Radio ZuSa
Posts mit dem Label Mark Isham werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Mark Isham werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 1. Oktober 2020

Playlist #303 vom 11.10.2020 - MICHAEL APTED Special

Lange bevor Richard Linklater mit „Boyhood“ über zwölf Jahre lang das Leben eines Jungen begleitete, machte der britische Filmemacher Michael Apted mit seiner Serie „Up“ von sich reden, als er 1970 begann, das Leben von vierzehn Menschen zu verfolgen und alle sieben Jahre eine Fortsetzung über deren Entwicklung veröffentlichte. Bekannt geworden ist Apted nicht nur durch „Nashville Lady“ (1980), der Sissy Spacek den Oscar als beste Hauptdarstellerin einbrachte, sondern durch ganz unterschiedliche Filme wie dem mit Jodie Foster besetzten Drama „Nell“, den Thriller „Blink – Tödliche Augenblicke“ und seinen James-Bond-Beitrag „Die Welt ist nicht genug“

Michael Apted wurde am 10. Februar 1941 im britischen Aylesbury geboren und studierte zunächst Recht in Cambridge, bevor er als Rechercheur für den britischen Fernsehsender Granada TV arbeitete. Ab Mitte der 1960er Jahre inszenierte Apted als Regisseur einzelne Folgen von Fernsehserien wie „Coronation Street“, „City ´68“, „Parkin’s Patch“ und „The Lovers“, bevor er 1970 mit „7 Plus Seven“ seinen ersten Dokumentarfilm vorlegte, auf den 1972 mit „Joy“ sein erster Fernsehfilm folgte. Sein Kino-Debüt feierte der Regisseur 1972 mit dem Kriegsdrama „Das dreifache Echo“ – mit Glenda Jackson und Oliver Reed in den Hauptrollen. 
Allerdings blieb Apted dem Fernsehen noch einige Jahre treu, bevor er 1979 zunächst mit „Das Geheimnis der Agatha Christie“ und dann mit „Nashville Lady“ (1980) auch im Kino richtig durchstartete. Mit dem Polit-Thriller „Gorky Park“ (1983) begann auch die langjährige Zusammenarbeit mit Komponist James Horner, der auch für „Das Gesetz der Macht“ (1991) und „Halbblut Thunderheart“ (1992) die Musik beisteuerte. 
Besondere Aufmerksamkeit erhielt Apted durch „Gorillas im Nebel“, der Verfilmung des Lebens der Zoologin und Gorilla-Forscherin Dian Fossey, die durch ihre Arbeit auch die Öffentlichkeit auf die Bedrohung der Gorillas durch Wilderer aufmerksam machte. Anfang der 1990er Jahre hatte Apted seine produktivste und erfolgreichste Zeit. Nach dem Thriller „Blink – Tödliche Augenblicke“ (1993) entwickelte sich vor allem das Drama „Nell“ (1994) zu einem Kassenhit. Jodie Foster spielt darin ein in der Wildnis aufgewachsenes Mädchen, das durch den Forscher Lovell (Liam Neeson) allmählich an die „echte“ Welt gewöhnt werden soll, was allerdings einen Streit unter anderen Forschern auslöst und ein Fall für das Gericht wird, das beurteilen muss, ob Nell überhaupt in die zivilisierte Welt integriert werden kann. 
Nach dem Thriller „Extrem… mit allen Mitteln“ (1996) drehte Apted zunächst die Dokumentarfilme „Inspirations“, „42 Up“ und „Me & Isaac Newton“ sowie den Fernsehfilm „Mit dem Rücken an der Wand“, ehe er 1999 mit „Die Welt ist nicht genug“ den 19. Teil der James-Bond-Reihe inszenieren durfte. 
Danach wurde es merklich ruhiger um den Filmemacher. Seine nächsten beiden Filme – das Kriegs-Drama „Enigma“ (2001) und der Psycho-Thriller „Genug!“ (2002) konnten längst nicht mehr an frühere Erfolge des Regisseurs anknüpfen. Nach einigen Fernseh-Dokumentationen und drei Beiträgen zur Serie „Rom“ kehrte Apted erst 2006 mit „Der Mann, der die Welt veränderte“ wieder auf die Leinwand zurück. Es war die bereits dritte Zusammenarbeit mit dem Komponisten David Arnold – nach „James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug“ und „Genug!“ – und sollte 2010 mit dem Fantasy-Abenteuer „Die Chroniken von Narnia – Die Reise auf der Morgenröte“ ihren vorläufigen Abschluss finden. Seither inszenierte der Brite einzelne Folgen der Serien „Ray Donovan“ und „Masters of Sex“ und blieb mit seinen Kinofilmen „Mavericks“ (2012) und „Unlocked“ (2017) meist unbeachtet. Von Juni 2003 bis Juli 2009 war Apted übrigens Präsident der Directors Guild of America.

Filmographie: 
1963: World in Action (TV-Serie Dokumentation) 
1966-1967: Coronation Street (TV-Serie, 8 Folgen) 
1967-1968: City ´68 (TV-Serie, 5 Folgen) 
1969: Parkin‘s Patch (TV-Serie, 7 Folgen) 
1970: The Lovers (TV-Serie, 6 Folgen) 
1970: 7 Plus Seven (Dokumentation) 
1972: Joy (Fernsehfilm) 
1972: Desertiert – Der Kampf ums Überleben/Das dreifache Echo (Triple Echo) 
1973: High Kampf (Fernsehfilm) 
1974: Stardust 
1976: Der aus der Hölle kam (The Squeeze) 
1977: 21 (Dokumentation) 
1977: Stärker als die Sonne (Stronger than the Sun) 
1978: Das Geheimnis der Agatha Christie (Agatha) 
1980: Nashville Lady (Coal Miner’s Daughter) 
1981: Zwei wie Katz und Maus (Continental Divide) 
1982: P’tang, Yang, Kipperbang (Fernsehfilm) 
1983: Gorky Park 
1984: Moving In – Eine fast intakte Familie (Firstborn) 
1984: 28 Up (Dokumentation) 
1985: Bring on the Night (Dokumentation) 
1986: Critical Condition 
1988: Gorillas im Nebel (Gorillas in the Mist: The Story of Dian Fossey) 
1989: The Long Way Home (Fernsehfilm-Dokumentation) 
1991: Das Gesetz der Macht (Class Action) 
1992: Halbblut (Thunderheart) 
1992: 35 Up (Dokumentation) 
1992: Crossroads (TV-Serie) 
1992: Zwischenfall in Oglala (Incident at Oglala) (Dokumentation) 
1994: Berge versetzen (Moving the Mountains) (Dokumentation) 
1994: Blink – Tödliche Augenblicke 
1994: Nell 
1996: Extrem … mit allen Mitteln (Extreme Measures) 
1997: Inspirations (Dokumentation) 
1998: Always Outnumbered – Mit dem Rücken an der Wand (Fernsehfilm) 
1998: 42 Up (Dokumentation) 
1999: Me & Isaac Newton (Dokumentation) 
1999: Nathan Dixon (Fernsehfilm) 
1999: James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug (The World Is Not Enough) 
2001: Enigma – Das Geheimnis (Enigma) 
2002: Genug – Jeder hat eine Grenze (Enough) 
2003: Married in America (Fernsehfilm-Dokumentation) 
2005: 49 Up (Dokumentation) 
2005: Rom (TV-Serie, 3 Folgen) 
2006: Der Mann, der die Welt veränderte (Amazing Grace) 
2010: Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte (The Chronicles of Narnia: The Voyage of the Dawn Treader) 
2011: Hallelujah (Fernsehfilm) 
2012: Mavericks – Lebe deinen Traum (Chasing Mavericks) 
2014: Bending the Light (Dokumentation) 
2012: 56 Up (Dokumentation) 
2017: Unlocked 
2019: 63 Up (Dokumentation)
Playlist:
1. Danny Elfman - Tough News (Extreme Measures) - 02:40 
2. David Arnold - Casino Jazz (James Bond 007 - The World Is Not Enough) - 02:15 
3. David Arnold - Slim and Joe (Enough) - 02:03 
4. David Arnold - Opening Title (Amazing Grace) - 03:46 
5. David Arnold - Ship to Shore (The Chronicles of Narnia - The Vocage of the Dawn Treader) - 03:53 
6. Chad Fischer - Score Suite (Chasing Mavericks) - 05:58 
7. Maurice Jarre - Gorillas in the Mist (Gorillas in the Mist) - 05:08 
8. Brad Fiedel - Open Your Eyes (Blink) - 03:30 
9. James Horner - Following Kirwill (Gorky Park) - 03:03 
10. David Arnold - Training Day (Enough) - 03:12 
11. Jeff Beal - Triumph (Rome) - 07:09 
12. David Arnold - Dying (Amazing Grace) - 03:40 
13. James Horner - Memories of Mom (Class Action) - 04:13 
14. David Arnold - Dragon's Treasure (The Chronicles of Narnia - The Vocage of the Dawn Treader) - 02:54 
15. Marcelo Zarvos - About Marvin (Ray Donovan) - 02:27 
16. Mark Isham - A Trick of Light (Nell) - 04:24 
17. Danny Elfman - Epilogue / End Credits (Extreme Measures) - 04:31 
18. David Arnold - Will of the People (Amazing Grace) - 02:43 
19. James Horner - Irina's Theme (Gorky Park) - 03:36 
20. Jeff Beal - Cleopatra Seduces Caesar (Rome) - 03:51 
21. David Arnold - Casino (James Bond 007 - The World Is Not Enough) - 02:57 
22. Alan Silvestri - Tommy Pinto (Critical Condition) - 02:07 
23. Stephen Barton - Alice's Theme (Unlocked) - 03:54 
24. James Horner - Main Title (Class Action) - 02:57 
25. John Barry - End Credits (Enigma) - 05:02 
26. James Horner - This Land Is Not For Sale / End Titles (Thunderheart) - 08:25 
27. David Arnold - Pipeline (James Bond 007 - The World Is Not Enough) - 04:17 
28. David Arnold - Setting the Trap (Enough) - 05:42 
29. Maurice Jarre - Tenderness and Turmoil (Gorillas in the Mist) - 09:39

Freitag, 11. September 2020

Playlist #301 vom 13.09.2020 - DANTE SPINOTTI Special

Der italienisch-stämmige US-amerikanische Kameramann Dante Spinotti ist vor allem durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Michael Mann bekannt, der 1985 durch Filmproduzent Dino De Laurentiis auf Spinotti aufmerksam gemacht wurde und diesem 1986 mit der Verfilmung von Thomas Harris‘ Roman „Red Dragon“ dessen Hollywood-Debüt ermöglichte. Vor allem in den 1990er Jahren war Spinotti für so wunderbar fotografierte Meisterwerke wie „Der letzte Mohikaner“, „Nell“, „Heat“, „L.A. Confidential“ und „The Insider“ verantwortlich. In den letzten Jahren arbeitete er vor allem mit Regisseuren wie Marc Abraham („Flash of Genius“, „I Saw the Light“), Brett Ratner („Family Man“, „Roter Drache“, „After the Sunset“, „Hercules“) und Michael Apted („Blink“, „Nell“, „Die Chroniken von Narnia – Die Reise auf der Morgenröte“) zusammen.

