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Donnerstag, 16. Juni 2022

Playlist #347/#348 vom 19.06./03.07.2022 - R.I.P. VANGELIS (1943-2022)

Mit Evangelos Odysseas Papathanassiou, besser bekannt als Vangelis, hat die Musikwelt einen weiteren großen Pionier der elektronischen Musik verloren. Der griechische Komponist, der über keine klassische Musikausbildung verfügte und mit seinen Soundtracks zu Filmen wie „Die Stunde des Siegers“, „Blade Runner“ und „1492 – Die Eroberung des Paradieses“ auch über den Freundeskreis elektronischer Musik hinaus berühmt geworden ist, verstarb am 17. Mai 2022 im Alter von 79 Jahren an den Folgen einer Covid-Erkrankung in Paris. 
Der am 29. März 1943 im griechischen Agria geborene Vangelis fand bereits im Alter von vier Jahren Gefallen daran, eigene Musik zu komponieren, weigerte sich allerdings, traditionelle Klavierstunden zu nehmen. 1963 gründete er die Band Forminx, die neben Cover-Versionen der Beatles flotten Rock’n’Roll und verträumte Balladen spielte. Nach drei Jahren löste sich die Band auf, woraufhin Vangelis nicht nur seine ersten Scores für griechische Filme komponierte, sondern auch für andere Künstler als Komponist und Produzent tätig wurde. 
Während der Studentenunruhen zog Vangelis 1968 nach Paris, wo er mit Demis Roussos und Lucas Sideras die Progressive-Rock-Gruppe Aphrodite’s Child ins Leben rief. Nach den drei Alben „End Of The World“ (1968), „It’s Five O’Clock“ (1969) und dem Konzeptalbum „666“ (1972) löste sich die Band zwar auf, doch war Roussos in der Folge immer mal wieder auf Vangelis‘ Werken zu hören. Mit „Demis“ spielten sie 1982 sogar noch gemeinsam ein komplettes Album ein. 
Noch vor Veröffentlichung des letzten Aphrodite’s-Child-Albums komponierte Vangelis in Frankreich einige Soundtracks zu Filmen wie Henry Chapiers „Sex Power“ (1970), „Salut, Jerusalem“ und „Amore“ (1974), die Sex und Beziehungen thematisierten. Seinen ersten Chart-Erfolg mit einem Soundtrack feierte Vangelis mit „L’Apocalypse Des Animaux“, einer Reihe von Tier-Dokumentationen von Frédérick Rossif
Mit seinem 1971 nur in Frankreich und Griechenland veröffentlichten Album „Fais que ton rêve soit plus long que la nuit“ thematisierte Vangelis noch die Studentenrevolte von 1968 in Paris, indem er chorale Stimmen, Feldaufnahmen und Nachrichten-Auszüge zu einer experimentellen Sound-Collage verband. Das nachfolgende Album „Earth“ (1973) spielte Vangelis mit einigen seiner früheren Mitstreiter bei Aphrodite’s Child ein und erfreute sich bereits einer breiteren Veröffentlichung, auch wenn der Mix aus akustischer Instrumentation, Gesang und Keyboards noch nicht den elektronischen Charakter seiner späteren Werke aufwies. 
Vangelis wurde schließlich gefragt, bei Yes den Keyboarder Rick Wakeman zu ersetzen, der 1974 die Band verließ, doch kaum haben die gemeinsamen Proben für das Album „Relayer“ in London begonnen, da quittierte Vangelis schon den Dienst, als er hörte, dass er auch für die Tour eingeplant war. Yes und Vangelis einigten sich darauf, dass die Band den von Vangelis bereits eingespielten Part verwenden durften und Jon Anderson einen Song auf dem nächsten Vangelis-Album singen würde. Vangelis kaufte das Gebäude einer alten Mädchen-Schule in der Hampton Gurney Street, nannte es nach Jules Vernes „20.000 Leagues Under The Sea“ Nemo und füllte es mit der aktuellsten Technologie, mit der er sein erstes, von RCA veröffentlichtes Meisterwerk „Heaven And Hell“ (1975) einspielte. Dazu engagierte er einen Londoner Chor und Jon Anderson, mit dem er den Song „So Long Ago, So Clear“ produzierte. Das „Movement Three“ des Titelstücks wurde später durch die Verwendung in Carl Sagans Fernseh-Dokumentation „Cosmos“ populär. 
