Radio ZuSa
Posts mit dem Label Carter Burwell werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Carter Burwell werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 21. Dezember 2019

Playlist #282 vom 22.12.2019 - NEUHEITEN 2019 (7)

In der letzten Neuheiten-Sendung des laufenden Jahres gibt es wieder eine bunte Mischung ganz unterschiedlicher Interpreten zu verschiedenen Film- und Fernsehformaten und Genres zu hören. Neben den renommierten Komponisten James Newton Howard, Alexandre Desplat, Howard Shore, Carter Burwell, Thomas Newman, Gabriel Yared, Stephen Warbeck, John Debney und Brian Tyler sind viele neue Namen, aber auch bekannter werdende Nachwuchstalente wie Jeff Russo und Martin Phipps sowie Neuveröffentlichungen von Altmeistern wie Elmer Bernstein und Lalo Schifrin in der heutigen Playlist vertreten.

Den Auftakt bildet die Zusammenarbeit zwischen John Debney und Germaine Franco zur Realfilm-Adaption der Nickelodeon-Zeichentrickserie „Dora“, die von 2000 bis 2014 auf acht Staffeln kam. Nachdem der Vorschulhit eine Spin-off- und Sequelserie, Merch-Artikel, Bücher und Videospiele hervorbrachte, legt „Die Muppets“-Regisseur James Bobin eine Fortsetzung des Familienabenteuers im Kinoformat vor, bei dem die siebenjährige Dora aus dem Fernsehen zu einem Teenager gereift ist und im Dschungel von Peru in einen Entführungsfall verstrickt wird. Die Komponisten haben dazu einen wuchtigen orchestralen Score mit Chor und exotischen Elementen kreiert.
Lele Marchitelli ist vor allem durch seine langjährige Zusammenarbeit mit dem italienischen Regisseur Paolo Sorrentino („The Young Pope“, „La Grande Bellazza“) bekannt geworden. Nun komponierte er die von feinen Piano-Melodien und leisen Streichern geprägten Score zum Dokumentarfilm „#AnneFrank – Parallel Stories“, in dem Helen Mirren aus dem Tagebuch der jungen Jüdin vorliest, die kurz vor dem Kriegsende dem Holocaust zum Opfer gefallen war.
Der schwedische Komponist Simon Kölle engagierte für seinen Score zu dem von Rasmus Tirzitis inszenierten Wikinger-Abenteuer „The Huntress: Rune of the Dead“ den schwedischen Multi-Instrumentalisten Per Runberg und die Sängerin Mohlavyr, um dem orchestralen Score außergewöhnliche Farben zu verleihen.
„Es war auf der einen Seite etwas neu für mich, einen Score für einen Wikinger-Film zu komponieren, auf der anderen Seite habe ich einen Hintergrund, Musik für Fantasy-Spiele und -Alben zu schreiben“, erzählt der 1977 in Stockholm geborene Komponist, der gerade die zweite Staffel der schwedischen Serie „Blake Lake“ und den Steven-Seagal-Action-Thriller „The Perfect Weapon“ vertont hat. „Rasmus Tirzitis verwendete keine Temp Music, um mir alle möglichen Freiheiten zu gewähren, mit der Musik eine Geschichte zu erzählen und die passende Stimmung für den Film zu kreieren.“
Seit einem bahnbrechenden Hollywood-Debüt mit „American Beauty“ hat Sam Mendes immer gut drei bis vier Jahre gebraucht, um einen neuen Film in die Kinos zu bringen. Nach den beiden James-Bond-Filmen „Skyfall“ (2012) und „Spectre“ (2015) inszenierte Mendes nun mit „1917“ ein Kriegsdrama, in dem die beiden jungen britischen in Nordfrankreich stationierten Soldaten Schofield (George MacKay) und Blake (Dean-Charles Chapman) den Auftrag erhalten, tief durch von Deutschen kontrolliertes Land zu gehen, um eine wichtige Botschaft zu überbringen. Um den gefürchteten Angriff zu verhindern, läuft den beiden Kurieren aber die Zeit davon, denn unter den Hunderten Soldaten, die dem Angriff zum Opfer fallen würden, wäre auch Blakes eigener Bruder … Thomas Newman komponierte in der siebten Zusammenarbeit mit dem Regisseur dazu einen betörend schönen, von elegischen Streichern und den für Newman typischen Piano-Tupfern getragenen Score, der besonderen Anforderungen gerecht werden musste, wie der Komponist im Interview mit "The Wrap" erinnert:
„Es ging um emotionale Inhalte im Vergleich zu dramatischen Inhalten. Am Ende musste die Musik den Ort, die Nachtfackeln und den Kontrast von Licht und Dunkelheit einbeziehen. Und die Frage, die du beantworten musst, lautet: Soll es beängstigend sein, soll es intensiv sein oder soll es dystopisch schön sein? Mendes wollte immer dystopisch schön sein, und so wurde daraus die Frage: Wie klingt das?“ 
Besonders schöne Klänge gibt es auch von Alexandre Deplat zu hören. Der französische Oscar-Preisträger („The Grand Budapest Hotel“, „The Shape of Water“) vertonte nicht nur Costa-Gravas‘ biografisches Drama „Adults in the Room“, in dem die Auseinandersetzungen über die Finanzhilfen für Griechenland 2015 aufgearbeitet werden, sondern auch Greta Gerwigs Neuverfilmung von „Little Women“.
„Als ich das erste Mal daran dachte, ‚Little Women‘ zu machen, wusste ich, dass der Score ein essentieller Teil des Storytelling werden würde. Ich wollte, dass der Film ein Musical ohne Gesang wird. Er musste wunderschön sein, ohne süßlich zu wirken, episch, ohne die Darsteller zu erdrücken, tragisch, ohne manipulativ zu sein, intelligent, ohne überlegen wirken zu wollen. Kurzgesagt, ich brauchte ein Genie, und Alexandre Desplat ist ein Genie des Kinos, da bin ich mir sicher“, berichtet die Schauspielerin und Regisseurin im Booklet zum Soundtrack von Sony Classical.
„Indem sie ‚Little Women‘ für die Leinwand adaptierte, hat sie die Erforschung vom Ende der Unschuld, die Entdeckung der Liebe und den notwendigen Kampf der Frauen um ihre Unabhängigkeit weiterentwickelt“, fügt Desplat zur Zusammenarbeit mit Greta Gerwig hinzu. „Um das Leben dieser vier jungen Mädchen auf ihrem Weg zum Erwachsensein einzufangen, habe ich es in die vier Hände zweier Pianisten gelegt. Sie werden unterstützt von einem Kammerorchester, das uns in der intimen Welt dieser ‚kleinen Frauen‘ hält.“ 
Caldera Records hat mit „Naked“ eine schöne Zusammenstellung der langjährigen Zusammenarbeit zwischen dem britischen renommierten Filmemacher Mike Leigh („Lügen und Geheimnisse“, „Happy-Go-Lucky“) veröffentlicht, auf der neben der Musik zu „Meantime“ (1983), „Hohe Erwartungen“ (1988) und „Lügen und Geheimnisse“ (1996) vor allem die von einer Harfe geprägten Musik zu dem 1993 inszenierten Drama „Nackt“ prominent vertreten ist.
Nachdem David Stone Hamilton bereits Carl Strathies Weltraum-Thriller „Solis“ vertont hatte, komponierte er nun auch dessen übernatürlichen Thriller „Dark Encounter“, in dem eine trauernde Familie die Wahrheit über das mysteriöse Verschwinden ihres achtjährigen Mädchen verarbeiten muss.
„Wir wollten mit dem Score Themen der Schuld und des Verlustes erforschen und mit der Musik die Art und Weise reflektieren, wie eine Tragödie eine Familie auseinanderreißen kann“, erklärt der Komponist. „Wenn Besucher aus einer anderen Welt in Gestalt fremdartiger Lichter erscheinen, haben wir avantgardistische Vocals verwendet, um ein Gefühl von Terror und Mystery hervorzurufen, während sie auf einen sehr menschlichen Aspekt in diesen außerirdischen Eindringlingen hinweisen. Als die wahren Absichten der Aliens entschlüsselt sind, werden die Vocals zu himmlischen Chor-Texturen transformiert und das Orchester nimmt größere Ausmaßen an. Wir wollten diesen Kontrast im musikalischen Stil und der Instrumentation, um eine wichtige Veränderung in der Geschichte zu signalisieren, während sich starke emotionale Themen als roter Faden durch den Film ziehen.“ 
Der belgische Komponist Hannes De Maeyer vertonte mit seiner Musik zum WW2-Thriller „U-235“ (aka „Torpedo“) die Geschichte flämischer Rebellen, die in geheimer Mission mit einem gekaperten deutschen U-Boot vom Kongo in die USA mit einer Fracht unterwegs sind, die den Alliierten zum Sieg verhelfen könnte.
„Ich bin immer ein Fan von WW2-bezogenen Filmen und Spielen wie der ‚Medal of Honor‘-Reihe von Michael Giacchino und Christopher Lennertz, ‚Saving Private Ryan‘ von John Williams oder ‚Band of Brothers‘ von Michael Kamen gewesen“, erzählt De Maeyer. „Während der Vorbereitung zu ‚U-235‘ bin ich komplett in diese Welt eingetaucht. Die größte Schwierigkeit bestand darin, eine Balance zwischen der Nostalgie zu finden, ohne dass es zu altmodisch klingt. Das ist etwas, an dem wir hart gearbeitet haben. Es gab keinen Zweifel daran, dass wir den Score mit einem großen Orchester voll mit Blechbläsern und Percussions aufnehmen mussten. Das war einfach das, was der Film brauchte. Die Bezüge und die Stimmungen von nostalgischen Filmen wie ‚The Great Escape‘ und ‚Indiana Jones‘ waren in allen Aspekten des Films vorhanden, auch bei der Musik.“
Der in Frankreich geborene und in Teheran lebende Komponist Christophe Rezai nimmt den Hörer mit seiner Musik zum Animations-Abenteuer „The Last Fiction“ auf eine musikalische Reise durch Raum und Zeit, wobei er die mittelalterliche Welt des Mittleren Ostens auferstehen lässt. Die Geschichte, die auf Traditionen der persischen Literatur und vor allem auf dem Klassiker „The Book of Kings“ von Ferdowski basiert, folgt zum einen dem jungen Prinzen Zahak, der durch einen Handel mit dem Teufel den Thron des antiken Persien erobert, zum anderen dem jungen Helden Afaridoun, der die Menschheit im Königreich aus der Dunkelheit befreien will. Rezai vereint in seinem Score iranische folkloristische Musik mit einem symphonischen, mit Chorälen angereicherten Orchester zu einem ebenso emotionalen wie actionreichen Soundtrack.
„Der Soundtrack zu ‚The Last Fiction‘ präsentiert die reine musikalische Kultur des Iran. Wir haben fünf Jahre damit verbracht, überall im Land die iranische Folkmusik zu erforschen, selbst in den kleinsten Dörfern“, rekapituliert Rezai die Entstehung der Musik. „Wir haben uns dazu entschlossen, weil der Film von Shahnameh (The Book of Kings) handelt, also haben wir das Bedürfnis gehabt, dass die gesamte musikalische Kultur mit einem der größten je geschriebenen iranischen Bücher repräsentiert werden sollte.

