Lean On Roy Budd“ (1969) und „Budd ‘N‘ Bossa“ (1970). 

Schließlich wandte sich seine Aufmerksamkeit der Filmmusik zu. 1970 vertonte er mit Ralph Nelsons kontroversen Western „Soldier Blue“ seinen ersten Score. 
„Der Regisseur von ,Soldier Blue‘ wollte einen britischen Komponisten. Als ich den Regisseur traf, war ich zugegebenermaßen nervös. Ich nahm ein langes Tape mit meiner Musik auf. Ich spielte sie auf dem Piano und nahm sie auf, aber ich erzählte dem Regisseur nicht, dass einige Musik nicht von mir war. Ich habe sie eigentlich von Leuten wie Jerry Goldsmith, Jerry Fielding, John Barry, Dimitri Tiomkin und Max Steiner genommen. Es klang wie ,Great Movie Music Volume 1, 2 und 3“, erzählt Roy Budd im Interview mit "Movie Music International". „Natürlich nahm ich nicht die Hauptthemen oder etwas, das eventuell erkannt hätte werden können, sondern einfach Sachen, die ich auf den Soundtracks gehört, selbst auf dem Piano gespielt und auf Tape aufgenommen habe. Ich erzählte dem Regisseur, dass all die Musik, die er gehört habe, von mir sei, und er war sehr beeindruckt. Das musste er ja auch, denn wenn er mich ablehnte, hätte er die Hälfte der Filmkomponisten in der Welt abgelehnt. Der Rest ist Geschichte – ich bekam den Job.“ 
Ein Jahr später folgte die Musik zu Mike Hodges‘ Gangsterfilm „Get Carter“ mit Michael Caine und Britt Ekland in den Hauptrollen. Da das Budget für den Soundtrack nur 450 £ betrug, spielte Budd den Score nur mit drei Musikern ein. Auch wenn der Film damals kein kommerzieller Erfolg war, wurden andere Filmemacher zunehmend auf Roy Budd aufmerksam. So entstanden die Score zu „Flight of the Doves“ (1971), „Fear is the Key“ (1972), „Kidnapped“ (1972) und „The Stone Killer“ (1974) In den nachfolgenden Jahren versuchte Budd, seine Tätigkeit als Bandleader und Filmkomponist unter einen Hut zu bekommen, doch nahm die Arbeit an Soundtracks immer mehr seiner Zeit in Anspruch. 
So schrieb er die Musik zu Ken Hughes‘ Thriller „The Internecine Project“ mit James Coburn und Lee Grant in den Hauptrollen, wobei Budd für die Aufnahmen mit seiner vertrauten Rhythmus-Sektion mit Drummer Chris Karan und Bassist Peter Morgan sowie dem Tenor-Saxophonisten Tubby Hayes und dem National Philharmonic Orchestra arbeitete. Insgesamt schrieb Budd für über 50 Filme die Musik, die mittlerweile fast allesamt auf CD erhältlich sind. So ist die Musik zu „Soldier Blue“ 1999 zusammen mit den Scores zu „Catlow“ und „Zeppelin“ (beide 1971) von Cinephile ebenso veröffentlicht worden wie die Scores zu „Foxbat“ (1977), „The Internecine Project“ (1974) und „Something to Hide“ auf einer CD, während die Scores zu „Get Carter“, „Flight oft he Doves“, „Kidnapped“, „Sinbad and the Eye oft he Tiger“, „The Wild Geese“, „The Black Windmill“, „The Stone Killer“, „The Marseille Contract“, „Mama Dracula“, „Paper Tiger“, „Diamonds“, „The Sea Wolves“ und „Tomorrow Never Comes“ jeweils ihre eigene Veröffentlichung bekommen haben. 
Bevor Roy Budd am 7. August 1993 im Alter von nur 46 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls starb, vollendete er mit der Neuvertonung des Stummfilms „Das Phantom der Oper“ (1925) noch ein Herzensprojekt. 
„Ich habe den Score aufgenommen und warte gespannt darauf, ob es eine CD davon geben wird. Ich habe 82 Minuten Musik für diesen Auftrag geschrieben, und zwar mehr oder weniger durchgehend. Es war eine total andere Erfahrung für mich – ich bin es gewohnt, zu all den Explosionen und auch zum Dialog eines Films Musik zu komponieren, also erfüllte sich ein Traum für mich, als ich mich darum nicht kümmern musste“, verriet Budd in einem seiner letzten Interviews. „Fast neunzig Minuten Musik zu schreiben war etwas entmutigend und auch ermüdend, aber der Film inspirierte mich, und es schien mir, dass es mir letztlich doch leicht fallen würde.“ 
Allerdings sollte Budd die Premiere am 21. September 1993 im „Barbican“ und auch die CD-Veröffentlichung, die bis 2014 auf sich warten ließ, nicht mehr erleben. Mit Roy Budd verlor die Musikwelt einen ihrer talentiertesten Vertreter.