Der Soundtrack zum mexikanischen Filmdrama „Entends-Tu les Chiens Aboyer?“ wurde 1977 unter dem Titel „Ignacio“ veröffentlicht. Nach den ebenfalls bei RCA erschienenen Alben „Albedo 0.39“ (1976), das sich mit Astrophysik auseinandersetzte, in den UK die Top 20 enterte und mit „Pulstar“ einen Opener aufwies, der vor allem durch die Italo-Disco-Band Hipnosis in den 1980er Jahren populär wurde, und dem von der Tao-Philosophie geprägten Album „Spiral“ (1977) veröffentlichte Vangelis mit „Beaubourg“ (1978) ein weniger zugängliches Album, worauf Vangelis zu Polydor wechselte, wo er mit „China“ 1979 seinen Einstand feierte. 
In jenem Jahr erschienen auch „Odes“ - ein Album mit traditionellen griechischen Folk-Songs, das Vangelis mit der Sängerin Irene Papas einspielte – und mit „Opera Sauvage“ ein weiterer Soundtrack zu einer Natur-Dokumentation. Zwischen 1980 und 1991 entstanden unter dem Namen Jon & Vangelis die vier Alben „Short Stories“ (1980), „The Friends Of Mr Cairo“ (1981) – mit den Hits „I’ll Find My Way Home“ und „State Of Independence“ -, „Private Collection“ (1983) und „Page Of Life“ (1991). Zu Beginn der 1980er komponierte Vangelis schließlich seine bis heute bekanntesten Filmmusiken.  
Hugh Hudson
inszenierte 1981 mit „Chariots Of Fire“ einen Film über zwei britische Leichtathleten, einer ein frommer Jude und der andere ein frommer Christ, die an den Olympischen Spielen 1924 teilnehmen. Für die Titel-Sequenz hatten sie Vangelis‘ Stück „L’Enfant“ ausgesucht, bekamen aber vom Komponisten nicht die Rechte dazu, weil er es nicht für passend ansah. Dafür bot er Hudson aber ein Stück an, das er schon als Kind für seinen Vater, einen Amateur-Läufer, geschrieben hatte. Der Rest ist Geschichte. Vangelis komponierte nicht nur den ersten rein elektronischen Soundtrack der Filmgeschichte, sondern erhielt dafür auch seinen ersten und einzigen Oscar. 
Raphael Preston, der seit 1977 für die Nemo-Studios arbeitete, bemerkte dazu: „,Chariots of Fire‘ war die erste Synthesizer-Filmmusik, die einen Oscar gewann. Das zeigte, dass Hollywood Synthesizer-Musik als etwas von echtem künstlerischen Wert ansah; es ebnete den Weg für eine ganze Generation von Komponisten und etablierte eine neue Herangehensweise an Filmmusik.“ 
Sein nächstes Meisterstück lieferte er nur wenig später ab. Als Ridley Scott nach „Alien“ mit „Blade Runner“ einen weiteren Science-Fiction-Film realisieren wollte, suchte er einen Soundtrack mit Sounds, die noch nie jemand zuvor gehört hatte. Vangelis benutzte den Yamaha CS80 Synthesizer und den ersten Emulator, der akustische Sounds modifizieren konnte, um einen Soundrack zu kreieren, der seiner Zeit so weit voraus war, dass das Studio Vangelis‘ originale Musik nicht für einen Soundtrack verwertbar hielt und stattdessen ein Orchester engagierte, um eine konventionelle Version seiner elektronischen Musik einzuspielen. 