Der am 22. August 1943 im italienischen Tolmezzo geborene Spinotti lernte das Handwerk des Kameramanns bei seinem Onkel, mit dem er zehn Jahre in Kenia zusammenarbeitete. Nach seiner Rückkehr nach Italien begann er in Mailand fürs italienische Fernsehen zu arbeiten, fernab der Kinometropole Rom. Also blieb Spinotti nur der Besuch des Kinos, um von den großen Meistern zu lernen. Inspiriert von Giotto bis zu modernen Künstlern aus den Bereichen Design, Architektur und Fotografie schätzt Spinotti selbst Kameraleute wie William Daniels („Die Katze auf dem heißen Blechdach“), Jimmy Wong Howe („Der Mann, der zweimal lebte“, „Die tätowierte Rose“), Bill Fraker („Bullitt“, „Einer flog über das Kuckucksnest“), Giuseppe Rotunno („Rocco und seine Brüder“, „Amarcord“) und Vittorio Storaro („Apokalypse Now“, „Der letzte Kaiser“).
Nach ersten Filmproduktionen in Italien wie Aldo Lados Drama „Der Ungehorsam“, zu dem Ennio Morricone die Musik beisteuerte, und „Duell der Besten“ Anfang der 1980er Jahre feierte Spinotti sein Hollywood-Debüt mit „Blutmond“, Michael Manns Adaption von Thomas Harris‘ Thriller-Bestseller „Roter Drache“, dem weitere populäre Produktionen wie Bruce Beresfords „Verbrecherische Herzen“ (1986), Paul Schraders „Der Trost von Fremden“ (1990), Garry Marshalls „Freundinnen“ (1988), „Frankie & Johnny“ (1991) und „Ganz normal verliebt“ (1999), Herbert Ross‘ „Der Preis der Macht“ (1991) und Michael Lehmanns Action-Komödie „Hudson Hawk – Der Meisterdieb“ (1991) folgten.
Seine produktivste und erfolgreichste Zeit erlebte Spinotti anschließend durch die fruchtbare Zusammenarbeit mit Michael Mann an den Blockbustern „Der letzte Mohikaner“ (1992), „Heat“ (1995), „The Insider“ (1999) und „Public Enemies“ (2009) sowie mit den Regisseuren Michael Apted („Blink“, „Nell“, „Die Chroniken von Narnia – Die Reise auf der Morgenröte“), Curtis Hanson („L.A. Confidential“, „Die WonderBoys“) sowie Brett Ratner („Family Man“, „Roter Drache“, „After the Sunset“, „Aushilfsgangster“, „Hercules“).
Zu seinen letzten größeren Produktionen zählen die Superhelden-Komödie „Ant-Man and the Wasp“ (2018) und die beiden jeweils mit Anthony Hopkins in den Hauptrollen besetzten Dramen „Now Is Everything“ und „Elyse“ (2020).
Für seine Arbeit an „L.A. Confidential“ und „The Insider“ erhielt Dante Spinotti je eine Oscar-Nominierung.

Filmographie:
1981: Der Ungehorsam (La disubbidienza)
1982: Ende in Moll (Il quartetto Basileus)
1983: Duell der Besten (I Paladini. Storia d’armi e d’amore)
1983: Ein Sommernachtstraum (Sogno di una notte d’estate)
1984: Cinderella ’87 (Cenerentola ’80)
1984: Die Freundin meiner Frau
1984: Also sprach Bellavista (Così parlò Bellavista)
1984: Hunger nach Zärtlichkeit
1985: Leidenschaften (The Berlin Affair)
1986: Blutmond (Manhunter)
1986: Der einsame Kämpfer (Choke Canyon)
1986: Verbrecherische Herzen (Crimes of the Heart)
1987: Karriere mit links (From the Hip)
1988: Die Unschuld der Molly (Illegally Yours)
1988: Mamba
1988: Freundinnen (Beaches)
1989: Wenn die Masken fallen (Torrents of Spring)
1990: Der Trost von Fremden (The Comfort of Strangers)
1991: Frankie & Johnny (Frankie und Johnny)
1991: Hudson Hawk – Der Meisterdieb (Hudson Hawk)
1991: Der Preis der Macht (True Colors)
1992: Der letzte Mohikaner (The Last of the Mohicans)
1994: Nell
1995: Schneller als der Tod (The Quick and the Dead)
1995: Heat
1995: Der Mann, der die Sterne macht (L'uomo delle stelle)
1996: Liebe hat zwei Gesichter (The Mirror Has Two Faces)
1997: L.A. Confidential
1998: Goodbye Lover
1999: Insider (The Insider)
1999: Ganz normal verliebt (The Other Sister)
2000: Die WonderBoys (The Wonder Boys)
2000: Family Man (The Family Man)
2001: Banditen! (Bandits)
2002: Roter Drache (Red Dragon)
2002: Pinocchio
2003: After the Sunset
2006: X-Men: Der letzte Widerstand (X-Men: The Last Stand)
2006: The Contract
2007. Slipstream
2008: Blue Blood (Fernsehfilm)
2008: Deception – Tödliche Versuchung
2008: Flash of Genius
2009: Public Enemies
2010: Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte (The Chronicles of Narnia: The Voyage of the Dawn Treader)
2011: Aushilfsgangster (Tower Heist)
2012: Rogue (Fernsehfilm)
2013: Vinodentro
2014: Hercules
2015: I Saw the Light
2015: Edge (Fernsehfilm)
2017: Freak Show
2018: Ant-Man and the Wasp
2018: Traffik
2019: Black and Blue
2019: Now Is Everything
2020: Elyse
Playlist:
1. Ennio Morricone - La Disubbidienza (La Disubbidienza) - 04:08
2. Pino Donaggio - Main Title - The Story Begins (The Berlin Affair) - 04:23
3. Brad Fiedel - Emma's Eyes (Blink) - 03:52
4. Shriekback - Coelocanth (Manhunter) - 04:20
5. Kitaro - Seiun (Manhunter) - 03:21
6. Georges Delerue - Doc Porter (Crimes of the Heart) - 03:29
7. Georges Delerue - Friendship (Beaches) - 03:31
8. Angelo Badalamenti - Days of Passion (The Comfort of Strangers) - 03:58
9. Mark Isham - The Woman In Gray (Nell) - 03:36
10. David Arnold - Under the Stars (The Chronicles of Narnia - The Voyage of the Dawn Treader) - 02:56
11. Trevor Jones - The Kiss (The Last of the Mohicans) - 02:49
12. Robert Kraft - Leonardo (Hudson Hawk) - 04:55
13. Alan Silvestri - The Big Day (The Quick and the Dead) - 02:52
14. John Ottman - Main Titles - Sandra's Theme (Goodbye Lover) - 02:44
15. Ramin Djawadi - Intimacy Without Intricacy (Deception) - 03:08
16. Elliot Goldenthal - John & Billie "Lovemaking" (Public Enemies) - 04:19
17. Elliot Goldenthal - Finale (Heat) - 03:11
18. Jan Garbarek - Rites (The Insider) - 05:34
19. Rachel Portman - Carla & Danny's Theme (The Other Sister) - 05:53
20. Christopher Young - Quasimodo In My Head (Bandits) - 04:28
21. Robert Kraft - Hawk Swing (Hudson Hawk) - 03:42
22. Jerry Goldsmith - Susan Lefferts (L.A. Confidential) - 02:54
23. Angelo Badalamenti - Packing Books (The Comfort of Strangers) - 04:25
24. Marvin Hamlisch - In A Sentimental Mood (The Mirror Has Two Faces) - 02:37
25. Mark Isham - Into Each Other's Eyes (Nell) - 04:32
26. Christopher Young - Sire Shire (The Wonder Boys) - 03:07
27. Fernando Velázquez - Campfire (Hercules) - 02:03
28. Danny Elfman - Promise (Family Man) - 05:04
29. Danny Elfman - Main Titles (Red Dragon) - 02:59
30. Ennio Morricone - L'uomo delle stelle (L'uomo delle stelle) - 03:09
31. Lisa Gerrard & Pieter Bourke - Sacrifice (The Insider) - 07:42

Samstag, 8. Juni 2019

Playlist #268 vom 09.06.2019 - NEUHEITEN 2019 (4)

In der vierten Neuheiten-Sendung in diesem Jahr treffen wir mit Jeff Beal und Bear McCreary nicht nur auf zwei seit Jahren äußerst produktive Komponisten, die ich in den kommenden Sendungen noch ausführlicher vorstellen werde, sondern auch auf populäre Vertreter wie Mark Isham, George Fenton, Zbigniew Preisner, Henry Jackman und Thomas Newman, sowie Veteranen wie Elmer Bernstein, Gerald Fried und Leonard Rosenman mit Neuveröffentlichungen ihrer teils schon zu Klassikern avancierten, teils eher unbekannten Arbeiten.

