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Dienstag, 2. August 2016

Playlist #194 vom 07.08.2016 - NEUHEITEN 2016 (4)

So wechselhaft dieser Sommer gewesen ist, bietet auch die Kinolandschaft und die dazugehörige Filmmusikszene in den vergangenen Wochen ein vielschichtiges, abwechslungsreiches Stimmungsbild, das in dieser Sendung möglichst interessant abgebildet werden soll. Dabei geben sich Altmeister wie John Williams und renommierte Stars wie James Newton Howard, Mark Isham, A.R. Rahman, Michael Giacchino, John Powell und Brian Tyler ein munteres Stelldichein mit zunehmend namhafteren Talenten wie Theodore Shapiro, Laurent Perez Del Mar, Rob Simonsen, Steven Price, Marcelo Zarvos und Ramin Djawadi.

Eröffnet wird das vierte Neuheiten-Special in diesem Jahr mit dem US-amerikanischen Künstler und Musiker Alex Somers, der zusammen mit seinem Partner Jón „Jónsí“ Þór Birgisson (Sigur Rós) als Jónsí & Alex auch die Musik zur Fernsehserie „Manhattan“ komponierte und nun für Matt Ross‘ Drama „Captain Fantastic“ eine sehr atmosphärische Musik kreiert hat.
Der kubanische Komponist Carlos José Alvarez ist vor allem durch die Musik zu Declan Dales Thriller-Drama „Exposed“ mit Keanu Reeves und Mira Sorvino in den Hauptrollen bekannt geworden. Nun veröffentlicht Varese Sarabande seinen einfühlsamen Score zu Richie Adams‘ Drama „Of Mind And Music“, in dem eine wunderschöne Straßenmusikerin an Alzheimer erkrankt.
Dhani Harrison & Paul Hicks leiten mit ihrer Musik zum romantischen Drama „Seattle Road“ den elektronischen Part dieser Sendung ein, wobei Rob Simonsons Beitrag zu „Nerve“ deutliche Reminiszenzen an die 80er Jahre aufweist. Dazwischen sorgen Oscar-Gewinner Steven Price („Gravity“) und Brian Tyler („The Expendables“) für dramatischere Elemente, während der ebenfalls mit einem Academy Award prämierte A.R. Rahman („Slumdog Millionaire“) mit verschiedenen SängerInnen die Musik zum Fußballer-Biopic „Pelé: Birth of a Legend“ angereichert hat.
Neue Verfilmungen gibt es sowohl von Ivan Reitmans Blockbuster „Ghostbusters“ als auch von Edgar Rice Burroughs‘ Literatur-Klassiker „Tarzan“, und auch das erfolgreiche „Jason Bourne“-Franchise geht in die nächste Runde, diesmal wieder mit Matt Damon in der Hauptrolle und Paul Greengrass auf dem Regiestuhl.
Für den Score holte sich John Powell, der die ersten drei Bourne-Filme musikalisch brillant vertonte, diesmal David Buckley zur Unterstützung und arbeitete das thematische Material aus den früheren Bourne-Scores weiter aus. Davon abgesehen bleibt auch Michael Giacchino dem „Star Trek“-Franchise treu, komponierte zu „Star Trek Beyond“ einen sehr vielschichtigen Orchester-Score.
Nachdem bereits Stieg Larssons „Millennium“-Trilogie erfolgreich verfilmt worden ist, geht auch Jussi Adler Olsens Roman-Reihe um das Sonderdezernat Q auf der Kinoleinwand in Serie. Zum dritten Teil „Erlösung“ schuf Nicklas Schmidt die kongeniale, stark elektronisch gefärbte Filmmusik. Besondere Erwähnung verdienen vor allem die Scores zum Martial-Arts-Drama „Rise Of The Legend“ von „The Grandmaster“-Komponist Shigeru Umebayashi und zum Fantasy-Action-Abenteuer „The Monkey King 2“, zu dem wie schon zu Teil 1 der leider nicht mehr so produktive, aber nach wie vor sehr versierte Christopher Young („Hellraiser“, „Jennifer 8“) die farbenfrohe Musik beisteuerte.
Und schließlich wurde auch für gefeierte wie neue Fernsehserien fleißig komponiert. So hat Sony Classical Ramin Djawadis bereits sechsten Soundtrack zu „Game of Thrones“ veröffentlicht, John Paesano produzierte die sehr wuchtige Musik zur zweiten Staffel der Netflix-Serie „Daredevil“ und Fernsehserien-Veteran Blake Neely („Brothers & Sisters“, „Everwood“, „The Mentalist“) ist derzeit sowohl mit den DC-Comics-Adaptionen von „The Flash“ als auch „Supergirl“ beschäftigt.
Zum Release der dritten Staffel von „Ray Donovan“ gibt es auch endlich ein Soundtrack-Album mit der Musik von Marcelo Zarvos. Das Finale der heutigen Sendung gehört dem großen John Williams, der beim Walt-Disney-Film „The BFG“ erneut mit Steven Spielberg zusammengearbeitet hat.
Playlist: 
01. Alex Somers - Fortress (Captain Fantastic) - 04:37
02. Carlos José Alvarez - Of Mind And Music (Of Mind And Music) - 04:29
03. Dhani Harrison & Paul Hicks - He Withdraws (Seattle Road) - 03:34
04. Steven Price - One Bullet Is All I Need (Suicide Squad) - 03:22
05. Brian Tyler - The Big Finish (Now You See Me 2) - 03:56
06. Rob Simonsen - Verrazano (Nerve) - 03:11
07. Si Begg - Not Without You (Hard Tide) - 03:27
08. Rob Simonsen - A New World (Viral) - 04:09
09. A.R. Rahman - Father Trains Pelé (Pelé: Birth Of A Legend) - 03:31
10. Rupert Gregson-Williams - Elephants In The Night (The Legend Of Tarzan) - 03:13
11. Theodore Shapiro - The Aldridge Mansion (Ghostbusters) - 02:56
12. James Newton Howard - House And Senate (All The Way) - 04:46
13. Mark Isham - Leaving Tehran (Septembers Of Shiraz) - 04:22
14. Stephen Warbeck - Christophine & Frederic (Le Secret des banquises) - 04:08
15. John Powell & David Buckley - Paddington Plaza (Jason Bourne) - 06:47
16. Nicklas Schmidt - A Conspiracy Of Faith (A Conspiracy Of Faith) - 03:53
17. Michael Giacchino - Night On The Yorktown (Star Trek Beyond) - 05:34
18. Danny Bensi & Saunder Jurriaans - The Kite (Wildlike) - 03:13
19. Hans Zimmer & Lorne Balfe - The Sea Of Sadness (Bless) - 03:19
20. Laurent Perez Del Mar - Love In The Sky (La Tortue Rouge) - 02:32
21. Shigeru Umebayashi - W.F.H. Act 3 (Rise Of The Legend) - 04:34
22. Christopher Young - Jingu Bang, The Monkeys King's Staff (The Monkey King 2) - 04:09
23. Ramin Djawadi - The Winds Of Winter (Game Of Thrones - Season 6) - 03:29
24. Blake Neely - Joe Tells Iris The Truth About Her Mother (The Flash - Season 2) - 02:52
25. Blake Neely - You Will Do Extraordinary Things (Supergirl - Season 1) - 04:50
26. John Paesano - Black Sky (Daredevil - Season 2) - 03:42
27. Marcelo Zarvos - Abby And Ray (Ray Donovan) - 02:27
28. Chris Hajian - The Raid (The Infiltrator) - 03:43
29. John Williams - Sophie and the BFG (The BFG) - 08:09

