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Sonntag, 24. November 2019

Rückblick auf das Filmmusik-Festival "FxM Film Meets Music"

Filmmusik bildet bereits seit 2001 einen besonderen Schwerpunkt beim Braunschweig International Film Festival. So sind in der Vergangenheit bereits namhafte Komponisten wie Michael Nyman, Craig Armstrong, Alexandre Desplat, Shigeru Umebayashi, Niki Reiser, Zbigniew Preisner, Jan A.P. Kaczmarek und Don Davis mit der Aufführung ihrer Werke zu Gast beim BIFF gewesen. Mittlerweile ist die Filmmusik ein so elementarer Bestandteil des Festivals geworden, dass im vergangenen Jahr mit „FxM Film Meets Music“ ein Festival im Festival ins Leben gerufen wurde, das in Zukunft als eigenständiges Publikumsfestival für Film und Musik im Rahmen des BIFF etabliert werden soll. Zu den Höhepunkten in diesem Jahr zählten das Live-to-Film-Eröffnungskonzert zu Jane Campions „Das Piano“ mit der Musik von Michael Nyman sowie die Verleihung des „Weißen Löwen“ für das filmmusikalische Lebenswerk von Helmut Zerlett.

© by Dirk Hoffmann
Das Eröffnungskonzert am 19.11. in der Stadthalle Braunschweig präsentierte die preisgekrönte Musik des britischen Komponisten Michael Nyman zu Jane Campions dreifach Oscar-prämierten Dramas „The Piano“ aus dem Jahre 1993. Andrew Berryman dirigierte das Staatsorchester Braunschweig und brachte die Live-to-Film-Präsentation besonders zum Leuchten. Da der Film recht wenig für ihn komponierte orchestrale Musik enthält und überwiegend von der Klaviermusik getragen wird, die Hauptdarstellerin Holly Hunter selbst gespielt hat, war das Orchester weit weniger gefordert als beispielsweise bei Don Davis‘ komplexer Partitur zum Science-Fiction-Klassiker „The Matrix“ oder Yati Durants Neukomposition zu Sergej Eisensteins Filmklassiker „Panzerkreuzer Potemkin“ (1925). Besonders erfreulich war es daher, dass Berryman das Orchester vor und nach dem Film kleine Suiten aus Nymans Filmmusik vortrugen. Die orchestrale Begleitung während der Filmprojektion erwies sich jedenfalls als problematisch, da der Sound die eindringlichen Filmmomente eher zu erdrücken drohte.
Vor einer besonderen Herausforderung stand das Staatsorchester Braunschweig unter Dirigent Rodrigo Lopez Klingenfuss einen Tag später, als es ein interaktives Videospielkonzert darbot, bei dem es die Musik von FX Dupas und Mathieu Lavoie live auf das Gameplay des Spielers reagieren müssen. Als Grundlage fungierte das dynamische Märchenuniversum von „Stories: The Path of Destinies“, bei dem ein Held gegen einen verrückten Imperator kämpft und jede seiner Entscheidungen in eine andere der 120 Gamesequenzen führte, die musikalisch passend begleitet werden musste.
© by Dirk Hoffmann
Am 21.11. stand das Stummfilmkonzert „The Home Maker – The Penelopes Plays Silent Movie“ in der Bartholomäuskirche Braunschweig auf dem Programm. King Baggot inszenierte 1925 mit „The Home Maker“ einen ungewöhnlich fortschrittlichen, für damalige Verhältnisse geradezu subversiven Film, in dem der Büroangestellte Lester Knapp (Clive Brook) nicht nur die erhoffte Beförderung zum Office Manager verpasst, sondern wenig später von seinem Chef Willings auch noch gekündigt wird. Als auch noch ein Selbstmordversuch fehlschlägt und Lester fortan querschnittsgelähmt ist, sorgt seine handwerklich geschickte und auch sonst effizient arbeitende Frau Eva (Alice Joyce) für den Lebensunterhalt, während Lester mit den drei Kindern den Haushalt schmeißt. Diesen ebenso humorvoll wie nachdenklich inszenierten Rollentausch nach einem Roman von Dorothy Canfield haben die beiden aus Paris stammenden, mittlerweile in London lebenden und wirkenden Musiker Axel Basquiat und Vincent T. alias The Penelopes mit einem elektronischen Score versehen, der groovige Ambient-Techno-Klänge mit feinen Industrial-Akzenten verbindet.
© by Dirk Hoffmann