Diskographie/Filmographie: 
1967: Roy Budd is the Sound of Music 
1967: Pick Yourself Up!!! 
1968: Roy Budd at Newport 
1969: Lead On Roy Budd 
1970: Budd ‘N‘ Bossa 
1970: Das Wiegenlied vom Totschlag (Soldier Blue) 
1971: Zeppelin – Das fliegende Schiff (Zeppelin) 
1971: Catlow – Leben ums Verrecken (Catlow) 
1971: Jack rechnet ab (Get Carter) 
1971: Entführt (Kidnapped) 
1971: Der Ruf der Freiheit (Flight of the Doves) 
1971: Die herrlichen sieben Todsünden (The Magnificent Seven Deadly Sins) 
1971: Extremes (Dokumentation) 
1972: Harold und die Stripperin (Steptoe & Son) 
1972: Das Carey Komplott (The Carey Treatment) 
1972: Amok (Something to Hide) 
1972: The Man Who Came to Dinner (Fernsehfilm) 
1972: Angst ist der Schlüssel (Fear is the Key) 
1973: Sie reiten wieder (Steptoe and Son Ride Again) 
1973: Ein Mann geht über Leichen (The Stone Killer) 
1973: Man at the Top 
1974: Korkusuzlar 
1974: Die schwarze Windmühle (The Black Windmill) 
1974: Fluchtpunkt Marseille (The Marseille Contract) 
1974: Der schwarze Panther (The Internecine Project) 
1975: Papier Tiger (Paper Tiger) 
1975: Der Diamanten-Clou (Diamonds) 
1977: Willkommen in der blutigen Stadt (Welcome to Blood City) 
1977: Sindbad und das Auge des Tigers (Sinbad and the Eye of the Tiger) 
1977: Operation Foxbat (Foxbat) 
1978: Morgen gibt es kein Erwachen (Tomorrow Never Comes) 
1978: Die Wildgänse kommen (The Wild Geese) 
1978-1980: The Sandbaggers (TV-Serie) 
1980: Die Seewölfe kommen (The Sea Wolves) 
1980: Das fehlende Glied (La chaînon manquant) 
1980: Mama Dracula 
1982: Das Kommando (Who Dares Wins) 
1984: Squaring the Circle (Fernsehfilm) 
1985: Wildgänse 2 (Wild Geese II) 
1986: Field of Honor 
1987: Der große Knall (Le Big Bang) 
1993: Das Phantom der Oper (The Phantom of the Opera, 1925)
Playlist:
1. Roy Budd - Goodbye Carter (Get Carter) - 03:43 
2. Roy Budd - Desifinado (Budd 'n' Bossa) - 04:12 
3. Roy Budd - Kiowa Country (Soldier Blue) - 03:41 
4. Roy Budd - Catlow's Theme (Catlow) - 02:27 
5. Roy Budd - Envy, Greed and Gluttony (The Magnificent Seven Deadly Sins) - 02:50 
6. Roy Budd - Louisiana Ferry (Fear is the Key) - 04:20 
7. Roy Budd - Blues (The Carey Treatment) - 04:45 
8. Roy Budd - Bedtime (Man at the Top) - 03:58 
9. Roy Budd - Down Uptown (The Stone Killer) - 03:54 
10. Roy Budd - No Co-operation (The Black Windmill) - 03:02 
11. Roy Budd - Somebody's Going to Have to Kill Him (The Internecine Project) - 03:38 
12. Roy Budd - House Mix [MC/M17] (The Marseille Contract) - 04:22 
13. Roy Budd - Who Dares Wins (The Final Option) - 03:24 
14. Roy Budd - Solitary Confinement (Wild Geese II) - 03:47 
15. Roy Budd - Cluny's Cave (Kidnapped) - 03:13 
16. Roy Budd - Crown Jewels (Diamonds) - 04:04 
17. Roy Budd - Main Theme Remix (Paper Tiger) - 03:42 
18. Roy Budd - Death in the Shower (The Internecine Project) - 03:37 
19. Roy Budd - Preparing (Sinbad and the Eye of the Tiger) - 03:57 
20. Roy Budd - Dance with Death (The Wild Geese) - 03:56 
21. Roy Budd - Main Title [instrumental] (Tomorrow Never Comes) - 03:41 
22. Roy Budd - The Professor and Nancy (Mama Dracula) - 03:19 