Gleich mit zwei neuen Soundtracks zu Dokumentationen ist der fünfmalige Emmy-Gewinner und „House of Cards“-Komponist Jeff Beal am Start. Bei Node Records erschienen ist Beals Score zu Brian Greenes Film „Light Falls: Space, Time, and an Obsession of Einstein“, der am 29. Mai anlässlich von Albert Einsteins 100. Geburtstag Premiere feiert. Der US-amerikanischer Physiker und Stringtheoretiker folgt in seinem Film Einsteins außergewöhnlicher Reise zur Relativitätstheorie, indem er State-of-the-Art-Animationen mit innovativen Projektions-Techniken vereint.
„,Light Falls‘ erlaubt die Dualität von Menschlichkeit und Wissenschaft in Einsteins Leben“, erklärt Komponist Jeff Beal. „Die Musik strebt danach, die schwer fassbaren und überraschenden Wahrheiten der Relativitätstheorie darzustellen, und den einzigartigen Geist, der unser Verständnis des Universums vor 100 Jahren innerhalb weniger kurzer Jahre neu formuliert. Musikalisch repräsentiert die Solo-Violine die innere Stimme von Albert Einstein. Ich habe die Violine gewählt, weil Einstein selbst Violinist gewesen ist und Musik geliebt hat. Die Electronics, die ich eingebettet habe, stehen für die voranschreitende Natur wissenschaftlicher Verbindungen. Das ganze Thema der Zeit, das sich durch den Film zieht, habe ich im Score als ein Rennen darzustellen versucht, als intellektuelles Rennen, Theorien zu entwickeln und ein Sinn für die Dringlichkeit, den Einstein im Bewusstsein für seine eigene Sterblichkeit erkannte. Dazu laufen Uhren in verschiedenen Geschwindigkeiten die ganze Zeit. Manche Musik reflektiert dieses Gefühl, indem zwei verschiedene Tempi zur selben Zeit gespielt werden.“ 
Streicher dominieren auch Jeff Beals Score zu „The Biggest Little Farm“, einem Dokumentarfilm von John Chester, der mit seiner Frau Molly eines Tages einen Räumungsbescheid für ihr kleines Apartment in Los Angeles erhielte, weil ihr Hund Todd mit seinem Gebell die Nachbarn gestört hat. Das Ehepaar entschied sich daraufhin, die Stadt zu verlassen und auf eine 200 Hektar große Farm in den Ausläufern von Ventura County zu ziehen, auf naive Weise darin bemüht, einen der vielfältigsten Höfe seiner Art in völliger Koexistenz mit der Natur aufzubauen. Der Film folgt ihnen über acht Jahre lang entmutigender Arbeit mit übergroßem Idealismus, wenn sie versuchen, die Utopie zu verwirklichen, 10.000 Obstbäume und über 200 verschiedene Kulturen zu pflanzen und ein Heim Tiere aller Art zu bieten. Ihr Plan, die perfekte Harmonie zu erreichen, nimmt allerdings eine Reihe von wilden Wendungen, als sie realisieren, dass sie zum Überleben ein weitaus größeres Verständnis für die Feinheiten und Weisheit der Natur und für das Leben an sich benötigen.
Der fünffach für einen Oscar nominierte britische Komponist George Fenton („Gandhi“, „Gefährliche Liebschaften“) hat in seiner über vierzigjährigen Karriere bereits für so renommierte Filmemacher wie Richard Attenborough, Neil Jordan, Ken Loach, Terry Gilliam und Stephen Frears und nach dem Rache-Thriller „Cold Pursuit“ mit Liam Neeson in der Hauptrolle nun einen besonders einfühlsamen Score zu Trevor Nunns Adaption von Jennie Rooneys Roman „Red Joan“ komponiert. Der Film erzählt die Geschichte von Joan Stanley (Dame Judi Dench), die sich selbst in einer Untersuchung von Spionage und Verrat wiederfindet. Die Rückblenden zeigen, wie sie in jüngeren Tagen langsam durch die Machenschaften des charmanten Max in die Spionage eingeführt wurde und sich gegen ihr eigenes Land wenden ließ.
„Ich betrachte ,Red Joan‘ als einen persönlichen Score, womit ich persönlich in Bezug auf Joans Charakter meine“, erklärt Fenton. „Mein Ziel war es, eine tonale Sprache zu finden, die für Joans Geschichte in den 1930er Jahren funktioniert, aber nie den Sinn der Story verliert, den die ältere Joan erzählt und erinnert, also eine Balance zu finden zwischen der Unmittelbarkeit der Erfahrungen, die die junge Joan gemacht hat, und der Erinnerungen der älteren Joan. Meine Hoffnung liegt darin, dass die Musik auch jenseits des Films die Narration dieser außergewöhnlichen Geschichte hervorruft.“
So wie „Red Joan“ erscheint auch der Score von „Queen of Hearts“ von Jon Ekstrand beim schwedischen Label MovieScore Media. Der Film von May el-Toukhy erzählt die Geschichte einer Frau, die ihre Karriere und ihre Familie aufs Spiel setzt, als sie ihren Stiefsohn im Teenageralter verführt und gezwungen ist, eine unwiderrufliche Entscheidung mit fatalen Konsequenzen zu treffen. „Mit dem Score zu ,Queen of Hearts‘ wollte ich ein Gefühl kreieren, wie es ist, sich in einer Blase zu befinden und langsam das Kaninchenloch hinunterzufallen, bis man den Grund erreicht und keinen Weg zurück findet“, beschreibt der schwedische Komponist Jon Ekstrand („Child 44“, „Life“) die Arbeit an diesem höchst beunruhigenden Score. „Meine Anweisungen für die musikalische Begleitung sahen vor, dass es in den ersten zwei Dritteln des Films keine Melodien geben sollte, dass Natur und Holz meine Leitmotive für den Score sein sollten und wir mit Stimmen-Loops als rhythmisches Element und Tonpads arbeiten wollen.“
Dagegen präsentiert das deutsche Label Caldera Records mit dem bereits 2014 entstandenen Soundtrack des polnischen Komponisten Zbigniew Preisner zum Episoden-Liebesdrama „The History of Eternity“ eine melancholisch einfühlsame Musik, die gleich drei Liebesgeschichten vereint, die den Fokus auf drei Frauen legt, eine Teenagerin, einer Frau in den Vierzigern und einer in den Sechzigern. Da zwei der drei Hauptfiguren in dem Film Musiker darstellen, spielt auch Musik eine tragende Rolle in dem Film, dem Preisner mit seiner aus sanften Streichern, verträumtem Piano und zarten Akustikgitarren einen entrückten, melancholischen Anstrich verleiht.
Das trifft auch auf Thomas Newmans Arbeit an Dome Karukoskis „Tolkien“-Biopic zu, der im Gegensatz zu Howard Shores opulent orchestral arrangierten Soundtracks zu Peter Jacksons Adaptionen von Tolkiens „Der Herr der Ringe“-Trilogie und „Der Hobbit“ vertraut verspielte Arrangements aus einschmeichelnder Piano-Melodie, warmen Streicher-Sequenzen und exotischen Dulcimer-Klängen präsentiert, die durch keltische Elemente und vereinzelte Stimmen verziert werden.
Besonders fleißig ist in diesen Tagen Bear McCreary. Neben den Farhad Safinias biographischen Mystery-Drama „The Professor and the Madman“ mit Mel Gibson und Sean Penn in den Hauptrollen vertonte McCreary auch Michael Doughertys Monster-Action-Spektakel „Godzilla – King of the Monsters“, die Netflix Abenteuer-Komödie „Rim of the World“ und die vierte Staffel der romantischen Fantasy-Fernsehserie „Outlander“, die diesmal hauptsächlich in den Appalachen spielt, was McCreary auch in seiner Musik zu reflektieren versuchte, indem er mittlerweile so populäre Instrumente wie Banjo, Mandoline, Fiedel und Dulcimer einsetzte.
„Mit der Entscheidung, die Farben der Appalachen-Musik einzuführen, war der Score für die vierte Season von ,Outlander‘ geboren. ,Outlander‘ ist ein thematischer Score, mit über einem Dutzend wichtiger Themen, die bereits etabliert worden sind“, verrät der Komponist im ausführlichen Booklet zur CD-Veröffentlichung von Sony Classical. „Diese Staffel benötigte neues thematisches Material, um neue Figuren, Orte und Storybögen vorzustellen. Diese neuen Themen würden mit älteren Themen verwoben werden, um eine reichhaltige musikalische Bandbreite zu kreieren. Ich glaube, dass langanhaltende musikalische Verbindungen dabei helfen, die Geschichte für das Publikum verfestigen und den Einfluss emotionaler Momente vertiefen.“
Nathan Whitehead hat sich durch seine Arbeit an dem „The Purge“-Franchise einen Namen gemacht und darf sein Faible für dunkle Stimmungen auch in dem Score zum apokalyptischen Sony-Playstation-Abenteuer „Days Gone“ ausleben.
„Um den musikalischen Ton für ,Days Gone‘ zu kreieren, schrieb ich Themen für spezifische Figuren, Gruppen und Spiel-Szenarien und entwickelte vorsichtig die Palette an Instrumenten, die in dem Score verwendet werden sollten“, erzählt der Komponist im Booklet zum Soundtrack. „Wir wollten der Musik einen groben und authentischen Charakter verleihen, um die Qualitäten, die wir in Deacon und den überlebenden Kameraden, die er treffen würde, zu reflektieren. Der Score musste aber auch zu der wundervollen Landschaft und zur breiten emotionalen Bandbreite der Story sprechen. Die Kombination aus Gitarren, Streichern, Percussion und atmosphärischen Texturen entwickelten sich von Beginn an als Elemente, die mit der Welt von ,Days Gone‘ verknüpft wird. Mit diesen Farben zu komponieren berührte mich persönlich. Das resultiert vielleicht aus der Tatsache, dass ich ursprünglich ein Gitarrenspieler aus einer Kleinstadt in Tennessee bin, aber die Idee zu diesen Sounds, die Deacon auf den einsamen Straßen des Nordwesten am Pazifik begleiten, macht einfach Sinn.“
Sony Classical veröffentlicht darüber hinaus zwei neue, ganz unterschiedliche Arbeiten von Erfolgskomponist Henry Jackman („Jack Reacher: Kein Weg zurück“, „X-Men: Erste Entscheidung“). Für Rob Lettermans Action-Abenteuer-Komödie „Pokémon Meisterdetektiv Pikachu“ schuf er einen vitalen, sowohl orchestralen, als auch verspielt elektronischen Score.
„Die Musik für ,Detektiv Pikachu‘ zu schreiben hat immensen Spaß gemacht. Der Film war eine einzigartige Einladung, um eine neue musikalische Welt zu kreieren, die all die wundervollen und farbenfrohen Charaktere des Pokémon-Universums repräsentiert“, erzählt Jackman im Booklet zum CD-Release. „Ich habe es wirklich genossen, viele verschiedene Klangfarben zu benutzen, so dass man, wenn man genau hinhört, alles vom vollen Sinfonieorchester bis zu analogen Vintage-Synthesizern hören kann.“
Für Edward Zwicks biografisches Drama „Trial by Fire“ fand Jackman hingegen eher schwermütige, leise Klänge. Schließlich handelt der Film von tragischen Geschichte, wie Cameron Todd Willingham in Texas zum Tode verurteilt wurde, nachdem wissenschaftliche Beweise und Expertenaussagen, die seine Unschuldsbeteuerungen untermauerten, unterdrückt worden waren.
Playlist:
1. Henry Jackman - To Dust I Will Return (Trial by Fire) - 05:24
2. Henry Jackman - Ryme City (Pokémon Detective Pikachu) - 02:12
3. Mark Isham - Just Desserts (Cloak & Dagger: Season 2) - 05:37
4. Alexander Bornstein - What We Really Discovered (First to the Moon) - 05:36
5. Jeff Beal - Only an Illusion (Light Falls: Space, Time, and an Obsession of Einstein) - 03:03
6. Jeff Beal - The Rains Arrive (The Biggest Little Farm) - 03:41
7. Bear McCreary - The Handfasting Ceremony (Outlander - Season 4) - 03:42
8. Bear McCreary - Eliza Merrett (The Professor and the Madman) - 04:45
9. Bear McCreary - Ghidorah Theme (Godzilla: King of the Monsters) - 02:42
10. Nathan Whitehead - The Broken Road (Days Gone) - 03:23
11. George Fenton - Max in Jail (Red Joan) - 02:47
12. Herdís Stefánsdóttir - Four Minutes Stare (The Sun is Also a Star) - 04:53
13. Anne Dudley - Full Moon Tonight (The Hustle) - 02:36
14. Jon Ekstrand - Rabbit Hole Postlude (Queen of Hearts) - 02:50
15. Nainita Desai - Intense Discussions (Enemy Within) - 03:17
16. Thomas Newman - Fellowship (Tolkien) - 05:06
17. Jóhann Jóhannsson, Hildur Guðnadóttir, Rutger Hoedemaekers - Alone (Trapped) - 04:30
18. Ryan Miller - Peep That (The Last Summer) - 02:36
19. Christopher Lennertz - Good Job (Shaft) - 02:33
20. Zbigniew Preisner - Main Theme Version, Pt. 1 (The History of Eternity) - 04:07
21. Hans Zimmer - Coda (X-Men: Dark Phoenix) - 03:25
22. Dominik Scherrer - Adidja (The Widow) - 03:48
23. Geoff Zanelli - Tapestry (The Intruder) - 02:18
24. Brian McComber & Malcolm Pearson - Epilogue (Little Woods) - 04:48
25. Benjamin Wallfisch - Gentoo Penguins (Hostile Planet, Vol. 3) - 04:03
26. Ramin Djawadi - The Last of the Starks (Game of Thrones: Season 8) - 04:52
27. Elmer Bernstein - Dana's Theme (Ghostbusters) - 03:32
28. Leonard Rosenman - Room 301 (Ambition) - 01:48
29. Gerald Fried - Pool Games (The Baby) - 01:42
30. Rupert Gregson-Williams, Harry Gregson-Williams - John Yossarian (Catch-22) - 03:44
31. Mark Isham - A Dog's Journey/A Dog's Purpose (A Dog's Journey) - 06:15
32. Tyler Bates & Joel J. Richard - Elder Tent Offering (John Wick 3: Parabellum) - 04:46

Samstag, 30. März 2019

Playlist #263 vom 31.03.2019 - TOMMY LEE JONES Special

Der US-Amerikaner Tommy Lee Jones zählt zu den profiliertesten und charismatischsten Schauspielern in Hollywood und durfte sich bei insgesamt vier Nominierungen bereits 1994 über einen Oscar als bester Nebendarsteller in „Auf der Flucht“ freuen. In seiner langen Filmkarriere wirkte er in Blockbuster-Produktionen wie der „Men in Black“-Reihe, Joel Schumachers „Batman Forever“ und den Oliver-Stone-Filmen „JFK – Tatort Dallas“, „Zwischen Himmel und Hölle“ und „Natural Born Killers“ ebenso mit wie in kleineren Independent-Produktionen wie Mike Figgis‘ „Stormy Monday“, Tony Richardsons „Operation Blue Sky“ und zuletzt Rob Reiners biografisches Drama „Shock and Awe“.