Playlist:
1. John Debney & Germaine Franco - Moon Gate (Dora and the Lost City of Gold) - 03:42
2. Lele Marchitelli - Alive (#AnneFrank - Parallel Stories) - 02:50
3. Simon Kölle - The Viking Family (The Huntress) - 03:55
4. Christophe Rezai - Jamshid's Light (The Last Fiction) - 02:26
5. Carl Thiel - Chi Sau Training (Seis Manos) - 02:12
6. Rik Schaffer - Chinatown Theme (Vampire The Masquerade - Bloodlines) - 06:09
7. Brian Tyler - Identity Crisis (Charlie's Angels) - 03:19
8. Nate Heller - Score Suite (A Beautiful Day in the Neighborhood) - 04:45
9. Stephen Warbeck - The City (Down to Earth) - 03:07
10. Gabriel Yared - Prologue (Paradise War - The Story of Bruno Manser) - 02:57
11. Max Aruj & Steffen Thom - Haley's Theme (Crawl) - 02:13
12. Labyrinth - Demanding Excellence (Euphoria) - 03:31
13. Thomas Newman - Come Back to Us (1917) - 05:40
14. Alexandre Desplat - Europe (Adults In The Room) - 05:04
15. Alexandre Desplat - Jo Writes (Little Women) - 03:50
16. James Newton Howard - Love and Suffering (A Hidden Life) - 07:45
17. Howard Shore - It Ended In Silence (The Song of Names) - 04:25
18. David Reichelt - Sola (La Palma) - 02:35
19. Carter Burwell - Are We Doing This? (The Morning Show - Season 1) - 03:53
20. Hannes De Maeyer - Sacrifice (Torpedo) - 02:24
21. David Stone Hamilton - One Year Later (Dark Encounter) - 03:22
22. Lisa Gerrard & James Orr - Nightcap (Secret Bridesmaid's Business) - 02:16 - 03:41
23. Andrew Dickson - Blank It All Out (Naked) - 02:39
24. Martin Phipps - Man on the Moon (The Crown - Season 3) - 04:09
25. Tom Howe - Lu-La's Memory (Farmageddon) - 03:15
26. Trent Reznor & Atticus Ross - How the West Was Really Won (Watchmen - Volume 01) - 03:45
27. Atticus Ross, Leopold Ross & Claudia Sarne - As Far as I Could (Earthquake Bird) - 04:58
28. Lalo Schifrin - Will We Ever See You Again? (Return From Witch Mountain) - 03:40
29. Elmer Bernstein - Goodbyes and End Credits (The Amazing Mr. Blunden) - 03:30
30. Jeff Russo - Race to the Moon [Piano Suite] (For All Mankind - Season 1) - 06:11

Samstag, 2. März 2019

Playlist #261 vom 03.03.2019 - 91. ACADEMY AWARDS Special

Die 91. Verleihung der Academy Awards, die in der Nacht vom 24. Februar 2019 im Dolby Theatre in Los Angeles stattfand, sorgte schon im Vorfeld für einige Überraschungen, als beispielsweise der für die Moderation vorgesehene US-Komiker und Schauspieler Kevin Hart zwei Tage nach Bekanntgabe seiner Rolle wegen früherer homophober Aussagen absagte. Aber auch die Tatsache, dass die Netflix-Produktion „Roma“ als Oscar-Favorit gehandelt wurde, war der Academy sichtlich ein Dorn im Auge, schließlich fand Alfonso Cuaróns autobiografisches Drama weitgehend außerhalb der Kinosäle statt. Am Ende gewann „Roma“ bei zehn Nominierungen zwar immerhin drei Oscars in den Kategorien „Bester fremdsprachiger Film“, „Beste Regie“ und „Beste Kamera“, aber als „Bester Film“ wurde schließlich überraschend Peter Farrellys Roadmovie „Green Book“ gekürt, während der ebenfalls mit zehn Nominierungen hoch gehandelte Historienfilm „The Favourite – Intrigen und Irrsinn“ nur mit einem überraschenden Oscar für Olivia Colman als „Beste Hauptdarstellerin“ ausgezeichnet wurde.

Alfonso Cuarón schildert in dem schwarz-weiß gefilmten Drama „Roma“ Ereignisse, die auf seine eigenen Jugenderfahrungen zurückgehen, und stellt das junge Kindermädchen Cleo (Yalitza Aparicio) ins Zentrum einer Geschichte, die von großen politischen und persönlichen Veränderungen geprägt ist. Die stimmungsvolle Schwarz-Weiß-Fotografie verleiht dem poetischen Drama einen nostalgischen Charme, funktioniert aber auch als Brücke zwischen den geschilderten Einzelschicksalen und den politischen Ereignissen jener Zeit, die vor allem in den Studentenunruhen thematisiert werden, wobei Cleo in einem Möbelhaus beobachtet, wie ein junger Mann ganz in ihrer Nähe erschossen wird. In die unaufgeregten, in langen Kameraeinstellungen festgehaltenen Alltagsszenen webt Cuarón immer wieder dramatische Elemente ein, so der Waldbrand während einer Silvesterfeier, Cleos Einlieferung ins Krankenhaus, nachdem vor zwei Stunden schon ihre Fruchtblase geplatzt war oder die Sequenz, als Cleo am Strand zwei von Sofias Kindern aus den Fluten retten muss. Die authentisch wirkenden Bilder vom Leben auf den Straßen in Mexiko-Stadt und die teilweise intimen Momente im Alltag der jungen indigenen Angestellten und ihrer weißen Arbeitgeber sorgen ebenso wie die eskalierende Gewalt bei dem Corpus-Christi-Massaker, bei dem mehr als hundert Studenten durch eine paramilitärische Gruppe getötet wurden, immer wieder für großartige Filmmomente, die auf einfühlsame Weise aber auch auf die Klassenunterschiede und den Zusammenhang von Klasse und ethnischer Herkunft thematisieren.
Für Diskussionsstoff sorgte auch die Entscheidung für „Green Book“ als „Bester Film“, denn der sentimentale Versöhnungsanspruch der Geschichte um den begnadeten schwarzen Pianisten Dr. Don Shirley (Mahershala Ali), der 1962 für eine Tournee den Italo-Amerikaner Tony Lip (Viggo Mortensen) als Chauffeur engagiert und sich mit ihm während der langen Fahrt von New York bis in die amerikanischen Südstaaten langsam anfreundet, sorgte gerade bei Filmemacher Spike Lee für Unverständnis. Er selbst war mit seiner biografischen Rassismus-Krimi-Satire „BlackKklansman“ im Rennen um den Oscar u.a. für den besten Film und die beste Regie, gewann ihn aber immerhin für das beste adaptierte Drehbuch. Der Film erzählt die wahre Geschichte von Ron Stallworth (John David Washington), der in den siebziger Jahren der erste Schwarze ist, der beim Polizeidepartment angenommen in Colorado Springs wird. Nach Undercover-Einsätzen bei Veranstaltungen der Black-Power-Bewegung kontaktiert er den Ku-Klux-Klan, bittet telefonisch um Aufnahme und wird tatsächlich Mitglied. Bei den örtlichen Treffen wird er von seinem jüdischen Kollegen Flip (Adam Driver) vertreten, der dann die aus den Telefongesprächen bekannte Stimme imitiert. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf einen Terroranschlag, den der lokale KKK-Ableger offenbar plant, wobei es Ron sogar gelingt, mit dem Neonazi David Duke (Topher Grace) zu telefonieren, einem verdammt hohen Tier im Klan…
„Vor 400 Jahren wurden unsere Vorfahren aus Afrika geraubt. Vor der ganzen Welt erweise ich denen, die dieses Land aufgebaut haben, meine Ehre“, erklärte Spike Lee in seiner Dankesrede. „Die Präsidentschaftswahlen von 2020 sind nicht mehr weit. Wir müssen eine moralische Wahl zwischen Liebe und Hass treffen.“ 
Ansonsten verteilten sich die Academy Awards ungewöhnlich breit. Der Oscar für den besten Hauptdarsteller ging wie erwartet an den ägyptischstämmigen Amerikaner Rami Malek für seine Rolle als Freddie Mercury in „Bohemian Rhapsody“ (der noch drei weitere Oscars für Schnitt, Ton und Tonschnitt erhielt). Den Oscar für die beste Hauptdarstellerin bekam die Britin Olivia Colman für ihre Rolle in „The Favourite“ überreicht, die damit die amerikanische Favoritin Glenn Close („Die Frau des Nobelpreisträgers“) auf die Plätze verwies.
Die Nebenrollen-Oscars gingen an Regina King („If Beale Street Could Talk“) und Mahershala Ali. In einer stark von Afroamerikanern und anderen Minderheiten geprägten Zeremonie gewann der Schwede Ludwig Göransson mit seiner afrikanisch geprägten Musik zum Marvel-Blockbuster „Black Panther“ den Musik-Oscar.
„Nachdem ich das erste Mal das Skript gelesen habe, bin ich zur Recherche nach Afrika gereist. Ich war im Senegal, der im Westen liegt. Vor allem dort gibt es diese ganz besonderen afrikanischen Instrumente, wie die Sabar-Trommel, die einfach so eine tolle Energie versprüht, oder die Talking Drum. All die verschiedenen Rhythmen und Melodien, die ich geschrieben habe, stammen zum größten Teil aus der westafrikanischen Kultur. Im Senegal gibt es zwei bestimmte Völker: Das Volk der Wolof und die Fulbe, die beide zu den größten Stämmen in Westafrika gehören. Ein großer Teil der Filmmusik stammt von diesen zwei Kulturen“, erzählt der Komponist im Interview mit filmstarts.de.
„Black Panther“ war nicht nur der erste Superheldenfilm unter den „Bester Film“-Kandidaten, sondern auch gleich noch der nach Zahlen erfolgreichste Film des letzten Jahres - mit einer stolzen Feier afrofuturistischer Utopien. Dazu gewann die „Black Panther“-Ausstatterin Hannah Beachler als erste Afroamerikanerin einen Oscar in der Produktionsdesign-Kategorie.
Die Oscar-Hoffnungen der deutschen Filmbranche wurden enttäuscht. In vier Kategorien waren Filmschaffende oder Produktionen aus Deutschland nominiert, gingen aber jeweils leer aus, wobei allein Florian Henckel von Donnersmarcks „Werk ohne Autor“ in den Kategorien „Bester fremdsprachiger Film“ und „Beste Kamera“ nominiert gewesen waren.
In der heutigen Sendung werden all die nominierten (und prämierten) Filme, zu denen Soundtracks mit relevanten Instrumental-Anteilen veröffentlicht worden sind, noch einmal musikalisch vorgestellt. Dabei sind die Komponisten Max Richter („Werk ohne Autor“, „Maria Stuart, Königin von Schottland“), Marco Beltrami („Free Solo“, „A Quiet Place“), Carter Burwell („The Ballad of Buster Scruggs“, „Christopher Robin“) und Alan Silvestri („Avengers: Infinity War“, „Ready Player One“) sogar jeweils mit zwei Filmarbeiten vertreten.

Bester Film 
• Green Book – Eine besondere Freundschaft 
• Black Panther
• BlacKkKlansman
• Bohemian Rhapsody
• The Favourite
• Roma
• A Star is Born
• Vice – Der zweite Mann

Beste Hauptdarstellerin
Olivia Colman (The Favourite)
• Yalitza Aparicio (Roma)
• Glenn Close (Die Frau des Nobelpreisträgers)
• Lady Gaga (A Star Is Born)
• Melissa McCarthy (Can You Ever Forgive Me?)