Dienstag, 12. Juli 2016

Playlist #193 vom 24.07.2016 - GEORGE FENTON Special

Seit der britische Komponist George Fenton bereits für seinen ersten Score zu Richard Attenboroughs „Gandhi“ (1982) für einen Oscar nominiert worden ist, zählt er in England zu den renommiertesten Vertretern seiner Zunft und ist in den letzten Jahren vor allem durch seine preisgekrönten Scores zu aufwendigen BBC-Dokumentationen wie „Der blaue Planet“, „Unsere Erde“ und „Frozen Planet“ populär geworden. Kürzlich komponierte er die Musik zu Nicholas Hytners biografischen Comedy-Drama „The Lady In The Van“.

Fenton wurde am 19. Oktober 1950 unter dem Namen George Howe in London geboren und besuchte als Jugendlicher die renommierte St. Edward’s Schule in Oxford, doch zunächst zog es ihn zur Schauspielerei. Er stand 1968 in Alan Bennetts Stück „Forty Years On“ auf der Bühne und feierte sein Filmdebüt zwei Jahre später in „Private Road“, bevor er 1972 bei dem Fernsehfilm „A Day Out“ erstmals mit Stephen Frears zusammenarbeitete.
Während seiner Schauspielzeit wurde Fenton immer wieder von den Regisseuren gefragt, ob er nicht ein Instrument spielen könne, bis er sich dazu entschloss, zur Musikkomposition zu wechseln. Nachdem er 1974 seinen ersten Auftrag als Komponist und musikalischer Leiter für Peter Gills Theater-Produktion „Twelfth Night“ der Royal Shakespeare Company erhalten hatte, wirkte er zwischen 1974 und 1981 an neun weiteren Gill-Produktionen mit. Zwischenzeitlich komponierte Fenton für je drei Produktionen des Belgrade Theatre und des Royal Exchange Theatre in Manchester die Musik.
Nach seinem Einstieg ins Filmgeschäft arbeitete Fenton nur noch sporadisch am Theater. Seit den später 1970er Jahren arbeitete er zunächst auch viel fürs Fernsehen. Fenton schrieb die Musik zur BBC-Cop-Drama-Serie „Shoestring“ (1979/80) und zu „Bergerac“ (1981-1991), arbeitete auch beim Fernsehen wiederholt mit Alan Bennett zusammen und begann in dieser Zeit auch die Zusammenarbeit mit Stephen Frears, dessen Fernsehfilme „Bloody Kids“ (1980), „Going Gently“ (1981), „Saigon: Year of the Cat“ (1983) und „Walter and June“ (1983) er vertonte, bevor er an Big-Budget-Fernsehserien wie „The Jewel in the Crown“ (1984) und „The Monocled Mutineer“ (1986) arbeitete.
Einen besonderen Stellenwert in Fentons Karriere nehmen seine Scores zu Naturdokumentationen ein, wobei er oft mit David Attenborough und Alastair Fothergill zusammenarbeitet. Er begann mit den BBC-Dauerbrennern „Wildlife on One“ und „Natural World“ und setzte sein Wirken mit Specials wie „Polar Bear“ fort. Wie sehr Fenton diesen Teil seiner Arbeit schätzt, ließ er 2012 in einem Interview zu „Blue Planet“ durchblicken:
„Die Minute, in der ich den Titel hörte, war ich verloren. Ich dachte, dass das so großartig war, dass ich ein Angebot ablehnte, einen weiteren Film in den Staaten zu machen, und unverzüglich nach Hause flog.“
So komponierte Fenton in den folgenden Jahren die Musik zu den Filmen „The Trials of Life“ (1990), „Life in the Freezer“ (1993), „The Blue Planet“ (2001), „Deep Blue“ (2003), „Planet Earth“ (2006) und „Frozen Planet“ (2011). Seine Filmkarriere brachte allerdings Richard Attenborough ins Rollen, als dieser Fenton und Ravi Shankar mit der Musik zu seinem Biopic „Gandhi“ (1982) beauftragte, was den beiden Komponisten eine Oscar-Nominierung einbrachte. Danach arbeitete Fenton mit dem Filmemacher auch an dessen Werken „Cry Freedom“ (1987), „Shadowlands“ (1993), „In Love and War“ (1996) und „Grey Owl“ (1999) zusammen.
Langjährige Kollaborationen verbindet den Komponisten auch mit den Regisseuren Nicholas Hytner, für den Fenton „The Madness of King George“ (1994), „The Crucible“ (1996), „The Object of My Affection“ (1998), „Center Stage“ (2000), „The History Boys“ (2006) und aktuell „The Lady in the Van“ (2015) realisierte, Stephen Frears („Dangerous Liaisons“ (1988), „Hero“ (1992), „Mary Reilly“ (1996) und „Mrs Henderson Presents“ (2005)), Neil Jordan („The Company of Wolves“ (1984), „High Spirits“ (1988) und „We're No Angels“ (1989)) sowie Ken Loach, für den er seit 1994 insgesamt vierzehn Filme vertonte: „Ladybird, Ladybird“ (1994), „Land and Freedom“ (1995), „Carla's Song“ (1996), „My Name Is Joe“ (1998), „Bread and Roses“ (2000), „The Navigators“ (2001), „Sweet Sixteen“ (2002), „Ae Fond Kiss...“ (2004), „The Wind That Shakes the Barley“ (2006), „It's a Free World...“ (2007), „Looking for Eric“ (2009), „The Angels' Share“ (2012), „The Spirit of '45“ (2013) und „Jimmy's Hall“ (2014).
Davon abgesehen zählen zu Fentons bekanntesten Filmen „Und täglich grüßt das Murmeltier“ (1993), „e-m@il für Dich“ (1998), „König der Fischer“ (1991) und „Anna und der König“ (1999).

