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Montag, 1. August 2022

Playlist #351 vom 14.08.2022 - R.I.P. PHILIP BAKER HALL (1931-2022)

Wer die Filme von Paul Thomas Anderson schätzt, wird auch die Darstellungskunst von Philip Baker Hall zu würdigen wissen, dem sein Fan Anderson eine Rolle für seinen Kurzfilm „Cigarettes & Coffee“ auf den Leib schrieb und ihn dann auch in seinen nachfolgenden Filmen „Hard Eight“, „Boogie Nights“ und „Magnolia“ einsetzte. Am 12. Juni 2022 verstarb der charismatische Darsteller, der auch in Fernsehserien wie „Seinfeld“, „Modern Family“, „Monk“ und „The Newsroom“ zu sehen war, im Alter von 90 Jahren. 
Philip Baker Hall fand erst spät zur Schauspielerei. Nach seinem Studium an der University of Toledo diente er erst in der United States Army (wobei er eine Zeitlang als Übersetzer in Deutschland stationiert war), bevor er als Englischlehrer zu arbeiten anfing. Als er mit fast 30 Jahren ins Schauspielfach wechselte, spielte Hall zunächst in verschiedenen Theaterproduktionen, u.a. am Off-Broadway und in Los Angeles, bevor er ab 1970 auch kleine Film- und Fernsehrollen übernahm, so in Michelangelo Antonionis „Zabriskie Point“ und dem Drama „Love-In ´72“ (beide 1970). 
Ab 1976 begann Hall, vereinzelte Rollen in Fernsehserien wie „Good Times“, „Der Mann aus Atlantis“, „M*A*S*H“, „Visions“, „Notruf California“, „Die Waltons“, „Quincy“, „Cagney & Lacey“ und „General Hospital“ zu übernehmen. Seine erste größere Rolle hatte Hall in Robert Altmans Drama „Secret Honor“
Altman hatte den Film nach einem Ein-Personen-Stück inszeniert, in dem Hall bereits den Akteur verkörperte, der niemand Geringerer war als Richard Nixon nach seiner Abdankung. In seinem Büro versuchte Nixon, das Watergate-Desaster aufzuarbeiten, wobei er sich als Opfer einer geheimen Organisation sah und mit seiner verstorbenen Mutter kommuniziert. 
Der große Durchbruch ist ihm allerdings nie gelungen. Der gerade mal 1,68 Meter große Darsteller mit dem kantigen Gesicht und der rauchigen Stimme verfügte jedoch über einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Seine bedeutendste Arbeitsbeziehung entwickelte sich mit Paul Thomas Anderson, den er beim Dreh eines Films für PBS kennenlernte, wo Anderson als Produktionsassistent arbeitete.
„Er war ein Fan meiner Arbeit, wie konnte ich ihn also nicht mögen?“, erzählte Hall „The Post“ in einem Interview. Nachdem sie bei Zigaretten und Kaffee geplaudert hatten, schrieb Anderson dem Schauspieler für den passenderweise „Cigarettes & Coffee“ (1993) betitelten Kurzfilm eine Rolle auf den Leib. Drei Jahre später bastelte Anderson daraus mit „Last Exit Reno“ sein Kinodebüt und verschaffte Hall die Möglichkeit, als alternder Spieler groß aufzutrumpfen. 
Danach besetzte ihn Anderson auch in seinen nachfolgenden Filmen „Boogie Nights“ (1997) und „Magnolia“ (1999). 
Im Lauf seiner weiteren Karriere arbeitete Hall auch mit prominenten Filmemachern wie Michael Mann („The Insider“), David Fincher („Zodiac“), Lars von Trier („Dogville“), Peter Weir („The Truman Show“), Ben Affleck („Argo“) und Wolfgang Petersen („Air Force One“) zusammen. 
„Im Kino war er, mit der Aura trügerischer Unscheinbarkeit, besonders gut, wenn er mächtige Funktionäre und Bürokraten spielte, zwiespältige Vertreter der geheimen Macht im Staate“, meint Fritz Göttler in seinem Nachruf auf "Süddeutsche Zeitung". „Sein kantiges Gesicht und die rauchige Stimme konnten fies erscheinen oder angenehm freundlich. Bis ins sehr hohe Alter hatte er sich eine wunderbare Schlitzohrigkeit bewahrt.“ 
Zuletzt war Hall 2020 in sechs Folgen der Fernsehserie „Messiah“ zu sehen. Insgesamt umfasst das Schaffen des Schauspielers mehr als 180 Film- und Fernsehproduktionen. 
 