Der 1959 in Köln geborene Helmut Zerlett, der beim 33. Braunschweig International Film Festival mit dem „Weißen Löwen“ für sein filmmusikalisches Lebenswerk ausgezeichnet wurde, gab am 21.11. im LOT Theater im Gespräch mit Michael P. Aust Auskunft über seine bewegte musikalische Vergangenheit und machte deutlich, dass diese Auszeichnung eigentlich zu früh käme, da er sich noch in der Hochphase seines Schaffens befinde. Bereitwillig und ausführlich rekapitulierte Zerlett seinen ungewöhnlichen musikalischen Werdegang, der zwar keine professionelle musikalische Ausbildung aufweist, dafür aber inspirierende Begegnungen mit Künstlern wie Jaki Liebezeit und Holger Czukay von Can und dem international renommierten Percussion-Spieler Reebop Kwaku Baah (Traffic, The Rolling Stones), mit dem er 1983 den Dancefloor-Hit „Masimbabele“ komponierte. 1984 wurde er vom Schauspieler Udo Kier beauftragt, seinen Kurzfilm „The Last Trip to Harrisburg“ zu vertonen, wobei Kier in einer Doppelrolle zu sehen war, die die von Rainer Werner Fassbinder gelesene Johannes-Offenbarung in Dialogform präsentierte.
Eine besondere Herausforderung stellte für Zerlett die Arbeit an der Action-Fernsehserie „Der Clown“ (1996-2000) dar, die im Pilotfilm mit der Musik von Brad Fiedel zu „Terminator 2“ getemptrackt worden war und zu der Zerlett quasi durchgehend Action-Musik liefern sollte, die natürlich die nötigen Brakes und Entwicklungen bieten musste, um nicht eintönig zu wirken.
Anhand von Clips zu den Filmen „Neues vom Wixxer“, „Die Vampirschwestern 2“, „Das Haus der Krokodile“, „Jerry Cotton“ und „Der Vorname“ (die übrigens im Rahmen der Helmut-Zerlett-Retrospektive auch im Rahmen des BIFF gezeigt wurden) erläuterte der Komponist anschaulich die besondere Arbeitsweise an den Szenen, was deutlich machte, wie eng, inspirierend und herausfordernd die Zusammenarbeit mit den Regisseuren, Produzenten und Cuttern ausfällt.
© by Dirk Hoffmann
Am 22.11. präsentierte Zerlett, der in seiner Karriere bislang die Musik zu bisher 22 Spielfilmen, 28 Fernsehfilmen und über 90 TV-Serienfolgen komponiert hat, auf der Probebühne ½ des Staatstheaters Braunschweig eine Auswahl seiner Filmmusiken (u.a. zu dem noch nicht im Fernsehen ausgestrahlten „Tatort – Die Guten und die Bösen“), wobei er von Akademix (die Band der Deutschen Filmakademie) und dem Staatsorchester Braunschweig unterstützt wurde.
Den Auftakt des ebenso kurzweiligen wie leider auch zu kurz geratenen und überraschend schlecht besuchten Konzerts bildete ein Potpourri, das Zerlett mit Akademix aus Eigenkompositionen (wie des Titelthemas zur Action-TV-Serie „Der Clown“) und Lieblingsstücken wie den berühmten, groovig und rockig interpretierten Themen aus „Ocean’s Eleven“, „Hawai-Five-O“, „James Bond“ und „Mission: Impossible“ präsentierte. Dazu sang Zerletts Tochter Isis die drei Stücke, die er für den Sönke-Wortmann-Film „Der Vorname“ komponiert hatte, sowie die Titelmelodie aus „Das Haus der Krokodile“.
© by Dirk Hoffmann
In der zweiten Hälfte stieß das Staatsorchester Braunschweig dazu und spielte Auszüge aus „Kalte Füße“, „Der Vorname“ und den kommenden Filmen „Tatort – Die Guten und die Bösen“ und „Enkel für Anfänger“.
Abgerundet wurde die „FxM Film Meets Music“-Reihe durch die beiden Stummfilmkonzerte „Silent Poe“ (zu vier Kurzfilmen nach Edgar Allan Poe mit Musik von Jakob Gardemann und Christoph Seelinger) und „Ausgerechnet Wolkenkratzer!“ im Sharoun Theater Wolfsburg sowie das Filmkonzert, bei dem das von Klaus Schulze und Tangerine Dream beeinflusste Solo-Projekt Wellenvorm von Uwe Rottluff verschiedene Kurzfilme von Patrick Müller musikalisch begleitete.
Nachdem Michael P. Aust, der sich in den vergangenen Jahren als Programmdirektor vor allem auch um das filmmusikalische Programm beim BIFF gekümmert hatte, seinen Vertrag nicht verlängert hat und sich in Zukunft mehr um das Filmfestival SoundTrack_Cologne in seiner Kölner Heimatstadt widmen will, bleibt er dem BIFF zwar als Kurator für die „FxM Film Meets Music“ erhalten, aber es bleibt trotzdem abzuwarten, inwieweit die Qualität des Filmmusik-Sektors im Rahmen des BIFF aufrechterhalten werden kann.