Filmographie:
1971: Private Road
1979: One Fine Day (TV-Film)
1982: Gandhi
1984: Das Juwel in der Krone
1984: Die Zeit der Wölfe
1986: Clockwise
1987: Zwischen den Zeilen (84 Charing Cross Road)
1987: Schrei nach Freiheit
1988: High Spirits
1988: Gefährliche Liebschaften
1990: Frühstück bei ihr
1990: Der lange Weg
1990: Memphis Belle
1991: König der Fischer
1992: Eiskalte Leidenschaft
1993: Shadowlands
1993: Blondinen küsst man nicht
1993: Und täglich grüßt das Murmeltier
1994: King George – Ein Königreich für mehr Verstand
1994: Interview mit einem Vampir (rejected)
1994: China Moon
1995: Land and Freedom
1996: Hexenjagd
1996: Vier lieben dich
1996: Mississippi Delta – Im Sumpf der Rache (Heaven’s Prisoners)
1996: Mary Reilly
1998: Gefährliche Schönheit – Die Kurtisane von Venedig (Dangerous Beauty)
1998: Wachgeküßt (Living Out Loud)
1998: e-m@il für Dich
1998: Auf immer und ewig (Ever After: A Cinderella Story)
1998: Mein Name ist Joe
1998: Liebe in jeder Beziehung
1999: Grey Owl (Grey Owl)
2000: Center Stage
2000: Bread and Roses
2000: Lucky Numbers
2000: Anna und der König
2001: Summer Catch
2002: Sweet Home Alabama – Liebe auf Umwegen
2002: Sweet Sixteen
2003: Stage Beauty
2004: Just a Kiss (Ae Fond Kiss)
2004: Deep Blue (basierend auf Unser blauer Planet)
2005: Lady Henderson präsentiert
2005: Verliebt in eine Hexe (Bewitched)
2005: Hitch – Der Date Doktor (Hitch)
2005: Valiant
2006: Noch einmal Ferien (Last Holiday)
2006: Die History Boys – Fürs Leben lernen
2006: The Wind That Shakes the Barley
2007: Unsere Erde – Der Film (Earth)
2007: It’s a Free World
2008: Ein Schatz zum Verlieben (Fool’s Gold)
2012: Angels’ Share – Ein Schluck für die Engel
2013: The Zero Theorem
2015: The Lady in the Van
Playlist: 
01. George Fenton - Love Between Friends [Reprise]/Closing Credits (84 Charing Cross) - 03:57
02. George Fenton - Weekend Episodes (A Handful Of Dust) - 03:47
03. George Fenton - Arrival At The Palace (Anna And The King) - 06:04
04. George Fenton - The Transformation (Mary Reilly) - 06:45
05. George Fenton - I Do Love You (Grey Owl) - 03:25
06. George Fenton - End Credits (China Moon) - 04:38
07. George Fenton - The Rain's Stopped (Final Analysis) - 03:37
08. George Fenton - A Deeper Divide (Long Walk Home) - 02:55
09. George Fenton - The Frontier (Cry Freedom) - 04:24
10. George Fenton - Taking The Village (Land And Freedom) - 05:43
11. George Fenton - Arrival Of The Wanderers (Pride) - 03:36
12. George Fenton - Deserts. Namibia - The Lions and the Oryx (Planet Earth) - 05:10
13. George Fenton - Blue Whale (Blue Planet) - 04:46
14. George Fenton - The North Pole (Frozen Planet) - 02:02
15. George Fenton - The Beach In Patagonia (Deep Blue) - 05:09
16. George Fenton - The Lake (Shadowlands) - 03:15
17. George Fenton - Forgive Us (The Crucible) - 03:20
18. George Fenton - Beyond My Control (Dangerous Liaisons) - 04:27
19. George Fenton - Front Title (Heaven's Prisoners) - 05:04
20. George Fenton - Sinead And Damien Kiss (The Wind That Shakes The Barley) - 04:56
21. George Fenton - Leth On The Street (Zero Theorem) - 02:08
22. George Fenton - Ecstasy (Living Out Loud) - 03:39
23. George Fenton - New Friends (Object Of My Affection) - 02:19
24. George Fenton - A New Day (Groundhog Day) - 01:27
25. George Fenton - Rescuing Roberto (In Love And War) - 03:52
26. George Fenton - Inside Malt Mill (The Angel's Share) - 05:36
27. George Fenton - Prologue And Main Title/Castle Plunkett (High Spirits) - 05:05
28. George Fenton - The Plague/Veronica's Arrest (Dangerous Beauty) - 07:50