Der 1946 im texanischen San Saba geborene Sohn eines Ölarbeiters und einer Polizistin hatte eine indianische Großmutter und arbeitete als Jugendlicher mit seinem Vater auf den Ölfeldern, dann gelang ihm über Football-Stipendien der Sprung an die Eliteschule St. Mark’s School of Texas in Dallas, bevor er an der Harvard University Anglistik studierte. Bevor er dort 1969 cum laude abschloss, spielte er dort auch erfolgreich Football und hatte die Möglichkeit, als Profi-Spieler zu den Dallas Cowboys zu gehen. Stattdessen verfolgte Jones seine Ambitionen als Schauspieler.
Während seiner Studienzeit wirkte er bereits bei einigen Shakespeare-Aufführungen mit. Er ging 1969 nach New York und gab noch im selben Jahr sein Broadway-Debüt in John Osbornes „A Patriot For Me“. Sein Kinodebüt feierte er in Arthur Hillers „Love Story“ nach einem Drehbuch seines Harvard-Mitbewohners Erich Segal.
Nachdem er 1975 nach Los Angeles gezogen war, spielte er in der Pilotsendung der Erfolgsserie „Drei Engel für Charlie“ und bekam 1976 seine erste Hauptrolle als flüchtender Gefängnisinsasse in „Vergewaltigt hinter Gittern“. Als er für seine Darstellung eines Mörder in der Todeszelle in „The Executioner’s Song“ (1982) einen Emmy erhielt, etablierte sich Jones in Hollywood und wurde vor allem in Actionfilmen wie „Black Moon“ (1986), „Die Killer-Brigade“ (1989) und „Airborne – Flügel aus Stahl“ (1990) besetzt. Oliver Stone engagierte den Charakterdarsteller dann für das Biopic „JFK – Tatort Dallas“ (1991), das Kriegsdrama „Zwischen Himmel und Hölle“ (1993) und den umstrittenen Road-Movie-Thriller „Natural Born Killers“ (1994).
Andrew Davis war von Jones‘ Leistung in „Die Killer-Brigade“ so angetan, dass er ihn auch für „Alarmstufe: Rot“ (1992) und „Auf der Flucht“ (1993) engagierte, was ihm der Schauspieler mit einem Oscar als bester Nebendarsteller für seine Rolle des Deputy US Marshal Sam Gerard belohnte. In „Auf der Jagd“ (1998) durfte Tommy Lee Jones diese Rolle dann als Hauptrolle verkörpern. Zu seinen bekanntesten Filmen in dieser Zeit zählen Joel Schumachers John-Grisham-Adaption „Der Klient“ (1994), Ron Sheltons Sportler-Biopic „Homerun“ (1994) und Barry Sonnenfelds Komödien-Hit „Men in Black“ (1997), der zwei Fortsetzungen nach sich zog.
Außerdem war Jones in Schumachers „Batman Forever“ (1995) als Joker, in Clint Eastwoods Weltraum-Drama „Space Cowboys“ (2000) und in Ron Howards Neo-Western „The Missing“ (2003) zu sehen. Diesem Genre blieb Jones auch weitgehend bei seinen eigenen Regie-Arbeiten treu. Nach seinem Regiedebüt mit dem Fernsehfilm „Einmal Cowboy, immer ein Cowboy“ im Jahre 1995 folgte 2005 der zeitgenössische Western „Three Burials – Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada“, 2011 der wieder fürs Fernsehen entstandene Film „The Sunset Limited – Eine Frage des Glaubens“ und schließlich 2014 der Western „The Homesman“.
In den vergangenen Jahren war Jones u.a. in „Robert Altman‘s Last Radio Show“ (2006), „No Country for Old Men“, „Im Tal von Elah“ (beide 2007), „In the Electric Mist - Mord in Louisiana“ (2008), „Company Men“ (2010), „Captain America: The First Avenger“ (2011), „Men in Black 3“, „Wie beim ersten Mal“, „Lincoln“ (alle 2012) und „Malavita - The Family“ (2013), in den Action-Filmen „Jason Bourne“ und „Mechanic: Resurrection“ (beide 2016) und Rob Reiners biographischen Polit-Drama „Shock and Awe“ (2017) zu sehen.

Filmographie:
1970: Love Story
1971–1975: Liebe, Lüge, Leidenschaft (One Life to Live, Fernsehserie)
1973: Life Study
1975: Eliza’s Horoscope
1975: Barnaby Jones (Fernsehserie, Folge 4x09 Fatal Witness)
1976: Drei Engel für Charlie (Charlie’s Angels, Fernsehserie, Folge Charlie’s Angels)
1976: Vergewaltigt hinter Gittern (Jackson County Jail)
1977: Der Mann mit der Stahlkralle (Rolling Thunder)
1977: Howard Hughes – eine Legende (The Amazing Howard Hughes, Fernsehfilm)
1978: Der Clan (The Betsy)
1978: Die Augen der Laura Mars
1980: Nashville Lady (Coal Miner’s Daughter)
1980: Brandstifter (Fernseh-Kurzfilm)
1981: Nebenstraße (Back Roads)
1982: The Executioner’s Song
1983: Insel der Piraten (Nate And Hayes/Savage Islands)
1984: Nur der Tod ist umsonst (The River Rat)
1984: KGB – Der schmutzige Krieg (KGB)
1986: Der Herrscher des Central Parks (The Park Is Mine)
1986: Black Moon (Black Moon Rising)
1987: Chicago Blues (The Big Town)
1987: Das gebrochene Gelübde (Broken Vows)
1988: Stormy Monday (Stormy Monday)
1988: Tote Engel lügen nicht (Gotham, Fernsehfilm)
1988: Fight Back – Ein Mann rechnet ab (Stranger on My Land, Fernsehfilm)
1988: Ein Tag im April (April Morning)
1989: Die Killer-Brigade (The Package)
1989: Weg in die Wildnis (Lonesome Dove) (Vierteilige TV-Serie)
1990: Airborne – Flügel aus Stahl (Fire Birds)
1991: JFK – Tatort Dallas (JFK)
1992: Alarmstufe: Rot (Under Siege)
1992: Das Kartenhaus (House Of Cards)
1993: Auf der Flucht (The Fugitive)
1993: Zwischen Himmel und Hölle (Heaven & Earth)
1994: Explosiv – Blown Away (Blown Away)
1994: Natural Born Killers
1994: Operation Blue Sky (Blue Sky)
1994: Der Klient (The Client)
1994: Homerun (Cobb)
1995: Einmal Cowboy, immer ein Cowboy (The Good Old Boys)
1995: Batman Forever
1997: Volcano
1997: Men in Black
1998: Auf der Jagd (U.S. Marshals)
1998: Small Soldiers (Stimme)
1999: Doppelmord (Double Jeopardy)
2000: Space Cowboys
2000: Rules – Sekunden der Entscheidung (Rules of Engagement)
2002: Men in Black II
2003: Die Stunde des Jägers (The Hunted)
2003: The Missing
2005: Der Herr des Hauses (Man of the House)
2005: Three Burials – Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada (The Three Burials of Melquiades Estrada)
2006: Robert Altman’s Last Radio Show (A Prairie Home Companion)
2007: No Country for Old Men
2007: Im Tal von Elah (In the Valley of Elah)
2009: Mord in Louisiana (In the Electric Mist)
2010: Company Men (The Company Men)
2011: The Sunset Limited
2011: Captain America: The First Avenger
2012: Men in Black 3
2012: Wie beim ersten Mal (Hope Springs)
2012: Lincoln
2012: Emperor – Kampf um den Frieden (Emperor)
2013: Malavita – The Family (The Family)
2014: The Homesman
2016: Das Jerico Projekt (Criminal)
2016: Jason Bourne
2016: Mechanic: Resurrection
2017: Das ist erst der Anfang (Just Getting Started)
2017: Shock and Awe – Krieg der Lügen (Shock and Awe)
Playlist:
1. James Newton Howard - It's Over/End Credits (The Fugitive) - 05:40
2. Francis Lai - Finale (Love Story) - 03:53
3. John Barry - Angelo's Theme (The Betsy) - 03:02
4. Basil Poledouris - Theme from Lonesome Dove (Lonesome Dove) - 05:16
5. Mike Figgis - Kate and Brendan (Stormy Monday) - 05:13
6. James Newton Howard - You're a Dead Man, Sergeant/End Credits (The Package)  - 05:31
7. Jeff Beal - Our Readers (Shock and Awe) - 02:33
8. Gary Chung - Main Title (Under Siege) - 04:02
9. Alan Silvestri - Saint Max (Blown Away) - 04:55
10. Kitaro - Ahn's House (Heaven & Earth) - 06:27
11. Mark Isham - Gina and Bishop (Mechanic: Resurrection) - 03:02
12. Mark Isham - On the Shreshold of Liberty (Rules of Engagement) - 07:28
13. James Horner - Opening Credits/The Processional (House of Cards) - 07:45
14. James Horner - The Stranger (The Missing) - 03:52
15. Danny Elfman - Regret (Men in Black 3) - 03:03
16. Elliot Goldenthal - The Homecoming (Cobb) - 06:18
17. Alan Silvestri - Main Title (Volcano) - 02:47
18. Howard Shore - The End (The Client) - 03:39
19. John Williams - Freedom's Call (Lincoln) - 06:09
20. Carter Burwell - Blood Trail (No Country for Old Men) - 03:55
21. Marco Beltrami - Leaving Town (The Three Burials of Melquiades Estrada)  - 02:22
22. Marco Beltrami - River Crossing (The Homesman) - 02:52
23. Marco Beltrami - The Confederate Dead (In the Electric Mist) - 03:30
24. John Williams - The Conspirators (JFK) - 04:07
25. Jerry Goldsmith - Swamp Search (U.S. Marshals) - 06:06

Samstag, 2. Februar 2019

Playlist #259 vom 03.02.2019 - NEUHEITEN 2019 (I)

Mit der ersten Vorstellung von neuen Soundtracks in 2019 begegnen uns wie gewohnt viele vertraute Namen, aber auch eine Menge an Newcomern. So sind routinierte Hollywood-Größen wie Brian Tyler, Mychael Danna und Mark Isham ebenso vertreten wie erst seit einigen Jahren angesagte und produktive Komponisten wie Marco Beltrami, Daniel Pemberton, Benjamin Wallfisch, Joseph Trapanese, Ludwig Göransson und Rupert Gregson-Williams.

