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Montag, 3. März 2014

DIE 4. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 07./08.03.2014 - MADELEINE STOWE Special

Nach ihrem letzten Kinofilm „Octane – Heißer Verdacht“ (2003) ist es richtig ruhig um die amerikanische Schauspielerin Madeleine Stowe geworden, nachdem sie 1987 mit der Krimi-Komödie „Die Nacht hat viele Augen“ ihren Durchbruch feiern durfte und vor allem in den 90er-Jahren große Erfolge für sich verbuchen konnte. Mit ihrer Rolle als Victoria Grayson in der erfolgreichen Fernsehserie „Revenge“ ist Madeleine Stowe allerdings wieder gut im Geschäft.

Eigentlich wollte die am 18. August 1958 in Los Angeles, Kalifornien, als älteste von drei Schwestern geborene Madeleine Stowe Konzertpianistin werden, doch nachdem ihr Klavierlehrer 1976 starb, studierte sie Film und Journalismus an der Universität von Südkalifornien. Sie brach das Studium aber bald ab und spielte am Theater Solaris in Beverly Hills, wo sie von einem Filmagenten entdeckt wurde, der ihr die ersten Rollen in Fernsehfilmen vermittelte.
Nach ihrem Fernsehdebüt „The Nativity“ (1978) und ihrem Kinoeinstand mit „Bis zum letzten Schuss“ (1981) folgten verschiedene Nebenrollen, ehe Stowe 1987 der Durchbruch in der Krimikomödie „Die Nacht hat viele Augen“ gelang. Es folgten Hauptrollen in Tony Scotts Rache-Drama „Revenge“ (1990), in dem Psychothriller „Fatale Begierde“ (1992) und in Michael Manns „Der letzte Mohikaner“ (ebenfalls 1992), außerdem in den beiden Psychothrillern „Blink“ und „China Moon“ (beide 1994).
Robert Altman engagierte die attraktive Darstellerin in seinem Episodendrama „Short Cuts“, Terry Gilliam besetzte sie als Psychiaterin in seinem Sci-Fi-Film „12 Monkeys“ an der Seite von Brad Pitt und Bruce Willis. Zwischen 1998 und 2002 war Stowe noch in so unterschiedlichen Werken wie dem Episoden-Liebes-Drama „Leben und lieben in L.A.“, dem Militär-Thriller „Wehrlos – Die Tochter des Generals“ und dem Kriegsdrama „Wir waren Helden“ zu sehen, danach wurde sie nur noch für vereinzelte Fernsehfilme engagiert, bis sie 2011 eine Hauptrolle in der Fernsehserie „Revenge“ angeboten bekam.

Filmographie: 
1978: The Nativity (Fernsehfilm)
1978: The Deerslayer (Fernsehfilm)
1980: Geliebtes Land (Beulah Land, Fernsehserie)
1980: Unsere kleine Farm (Little House on the Prairie, Fernsehserie, 1 Episode)
1981: The Gangster Chronicles (Fernsehserie)
1981: Bis zum letzten Schuss (Gangster Wars)
1984: Amazons (Fernsehfilm)
1986: Blut und Orchideen (Blood & Orchids, Fernsehfilm)
1987: Die Nacht hat viele Augen (Stakeout)
1989: Tropical Snow
1989: Drei Betten für einen Junggesellen (Worth Winning)
1990: Revenge – Eine gefährliche Affäre (Revenge)
1990: Die Spur führt zurück – The Two Jakes (The Two Jakes)
1991: Closet Land
1992: Fatale Begierde (Unlawful Entry)
1992: Der letzte Mohikaner (The Last of the Mohicans)
1993: Die Abservierer (Another Stakeout)
1993: Short Cuts
1994: Blink: Tödliche Augenblicke (Blink)
1994: China Moon (alternativ: Eine heiße Affäre)
1994: Bad Girls
1995: 12 Monkeys (Twelve Monkeys)
1998: Leben und lieben in L.A. (Playing by Heart)
1998: Wunsch & Wirklichkeit (The Proposition)
1999: Wehrlos – Die Tochter des Generals (The General’s Daughter)
2002: Impostor
2002: The Magnificent Ambersons (Fernsehfilm)
2002: Wir waren Helden (We Were Soldiers)
2002: Avenging Angelo
2003: Octane – Grausamer Verdacht (Octane)
2005: Saving Milly (Fernsehfilm)
2006: Southern Comfort (Fernsehfilm)
2007: Raines (Fernsehserie, 6 Episoden)
2009: The Christmas Hope (Fernsehfilm)
2011-?: Revenge (Fernsehserie)
Playlist:
01. James Horner - End Credits (Unlawful Entry) - 04:22
02. Jack Nitzsche - Love Theme (Revenge) - 04:42
03. Stephen Endelman - The First Kiss (The Proposition) - 03:22
04. John Barry - Remembering Chet (Playing By Heart) - 04:07
05. Mark Isham - Opening Sequence (Impostor) - 03:58
06. Orbital - Through The Night (Octane) - 05:17
07. Brad Fiedel - Emma's Eyes (Blink) - 03:51
08. Carter Burwell - Exercise In Darkness (The General's Daughter) - 04:28
09. Jerry Goldsmith - Bank Job (Bad Girls) - 04:54
10. Trevor Jones - Promentory (The Last Of The Mohicans) - 06:13
11. Nick Glennie-Smith - End Credits (We Were Soldiers) - 06:34
12. iZler - I Am Amanda Clarke (Revenge) - 07:23