Bester Hauptdarsteller
Rami Malek (Bohemian Rhapsody)
• Bradley Cooper (A Star Is Born)
• Christian Bale (Vice – Der zweite Mann)
• Willem Dafoe (At Eternity’s Gate)
• Viggo Mortensen (Green Book – Eine besondere Freundschaft)

Beste Nebendarstellerin
• Regina King (If Beale Street Could Talk) 
• Amy Adams (Vice – Der zweite Mann)
• Marina De Tavira (Roma)
• Emma Stone (The Favourite)
• Rachel Weisz (The Favourite)

Bester Nebendarsteller
• Mahershala Ali (Green Book – Eine besondere Freundschaft) 
• Richard E. Grant (Can You Ever Forgive Me?)
• Adam Driver (BlacKkKlansman)
• Sam Elliott (A Star Is Born)
• Sam Rockwell (Vice – Der zweite Mann)

Beste Regie
• Alfonso Cuarón (Roma) 
• Spike Lee (BlacKkKlansman)
• Pawel Pawlikowski (Cold War – Der Breitengrad der Liebe)
• Adam McKay (Vice – Der zweite Mann)
• Yorgos Lanthimos (The Favourite)

Bester fremdsprachiger Film 
• Roma
• Capernaum
• Cold War – Der Breitengrad der Liebe
• Werk ohne Autor
• Shoplifters

Bester animierter Spielfilm
• Spider-Man: A New Universe
• Die Unglaublichen 2
• Isle Of Dogs
• Mirai
• Chaos im Netz

Bestes adaptiertes Drehbuch
• Charlie Wachtel & David Rabinowitz & Kevin Willmott & Spike Lee (BlacKkKlansman)
• Joel Coen & Ethan Coen (The Ballad Of Buster Scruggs)
• Nicole Holofcener & Jeff Whitty (Can You Ever Forgive Me?)
• Barry Jenkins (Beale Street)
• Eric Roth & Bradley Cooper & Will Fetters (A Star Is Born)

Bestes Originaldrehbuch
• Nick Vallelonga & Brian Currie & Peter Farrelly (Green Book – Eine besondere Freundschaft) 
• Deborah Davis & Tony McNamara (The Favourite)
• Paul Schrader (First Reformed)
• Alfonso Cuarón (Roma)
• Adam McKay (Vice – Der zweite Mann)

Beste Kamera
• Alfonso Cuarón (Roma) 
• Lukasz Zal (Cold War - Der Breitengrad der Liebe)
• Robbie Ryan (The Favourite)
• Caleb Deschanel (Werk ohne Autor)
• Matthew Libatique (A Star Is Born)

Bester Song
• „Shallow“ (Lady Gaga und Bradley Cooper, A Star Is Born)
• „All the Stars“ (Black Panther)
• „I’ll Fight“ (RBG)
• „The Place Where Lost Things Go“ (Mary Poppins’ Rückkehr)
• „When A Cowboy Trades His Spurs For Wings“ (The Ballad Of Buster Scruggs)

Beste Filmmusik
• Ludwig Goransson (Black Panther) 
• Terence Blanchard (BlacKkKlansman)
• Nicholas Brittell (Beale Street)
• Alexandre Desplat (Isle Of Dogs)
• Marc Shaiman (Mary Poppins’ Rückkehr)

Bester Schnitt
• John Ottman (Bohemian Rhapsody) 
• Barry Alexander Brown (BlacKkKlansman)
• Yorgos Mavropsaridis (The Favourite)
• Hank Corwin (Vice – Der zweite Mann)
• Patrick J. Don Vito (Green Book – Eine besondere Freundschaft)

Bestes Make-up und beste Frisuren 
• Greg Cannom & Kate Biscoe & Patricia Dehaney (Vice – Der zweite Mann)
• Göran Lundström & Pamela Goldammer (Border)
• Jenny Shircore & Marc Pilcher & Jessica Brooks (Maria Stuart, Königin von Schottland)

Bestes Kostümdesign
• Ruth Carter (Black Panther)
• Mary Zophres (The Ballad Of Buster Scruggs)
• Sandy Powell (The Favourite)
• Sandy Powell (Mary Poppins’ Rückkehr)
• Alexandra Byrne (Maria Stuart, Königin von Schottland)

Bestes Szenenbild
• Hannah Beachler & Jay Hart (Black Panther)
• Fiona Crombie & Alice Felton (The Favourite)
• Nathan Crowley & Kathy Lucas (First Man – Aufbruch zum Mond)
• John Myhre & Gordon Sim (Mary Poppins’ Rückkehr)
• Eugenio Caballero & Bárbara Enríquez (Roma)

Bester Tonschnitt
• John Warhurst & Nina Hartstone (Bohemian Rhapsody)
• Bejamin A. Burtt (Black Panther)
• Ethan Van Der Ryn & Erik Aadahl (A Quiet Place)
• Sergio Diaz & Skip Lievsay (Roma)
• Al-Ling Lee & Mildred Iatrou Morgan (First Man – Aufbruch zum Mond)

Bester Ton
• Paul Massey & Tim Cavagin & John Casali (Bohemian Rhapsody) 
• Skip Lievsay & Craig Henighan & José Antonio García (Roma)
• Steve Boeddeker & Brandon Proctor & Peter Devlin (Black Panther)
• Jon Taylor & Frank A. Montano & Al-Ling Lee & Mary H. Ellis (First Man – Aufbruch zum Mond) • Tom Ozanich & Dean Zupanici & Jason Ruder & Steve Morrow (A Star Is Born)

Beste visuelle Effekte
• Paul Lamert, Ian Hunter & Tristan Myles & J.D. Schwalm (First Man – Aufbruch zum Mond) 
• Dan Deleeum & Kelly Port & Russell Early & Dan Sudick (Avengers: Infinity War)
• Christopher Lawrence & Michael Eames & Theo Jones & Chris Corbould (Christopher Robin)
• Roger Guyett & Grady Cofer & Matthew E. Butler & David Shirk (Ready Player One)
• Rob Bredow & Patrick Tubach & Neal Scanlan & Dominic Tuohy (Solo: A Star Wars Story)

Bester animierter Kurzfilm
• Bao 
• Animal Behaviour
• Late Afternoon
• One Small Step
• Weekends

Bester Kurzfilm
• Skin 
• Detainment
• Fauve
• Marguerite
• Mother

Bester Dokumentarfilm
• Free Solo 
• Minding The Gap
• Hale County this Morning, this Evening
• RBG
• Of Fathers and Sons

Bester Dokumentar-Kurzfilm
• Period. End of Sentence. 
• Black Sheep
• Endspiel (End Game)
• Lifeboat
• A Night At The Garden
Playlist:
1. Nicholas Britell - Eden [Harlem] (If Beale Street Could Talk) - 02:54
2. Kris Bowers - Water Boy (Green Book) - 04:54
3. Nate Heller - Noah Coward/John Hancock (Can You Ever Forgive Me?) - 04:03
4. Nicholas Britell - Conclusion - The Transplant (Vice) - 07:07
5. Marco Beltrami - 7,573' (Free Solo) - 05:50
6. Justin Hurwitz - The Landing (First Man) - 05:32
7. Jocelyn Pook - The Rehearsal (The Wife) - 03:32
8. Marco Beltrami - A Quiet Life (A Quiet Life) - 02:59
9. Max Richter - Enemy Lines (Werk ohne Autor) - 06:47
10. Terence Blanchard - No Cross Burning Tonight (BlackKklansman) - 03:12
11. Marc Shaiman - Goodbye Old Friend (Mary Poppins Returns) - 02:33
12. Ludwig Göransson - Questioning Klaue (Black Panther) - 03:33
13. Daniel Pemberton - Aunt May and the Spider-Shed (Spider-Man: Into the Spider-Verse) - 03:03
14. Michael Giacchino - Devtechno! (Incredibles 2) - 01:54
15. Carter Burwell - The Wingless Thrush (The Ballad of Buster Scruggs) - 02:30
16. Carter Burwell - Billy Leaves (Goodbye Christopher Robin) - 05:35
17. Alan Silvestri - "There's Something I Need To Do" (Ready Player One) - 05:01
18. Alan Silvestri - End Credits (Avengers: Infinity War) - 07:31
19. John Powell - Savareen Stand-Off (Solo: A Star Wars Story) - 04:25
20. La Revolucion de Emilio Zapata - Ciudad Perdida (Roma) - 04:37
21. Ars Antigua & Rachel Barton Pine - Vivaldi: Viola d'amore Concerto in A Minor, RV 397: 1. Vivace (The Favourite) - 03:10
22. Max Richter - Finale (Mary Queen of Scots) - 08:24
23. Alexandre Desplat - End Titles (Isle of Dogs) - 04:52
24. Ludwig Göransson - United Nations/Finale (Black Panther) - 07:26

Samstag, 8. Dezember 2018

Playlist #255 vom 09.12.2018 - NEUHEITEN 2018 (6)

In der sechsten und letzten Sendung mit aktuellen Soundtrack-Neuheiten begegnen uns wieder eine Vielzahl von alten Bekannten, großen Namen wie vielversprechende Newcomer. So präsentiert uns James Newton Howard gleich zwei Arbeiten zu märchenhaften Filmen, Hans Zimmer eine weitere Zusammenarbeit mit Regisseur Steve McQueen („Widows“), Carter Burwell erneut einen Score zu einer Produktion der Coen-Brüder („The Ballad of Buster Scruggs“) und Max Richter zwei wiederum sehr gefühlvolle Arbeiten für die Deutsche Grammophon („Mary Queen of Scots“, „My Brillant Friend“). Dazu gesellen sich etliche Deluxe-Editionen und Neuveröffentlichungen älterer Soundtracks durch Varese Sarabande (u.a. John Williams‘ „Dracula“, „The Dave Grusin Premiere Collection“ mit vier Scores, Basil Poledouris‘ „On Deadly Ground“) und Intrada (u.a. „Balto“ und „*batteries not included“ von James Horner, „Remote“ und „Prehysteria!“ von Richard Band).