Filmographie (Auswahl): 
1970: Zabriskie Point 
1970: Love-In '72 (X) 
1976: SOS in den Wolken (Mayday at 40,000 Feet!, Fernsehfilm) 
1977: Der Mann in der Todeszelle (Kill Me If You Can, Fernsehfilm) 
1978: Coma 
1979: Die Waltons (The Waltons; Fernsehserie, Folge The Furlough) 
1980: Der Mann mit Bogarts Gesicht (The Man with Bogart’s Face) 
1982: Quincy (Fernsehserie, 2 Folgen) 
1982: Der hohe Preis der Karriere (Games Mother Never Taught You, Fernsehfilm) 1984: Secret Honor 
1987: Miami Vice (Fernsehserie, Folge Contempt of Court) 
1987: Faustrecht – Terror in der Highschool (Three O’Clock High) 
1988: Midnight Run – Fünf Tage bis Mitternacht (Midnight Run) 
1989: Ghostbusters II 
1989: Teen Lover (Say Anything…) 
1989: Die Uni meiner Träume (How I Got Into College) 
1989: Von Bullen aufs Kreuz gelegt (An Innocent Man) 
1989–1990: Falcon Crest (Fernsehserie, 13 Folgen) 
1991–1998: Seinfeld (Fernsehserie, 2 Folgen) 
1992: Katastrophenflug 232 (Crashlanding: The Rescue of Flight 232) 
1992: Hydrotoxin – Die Bombe tickt in Dir (Live Wire) 
 1993: Cigarettes & Coffee (Kurzfilm) 
1993: Cheers (Fernsehserie, 1 Folge) 
1994: Roswell (Fernsehfilm) 
1994: M.A.N.T.I.S. (Fernsehfilm) 
1995: Kiss of Death 
1996: Last Exit Reno (Hard Eight) 
1996: Hit Me 
1996: The Little Death 
1996: Life’s Work (Fernsehserie, 1 Folge) 
1996: Auge um Auge (Eye for an Eye) 
1996: The Rock – Fels der Entscheidung (The Rock) 
1997: Air Force One 
1997: Buddy 
1997: Boogie Nights 
1997: Practice: Die Anwälte (The Practice, Fernsehserie, 4 Folgen) 
1997-1998: Millennium (Fernsehserie, 2 Folgen) 
1997–1998: Michael Hayes – Für Recht und Gerechtigkeit (Michael Hayes; Fernsehserie, 21 Folgen) 
1998: Jackpot – Krach in Atlantic City (Sour Grapes) 
1998: The Mob – Der Pate von Manhattan (Witness to the Mob, Fernsehfilm) 
1998: Die Truman Show (The Truman Show) 
1998: Ich küsse dich, ich töte dich (Implicated) 
1998: Der Staatsfeind Nr. 1 (Enemy of the State) 
1998: Judas Kiss 
1998: L.A. Doctors (Fernsehserie, 1 Folge) 
1998: Rush Hour 
1998: Psycho 
1999: Magnolia 
1999: Insider (The Insider)
1999: Das schwankende Schiff (Cradle Will Rock) 
1999: Der talentierte Mr. Ripley (The Talented Mr. Ripley) 
1999: Black Devil (Let the Devil Wear Black) 
2000: Rufmord – Jenseits der Moral (The Contender) 
2000: Rules – Sekunden der Entscheidung (Rules of Engagement) 
2000: Lost Souls – Verlorene Seelen (Lost Souls) 
2001-2002: Das Geheimnis von Pasadena (Pasadena, Fernsehserie, 7 Folgen) 
2002: Der Anschlag (The Sum of all Fears) 
2002: Without a Trace (Fernsehserie, 1 Folge) 
2002: Night Visions (Fernsehserie, 1 Folge) 
2002: A Gentleman’s Game 
2003: Dogville 
2003: Die, Mommie, Die! 
2003: Bruce Allmächtig (Bruce Almighty) 
2003–2004: Everwood (Fernsehserie, 3 Folgen) 
2004: Boston Legal (Fernsehserie, 1 Folge) 
2004: Monk (Fernsehserie, Folge 3x05 Mr. Monk Meets the Godfather) 
2004: Reine Chefsache (In Good Company) 
2004: The West Wing: Im Zentrum der Macht (The West Wing, Fernsehserie, 2 Folgen) 
2004/2009: Lass es, Larry! (Curb Your Enthusiasm; Fernsehserie, 2 Folgen) 
2005: Mord und Margaritas (The Matador) 
2005: Duck 
2005: Amityville Horror – Eine wahre Geschichte (The Amityville Horror) 
2005: Der Zodiac-Killer (The Zodiac) 
2006: The TV Set 
2006: Islander 
2006: Shaggy Dog – Hör mal, wer da bellt (The Shaggy Dog) 2006–2007: The Loop (Fernsehserie, 17 Folgen) 
2007: Rush Hour 3 
2007: Zodiac: Die Spur des Killers (Zodiac) 
2007: You Kill Me 
2007: Wildlife (Fernsehfilm) 
2008: Worst Week (Fernsehserie, 2 Folgen) 
2008: Psych (Fernsehserie, 1 Folge) 
2009: The Lodger – Der Untermieter (The Lodger) 
2009: Fired Up! 
2009: Wonderful World 2010: Warren the Ape (Fernsehserie, 1 Folge) 
2010: The Life & Times of Tim (Fernsehserie, 1 Folge) 
2010: All Beauty Must Die (All Good Things) 
2011: 50/50 – Freunde fürs (Über)Leben (50/50) 
2011: The Chicago 8 
2011: Mr. Poppers Pinguine (Mr. Popper’s Penguins) 
2011–2012: Modern Family (Fernsehserie, 3 Folgen) 
2012: Argo 
2012: The Newsroom (Fernsehserie, 1 Folge) 
2012: Dog Eat Dog (Kurzfilm) 
2012: Zeit zu leben (People Like Us) 
2012: Bending the Rules 
2012: Ruth & Erica (Fernsehserie, 8 Folgen) 
2013: Clear History (Fernsehfilm) 
2013: Bad Words 
2014: Rake (Fernsehserie, 1 Folge) 
2014: Playing It Cool 
2015: Madam Secretary (Fernsehserie, Folge The Necessary Art) 
2015: BoJack Horseman (Fernsehserie, 2 Folgen) 
2016: Second Chance (Fernsehserie, 5 Folgen) 
2017: Room 104 (Fernsehserie, 1 Folge) 
2017: Person to Person 
2017: Zu guter Letzt (The Last Word) 
2018: Corporate (Fernsehserie, 1 Folge) 
2020: Messiah (Fernsehserie, 6 Folgen) 

Playlist:

1. Jon Brion - A Little Library Music (Magnolia) - 05:39 
2. Jerry Garcia - Love Scene Improvisation 1 (Zabriskie Point) - 06:21 
3. Michael Penn & Patrick Warren - The Big Top (Boogie Nights) - 04:20 
4. Michael Penn & Jon Brion - Sydney Doesn't Speak (Hard Eight) - 05:54 
5. Danny Elfman - Desert Run (Midnight Run) - 04:47 
6. Trevor Jones - Main Titles (Kiss of Death) - 02:40 
7. James Newton Howard - End Credits (Eye For An Eye) - 04:12 
8. Burkhard Dallwitz - Drive (The Truman Show) - 03:37 
9. Philip Glass - Raising the Sail (The Truman Show) - 02:17 
10. A.R. Rahman - Breakfast for Mom / Just Be People (People Like Us) - 04:55 
11. Jan A.P. Kaczmarek - Lost Souls (Lost Souls) - 02:55 
12. Alexandre Desplat - Help Up By Guards (Argo) - 05:32 
13. Jerry Goldsmith - End Credits (Air Force One) - 06:03 
14. Jon Brion - So Now Then (Magnolia) - 03:53 
15. Elmer Bernstein - Beginnings (Buddy) - 03:17 
16. Jerry Goldsmith - Theme From Sum of All Fears (The Sum of All Fears) - 02:14 
17. Gustavo Santaolalla - Iguazu (The Insider) - 03:13 
18. Gabriel Yared - Ripley (The Talented Mr. Ripley) - 03:28 
19. Jan Garbarek - Rites (The Insider) - 05:34 
20. Chakachas - Jungle Fever (Boogie Nights) - 04:21 
21. Mark Isham - No Victories No Defeats (Rules of Engagement) - 02:00 
22. Rolfe Kent - One Night In Mexico (The Matador) - 03:11 
23. Alexandre Desplat - Cleared Iranian Airspace (Argo) - 06:03 
24. Christopher Young - Missed Kiss (Judas Kiss) - 04:04 
25. Rolfe Kent - Parting Letter to Bowman (Bad Worlds) - 02:40 
26. Lalo Schifrin - Soo Yung's Theme (Rush Hour) - 03:17 
27. David Shire - Graysmith's Theme (Zodiac) - 02:36
28. Pink Floyd - Love Improvisation 5 (Zabriskie Point) - 05:21
29. Rob Simonsen - All Good Things to the End (All Good Things) - 08:32

Sonntag, 17. Januar 2016

Playlist #180 vom 24.01.2016 - ROBERT ELSWIT Special

Spätestens durch seine Auszeichnung mit einem Oscar für seine Arbeit zu „There Will Be Blood“ zählt der amerikanische Kameramann Robert Elswit zu den Besten seiner Zunft. Er hat im Action-Genre („James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie“, „Mission: Impossible – Rogue Nation“) ebenso seine Spuren hinterlassen wie bei anspruchsvollen Dramen („Michael Clayton“, „Syriana“) und arbeitet regelmäßig mit Regisseuren wie Stephen Gyllenhaal, George Clooney und Paul Thomas Anderson zusammen.