Sonntag, 20. Oktober 2019

FxM Film Meets Music auf dem 33. Braunschweig International Film Festival

Das Braunschweig International Film Festival ist nicht nur das älteste Filmfestival Niedersachsens, das mittlerweile über 27.000 Besucher – darunter gut dreihundert Fachbesucher wie Regisseure, Schauspieler, Produzenten, Komponisten und Journalisten - anzieht, sondern bietet seit 2002 auch den besonderen Schwerpunkt auf die Filmmusik. So waren in den vergangenen Jahren Komponisten wie Craig Armstrong, Shigeru Umebayashi, Michael Nyman, Jean-Michel Bernard, In The Nursery, Don Davis, Jan A.P. Kaczmarek, Marcel Barsotti oder Irmin Schmidt zu Gast, um entweder Live-to-Film ihren Soundtrack zu präsentieren beziehungsweise im Rahmen von Portraitkonzerten einen Querschnitt ihrer Arbeiten vorzustellen und darüber zu sprechen. Nachdem in der Vergangenheit bereits Oscar-Preisträger Ludovic Bource („The Artist“), Alfonso di Vilallonga („Blancanieves“), Don Davis („The Matrix“) und im vergangenen Jahr Yati Durant (zu Sergej Eisensteins Stummfilmklassiker „Panzerkreuzer Potemkin“) mit dem Staatsorchester Braunschweig „live to projection“ ihre Kompositionen vorgestellt haben, wird das diesjährige, mittlerweile 33. Braunschweig International Film Festival (19. – 24. November 2019) mit Michael Nymans Partitur zum dreifach Oscar-prämierten Meisterwerk „Das Piano“ von Jane Campion aus dem Jahre 1993 eröffnet.