Ein jahrelanger Rechtsstreit verhinderte, dass Vangelis‘ Originalmusik vor 1994 veröffentlicht werden konnte. Ebenfalls in den 1980er Jahren entstanden noch die Soundtracks zu Costa-Gavras‘ Polit-Thriller „Vermisst“ (1981), Koreyoshi Kuraharas Abenteuerfilm „Antarctica“ (1983) und Roger Donaldsons Neuverfilmung des Abenteuer-Films „Die Bounty“ (1984). Nachdem Vangelis für den britischen Ballett-Regisseur Wayne Eagling die Musik zu „R B Sque“ (1983), „Frankenstein, a modern Prometheus“ (1985) und „Beauty and the Beast“ (1986) geschrieben hatte, folgten das gefällige, um Natur-Themen drehende Soloalbum „Soil Festivities“ (1984), das minimalistische Werk „Invisible Connections“ und das mehr symphonische Album „Mask“ (beide 1985). 
Weitere mit Irene Papas aufgenommene griechische Folk-Songs wurden auf dem 1986 veröffentlichten Album „Rapsodies“ vereint. Nach seiner Rückkehr von London nach Athen spielte Vangelis mit dem 1988 bei Arista erschienenen Album „Direct“ eines seiner eingängigsten Werke ein, während das anschließende Album „The City“ (1990), mit dem Vangelis seinen Einstand bei eastwest feierte, teilweise in einem Hotelzimmer in Rom aufgenommen wurde, während Vangelis eine Vorstellung von Roman Polanskis „Bitter Moon“ besuchte. 
Sein bekanntestes Werk in dieser Zeit wurde der Soundtrack zu Ridley Scotts Historien-Epos „1492 – Die Eroberung des Paradieses“, vor allem als der Boxer Henry Maske das Stück „Conquest of Paradise“ beim Einmarsch in die Halle einsetzte. 
Nach den Soundtracks zu „The Plague“ und Roman Polanskis „Bitter Moon“ erschien mit „Voices“ (1995) ein ruhiges Elektronik-Album mit den Gast-Stimmen von Stina Nordenstam und Paul Young, während sich „Oceanic“ (1996) rund ums Wasser drehte. Die 1981 entstandene Session mit dem spanischen Elektronik-Künstler Neuronium wurde 1996 unter dem Titel „A Separate Affair“ veröffentlicht, zwei Jahre später folgte mit „El Greco“ ein Neo-Klassik-Album mit der Sopranistin Montserrat Caballé und dem Tenor Konstantinos Paliatsaras, bevor Vangelis mit „Kavafis“ wieder einen Soundtrack produzierte. 
Die Compilation „Reprise 1990-1999“ beendete die Zusammenarbeit zwischen East-West und dem Künstler, der mittlerweile bei Sony unter Vertrag ist. Dort erschien im Jahre 2001 mit „Mythodea“ ein Album, das bereits 1993 geschrieben und mit dem London Metropolitan Orchestra, dem Chor der Greek National Opera und den Sopranistinnen Jessye Norman und Kathleen Battle aufgeführt wurde, wobei die NASA das Hauptmotiv für ihre Mars-Missionen verwendete. 2004 entstand die Musik zu Oliver Stones Historien-Epos „Alexander“
Als 2012 „Chariots Of Fire“ für die Bühne adaptiert und das Titelthema bei den Olympischen Sommerspielen in London eingesetzt wurde, verpasste Vangelis seinem zum Klassiker avancierten Score ein Update und veröffentlichte ihn als „Chariots Of Fire: Music From The Stage Show“. 2014 komponierte Vangelis nicht nur die Musik zum algerischen Drama „Twilight Of Shadows“, sondern auch drei kurze Stücke für die Rosetta-Weltraum-Mission, die die Grundlage für das Album „Rosetta“ (2016) bilden sollten. 2019 wurden für „Nocturne“ überarbeitete ältere Stücke und neue Songs auf einem Grand Piano eingespielt. Vangelis‘ letztes Studioalbum „Juno to Jupiter“ wurde von der NASA-Mission „Juno“ inspiriert. 
 