Samstag, 4. Januar 2014

Playlist #128 vom 12.01.2014 - ROBERT REDFORD Special

Robert Redford zählt nicht nur zu den bekanntesten Schauspielern seiner Generation, längst hat er sich auch als Regisseur und Umweltschützer einen Namen gemacht. Besonders produktiv ist er seit seinen ersten Fernsehauftritten im Jahr 1960 (in Serien wie „Maverick“, „Rescue 8“, „Playhouse 90“, „Perry Mason“ und „Tate“) allerdings nicht gewesen. Nachdem Redford 2007 mit „Von Löwen und Lämmern“ seinen letzten Film inszeniert hatte, meldete er sich erst 2012 mit dem Polit-Thrillerdrama „The Company You Keep“ zurück und ist aktuell in dem Abenteuer-Drama „All Is Lost“ in den deutschen Kinos zu sehen.

Der am 18. August 1936 im kalifornischen Santa Monica geborene Robert Redford wuchs in einfachen Verhältnissen auf, erhielt 1955 als herausragender Baseballspieler ein Stipendium der University of Colorado, doch brachen seine sportlichen und schulischen Leistungen nach dem Tod seiner Mutter ein. Nach dem Verlust seines Stipendiums jobbte Redford u.a. auf Ölfeldern und ging schließlich nach Europa, wo er in Paris und Florenz mehrere Kunstakademien besuchte. Nach seiner Rückkehr in die USA 1958 studierte Redford Theaterdesign am New Yorker Pratt Institute und entdeckte ab 1959 an der American Academy of Dramatic Arts seine Leidenschaft für die Schauspielerei. Während er auf den Theaterbühnen schnell Erfolge feiern konnte, entwickelte sich seine Filmkarriere eher schleppend. Nachdem er 1960 diverse Auftritte in TV-Serien hatte, konnte er 1962 in „Hinter feindlichen Linien“ sein Leinwanddebüt feiern, doch erst 1967 wurde er in „Barfuß im Park“ einem größeren Publikum bekannt und zwei Jahre später in George Roy Hills Westernkomödie „Zwei Banditen“ an der Seite von Paul Newman zum Superstar. Diesen Erfolg konnte das Trio 1973 mit der Gaunerkomödie „Der Clou“ wiederholen. Zu dieser Zeit begann auch Robert Redfords erfolgreiche Zusammenarbeit mit Regisseur Sydney Pollack. In „Jeremiah Johnson“ (1972) spielte Redford einen zivilisationsmüden Trapper, 1973 wurde das Liebesdrama „So wie wir waren“ ebenso zum Kassenschlager wie Pollacks Polit-Thriller „Die drei Tage des Condor“ (1975), womit Redford zum erfolgreichsten Filmstar avancierte. Fortan nutzte Redford seine Popularität, um Filme zu produzieren, die seine liberale politische Haltung reflektierten, wie z.B. „Die Unbestechlichen“ von Alan J. Pakula.
„Ob er als ‚Der große Gatsby‘ im pinkfarbenen Anzug vor den Herrenhäusern der Ostküste steht, sich in ‚Jenseits von Afrika‘ mit Jägerschlapphut an Löwen heranpirscht oder in ‚Die Unbestechlichen‘ mit hochgekrempelten Hemdsärmeln seine Enthüllungsartikel in die Schreibmaschine hackt – alle Redford-Figuren sind zunächst einmal Inkarnationen seiner selbst“, befand Katja Nicodemus in „Die Zeit“ (46/2007).
Mit „Der große Gatsby“ (1974) und „Tollkühne Flieger“ (1975) konnte der Womanizer zwar nicht mehr ganz an die vorangegangenen Erfolge anknüpfen, doch durch den von ihm erstmals produzierten Polit-Thriller „Die Unbestechlichen“ (1976), mit dem Regisseur Alan J. Pakula den durch die Journalisten Bob Woodward (Redford) und Carl Bernstein (Dustin Hoffman) aufgedeckten Watergate-Skandal thematisierte, war Redford wieder ganz oben.