Eröffnet wird die heutige Sendung durch den schwedischen Komponisten Hans Lundgren („Night Falls in India“, „Room 213“), der für die Musik zu Fredrik Hillers Horror-Action-Thriller „Operation Ragnarok“ bereits seit 2012 an Themen und Ideen gearbeitet hat, als er das Drehbuch zu lesen bekam.
„Als ich Regisseur Fredrik Hiller zum ersten Mal traf, machte er deutlich, dass auch wenn Monster und Horror in dem Film repräsentiert seien, der Score mehr in die Action- als Horror-Richtung gehen sollte“, erklärt Lundgren seine Beteiligung an dem Film, in dich die durch Spannungen zwischen Einheimischen und Immigranten geprägte Bevölkerung einer südschwedischen Kleinstadt gegen Infizierte behaupten muss, die durch eine seltsame Pest erkrankt sind, worauf die Stadt durch das Militär isoliert wird und die Einheimischen mit den Immigranten zusammen den Kampf gegen die Erkrankten aufnehmen müssen. „Meine Ambition bestand also darin, einen dynamischen, actionreichen Score zu kreieren, der sowohl epische wie intime Momente von Liebe, Horror und Mystery enthielt. Ich wollte auch Orchester, Chor und Synths miteinander verbinden. Im Herz der Geschichte, zwischen Monstern, Gewehrfeuer und Explosionen, geht es um Fremdenfeindlichkeit, die Angst und das Misstrauen dem gegenüber, was für fremdartig oder seltsam gehalten wird. Ich kann nur hoffen, dass die Musik dabei hilft, diese Geschichte zu erzählen.“
In ihrem neuen Film „Megan Leavey“ erzählt die Dokumentarfilmerin Gabriela Cowperthwaite („Blackfish“) die wahre Geschichte der von Kate Mara gespielten Soldatin Megan Leavey, die mit ihren Militärkampfhund Rex viele Leben bei den Kämpfen um Fallujah und Ramadi während des Irakkriegs rettete.
,Megan Leavey‘ ist eine herzerwärmende Geschichte, die viele Ebenen von Drama und Emotion besitzt“, meint Mark Isham, der bereits mit so renommierten Filmemachern wie Robert Redford, Brian De Palma und Paul Haggis zusammengearbeitet hat und zuletzt an Episoden der Serien „Black Mirror“ und „Electric Dreams“ gearbeitet hat. „Der Film benötigte einen Score, der schnell von warmem Humor zu dramatischen Kampfszenen, von dunkler Tragödie zu heroischem Triumph wechseln konnte. Ich wählte ein Vokabular, das im Grunde ‚Americana‘ in Stil und Klang ist - gitarrenbasierter Indie-Rock im Zentrum, mit Kammer-Orchester und ethnischer Percussion angereichert, um die Story und Bilder auszufüllen. Einige Themen und entwickeln sich und vermischen sich im Verlauf des Scores, der eklektisch, aber strukturiert klingt.“
Rupert Gregson-Williams wurde vor allem durch seine Musik zu Komödien wie „Grabgeflüster – Liebe versetzt Särge“, „Ab durch die Hecke“, „Klick“, „Verliebt in die Braut“ und „Kindsköpfe“ bekannt, hat sich seit seinem Engagement für David Yates‘ Action-Abenteuer „Legend of Tarzan“ (2016) für weitere dramatische Stoffe wie Mel Gibsons historisches Kriegsdrama „Hacksaw Ridge“ und Patty Jenkins Fantasy-Abenteuer „Wonder Woman“ qualifiziert. Für James Wans „Aquaman“ schuf er eine vielschichtige Mischung aus heroischen Orchester-Arrangements, die für die Welt über Wasser verwendet werden, und eher ätherische, elektronische Elemente für die Unterwasserwelt von „Aquaman“.
Der philippinische Regisseur Yam Laranas hat mit „Aurora“ einen übernatürlichen Thriller inszeniert, in dem ein Passagierschiff mit einer ganzen Insel kollidiert und eine junge Frau mit ihrer Schwester sich auf die Suche nach den vermissten Toten machen.
,Aurora‘ stellt eine Menge Fragen über unsere eigene Sterblichkeit“, meint der schwedische Komponist Oscar Fogelström. „Recht früh begannen wir darüber zu reden, ein Requiem für die vielen Menschen zu schreiben, die in dem fatalen Schiffsunglück zu Tode kommen, das zentral in dem Film ist. Es bedeutete viel Spaß und eine große Herausforderung, diese Idee zu verwirklichen und diesen Part an verschiedenen Stellen des Scores einzusetzen. Ich übernahm einen Teil der klassischen Texte einer Requiem-Messe, schrieb sie um und ließ ihn von einem Chor einsingen.“
Der britische Komponist Andrew Pearce präsentiert mit „Le Visionnaire“ die Musik zu einer Ausstellung im Museum Yves Rocher, die in vier Räumen die Reise des Gründers der berühmten Kosmetikmarke abbildet.
„Die Geschichte beginnt mit einem eleganten Piano-Schlaflied, das die Saat einer Idee und die Geburt von Yves Rocher suggeriert. Die Schönheit und der Triumph der Natur wird untermalt durch dramatische Harmonie-Wechsel, die auf einer Variation des Hauptthemas (,Le Visionnaire‘) beruhen, während Mädchen-Chöre die Weiblichkeit der Marke widerspiegeln. Der Score stellt einen eklektischen Mix von Stilen und Texturen dar, der manchmal klein und intim wie in ,The Genius Suite‘, aber auch episch und erstaunlich wie in ,Far and Beyond‘ und ,Success at Last‘ ausfällt.“
Die von Aaron Sorkin („Eine Frage der Ehre“, „The Social Network“) kreierte Serie „The West Wing – Im Zentrum der Macht“ thematisierte zwischen 1999 und 2006 die Verzahnung von Politik, Öffentlichkeitsarbeit und der persönlichen Schicksale der einzelnen Mitarbeiter, die im sogenannten „West Wing“ des Weißen Hauses die politischen Entscheidungen des Präsidenten vorbereiten. Die Musik von W.G. Snuffy Walden erscheint nach einer Doppel-CD-Veröffentlichung in 2017 nun als einfache CD.
„Als ich die Seiten des ersten Drehbuchs umblätterte, packten mich die reichhaltigen Charaktere und die informativen Geschichten“, rekapituliert der Komponist, der schon für die Musik zu Serien-Klassikern wie „Roseanne“, „Friday Night Lights“ und „Nashville“ verantwortlich zeichnete. „Ich war überzeugt: dies würde eine Gelegenheit sein, die man sehr selten im Fernsehen bekommt. Als das Projekt bei der Produktion voranschritt, wurde es offensichtlich, dass es eine außergewöhnliche Arbeit werden würde, und ich war gesegnet, Teil dieser Erfahrung zu sein.“
Mit „Glass“ bringt Regisseur M. Night Shyamalan eine Art Trilogie zu Ende, die mit „Unbreakable“ begann und mit „Split“ eine Ebene hinzugefügt bekam. In „Glass“ macht sich nun David Dunn (Bruce Willis) auf die Jagd nach dem hochgefährlichen Schizophrenen Kevin Wendell Crumb (James McAvoy). Doch bevor es zum Showdown in einem Lagerhaus kommt, nimmt eine Spezialeinheit die beiden Männer fest, die sich vor der Psychiaterin Dr. Ellie Staple (Sarah Paulson) erklären müssen. Mit Elijah Price (Samuel L. Jackson) sitzt ein weiterer Mann mit einem vermeintlichen Superhelden-Komplex in der Therapiegruppe … Die Musik zu „Glass“ komponierte wie schon zu „Split“ der bislang unbekannte West Dylan Thomas, dem es ganz gut gelingt, Elemente von James Newton Howards bekannter „Unbreakable“-Komposition mit seinen eigenen Ideen zu verbinden.
Playlist:
01. Hans Lundgren - Revelations (Operation Ragnarok) - 05:00
02. Mark Isham - Adoption (Megan Leavey) - 03:32
03. Rupert Gregson-Williams - It Wasn't Meant To Be (Aquaman) - 03:22
04. Nicklas Schmidt - Old Astrid (Becoming Astrid) - 03:05
05. Armand Amar - Runaway I (Mia and the White Lion) - 03:54
06. Oscar Fogelström - Second Birth (Aurora) - 03:31
07. Andrew Pierce - Feminine Beauty (Le Visionnaire) - 03:26
08. West Dylan Thomas - Origin Story (Glass) - 06:45
09. Trent Reznor & Atticus Ross - A Hidden Moment (Bird Box) - 03:06
10. Rob Simonsen - Moving Forward (The Upside) - 03:02
11. Mychael Danna - Play Time (A Dog's Way Home) - 02:58
12. Mychael Danna - Go On, Professor Ginsburg (On the Basis of Sex) - 04:09
13. Tom Holkenborg - In the Shadows of a Shrine (Mortal Engines) - 03:29
14. Joseph Trapanese - Rob Inspires the People (Robin Hood) - 04:04
15. Ludwig Göransson - It's Your Time (Creed II) - 05:28
16. Daniel Pemberton - Visions Brooklyn 1, 2, 3 (Spider-Man: Into the Spider-Verse) - 03:17
17. Benjamin Wallfisch - Alternate Reality (Serenity) - 03:03
18. Zak Millman - Sylphania Grove (Short Cuts 2018) - 04:25
19. Mowg - Dream (Burning) - 04:04
20. Electric Wave Bureau - Epilogue (The Kid Who Would Be King) - 03:25
21. Ilan Eshkeri - Informer 7 (Informer) - 04:41
22. Dan Romer - Billy Charley (The Innocent Man) - 03:07
23. W.G. Snuffy Walden - Walking the West Wing (The West Wing) - 03:55
24. Anne-Kathrin Dern - Broken (Short Cuts 2018) - 03:47
25. Brian Tyler & John Carey - The Invitation (Escape Room) - 04:43
26. Marco Beltrami - Ueli Dies (Free Solo) - 03:48
27. Jocelyn Pook - The Wife (The Wife) - 03:58
28. Armand Amar - Autour des tours (Vertikal) - 09:20

Sonntag, 18. November 2018

Playlist #254 vom 25.11.2018 - DARIUSZ WOLSKI Special

Der polnische Kameramann Dariusz Wolski zählt fraglos zu den Besten seines Faches. Begann er zunächst, an BBC-Dokumentationen, Werbeclips und für Musikvideo-Regisseure wie Alex Proyas und David Fincher an Clips für Künstler wie Suzanne Vega, Steve Winwood, Aerosmith, Van Halen, Sting, The Hooters, Tom Petty und Kenny Rogers zu arbeiten, ebnete vor allem Proyas ihm auch den Weg nach Hollywood, wo er an seinen Filmen wie „The Crow“ und „Dark City“ mitwirkte, dann aber auch mehrfach mit renommierten Filmemachern wie Tony Scott, Tim Burton, Ridley Scott und Gore Verbinski.