Samstag, 2. Juli 2016

Playlist #192 vom 10.07.2016 - KIEFER SUTHERLAND Special

Ende der 1980er Jahre avancierte Schauspieler-Sohn Kiefer Sutherland mit Hauptrollen in Blockbustern wie „The Lost Boys“, „Flatliners“ und „Young Guns“ zu einem der begehrtesten Jungstars in Hollywood und war sogar kurzzeitig mit Julia Roberts liiert. Nach einem längeren Karrieretief feierte er allerdings 2001 in der Echtzeit-Fernsehserie „24“ ein erstaunliches Comeback. Nun stand er mit seinem Vater Donald Sutherland in dem Western „Forsaken“ erstmals länger gemeinsam vor der Kamera und war Anfang des Jahres in Ben Stillers „Zoolander 2“ das letzte Mal in den deutschen Kinos zu sehen.

Nachdem der am 21. Dezember 1966 bei London geborene Kiefer Sutherland mit seinen Eltern nach Nordamerika gezogen war und das Silverthorn Collegiate Institute in Etobicoke, Toronto, absolviert hatte, begann 1983 seine Filmkarriere mit dem Film „Max Dugans Moneten“, in der auch sein Vater zu sehen gewesen ist. Schon ein Jahr später erhielt er für seine Darstellung in „The Bay Boy“ eine Nominierung zum Genie Award, dem kanadischen Oscar-Pendant. Es folgten Rob Reiners Verfilmung der Stephen-King-Geschichte „Stand By Me“ (1986) und der Vampir-Thriller „The Lost Boys“ (1987) von Joel Schumacher, der Sutherland auch für den Thriller „Flatliners“ (1990) engagierte, wo dieser neben Kevin Bacon, Oliver Platt, Julia Roberts und William Baldwin als junger Medizin-Student Nahtod-Erfahrungen erforscht. Die während der Dreharbeiten mit Julia Roberts begonnene Beziehung ging aber kurz vor der geplanten Hochzeit im Sommer 1991 in die Brüche.
Zwar konnte Sutherland auch immer mal wieder Hauptrollen in Filmen wie „No Surrender – Schrei nach Gerechtigkeit“, „Spurlos“, „Auge um Auge“, „Freeway“ und „Dark City“ ergattern, doch an seine frühen Erfolge konnte er in diesen an den Kinokassen gefloppten Produktionen nicht mehr anknüpfen. Erst im Jahre 2001 gelang ihm als Federal Agent Jack Bauer in der Fox-Echtzeit-Serie „24“ ein eindrucksvolles Comeback, das ein Jahr später mit dem Golden Globe als bester Schauspieler un dem Screen Actors Guild Award gekrönt wurde, 2006 kam noch ein Emmy Award hinzu.
Zwei Jahre später erhielt Sutherland einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. 2010 wurde die Serie nach acht Staffeln zunächst eingestellt, 2014 wurde mit „24: Live Another Day“ noch eine 12-teilige Miniserie nachgelegt. In der Zwischenzeit war Sutherland in der Mystery-Serie „Touch“ zu sehen, die allerdings nach zwei Staffeln wieder eingestellt worden ist, in dem Mystery-Thriller „Mirrors“, in dem Agenten-Thriller „The Sentinel“ und in dem Historien-Epos „Pompeji“.
Zuletzt spielte er in „Forsaken“ neben seinem Vater Donald Sutherland einen ehemaligen Revolverhelden, der wider Willen wieder zu den Waffen greifen muss.