Diskographie/Filmographie (Auswahl): 
1963: O adelfos mou... o trohonomos (Soundtrack) - als Vangelis Papathanasiou 
1966: 5.000 psemmata (Soundtrack) - als Vangelis Papathanasiou 
1967: To prosopo tis Medousas (Das Gesicht der Medusa) (Soundtrack) - als Vangelis Papathanasiou 1968: Our Love Sleeps on the Waters/The Clock (Single) 
1970: Sex Power (Soundtrack) - als Vangelis Papathanassiou  
1971: Frenitis (Soundtrack) - als Vangelis Papathanassiou 
1971: Hypothesis – mit Tony Oxley 
1971: The Dragon 
1971: Fais que ton rêve soit plus long que la nuit 
1972: Salut, Jerusalem (Soundtrack) 
1973: Earth 
1973: L’Apocalypse des animaux (Soundtrack) 
1974: Amore (Soundtrack) 
1974: Melody (Soundtrack) 
1974: Le cantique des créatures: Georges Mathieu ou La fureur d'être (Dokumentation) 
1975: Le cantique des créatures: Georges Braque ou Le temps différent (Dokumentation) 
1975: ¿No oyes ladrar los perros? (Soundtrack) 
1975: Can you hear the dogs barking? (Soundtrack) 
1975: Heaven and Hell 
1976: The Vangelis Radio Special 
1976: Albedo 0.39 
1976: La Fête sauvage (Soundtrack) 
1976: Crime and Passion (Frankensteins Spukschloss) (Soundtrack) 
1977: Ignacio (Soundtrack) 
1977: Spiral 
1978: Beaubourg 
1978: De mantel der Liefde (Soundtrack) 
1979: China 
1979: Odes – mit Irene Papas 
1980: Short Stories – als Jon & Vangelis 
1979: Opera Sauvage (Soundtrack) 
1980: Cosmos (Unser Kosmos) (Soundtrack) 
1980: See You Later 
1980: Death of a Princess (Soundtrack) 
1980: Mater amatísima (Soundtrack) 
1980: Prkosna delta (Trotziges Delta) (Soundtrack) 
1981: The Friends of Mr. Cairo – als Jon & Vangelis 
1982: Demis – als Vangelis & Demis Roussos 
1981: Chariots of Fire (Die Stunde des Siegers) (Soundtrack) 
1981: Le cantique des créature: Pablo Picasso pintor (Dokumentation) (Soundtrack) 
1982: Blade Runner (Soundtrack) 
1982: Missing (Vermisst) (Soundtrack) 
1983: Private Collection – als Jon & Vangelis 
1983: Antarctica (Taro und Jiro in der Antarktis) (Soundtrack) 
1984: Mutiny on the Bounty (Die Bounty) (Soundtrack) 
1984: Sauvage et Beau (Soundtrack) 
1984: Soil Festivities 
1985: Mask 
1985: Invisible Connections 
1985: Wonders of Life (Soundtrack) 
1986: Rhapsodies – mit Irene Papas 
1986: Splendeur Sauvage (Soundtrack) 
1988: Direct 
1988: Nosferatu a Venezia (Nosferatu in Venedig) (Soundtrack) 
1989: Beaute Sauvage (Soundtrack) 
1989: Franziskus (Soundtrack) 
1990: De Nuremberg à Nuremberg (Soundtrack) 
1990: The City 
1991: Page of Life – als Jon & Vangelis 
1992: La Peste (The Plague) (Soundtrack)
1992: Bitter Moon (Soundtrack) 
1992: 1492: Conquest of Paradise (1492 – Die Eroberung des Paradieses) (Soundtrack) 
1992: Cousteau's Rediscovery of the World II (Dokumentation) (Soundtrack) 
1994: Los Angeles 2019 
1995: Foros Timis Ston Greco (El Greco) 
1995: Voices 
1996: Oceanic 
1996: Kavafis (Cavafy) (Soundtrack) 
1998: El Greco 
2001: Mythodea - Music for the NASA Mission, 2001 Mars Odyssey (Soundtrack) 
2002: Anthem – 2002 FIFA World Cup Official Anthem (CD-Single) 
2004: Ithaca – mit Sean Connery 
2004: Alexander (Soundtrack) 
2007: El Greco (Soundtrack) 
2008: Swiadectwo (Soundtrack) 
2012: Chariots of Fire – The Play . Stage Music 
2012: Trashed (Dokumentation) (Soundtrack) 
2014: Crépuscule des ombres (Soundtrack) 
2016: Rosetta 
2019: Nocturne 
2019: The Holy Mecca (Dokumentation) (Soundtrack) 
2019: Oreines symfonies (Dokumentation) (Soundtrack) 
2021: The Sermon (Podcast Dokumentations-Serie) (Soundtrack) 
2021: Juno To Jupiter 
2022: Beyond the Sermon (Podcast Dokumentations-Serie) (Soundtrack)