23. Roy Budd - Main Theme (Zeppelin) - 02:15 
24. Roy Budd - Mister Funker (Foxbat) - 05:08 
25. Roy Budd - Warsaw Concerto (The Sea Wolves) - 03:41 
26. Roy Budd - End Titles (Field of Honor) - 03:27 
27. Roy Budd - Concerto For Harry (Something to Hide) - 08:58 
28. Roy Budd - Sex Photo (The Carey Treatment) - 03:41 
29. Roy Budd - On the Roof of the Opera (The Phantom of the Opera) - 09:01

Sonntag, 1. November 2020

Playlist #305 vom 08.11.2020 - R.I.P. Sean Connery (1930-2020)

Für viele ist er nach wie vor der einzig wahre James Bond: Sean Connery. Der schottische Schauspieler feierte seinen internationalen Durchbruch in der Rolle des britischen Geheimagenten in dem ersten James-Bond-Film „James Bond - 007 jagt Dr. No“ (1962) und verkörperte diese Erfolgsfigur in fünf weiteren Bond-Abenteuern. Nebenbei wurde der Oscar-Preisträger 1989 vom People Magazine zum Sexiest Man Alive gewählt. Am 31. Oktober verstarb Sir Sean Connery im Alter von 90 Jahren auf den Bahamas. Zu seinem Andenken gibt es heute nicht nur Musik von John Barry aus seinen erfolgreichen Bond-Abenteuern, sondern weitere hochkarätige Musik von illustren Komponisten wie John Williams, Henry Mancini, Ennio Morricone, Michel Legrand, Bernard Herrmann, Jerry Goldsmith, Maurice Jarre, James Horner, Basil Poledouris u.v.a.

Connery wurde am 25. August 1930 im schottischen Edinburgh geboren und wuchs als Sohn eines Fernfahrers und einer Reinigungskraft in ärmlichen Verhältnissen auf, weshalb er früh die Schule verließ und als Milchmann und Bademeister zu arbeiten anfing. Als Sechzehnjähriger trat Connery in die Royal Navy ein, die er nach etwas mehr als zwei Jahren aufgrund eines Zwölffingerdarmgeschwürs verlassen musste. Nach Gelegenheitsjobs als Milchmann, Baggerfahrer, Pferdekutscher und Drucker hat es ihm vor allem das Polieren von Möbeln, vor allem von Särgen angetan. In dieser Zeit begann er, Bodybuilding zu betreiben, wobei er sich auf das Gewichtheben konzentrierte und im Edinburgh College of Art meist als griechischer Athlet oder römischer Krieger Modell stand. 
Nachdem Connery angefangen hatte, Bodybuilding professioneller zu betreiben und dadurch auch Werbeaufnahmen machen zu können, wurde er 1950 sogar schottischer Bodybuilding-Meister und Dritter beim Mister-Universum-Wettbewerb. Diese Erfolge machten ihn auch für Bühne und Leinwand interessant. Mitte der 1950er Jahre war er in kleineren Rollen in Film-, Theater- und Fernsehproduktionen zu sehen und hatte 1958 in „Another Time, Another Place“ als Liebhaber von Lana Turner seine erste größere Rolle. Doch erst als die beiden Produzenten Albert R. Broccoli und Harry Saltzman für die Verfilmung der seit 1953 jährlich fortgesetzten Romanreihe um den britischen Geheimagenten James Bond von Ian Fleming einen passenden Hauptdarsteller suchten und sich nicht auf Kandidaten wie David Niven, den späteren Bond-Darsteller Roger Moore, Cary Grant oder Patrick McGoohan einigen konnten, kam Sean Connerys große Stunde, der die Filmemacher durch sein athletisches Aussehen und selbstsicheres Auftreten überzeugte. 