Den Auftakt macht Emmy-Gewinner Bear McCreary („10 Cloverfield Lane“, „The Walking Dead“) mit seiner sehr melodischen, von verträumten Chören umspielten Musik zu Scott Speers übersinnlichen Romantic-Thriller „I Still See You“, der in einer postapokalyptischen Welt spielt, die von Geistern bewohnt wird. Als sie und ihr Mitschüler von ihrem Lehrer damit beauftragt werden, die drei Geister, die sie jeden Tag besuchen, zu filmen, stoßen sie auf eine Spur zu einigen Mädchenmorden der jüngsten Zeit.
James Newton Howard stand vor der großen Herausforderung, für die Disney-Verfilmung von Tschaikowskys berühmten Ballett „Der Nussknacker“ eine neue Musik um Tschaikowskys Original-Komposition herum zu kreieren, wobei ihn der berühmte Klaviersolist Lang Lang und Gustavo Dudamel unterstützten, der das Philharmonia Orchestra dirigierte.
„Ich würde nicht sagen, dass ich Tschaikowsky eine Farbe hinzufügen musste. Ich musste aber Musik schreiben, die die Charaktere in der Geschichte unterstützt. Denn die Geschichte in dem Film unterscheidet sich sehr stark von Tschaikowskys Nussknacker“, beschreibt Howard seine Arbeit im Interview mit br-klassik.de. „Ich meine, die ursprüngliche Geschichte ist ja sehr simpel: Ein Mädchen geht schlafen und in ihrem Traum wird die Welt um sie herum lebendig, alles tanzt und dann wacht sie wieder auf. Für einen großen Disney-Film wäre das nicht genug. Darum wurde eine neue Handlung entwickelt. Dafür musste ich neue Musik schreiben, um den Figuren eine musikalische Identität zu geben, sowohl durch Melodien, als auch durch das Timbre.“ 
Auch für das neue Harry-Potter-Spin-off „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ schrieb James Newton Howard ebenso wie schon für den Vorgänger die Musik und setzte diese mit einem fast hundertköpfigen Orchester um. „Eine Sache, die man in jeder Story von J.K. Rowling erwarten kann, ist, dass es eine Menge Spannung und Action geben wird, also besteht die grundlegende Idee darin, dass du in der Lage sein musst, eine gute Action-Sequenz zu schreiben“, verriet der Komponist bei einem Studiobesuch durch pottermore.com. „Das habe ich sehr, sehr ernst genommen. Ich habe es geschrieben, als würde ich es für irgendein menschliches Drama tun, aber ich habe versucht, ihm einen einzigartigen Sound zu verleihen. Denn letzten Endes ist es eben magisch.“ James Newton Howards Freund und berühmter Kollege Hans Zimmer hat mit „Widows“ nach „12 Years a Slave“ auch den neuen Film von Steve McQueen vertont. In diesem Thriller spielt Viola Davis die ans Luxusleben gewöhnte Verbrecherbraut Veronica, die nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes Harry (Liam Neeson) auf einem Berg von Schulden sitzt, den der brutale Gangster Jamal Manning nun von ihr einfordert. Veronica sieht keine andere Möglichkeit, als zusammen mit den übrigen Witwen von Harrys Kollegen einen großen Coup zu landen. Zimmer lieferte dazu einen düster pulsierenden Score, immer wieder auch rhythmisch geprägten, repetitiven Score, der sicher nicht zu seinen besten Werken zählt, aber den Film perfekt unterstützt.
Den ruhigeren Part der heutigen Sendung leitet der amerikanische Pianist, Komponist und Produzent Nicholas Britell mit seinem elegischen Score für „If Beale Street Could Talk“ ein, den neuen Film von Oscar-Preisträger Barry Jenkins („Moonlight“). „Beale Street“ erzählt die Geschichte des seit Kindheit befreundeten Liebespaares Tish und Fonny, das Anfang der 1970er in Harlem vor dem Problem steht, dass Fonny einer Vergewaltigung beschuldigt wird, die er nicht begangen hat.
„Es war eine wirklich spezielle Erfahrung, mit Barry an ‚If Beale Street Could Talk‘ zu arbeiten“, meint Nicholas Britell, der Elemente aus Jazz und Klassik in seinem eindringlichen Score vereinte. „Zusammen haben wir eine Klanglandschaft erforscht, die mit Bläsern und Streichern ebenso gefüllt wurde, aber auch mit sehr experimentierfreudigen Klängen einherging. Als Barry und ich zusammenarbeiteten, entdeckten wir bestimmte Sounds, von denen wir glaubten, dass sie sehr stark mit der Story zusammenwirken.“ 
Auch Brian Tyler hat für den Dokumentarfilm „The Devil We Know“ eine sehr gefühlvolle Musik mit akzentuiert eingesetzten Instrumenten komponiert. Der Film von Stephanie Soechtig und Jeremy Seifert dokumentiert einen der größten Gerichtsprozesse der vergangenen Jahre. Angeführt von einem Gymnasiallehrer und einem Rinderfarmer haben die Bürger einer Kleinstadt in West Virginia gegen die multinationalen Chemie-Giganten Dupont und 3M prozessiert. Um diesen heroischen Kampf adäquat umzusetzen, griff er auf ein reiches musikalisches Spektrum zurück.
„Ich schrieb den Score auf thematischer Basis und verwendete multiple Pianos, Electronics, Gitarren, Cellos, Rhodes Piano und meine eigene Stimme, um die Musik zu kreieren“, erklärt Tyler. „Meine Hoffnung besteht darin, dass die Musik den Hörer auf eine Klangreise mitnimmt, die die wahre Story des Films und der bemerkenswerten Menschen reflektiert, die aufstehen und gegen die mächtigen Feinde mit Wahrheit und Tapferkeit kämpfen. Während die Musik die mysteriösen Schichten des weltweiten ökologischen Skandals widerspiegelt, wollte ich mich auf das Betonen der emotionalen Fundamente konzentrieren.“
Der vierte Film in der dänischen Krimiserie um das Dezernat Q, die auf Bestsellern von Jussi Adler-Olsen basiert, wartet nicht nur mit einem neuen Regisseur, sondern auch einem neuen Komponisten-Duo auf. Mikkel Maltha hat mit Regisseur Christoffer Boe bereits am Ausstellungs-Film „The Journey“ (2017) zusammengearbeitet, während Anthony Lledo 2008 auf Einladung von Harry Gregson-Williams nach Los Angeles gezogen ist, um ihn bei der Arbeit an Filmen wie „X-Men Origins: Wolverine“ (2009), „Prince of Persia: The Sands of Time“ (2010) und „Unstoppable“ (2010) zu unterstützen.
„Viel Mühe wurde darauf verwendet, eine solide und definierte Palette an Klängen, Instrumenten, musikalischen Texturen und thematischen Entwicklungen zu kreieren“, erklären die beiden Komponisten ihre Arbeit an dem Projekt. „Es ist ein dunkler Film, sowohl in visueller als auch thematischer Hinsicht, der von Hoffnungslosigkeit, Verlust und Wut handelt, die auf Ereignisse zurückzuführen sind, die von den 1960er Jahren bis zur Gegenwart reichen. Musikalisch war vor allem der Gebrauch und die klangliche Behandlung der Streicher-Sektion ein Schlüsselelement, um diese Ereignisse zu verknüpfen und den Ton für den Film zu etablieren.“
Unter den Wiederveröffentlichungen und Deluxe Editions der letzten Zeit ragen vor allem „Dracula“ von John Williams auf einer Doppel-CD mit dem kompletten Score und dem Soundtrack-Album von 1979 ebenso heraus wie „The Dave Grusin Premiere Collection“, mit der Varese Sarabande vier bislang unveröffentlichte Scores von Oscar-Preisträger Dave Grusin („Tootsie“, „Die drei Tage des Condor“, „Die Reifeprüfung“) in einem limitierten 3-CD-Bundle zusammenfasst. Neben dem funkigen und jazzigen Score zum Justizdrama „… And Justice For All“ (1979) mit Al Pacino und dem Sydney-Pollack-Drama „Absence of Malice“ (1981) mit Paul Newman und Sally Field in den Hauptrollen erscheint auch Grusins Musik zu dem satirischen Mystery-Krimi „Murder by Death“ (1976) erstmals auf CD. Als Bonus ist Grusins Musik zum Justizdrama „The Pursuit of Happiness“ (1971) von Robert Mulligan ebenso enthalten wie der dazugehörige Song „Let Me Go“ von Randy Newman.
Intrada hat derweil die beiden James-Horner-Scores „Balto“ und „*batteries not included“ als Expanded Editions veröffentlicht. Nach „An American Tail: Fievel Goes West“ und „We’re Back! A Dinosaur’s Story“ war „Balto“ 1995 der dritte Animationsfilm, den Horner für Steven Spielbergs Amblimation vertont hat. Im Gegensatz zu dem groß angelegten sinfonischen Score zu „Balto“ schuf Horner für die Fantasy-Komödie „Das Wunder in der 8. Straße“ (1987) eine Musik, die zunächst Big-Band-Charakter hat und später die für Horner in den 1980er Jahren typischen Orchester-Arrangements für Fantasy-Produktionen aufweist. Erstmals veröffentlicht Intrada auch die Scores, die Richard Band 1993 zu den beiden familienfreundlichen Abenteuerfilmen „Prehysteria!“ und „Remote“ (Randy räumt auf) komponiert hat und mit denen Band aus dem Horror-Genre ausbrechen konnte, für das er abonniert gewesen war.
Playlist:
01. Bear McCreary - Ten Years Later (I Still See You) - 04:42
02. James Newton Howard - Presents From Mother (The Nutcracker and the Four Realms) - 05:50
03. James Newton Howard - Leta's Confession (Fantastic Beasts : The Crimes of Grindelwald) - 05:13
04. John Williams - Meeting in the Cave (Dracula) - 03:32
05. James Horner - The Flying Lesson (*batteries not included) - 07:51
06. Basil Poledouris - Chief Meets Forrest (On Deadly Ground) - 03:18
07. Hans Zimmer - Perimeter Check (Widows) - 03:09
08. Michael Giacchino - The Suite at the El Royale (Bad Times at the El Royale) - 07:52
09. Nicholas Britell - Eros (If Beale Street Could Talk) - 03:15
10. Brian Tyler - Liable Motion (The Devil We Know) - 05:17
11. Max Richter - Elena & Lila (My Brilliant Friend) - 04:54
12. Georges Delerue - The Lover (Love Thy Neighbor) - 02:09
13. Jonathan Beard - Requiem at the Ocean (What Still Remains) - 04:28
14. Rob Simonsen - Overnight (The Front Runner) - 06:45
15. Mikkel Maltha & Anthony Lledo - The Ferry (Journal 64 + The Purity of Vengeance) - 02:58
16. Ethan Gold - Sway Lake Finale (The Song of Sway Lake) - 02:31
17. Dave Grusin - Why Go Back (The Pursuit of Happiness) - 03:30
18. Dave Grusin - Piano and Pasta (Absence of Malice) - 03:08
19. Richard Band - Ruby Hatches Eggs (Prehysteria!) - 02:51
20. Carter Burwell - The End of Buster Scruggs (The Ballad of Buster Scruggs) - 03:47
21. Theodore Shapiro - Ecstasy (Destroyer) - 04:14
22. Kris Bowers - Lonesome Road (Green Book) - 02:28
23. Imogen Heap - The Forbidden Forest (Harry Potter and the Cursed Child) - 03:02
24. Ludwig Göransson - You Belong with Us (Venom) - 03:09
25. Richard Band - Main Title (Remote) - 03:01
26. Arthur B. Rubinstein - Paper, Rocks, Scissors (Another Stakeout) - 02:49
27. James Horner - Rosy Goes To The Doctor (Balto) - 04:06
28. Max Richter - Elizabeth's Portrait (Mary Queen of Scots) - 03:40

Sonntag, 4. November 2018

Playlist #253 vom 11.11.2018 - JAMES CROMWELL Special

Der 78-jährige, knapp über zwei Meter große James Cromwell zählt nicht zu den großen Stars des Hollywood-Betriebes, kann seit Mitte der 1970er Jahre aber auf mittlerweile über 180 Rollen in Fernsehserien und Kinofilmen zurückblicken. Dabei spielte er die Oscar-nominierte Rolle eines Farmers in „Ein Schweinchen namens Babe“ ebenso wie Präsidenten („W.“, „Der Anschlag“), einen Papst („Pius XII.“), den Warp-Erfinder Zefram Cochrane („Star Trek: Der erste Kontakt“) oder einen Gefängnisdirektor („The Green Mile“).