Playlist #347 vom 19.06.2022 

1. Vangelis - Main Theme (Missing) - 04:02 
2. Vangelis - Watch Out (Earth) - 03:01 
3. Vangelis - La petite fille de la mer (L'apocalypse des animaux) - 05:55 
4. Vangelis - Entends-Tu Les Chiens Aboyer, Part 2 [excerpt] (Entends-Tu Les Chiens Aboyer) - 04:00 
5. Vangelis - Le Oeil De Aigle (La Fête Sauvage) - 04:00 
6. Vangelis feat. Jon Anderson - So Long Ago, So Clear (Heaven & Hell) - 05:04 
7. Vangelis - Titles From 'Chariots of Fire' (Chariots of Fire) - 03:34 
8. Vangelis - Closing Titles From 'The Bounty' (The Bounty) - 05:01 
9. Vangelis - Alpha (Albedo 0.39) - 05:45 
10. Vangelis - To The Unknown Man (Spiral) - 09:03 
11. Vangelis - L'Enfant (Opera Sauvage) - 05:06 
12. Jon & Vangelis - I'll Find My Way Home (The Friends of Mr. Cairo) - 04:32 
13. Jon & Vangelis - State of Independence (The Friends of Mr. Cairo) - 07:58 
14. Vangelis - Rachel's Song (Blade Runner) - 04:39 
15. Vangelis - Blade Runner End Titles [Full Length Version] (Blade Runner) - 07:28 
16. Vangelis - La Montagne (Picasso) - 02:47 
17. Vangelis - Theme From 'Antarctica' (Antarctica) - 07:30 
18. Vangelis - Movement 4 (Mask) - 08:47 
19. Vangelis - The Long March (China) - 02:03 
20. Vangelis - Movement 5 (Soil Festivities) - 07:21 
21. Vangelis - Le singe blue (L'apocalypse des animaux) - 07:41 
 

Playlist #348 vom 03.07.2022 

1. Vangelis - 2002 Fifa World Cup Official Anthem - 02:57 
2. Vangelis - Theme From 'Bitter Moon' (Bitter Moon) - 03:41 
3. Vangelis - Francesco Finale (Francesco) - 04:22 
4. Vangelis - Psalmus Ode (The Plague) - 04:45 
5. Vangelis - Byzantine Two (Cavafy) - 03:20 
6. Vangelis - La Richesse De L'Eau (Costeau) - 03:17 
7. Vangelis - The Plague [Never Disappears] (The Plague) - 06:21 
8. Vangelis & Neuronium - In London (A Separate Affair) - 03:06 
9. Vangelis - First Approach (Direct) - 05:03 
10. Vangelis - Procession (The City) - 09:34 
11. Vangelis - Moxica and the Horse (1492: Conquest of Paradise) - 07:07 
12. Vangelis - Movement 2 (Mythodea) - 05:42 
13. Vangelis - Gardens of Delight (Alexander) - 05:24 
14. Vangelis - El Greco - Part 12 (El Greco) - 04:56 
15. Vangelis & Robert Janson - Dziecinstwo (Swiadectwo) - 07:12 
16. Vangelis - After the Race (Chariots of Fire: The Play) - 04:38 
17. Vangelis - Through the Night Mist (Nocturne) - 05:13 
18. Vangelis feat. Stina Nordenstam - Ask the Mountains (Voices) - 07:54 
19. Vangelis - Albedo 0.06 (Rosetta) - 04:46 
20. Vangelis - The Thread - Part 9 (The Thread) - 03:43 
21. Vangelis - Juno's Power (Juno to Jupiter) - 04:10 
22. Vangelis - Fields Of Coral (Oceanic) - 07:44 
23. Vangelis - Eternal Alexander (Alexander) - 04:37