Photo by Douglas Kirkland
Wolski wurde 1956 in der polnischen Hauptstadt Warschau geboren und studierte an der Filmschule Lodz, bevor er 1979 in die USA auswanderte. Von 1987 bis 1997 war er als Kameramann für die Musikvideos von Künstlern wie Suzanne Vega („Luka“), Van Halen („When It’s Love“), Steve Winwood („Holding On“), The Bangles („Eternal Flame“), Hall & Oates („Downtown Life“), The Hooters („500 Miles“) und Aerosmith („Janie’s Got a Gun“) tätig, war 1988 aber auch schon an Paul Mayersbergs Science-Fiction-Drama „Black Nightfall“ (1988) und Rob Holcombs „Gewalt der Straße“ (1991) mit John Travolta in der Hauptrolle beteiligt.
Seine Hollywood-Karriere kam Anfang der 1990er Jahre in Schwung, als er zunächst Peter Medaks Krimi-Drama „Romeo Is Bleeding“ (1993) und dann Alex Proyas‘ düstere Verfilmung von James O‘ Barrs Gothic-Graphic-Novel „The Crow“ (1994) fotografierte.
Danach engagierte ihn Tony Scott für „Crimson Tide – In tiefster Gefahr“ (1995) und „The Fan“ (1996), Proyas realisierte auch seinen zweiten Film „Dark City“ (1998) mit ihm, und Andrew Davis drehte das Thriller-Drama „Ein perfekter Mord“ (1998) mit ihm ab. Es folgten das romantische Abenteuer „The Mexican“ (2001) unter der Regie von Gore Verbinski, der Wolski schließlich auch für die „Fluch der Karibik“-Reihe (2003-2011) an Bord holte.
Dazu entstanden unter der Regie von Joel Schumacher „Bad Company“ (2002) und für Tim Burton die beiden Filme „Sweeny Todd“ (2007) und „Alice im Wunderland“ (2010).
Ridley Scott arbeitete mit Wolski seit 2012 zusammen und verwirklichte mit ihm „Prometheus – Dunkle Zeichen“ (2012), „The Counselor“ (2013), „Exodus: Götter und Könige“ (2014), „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ (2015), „Alien: Covenant“ und „Alles Geld der Welt“ (beide 2017).
„Ich denke, Ridley ist ein Genie“, bekannte Wolski im Interview mit britishcinematographer.co.uk. „Sein Arbeitsumfang ist erstaunlich. Er hat das zeitgenössische Science-Fiction-Genre erfunden. Er kreierte die schmutzigen, strukturellen Looks für ‚Alien‘ und ‚Blade Runner‘, die komplett anders als frühere Science-Fiction-Filme gewesen sind. Ich wusste vom Betrachten seiner Filme über die Jahre, dass er immer davon angetrieben wird, sie auf ein nächstes Level zu bringen.“ 
Zuletzt arbeitete Wolski an dem Comedy-Kriegs-Drama „War Machine“ und Stefano Sollimas „Sicario 2“. 

Filmographie:
1988: Black Nightfall (Nightfall)
1989: American Playhouse (TV-Serie, 1 Folge)
1991: Gewalt der Straße (Chains of Gold)
1993: Romeo Is Bleeding
1994: The Crow – Die Krähe (The Crow)
1995: Crimson Tide – In tiefster Gefahr (Crimson Tide)
1996: The Fan
1998: Dark City
1998: Ein perfekter Mord (A Perfect Murder)
2000: Coyote Ugly
2001: The Mexican
2002: Bad Company – Die Welt ist in guten Händen (Bad Company)
2003: Fluch der Karibik (Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl)
2005: Hide and Seek – Du kannst dich nicht verstecken (Hide and Seek)
2006: Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 (Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest) 2007: Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt (Pirates of the Caribbean: At World’s End)
2007: Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street (Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street)
2008: Eagle Eye – Außer Kontrolle (Eagle Eye)
2009: Unloveable
2010: Alice im Wunderland (Alice in Wonderland)
2011: Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten (Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides) 2012: The Rum Diary
2012: Prometheus – Dunkle Zeichen (Prometheus)
2013: The Counselor
2014: Exodus: Götter und Könige (Exodus: Gods and Kings)
2015: Der Marsianer – Rettet Mark Watney (The Martian)
2015: The Walk
2017: Alien: Covenant
2017: War Machine
2017: Alles Geld der Welt (All the Money in the World)
2018: Sicario 2 (Sicario: Day of the Soldado)
Playlist:
01. Daniel Pemberton - Money Drop (All the Money in the World) - 04:32
02. Mark Isham - Romeo Alone (Romeo Is Bleeding) - 04:20
03. Graeme Revell - Return To The Grave (The Crow) - 03:45
04. Daniel Pemberton - Desert Star Septic (The Counselor) - 03:50
05. Klaus Badelt - Moonlight Serenade (Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl) - 02:10
06. Hans Zimmer - A Family Affair (Pirates of the Caribbean: Dead Man's Chest) - 03:33
07. Hans Zimmer - Singapore (Pirates of the Caribbean: At World's End) - 03:39
08. Rodrigo y Gabriela - South of Heaven's Chanting Mermaids (Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides) - 05:50
09. Christopher Young - Sweet Bee (The Rum Diary) - 02:20
10. Alan Silvestri - It's Cursed, That Gun (The Mexican) - 03:25
11. Alan Silvestri - "There Is No Why" (The Walk) - 03:56
12. Danny Elfman - Alice's Theme (Alice In Wonderland) - 05:09
13. Harry Gregson-Williams - Crossing Mars (The Martian) - 03:37
14. Marc Streitenfeld - A Planet (Prometheus) - 02:38
15. Jed Kurzel - The Covenant (Alien: Covenant) - 03:25
16. Brian Tyler - Ariia (Eagle Eye) - 04:57
17. James Newton Howard - Can You Ever Forgive Me? (A Perfect Murder) - 06:09
18. Trevor Jones - Would You Like To Join Me? (Dark City) - 04:18
19. Hans Zimmer - 1SQ (Crimson Tide) - 06:57
20. Hans Zimmer - Think About You, Think About Me (The Fan) - 04:15
21. John Ottman - Hide & Seek [Emily's Theme] (Hide and Seek) - 04:41
22. Alberto Iglesias & Federico Jusid - Into The Water (Exodus: Gods and Kings) - 04:00
23. Daniel Pemberton - Escape, December 15th 1973 (All the Money in the World) - 06:27
24. Harry Gregson-Williams - See You In a Few (The Martian) - 05:12
25. Graeme Revell - Last Rites (The Crow) - 03:55
26. Hans Zimmer - Roll Tide (Crimson Tide) - 07:55

Sonntag, 4. November 2018

Playlist #253 vom 11.11.2018 - JAMES CROMWELL Special

Der 78-jährige, knapp über zwei Meter große James Cromwell zählt nicht zu den großen Stars des Hollywood-Betriebes, kann seit Mitte der 1970er Jahre aber auf mittlerweile über 180 Rollen in Fernsehserien und Kinofilmen zurückblicken. Dabei spielte er die Oscar-nominierte Rolle eines Farmers in „Ein Schweinchen namens Babe“ ebenso wie Präsidenten („W.“, „Der Anschlag“), einen Papst („Pius XII.“), den Warp-Erfinder Zefram Cochrane („Star Trek: Der erste Kontakt“) oder einen Gefängnisdirektor („The Green Mile“).

Cromwell wurde am 27. Januar 1940 in Los Angeles als Sohn von Regisseur John Cromwell und Schauspielerin Kay Johnson geboren. Seine ersten Rollen bekam er in Fernsehserien wie „Detektiv Rockford – Anruf genügt“ (1974), „Es bleibt in der Familie“ (1974), „M*A*S*H“ (1977) und „Herzbube mit zwei Damen“ (1977). 1976 war er in Robert Moores Mystery-Thriller-Komödie „Eine Leiche zum Dessert“ neben Peter Falk, Alec Guiness, Truman Capote, David Niven und Peter Sellers erstmals in einem Kinofilm zu sehen, danach engagierte ihn Moore auch für seinen nächsten Film „Der Schmalspurschnüffler“ (1978).
Doch bis Mitte der 1990er Jahre wurde Cromwell vor allem weiterhin für Fernsehserien engagiert („Der lange Treck“, „Unsere kleine Farm“, „Dallas“, „Knight Rider“, „Agentin mit Herz“, „Magnum“, „Dieses süße Leben“). Zwar kamen zwischenzeitlich auch immer mal wieder Nebenrollen in Kinofilmen wie Carl Reiners Steve-Martin-Komödie „Der Mann mit zwei Gehirnen“ (1983), Joe Dantes Familien-Abenteuer „Explorers – Ein phantastisches Abenteuer“ (1985) und Peter Medaks Krimi-Drama „Romeo Is Bleeding“ (1993) dazu, doch der Durchbruch auf der großen Leinwand ließ bis 1995 auf sich warten, als er den Farmer Arthur H. Hoggett in der Familien-Komödie „Ein Schweinchen namens Babe“ spielte und dafür eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller erhielt.
In den folgenden Jahren war er in so unterschiedlichen Filmen wie dem Arnold-Schwarzenegger-Actioner „Eraser“, Milos Formans biografischen Drama „Larry Flynt – Die nackte Wahrheit“ (1996), Curtis Hansons Film noir „L.A. Confidential“ (1997) und Peter Medaks Sci-Fi-Horror-Thriller „Species II“ (1998) zu sehen, danach in Mimi Leders Katastrophen-Thriller-Drama „Deep Impact“ (1998), Simon Wests Militär-Justiz-Thriller „Wehrlos – Die Tochter des Generals“ (1999), als Gefängnisdirektor Warden Hal Moores in der Stephen-King-Verfilmung „The Green Mile“ (1999) und als Richter Fielding in Scott Hicks‘ Adaption von David Gutersons Bestseller „Schnee, der auf Zedern fällt“ (1999).
In den 2000er Jahren war Cromwell wieder in einigen Serien zu sehen, so als Bishop Stewart in „Emergency Room – Die Notaufnahme“ (2001), „Citizen Baines“ (2001), „The West Wing – Im Zentrum der Macht“ (2004), „Six Feet Under – Gestorben wird immer“ (2003-2005), und „24 – Twenty Four“ (2007). Unter den Kinofilmen, an denen der charismatische Hüne mitwirkte, ragen vor allem Clint Eastwoods Raumfahrt-Drama „Space Cowboys“ (2000), der Jack-Ryan-Thriller „Der Anschlag“ (2002), Alex Proyas‘ Sci-Fi-Thriller „I, Robot“ (2004) und Stephen Frears‘ biografisches Drama „The Queen“ (2006) heraus.
In Oliver Stones „W.“ (2008) spielte er den Alt-Präsidenten George H.W. Bush, war in dem Oscar-prämierten Meisterwerk „The Artist“ (2011) ebenso zu sehen wie in den Fernsehserien „American Horror Story“ und „Boardwalk Empire“ (beide 2012-2013).
In den letzten Jahren spielte er in Paolo Sorrentinos gefeierter Serie „Der junge Pabst“ (2016) den Kardinal Michael Spencer dar und tauchte in „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ (2017) in das Reich der Dinosaurier ein. Für größere Hauptrollen hat es bei James Cromwell noch nicht gereicht.
„Ich sehe nicht aus wie ein Führer, wie auch immer sie aussehen. Aber es ändert sich ein wenig. Im Lauf meiner ganzen Karriere wollte ich immer ein Regisseur sein“, bekannte Cromwell im Interview mit "Interview". „Als ich am Theater war, war es sehr schwierig an Regie-Jobs zu kommen, und ich kam durch Zufall zum Schauspiel. Ich machte es mir zur Gewohnheit, alles zu akzeptieren, was sich mir anbot. Keine Sachen, mit denen ich nicht einverstanden war. Ich bin ein Charakter-Darsteller. Niemand hat je daran gedacht, mich als Hauptfigur zu besetzen. Ich bin 2,01 Meter groß. Ich habe eine große Nase, bin schlaksig, meine Zähne sind überkront. Das ist definitiv nicht Brad Pitt. Aber ich bin immer noch da und lebendig, also wenn sie ältere Männer suchen, werden sie vielleicht an mich denken.“ 
James Cromwell hat sich in den vergangenen Jahren aber auch als engagierter Tier- und Naturschützer einen Namen gemacht. Der bekennende Veganer wurde wegen seines Engagements erstmals 1971 verhaftet, als er gegen den Vietnam-Krieg protestierte, dann 2001 während einer Aktion der Tierrechtsorganisation PETA und im Dezember 2015 bei einer Sitzblockade vor einem im Bau befindlichen Gaskraftwerk.