Es folgten noch Auftritte in dem stargespickten Kriegsfilm „Die Brücke von Arnheim“ (1977) und in Sydney Pollacks „Der elektrische Reiter“ (1979), ehe Redford 1980 mit dem Sozialdrama „Eine ganz normale Familie“ sein Regiedebüt feierte und seinen ersten Oscar in Empfang nehmen konnte. 1980 gründete Redford in seiner Heimat Utah das Sundance Institute, das sich der Förderung unabhängiger Filmemacher und ihrer Werke verschrieb. Das 1984 erstmals ins Leben gerufene Sundance Film Festival ist längst zum wichtigsten Treffpunkt der amerikanischen Independent-Filmer avanciert.
In den 80er und 90er Jahren war Redford nur noch sporadisch auf der Leinwand zu bewundern. 1980 spielte er in „Brubaker“ einen idealistischen Gefängnisdirektor, 1985 folgte das von Sydney Pollack inszenierte Liebesdrama „Jenseits von Afrika“, ein Jahr später das romantische Thriller-Drama „Staatsanwälte küsst man nicht“, ehe 1990 mit „Havanna“ die sechste und letzte Zusammenarbeit mit Sydney Pollack über die Bühne ging. In „Sneakers“ spielte Redford 1992 den Chef einer Bande von High-Tech-Einbruchsspezialisten, außerdem führte er nach „Eine ganz normale Familie“ und „Milagro – Der Krieg im Bohnenfeld“ (1988) bei dem Drama „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ zum dritten Mal Regie, die den Anfang der langjährigen Zusammenarbeit mit Komponist Mark Isham markierte, der auch Redfords „Quiz Show“ (1994), das Politdrama „Von Löwen und Lämmern“ (2007) und „Die Lincoln-Verschwörung“ (2010) vertonte. 1993 machte Redford Demi Moore „Ein unmoralisches Angebot“, 1996 mimte er neben Michelle Pfeiffer in „Aus nächster Nähe“ einen Fernsehjournalisten. 1998 führte er Regie bei der Bestseller-Verfilmung von „Der Pferdeflüsterer“, im Jahr 2000 bei dem Drama „Die Legende von Bagger Vance“.
Redford inszeniert seine Filme sehr entschleunigt und rhythmisch vielseitig. Dabei geht er sehr musikalisch vor.
„Ich komponiere meine Filme so, wie ich auch Musik höre. Ein Teil der Konzeption von ‚Ordinary People‘ war der Kanon von Pachelbel. In ‚The Horse Whisperer‘ war es das Dvorák-Concerto, das sich während der Montagesequenz über ein Gitarrenriff in ein Western-Stück verwandelt. Von den langen, arbeitsamen Tagen der Streichermusik zu den schnellen, dissonanten Klängen des Pferdetrainings“, erklärte Redford im Interview mit Daniel Kothenschulte („Nachbesserungen am amerikanischen Traum. Der Regisseur Robert Redford“, Schüren, S. 173). „Einige Filme wurden durch den Rhythmus des Sujets bestimmt. ‚Ordinary People‘ war so langsam und finster, die Langsamkeit, in der man die Mutter aus ihrer eingefahrenen Rolle stößt und die des Heilungsprozesses. Der Pachelbel-Kanon wird zu Beginn auf einem Finger gespielt. Am Ende, wenn es zur Konfliktlösung kommt, spielt dann das ganze Orchester.“ 
2002 erhielt Redford den Ehre-Oscar für sein Lebenswerk. Nun spielt er in J.C. Chandors Ein-Mann-Stück „All Is Lost“ einen Segler, der auf dem Indischen Ozean von einem Container gerammt wird und folglich auf seinem stark lädierten Schiff ums Überleben kämpft.