Bevor der am 22. April 1950 in Los Angeles geborene Elswit ins Filmgeschäft einstieg, studierte er an der University of California und an der University of Southern California, bevor er 1977 am American Film Institute seinen Abschluss machte. Noch im selben Jahr wurde er als Kameramann für den Film „Die College-Gang“ engagiert.
„Ich wollte immer ein Kameramann sein“, erzählt Elswit im Interview mit dem San Diego Reader. „Ich verliebte mich in die Schwarz-Weiß-Fotografie im Fernsehen, als ich klein war und überwältigt von den Bildern war, gerade bei historischen Filmen. Ich begann mich zu fragen, wer die Leute waren, die das fotografierten, und interessierte mich dafür schon in sehr jungen Jahren. Meine Großmutter erzählte mir, dass all die Filme, die ich so bemerkenswert fand, in England, Frankreich oder Deutschland gedreht wurden. Ich habe die Studios besucht und fand die ganze Sache so romantisch und wundervoll und leidenschaftlich. Und ich verliebte mich in eine Reihe von jungen Schauspielerinnen aus alten Filmen. Diese Filme aus den 30ern und 40ern haben mir eine Menge bedeutet.“ 
Als Mitarbeiter bei Industrial Light & Magic wirkte er in der Abteilung „Visuelle Effekte“ an Filmen wie „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ mit und arbeitete 1980 als Kameramann für die Fernsehserie „CBS Library“. 1981 drehte er mit „A Single Light“ seinen ersten Spielfilm als hauptverantwortlicher Kameramann.
Vor allem die Zusammenarbeit mit Curtis Hanson an „Todfreunde – Bad Influence“ (1990), „Die Hand an der Wiege“ (1992) und „Am wilden Fluss“ (1994) machten Elswit in Hollywood bekannt, 1996 nahm bei „Last Exit Reno“ die langjährige Zusammenarbeit mit Paul Thomas Anderson ihren Anfang.
Mit ihm realisierte Elswit auch die Werke „Boogie Nights“ (1997), „Magnolia“ (1999), „Punch-Drunk Love“ (2002), „There Will Be Blood“ (2007) und „Inherent Vice – Natürliche Mängel“ (2014).
Mit Gary Fleder arbeitete der Kameramann an „Impostor“ (2001) und „Das Urteil – Jeder ist käuflich“ (2003) zusammen, während Elswit George Clooney sowohl als Regisseur als auch als Schauspieler bei den Filmen „Good Night, and Good Luck“ (2005), „Syriana“ (2005), „Michael Clayton“ (2007) und „Männer, die auf Ziegen starren“ (2009) erleben durfte.
Zu den weiteren Höhepunkten in Elswits Karriere zählen der 1997er Bond-Film „Der Morgen stirbt nie“, Tony Gilroys „Duplicity – Gemeinsame Geheimsache“ (2009), Ben Afflecks „The Town – Stadt ohne Gnade“ (2010) und das wiederum unter der Regie von Tony Gilroy entstandene Jason-Bourne-Sequel „Das Bourne Vermächtnis“ (2012).
Zuletzt realisierte Elswit Dan Gilroys „Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis“, Andersons „Inherent Vice“ (beide 2014) und Christopher McQuarries „Mission: Impossible – Rogue Nation“ (2015).
Nachdem Elswit bereits für seine Arbeit an George Clooneys „Good Night, and Good Luck“ eine Oscar-Nominierung erhalten hatte, durfte er die Trophäe drei Jahre später für „There Will Be Blood“ in Empfang nehmen.

Filmographie:
1979: Strange Fruit
1980: CBS Library (Fernsehserie, Folge 2x01 The Incredible Book Escape)
1985: Der Volltreffer (The Sure Thing)
1985: Traffic School – Die Blech- und Dachschaden-Kompanie (Moving Violations)
1986: Ragman (Trick or Treat)
1988: Toll treiben es die wilden Zombies (Return of the Living Dead Part II)
1990: Todfreunde – Bad Influence (Bad Influence)
1992: Waterland
1992: Die Hand an der Wiege (The Hand That Rocks The Cradle)
1994: Am wilden Fluß (The River Wild)
1996: Last Exit Reno (Sydney)
1996: Der Zufallslover (The Pallbearer)
1996: Run Off (Boys)
1997: Boogie Nights
1997: James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie (Tomorrow Never Dies)
1999: 8mm – Acht Millimeter (8MM)
1999: Magnolia
2000: Bounce – Eine Chance für die Liebe (Bounce)
2001: Heist – Der letzte Coup (Heist)
2002: Impostor
2002: Punch-Drunk Love
2003: Liebe mit Risiko – Gigli (Gigli)
2003: Das Urteil – Jeder ist käuflich (Runaway Jury)
2005: Good Night, and Good Luck.
2005: Syriana
2006: American Dreamz – Alles nur Show (American Dreamz)
2007: Michael Clayton
2007: There Will Be Blood
2008: Auf brennender Erde (The Burning Plain)
2009: Männer, die auf Ziegen starren (The Men Who Stare at Goats)
2010: Salt
2010: The Town – Stadt ohne Gnade (The Town)
2011: Mission: Impossible – Phantom Protokoll (Mission: Impossible – Ghost Protocol)
2012: Das Bourne Vermächtnis (The Bourne Legacy)
2014: Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis (Nightcrawler)
2014: Inherent Vice – Natürliche Mängel (Inherent Vice)
2015: Mission: Impossible – Rogue Nation
Playlist:
01. Trevor Jones - Main Theme (Bad Influence) - 03:18
02. Graeme Revell - Claire Investigates (The Hand That Rocks The Cradle) - 03:53
03. Jerry Goldsmith - Practice (The River Wild) - 02:24
04. Mark Isham - The Project (Impostor) - 03:10
05. Mychael Danna - Missing Persons (8mm) - 04:45
06. David Arnold - Hamburg Break In (Tomorrow Never Dies) - 02:52
07. Alexandre Desplat - Electricity (Syriana) - 03:59
08. Mychael Danna - Weather (Bounce) - 03:27
09. John Powell - Rochelle (Gigli) - 03:30
10. Hans Zimmer & Omar Rodriguez - End Credits (The Burning Plain) - 06:45
11. Jon Brion - So Now Then (Magnolia) - 03:51
12. Jon Brion - Here We Go (Punch-Drunk Love) - 04:48
13. Jonny Greenwood - Propectors Arrive (There Will Be Blood) - 04:35
14. Christopher Young - Fayeth In Fate No More (Runaway Jury) - 08:31
15. James Newton Howard - The Real Setup (Duplicity) - 03:12
16. James Newton Howard - 25 Dollars Worth (Michael Clayton) - 06:26
17. Rolfe Kent - Releasing The Goats (The Men Who Stare At Goats) - 04:08
18. Harry Gregson-Williams & David Buckley - Who Called 911? (The Town) - 03:10
19. James Newton Howard - Flight 167 (The Bourne Legacy) - 03:30
20. James Newton Howard - Escaping CIA (Salt) - 05:23
21. Joe Kraemer - Solomon Lane (Mission: Impossible - Rogue Nation) - 04:09
22. James Newton Howard - The Newscast (Nightcrawler) - 03:44
23. Thedore Shapiro - Love Of Gold (Heist) - 04:23
24. Graeme Revell - Marlene's Discovery (The Hand That Rocks The Cradle) - 03:23
25. John Powell - Goodbye (Gigli) - 04:23
26. Christopher Young - Voir Dire (Runaway Jury) - 06:04
27. Alexandre Desplat - The Commute (Syriana) - 04:21