Cromwell wurde am 27. Januar 1940 in Los Angeles als Sohn von Regisseur John Cromwell und Schauspielerin Kay Johnson geboren. Seine ersten Rollen bekam er in Fernsehserien wie „Detektiv Rockford – Anruf genügt“ (1974), „Es bleibt in der Familie“ (1974), „M*A*S*H“ (1977) und „Herzbube mit zwei Damen“ (1977). 1976 war er in Robert Moores Mystery-Thriller-Komödie „Eine Leiche zum Dessert“ neben Peter Falk, Alec Guiness, Truman Capote, David Niven und Peter Sellers erstmals in einem Kinofilm zu sehen, danach engagierte ihn Moore auch für seinen nächsten Film „Der Schmalspurschnüffler“ (1978).
Doch bis Mitte der 1990er Jahre wurde Cromwell vor allem weiterhin für Fernsehserien engagiert („Der lange Treck“, „Unsere kleine Farm“, „Dallas“, „Knight Rider“, „Agentin mit Herz“, „Magnum“, „Dieses süße Leben“). Zwar kamen zwischenzeitlich auch immer mal wieder Nebenrollen in Kinofilmen wie Carl Reiners Steve-Martin-Komödie „Der Mann mit zwei Gehirnen“ (1983), Joe Dantes Familien-Abenteuer „Explorers – Ein phantastisches Abenteuer“ (1985) und Peter Medaks Krimi-Drama „Romeo Is Bleeding“ (1993) dazu, doch der Durchbruch auf der großen Leinwand ließ bis 1995 auf sich warten, als er den Farmer Arthur H. Hoggett in der Familien-Komödie „Ein Schweinchen namens Babe“ spielte und dafür eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller erhielt.
In den folgenden Jahren war er in so unterschiedlichen Filmen wie dem Arnold-Schwarzenegger-Actioner „Eraser“, Milos Formans biografischen Drama „Larry Flynt – Die nackte Wahrheit“ (1996), Curtis Hansons Film noir „L.A. Confidential“ (1997) und Peter Medaks Sci-Fi-Horror-Thriller „Species II“ (1998) zu sehen, danach in Mimi Leders Katastrophen-Thriller-Drama „Deep Impact“ (1998), Simon Wests Militär-Justiz-Thriller „Wehrlos – Die Tochter des Generals“ (1999), als Gefängnisdirektor Warden Hal Moores in der Stephen-King-Verfilmung „The Green Mile“ (1999) und als Richter Fielding in Scott Hicks‘ Adaption von David Gutersons Bestseller „Schnee, der auf Zedern fällt“ (1999).
In den 2000er Jahren war Cromwell wieder in einigen Serien zu sehen, so als Bishop Stewart in „Emergency Room – Die Notaufnahme“ (2001), „Citizen Baines“ (2001), „The West Wing – Im Zentrum der Macht“ (2004), „Six Feet Under – Gestorben wird immer“ (2003-2005), und „24 – Twenty Four“ (2007). Unter den Kinofilmen, an denen der charismatische Hüne mitwirkte, ragen vor allem Clint Eastwoods Raumfahrt-Drama „Space Cowboys“ (2000), der Jack-Ryan-Thriller „Der Anschlag“ (2002), Alex Proyas‘ Sci-Fi-Thriller „I, Robot“ (2004) und Stephen Frears‘ biografisches Drama „The Queen“ (2006) heraus.
In Oliver Stones „W.“ (2008) spielte er den Alt-Präsidenten George H.W. Bush, war in dem Oscar-prämierten Meisterwerk „The Artist“ (2011) ebenso zu sehen wie in den Fernsehserien „American Horror Story“ und „Boardwalk Empire“ (beide 2012-2013).
In den letzten Jahren spielte er in Paolo Sorrentinos gefeierter Serie „Der junge Pabst“ (2016) den Kardinal Michael Spencer dar und tauchte in „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ (2017) in das Reich der Dinosaurier ein. Für größere Hauptrollen hat es bei James Cromwell noch nicht gereicht.
„Ich sehe nicht aus wie ein Führer, wie auch immer sie aussehen. Aber es ändert sich ein wenig. Im Lauf meiner ganzen Karriere wollte ich immer ein Regisseur sein“, bekannte Cromwell im Interview mit "Interview". „Als ich am Theater war, war es sehr schwierig an Regie-Jobs zu kommen, und ich kam durch Zufall zum Schauspiel. Ich machte es mir zur Gewohnheit, alles zu akzeptieren, was sich mir anbot. Keine Sachen, mit denen ich nicht einverstanden war. Ich bin ein Charakter-Darsteller. Niemand hat je daran gedacht, mich als Hauptfigur zu besetzen. Ich bin 2,01 Meter groß. Ich habe eine große Nase, bin schlaksig, meine Zähne sind überkront. Das ist definitiv nicht Brad Pitt. Aber ich bin immer noch da und lebendig, also wenn sie ältere Männer suchen, werden sie vielleicht an mich denken.“ 
James Cromwell hat sich in den vergangenen Jahren aber auch als engagierter Tier- und Naturschützer einen Namen gemacht. Der bekennende Veganer wurde wegen seines Engagements erstmals 1971 verhaftet, als er gegen den Vietnam-Krieg protestierte, dann 2001 während einer Aktion der Tierrechtsorganisation PETA und im Dezember 2015 bei einer Sitzblockade vor einem im Bau befindlichen Gaskraftwerk.

Filmographie:
1974: Detektiv Rockford – Anruf genügt (The Rockford Files, Fernsehserie, Folge 1x03 The Countess)
1976: Eine Leiche zum Dessert (Murder by Death)
1977: M*A*S*H (Fernsehserie, Folge 6x03 Last Laugh)
1978: Der Schmalspurschnüffler (Cheap Detective)
1980: Wunder in San Francisco (A Christmas Without Snow)
1980: Unsere kleine Farm (Little House on the Prairie, Fernsehserie, 2 Folgen)
1984: Die Rache der Eierköpfe (Revenge of the Nerds)
1984: The House of God
1984: Der Tank (Tank)
1985: Knight Rider (Fernsehserie, Folge 3x19 Ten Wheel Trouble)
1985: Explorers – Ein phantastisches Abenteuer (Explorers)
1985: Hardcastle & McCormick (Fernsehserie, Folge 2x20 "Streifenpolizist")
1985: Unbekannte Dimensionen (The Twilight Zone, Fernsehserie)
1985–1986: Agentin mit Herz (Scarecrow and Mrs. King, Fernsehserie, 2 Folgen)
1986: Magnum (Magnum, P.I., Fernsehserie, Folge 6x20 Photo Play)
1986: Ärger, nichts als Ärger (A Fine Mess)
1987: Die Supertrottel (Revenge of the Nerds II: Nerds in Paradise)
1989: Pink Cadillac
1990: Katastrophenflug 243 (Miracle Landing)
1990–1993: Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert (Star Trek: The Next Generation, Fernsehserie, 3 Folgen, verschiedene Rollen)
1992: The Babe – Ein amerikanischer Traum (The Babe)
1993: Romeo Is Bleeding
1994: Hör mal, wer da hämmert (Home Improvement, Fernsehserie Folge 4x09 My Dinner with Wilson)
1995: Ein Schweinchen namens Babe (Babe)
1995: Renegade – Gnadenlose Jagd (Renegade, Fernsehserie, Folge 3x15 Im Kerker des Professors)
1995: Star Trek: Deep Space Nine (Fernsehserie, Folge 4x06 Starship Down)
1996: Eraser
1996: Larry Flynt – Die nackte Wahrheit (The People vs. Larry Flynt)
1996: Star Trek: Der erste Kontakt (Star Trek: First Contact)
1997: Die Abenteuer des kleinen Indianerjungen Little Tree (The Education of Little Tree)
1997: Abenteuer auf der Schäferinsel (Owd Bob)
1997: L.A. Confidential
1998: Deep Impact
1998: Schweinchen Babe in der großen Stadt (Babe: Pig in the City)
1998: Species II
1999: Wehrlos – Die Tochter des Generals (The General’s Daughter)
1999: Schnee, der auf Zedern fällt (Snow Falling on Cedars)
1999: The Green Mile
1999: Der Junggeselle (The Bachelor)
1999: Citizen Kane – Die Hollywood-Legende (RKO 281)
2000: Space Cowboys
2000: Fail Safe – Befehl ohne Ausweg (Fail Safe)
2001: Emergency Room – Die Notaufnahme (ER, Fernsehserie, 4 Folgen)
2001: Star Trek: Enterprise (Enterprise, Fernsehserie, Folge 1x01 Broken Bow: Part 1)
2002: Der Anschlag (The Sum of All Fears)
2002: Spirit – Der wilde Mustang (Spirit: Stallion of the Cimarron, Stimme für The Colonel)
2003: Engel in Amerika (Angels in America, Fernsehsechsteiler, 2 Folgen)
2003: The Snow Walker – Wettlauf mit dem Tod (The Snow Walker)
2003–2005: Six Feet Under – Gestorben wird immer (Six Feet Under, Fernsehserie, 27 Folgen)
2004: Salem’s Lot – Brennen muss Salem (Salem’s Lot)
2004: I, Robot
2005: Spiel ohne Regeln (The Longest Yard)
2006: Papst Johannes Paul II. (Pope John Paul II., Fernsehfilm)
2006: Die Queen (The Queen)
2007: 24 (Fernsehserie, 8 Folgen)
2007: Spider-Man 3
2007: Geliebte Jane (Becoming Jane)
2008: W. – Ein missverstandenes Leben (W.)
2008: Tortured
2008: My Own Worst Enemy (Fernsehserie, 9 Folgen)
2009: Last Impact – Der Einschlag (Impact)
2009: Surrogates – Mein zweites Ich (Surrogates)
2010: Pius XII. (Fernsehfilm)
2010: Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende (Secretariat)
2011: The Artist
2012: Memorial Day
2012: Für immer dein (Still Mine)
2012: Soldiers of Fortune
2012: Cowgirls ’n Angels – Ein himmlisches Pferdeabenteuer (Cowgirls ’n Angels)
2012: Boardwalk Empire (Fernsehserie)
2012–2013: American Horror Story (Fernsehserie, 10 Folgen)
2013: Anklage: Mord – Im Namen der Wahrheit (The Trials of Kate McCall)
2014: Baymax – Riesiges Robowabohu (Big Hero 6, Stimme von Robert Callaghan)
2014–2015: Murder in the First (Fernsehserie, 10 Folgen)
2015: Halt and Catch Fire (Fernsehserie, 8 Folgen)
seit 2016: The Young Pope (Fernsehserie)
2017: Marshall
2018: Jurassic World: Das gefallene Königreich (Jurassic World: Fallen Kingdom)
Playlist: 
01. James Horner - A Distant Discovery (Deep Impact) - 03:56
02. Jerry Goldsmith - First Flight (Explorers) - 02:45
03. Alan Silvestri - The Eraser [expanded] (Eraser) - 02:59
04. Jerry Goldsmith - First Contact (Star Trek: First Contact) - 05:52
05. Jerry Goldsmith - The Victor (L.A. Confidential) - 02:32
06. Mark Isham - Romeo and Juliette (Romeo Is Bleeding) - 04:20
07. Mark Isham - Talking To The Dog Star (The Education Of Little Tree) - 03:53
08. Alexandre Desplat - People's Princess II (The Queen) - 04:07
09. Thomas Newman - Broom Of Truth (Angels In America) - 02:50
10. Thomas Newman - Coffey On The Mile (The Green Mile) - 05:10
11. James Newton Howard - Tarawa (Snow Falling On Cedars) - 04:08
12. Edward Shearmur - Eve (Species II) - 04:30
13. Carter Burwell - Exercise In Darkness (The General's Daughter) - 04:28
14. Marco Beltrami - End Credits (I, Robot) - 03:25
15. Jerry Goldsmith - The Mission/If We Could Remember (The Sum Of All Fears) - 05:58
16. Christopher Young - Birth Of Sandman (Spider-Man 3) - 03:09
17. Nick-Glennie Smith - I'll See You In The Morning (Secretariat) - 03:33
18. Mychael Danna - Charlie's Farewell (The Snow Walker) - 05:45
19. Adrian Johnston - To The Ball (Becoming Jane) - 03:17
20. Lele Marchitelli - Fear Of God (The Young Pope) - 03:07
21. Gabriel Yared - Ana and Michael (The Promise) - 06:20
22. Richard Marvin - Driving Away (Six Feet Under) - 03:24
23. Ludovic Bource - George Valentin (The Artist) - 05:35
24. Hildur Gudnadottir - Alejandro Saves Isabelle (Sicario: Day Of The Dead) - 02:30
25. Paul Cantelon - War (W.) - 06:12
26. Michael Giacchino - Gyrosphere of Influence (Jurassic Park: Fallen Kingdom) - 03:14
27. James Newton Howard - End Titles (Snow Falling On Cedars) - 06:13

Samstag, 16. Juni 2018

Playlist #243 vom 24.06.2018 - ROGER DEAKINS Special

Der britische Kameramann Roger Deakins zählte bislang zu den brillanten Filmschaffenden in Hollywood, die für ihre außergewöhnliche Arbeit zwar immer wieder an Oscar-prämierten Filmen mitwirken und auch selbst für die prominente Auszeichnung nominiert worden sind, aber einfach nicht auf das Siegertreppchen steigen dürfen. Seit seiner ersten Oscar-Nominierung für die Stephen-King-Verfilmung „Die Verurteilten“ im Jahre 1995 hat es Deakins auf unglaubliche dreizehn Nominierungen gebracht, bis er in diesem Jahr beim vierzehnten Versuch verdientermaßen den Oscar für seine Arbeit an Denis Villeneuves „Blade Runner 2049“ erhielt.