Filmographie: 
1960: Maverick (Fernsehserie, Folge 03x23)
1962: Hinter feindlichen Linien (War Hunt)
1965: Lage hoffnungslos, aber nicht ernst (Situation Hopeless…But Not Serious)
1965: Verdammte, süße Welt (Inside Daisy Clover)
1966: Dieses Mädchen ist für alle (This Property is Condemned)
1966: Ein Mann wird gejagt (The Chase)
1967: Barfuß im Park (Barefoot in the Park)
1969: Zwei Banditen (Butch Cassidy and the Sundance Kid)
1969: Blutige Spur (Tell Them Willie Boy Is Here)
1969: Schußfahrt (Downhill Racer)
1970: Stromer der Landstraße (Little Fauss and Big Halsy)
1972: Jeremiah Johnson
1972: Vier schräge Vögel (The Hot Rock)
1972: Bill McKay – Der Kandidat (The Candidate)
1973: Der Clou (The Sting)
1973: So wie wir waren (The Way We Were)
1974: Der große Gatsby (The Great Gatsby)
1975: Die drei Tage des Condor (Three Days of the Condor)
1975: Tollkühne Flieger (The Great Waldo Pepper)
1976: Die Unbestechlichen (All the President’s Men)
1977: Die Brücke von Arnheim (A Bridge Too Far)
1979: Der elektrische Reiter (The Electric Horseman)
1980: Brubaker
1980: Eine ganz normale Familie (Ordinary People, Regie)
1984: Der Unbeugsame (The Natural)
1985: Jenseits von Afrika (Out of Africa)
1986: Staatsanwälte küsst man nicht (Legal Eagles)
1988: Milagro – Der Krieg im Bohnenfeld (The Milagro Beanfield War, auch Regie)
1990: Havanna (Havana)
1992: Sneakers – Die Lautlosen (Sneakers)
1992: Aus der Mitte entspringt ein Fluß (A River Runs Through It, Regie)
1993: Ein unmoralisches Angebot (Indecent Proposal)
1994: Quiz Show (Regie)
1996: Aus nächster Nähe (Up Close & Personal)
1998: Der Pferdeflüsterer (The Horse Whisperer, auch Regie)
2000: Die Legende von Bagger Vance (Bagger Vance)
2001: Die letzte Festung (The Last Castle)
2001: Spy Game – Der finale Countdown (Spy Game)
2004: Anatomie einer Entführung (The Clearing)
2005: Ein ungezähmtes Leben (An Unfinished Life)
2007: Von Löwen und Lämmern (Lions for Lambs, auch Regie)
2010: Die Lincoln Verschwörung (The Conspirator, Regie)
2012: The Company You Keep – Die Akte Grant (The Company You Keep, auch Regie)
2013: All Is Lost

Playlist:
01. Alexander Ebert - The Invisible Man (All Is Lost) - 05:54
02. John Rubinstein & Tim McIntire - Overture/Spirits Landing/"Jeremiah Johnson" (Jeremiah Johnson) - 07:42
03. Dave Grusin - Condor! (Three Days of the Condor) - 03:33
04. David Shire - Finale and End Title (All the President's Men) - 02:48
05. Lalo Schifrin - Theme from Brubaker (Brubaker) - 03:47
06. John Barry - I Had A Farm (Out of Africa) - 03:12
07. John Barry - Main Theme (Indecent Proposal) - 04:40
08. Dave Grusin - Night-Walk (Havana) - 03:26
09. James Horner - "Too Many Secrets" (Sneakers) - 06:17
10. Mark Isham - Haunted By Waters (A River Runs Through It) - 04:18
11. Mark Isham - Televion On Trial (Quiz Show) - 03:06
12. Thomas Newman - Up Close (Up Close & Personal) - 02:45
13. Thomas Newman - Runaway Meadow (The Horse Whisperer) - 03:01
14. Rachel Portman - Savannah Needs A Hero (The Legend Of Bagger Vance) - 04:56
15. Harry Gregson-Williams - Su-Chou Prison (Spy Game) - 05:00
16. Craig Armstrong - The Clearing Main Theme - Orchestral Version (The Clearing) - 03:08
17. Thomas Newman - End Title (The Horse Whisperer) - 03:42
18. Deborah Lurie - Main Title (An Unfinished Life) - 03:29
19. Christopher Young - Unfinished Life (An Unfinished Life) - 03:27
20. Mark Isham - Last Shift (Lions For Lambs) - 04:58
21. Thomas Newman - Grace (The Horse Whisperer) - 03:05
22. Alexander Ebert - All Is Lost (All Is Lost) - 04:30
23. James Horner - Main Title (Sneakers) - 03:00
24. Cliff Martinez - Somewhere Someone Knows Something (The Company You Keep) - 04:25 
25. Harry Gregson-Williams - Operation Dinner Out (Spy Game) - 04:49
26. John Barry - Karen's Journey Starts (Out of Africa) - 03:41
27. Craig Armstrong - You Need A Sign Of Life (The Clearing) - 05:38