Filmographie:
1983: Max Dugans Moneten (Max Dugan Returns)
1984: The Bay Boy
1985: Unglaubliche Geschichten (Amazing Stories, Fernsehserie)
1986: Young Streetfighters (The Brotherhood Of Justice, Fernsehfilm)
1986: Auf kurze Distanz (At Close Range)
1986: Trapped In Silence (Fernsehfilm)
1986: Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers (Stand By Me)
1987: Crazy Moon
1987: Promised Land
1987: The Lost Boys
1987: The Killing Time
1988: Die grellen Lichter der Großstadt (Bright Lights, Big City)
1988: Young Guns
1988: Die Generation von 1969 (1969)
1989: Renegades
1990: Blaze of Glory – Flammender Ruhm (Young Guns II)
1990: Flatliners – Heute ist ein schöner Tag zum Sterben (Flatliners)
1990: Flashback
1990: Chicago Joe und das Showgirl (Chicago Joe and the Showgirl)
1992: No Surrender – Schrei nach Gerechtigkeit (Article 99)
1992: Eine Frage der Ehre (A Few Good Men)
1992: Twin Peaks – Der Film (Fire Walk with Me)
1993: Spurlos (The Vanishing)
1993: Perfect Crimes (Fernsehserie)
1993: Die drei Musketiere (The Three Musketeers)
1993: Last Light
1994: Machen wir’s wie Cowboys (The Cowboy Way)
1996: Im Netz der Verführung (Hourglass)
1996: Auge um Auge (Eye for an Eye)
1996: Die Jury (A Time to Kill)
1996: Freeway
1996: Duke of Groove (Kurzfilm)
1996: Frankie the Fly (The Last Days of Frankie the Fly)
1997: Ort der Wahrheit (Truth Or Consequences, N.M.)
1997: Armitage III: Poly-Matrix
1998: Ground Control
1998: Break Up – Nackte Angst (The Break Up)
1998: Dark City
1998: Die Kriegerin (A Soldier’s Sweetheart)
1999: Visions of Death (After Alice)
1999: Woman Wanted
1999: Unten am Fluss (Watership Down, Fernsehserie)
2000: Ich hab doch nur meine Frau zerlegt (Picking Up the Pieces)
2000: The Right Temptation – Mörderische Versuchung (The Right Temptation)
2002: Desert Saints
2000: Beat
2001: Ring of Fire (Cowboy Up')
2001–2010: 24 (Fernsehserie)
2001: To End All Wars – Die wahre Hölle (To End All Wars)
2002: Nicht auflegen! (Phone Booth)
2002: Behind The Red Door
2002: Dead Heat – Tödliches Rennen (Dead Heat)
2003: Paradies – Die Leidenschaft des Paul Gauguin (Paradise Found)
2004: Taking Lives – Für Dein Leben würde er töten (Taking Lives)
2005: River Queen
2006: The Sentinel – Wem kannst du trauen? (The Sentinel)
2006: Die Simpsons (The Simpsons, Fernsehserie, 2 Folgen, Stimme)
2006: Tierisch wild (The Wild, Stimme)
2008: Mirrors
2008: 24: Redemption (Fernsehfilm)
2008: Dragonlance – Dragons of Autumn Twilight (Stimme)
2009: Monsters vs. Aliens (Stimme)
2010: Twelve (Stimme für Erzähler)
2010: Marmaduke (Stimme für Bosco)
2011: The Confession (Webserie)
2011: Melancholia
2012: The Reluctant Fundamentalist
2012–2013: Touch (Fernsehserie)
2014: Pompeii
2014: 24: Live Another Day (Miniserie)
2014: Metal Gear Solid 5: Ground Zeroes (Computerspiel)
2015: Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain (Computerspiel)
2015: Forsaken
2016: Zoolander 2

Playlist: 
01. Gerard McMann - Cry Little Sister (The Lost Boys) - 04:45
02. James Newton Howard - A Good Day To Die (Flatliners) - 01:58
03. Danny Elfman - Freeway (Freeway) - 02:51
04. Danny Elfman - End Credits (Article 99) - 06:46
05. Jerry Goldsmith - Practice (The Vanishing) - 04:50
06. James Newton Howard - Promised Land Suite (Promised Land) - 06:13
07. Marc Shaiman - Facts And Figures (A Few Good Men) - 02:00
08. Elliot Goldenthal - Pavane For Solace (A Time To Kill) - 02:29
09. Harry Gregson-Williams - NYPD (Phone Booth) - 04:30
10. Trevor Jones - Into The City (Dark City) - 04:48
11. Christophe Beck - The Sentinel (The Sentinel) - 04:42
12. Alan Silvestri - Main Title (Young Guns II) - 02:14
13. Alan Silvestri - Found Our Roar (The Wild) - 02:47
14. Theodore Shapiro - Get Your Boy Back (Zoolander 2) - 04:44
15. Shirley Walker & Hans Zimmer - Track 17 (Chicago Joe & The Showgirl) - 04:04
16. James Newton Howard - End Credits (Eye For An Eye) - 04:11
17. Anthony Marinelli & Brian Banks - US Marshall (Young Guns) - 04:11
18. Sean Callery - 24 Main Title (24 - Seasons 4 & 5) - 04:48
19. Sean Callery - Amnesia (24) - 02:16
20. Philip Glass - Main Titles (Taking Lives) - 02:50
21. Clinton Shorter - I See Death (Pompeji) - 02:45
22. Javier Navarrete - The Mayflower (Mirrors) - 03:18
23. Christopher Lennertz - It's Over/Dogfrontation (Marmaduke) - 04:59
24. Henry Jackman - Tour Of Area 52 (Monsters vs. Aliens) - 04:10
25. Michael Kamen - Main Title (Renegades) - 03:44
26. Karl Jenkins - Blindfold (The River Queen) - 03:33
27. Richard Wagner - Credits [Tristan and Isolde] (Melancholia) - 04:51
28. Jonathan Goldsmith - What I Know How To Do (Forsaken) - 02:49
29. Angelo Badalamenti - Don't Do Anything (I Wouldn't Do) (Twin Peaks - Fire Walk With Me) - 07:21

Sonntag, 19. Juni 2016

Playlist #191 vom 26.06.2016 - COLIN FARRELL Special

Wenn es nach Colin Farrell gegangen wäre, hätte er eine Karriere in der Boygroup Boyzone gemacht, doch beim Casting fiel der leidenschaftliche Sänger durch, so dass er zur Schauspielerei wechseln musste. Mittlerweile hat der irische Schauspieler in seiner gut zwanzigjährigen Karriere bereits mehrmals mit dem Filmemacher Joel Schumacher („Tigerland“, „Nicht auflegen!“, „Die Journalistin“) zusammengearbeitet und für renommierte Regisseure wie Terrence Malick („The New World“), Steven Spielberg („Minority Report“) und Oliver Stone („Alexander“) vor der Kamera gestanden. Zuletzt war er in den Dramen „Winter’s Tale“ und „Miss Julie“ sowie in der hochgelobten Krimi-Serie „True Detective“ zu sehen. Seit dem 23. Juni läuft das Sci-fi-Drama „The Lobster“ in den deutschen Kinos.