Filmographie:
1974: Detektiv Rockford – Anruf genügt (The Rockford Files, Fernsehserie, Folge 1x03 The Countess)
1976: Eine Leiche zum Dessert (Murder by Death)
1977: M*A*S*H (Fernsehserie, Folge 6x03 Last Laugh)
1978: Der Schmalspurschnüffler (Cheap Detective)
1980: Wunder in San Francisco (A Christmas Without Snow)
1980: Unsere kleine Farm (Little House on the Prairie, Fernsehserie, 2 Folgen)
1984: Die Rache der Eierköpfe (Revenge of the Nerds)
1984: The House of God
1984: Der Tank (Tank)
1985: Knight Rider (Fernsehserie, Folge 3x19 Ten Wheel Trouble)
1985: Explorers – Ein phantastisches Abenteuer (Explorers)
1985: Hardcastle & McCormick (Fernsehserie, Folge 2x20 "Streifenpolizist")
1985: Unbekannte Dimensionen (The Twilight Zone, Fernsehserie)
1985–1986: Agentin mit Herz (Scarecrow and Mrs. King, Fernsehserie, 2 Folgen)
1986: Magnum (Magnum, P.I., Fernsehserie, Folge 6x20 Photo Play)
1986: Ärger, nichts als Ärger (A Fine Mess)
1987: Die Supertrottel (Revenge of the Nerds II: Nerds in Paradise)
1989: Pink Cadillac
1990: Katastrophenflug 243 (Miracle Landing)
1990–1993: Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert (Star Trek: The Next Generation, Fernsehserie, 3 Folgen, verschiedene Rollen)
1992: The Babe – Ein amerikanischer Traum (The Babe)
1993: Romeo Is Bleeding
1994: Hör mal, wer da hämmert (Home Improvement, Fernsehserie Folge 4x09 My Dinner with Wilson)
1995: Ein Schweinchen namens Babe (Babe)
1995: Renegade – Gnadenlose Jagd (Renegade, Fernsehserie, Folge 3x15 Im Kerker des Professors)
1995: Star Trek: Deep Space Nine (Fernsehserie, Folge 4x06 Starship Down)
1996: Eraser
1996: Larry Flynt – Die nackte Wahrheit (The People vs. Larry Flynt)
1996: Star Trek: Der erste Kontakt (Star Trek: First Contact)
1997: Die Abenteuer des kleinen Indianerjungen Little Tree (The Education of Little Tree)
1997: Abenteuer auf der Schäferinsel (Owd Bob)
1997: L.A. Confidential
1998: Deep Impact
1998: Schweinchen Babe in der großen Stadt (Babe: Pig in the City)
1998: Species II
1999: Wehrlos – Die Tochter des Generals (The General’s Daughter)
1999: Schnee, der auf Zedern fällt (Snow Falling on Cedars)
1999: The Green Mile
1999: Der Junggeselle (The Bachelor)
1999: Citizen Kane – Die Hollywood-Legende (RKO 281)
2000: Space Cowboys
2000: Fail Safe – Befehl ohne Ausweg (Fail Safe)
2001: Emergency Room – Die Notaufnahme (ER, Fernsehserie, 4 Folgen)
2001: Star Trek: Enterprise (Enterprise, Fernsehserie, Folge 1x01 Broken Bow: Part 1)
2002: Der Anschlag (The Sum of All Fears)
2002: Spirit – Der wilde Mustang (Spirit: Stallion of the Cimarron, Stimme für The Colonel)
2003: Engel in Amerika (Angels in America, Fernsehsechsteiler, 2 Folgen)
2003: The Snow Walker – Wettlauf mit dem Tod (The Snow Walker)
2003–2005: Six Feet Under – Gestorben wird immer (Six Feet Under, Fernsehserie, 27 Folgen)
2004: Salem’s Lot – Brennen muss Salem (Salem’s Lot)
2004: I, Robot
2005: Spiel ohne Regeln (The Longest Yard)
2006: Papst Johannes Paul II. (Pope John Paul II., Fernsehfilm)
2006: Die Queen (The Queen)
2007: 24 (Fernsehserie, 8 Folgen)
2007: Spider-Man 3
2007: Geliebte Jane (Becoming Jane)
2008: W. – Ein missverstandenes Leben (W.)
2008: Tortured
2008: My Own Worst Enemy (Fernsehserie, 9 Folgen)
2009: Last Impact – Der Einschlag (Impact)
2009: Surrogates – Mein zweites Ich (Surrogates)
2010: Pius XII. (Fernsehfilm)
2010: Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende (Secretariat)
2011: The Artist
2012: Memorial Day
2012: Für immer dein (Still Mine)
2012: Soldiers of Fortune
2012: Cowgirls ’n Angels – Ein himmlisches Pferdeabenteuer (Cowgirls ’n Angels)
2012: Boardwalk Empire (Fernsehserie)
2012–2013: American Horror Story (Fernsehserie, 10 Folgen)
2013: Anklage: Mord – Im Namen der Wahrheit (The Trials of Kate McCall)
2014: Baymax – Riesiges Robowabohu (Big Hero 6, Stimme von Robert Callaghan)
2014–2015: Murder in the First (Fernsehserie, 10 Folgen)
2015: Halt and Catch Fire (Fernsehserie, 8 Folgen)
seit 2016: The Young Pope (Fernsehserie)
2017: Marshall
2018: Jurassic World: Das gefallene Königreich (Jurassic World: Fallen Kingdom)
Playlist: 
01. James Horner - A Distant Discovery (Deep Impact) - 03:56
02. Jerry Goldsmith - First Flight (Explorers) - 02:45
03. Alan Silvestri - The Eraser [expanded] (Eraser) - 02:59
04. Jerry Goldsmith - First Contact (Star Trek: First Contact) - 05:52
05. Jerry Goldsmith - The Victor (L.A. Confidential) - 02:32
06. Mark Isham - Romeo and Juliette (Romeo Is Bleeding) - 04:20
07. Mark Isham - Talking To The Dog Star (The Education Of Little Tree) - 03:53
08. Alexandre Desplat - People's Princess II (The Queen) - 04:07
09. Thomas Newman - Broom Of Truth (Angels In America) - 02:50
10. Thomas Newman - Coffey On The Mile (The Green Mile) - 05:10
11. James Newton Howard - Tarawa (Snow Falling On Cedars) - 04:08
12. Edward Shearmur - Eve (Species II) - 04:30
13. Carter Burwell - Exercise In Darkness (The General's Daughter) - 04:28
14. Marco Beltrami - End Credits (I, Robot) - 03:25
15. Jerry Goldsmith - The Mission/If We Could Remember (The Sum Of All Fears) - 05:58
16. Christopher Young - Birth Of Sandman (Spider-Man 3) - 03:09
17. Nick-Glennie Smith - I'll See You In The Morning (Secretariat) - 03:33
18. Mychael Danna - Charlie's Farewell (The Snow Walker) - 05:45
19. Adrian Johnston - To The Ball (Becoming Jane) - 03:17
20. Lele Marchitelli - Fear Of God (The Young Pope) - 03:07
21. Gabriel Yared - Ana and Michael (The Promise) - 06:20
22. Richard Marvin - Driving Away (Six Feet Under) - 03:24
23. Ludovic Bource - George Valentin (The Artist) - 05:35
24. Hildur Gudnadottir - Alejandro Saves Isabelle (Sicario: Day Of The Dead) - 02:30
25. Paul Cantelon - War (W.) - 06:12
26. Michael Giacchino - Gyrosphere of Influence (Jurassic Park: Fallen Kingdom) - 03:14
27. James Newton Howard - End Titles (Snow Falling On Cedars) - 06:13

Freitag, 12. Oktober 2018

Playlist #251 vom 14.10.2018 - NEUHEITEN 2018 (5)

In der heutigen Neuheiten-Sendung treffen wie gewohnt alte Bekannte auf neue Namen, Hollywood-Produktionen auf europäische Filmkunst, Film auf Fernsehen, Dokumentationen auf Unterhaltung, Animationen auf Realfilm. Dabei sind renommierte Komponisten wie Lorne Balfe, Clint Mansell und Max Richter gleich mit mindestens zwei Arbeiten vertreten, dazu sorgen Vinyl- bzw. CD-(Re-)Releases von John Carpenter, Gary Chang, Trevor Jones, Jerry Goldsmith und Richard Band für nostalgisches Flair.