Soundtrack Adventures with ROBERT REDFORD @ Radio ZuSa 12-01-2014 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Donnerstag, 1. November 2012

Playlist # 97 vom 04.11.2012 - JAMES BOND Special

Mit dem Kinostart des neuen 007-Abenteuers „Skyfall“ feiert James Bond sein imponierendes 50. Jubiläum. In all diesen Jahren hat der wohl berühmteste Geheimagent der Welt nicht nur die exotischsten Schauplätze in aller Welt gesehen, die übelsten Schurken bekämpft und die schönsten Frauen betört, er hat auch viele Gesichter in Form ganz unterschiedlicher Schauspieler erhalten und auch in musikalischer Hinsicht etliche Metamorphosen durchlebt.

Erdacht hat sich die Figur James Bond der britische Autor und Geheimdienstler Ian Fleming nach dem Vorbild des britischen Marineoffiziers Patrick Dalzel-Job, den Namen entlieh sich der begeisterte Vogelkundler vom bekannten Ornithologen James Bond. Fleming schrieb zwischen 1953 und 1966 zwölf Romane und zwei Kurzgeschichtensammlungen mit James Bond als Titelhelden. Zwar ließen sich Flemings Romane mit dem schlichten Motto „Bond, Blondinen und Bomben“ zusammenfassen, doch allein bis 1964 verkauften sich die Romane „Leben und sterben lassen“, „Moonraker“, „Diamantenfieber“, „Liebesgrüße aus Moskau“ und „Dr. No“ in elf Sprachen 40 Millionen mal.
Dass die Bücher gerade in England ein so großer Erfolg waren, wird damit begründet, dass das Land nach dem Krieg gegen Nazi-Deutschland hochverschuldet war und außenpolitisch kaum noch eine Rolle spielte. Nachdem die britische Kultur und Gesellschaft weitgehend verödet war, bot James Bond die willkommene Abwechslung: „Er hatte alles, was die britischen Leser nicht hatten: Abenteuer, Luxus, Mut, freien Sex. Fleming achtete sehr darauf, Bond mit teuren Produkten zu umgeben. – er trug die Rolex Oyster Perpetual am Handgelenk, trank nur Kaffee von De Bry aus der New Oxford Street und aß morgens Eier von French-Maran-Hennen, bevor er seine erste Morland-Zigarette mit den drei Goldringen rauchte. Sein Bond machte wie selbstverständlich alles, wovon die Leser nur zu träumen wagten. Und als immer siegreicher Spion reiste er um die Welt und gab dem britischen Geheimdienst die Bedeutung zurück, die dieser nicht mehr hatte“, fasst Jochen Siemens in dem STERN-Special „50 Jahre James Bond“ (Stern-Edition 2/2012, S. 54) zusammen.
Während die ersten James-Bond-Filme in den 60er und 70er Jahren noch recht eng an Ian Flemings Vorlagen orientiert waren, entstanden die nachfolgenden Romane in der Regel erst nach den Drehbüchern. Der Siegeszug von James Bond begann 1961, als die Produzenten Harry Saltzman und Albert R. Broccoli die Filmrechte an Flemings Büchern erwarben, die Produktionsgesellschaft Eon Productions Ltd. gründeten und 1962 mit „Dr. No“ den ersten James-Bond-Film auf die Leinwand brachten. Bis dahin war es aber ein langer Weg. Hollywood war der Stoff eigentlich zu britisch, weder Schauspieler noch Regisseure ließen sich für die Verfilmung finden. Sean Connery war eigentlich nur dritte Wahl, Terence Young übernahm schließlich die Regie. Gerade mal eine Million Dollar standen den Produzenten damals zur Verfügung. Zum Vergleich: Der letzte Bond-Film „Ein Quantum Trost“ hatte ein Budget von 200 Millionen Dollar zur Verfügung.
Trotz des schwierigen Beginns entwickelte sich die James-Bond-Reihe schnell zu einem Markenzeichen mit hohem Wiedererkennungswert. Die Filme sprachen durch ihre Mischung aus Action, Witz und Erotik ein breites Publikum an, das sich auf bewährte Zutaten verlassen konnte: Vom MI6-Geheimdienstchef „M“ erhält Wodka-Martini-Trinker James Bond seine gefährlichen Aufträge, mit Sekretärin Moneypenny bleibt aber stets noch Zeit für ein ironisches Geplänkel, bevor Superbastler Q dem Agenten mit der Lizenz zum Töten die neusten Spielzeuge mit versteckten Waffen präsentiert. Dabei gehen die James-Bond-Filme durchaus mit der Zeit. Während die ersten Filme noch vom Kalten Krieg geprägt waren, wurden später die psychopathischen Kriminellen der weltpolitischen Großwetterlage angepasst. Mittlerweile drängen sich Themen wie internationaler Terrorismus, die Macht der Medien oder der Kampf um Rohstoffe in den Vordergrund.