Zwar sprach sich Ian Fleming gegen die Besetzung von Sean Connery als Agenten ab, der einer gehobenen Lebensart zugeneigt ist, doch schon der mit einem überraschend schmalen Budget von 1,1 Millionen US-Dollar unter der Regie von Terence Young realisierte „James Bond - 007 jagt Dr. No“ strafte alle Kritiker Lügen. Denn mit einem weltweiten Einspielergebnis von gut 60 Millionen US-Dollar war der Grundstein für das bis heute erfolgreichste Film-Franchise gelegt und etablierte den damals 32-jährigen Connery als Star. Zwar war Connery immer wieder mal auch in anderen Filmen zu sehen – wie in Alfred Hitchcocks Psychothriller „Marnie“ (1964) – doch bis 1971 und seinem letzten Abenteuer als James Bond in „Diamantenfieber“ konzentrierte er sich auf die zunehmend erfolgreicheren „James Bond“-Filme, von denen der 1964 realisierte „Goldfinder“ mit Gert Fröbe in der Rolle des Superschurken sogar 125 Millionen Dollar in die Kinokassen spülte und eine regelrechte „Bondmania“ auslöste. Doch die bis zu sechs Monate dauernden Dreharbeiten, die allzu festgelegte Rolle und die zunehmende Bedeutung immer ausgefeilterer Gadgets, Kulissen und aufwendigere Action machten Connery unzufrieden, so dass er bei den Dreharbeiten zu „Man lebt nur zweimal“ (1967) seinen Ausstieg aus der Reihe bekanntgab. Nachdem George Lazenby 1969 in „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ keine wirkliche Chance hatte, Connery würdig zu beerben, konnte United Artists Connery für die Rekordgage von 1,25 Millionen US-Dollar, die der schottische Patriot der von ihm gegründeten Stiftung „Scottish International Educational Trust“ spendete, zur Rückkehr bewegen, doch blieb sein Auftritt in „Diamantenfieber“ (1971) sein letztes Gastspiel als britischer Geheimagent mit Lizenz zum Töten. 
Nachdem er James Bond hinter sich gelassen hatte, konzentrierte sich Sean Connery in den 1970er Jahren auf anspruchsvollere Filme, in denen er sich als Charakterdarsteller profilieren konnte. So agierte er 1970 neben Richard Harris in Sidney Lumets Bergarbeiterdrama „Verflucht bis zum jüngsten Tag“ und ebenfalls unter der Regie von Sidney Lumet als rückfällig gewordener Ex-Häftling in „Der Anderson-Clan“ (1971) und als außer Kontrolle geratener Polizeiinspektor in „Sein Leben in meiner Gewalt“ (1972). 
Zu den bekannteren Filmen zählten auch John Boormans Science-Fiction-Film „Zardoz“, Sidney Lumets Adaption des Agatha-Christie-Krimis „Mord im Orient-Express“ und der Terroristen-Thriller „Die Uhr läuft ab“ (alle 1974) sowie die Abenteuerfilme „Der Wind und der Löwe“ (1975), „Der Mann, der König sein wollte“ (1975) und „Robin und Marian“ (1976). 
In den 1980er Jahren war Connery in dem Weltraum-Thriller „Outland – Planet der Verdammten“ (1981), in Terry Gilliams parodistischen Zeitreise-Film „Time Bandits“ (1981) und Fred Zinnemanns „Am Rande des Abgrunds“ (1982) zu sehen, feierte seinen größten Erfolg aber in „Sag niemals nie“, Irvin Kershners Remake des Bond-Klassikers „Feuerball“, das nach Beilegung eines jahrelangen Rechtstreits realisiert werden konnte und für das sich Connery für eine gigantische Gage in Höhe von fünf Millionen US-Dollar gewinnen ließ. „Sag niemals nie“ war fast so erfolgreich wie der ebenfalls 1983 gestartete James-Bond-Film „Octopussy“ mit Roger Moore und ebnete Connery den Weg zu weiteren Kassenerfolgen. 
So war er in Russel Mulcahys Fantasy-Abenteuer „Highlander“ (1986) ebenso zu sehen wie in Jean-Jacques Annauds Adaption des Umberto-Eco-Bestsellers „Der Name der Rose“ und Brian De Palmas Gangster-Drama „Die Unbestechlichen“. Für seine Rolle als erfahrener Lehrmeister, der dem jungen FBI-Agenten Eliot Ness dabei hilft, den berüchtigten Gangster Al Capone hinter Gitter zu bringen, erhielt Sean Connery den Oscar als bester Nebendarsteller. 