Soundtrack Adventures #180 with ROBERT ELSWIT @ Radio ZuSa 2016-01-24 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Donnerstag, 1. Mai 2014

Playlist #136 vom 04.05.2014 - KATE WINSLET Special

Sie zählt nicht nur zu den schönsten Frauen in der Filmwelt, sondern auch zu den besten, wie unzählige Oscar-, Golden-Globe-, Emmy-, Grammy- und andere Nominierungen und Auszeichnungen dokumentieren. Die britische Schauspielerin und Sängerin Kate Winslet wurde durch ihre Hauptrolle in James Camerons Blockbuster „Titanic“ weltberühmt, bekam für ihre Darstellung in der Literaturverfilmung von „Der Vorleser“ ihren ersten Oscar und ist ab dem 08. Mai in Jason Reitmans Drama „Labor Day“ als alleinerziehende Mutter zu sehen.

Winslet nahm 1986 im Alter von elf Jahren Schauspielunterricht an der Redroofs Theatre School in Maidenhead und hatte ihren ersten Auftritt in einem Werbespot für Frühstücksflocken. Auf ihr Fernsehdebüt in der Krankenhausserie „Casualty“ (1990) folgten weitere TV-Engagements in der Science-Fiction-Serie „Dark Season“ (1991), der Sitcom „Get Back“ (1992) und in der dreiteiligen Miniserie „Anglo-Saxon Attitudes“ (1992). Dazu gesellten sich Auftritte am Theater, u.a. in dem Musical „The Secret Diary Of Adrian Mole Aged 13 ¾“, als Miss Hannigan in „Annie“, als Wendy in „Peter Pan“, als Geraldine Barclay in „What The Butler Saw“ (1994) und als Sarah in „A Game Of Soldiers“ (1995).
Ihr Leinwanddebüt feierte die Britin 1994 in Peter Jacksons Drama „Heavenly Creatures“, ein Jahr später wurde sie durch ihre Rolle der Marianne Dashwood in Ang Lees Jane-Austen-Adaption „Sinn und Sinnlichkeit“ international bekannt. Nach Auftritten in Michael Winterbottoms Drama „Herzen in Aufruhr“ und Kenneth Branaghs Shakespeare-Verfilmung „Hamlet“ (beide 1996) landete sie mit ihrem ersten Hollywood-Engagement gleich den großen Coup. Dabei profitierte sie davon, dass sowohl Gwyneth Paltrow als auch Claire Danes die weibliche Hauptrolle in James Camerons „Titanic“ abgelehnt haben. An der Seite von Leonardo DiCaprio erhielt sie für ihre Darstellung der Rose DeWitt Bukater ihre erste Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin (nachdem sie für "Sinn und Sinnlichkeit" eine Nominierung als beste Nebendarstellerin erhalten hatte). Bei der Oscar-Verleihung erhielt der Film 1998 letztlich elf Trophäen, Winslet unterlag allerdings ihrer Kollegin Helen Hunt („Besser geht’s nicht“). Obwohl daraufhin lukrative Angebote auf sie warteten, wählte Winslet in der Folge kleinere Projekte wie Gillies MacKinnons „Marrakesch“ (1998), Jane Campions „Holy Smoke“ (1999) und Philip Kaufmans „Quills – Macht der Besessenheit“ (2000).
Als Kate Winslet 2001 in der Animations-Verfilmung von Charles Dickens‘ „Ein Weihnachtsmärchen“ den Song „What If“ interpretierte, landete sie damit einen internationalen Top 10-Hit. Mit ihren nächsten Filmen sammelte Winslet weitere Oscar-Nominierungen ein, zunächst für ihre Darstellung der Schriftstellerin Iris Murdoch in jungen Jahren in „Iris“ (2001), dann in Michel Gondrys „Vergiss mein nicht!“. Damit war sie die erste Schauspielerin, die vor ihrem 30. Geburtstag vier Oscar-Nominierungen aufweisen konnte.
Nach hochgelobten Auftritten in dem Thriller-Drama „Das Leben des David Gale“ und „Wenn Träume fliegen lernen“ war die Schauspielerin 2006 in dem Polit-Thriller „Das Spiel der Macht“ zu sehen. Sie lieh der Ratte Tita in dem Animationsfilm „Flutsch und weg“ ihre Stimme und feierte in der Liebeskomödie „Liebe braucht keine Ferien“ ihren größten Erfolg seit „Titanic“.
Ihre nächste Oscar-Nominierung bekam Winslet 2007 für ihre Darstellung einer jungen Mutter in „Little Children“, wo sie sich in eine Affäre stürzt, als ihre Familie zu zerbrechen beginnt. Thomas Newman, der die wunderschöne Musik zu diesem Drama komponierte, schrieb auch die Musik zu „Zeiten des Aufruhrs“ (2007).
Die Verfilmung des Romans von Richard Yates übernahm Winslets damaliger Ehemann Sam Mendes und vereinte die Schauspielerin erstmals seit „Titanic“ wieder mit Leonardo DiCaprio vor der Kamera. Winslet glänzte anschließend in einer weiteren Literaturverfilmung, diesmal in Bernhard Schlinks „Der Vorleser“ durch Stephen Daldry. Im sechsten Anlauf gewann sie endlich ihren ersten Oscar. Anschließend stand Winslet für die fünfteilige Miniserie „Mildred Pierce“ (2010) vor der Kamera, für Stephen Soderberghs Seuchen-Drama „Contagion“ und Roman Polanskis Adaption von Yasmina Rezas Theaterstück „Der Gott des Gemetzels“ (2011).
In diesem Jahr ist Kate Winslet nicht nur in dem Drama „Labor Day“ zu sehen, sondern seit April auch in der Science-Ficiton-Romanze „Die Bestimmung – Divergent“.