Doch das Live-to-Film-Konzert, das am 19.11. vom Staatsorchester Braunschweig unter der Leitung von Andrew Berryman in der Stadthalle präsentiert wird, ist nur eines von insgesamt sieben Filmkonzerten, die zum zweiten Mal unter dem Titel „FxM Film Meets Music“ als eigenständiges Festival innerhalb des BIFF angelegt sind und dabei erneut auch das Scharoun-Theater Wolfsburg als Partner mit einbeziehen.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Filmmusikprogramms steht der Kölner Komponist, Bandleader und Keyboarder Helmut Zerlett, der für sein Lebenswerk mit dem Filmpreis „Weiße Löwe“ ausgezeichnet wird. Nach seiner musikalischen Ausbildung an der elektronischen und Kirchenorgel arbeitete er ab 1974 mit den Can-Musikern Jaki Liebezeit und Holger Czukay sowie mit David Sylvian zusammen und nahm 1983 mit Joachim Witt das Album „Märchenblau“ auf. Zerlett gehörte von 1987 bis 2005 der Studioband von Marius Müller-Westernhagen an und stand mit ihm auch auf der Bühne. Von 1995 bis 2003 war er musikalischer Leiter, Sidekick und Bandleader bei der „Harald Schmidt Show“, dann bei „Frei Schnauze“ und „Schmidt & Pocher“.
Seine erste Filmmusik komponierte er mit Sheldon Ancel 1984 für den Kurzfilm „The Last Trip to Harrisburg“ mit Udo Kier und Rainer Werner Fassbinder. Neben seinen unzähligen Engagements für Fernsehserien wie „Der Clown“, „Die Kanzlei“ und „Utta Danella“ komponierte er die Filmmusik u.a. für „Neues vom WiXXer“, „Jerry Cotton“, „Das Haus der Krokodile“, „Die Vampirschwestern“, „Der Vorname“ und „Kalte Füße“. In der Reihe „FxM Film Meets Music“ wird nicht nur eine Retrospektive von sieben Filmen, zu denen Zerlett die Musik komponiert hat (u.a. für den noch nicht ausgestrahlten „Tatort – Die Guten und die Bösen“ mit Hannelore Elsner in ihrer letzten Rolle) gezeigt, darüber hinaus findet am Freitag, 22.11., auf der Probebühne ½ des Staatstheaters Braunschweig ein Portraitkonzert statt, bei dem das Staatsorchester Braunschweig unter der Leitung von Christopher Lichtenstein sowie die „Akademix“ unter der Leitung von Helmut Zerlett 70 Minuten Musik aus seiner Filmmusikkarriere präsentiert.
„Von klein auf war ich ein Fan von Filmmusik, von der ,Spiel mir das Lied vom Tod‘-Musik von Ennio Morricone oder vom ,Star Trek‘-Soundtrack wurde ich regelrecht angefixt. Als ich mir dann Anfang der 80er Jahre die sehr subtile Musik der Filme von Rainer Werner Fassbinder genauer anhörte, stellte ich fest, dass das eine Art der Filmmusik ist, die auch ich mit meinen musikalischen Mitteln schaffen könnte“, berichtet Zerlett im Interview mit Florian Allgayer für W&V über seinen Einstieg in die Filmmusik. „Ich bin nicht sehr gut darin, Dinge nachzuspielen oder zu reproduzieren. Ich bin, ehrlich gesagt, kein besonders guter Musiker. Also habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und einfach selbst Stücke komponiert, die ich dann auch spielen konnte. Einer meiner musikalischen Mentoren war der Anfang letzten Jahres verstorbene legendäre Kölner Schlagzeuger Jaki Liebezeit. Er sagte mir mal: Wichtig beim Musik machen ist nicht das Spielen, sondern das Zuhören. Und das lässt sich übertragen aufs Filmemachen: Selbstverständlich ist es wichtig, auf die Dialoge der Schauspieler zu hören, aber am wichtigsten ist das Zuschauen.“ 
Erstmals präsentiert das BIFF mit „Stories: The Path of Destinies“ ein interaktives Videospielkonzert – Live-to-Game bei dem das Staatsorchester von Rodrigo Lopez Klingenfuss geleitet wird. Das Konzert ist eine Kooperation mit Soundtrack-Cologne und dem Next Level – Festival for Games. Außerdem gibt es das Stummfilmkonzert „The Home Maker“ der französischen Elektro-Popgruppe The Penelopes und im Wolfsburger Sharoun Theater das von Helmut Imig dirigierte Deutsche Filmorchester Babelsberg zu hören, die das Stummfilmkonzert „Ausgerechnet Wolkenkratzer!“ mit Harold Lloyd aufführen. Elektronische Musik steht auch bei der Edgar-Allan-Poe Hommage „Silent Poe“ von Jakob Gardemann und Christoph Seelinger sowie beim Filmkonzert „Wellenvorm & Patrick Müller“ auf dem Programm.

Freitag, 6. September 2019

Playlist #275 vom 15.09.2019 - STUART DRYBURGH Special

Stuart Dryburgh ist weit herumgekommen. Der 1952 in London geborene Kameramann siedelte mit seiner Familie 1961 nach Neuseeland über und hat sich nach seinem internationalen Durchbruch mit Jane Campions „Das Piano“, Lee Tamahoris „Die letzte Kriegerin“ und Mira Nairs „Die Perez Familie“ 1996 in New York niedergelassen. Zuletzt hat er an Filmen wie „Begabt - Die Gleichung eines Lebens“, „Ben is Back“ und „Men in Black: International“ gearbeitet.