Sonntag, 11. Mai 2014

Playlist #137 vom 18.05.2014 - VANGELIS Special

Seit Anfang der 70er zählt der griechische Künstler Evanghelos Odyssey Papathanassiou alias Vangelis nicht nur zu den Pionieren der elektronischen Musik, sondern hat seit seinem Oscar-prämierten Score zum Sportlerdrama „Die Stunde des Siegers“ 1982 für die Etablierung elektronischer Scores in Hollywood gesorgt. Seither schuf Vangelis so grandiose Scores wie zu Ridley Scotts Science-fiction-Klassiker „Blade Runner“, Roger Donaldsons „Die Bounty“ und Oliver Stones Historien-Epos „Alexander“.

Vangelis, geboren am 29. März 1943 in Volos, hat sich immer geweigert, traditionellen Musikunterricht zu nehmen, und verfügt bis heute über kein nennenswertes Notenwissen. Dessen ungeachtet fing er bereits im Alter von vier Jahren an, Musik zu komponieren, und war als Kind schon davon fasziniert, wie Dinge klangen, wenn man sie schlug.
In den 60ern gründete Vangelis seine Schulband The Forminx, die mit ihrem Beatles-Sound nationale Bekanntheit erwarb und Vangelis‘ Talent dokumentierte, eingängige Songs zu komponieren. Nachdem er mit einigen anderen griechischen Sängerinne wie Maria, Zoitsa ‚Zoe‘ Kouroukli und Aleka Kanellidou zusammengearbeitet hatte, gründete Vangelis mit The Papathanassiou Set seine eigene Band, zu der auch ‚Silver‘ Koulouris, Demis Roussos und Lucas Sideras zählten. Sie nahmen Singles mit George Romanos, Ricardo Credi und Vilma Lado auf, bis Vangelis, Demis und Lucas 1968 versuchten, in der britischen Musikszene ihr Glück zu machen. Allerdings blieben sie wegen Streiks im Flugverkehr in Paris hängen, wo sie die Progressive-Rock-Formation Aphrodite’s Child gründeten und mit ihrer ersten Single „Rain And Tears“ gleich einen Hit landeten.
1972 löste sich die Band zwar auf, aber Vangelis arbeitete später weiterhin immer wieder mal mit Demis Roussos zusammen. In der Zwischenzeit komponierte Vangelis 1969 für Regisseur Henry Chapiers Film „Sex Power“ seine erste Filmmusik. 1973 begann die langjährige Zusammenarbeit mit dem französischen Dokumentarfilmer Frédéric Rossif. Auf „L’Apocalypse des Animaux“ folgten u.a. „L’Opera sauvage“ (1979), „Pablo Picasso“ (1981), „Sauvage et beau“ (1984) und „Morandi“ (1989).
1971 entstand mit „Fais Que Ton Reve Soit Plus Long Que La Nuit” Vangelis‘ Solodebüt, das auf den Pariser Studentenrevolten im Mai 1968 basierte und das Ergebnis erster Experimente mit dem relativ neuen Synthesizer-Instrument darstellte. Nach dem Progressive-Rock-Album „Earth“ (1973) zog es Vangelis nach London, wo er mit „Nemo“ sein eigenes Studio errichtete. Mit „Heaven and Hell“ veröffentlichte Vangelis 1975 sein erstes Album für RCA und wurde damit zu einem Vorreiter in der elektronischen Musikszene. Es markierte auf der einen Seite den Anfang der Zusammenarbeit mit Yes-Sänger Jon Anderson, der den Text zu „So long ago, so clear“ beisteuerte und mit dem Vangelis später die Alben „Short Stories“ (1980), „The Friends of Mr. Cairo“ (1981), „Private Collection“ (1983) und „Page Of Life“ (1991) einspielte. Auf der anderen Seite wurde das Stück „Movement 3“ in Carl Sagans BBC-Serie „Cosmos“ als Titelthema eingesetzt.