Filmographie:
1990: Shrinks (Fernsehserie)
1991: Dark Season (Fernsehserie)
1992: Get Back (Fernsehserie)
1992: Anglo Saxon Attitudes (Fernsehserie)
1993: Casualty (Fernsehserie)
1994: Heavenly Creatures
1995: Knightskater – Ritter auf Rollerblades (A Kid in King Arthur’s Court)
1995: Sinn und Sinnlichkeit (Sense and Sensibility)
1996: Herzen in Aufruhr (Jude)
1996: Hamlet (Kenneth Branagh’s Hamlet)
1997: Titanic
1998: Marrakesch (Hideous Kinky)
1999: Entführung ins Elfenreich (Faeries)
1999: Holy Smoke!
2000: Quills – Macht der Besessenheit (Quills)
2001: Enigma – Das Geheimnis (Enigma)
2001: Ein Weihnachtsmärchen (Christmas Carol: The Movie)
2001: Iris
2003: Plunge: The Movie
2003: Das Leben des David Gale (The Life of David Gale)
2004: Vergiss mein nicht! (Eternal Sunshine of the Spotless Mind)
2004: Pride – Das Gesetz der Savanne (Pride) (Fernsehfilm)
2004: Wenn Träume fliegen lernen (Finding Neverland)
2005: Romance & Cigarettes
2005: Extras (Fernsehserie)
2006: Das Spiel der Macht (All The King’s Men)
2006: Little Children
2006: Flutsch und weg (Flushed Away)
2006: Liebe braucht keine Ferien (The Holiday)
2008: Zeiten des Aufruhrs (Revolutionary Road)
2008: Der Vorleser
2011: Mildred Pierce (Miniserie)
2011: Contagion
2011: Der Gott des Gemetzels (Carnage)
2013: Movie 43
2013: Labor Day
2014: Die Bestimmung – Divergent (Divergent)
Playlist: 
01. Junkie XL - Tris (feat. Ellie Goulding) (Divergent) - 07:48
02. James Horner - Never An Absolution (Titanic) - 03:02
03. James Horner - The Portrait (Titanic) - 04:42
04. James Horner - Rose (Titanic) - 02:52
05. James Horner - Lament (Titanic) - 04:36
06. Angelo Badalamenti - Love Journey (Holy Smoke!) - 03:23
07. Stephen Warbeck - Dream Of Madeleine (Quills) - 04:42
08. Angelo Badalamenti - Montage Finale (Holy Smoke!) - 04:54
09. James Horner - Part 8 (Iris) - 04:47
10. Jon Brion - Strings That Tie To You (Eternal Sunshine Of The Spotless Mind) - 02:34
11. Jan A.P. Kaczmarek - Where Is Mr. Barrie? (Finding Neverland) - 03:33
12. George Fenton - Elephants (Pride) - 03:29
13. Patrick Doyle - My Father's Favourite (Sense And Sensibility) - 05:27
14. Patrick Doyle - Sweets To The Sweet - Farewell (Hamlet) - 04:39
15. Nico Muhly - Go Back To Your Friends (The Reader) - 05:22
16. John Barry - End Credits (Enigma) - 04:58
17. Hans Zimmer - Maestro (The Holiday) - 03:54
18. Carter Burwell - Veda's Window (Mildred Pierce) - 03:06
19. James Horner - Main Title (All The King's Men) - 04:28
20. Cliff Martinez - Handshake (Contagion) - 04:16
21. Thomas Newman - Pool Days (Little Children) - 01:50
22. Thomas Newman - Unrealistic (Revolutionary Road) - 02:49
23. Hans Zimmer - Definitely Unexpected (The Holiday) - 03:35
24. Thomas Newman - Revolutionary Road (Revolutionary Road) - 04:54
25. Thomas Newman - Be A Good Boy (Little Children) - 01:42
26. Rolfe Kent - Adele's Miscarriages (Labor Day) - 04:32
27. Cliff Martinez - They're Calling My Flight (Contagion) - 03:02
28. Thomas Newman - End Title (Little Children) - 07:40

Soundtrack Adventures #136 with KATE WINSLET @ Radio ZuSa 2014-05-04 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Dienstag, 4. Februar 2014

Playlist #130 vom 09.02.2014 - PHILIP SEYMOUR HOFFMAN Special

Die Filmwelt trauert um Philip Seymour Hoffman. Der sympathische wie vielseitige Schauspieler verstarb am 02. Februar 2014 an einer Überdosis Heroin. Hoffman erhielt 2006 einen Oscar für seine Hauptrolle in „Capote“ und war zuletzt in „Die Tribute von Panem – Catching Fire“ zu sehen.

Der am 23. Juli 1967 in Fairport, New York, geborene Hoffman engagierte sich bereits auf der High School in Theatergruppen und besuchte die New York University’s Tisch School of Arts. Sein Filmdebüt gab er 1991 in der Independent-Produktion „Kreuzfahrt vor Manhattan“, ein Jahr später folgte sein Major-Debüt in „My New Gun“. Hoffman machte vor allem durch seine eindrücklichen Nebenrollen in Major-Filmen auf sich aufmerksam, bis er 1997 mit seiner Rolle in Paul Thomas Andersons Meisterwerk „Boogie Nights“ den Durchbruch schaffte. Bis auf „There Will Be Blood“ spielte Hoffman fortan in allen Anderson-Filmen mit, zuletzt in „The Master“, wofür er eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller bekam.
In der Zwischenzeit überzeugte Hoffman in verschiedenen Neben- und Zweit-Hauptrollen wie in Todd Solondz's „Happiness“ (1998), „Makellos“ (1999), „Der talentierte Mr. Ripley“ (1999), Paul Thomas Andersons „Magnolia“ (1999), „Almost Famous - Fast berühmt“ (2000) und „State and Main“ (2000). Dazu kamen Nebenrollen in Big-Budget-Produktionen wie „Roter Drache“ (2002), „Unterwegs nach Cold Mountain“ (2003) und „Mission: Impossible III“ (2006).
 2010 gab Hoffman mit der romantischen Komödie „Jack Goes Boating“ sein Debüt als Regisseur. Aber auch auf Theaterbühnen war Hoffman sehr aktiv. Am Broadway bekam er zwei Tony-Nominierungen, als bester Schauspieler in der Wiederaufführung von Sam Shepards „True West“ (2000) und in der Neuaufführung von Eugene O’Neills „Long Day’s Journey into Night“ (2003). Außerdem agierte er am New Yorker Theater in Mike Nichols‘ „The Seagull“, in „Defying Gravity“, in Peter Sellars‘ „The Merchant of Venice“, außerdem in “Shopping and F*@%ing” und “The Author's Voice”. Von März bis Juni 2012 trat Hoffman auf dem Broadway in Arthur Millers Schauspiel „Tod eines Handlungsreisenden“ auf.
Dass Hoffman am 2. Februar an einer Überdosis Heroin starb, verwundert nicht, da seine Drogenprobleme bekannt waren. Zwar erklärte er 2006 in einem Interview mit „60 Minutes“, dass er schon im Alter von 22 Jahren seine Drogen- und Alkohol-Probleme gemeistert hätte, aber 2013 nahm er an einem zehntägigen Rehabilitationsprogramm teil, nachdem er von verschreibungspflichtigen Pillen abhängig geworden war, was zur erneuten Heroin-Sucht führte.  