Nachdem Dryburgh den größten Teil seiner Kindheit und frühen Erwachsenenlebens in Neuseeland verbracht hatte, erwarb er an Universität von Auckland 1977 seinen Bachelor in Architektur. Zwischen 1979 und 1985 arbeitete er an vielen neuseeländischen und internationalen Filmproduktionen und Werbespots, ehe er sich 1985 ganz auf die Karriere als Kameramann konzentrierte, wobei er zunächst Kurzfilme, Musikvideos und Fernsehwerbung drehte.
Wegweisend für seine weitere Karriere war die Begegnung mit der Regisseurin Jane Campion, mit der er 1989 die dreiteilige Fernseh-Miniserie „Ein Engel an meiner Tafel“ realisierte. Den internationalen Durchbruch feierte er mit ihrem nächsten gemeinsamen Projekt, dem achtfach Oscar-nominierten Drama „Das Piano“ (1993). Dryburgh erhielt für seine Arbeit seine erste und bislang einzige Oscar-Nominierung. Am Ende erhielt der Film die begehrte Trophäe für die beste Hauptdarstellerin (Holly Hunter), die beste Nebendarstellerin (Anna Paquin) und das beste Drehbuch (Jane Campion).
Nachdem Dryburgh 1994 für Lee Tamahori „Die letzte Kriegerin“ fotografierte und 1994 mit Mira Nair sein US-Filmdebüt mit „Die Perez Familie“ abgab, zog er 1996 in die USA, wo er an so unterschiedlichen Filmen wie den Komödien „Die Braut, die sich nicht traut“, „Reine Nervensache“ (beide 1999), „Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück“ (2001) und „Rezept zum Verlieben“ (2007), Kostüm-Dramen wie „The Portrait of a Lady“ (1996) und „The Tempest – Der Sturm“ (2010), Thrillern wie „Der Einsatz“ (2003) und „Blackhat“ (2015) und Fantasy-Abenteuern wie „Die Insel der Abenteuer“ (2008) und „Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln“ (2016) mitwirkte.
Zu seinen bekanntesten Filmen zählen darüber hinaus „Der bunte Schleier“ (2006), „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ (2013), „The Great Wall“ (2016) und „Mein Bester & ich“ (2017).
„Ich bin in Auckland ursprünglich als Architekt ausgebildet worden, was mir einen breiten Hintergrund in visueller Kunst verliehen hat, und natürlich bedeuten die Budgets in Neuseeland, dass du herausfinden musst, wie du viel mit sehr wenig erreichen kannst“, resümiert Dryburgh im Interview mit "Stuff". „Am Ende, denke ich, passt das Filmemachen einfach zu mir. Ich liebe es, mit Regisseuren, Designern, Autoren und Schauspielern zu arbeiten, mit dem ganzen gewaltigen Team, das zu einem guten Film beiträgt. Am Ende zählt natürlich allein die Geschichte. Wenn es keine große Geschichte im Skript geht, wird sie nie da sein, egal, wie hübsch ich alles aussehen lasse.“

Filmographie:
1987 Crazy Ski
1987 Drum/Sing (Kurzfilm)
1989 Bradburys Gruselkabinett (Fernsehserie, 3 Folgen)
1989 Fender Bending (Dokumentation)
1989 Kitchen Sink (Kurzfilm)
1989 The Mighty Civic (Dokumentation)
1990 Ein Engel an meiner Tafel
1992 The Mutton Birds: Nature (Kurzfilm)
1993 Das Piano
1994 Die letzte Kriegerin
1995 Die Perez Familie
1996 Lone Star
1996 Peach (Kurzfilm)
1996 Portrait of a Lady
1996 The Beach (Kurzfilm)
1997 The Bar (Kurzfilm)
1998 Poodle Springs (Fernsehfilm)
1998 Sex and the City (Fernsehserie, 1 Folge)
1999 Die Braut, die sich nicht traut
1999 Reine Nervensache
2001 Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück
2001 Kate & Leopold
2003 Der Einsatz
2003 The Extreme Team
2004 Als das Meer verschwand
2004 The Beautiful Country
2005 Æon Flux
2006 Der bunte Schleier
2007 Das Mädchen im Park
2007 Rezept zum Verlieben
2008 Bitter Memories (Kurzfilm)
2008 Die Insel der Abenteuer
2008 New Amsterdam (Fernsehserie, 1 Folge)
2009 Amelia
2010 The Tempest - Der Sturm
2010 Boardwalk Empire (Fernsehserie, 1 Folge)
2011 Der ganz normale Wahnsinn - Working Mum
2011 Luck (Fernsehserie, 1 Folge)
2011 Texas Killing Fields - Schreiendes Land
2011 The Belle of New Orleans (Kurzfilm)
2012 Emperor - Kampf um den Frieden
2013 Das erstaunliche Leben des Walter Mitty
2015 American Odyssey (Fernsehserie)
2015 Blackhat
2016 The Great Wall
2016 Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln
2017 Begabt - Die Gleichung eines Lebens
2017 Mein Bester & ich
2017 The Only Living Boy in New York
2018 Ben Is Back
2018 New Amsterdam (Fernsehserie, 1 Folge)
2019 Men in Black: International
Playlist: 
1. Ramin Djawadi - We are not the Same (The Great Wall) - 03:17
2. Michael Nyman - Wild and Distand Shore (The Piano) - 05:52
3. Alan Silvestri - Always Looking for Cuba (The Perez Family) - 03:15
4. Wojciech Kilar - Prologue: My Life Before Me (The Portrait of a Lady) - 04:08
5. James Newton Howard - Maggie's Proposal (Runaway Bride) - 02:07
6. Rolfe Kent - Charlie Wins Patrice, Leopold Wins Kate (Kate & Leopold) - 03:41
7. Zbigniew Preisner - Time Passing (The Beautiful Country) - 05:21
8. Graeme Revell - Bregna 2415 (Aeon Flux) - 04:48
9. Klaus Badelt - Layla is a Mole (The Recruit) - 06:38
10. Gabriel Yared - End Credits (Amelia) - 04:59
11. Elliot Goldenthal - Alchemical Lightshow (The Tempest) - 02:31
12. Patrick Doyle - Nim's Island (Nim's Island) - 04:02
13. Philip Glass - Zoe & Kate Watch Video (No Reservations) - 02:11
14. Dickon Hinchliffe - The Ditch (Texas Killing Fields) - 03:30
15. Dickon Hinchliffe - Turning (Ben is Back) - 04:29
16. Aaron Zigman - Are You Done? (I Don't Know How She Does it) - 03:40
17. Alex Heffes - The Emperor's Speech (Emperor) - 04:14
18. Rob Simonsen - Moving Forward (The Upside) - 03:03
19. Rob Simonsen - The Test (Gifted) - 03:33
20. Theodore Shapiro - Cup Reminders (The Secret Life of Walter Mitty) - 04:45
21. Ramin Djawadi - Xin Ren (The Great Wall) - 03:55
22. Danny Elfman - Story of Time (Alice Through the Looking Glass) - 03:04
23. Danny Elfman - Seeing is Believing (Men in Black - International) - 04:45
24. Alexandre Desplat - The Water Wheel (The Painted Veil) - 06:20
25. Zbigniew Preisner - Ship of Hope (The Beautiful Country) - 04:06
26. Michael Nyman - I Clipped Your Wing (The Piano) - 04:37
27. Wojciech Kilar - A Certain Light (The Portrait of a Lady) - 06:49
28. Atticus Ross - Movements (Blackhat) - 06:16