Nach den ebenfalls bei RCA erschienen Alben „Albedo 0.39“ (1976), „Spiral“ (1977) und „Beaubourg“ (1978) wechselte Vangelis zu Polydor, wo er mit „China“ 1979 seinen Einstand feierte. In den 80er Jahren machte Vangelis gleich mit einer ganzen Reihe von eindrucksvollen Soundtrackarbeiten von sich reden. So komponierte er 1981 die Musik zu Hugh Hudsons vierfach Oscar-prämierten Drama „Die Stunde des Siegers“. Einen Oscar erhielt auch Vangelis für seinen Score, der die Filmmusik revolutionieren sollte. Raphael Preston, der seit 1977 für die Nemo-Studios arbeitete, bemerkte dazu: „,Chariots of Fire‘ war die erste Synthesizer-Filmmusik, die einen Oscar gewann. Das zeigte, dass Hollywood Synthesizer-Musik als etwas von echtem künstlerischen Wert ansah; es ebnete den Weg für eine ganze Generation von Komponisten und etablierte eine neue Herangehensweise an Filmmusik.“
Nach dem Score zu Costa-Gavras‘ Polit-Thriller „Vermisst“ (1981) arbeitete Vangelis mit Regisseur Ridley Scott an der Adaption von Philip K. Dicks Science-Fiction-Geschichte „Blade Runner“. Die Musik fing nicht nur die Isolation und Melancholie von Harrison Fords Figur Deckard ein, sondern wurde Teil der dystopischen Umgebung. Durch ein Missverständnis konnte der originale Soundtrack zu „Blade Runner“ lange Zeit nicht veröffentlicht werden. Stattdessen engagierte das Studio eine Gruppe von Musikern, um als The New American Orchestra die Musik für den offiziellen Soundtrack einzuspielen. Erst 1994 erschien eine erste, unvollständige CD mit Vangelis‘ Originalmusik, und nachdem etliche Bootlegs die Runde gemacht hatten, folgte zum 25-jährigen Filmjubiläum 2007 eine Box mit drei CDs, die neben dem 1994er Album eine CD mit unveröffentlichtem Material und eine CD mit neuer Musik enthielt, bei der sich Vangelis von „Blade Runner“ inspirieren ließ.
Schließlich komponierte Vangelis noch die Soundtracks zu „Antarctica“ (1983) und Roger Donaldsons Neuverfilmung des Abenteuer-Films „Die Bounty“ (1984). Nachdem Vangelis für den britischen Ballett-Regisseur Wayne Eagling die Musik zu „R B Sque“ (1983), „Frankenstein, a modern Prometheus“ (1985) und „Beauty and the Beast“ (1986) geschrieben hatte und zwischenzeitlich die Soloalben „Soil Festivities“ (1984), „Invisible Connections“ und „Mask“ (beide 1985) erschienen sind, veröffentlichte Vangelis mit „Direct“ (1988) ein einziges Album für Arista. 1990 zog es ihn zu East-West, die ab „The City“ (1990) die meisten Werke von Vangelis in den 90er Jahren veröffentlichten.
Sein bekanntestes Werk in dieser Zeit wurde der Soundtrack zu Ridley Scotts Historien-Epos „1492 – Die Eroberung des Paradieses“, vor allem als der Boxer Henry Maske das Stück „Conquest of Paradise“ beim Einmarsch in die Halle einsetzte. Es folgten die Soundtracks zu „The Plague“ und Roman Polanskis „Bitter Moon“, dann erschienen mit „Voices“ (1995) und „Oceanic“ (1996) noch zwei Soloalben, bevor Vangelis mit „Kavafis“ wieder einen Soundtrack produzierte. Die Compilation „Reprise 1990-1999“ beendete die Zusammenarbeit zwischen East-West und dem Künstler, der mittlerweile bei Sony unter Vertrag ist. Dort erschien im Jahre 2001 mit „Mythodea“ ein Album, das bereits 1993 geschrieben und aufgeführt wurde, wobei die NASA das Hauptmotiv für ihre Mars-Missionen verwendete.
Die letzten Jahre waren nicht mehr so produktiv. 2004 wurde Vangelis von Oliver Stone für die Musik zu seinem Historien-Epos „Alexander“ engagiert, wofür der Komponist sogar ein Orchester einsetzte, 2012 wurde das Titelthema von „Chariots of Fire“ bei den Olympischen Sommerspielen in London eingesetzt und der Soundtrack für das gleichnamige Bühnenstück neu eingespielt.