Der am 24. Mai 1949 in englischen Torquay geborene Roger Deakins studierte zunächst Grafikdesign, entdeckte dann seine Liebe zur Fotografie und studierte an der National Film and Television School in London. Mitte der 1970er Jahre begann er vor an Dokumentationen und beim Fernsehen zu arbeiten, bis er 1984 seinen Kinoeinstand mit Michael Radfords Adaption des George-Orwell-Klassikers „1984“ feiern durfte. Radford engagierte Deakins drei Jahre später auch für sein Mystery-Krimi-Drama „Die letzten Tage in Kenya“, ehe die Coen-Brüder auf ihn aufmerksam wurden.
Nach „Barton Fink“ (1991) und „Hudsucker – Der große Sprung“ (1994) resultierte aus der dritten gemeinsamen Zusammenarbeit bei „Fargo“ (1996) Deakins zweite Oscar-Nominierung. Seither ließen die Coen-Brüder ihre Filme „The Big Lebowski“ (1998), „Ein (un)möglicher Härtefall“ (2003), „Ladykillers“ (2004), „No Country For Old Men“ (2007), „True Grit“ (2010) und „Hail, Caesar!“ (2016) von Deakins bebildern. Aber auch mit den Regisseuren Sam Mendes („Jarhead“, „Zeiten des Aufruhrs“, „James Bond 007 – Skyfall“) und Denis Villeneuve („Prisoners“, „Sicario“, „Blade Runner 2049“) arbeitet Deakins regelmäßig zusammen.
Deakins wurde vor allem von Jean-Pierre Melville, Andrei Tarkovsky, Akira Kurosawa, Kenji Mizoguchi und Luchino Visconti beeinflusst. Melvilles „Armee im Schatten“ (1969) ist für ihn der größte Film überhaupt. Deakins war als Kameramann für immerhin an sieben Filmen tätig, die als „Bester Film“ für einen Oscar nominiert wurden: „Die Verurteilten“ (1994), „Fargo“ (1996), „A Beautiful Mind“ (2001), „No Country For Old Men“ (2007), „Der Vorleser“ (2008), „A Serious Man“ (2009) und „True Grit“ (2010), wovon „A Beautiful Mind“ und „No Country For Old Men“ auch als Sieger hervorgingen.
Ein ähnlich hartes Los im Rennen um die Oscars teilt übrigens Komponist Thomas Newman, der wie Deakins auch für „Die Verurteilten“ seine erste Nominierung für einen Academy Award erhielt und mittlerweile auf ebenfalls vierzehn Nominierungen kommt, ohne aber – im Gegensatz zu Deakins – je einmal einen gewonnen zu haben. Der Brite sieht dem Trubel um die alljährliche Oscar-Verleihung aber gelassen entgegen: „Natürlich ist es nett, wenn die Leute deine Arbeit sehen und schätzen. Ich weiß es wirklich nicht. Ich mache einfach weiter und ich mag es, Filme zu drehen. Ich meine, okay, es ist wirklich eine kuriose Sache, wenn ein Film ignoriert oder besprochen wird. Es ergibt für mich keinen Sinn. Das, was ich als meine beste Arbeit betrachte und einige der besten Filme, an denen ich gearbeitet habe, sind scheinbar spurlos verschwunden. Es wird nichts miteinander verrechnet“, meint Deakins.
Playlist:
01. Hans Zimmer & Benjamin Wallfisch - Tears In Rain (Blade Runner 2049) - 02:11
02. Thomas Newman - Shawshank Redemption (The Shawshank Redemption) - 04:31
03. James Newton Howard - I'm Back, Lucius … (The Village) - 07:41
04. Zbigniew Preisner - Main Title (The Secret Garden) - 03:33
05. Nico Muhly - Go Back To Your Friends (The Reader) - 05:22
06. Christopher Young - Scream Of Silence (The Hurricane) - 05:10
07. Carter Burwell - Delivery (Fargo) - 04:51
08. Carter Burwell - Blood Trail (No Country For Old Men) - 03:55
09. Carter Burwell - Ride To Death (True Grit) - 02:30
10. Carter Burwell - A Serious Man (A Serious Man) - 02:45
11. Mark Isham - Upside Down (In The Valley Of Elah) - 03:21
12. Graeme Revell - The Sheik's Abduction (The Siege) - 02:57
13. Craig Armstrong - Zones Of Time (In Time) - 02:11
14. Thomas Newman - Dickskinner (Jarhead) - 03:34
15. Thomas Newman - Elevator Cat & Mouse (Skyfall) - 04:00
16. James Horner - Hymn (Courage Under Fire) - 03:39
17. James Horner - The Waves Of The Caspian Sea (House Of Sand And Fog) - 04:00
18. James Horner - Nash Descends Into Parcher's World (A Beautiful Mind) - 04:37
19. Thomas Newman - End Title (Revolutionary Road) - 04:54
20. Howard Shore - Goodbye Sermon (Doubt) - 02:37
21. Nick Cave & Warren Ellis - Rather Lovely Thing (The Assassination Of Jesse James) - 03:15
22. Philip Glass - Thirteenth Dalai Lama (Kundun) - 03:23
23. Jóhann Jóhannsson - Desert Music (Sicario) - 05:06
24. Danny Elfman - Suite (Anywhere But Here) - 07:35
25. Aaron Zigman - You're A Shitty Carpenter (The Company Men) - 03:29
26. Alexandre Desplat - To Naoetsu (Unbroken) - 03:53
27. James Horner - This Land Is Not For Sale/End Titles (Thunderheart) - 08:14

Freitag, 13. April 2018

Playlist #238 vom 15.04.2018 - FRANCES McDORMAND Special

Als Ehefrau von Joel Coen hat die amerikanische Schauspielerin Frances McDormand vor allem in den Filmen ihres Mannes und dessen Bruder Ethan Karriere gemacht, für ihre Darstellung im Coen-Klassiker „Fargo“ 1997 auch ihren ersten Oscar erhalten. Mittlerweile hat sie sich auch außerhalb des Coen-Universums etabliert und wurde bei der diesjährigen Oscar-Verleihung für „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ ein zweites Mal als beste Hauptdarstellerin prämiert.

Die am 23. Juni 1957 in Chicago, Illinois, geborene Frances McDormand wuchs als eines von mehreren Adoptivkindern in einer der Christian Church angehörigen Familie auf, machte ihren Master of Fine Arts an der Yale School of Drama und fing in New York an, Theater zu spielen. Ihren späteren Mann Joel Coen lernte Frances McDormand beim Vorsprechen für die Rolle in „Blood Simple“ kennen, dem Debütfilm der Coen-Brüder, der zudem den Beginn der langjährigen Zusammenarbeit zwischen den Filmemachern und Komponist Carter Burwell darstellte.
Nachdem McDormand in „Blood Simple“ eine untreue Ehefrau spielte, mimte sie im nächsten Coen-Film „Arizona Junior“ (1987) eine abgedrehte Nachbarin, schlüpfte in dem Krimi-Drama „Miller’s Crossing“ (1990) in die Rolle der Sekretärin des Bürgermeisters und lieh in „Barton Fink“ (1991) einer Theaterschauspielerin die Stimme.
Bevor Frances McDormand für ihre Darstellung als hochschwangere Polizistin in der rabenschwarzen Krimi-Groteske „Fargo“ (1996) ihren ersten Oscar bekam, war sie in Alan Parkers Südstaaten-Thriller „Mississippi Burning“ (1988), Sam Raimis Horror-Drama „Darkman“ (1990), Robert Altmans „Short Cuts“ (1993) und John Boormans „Rangoon – Im Herzen des Sturms“ (1995) zu sehen, nach ihrer Oscar-Auszeichnung in dem Justiz-Thriller „Zwielicht“ (1996), Curtis Hansons „Die Wonder Boys“ (2000), Cameron Crowes „Almost Famous – Fast berühmt“ (2000), Nancy Meyers‘ Romantikkomödie „Was das Herz begehrt“ (2003), Niki Caros Drama „Kaltes Land“ (2005) und Karyn Kusamas Sci-Fi-Action-Thriller „Aeon Flux“ (2005).
Vor allem wurde sie aber weiterhin regelmäßig in den Filmen der Coen-Brüder eingesetzt. So verkörperte sie in „The Man Who Wasn’t There“ (2001) die lieblose Ehefrau der von Billy Bob Thornton verkörperten Hauptfigur, in „Burn After Reading“ (2008) eine Fitness-Studio-Angestellte, die von Schönheitsoperationen träumt. In den letzten Jahren war sie nicht nur in Wes Andersons „Moonrise Kingdom“ (2012), Gus Van Sants „Promised Land“ (2012) und in der gefeierten Fernseh-Mini-Serie „Olive Kitteridge“ (2014) zu sehen, sondern auch in dem Coen-Film „Hail, Caesar!“ (2016) als kettenrauchende Cutterin. Dazu war ihre Stimme in den Zeichentrickfilmen „Madagascar 3: Flucht durch Europa“ (2012), „Arlo & Spot“ (2015) und ganz aktuell in „Ataris Reise“ zu hören.
Ihren zweiten Academy Award erhielt Frances McDormand im Frühjahr für ihre Rolle in Martin McDonaghs „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“. Als Mildred Hayes trauert sie seit sieben Monaten um ihre Tochter Angela, die vergewaltigt und ermordet wurde. Da die örtliche Polizei ihrer Meinung zu wenig unternommen hat, um den Täter zu finden, mietet sie drei Werbetafeln am Ortsausgang von Ebbing und lässt ihrer Kritik am Sheriff freien Lauf.
McDormand spielt ihren Part, als wäre sie ein Cowboy mit gesporten Stiefeln und Pistolengurt; die Breitbeinigkeit eines John Wayne übersetzt sie in die Körpersprache einer zierlichen Frau über 50 und verleiht ihrer Figur damit eine Autorität, wie sie Frauenrollen nur sehr selten haben. Sie ist das zentrale Ereignis des Films, ein sprichwörtlich geladenes Gewehr, das alle anderen, den Zuschauer eingeschlossen, für die Dauer des Films vollkommen in Beschlag nimmt“, urteilt Barbara Schweizerhof auf zeit.de
Seit Jahren macht sich Frances McDormand für die Gleichberechtigung stark, lässt sich aber nicht gern vereinnahmen. Es waren vor allem Regisseurinnen wie Lisa Cholodenko („Laurel Canyon“, „Olive Kitteridge“), Niki Caro („Kaltes Land“) und Nicole Holofcener („Freunde mit Geld“), die McDormand in starken Frauenrollen die breitgefächerte Palette ihres Könnens abgerufen haben. Von solch taffen Frauen könnte Hollywood durchaus mehr vertragen.