Einen großen Publikumserfolg feierte Connery auch als kauziger Vater des von Harrison Fords gespielten Archäologen und Abenteurers Professor Jones in Steven Spielbergs Blockbuster-Erfolg „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ (1989). Mit Regisseur Sidney Lumet arbeitete Connery ein letztes Mal bei der wenig überzeugenden und an den Kinokassen gefloppten Krimikomödie „Family Business“ (1989) zusammen. Dafür hinterließ er in dem Thriller „Jagd auf Roter Oktober“ als sowjetischer U-Boot-Kommandant und in der John-le-Carré-Adaption von „Das Russland-Haus“ als Verleger, der in Russland in eine Spionage-Affäre verwickelt wird, einen besseren Eindruck, während „Highlander II“ (1991), „Medicine Man – Die letzten Tage von Eden“ (1992), „Der letzte Held von Afrika“ (1994) und „Im Sumpf des Verbrechens“ (1995) nicht mehr an Connerys besten Filme anknüpfen konnten. 
Es folgten der historische Abenteuerfilm „Der 1. Ritter“ (1995), eine Sprechrolle in dem Fantasyfilm „Dragonheart“, der Action-Reißer „The Rock“ (1996), der romantische Thriller „Verlockende Falle“ (1999) und das Schriftsteller-Drama „Forrester – Gefunden!“ (2000). 
Am 5. Juli 2000 wurde Connery für seine Verdienste um Schottland von Königin Elisabeth II. zum Knight Bachelor geschlagen, was ihn zum Führen des Adelsprädikats „Sir“ berechtigte. Seinen letzten Film drehte Connery 2003 mit der Comic-Adaption von „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“. 2008 erschien seine Autobiografie „Being a Scot“

Filmographie:
1954: Lilacs in the Spring 
1954: Simon (Kurzfilm) 
1956: The Condemned (Fernsehfilm) 
1957: Die blinde Spinne (No Road Back) 
1957: Duell am Steuer (Hell Drivers) 
1957: Blood Money (Fernsehfilm) 
1957: Zwölf Sekunden bis zur Ewigkeit (Time Lock) 
1957: Operation Tiger (Action of the Tiger) 
1958: Women in Love (Fernsehfilm) 
1958: Herz ohne Hoffnung (Another Time, Another Place) 
1958: Die letzte Nacht der Titanic (A Night to Remember) 
1959: Das Geheimnis der verwunschenen Höhle (Darby O’Gill and the Little People) 
1959: Tarzans größtes Abenteuer (Tarzan’s Greatest Adventure) 
1959: Hexenjagd (The Crucible) 
1960: An Age of Kings (TV-Serie) 
1960: Without the Grail (Fernsehfilm) 
1961: Die Peitsche (The Frightened City) 
1961: Macbeth (Fernsehfilm) 
1961: Adventure Story (Fernsehfilm) 
1961: Anna Karenina (Fernsehfilm) 
1961: Das Schlitzohr (On the Fiddle) 
1962: Der längste Tag (The Longest Day) 
1962: James Bond - 007 jagt Dr. No (Dr. No) 
1963: James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau (From Russia With Love) 
1964: Die Strohpuppe (Woman Of Straw) 
1964: Marnie 
1964: James Bond 007 – Goldfinger (Goldfinger) 
1965: James Bond 007 – Feuerball (Thunderball) 
1965: Ein Haufen toller Hunde (The Hill) 
1966: Simson ist nicht zu schlagen (A Fine Madness) 
1966: Eine junge Welt (Un monde nouveau) 
1967: James Bond 007 – Man lebt nur zweimal (You Only Live Twice) 
1968: Shalako 
1969: Das rote Zelt (The Red Tent) 
1970: Verflucht bis zum jüngsten Tag (The Molly Maguires) 
1971: Der Anderson-Clan (The Anderson Tapes) 
1971: James Bond 007 – Diamantenfieber (Diamonds Are Forever) 
1973: Sein Leben in meiner Gewalt (The Offence) 
1974: Zardoz 
1974: Mord im Orient-Express (Murder on the Orient Express) 
1974: Die Uhr läuft ab (Ransom) 
1975: Der Wind und der Löwe (The Wind and the Lion) 
1975: Der Mann, der König sein wollte (The Man Who Would Be King) 
1976: Der nächste Mann (The Next Man) 
1976: Robin und Marian (Robin and Marian) 
1976: Öl (The Next Man) 
1977: Die Brücke von Arnheim (A Bridge Too Far) 
1979: Der große Eisenbahnraub (The First Great Train Robbery) 
1979: Meteor 
1979: Explosion in Cuba (Cuba) 