Der am 31. Mai 1976 in Castleknock bei Dublin als jüngstes von vier Kindern geborene Farrell besuchte nach dem Fehlschlagen seiner Gesangskarriere eine Schauspielklasse in der National Performing Arts School in Dublin und folgte seiner Schwester Catherine an die Gaiety School of Drama. Nach einer Statistenrolle in dem Low-Budget-Film „Auf der Suche nach Finbar“ und einem Auftritt in Owen McPolins „Drinking Crude“ stand Farrell 1996 für den Vierteiler „Falling for a Dancer“ vor der Kamera und verdiente seinen Lebensunterhalt mit Auftritten in Werbespots.
1998 spielte er im Londoner Donmar Warehouse den autistischen Jungen Richard Delamere in Gary Mitchells Theaterstück „In A Little World Of Our Own“, wo er im Publikum die Aufmerksamkeit von US-Schauspieler Kevin Spacey („American Beauty“, „House Of Cards“) erregte und ihn in der Krimi-Komödie „Ein ganz gewöhnlicher Dieb“ unterbrachte. Bevor Farrell nach Los Angeles zog, um seine Karriere richtig in Gang zu bekommen, spielte er mit Ray Winstone und Tilda Swinton in Tim Roths „War Zone“ und in „Ballykissangel“.
Seine Agentin Lisa Richards sorgte dafür, dass Farrell in die einflussreichste Agentur Creative Artists Agency aufgenommen wurde. Als Joel Schumacher den jungen Schauspieler mit der Hauptrolle in seinem Kriegsdrama „Tigerland“ betraute, erhielt Farrell als aufsässiger Soldat Roland Bozz etliche Preise als bester Schauspieler und Newcomer, u.a. den Boston Society of Film Critics Award und den London Critics Circle Film Award. Das nun hochgehandelte Nachwuchstalent spielte neben Bruce Willis in dem Kriegsfilm „Das Tribunal“ und als Gegenspieler von Tom Cruise in Steven Spielbergs Sci-fi-Thriller „Minority Report“.
Joel Schumacher besetzte Farrell auch in seinem Psycho-Thriller „Nicht auflegen!“ (2002) mit der Hauptrolle. Es folgten weitere Hauptrollen in Roger Donaldsons „Der Einsatz“, wo er an der Seite von Al Pacino einen jungen CIA-Rekruten darstellte, in der Marvel-Verfilmung von „Daredevil“, in dem Cop-Drama „S.W.A.T. – Die Spezialeinheit“, in John Crowleys komödiantischen Drama „Intermission“, in Schumachers Drama „Die Journalistin“ und in der Adaption von Michael Cunninghams Bestseller „Ein Zuhause am Ende der Welt“ (alle 2003). Weitere Höhepunkte in Farrells Karriere stellten die Hauptrolle in Oliver Stones bombastischen Historiendrama „Alexander“, Terrence Malicks eigenwilliger Pocahontas-Version „The New World“, Michael Manns Kinoadaption der Serie „Miami Vice“ und Woody Allens „Cassandras Traum“ dar.
Für seine Hauptrolle in „Brügge sehen … und sterben?“ (2008) wurde Farrell als bester Komödiendarsteller mit dem Golden Globe Award ausgezeichnet. Colin Farrell, der immer wieder mit Drogen – und Sexeskapaden in die Schlagzeilen geriet, übernahm 2009 gemeinsam mit Johnny Depp und Jude Law die Rolle des verstorbenen Heath Ledger in Terry Gilliams „Das Kabinett des Doktor Parnassus“ und spielte 2012 an der Seite von Kate Beckinsale in Len Wisemans Remake von „Total Recall“ sowie zusammen mit Christopher Walken, Sam Rockwell und Woody Harrelson einen Psychopathen in „7 Psychos“. Zuletzt überzeugte er in der zweiten Staffel der hochkarätigen HBO-Serie „True Detective“ und wird demnächst in dem Harry-Potter-Spin-off „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ den Zauberer Garves spielen.
Zurzeit ist Colin Farrell in „The Lobster“ zu sehen. Seine Figur David muss in einer unbestimmten Zukunft in ein Hotel ziehen, nachdem er von seiner Frau verlassen wurde, und hat dort 45 Tage Zeit, unter den anderen weiblichen (oder auch männlichen) Singles einen neuen Partner zu finden. Gelingt ihm das, wird er wieder in die Gesellschaft integriert, scheitert er, wird er in ein Tier seiner Wahl verwandelt, in seinem Fall in den titelgebenden Hummer. Nach etlichen Versuchen, den passenden Partner zu finden, gibt David auf und flieht in den Wald, wo Menschen leben, die bewusst Single sein wollen. Hier trifft er auf eine kurzsichtige Frau (Rachel Weisz), die seine Seelenverwandte zu sein scheint - aber die Regeln der Gruppe verbieten jede körperliche Nähe…