Filmographie: 
1991: Kreuzfahrt vor Manhattan (Triple Bogey on a Par Five Hole)
1992: Szuler
1992: My New Gun
1992: Der Schein-Heilige (Leap of Faith)
1992: Der Duft der Frauen (Scent of a Woman)
1993: Joey Breaker
1993: Mein Freund, der Zombie (My Boyfriend’s Back)
1993: Money for Nothing
1994: Getaway (The Getaway)
1994: Nobody’s Fool – Auf Dauer unwiderstehlich (Nobody’s Fool)
1994: The Yearling (Fernsehfilm)
1994: When a Man Loves a Woman – Eine fast perfekte Liebe (When a Man Loves a Woman)
1995: The Fifteen Minute Hamlet
1996: Last Exit Reno (Sydney)
1996: Twister
1997: Boogie Nights
1998: Culture
1998: The Big Lebowski
1998: Happiness
1998: Next Stop Wonderland
1998: Patch Adams
1998: Wiege der Angst (Montana)
1999: Der talentierte Mr. Ripley (The Talented Mr. Ripley)
1999: Magnolia
1999: Makellos (Flawless)
2000: Almost Famous – Fast berühmt (Almost Famous)
2000: State and Main
2002: 25 Stunden (25th Hour)
2002: Love Liza
2002: Punch-Drunk Love
2002: Roter Drache (Red Dragon)
2003: Unterwegs nach Cold Mountain (Cold Mountain)
2003: Owning Mahowny
2004: … und dann kam Polly (Along Came Polly)
2005: Capote
2005: Empire Falls
2006: Mission: Impossible III
2007: Tödliche Entscheidung – Before the Devil Knows You’re Dead (Before the Devil Knows You’re Dead)
2007: Der Krieg des Charlie Wilson (Charlie Wilson’s War)
2007: Die Geschwister Savage (The Savages)
2008: Synecdoche, New York
2008: Glaubensfrage (Doubt)
2009: Radio Rock Revolution (The Boat That Rocked)
2009: Mary & Max – oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet? (Mary and Max, Stimme)
2009: Lügen macht erfinderisch (The Invention of Lying)
2010: Jack in Love (Jack Goes Boating) (auch Regie)
2011: The Ides of March – Tage des Verrats (The Ides of March)
2011: Die Kunst zu gewinnen – Moneyball (Moneyball)
2012: The Master
2012: Saiten des Lebens (A Late Quartet)
2013: Die Tribute von Panem – Catching Fire (The Hunger Games: Catching Fire)
2014: A Most Wanted Man
2014: God’s Pocket
Playlist:
1 Mychael Danna - Not Much Time Left (Capote) - 03:04
2 The Beach Boys - God Only Knows (Boogie Nights) - 02:48
3 Simon & Garfunkel - America (Almost Famous) - 03:38
4 Sniff 'n' the Tears - Driver's Seat (Boogie Nights) - 04:00
5 Kenny Rogers & The First Edition - Just Dropped In (The Big Lebowski) - 03:20
6 Sinéad O'Connor - Cain's Mother, A Lullaby (The Talented Mr. Ripley) - 03:32
7 Thomas Newman - Park Ave. (Scent Of A Woman) - 04:29
8 Howard Shore - Sully (Nobody's Fool) - 03:00
9 Howard Shore - Accused (Doubt) - 02:38
10 Zbigniew Preisner - I Hit Her Hard (When A Man Loves A Woman) - 03:35
11 Gabriel Yared - Anthem (Cold Mountain) - 03:23
12 Gabriel Yared - The Talented Mr. Ripley (The Talented Mr. Ripley) - 03:28
13 Michael Giacchino - Reparations (Mission Impossible III) - 03:32
14 Mark Mancina - Wakita (Twister) - 05:00
15 Jon Brion - So Now Then (Magnolia) - 03:51
16 Jon Brion - Here We Go (Punch-Drunk Love) - 04:48
17 Carter Burwell - Father's Last Resort (Before The Devil Knows You're Dead) - 01:48
18 Danny Elfman - End Credits Suite (Red Dragon) - 05:47
19 Mychael Danna - The Streak (Moneyball) - 03:03
20 James Newton Howard - The Tour (The Hunger Games: Catching Fire) - 05:56
21 James Newton Howard - Turning The Tide (Charlie Wilson's War) - 08:33
22 Alexandre Desplat - Undercurrents (The Ides Of March) - 03:51
23 Aimee Mann - Nothing Is Good Enough [instrumental] (Magnolia) - 03:09
24 Angelo Badalamenti - Ouverture (A Late Quartet) - 02:52
25 James Newton Howard - I Need You (The Hunger Games: Catching Fire) - 03:58
26 Gabriel Yared - Ada and Inman (Cold Mountain) - 05:03
27 This Will Destroy You - The Mighty Rio Grande (Moneyball) - 11:15

Soundtrack Adventures #130 with PHILIP SEYMOUR HOFFMAN @ Radio ZuSa 2014-02-09 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Sonntag, 17. Februar 2013

Playlist # 105 vom 24.02.2013 (1) - PAUL THOMAS ANDERSON Special

Der amerikanische Drehbuchautor, Produzent und Regisseur Paul Thomas Anderson zählt fraglos zu den begabtesten Filmemachern und reiht sich in schöner Regelmäßigkeit in die Liste der Oscar®-Nominierten ein. In diesem Jahr geht der Sohn des DJs, Schauspielers und Synchronsprechers Ernie Anderson mit seinem neuen Meisterwerk „The Master“ ins Rennen um die begehrten Trophäen.