Montag, 23. Februar 2015

DIE 5. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 27./28.02.2015 - 87. ACADEMY AWARDS Special

Am 22. Februar ging im Dolby Theatre in Los Angeles zum 87. Mal die Verleihung der berühmten Oscars über die Bühne. Traditionell wird die „Lange Nacht der Filmmusik“ auf Radio ZuSa mit einem zweistündigen Rückblick auf die besten Filme und Soundtracks des vergangenen Jahres (die nicht unbedingt auch für einen Oscar nominiert waren) eröffnet. Allzu große Überraschungen hat es in der von „How I Met Your Mother“-Star Neil Patrick Harris moderierten Oscar-Verleihung nicht gegeben.

Im Vorfeld wurden sowohl Wes Andersons „Grand Budapest Hotel“ als auch Alejandro González Iñárritus „Birdman“ mit je neun Nominierungen bedacht, von denen sie jeweils vier für sich verbuchen konnte. Während Andersons liebevoll-skurriler und Star-gespickter Film „Grand Budapest Hotel“ für das beste Kostümdesign, das beste Make-up, das beste Szenenbild und die beste Filmmusik ausgezeichnet wurde, erhielt Iñárritus schräge Superhelden-Tragikomödie "Birdman" die wichtigen Auszeichnungen für die beste Regie und den besten Film, dann für das beste Originaldrehbuch - dazu wurde Emmanuel Lubezki, der bereits im vergangenen Jahr für seine Arbeit an „Gravity“ den Oscar bekam, erneut die Trophäe für seine vorzügliche Kameraarbeit zugesprochen.
„Wes, du bist ein Genie. Das ist gut“, freute sich der Franzose Alexandre Desplat, der bereits sieben Mal für den Oscar in der Kategorie „Beste Filmmusik“ nominiert worden war (u.a. für „The Queen“, „Der seltsame Fall des Benjamin Button“, „Argo“ und „The King’s Speech“) und dieses Jahr gleich mit zwei Arbeiten ins Oscar-Rennen ging, einmal für „The Imitation Game“ und schließlich für „Grand Budapest Hotel“, seiner dritten Zusammenarbeit mit Wes Anderson nach „Der fantastische Mr. Fox“ (2009) und „Moonrise Kingdom“ (2012).
Zu den großen Verlierern zählte dagegen das Langzeitprojekt von Richard Linklater. Sein über zwölf Jahre entstandener Coming-of-Age-Film „Boyhood“ erhielt bei immerhin sechs Nominierungen nur eine Auszeichnung für Patricia Arquette als beste Nebendarstellerin, die in ihrer Dankesrede zur Lage der Nation in Sachen Gleichberechtigung viel Applaus erntete.
Musikalisch decken mein jährlicher Gast-Moderator bei der Langen Nacht der Filmmusik, Kacper Ogorzalek, und ich nicht nur die Musik zu den acht besten Filmen ab und die fünf für einen Oscar nominierten Filmmusiken, sondern auch Auszüge aus den Scores zu weiteren bemerkenswerten Filmen, die Thema bei der diesjährigen Oscar-Verleihung waren.
In der Kategorie „Beste Filmmusik“ konnten die Nominierungen für Desplats „Grand Budapest Hotel“ und „The Imitation Game“ ebenso wenig überraschen wie Hans Zimmers Score zu Christopher Nolans Science-Fiction-Drama „Interstellar“, wohl aber Gary Yershons Musik zu Mike Leighs Biopic „Mr. Turner“ über den britischen Maler William Turner und die minimalistische Musik des Isländers Jóhann Jóhannsson zu James Marshs biografischen Drama „Die Entdeckung der Unendlichkeit“.
Hier findet ihr eine Auflistung der wichtigsten Kategorien und die rot markierten Preisträger der 87. Oscar-Verleihung:

Bester Film:
  • Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit 
  • American Sniper 
  • Boyhood 
  • Grand Budapest Hotel 
  • The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben 
  • Selma 
  • Die Entdeckung der Unendlichkeit 
  • Whiplash 

Beste Regie:
  • Alejandro González Iñárritu - Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit 
  • Richard Linklater - Boyhood 
  • Bennett Miller - Foxcatcher 
  • Wes Anderson - Grand Budapest Hotel 
  • Morten Tyldum - The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben 

Bester Hauptdarsteller:
  • Eddie Redmayne - Die Entdeckung der Unendlichkeit 
  • Steve Carell - Foxcatcher 
  • Bradley Cooper - American Sniper 
  • Benedict Cumberbatch - The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben 
  • Michael Keaton - Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit 

Beste Hauptdarstellerin:
  • Julianne Moore - Still Alice - Mein Leben ohne Gestern 
  • Marion Cotillard - Zwei Tage, eine Nacht 
  • Felicity Jones - Die Entdeckung der Unendlichkeit 
  • Rosamund Pike - Gone Girl - Das perfekte Opfer 
  • Reese Witherspoon - Der große Trip - Wild 

Bester Nebendarsteller:
  • J.K. Simmons - Whiplash 
  • Robert Duvall - Der Richter: Recht oder Ehre 
  • Ethan Hawke - Boyhood 
  • Edward Norton - Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit 
  • Mark Ruffalo - Foxcatcher 

Beste Nebendarstellerin:
  • Patricia Arquette - Boyhood 
  • Laura Dern - Der große Trip - Wild 
  • Keira Knightley - The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben 
  • Meryl Streep - Into the Woods 
  • Emma Stone - Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit 

Bestes Originaldrehbuch:
  • Alejandro González Iñárritu, Nicolás Giacobone, Alexander Dinelaris & Armando Bo - Birdman 
  • Richard Linklater - Boyhood 
  • E. Max Frye & Dan Futterman - Foxcatcher 
  • Wes Anderson & Hugo Guinness - Grand Budapest Hotel 
  • Dan Gilroy - Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis 

Bestes adaptiertes Drehbuch:
  • Graham Moore - The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben 
  • Jason Hall - American Sniper 
  • Paul Thomas Anderson - Inherent Vice - Natürliche Mängel 
  • Anthony McCarten - Die Entdeckung der Unendlichkeit 
  • Damien Chazelle - Whiplash 

Bester Animationsfilm:
  • Baymax - Riesiges Robowabohu 
  • Die Boxtrolls 
  • Drachenzähmen leicht gemacht 2 
  • Song of the Sea 
  • Die Legende der Prinzessin Kaguya 

Bester fremdsprachiger Film:
  • Ida 
  • Leviathan 
  • Tangerines 
  • Timbuktu 
  • Wild Tales - Jeder dreht mal durch 

Bester Dokumentarfilm:
  • Citizenfour 
  • Last Days in Vietnam 
  • Virunga 
  • Das Salz der Erde 
  • Finding Vivian Maier 