1981: Outland – Planet der Verdammten (Outland) 
1981: Time Bandits 
1982: Am Rande des Abgrunds (Five Days One Summer) 
1982: Flammen am Horizont (Wrong is Right) 
1983: Sag niemals nie (Never Say Never Again) 
1984: Camelot – Der Fluch des goldenen Schwertes (The Sword of the Valiant) 
1985: Highlander – Es kann nur einen geben (Highlander) 
1986: Der Name der Rose (The Name of the Rose) 
1987: Die Unbestechlichen (The Untouchables) 
1988: Presidio (The Presidio) 
1989: Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (Indiana Jones and the Last Crusade) 
1989: Family Business 
1990: Jagd auf Roter Oktober (The Hunt for Red October) 
1990: Das Russland-Haus (The Russia House) 
1991: Highlander II – Die Rückkehr (Highlander II: The Quickening) 
1991: Robin Hood – König der Diebe (Robin Hood: Prince of Thieves) 
1992: Medicine Man – Die letzten Tage von Eden (Medicine Man) 
1993: Die Wiege der Sonne (Rising Sun) 
1994: A Good Man in Africa 
1995: Der 1. Ritter (First Knight) 
1995: Im Sumpf des Verbrechens (Just Cause) 
1996: Dragonheart (Stimme) 
1996: The Rock – Fels der Entscheidung (The Rock) 
1998: Mit Schirm, Charme und Melone (The Avengers) 
1998: Leben und lieben in L.A. (Playing by Heart) 
1999: Verlockende Falle (Entrapment) 
2000: Forrester – Gefunden! (Finding Forrester) 
2003: Freedom: A History of Us (Fernsehserie) 
2003: Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen (The League of Extraordinary Gentlemen) 
2005: Liebesgrüße aus Moskau (Videospiel, Stimme) 
2007: Modern Greeks: C.P. Cavafy (Fernsehdokumentation, Erzähler) 
2012: Sir Billi (Stimme) 
Playlist: 
1. Michael Kamen & Queen - Heather's Demise [Who Wants to Live Forever?] (Highlander) - 05:16 
2. John Barry - 007 (From Russia With Love) - 02:47 
3. John Barry - Bond Back in Action Again (Goldfinger) - 02:32 
4. John Barry - Search For Vulcan (Thunderball) - 02:25 
5. Michel Legrand - Jealousy (Never Say Never Again) - 03:18 
6. Jerry Goldsmith - Main Theme (Ransom) - 02:42 
7. Jerry Goldsmith - Camelot (First Knight) - 02:40 
8. Jerry Goldsmith - Clues (The Great Train Robbery) - 03:56 
9. Jerry Goldsmith - Katya (The Russia House) - 04:01 
10. Jerry Goldsmith - The Fire (Medicine Man) - 02:13 
11. Bruce Broughton - Impatient to Say Goodbye / End Credits (The Presidio) - 05:03 
12. James Newton Howard - The Execution (Just Cause) - 03:44 
13. James Horner - Epilogue (Der Name der Rose) - 06:09 
14. Henry Mancini - Sandwiches and Tea (The Molly Maguires) - 02:13 
15. Basil Poledouris - End Title (The Hunt for Red October) - 04:41 
16. Joel McNeely - Main Title (The Avengers) - 02:56 
17. Christopher Young - Thank God (Entrapment) - 04:05 
18. Bernard Herrmann - Marnie (Marnie) - 03:54 
19. Jerry Goldsmith - I Remember (The Wind and the Lion) - 02:41 
20. Jerry Goldsmith - End Credits (Outland) - 02:47 
21. Randy Edelman - Wonders of an Ancient Glory (Dragonheart) - 02:23 
22. Michael Kamen - Marian at the Waterfall / Camp (Robin Hood: Prince of Thieves) - 05:34 
23. Michael Kamen - The Beach Scene (The Next Man) - 03:14 
24. Maurice Jarre  - Roxanne (The Man Who Would Be King) - 03:15 
25. Toru Takemitsu - Medley (Rising Sun) - 03:05 
26. Ennio Morricone - Death Theme (The Untouchables) - 02:43 
27. John Barry - Remembering Chet (Playing by Heart) - 04:07 
28. John Williams - The Keeper of the Grail (Indiana Jones and the Last Crusade) - 03:25 
29. Trevor Jones - Voyage Continued, Mongolia (The League of Extraordinary Gentlemen) - 02:07 
30. Nick Glennie-Smith, Hans Zimmer & Harry Gregson-Williams - Father-Daughter Chat (The Rock) - 02:03 
31. Richard Rodney Bennett - The Orient Express (Murder on the Orient Express) - 11:20

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