Filmographie:
1996: Ballykissangel (Fernsehserie)
1997: Drinking Crude
1998: Falling for a Dancer (Fernsehserie)
1999: The War Zone
1999: Love in the 21st Century (Fernsehserie)
2000: Ein ganz gewöhnlicher Dieb – Ordinary Decent Criminal (Ordinary Decent Criminal)
2000: Tigerland
2001: American Outlaws
2002: Das Tribunal (Hart’s War)
2002: Minority Report
2002: Nicht auflegen! (Phone Booth)
2003: Der Einsatz (The Recruit)
2003: Daredevil
2003: Die Journalistin (Veronica Guerin)
2003: S.W.A.T. – Die Spezialeinheit (S.W.A.T.)
2003: Intermission
2003: Ein Zuhause am Ende der Welt (A Home at the End of the World)
2004: Alexander
2004: Scrubs – Die Anfänger (Scrubs, Fernsehserie, Folge 4x14)
2005: The New World
2006: Ask the Dust
2006: Miami Vice
2007: Cassandras Traum (Cassandra’s Dream)
2008: Brügge sehen… und sterben? (In Bruges)
2008: Kicking It
2008: Das Gesetz der Ehre (Pride and Glory)
2009: Triage
2009: Das Kabinett des Doktor Parnassus (The Imaginarium of Doctor Parnassus)
2009: Crazy Heart
2009: Ondine – Das Mädchen aus dem Meer (Ondine)
2010: The Way Back – Der lange Weg (The Way Back)
2010: London Boulevard
2011: Kill the Boss (Horrible Bosses)
2011: Fright Night
2012: Total Recall
2012: 7 Psychos (Seven Psychopaths)
2013: Dead Man Down
2013: Epic – Verborgenes Königreich (Epic, Stimme)
2013: Saving Mr. Banks
2014: Winter’s Tale
2014: Fräulein Julie (Miss Julie)
2015: True Detective (Fernsehserie)
2015: The Lobster
2015: Die Vorsehung (Solace)
Playlist:
01. Leonard Cohen - Nevermind (True Detective) - 04:40
02. Damon Albarn - Bank Job (Ordinary Decent Criminal) - 03:52
03. Nathan Larson - Tigerland (Tigerland) - 04:30
04. Heitor Pereira - Montage (Ask The Dusk) - 03:59
05. John Williams - Sean's Theme (Minority Report) - 01:56
06. Rachel Portman - Visser Testifies (Hart's War) - 03:06
07. Danny Elfman - Tara's Chamber (Epic) - 03:03
08. Harry Gregson-Williams - The Killing (Veronica Guerin) - 05:09
09. Harry Gregson-Williams- Center Of Attention (Phone Booth) - 05:40
10. Harry Gregson-Williams - The Scar On Your Hand (Total Recall) - 04:16
11. John Murphy - CDE (Miami Vice) - 02:47
12. Elliot Goldenthal - Don't Shoot Me Baby (S.W.A.T.) - 03:25
13. Mark Isham - Santiago (Pride And Glory) - 04:04
14. Klaus Badelt - CIA Training (The Recruit) - 03:39
15. Jacob Groth - Victor's Theme (Dead Man Down) - 03:28
16. Vangelis - Gardens Of Delight (Alexander) - 05:24
17. Graeme Revell - The Necklace (Daredevil) - 03:19
18. Philip Glass - Howard's Request/In The Apt. (Cassandra's Dream) - 03:28
19. Carter Burwell - Shootout Part 2 (In Bruges) - 02:40
20. Carter Burwell - It Might (Seven Psychopaths) - 04:08
21. James Horner - All Is Lost (The New World) - 08:14
22. Burkhard Dallwitz - Closing Credits (The Way Back) - 07:39
23. Arve Tellefsen - The End (Miss Julie) - 03:52
24. Nick Cave & Kylie Minogue - Where The Wild Roses Grow (The Lobster) - 03:42
25. Vangelis - Roxane's Veil (Alexander) - 04:40
26. Thomas Newman - To My Mother (Saving Mr. Banks) - 03:45
27. Hans Zimmer & Rupert Gregson-Williams - Light As A Feather (Winter's Tale) - 07:42

Sonntag, 5. Juni 2016

Playlist #190 vom 12.06.2016 - NEUHEITEN 2016 (3)

Eine bunte Palette an Filmgenres, filmmusikalischen Stilen und ebensolchen Komponisten und Soundtracks gibt es in der dritten Neuheiten-Sendung in diesem Jahr zu hören. Dabei treffen Hollywood-Größen wie James Newton Howard, Danny Elfman und Alexandre Desplat auf vertraute Namen wie Brian Tyler, Alberto Iglesias, Harry Gregson-Willams und Carter Burwell, aber auch Newcomer wie Adam McKenzie, Vince Pope und Fredrika Stahl sorgen für interessante Beiträge.