Durch seinen Vater stets ermutigt, fing Paul Thomas Anderson bereits in seiner Kindheit mit dem Filmemachen an, zunächst mit einer Betamax Videokamera, die Anderson 1982 im Alter von 12 Jahren von seinem Vater gekauft bekam - als Teenager begann er mit dem Schreiben und fing als 17-Jähriger mit einer Bolex 16 mm Kamera zu experimentieren an. Seine erste eigene Filmproduktion finanzierte er sich durch die Reinigung von Käfigen in einem Haustiergeschäft. Die 30-minütige Mockumentary „The Dirk Diggler“ (1988) bildete das Grundgerüst für Andersons Erfolgsfilm „Boogie Nights“. Im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen hat Paul Thomas Anderson nie eine Filmschule besucht, sondern das Handwerk erlernt, indem er sich die Filme seiner Lieblingsregisseure Martin Scorsese, Robert Altman, Jonathan Demme, Stanley Kubrick, Orson Welles und Max Ophüls – wenn möglich mit ihren Audiokommentaren – ansah und sich durch Bücher und Magazine über die technische Seite des Filmemachens informierte.
Seine Karriere begann als Produktionsassistent für TV-Filme, Musikvideos und Gameshows in Los Angeles und New York. 1993 stellte er den Kurzfilm „Cigarettes & Coffee“ fertig, der auf dem Sundance Film Festival gezeigt wurde und für die erste Anerkennung des jungen Filmemachers sorgte. Bei einem Workshop nahm ihn Michael Caton-Jones unter seine Fittiche, darüber hinaus wollte Rysher Entertainment den ersten Spielfilm von Anderson herausbringen.
1996 präsentierte Anderson mit dem Spielerdrama „Last Exit Reno“ (Hard Eight) schließlich sein Langfilmdebüt. Er erzählt von der beginnenden Männerfreundschaft zwischen dem alternden Spieler Sidney (Philip Baker Hall) und dem unglücklichen John (John C. Reilly), der alles verloren hat. Zwei Jahre lang ziehen die beiden wie Vater und Sohn durch die Casinos, dann sorgt das Wiedersehen zwischen John und seinem alten Freund Jimmy (Samuel L. Jackson) in Reno sowie die Bekanntschaft mit der Kellnerin Clementine (Gwyneth Paltrow) für Turbulenzen …
‚Last Exit Reno‘ weist stilistisch alles auf, was Andersons spätere Filme, wie sein wohl größter Erfolg ‚Magnolia‘, auszeichnen sollte. Langsame Kamerafahrten, die die Personen begleiten, Großaufnahmen der Gesichter, der Rauch der Zigaretten, die sich selbst außerhalb des Bildes befinden, der vor der Kamera hochsteigt. Man hat manchmal den Eindruck einer Übung oder eine Bewerbung von Anderson beizuwohnen, die Produzenten und Studios zeigen soll, was er kann. Ist es aber nicht, denn dafür ist ‚Last Exit Reno‘ ein viel zu rundes Gesamtkunstwerk, perfekt durchkomponiert und von eindrucksvoller Klasse“, resümiert Björn Becher auf filmstarts.de
Nach dieser eindrucksvollen Visitenkarte gelang Anderson gleich mit seinem nächsten Film „Boogie Nights“ der künstlerische wie kommerzielle Durchbruch. Mark Wahlberg spielt den Kellner Eddie Adams, der in Ende der 70er in dem Nachtclub im San Fernando Valley eine Porno-Größen kennenlernt, so den sehr von sich und der künstlerischen Qualität seiner Filme überzeugten Regisseur Jack Horner (Burt Reynolds), die Porno-Darstellerin Amber Waves (Julianne Moore) und das Rollergirl Brandy (Heather Graham). Mit seinem eindrucksvollen Gemächt wird Eddie selbst schnell zum Porno-Star …
‚Boogie Nights‘ hat Esprit, Humor, enthält viele tragische Momente und zeigt den Fall eines Pornostars und die inhumanen Faktoren der Pornoindustrie, aber auch die Versuche seiner Protagonisten, dem entgegen zu steuern. Dabei fällt der Film nicht ab in Klischees über sein Thema und die Handelnden. Sex wird einerseits verkauft wie jede andere Ware oder Dienstleistung, andererseits wird deutlich, welche Dissonanzen und Brüche die Beschäftigung in der Branche mit sich bringt. Ähnlich wie Scorsese in ‚GoodFellas‘ oder Coppola in ‚Der Pate‘ in Bezug auf die Strukturen im Bereich des organisierten Verbrechens und auf die diesbezüglichen Lebensweisen und Mentalitäten führt Anderson ein Milieu als Normalität vor, das uns emotional und hinsichtlich der Verhaltensweisen so fern ist; gleichzeitig gelingt es ihm jedoch, zu den Personen eine emotionale Nähe zu erzeugen, weil deren Sehnsüchte und Defizite sich von den unsrigen kaum unterscheiden“, meint Ulrich Behrens auf filmstarts.de.
New Line Cinema, die „Boogie Nights“ herausgebracht haben, sicherten Anderson für sein nächstes Projekt völlige Freiheit zu. Während das Drehbuch zu „Magnolia“ ausufernde Maßen annahm, ließ sich Anderson von Aimee Manns Musik inspirieren und gab bei ihr acht weitere Songs in Auftrag, von denen schließlich „Save Me“ sogar eine Oscar®-Nominierung für den besten Originalsong erhielt.
Der Film verbindet an einem Tag die Schicksale von neun in Los Angeles lebenden Menschen, darunter den sterbenskranken Fernsehproduzenten Earl Partridge (Jason Robards), der von Phil Pharma (Philip Seymour Hoffman) gepflegt wird und ihm seine Sünden beichtet. Phil wird damit beauftragt, Earls Sohn Frank Mackey (Tom Cruise) zu suchen, der als Guru für Machos eine erfolgreich eine eigene TV-Show macht. Außerdem spielen das Superkind Stanley Spector (Jeremy Blackman) und der ehemalige Quizshow-Star Donnie Smith (William H. Macy) eine Rolle in dem unterhaltsamen Drama, das für drei Oscars® nominiert worden ist.
‚Magnolia‘ ist ein großer Film. Weil er die kleinen Dinge des Alltags wichtiger nimmt als den epischen Mythos – und damit etwas über das heutige Amerika sagt. Weil er tiefe Gefühle zeigt, Schmerz, Wunden und Verzweiflung – und trotzdem nicht kitschig wird, sondern im besten Sinne grotesk, in all seiner Tragik. Weil er auf einem klugen, weisen Drehbuch aufbaut, und einen einfallsreichen, mutigen Regisseur mit Witz und Wärme hat. Weil er fast ausnahmslos beeindruckende schauspielerische Leistungen zeigt. Tom Cruise himself hätte damit endlich eine verdiente Chance für einen (Nebendarsteller) Oscar. Und der Schnitt hat Rhythmus und Musik, die die fragmentierten Episoden geschickt verweben. Es ist ein großer Film, weil er Emotionen, Intelligenz und Kritik transportiert“, urteilt Nataly Bleuel auf spiegel.de
2002 folgte die romantische Komödie „Punch-Drunk Love“, in der Adam Sandler erstmals eine tiefsinnigere Rolle übernommen hat. Er spielt den aufstrebenden Geschäftsmann Barry Egan, der durch seine sieben Schwestern eine etwas gestörte Beziehung zu Frauen hat und sein Liebesleben über eine Telefonsex-Hotline abwickelt, wo er aber eigentlich über ganz alltägliche Dinge plaudert. Doch dann trifft er auf die mysteriöse Lena Leonard (Emily Watson), in die er sich sofort verliebt …
„Die Überspitzung des Alltäglichen, insbesondere des alltäglichen Irrsinns, das ist die große Kunst in ‚Punch-Drunk Love‘. Auf den ersten Blick ist Barry ein netter Kerl, der stets versucht freundlich zu sein - zum Beispiel auf dem Familientreffen mit seinen sieben Schwestern, die sich hauptsächlich mit seinen spärlich vorhandenen Liebesleben beschäftigen. Doch hinter seinen hervorgezwungenen Lachen steckt tiefe Frustration, Wut, eine Anspannung bis kurz vor der Explosion. Und so geschieht es auch gelegentlich, dass Barry mal eben eine Restaurant-Toilette demoliert; die Frustration schlägt ihre Bahn. Barry leidet, wie alle Menschen, am Irrsinn des Lebens - doch die Figur ist natürlich überspitzt, übetrieben. Während ‚Magnolia‘ aber oft gezielt ins vollkommen Unwirkliche (Quizfragen, Sex-Animateur, Frösche) abgleitet, balanciert ‚Punch-Drunk Love‘ stets äußerst geschickt an der schmalen Grenze zwischen Realität und Surrealität“, meint Wolfgang Huang auf filmspiegel.de.
Bis zu Andersons nächstem Meisterwerk „There Will Be Blood“ vergingen immerhin fünf Jahre. Nachdem der Filmemacher mit „Punch-Drunk Love“ seinen Wunsch verwirklicht hatte, mit Adam Sandler zusammenzuarbeiten, konnte er diesmal Wunschkandidat Daniel Day-Lewis als Hauptdarsteller verpflichten. In seiner Oscar®-prämierten Rolle verkörpert Day-Lewis den Goldgräber Daniel Plainview, der es aufgrund harter Arbeit vom einfachen Goldsucher zum bekannten Ölunternehmer gebracht hat. Als der naive Paul Sunday (Paul Dano) Plainview von einem riesigen Ölvorkommen auf dem Grundbesitz seiner Eltern erzählt, wittert der Unternehmer unermesslichen Reichtum. Doch mit Beginn der Bohrarbeiten kommt es zu einem folgenschweren Unfall …
„Diesmal scheint Kubrick wohl der große Fixpunkt gewesen sein, was sich in der Hinwendung von allzu akrobatischen zu gemäßigteren tracking shots, der teilweise frappierend an ‚Shining‘ erinnernden, sehr intensiven Filmmusik von Radiohead-Mitglied Jonny Greenwood und dem Einsatz klassischer Stücke (hier ist es Brahms’ Violinen-Konzert in D major) im Allgemeinen, einer ausgeprägten Misanthropie und einer gewissen Dialogizität des Films ausdrückt“, befindet Jonas Reinartz auf filmstarts.de. „Mit seinem ersten Film seit sechs Jahren legt Paul Thomas Anderson einen sperrigen, desillusionierenden Beitrag über zeitlose Themen und Befindlichkeiten und auch ein Statement über die jetzige Situation der USA dar, das seinen Platz in der Geschichte des Films finden wird.“
Weitere fünf Jahre nach dem für immerhin acht Oscars® nominierten Meisterwerk legt Anderson nun mit „The Master“ einen Film vor, in dem der Intellektuelle Lancaster Dodd (Philip Seymour Hoffman) bei einem Bootstrip auf die Idee kommt, nach dem Grauen des Zweiten Weltkriegs eine neue Glaubensgemeinschaft namens „The Cause“ ins Leben zu rufen.
Unter den verlorenen Seelen, die sich dem charismatischen Glaubensführer anschließen, befindet sich auch der schwer alkoholkranke Freddie Quell (Joaquin Phoenix), doch nach der anfänglichen Begeisterung und Hoffnung kommen dem jungen Mann bald ernste Zweifel an der Wahrheit und Ernsthaftigkeit von Dodds Lehren … Auch diesmal hat Anderson Jonny Greenwood mit der Komposition des Soundtracks beauftragt.
„Wie der Wellengang gleitet die Musik spielend leicht von gewöhnungsbedürftigen Klangatmosphären in angenehme Harmonien. Der unkonventionelle Score ist die treibende Kraft hinter den wuchtigen Bildern des Regisseurs, die immer wiederkehrend im späteren Verlauf des Films jegliche Faszination an sich reißen. Pulsierend. So ist das neue Werk von Paul Thomas Anderson, das möglicherweise als außergewöhnlichstes seine überschaubaren aber dennoch bemerkenswerten Œuvres umschrieben werden kann“, meint Matthias Hopf auf artiberlin.de. „Vorab als Parabel auf Scientology vom medialen Interesse gehyped, schlägt ‚The Master‘ jedoch einen anderen, umfangreicheren und wertvolleren Weg ein. Natürlich stößt Paul Thomas Anderson durch die brisante Thematik und eindringliche Erzählweise mehrere Steine zur Auseinandersetzung und Diskussion an – dies geschieht aber nur in einem beiläufigen Mechanismus seiner außerordentlichen Inszenierung. Das Werk fokussiert hauptsächlich seine eigene Geschichte und damit verbundene Geschlossenheit. 'The Master' wird nicht zum oberflächlichen Sprachrohr degradiert, sondern dringt mit unheimlicher Präzision langsam zu seinen Figuren, zu seinem Kern vor. Dadurch entsteht vorerst ein sperriger Eindruck, der sich allerdings abschließend mit der Kraft des Gesamtwerkes in die pure Entfaltung cineastischer Gewalt auflöst.“