Eröffnet wird der bunte Reigen vom umtriebigen Benjamin Wallfisch, der vor allem durch seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Hans Zimmer an Filmen wie „Blade Runner 2049“, „Dunkirk“ und „Hidden Figures: Unerkannte Heldinnen“, zuletzt aber durch seinen Score zum Horror-Highlight „It“ zu den aufstrebenden Vertretern seiner Zunft zählt. Für „Ein letzter Job“ (King of Thieves) von James Marsh komponierte Wallfisch einen erfrischenden, jazzigen Big-Band-Score, der an Daniel Pembertons „Ocean’s 8“ und Brian Tylers „Now You See Me“-Arbeiten erinnert.
Bevor die erfolgreiche Netflix-Serie „House of Cards“ in die sechste und letzte Runde geht, für die Jeff Beal die ebenso einzigartige Musik beigesteuert hat, schuf er mit „House of Cards Symphony“ ein Konzertwerk, das ihm die Möglichkeit gab, in zehn Stücken die thematischen Ideen und Charaktere der Serie zu verarbeiten.
„Dies ist in erster Linie Konzert-Musik und für mich vor allem ein wenig eine Coming-out-Party als klassischer Komponist, aber es ist auch Teil dessen, was ich als eine neue eklektische Annäherung an den Konzertsaal betrachte“, erläutert Jeff Beal dazu. „Indem ich diese zwei disparaten Gebiete meiner Arbeit (Soundtrack-Arbeiten und die symphonische Welt) miteinander verbinde, denke ich, dass die Aufnahmen meine Stimme auf eine neue Weise präsentieren.“ 
Dabei hat er die Kern-Instrumente der Musik zur Serie – elektrische und Bass-Gitarre, Drums, Piano und Flügelhorn – ins Zentrum des symphonischen Ensembles gestellt.
Aus dem Hause Amazon Studios kommt die US-amerikanische Spoof-Comedy-Serie „Comrade Detective“, in der Channing Tatum und Joseph Gordon-Levitt eine alte rumänische Serie aus den 1980er Jahren entdecken, in der auf unterhaltsame Weise zu Propagandazwecken die kommunistischen Ideale und Feindbilder schärfen wollte. Die beiden Amerikaner sind so begeistert von ihrem Fund, dass sie die Serie über zwei rumänische Cops, die den Mord an einem Kollegen aufklären wollen und dabei auf eine gewaltige Verschwörung des Kapitalismus stoßen, dem amerikanischen Publikum zugänglich machen wollen. Also setzen sie sich kurzerhand an eine mehr oder weniger professionelle Synchronisation der einzelnen Folgen. Die Musik zur ersten Staffel komponierte Joe Kraemer („Mission Impossible: Rogue Nation“, „Jack Reacher“):
„Auf die gleiche Weise, in der Schauspieler in der Lage sind, wie andere Menschen zu sprechen, hatte ich eine Menge Spaß dabei, mir vorzustellen, ich sei ein rumänischer Komponist, der Anfang der 1980er Jahre lebt und versucht, für die kommunistische Regierung pseudo-amerikanische Cop-Serien-Musik zu schreiben.“ 
In ihrer Dokumentation „306 Hollywood“, die die Geschwister Elan und Jonathan Bogarín in der NEXT-Sektion des diesjährigen Sundance Film Festivals vorgestellt haben, schildern sie die archäologische Ausgrabung des Anwesens ihrer verstorbenen Großmutter und entdecken dabei wertvolle Schätze voller Erinnerungen.
„Der Film erforscht die Dinge, die zurückbleiben, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Jedes Objekt ist eine Pforte in die Gefühle der Vergangenheit – und das ist wie eine Zeitreise. Die Musik reist ebenfalls durch die Jahrzehnte, mit dem schicken Optimismus der 60er, den hippen Drumbeats der 70er sowie den allumfassenden Themen des Surrealismus und bittersüßen Reminiszenzen“, beschreibt Komponist Troy Herion die Arbeit an der magisch-realistischen Dokumentation. „,306 Hollywood‘ stellt eine einzigartige Zusammenarbeit dar, zu der ich nicht nur die Musik beisteuerte, sondern auch einer der Cutter gewesen bin. So hatte ich die Freiheit, eine Szene so zu der Musik zu schneiden, dass eine tiefe Verbindung zwischen der Musik, den Bildern und dem Rhythmus des Films entstehen konnte. Ich habe den Film im Ganzen als Ganzes musikalisch betrachtet.“ 


Simon Franglen hat zwar erst durch die Vollendung von James Horners letzter Arbeit „The Magnificent Seven“ an Popularität gewonnen, doch der gebürtige Londoner ist in der Musikszene seit den 1990er Jahren sehr umtriebig. So war er als Musiker und Produzent für Musikgrößen wie Michael Jackson, Whitney Houston, Quincy Jones, Celine Dion und Madonna tätig, arbeitete mit den Komponisten James Horner, Howard Shore, John Barry und Alan Silvestri zusammen, arrangierte sowohl James Horners Scores zu „The Amazing Spider-Man“ und „Avatar“ als auch Thomas Newmans Arbeiten für die James-Bond-Filme „Skyfall“ und „Spectre“.
Für den Action-Thriller „Peppermint“ komponierte er eine vielschichtige Musik, die die widersprüchlichen Emotionen der jungen Mutter Riley North (Jennifer Garner) widerspiegelt, die aus dem Koma erwacht, nachdem sie die Attacke eines Killers auf ihre Familie überlebt hatte, bei der ihr Mann und ihre Tochter getötet wurden.
,Peppermint‘ hat eine Schnittkante, die offenen Wunden der Hauptperson, Riley North, sind sowohl körperlich als auch mental“, erklärt Franglen. „Die Musik musste die zwei unterschiedlichen Seiten zeigen, die innerhalb und außerhalb von Rileys Kopf existieren. Sie hatte ihre Emotionen ebenso zu reflektieren wie die Action und Spannung vorwärtszutreiben, wie es jeder Thriller sollte.“ 
Franglen verwendete dazu verzerrte Percussion und Gitarren, akustische Instrumente, modulare Synthis und Audio-Manipulationen, dazu ein 60-köpfiges Orchester mit Cellos, während die gefühlvolleren Momente kamen Piano, Solo-Cello und sanfte Streicher zum Einsatz.
Nach den einfühlsamen Klängen von Dustin O’Halloran, Max Richter, William Ross und Alexandre Desplat veredelt Lisa Gerrard einmal mit ihrer einzigartigen Stimme die Musik des polnischen Komponisten Zbigniew Preisner, mit dem sie bereits 2013 an dessen Album „Diaries Of Hope“ zusammengearbeitet hatte. Neben ihrem Beitrag zum Soundtrack „Valley of Shadows“ veröffentlichte sie aber mit „Hiraeth“ auch ein eigenes Album zusammen mit dem deutschen Percussion-Spieler David Kuckhermann.
Die exotisch anmutenden Klänge setzen sich auch in Trevor Yuiles („Orphan Black“) Musik zur zweiten Staffel von „Into The Badlands“ fort. Die Sendung wird abgerundet durch gleich drei Beiträge von Clint Mansell zu Duncan Jones‘ Mystery-Science-Fiction-Thriller „Mute“, zu Adam Bhala Loughs Dokumentation „The New Radical“ und Ben Wheatleys Drama „Happy New Year, Colin Burstead“ sowie Erstveröffentlichungen von Jerry Goldsmiths Score zur Steve-Martin-Komödie „The Lonely Guy“ (1984) und Richard Bands Arbeit an der Webserie „Ravenwolf Towers“ (2016). Außerdem hat Intrada endlich die vollständige Musik von Trevor Jones zum Piratenabenteuer „Nate and Hayes“ aus dem Jahre 1983 auf einer Doppel-CD veröffentlicht.
Während Gary Changs Latin-geprägter Synth-Score zum Chuck-Norris-Actioner „Firewalker“ erstmals von Varese Sarabande auf CD veröffentlicht wird, erlebt John Carpenters Musik zu seinem eigenen Film „Ghosts of Mars“ (2001) sein Vinyl-Debüt in einer auf 500 limitierten, handnummerierten Auflage.
Mit seinem Dokumentarfilm „The Raft“ rekapituliert Marcus Lindeen ein außergewöhnliches Gruppenexperiment, bei dem im Jahre 1973 fünf Männer und sechs Frauen auf einem Holzfloß über den Atlantik trieben, wobei die Soziologie von Gewalt, Aggression und sexueller Anziehung im menschlichen Verhalten erforscht werden sollte. Lindeen führte die noch überlebenden Teilnehmer der dreimonatigen Expedition wieder zusammen und erzählt mit Hilfe außergewöhnlichen Archivmaterials die Geschichte hinter einem der seltsamsten Gruppenexperimente aller Zeiten.
„Ich fand Inspiration in alten Hollywood-Filmen, vor allem in der Art, wie Harmonie in solchen Tagen mit einer konstanten Modulation von einem Ort zum nächsten mit nur wenigen Bildern funktionierte“, schildert der schwedische Komponist Hans Appelqvist seine Arbeit an dem Film. „Ich habe versucht, diesen Ansatz zu aktualisieren und in meinem Score einzusetzen, um das Publikum zu überraschen und zu bezaubern. Außerdem habe ich einen eher puristischen Weg gewählt, um die Musik aufzunehmen. Es waren kein Overdubbing und keine Synthesizer erlaubt, sondern nur akustische Instrumente, die in einem gut klingenden Raum zusammenspielten.“ 
Playlist:
01. Benjamin Wallfisch - Where's Basil (King of Thieves) - 04:36
02. Jeff Beal - House of Cards Fantasy (House of Cards Symphony) - 03:22
03. Darren Fung - Arctic Horses That Made Arctic People (Equus: Story of the Horse) - 03:48
04. Theodore Shapiro - Sorry Not Sorry (A Simple Favor) - 03:02
05. Joe Kraemer - Father and Daughter (Comrade Detective) - 03:12
06. Alexis Marsh & Samuel Jones - I'm Broken (Next Gen) - 03:11
07. Mark Isham - Squirrel (Duck Duck Goose) - 02:35
08. Troy Herion - Childhood Memories (306 Hollywood) - 02:31
09. Lesley Barber - Jakob's Dream, pt. 3 (Boarding School) - 03:33
10. Dustin O'Halloran - The Cycle (The Hate U Give) - 02:43
11. Max Richter - Memory Lane (Never Look Back) - 02:56
12. Max Richter - I Got Everything I Need in Life (White Boy Rick) - 04:25
13. Alexandre Desplat - To San Francisco (The Sisters Brothers) - 03:19
14. Jeff Russo - Alice (Mile 22) - 03:32
15. William Ross - Afterlife Part 2 (Destination Wedding) - 03:46
16. Zbigniew Preisner (with Lisa Gerrard) - Valley of Shadows (Valley of Shadows) - 03:52
17. Lisa Gerrard & David Kuckhermann - The Beginning (Hiraeth) - 04:41
18. Trevor Yuile - Baptism (Into The Badlands - Season 2) - 03:33
19. Hans Zimmer & Lorne Balfe - Alone (The Journey: Champions) - 03:41
20. Lorne Balfe - Promise Me Now (The Cry) - 03:58
21. Ian Hultquist - Unmuzzled (AXL) - 02:51
22. Simon Franglen - Let Me Die (Peppermint) - 03:40
23. Gary Chang - Crystal Voice (Firewalker) - 03:13
24. Clint Mansell - Still (The New Radical) - 03:22
25. Clint Mansell - In the Cellar No One Will Hear You Scream (Mute) - 03:10
26. Clint Mansell - [exeunt] (Happy New Year, Colin Burstead) - 03:55
27. John Carpenter - Ghosts of Mars (Ghosts of Mars) - 03:42
28. Richard Band - The Family (Ravenwolf Towers) - 03:39
29. Jerry Goldsmith - No Number (The Lonely Guy) - 02:15
30. Trevor Jones - The Sacrifice (Nate and Hayes) - 05:24
31. Hans Appelqvist - Intro (The Raft) - 03:31
32. David Buckley - Myrtil (Papillon) - 06:08

  © Blogger template Brooklyn by Ourblogtemplates.com 2008

Back to TOP