Neben den schon früh etablierten Erfolgskomponenten (Bond-Girls, subtiler Humor, unsinnige Agentenspielzeuge) gesellte sich bereits mit dem ersten Bond-Film eine weitere hinzu: Die Musik. Das von Monty Norman komponierte James-Bond-Thema überzeugte die Produzenten zwar von der Melodie her, doch das antiquierte pseudo-orientalische Folklore-Arrangement musste zwingend überarbeitet werden. Auftritt John Barry.
Der hatte sich als Arrangeur und Trompetensolist bereits einen Namen in ambitionierten Jazz-Ensembles gemacht und mit dem 1960 veröffentlichten Soundtrack-Album „Beat Girl“ einen Überraschungserfolg landen können. Außerdem war er mit seiner Gruppe John Barry Seven als Studioensemble für zahllose Singlehits präsent und erspielte sich den Ruf, immer eine Lösung in musikalischen Notsituationen finden zu können, und so machte er sich auch bei Monty Normans James-Bond-Thema an die Arbeit: „Bläsersätze à la Stan Kenton, eine tief dröhnende Twangy-Gitarre wie beim populären US-Rocker Duane Eddy, leichtfüßiger Wechsel in der Rhythmisierung zwischen Rock & Roll und Swing … Perfekt! All dies hatte Barry schon bei seinen früheren Produktionen ausprobiert, aber noch nie hatte er das so präzise, so stimmig, so richtig hinbekommen. Es war die alte Geschichte: Der Komponist pfeift eine Melodie, und der Arrangeur macht einen Hit daraus“, resümiert Götz Alsmann im bereits erwähnten STERN-Special (S. 107).
John Barry komponierte auch für die nächsten James-Bond-Abenteuer „Liebesgrüße aus Moskau“ (1963), „Goldfinger“ (1964), „Feuerball“ (1965), „Man lebt nur zweimal“ (1967) und „Diamantenfieber“ (1971) die Filmmusik, jeweils begleitet von fast unsterblichen Titelsongs, die von Stars wie Tom Jones („Thunderball“), Shirley Bassey („Goldfinger“, „Diamonds Are Forever“, „Moonraker“), Louis Armstrong („We Have All The Time In The World“), Nancy Sinatra („You Only Live Twice“) oder Paul McCartney („Live And Let Die“) interpretiert wurden.
Mit seiner unorthodoxen Mischung aus Pop, Jazz und Klassik schuf Barry eine ebenso romantische wie spannungsgeladene Musik, die zum Markenzeichen der James-Bond-Filme werden sollte. Dabei blieb er über die Jahre hinweg musikalisch auf dem Laufenden, setzte für „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ (1969) beispielsweise einen Moog-Synthesizer ein und arbeitete bei „Der Hauch des Todes“ (1987) mit den Pretenders zusammen. Mit den Jahren verlor John Barry aber offensichtlich die Lust, immer wieder die gleiche Art von Musik für das erfolgreiche wie vorhersehbare Franchise zu produzieren, und nachdem zwischenzeitlich Komponisten wie George Martin („Leben und sterben lassen“), Bill Conti („In tödlicher Mission“) und Marvin Hamlisch („Der Spion, der mich liebte“) an der Filmreihe arbeiten durften, stieg Barry 1987 nach „Der Hauch des Todes“ endgültig aus, um Jüngeren das Feld zu überlassen. Michael Kamen („Lizenz zum Töten“) und Eric Serra („Goldeneye“) konnten allerdings längst nicht an das Niveau der Barry-Musiken heranreichen, bevor David Arnold ab „Der Morgen stirbt nie“ jene Action-Elemente in die James-Bond-Soundtracks brachte, die man in Hollywood längst gewohnt gewesen ist.
Arnold produzierte ein Album namens „Shaken And Stirred“, das mit modernen Interpreten wie Leftfield, Propellerheads oder LTJ Bukem klassische James-Bond-Melodien in neuem Gewand erstrahlen ließ. MGM Music und die Bond-Produzenten waren von dem Ergebnis so angetan, dass sie David Arnold für die nächste Generation von James-Bond-Filmen anheuerten. Er komponierte auch die Scores zu „Die Welt ist nicht genug“, „Stirb an einem anderen Tag“, „Casino Royale“ und „Ein Quantum Trost“. Dazu durften Popstars wie Sheryl Crow („Tomorrow Never Dies“), Garbage („The World Is Not Enough“) und nun Adele (“Skyfall”) die Titelsongs trällern und mit zeitgenössischem Sound unterlegen.
Mittlerweile ist eine neue Tradition in der James-Bond-Reihe angebrochen. Nach „Casino Royale“ (2006) und „Ein Quantum Trost“ (2008) steht der smarte Daniel Craig in „Skyfall“ zum dritten Mal als James Bond vor der Kamera. Musikalisch wird er dabei erstmals von Thomas Newman begleitet, der mit Regisseur Sam Mendes bereits erfolgreich an Meisterwerken wie „American Beauty“, „Road To Perdition“ und „Zeiten des Aufruhrs“ zusammengearbeitet hat.