Beste Kamera:
  • Emmanuel Lubezki - Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit 
  • Robert D. Yeoman - Grand Budapest Hotel 
  • Lukasz Zal & Ryszard Lenczewski - Ida 
  • Dick Pope - Mr. Turner - Meister des Lichts 
  • Roger Deakins - Unbroken 

Bestes Kostümdesign:
  • Milena Canonero - Grand Budapest Hotel 
  • Mark Bridges - Inherent Vice - Natürliche Mängel 
  • Colleen Atwood - Into the Woods
  • Anna B. Sheppard & Jane Clive - Maleficent - Die dunkle Fee 
  • Jacqueline Durran - Mr. Turner - Meister des Lichts 

Bester Schnitt:
  • Tom Cross - Whiplash 
  • Joel Cox & Gary Roach - American Sniper 
  • Sandra Adair - Boyhood 
  • Barney Pilling - Grand Budapest Hotel 
  • William Goldenberg - The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben 

Bestes Szenenbild:
  • Grand Budapest Hotel 
  • Into the Woods 
  • Interstellar 
  • The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben 
  • Mr. Turner - Meister des Lichts 

Beste Filmmusik:
  • Grand Budapest Hotel - Alexandre Desplat 
  • The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben - Alexandre Desplat 
  • Interstellar - Hans Zimmer 
  • Mr. Turner - Meister des Lichts - Gary Yershon 
  • Die Entdeckung der Unendlichkeit - Jóhann Jóhannsson 

Bester Filmsong:
  • “Glory” aus Selma 
  • “Lost Stars” aus Can a Song Save Your Life? 
  • “Everything Is Awesome” aus The Lego Movie 
  • “I’m Not Gonna Miss You” aus Glen Campbell: I'll Be Me 
  • “Grateful" aus Beyond the Lights 

Beste visuelle Effekte:
  • Interstellar 
  • Captain America 2: The Return of the First Avenger 
  • Planet der Affen - Revolution 
  • Guardians of the Galaxy 
  • X-Men: Zukunft ist Vergangenheit
Playlist: 
01. Alexandre Desplat - Alone With Numbers (The Imitation Game) - 02:57
02. Alexandre Desplat - Canto at Gabelmeister's Peak (The Grand Budapest Hotel) - 05:35
03. Gary Yershon - End Credits (Mr. Turner) - 04:17
04. Jóhann Jóhannsson - London, 1988 (The Theory Of Everything) - 02:54
05. Jason Moran - Bloody Sunday Walkup (Selma) - 04:14
06. Trent Reznor & Atticus Ross - Just Like You (Gone Girl) - 04:11
07. Jonny Greenwood - The Golden Fang (Inherent Vice) - 04:50
08. Leonard Rosenman  - History Of The Ring (The Lord of the Rings) - 06:32
09. James Newton Howard - A Fateful Meeting (King Kong) - 04:16
10. Tom Tykwer - Grenouille's Childhood (Das Parfum) - 05:16
11. Gabriel Yared - As Far As Florence (The English Patient) - 05:16
12. Eden Ahbez - Nature Boy (The Talented Mr. Ripley) - 04:48
13. Joe Hisaishi - Hana-Bi (Hana-Bi) - 03:44
14. Tan Dun - Desert Capriccio (Tiger & Dragon) - 04:33
15. Boccerini - La Musica Notturna Delle Strada Di Madrid (Master & Commander) - 09:23
16. Dario Marianelli - Darcy's Letter (Pride & Prejudice) - 03:57
17. Wojciech Kilar - The Brides (Bram Stoker's Dracula) - 04:56
18. Michael Nyman - Irene & The Morrow (Gattaca) - 05:44
19. Rob Simonsen - Olympic Losses (Foxcatcher) - 06:18
20. Ennio Morricone - The Funeral (American Sniper) - 02:11
21. Yo La Tengo - I'll Be Around (Boyhood) - 04:45
22. Thomas Newman - Missing Time (The Judge) - 05:05
23. James Newton Howard - The Newscast (Nightcrawler) - 03:44
24. Hans Zimmer - Day One (Interstellar) - 05:15
25. Ilan Eshkeri - Speech (Still Alice) - 02:35
26. Justin Hurwitz & Tim Simonec - Dismissed (Whiplash) - 02:46

Soundtrack Adventures with the 87th Academy Awards & Classics @ Radio ZuSa 2015-01-27 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

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