Filmographie:
1984: Blood Simple – Eine mörderische Nacht (Blood Simple)
1985: Tödliche Schlagzeilen (Scandal Sheet, Fernsehfilm)
1985: Die Killer-Akademie (Crimewave)
1986: Justice – Die letzte Instanz bin ich (Vengeance: The Story of Tony Cimo, Fernsehfilm)
1987: Arizona Junior (Raising Arizona)
1988: Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses (Mississippi Burning)
1989: Chattahoochee
1990: Geheimprotokoll – Hidden Agenda (Hidden Agenda)
1990: Darkman
1990: Miller’s Crossing
1991: Barton Fink (Stimme)
1991: Der Mann ihrer Träume (The Butcher’s Wife)
1992: Ein verrückter Leichenschmaus (Passed Away)
1992: Verrückt vor Liebe (Crazy in Love, Fernsehfilm)
1993: Short Cuts
1994: Bleeding Hearts
1995: Einmal Cowboy, immer ein Cowboy (The Good Old Boys, Fernsehfilm)
1995: Talking with (Fernsehfilm)
1995: Rangoon – Im Herzen des Sturms (Beyond Rangoon)
1995: Kleine Gangster, große Kohle (Palookaville)
1996: Plain Pleasures
1996: Fargo
1996: Zwielicht (Primal Fear)
1996: Lone Star
1996: Zwischen den Welten (Hidden in America, Fernsehfilm)
1997: Paradise Road
1998: Skidmarks – Blutspuren (Johnny Skidmarks)
1998: Madeline
1998: Talk of Angels
2000: Die WonderBoys (Wonder Boys)
2000: Almost Famous – Fast berühmt (Almost Famous)
2001: The Man Who Wasn’t There
2001: Upheaval (Kurzfilm)
2002: Laurel Canyon
2002: City by the Sea
2003: Was das Herz begehrt (Something’s Gotta Give)
2004: Last Night (Kurzfilm)
2005: Precinct Hollywood (Fernsehfilm)
2005: Kaltes Land (North Country)
2005: Æon Flux
2006: Freunde mit Geld (Friends with Money)
2008: Miss Pettigrews großer Tag (Miss Pettigrew Lives for a Day)
2008: Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger? (Burn After Reading)
2011: Transformers 3 (Transformers: Dark of the Moon)
2011: Cheyenne – This Must Be the Place (This Must Be the Place)
2012: Moonrise Kingdom
2012: Promised Land
2014: Olive Kitteridge (Miniserie)
2015: Arlo & Spot (The Good Dinosaur) – Stimme von Momma Ida
2016: Hail, Caesar!
2017: Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
2018: Isle of Dogs – Ataris Reise (Isle of Dogs, Stimme)
Playlist:
01. Alexandre Desplat - End Titles (Isle Of Dogs) - 04:51
02. Carter Burwell - Brainerd, Minnesota (Fargo) - 02:46
03. Carter Burwell - The Letter (Raising Arizona) - 02:26
04. Carter Burwell - Fade Out - The End (Barton Fink) - 03:36
05. Carter Burwell - Chain Gang (Blood Simple) - 04:47
06. Bryan Pezzone - City By The Sea (City By The Sea) - 04:30
07. Danny Elfman - Classroom (Promised Land) - 04:50
08. Gustavo Santaolalla - A Saturday In My Classroom (North Country) - 03:50
09. Heitor Pereira - Remember Me (Something's Gotta Give) - 01:53
10. Margaret Dryburgh - The Captives' Hymn (Paradise Road) - 04:50
11. Christopher Young - Sire Shire (Wonder Boys) - 03:06
12. Carter Burwell - End Titles (Miller's Crossing) - 04:44
13. Carter Burwell - Breaking And Entering (Burn After Reading) - 03:41
14. James Newton Howard - The Murder Scene (Primal Fear) - 02:44
15. Trevor Jones - Justice In Mississippi (Mississippi Burning) - 04:20
16. Danny Elfman - Weepy Darkman (Darkman) - 06:11
17. Hans Zimmer - Bad Dream/New York City (Madagascar 3: Europe's Most Wanted) - 03:11
18. Hans Zimmer - Waters Of Irrawaddy (Beyond Rangoon) - 03:48
19. Graeme Revell - Bregna 2415 (Aeon Flux) - 04:45
20. Carter Burwell - In Pursuit Of The Future (Hail, Caesar!) - 02:04
21. Carter Burwell - Cough (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri) - 02:29
22. Carter Burwell - Return To Pigeon Cove (Olive Kitteridge) - 02:20
23. Carter Burwell - The Trial Of Edward Crane (The Man Who Wasn't There) - 03:48
24. Mychael Danna & Jeff Danna - Goodbye Spot (The Good Dinosaur) - 04:12
25. Alexandre Desplat - The Heroic Weather Conditions Of The Universe, Parts 4 - 6 (Moonrise Kingdom) - 05:01
26. Christopher Young - Wonderful (Wonder Boys) - 03:37
27. Nancy Wilson - Lucky Trumble (Almost Famous) - 02:42
28. Trevor Jones - Murder In Mississippi (Mississippi Burning) - 03:08
29. Graeme Revell - The Kiss (Aeon Flux) - 03:17
30. Hans Zimmer - I Dreamt I Woke Up (Beyond Rangoon) - 08:40

Dienstag, 6. März 2018

Playlist #236 vom 18.03.2018 - 90. ACADEMY AWARDS Special

Bei der 90. Verleihung der Academy Awards am 4. März im Dolby Theatre in Los Angeles ging Guillermo des Toros Fantasy-Liebes-Drama „Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ als großer Sieger hervor, auch wenn er von den insgesamt dreizehn Nominierungen letztlich nur vier für sich verbuchen konnte, darunter aber die wichtigsten für den „besten Film“ und die „beste Regie“, außerdem für das „beste Kostümdesign“ - dazu durfte sich der Franzose Alexandre Desplat über seinen zweiten Oscar (nach „The Grand Budapest Hotel“) für die „beste Filmmusik“ freuen.
In der heutigen Sendung werden die in insgesamt 24 Kategorien nominierten Filme noch einmal musikalisch vorgestellt. Neben dem Oscar-prämierten Score von Alexandre Desplat und seinen ebenfalls nominierten Kollegen Hans Zimmer („Dunkirk“), John Williams („Star Wars: Die letzten Jedi“), Jonny Greenwood („Der seidene Faden“) und Carter Burwell („Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“) gibt es vor allem Musik aus den prämierten wie nominierten Filmen „Coco“, „Victoria & Abdul“, „Die Verlegerin“, „I, Tonya“, „Lady Bird“, „Get Out“ und „Die dunkelste Stunde“ zu hören.

Dass ausgerechnet ein Fantasy-Drama als bester Film ausgezeichnet worden ist, muss als kleine Überraschung in der langen Tradition der Academy Awards betrachtet werden, zuletzt ist dies Peter Jackson mit dem dritten Teil seiner epochalen „Herr der Ringe“-Trilogie geglückt. Allerdings setzt der neue Film des 53-jährigen mexikanischen Filmemachers Guillermo del Toro („Pans Labyrinth“) auch zur rechten Zeit ein hoffnungsvolles Zeichen gegen die Entfremdung und Ausgrenzung gesellschaftlicher Minderheiten.
Der Film erzählt die Geschichte der stummen Elisa (Sally Hawkins), die während des Kalten Krieges in einem Hochsicherheitslabor der amerikanischen Regierung angestellt ist. Als sie mit ihrer Kollegin und Freundin Zelda (Octavia Spencer) auf ein streng geheimes Experiment stößt, freundet sie sich mit dem in einem Tank gefangen gehaltenen mysteriösen Fischwesen (Doug Jones) an, das sie schließlich mit Hilfe ihres schwulen Nachbarn Giles (Richard Jenkins) aus den Fängen der Regierung befreien will.
„Die Geschichte einer stummen, migrantischen Putzfrau, die sich in eine edle Echsenmann-Kreatur verliebt, die zu Forschungs- und Kriegszwecken misshandelt wird, hat alles, was die gebeutelte Seele der von Rechtsruck und Trump-Getöse Gebeutelten gerade braucht. Ein Erbauungsfilm für das liberale Amerika, der kein schweres Sozialdrama entfaltet, sondern die Monsterfilme der Fünfzigerjahre, Horror-Comics und Popkultur als Folie für eine saftige Pulp-Geschichte nimmt - und damit den Nerv der Zeit trifft“, urteilte Andreas Borcholte auf spiegel.de.
Alexandre Desplat, der bereits einen Golden Globe für seinen lieblichen Score zu „The Shape of Water“ einheimsen konnte, durfte sich bei seiner bereits neunten Oscar-Nominierung über seine zweite Auszeichnung freuen. Und del Toro, der bisher erst eine Oscar-Nominierung für sein Drehbuch zu „Pans Labyrinth“ (2006) erhalten hatte und auch mitverantwortlich für das Drehbuch zu „Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“ gewesen ist, bekam erstmals die Auszeichnung als bester Regisseur.
Mit großem Abstand dahinter wurden auch Christopher Nolans Kriegsdrama „Dunkirk“ (8 Nominierungen), Martin McDonaghs Krimi-Drama „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ (7 Nominierungen), Joe Wrights Churchill-Biopic „Die dunkelste Stunde“ (6 Nominierungen) und Paul Thomas Andersons Liebes-Drama „Der seidene Faden“ (6 Nominierungen) hoch gehandelt, mussten sich aber zumeist mit zwei oder drei Auszeichnungen begnügen. So wurde Frances McDormand nach „Fargo“ (1996) zum zweiten Mal als beste Hauptdarstellerin prämiert.
Sie spielt in „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ die Mutter einer Tochter, die vor Monaten ganz in der Nähe ihres Zuhauses vergewaltigt und ermordet wurde, ohne dass die örtliche Polizei Fortschritte bei der Suche nach einem Hauptverdächtigen zu machen scheint. Also nimmt sie das Heft selbst in die Hand und stellt an der Straße drei provokante Werbetafeln auf, die vor allem Polizeichef William Willoughby (Woody Harrelson) und Officer Dixon (Sam Rockwell, den mit dem Oscar für den besten Nebendarsteller ausgezeichnet wurde) so gar nicht schmecken.
„Alles an diesem Film hat einen doppelten Boden, kein Charakter ist eindimensional gezeichnet; jeder hat seine Geschichte, die im Verlauf des Films zu einem mal größeren, mal kleineren Schicksal wird. Und weil ‚Three Billboards‘ bis in die letzte Nebenrolle durchdacht und schlüssig besetzt ist, wird daraus ein so ungewöhnlicher Film“, meint Christoph Schröder auf zeit.de
Immerhin über drei Oscars (in den eher weniger wichtigen Kategorien bester Schnitt, bester Ton, bester Tonschnitt) durfte sich Christopher Nolans „Dunkirk“ freuen. Das historische Kriegsdrama rekapituliert die Ereignisse einer kühnen Rettungsaktion, mit der die Briten im Mai 1940 die von den Nazis eingekesselte französische Hafenstadt Dünkirchen befreien wollten, indem sie den eingekesselten Soldaten mit ihren Spitfires Feuerschutz aus der Luft gewährten und mit kleinen Booten übers Wasser zu Hilfe eilten.
Nominiert war auch der hochgelobte Score von Hans Zimmer, der in seiner Musik auf Sir Edward Elgars „Nimrod“-Variationen zurückgriff und sie stark verfremdete.
Zuletzt sei noch auf das mit zwei Oscars prämierte Biopic „Die dunkelste Stunde“ hingewiesen, das thematisch auch in der Zeit von „Dunkirk“ angesiedelt ist. Regisseur Joe Wright beschreibt nämlich, wie der britische Premierminister Winston Churchill (ausgezeichnet als bester Hauptdarsteller: Gary Oldman) kurz nach der Amtsübernahme 1940 unter Druck steht, mit Adolf Hitler dem Frieden zu verhandeln, während die britische Armee in Dünkirchen landet. Churchill muss in seiner wohl dunkelsten Stunde nicht nur den baldigen Einmarsch der Nazis verhindern, sondern sich gegenüber seiner eigenen Partei und dem skeptischen König George VI. durchsetzen.
Über die Oscar-prämierte Darstellung von Gary Oldman schreibt Andreas Kilb auf faz.net:
„Man erkennt ihn nicht, er spricht aus der Tiefe seiner Maske, aus Fett- und Faltenschichten, und so muss es sein. Das Gespenstische, Monströse, das in jeder Wiederbelebung historischer Figuren steckt, hat in Oldmans Churchill Gestalt angenommen. Der wiegende Trampelgang, den Oldman so exakt einstudiert hat wie Daniel Day-Lewis für Spielberg das Gehumpel von Lincoln, der nuschelnde Reptilienmund, der die pathetischen Sätze über Englands geschichtliche Prüfung zu syntaktischem Plumpudding zerkaut, der lauernde Blick hinter Professorenbrillengläsern – das alles ist virtuoses Handwerk, aber das Quentchen Künstlichkeit, mit dem Oldman Distanz zu seiner Rolle hält, ist genial.“
Leer gingen dagegen das neue Star-Wars-Abenteuer „Die letzten Jedi“ und Steven Spielbergs „Die Verlegerin“ aus, für die jeweils der große John Williams die eindrucksvolle Musik komponiert hat.