Filmographie: 
1. Dr. No (1962 - Sean Connery)
2. Liebesgrüße aus Moskau (From Russia With Love, 1963 - Sean Connery)
3. Goldfinger (1964 - Sean Connery)
4. Feuerball (Thunderball, 1965 - Sean Connery)
5. Man lebt nur zweimal (You Only Live Twice, 1967 - Sean Connery)
6. Im Geheimdienst Ihrer Majestät (On Her Majesty's Secret Service, 1969 - George Lazenby)
7. Diamantenfieber (Diamonds Are Forever, 1971 - Sean Connery)
8. Leben und sterben lassen (Live and Let Die, 1973 - Roger Moore)
9. Der Mann mit dem goldenen Colt (The Man with the Golden Gun, 1974 - Roger Moore)
10. Der Spion, der mich liebte (The Spy Who Loved Me, 1977 - Roger Moore)
11. Moonraker (1979 - Roger Moore)
12. In tödlicher Mission (For Your Eyes Only, 1981 - Roger Moore)
13. Octopussy (1983 - Roger Moore)
14. Im Angesicht des Todes (A View to a Kill, 1985 - Roger Moore)
15. Der Hauch des Todes (The Living Daylights, 1987 - Timothy Dalton)
16. Lizenz zum Töten (Licence to Kill, 1989 - Timothy Dalton)
17. GoldenEye (1995 - Pierce Brosnan)
18. Der Morgen stirbt nie (Tomorrow Never Dies, 1997 - Pierce Brosnan)
19. Die Welt ist nicht genug (The World is Not Enough, 1999 - Pierce Brosnan)
20. Stirb an einem anderen Tag (Die Another Day, 2002 - Pierce Brosnan)
21. Casino Royale (2006 - Daniel Craig)
22. Ein Quantum Trost (Quantum of Solace, 2008 - Daniel Craig)
23. Skyfall (2012 - Daniel Craig)

Inoffizielle Filme 
- Casino Royale (1954 - Barry Nelson)
- Casino Royale (1967 - David Niven & Peter Sellers)
- Sag niemals nie (Never Say Never Again, 1983 - Sean Connery)

Playlist:
1 Adele - Skyfall (Skyfall) - 04:44
2 John Barry - 007 Takes The Lektor (From Russia With Love) - 03:00
3 John Barry - Alpine Drive - Auric's Factory (Goldfinger) - 04:27
4 John Barry - Death Of Fiona (Thunderball) - 02:33
5 John Barry - Mountains And Sunsets (You Only Live Twice) - 03:11
6 Shirley Bassey - Goldfinger (Goldfinger) - 02:46
7 Nancy Sinatra - You Only Live Twice (You Only Live Twice) - 02:44
8 Sheena Easton - For Your Eyes Only (For Your Eyes Only) - 03:02
9 Tom Jones - Thunderball (Thunderball) - 03:00
10 John Barry - Battle At Piz Gloria (On Her Majesty's Secret Service) - 04:03
11 John Barry - 007 And Counting (Diamonds Are Forever) - 03:30
12 John Barry - Flight Into Space (Moonraker) - 06:31
13 John Barry - Bond Look-Alike (Octopussy) - 03:00
14 Eric Serra - The Goldeneye Overture (Goldeneye) - 04:24
15 David Arnold feat. Leftfield - Space March (Shaken And Stirred) - 05:30
16 David Arnold feat. Aimee Mann - Nobody Does It Better (Shaken And Stirred) - 04:25
17 Tina Turner - Goldeneye (Goldeneye) - 04:46
18 Sheryl Crow - Tomorrow Never Dies (Tomorrow Never Dies) - 04:47
19 Garbage - The World Is Not Enough (The World Is Not Enough) - 03:56
20 David Arnold - Hamburg Break In (Tomorrow Never Dies) - 02:52
21 David Arnold - Pipeline (The World Is Not Enough) - 04:15
22 David Arnold - On The Beach (Die Another Day) - 02:50
23 David Arnold - City Of Lovers (Casino Royale) - 03:30
24 David Arnold - Night At The Opera (Quantum Of Solace) - 03:02
25 Thomas Newman - New Digs (Skyfall) - 02:32
26 Para Después - Diamonds Are Forever (Bond Beat & Bass) - 08:25
27 David Arnold feat. Natacha Atlas - From Russia With Love (Shaken And Stirred) - 03:11
28 Thomas Newman - Adrenaline (Skyfall) - 02:32
29 David Arnold feat. Propellerheads - On Her Majesty's Secret Service (Shaken And Stirred) - 09:26