Filmographie: 
1987: The Dirk Diggler Story (Kurzfilm)
1993: Cigarettes and Coffee (Kurzfilm)
1996: Last Exit Reno (Sydney/Hard Eight)
1997: Boogie Nights (Boogie Nights)
1998: Flagpole Special (Kurzfilm)
1999: Magnolia (Magnolia)
2002: Punch-Drunk Love (Punch-Drunk Love)
2002: Couch (Kurzfilm)
2007: There Will Be Blood (There Will Be Blood)
2012: The Master (The Master)
Playlist: 
1 Chakachas - Jungle Fever (Boogie Nights) - 04:20
2 Sniff'n'Tears - Driver's Seat (Boogie Nights) - 04:00
3 ELO - Living Thing (Boogie Nights) - 03:32
4 Sound Experience - J.P. Walk (Boogie Nights) - 07:08
5 Jon Brion - A Little Library Music / Going To A Show (Magnolia) - 05:36
6 Aimee Mann - Build That Wall (Magnolia) - 04:24
7 Jon Brion - So Now Then (Magnolia) - 03:51
8 Aimee Mann - Nothing Is Good Enough (Magnolia) - 03:09
9 Jon Brion - Here We Go (Punch-Drunk Love) - 04:48
10 Jonny Greenwood - Sea Music (The Master) - 04:15
11 Jonny Greenwood - Prospectors Arrive (There Will Be Blood) - 04:35
12 Jonny Greenwood - Alethia (The Master) - 04:04

Soundtrack Adventures with PAUL THOMAS ANDERSON at Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

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