Bester Film
Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• Call Me by Your Name
• Die dunkelste Stunde (Darkest Hour)
• Dunkirk
• Get Out
• Lady Bird
• Der seidene Faden (Phantom Thread)
• Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
• Die Verlegerin (The Post)

Beste Regie 
Guillermo del Toro – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water) 
• Christopher Nolan – Dunkirk
• Jordan Peele – Get Out
• Greta Gerwig – Lady Bird
• Paul Thomas Anderson – Der seidene Faden (Phantom Thread)

Bester Hauptdarsteller
Gary Oldman – Die dunkelste Stunde (Darkest Hour)
• Timothée Chalamet – Call Me by Your Name
• Daniel Day-Lewis – Der seidene Faden (Phantom Thread)
• Daniel Kaluuya – Get Out
• Denzel Washington – Roman J. Israel, Esq. – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit (Roman J. Israel, Esq.)

Beste Hauptdarstellerin
Frances McDormand – Three Billboards Outside Ebbing, Missouri 
• Sally Hawkins – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• Margot Robbie – I, Tonya
• Saoirse Ronan – Lady Bird
• Meryl Streep – Die Verlegerin (The Post)

Bester Nebendarsteller
Sam Rockwell – Three Billboards Outside Ebbing, Missouri 
• Willem Dafoe – The Florida Project
• Woody Harrelson – Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
• Richard Jenkins – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• Christopher Plummer – Alles Geld der Welt (All the Money in the World)

Beste Nebendarstellerin
Allison Janney – I, Tonya
• Mary J. Blige – Mudbound
• Lesley Manville – Der seidene Faden (Phantom Thread)
• Laurie Metcalf – Lady Bird
• Octavia Spencer – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)

Bestes adaptiertes Drehbuch
James Ivory – Call Me by Your Name
• Scott Neustadter und Michael H. Weber – The Disaster Artist
• Scott Frank, James Mangold und Michael Green – Logan – The Wolverine (Logan)
• Aaron Sorkin – Molly’s Game
• Virgil Williams und Dee Rees – Mudbound

Bestes Originaldrehbuch
Jordan Peele – Get Out
• Emily V. Gordon und Kumail Nanjiani – The Big Sick
• Greta Gerwig – Lady Bird
• Guillermo del Toro und Vanessa Taylor – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• Martin McDonagh – Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Beste Kamera
Roger Deakins – Blade Runner 2049
• Bruno Delbonnel – Die dunkelste Stunde (Darkest Hour)
• Hoyte van Hoytema – Dunkirk
• Rachel Morrison – Mudbound
• Dan Laustsen – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)

Bestes Szenenbild
Paul Denham Austerberry, Shane Vieau und Jeffrey A. Melvin – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water) 
• Sarah Greenwood und Katie Spencer – Die Schöne und das Biest (Beauty and the Beast)
• Dennis Gassner und Alessandra Querzola – Blade Runner 2049
• Sarah Greenwood und Katie Spencer – Die dunkelste Stunde (Darkest Hour)
• Nathan Crowley und Gary Fettis – Dunkirk

Bestes Kostümdesign
Mark Bridges – Der seidene Faden (Phantom Thread)
• Jacqueline Durran – Die Schöne und das Biest (Beauty and the Beast)
• Jacqueline Durran – Die dunkelste Stunde (Darkest Hour)
• Luis Sequeira – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• Consolata Boyle – Victoria & Abdul

Beste Filmmusik
Alexandre Desplat – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• Hans Zimmer – Dunkirk
• Jonny Greenwood – Der seidene Faden (Phantom Thread)
• John Williams – Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The Last Jedi)
• Carter Burwell – Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Bester Filmsong
„Remember Me“ aus Coco – Lebendiger als das Leben! (Coco) – Musik und Text: Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez
• „Mystery of Love“ aus Call Me by Your Name – Musik und Text: Sufjan Stevens
• „This Is Me“ aus Greatest Showman (The Greatest Showman) – Musik und Text: Benj Pasek und Justin Paul
• „Stand Up for Something“ aus Marshall – Musik: Diane Warren; Text: Lonnie R. Lynn und Diane Warren
• „Mighty River“ aus Mudbound – Musik und Text: Mary J. Blige, Raphael Saadiq und Taura Stinson

Bestes Make-up und beste Frisuren
Kazuhiro Tsuji, David Malinowski und Lucy Sibbick – Die dunkelste Stunde (Darkest Hour) 
• Daniel Phillips und Loulia Sheppard – Victoria & Abdul
• Arjen Tuiten – Wunder (Wonder)

Bester Schnitt
Lee Smith – Dunkirk
• Paul Machliss und Jonathan Amos – Baby Driver
• Tatiana S. Riegel – I, Tonya
• Sidney Wolinsky – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• Jon Gregory – Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Bester Ton
Gregg Landaker, Gary A. Rizzo und Mark Weingarten – Dunkirk
• Julian Slater, Tim Cavagin und Mary H. Ellis – Baby Driver
• Ron Bartlett, Doug Hemphill und Mac Ruth – Blade Runner 2049
• Christian Cooke, Brad Zoern und Glen Gauthier – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• David Parker, Michael Semanick, Ren Klyce und Stuart Wilson – Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The Last Jedi)

Bester Tonschnitt
Richard King und Alex Gibson – Dunkirk
• Julian Slater – Baby Driver
• Mark A. Mangini und Theo Green – Blade Runner 2049
• Nathan Robitaille und Nelson Ferreira – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
• Matthew Wood und Ren Klyce – Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The Last Jedi)

Beste visuelle Effekte
John Nelson, Gerd Nefzer, Paul Lambert und Richard R. Hoover – Blade Runner 2049
• Christopher Townsend, Guy Williams, Jonathan Fawkner und Dan Sudick – Guardians of the Galaxy Vol. 2
• Stephen Rosenbaum, Jeff White, Scott Benza und Mike Meinardus – Kong: Skull Island
• Joe Letteri, Daniel Barrett, Dan Lemmon und Joel Whist – Planet der Affen: Survival (War for the Planet of the Apes)
• Ben Morris, Mike Mulholland, Neal Scanlan und Chris Corbould – Star Wars: Die letzten Jedi (Star Wars: The Last Jedi)

Bester Animationsfilm
Coco – Lebendiger als das Leben! (Coco) – Lee Unkrich und Darla K. Anderson
• The Boss Baby – Tom McGrath und Ramsey Ann Naito
• The Breadwinner – Nora Twomey und Anthony Leo
• Ferdinand – Geht STIERisch ab! (Ferdinand) – Carlos Saldanha und Lori Forte
• Loving Vincent – Dorota Kobiela, Hugh Welchman und Ivan Mactaggart

Bester animierter Kurzfilm
Dear Basketball – Glen Keane und Kobe Bryant 
• Garden Party – Victor Caire und Gabriel Grapperon
• Lou – Dave Mullins und Dana Murray
• Negative Space – Max Porter und Ru Kuwahata
• Es war einmal … nach Roald Dahl (Revolting Rhymes) – Jakob Schuh und Jan Lachauer

Bester Kurzfilm
The Silent Child – Chris Overton und Rachel Shenton
• DeKalb Elementary – Reed Van Dyk
• The Eleven O’Clock – Derin Seale und Josh Lawson
• My Nephew Emmett – Kevin Wilson, Jr.
• Watu Wote – All of us – Katja Benrath und Tobias Rosen

Bester Dokumentarfilm
Ikarus (Icarus) – Bryan Fogel und Dan Cogan
• Abacus: Small Enough to Jail – Steve James, Mark Mitten und Julie Goldman
• Augenblicke: Gesichter einer Reise (Visages Villages) – Agnès Varda, JR und Rosalie Varda
• Die letzten Männer von Aleppo – Feras Fayyad, Kareem Abeed und Søren Steen Jespersen
• Strong Island – Yance Ford und Joslyn Barnes

Bester Dokumentar-Kurzfilm
Heaven Is a Traffic Jam on the 405 – Frank Stiefel 
• Edith+Eddie – Laura Checkoway und Thomas Lee Wright
• Heroin(e) – Elaine McMillion Sheldon und Kerrin Sheldon
• Knife Skills – Thomas Lennon
• Traffic Stop – Kate Davis und David Heilbroner

Bester fremdsprachiger Film
Eine fantastische Frau (Una mujer fantástica) – Chile, Regie: Sebastián Lelio
• The Insult – Libanon, Regie: Ziad Doueiri
• Körper und Seele (Testről és lélekről) – Ungarn, Regie: Ildikó Enyedi
• Loveless (Нелюбовь) – Russland, Regie: Andrei Swjaginzew
• The Square – Schweden, Regie: Ruben Östlund
Playlist:
01. Alexandre Desplat - The Shape Of Water (The Shape Of Water) - 03:43
02. John Williams - The Papers (The Post) - 03:55
03. John Williams - The Sacred Jedi Texts (Star Wars: The Last Jedi) - 03:33
04. Jonny Greenwood - For The Hungry Boy (Phantom Thread) - 03:41
05. Jon Brion - Lady Bird (Lady Bird) - 05:10
06. Jonathan Richman - Egyptian Reggae (Baby Driver) - 02:37
07. Matthew Herbert - Titles (A Fantastic Woman) - 03:12
08. Andreas Franck - Make Your Own (The Square) - 03:00
09. Michael Abels - End Titles [Montage] (Get Out) - 04:20
10. Evgeni Galperine & Sasha Galperine - The Song (Loveless) - 03:47
11. Frank Glazer - Sonatine Bureaucratique (Call Me By Your Name) - 03:44
12. Tamar-kali - But For Love (Mudbound) - 03:06
13. Peter Nashel - Tonya Suite (I, Tonya) - 05:04
14. Dario Marianelli - We Shall Fight (Darkest Hour) - 07:26
15. Dave Porter - Premiere Speech (The Disaster Artist) - 03:26
16. Clint Mansell - The Sower With The Setting Sun (Loving Vincent) - 04:47
17. Michael Giacchino - Will He Shoemaker? (Coco) - 03:19
18. Michael Giacchino - A Tide In The Affairs Of Apes (War For The Planet Of The Apes) - 05:33
19. Hans Zimmer - Variation 15 (Dunkirk) - 06:10
20. Benjamin Wallfisch & Hans Zimmer - 2049 (Blade Runner 2049) - 03:38
21. Tyler Bates - I Know Who You Are (Guardians Of The Galaxy Vol. 2) - 04:19
22. Mychael Danna & Jeff Danna - Raise Your Words (The Breadwinner) - 05:32
23. Michael Andrews - Voicemail From Emily (The Big Sick) - 04:38
24. Carter Burwell - The Letter (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri) - 02:32
25. Thomas Newman - Gain The Ocean (Victoria & Abdul) - 02:42
26. Marco Beltrami - Eternum/Laura's Theme (Logan) - 03:35
27. James Newton Howard - Roman's Judgment (Roman J. Israel, Esq.) - 03:27
28. Daniel Pemberton - Paparazzi (All The Money In The World) - 03:37

  © Blogger template Brooklyn by Ourblogtemplates.com 2008

Back to TOP