Diskographie/Filmographie (Auswahl) 
1970: Sex Power
1971: Fais Que Ton Reve Soit Plus Long Que La Nuit
1973: L'Apocalypse des Animaux
1973: Earth
1974: Crime & Passion
1975: Heaven and Hell
1975: Ignacio
1976: The Vangelis Radio Special
1976: Albedo 0.39
1976: La Fete Sauvage
1977: Ignacio
1977: Spiral
1978: Beaubourg
1978: La Fete Sauvage
1979: Opera Sauvage
1979: China
1980: Short Stories (als Jon & Vangelis)
1980: See You Later
1980: Cosmos
1981: Chariots of Fire (Die Stunde des Siegers)
1981: The Friends of Mr. Cairo (als Jon & Vangelis)
1982: Demis (als Vangelis & Demis Roussos)
1982: Blade Runner
1982: Missing (Vermißt)
1983: Antarctica (Taro und Jiro in der Antarktis)
1983: Private Collection (als Jon & Vangelis)
1984: Soil Festivities
1984: Sauvage et Beau
1984: Mutiny on the Bounty (Die Bounty)
1985: Mask
1985: Invisible Connections
1986: Splendeur Sauvage
1988: Direct
1989: Beaute Sauvage
1989: Franziskus
1990: De Nuremberg à Nuremberg
1990: The City
1991: Page of Life (als Jon & Vangelis)
1992: 1492: Conquest of Paradise (1492 – Die Eroberung des Paradieses)
1992: La Peste (The Plague)
1992: Bitter Moon
1994: Los Angeles 2019
1995: Voices
1996: Kavafis (Cavafy)
1996: Oceanic
1998: El Greco
2000: Cousteau's Dream
2000: Picasso
2001: Mythodea
2002: Anthem – 2002 FIFA World Cup Official Anthem – CD-Single
2004: Alexander
2007: El Greco Original Motion Picture Soundtrack
2008: Swiadectwo
2012: Chariots of Fire - The Play Stage Music

Playlist:
01. Vangelis - End Titles (Blade Runner) - 04:57
02. Vangelis - L'Enfant (Opera Sauvage) - 05:00
03. Vangelis - Heaven & Hell Third Movement (Cosmos) - 04:06
04. Vangelis - Main Theme (Missing) - 03:59
05. Vangelis - Main Theme (Sex Power) - 03:14
06. Vangelis - Theme From Antarctica (Antarctica) - 03:55
07. Vangelis - Life Of Antarctica (Antarctica) - 06:00
08. Vangelis - Opening Titles (The Bounty) - 04:16
09. Vangelis - Le Dieu Jaguar (Sauvage et Beau) - 03:37
10. Vangelis - La Petite Fille De La Mer (L'Apocalypse Des Animaux) - 05:51
11. Vangelis - Oriental Dance (Bitter Moon) - 04:15
12. Vangelis - Chariots Of Fire (Chariots Of Fire) - 03:31
13. Vangelis - Main Theme (Rivers Journey) - 02:35
14. Jon & Vangelis - I'll Find My Way Home (The Best of Jon & Vangelis) - 04:30
15. Vangelis - Wait For Me (Blade Runner) - 05:27
16. Vangelis - Perfume Exotico (Blade Runner) - 05:21
17. Vangelis - Rachel's Song (Blade Runner) - 04:45
18. Vangelis - Light And Shadow (1492 - Conquest Of Paradise) - 03:46
19. Vangelis - Procession (The City) - 09:33
20. Vangelis - Roxane's Dance/Eastern Path/Gardens Of Delight (Alexander) - 11:46
21. Vangelis - Mythodea - Special Edit (Mythodea) - 03:57
22. Vangelis - Pinta, Nina, Santa Maria (1492 - Conquest Of Paradise) - 13:19

Soundtrack Adventures #137 with VANGELIS @ Radio ZuSa 2014-05-18 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

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