Vier Jahre nach dem erfolgreichen Fantasy-Film „Snow White and the Huntsman“ komponierte James Newton Howard auch die epische Musik zum Sequel „The Huntsman & The Ice Queen“, wobei sich mächtige Orchesterarrangements mit sehr lyrischen Passagen auf vielschichtige Weise abwechseln. Und auch Danny Elfman hat in „Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln“ Themen aufgegriffen, die er vor sechs Jahren in Tim Burtons 3D-Abenteuer „Alice im Wunderland“ entworfen hatte.
Wie erfolgreich das Fantasy-Genre auch mit seinen Comic-Adaptionen in Hollywood ist, beweisen auch die Sequels zu den Marvel-Verfilmungen der „X-Men“- und „Captain America“-Reihe. Bryan Singer, der mit „X-Men: Apocalypse“ bereits den vierten Film der Reihe inszenierte, hat dabei wieder auf die Talente seines langjährigen Weggefährten und Freundes John Ottman zurückgegriffen, der für den Film nicht nur die bombastische, mit mächtigen Chorälen garnierte Musik komponierte, sondern auch für den Schnitt verantwortlich gewesen ist.
Auch Henry Jackman ist Wiederholungstäter, versorgte bereits „The Return Of The First Avenger“ vor zwei Jahren mit einem turbulenten Score und ist auf dem Soundtrack zu „The First Avenger: Civil War“ durchaus mit ein paar ruhigeren Stücken wie dem abschließenden „Adagio“ zu hören. Darüber hinaus komponierte der Hans-Zimmer-Schützling auch die Musik zum Videospiel „Uncharted 4: A Thief’s End“ und produzierte den Score eines weiteren vielversprechenden Talents aus der Zimmer-Schmiede, nämlich Dominic Lewis‘ Musik zu Jodie Fosters Regiearbeit „Money Monster“.
Der elektronisch groovende Score untermalt einen Thriller, in dem George Clooney den Anlageexperten Lee Gates spielt, der sogar seine eigene Fernsehsendung hat und vor laufender Kamera von einem Familienvater gekidnappt wird, der nach einem schlechten Investitionstipp sein ganzes Vermögen verzockt hat.
Der achtfach Oscar-nominierte Alexandre Desplat („The Queen“, „The King’s Speech“), der immerhin für „Grand Budapest Hotel“ auch einmal die begehrte Trophäe gewinnen konnte, ist gleich mit drei neuen, sehr unterschiedlichen Arbeiten zu hören. So untermalte er in Stephen Frears‘ Biopic „Florence Foster Jenkins“ das Leben der gleichnamigen, von Meryl Streep gespielten Opernsängerin, die bei den Kritikern als schlechteste Vertreterin ihrer Zunft gegolten hat und 1944 in der berühmten Carnegie Hall auftreten wollte. Außerdem kreierte er die musikalischen Themen zur Netflix-Serie „Marseille“ mit Gérard Depardieu in der Hauptrolle und den Score zu Raymond Depardons Dokumentarfilm „Les Habitants“.
Besonders bemerkenswert ist der Score, den die schwedische Singer-Songwriterin Fredrika Stahl für „Tomorrow – die Welt ist voller Lösungen“ komponiert hat, einen Dokumentarfilm, mit dem sich die Aktivistin Cyril Dion und die Schauspielerin Mélanie Laurent auf die Suche nach intelligenten Lösungen gegen den prophezeiten Kollaps des Ökosystems in den nächsten vierzig Jahren machen.
„Es gibt kein musikalisches Hauptthema, jeder Ort, den der Film besucht, hat sein eigenes. Es war Cyrils Wunsch, die Szenenwechsel zu untermalen, die während ihrer Reise zustande gekommen sind“, beschreibt die Komponistin im Booklet des bei Sony Classical erschienen Soundtracks, der neben instrumentalen Stücken auch wundervolle Indie-Pop-Jazz-Songs enthält. „Wie ‚The World to Come‘ wurden die anderen Songs des Soundtracks nicht mit den Bildern vor meinen Augen geschrieben. Cyril rief mich an, um über die verschiedenen Themen zu sprechen, die der Film berührt, um einen Rahmen für meine Songs zu etablieren.“ 
Playlist:
01. James Newton Howard - The Children Arrive (The Huntsman: Winter's War) - 05:03
02. Danny Elfman - Alice (Alice Through The Looking Glass) - 06:35
03. John Ottman - Moira's Discovery/Apocalypse Awakes (X-Men: Apocalypse) - 04:35
04. Henry Jackman - Adagio (Captain America: Civil War) - 02:19
05. Henry Jackman - Epilogue (Uncharted 4: A Thief's End) - 03:18
06. Alex Heffes - Aftermath (Bastille Day) - 03:59
07. Alex Heffes - From Here To Eternity (11.22.63) - 04:01
08. Coby Brown - Opening Titles (The Man Who Knew Infinity) - 04:23
09. Alexandre Desplat - McMoon (Florence Foster Jenkins) - 02:25
10. Alexandre Desplat - Les Habitants 2 (Les Habitants) - 02:07
11. Alexandre Desplat - Maladie De Rachel (Marseille) - 02:56
12. Harry Gregson-Williams - Confirmation (Confirmation) - 05:52
13. Carter Burwell - Smother Beach (The Family Fang) - 03:06
14. John Swihart - Swingset (A Light Beneath Their Feet) - 03:43
15. Aaron Zigman - Martha Is In (Mr. Right) - 04:54
16. Adam McKenzie - A New Beginning (Standing On Water) - 02:58
17. Cliff Martinez - Messenger Walks Among Us (The Neon Demon) - 06:13
18. Vince Pope - Life And Death (Undercover) - 03:20
19. Dominic Lewis - Outside World (Money Monster) - 05:06
20. Brian Tyler & Keith Powers - Waves Of Intuition (Criminal) - 02:49
21. Danny Elfman & The Newton Brothers - What Happens When He Dreams (Before I Wake) - 02:58
22. Jeff Beal - Hope He Dies (House Of Cards - Season 4) - 04:05
23. Pascal Gaigne - El olivo, Pt. 2 (El Olivo) - 04:03
24. Martin Phipps - St. Petersberg (War & Peace) - 03:16
25. Rachel Portman - Katya's Letter (Despite The Falling Snow) - 05:00
26. Fredrika Stahl - Planting Children (Tomorrow) - 02:46
27. Jeff Beal - A Very Long Moment (The Salvage Men) - 06:01
28. Johan Söderqvist - Department Q at Work (Absent One) - 03:41
29. Alberto Iglesias - Epilogo (Julieta) - 06:39

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