Soundtrack Adventures with JAMES BOND at Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Freitag, 7. September 2012

Playlist # 93 vom 09.09.2012 - SYLVESTER STALLONE Special

Sylvester Stallone zählt zu den größten Action-Stars der 80er Jahre und polarisiert Kritiker und Publikum wie kaum ein zweiter Schauspieler und Regisseur. Ebenso oft, wie er als bester Schauspieler für den Oscar und andere renommierte Preise nominiert wurde, erhielt er Nominierungen für die „Goldene Himbeere“ als schlechtester Schauspieler. Davon unbeeindruckt darf sich der Sohn einer italoamerikanischen Familie an einer Karriere erfreuen, die in den erfolgreichen Serials „Rocky“ und „Rambo“ ihre Höhepunkte feiern durfte. Nun ist die unermüdliche Action-Ikone in dem Action-All-Star-Ensemble-Kracher „The Expendables 2“ zu sehen.

Der seit seiner Geburt an einer Muskellähmung im Gesicht leidende Stallone fand bereits in der Grundschule Interesse an der Schauspielerei, feierte aber zunächst als Football-Spieler in der Landesliga Erfolge. Nach einem zweijährigen Studium am American College of Switzerland in Leysin, wo er seinen ersten Bühnenauftritt in „Tod eines Handlungsreisenden“ hatte, studierte er an der Universität von Maine, die Stallone ohne Abschluss verließ, um sich ganz der Schauspielerei zu widmen. Nach einer Hauptrolle in dem Erotikfilm „The Party at Kitty and Stud’s“ nahm er kleinere Rollen in Woody Allens „Bananas“ und Dick Richards „Fahr zur Hölle, Liebling“ an, bevor er das Drehbuch zu „Rocky“ schrieb, das durch einen Kampf des weißen Boxers Chuck Wepner gegen den damaligen Weltmeister Muhammad Ali inspiriert wurde.
Unter der Voraussetzung, dass Stallone selbst die Hauptrolle spielen durfte, wurde „Rocky“ in nur 28 Tagen mit einem Budget von gerade mal 1,1 Millionen Dollar von John G. Avildsen inszeniert und avancierte 1976 zum großen internationalen Kassenhit, der bei der Oscar-Verleihung in den Kategorien „Bester Film“, „Beste Regie“ und „Bester Schnitt“ gewinnen konnte.
Es war zugleich der Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen Stallone und dem Kompopnisten Bill Conti, in dessen Fußstapfen erst seit ein paar Jahren der aufstrebende Brian Tyler getreten ist.
Seinen quasi über Nacht gewonnenen Starruhm nutzte Sylvester Stallone, um bei den Fortsetzungen selbst die Regie zu übernehmen. Nur bei Teil 5 ließ er wieder Avildsen hinter die Kamera. Nach dem Gewerkschaftsdrama „F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg“ und dem Drama „Vorhof zum Paradies“ (beide 1978) präsentierte Stallone 1982 nicht nur den dritten Teil der nach wie vor populären „Rocky“-Reihe, sondern auch die gelungene Adaption von David Morrells 1972 veröffentlichten Thriller-Drama „Rambo“, in dem Stallone überzeugend einen Vietnam-Heimkehrer spielt, dem in seiner Heimat übel mitgespielt wird. Die weniger gelungenen Fortsetzungen setzten dagegen mehr auf blutige Action und einen übersteigerten Patriotismus, der das amerikanische Lebensgefühl während der Reagan-Ära und des „Kalten Krieges“ aber durchaus widerspiegelte.
Mitte der 80er Jahre begann der Stern von Sylvester Stallone allerdings zu sinken. Nachdem er 1985 noch mit „Rambo II“ und „Rocky III“ an den Kinokassen abräumen konnte und ein Jahr später mit „Die City-Cobra“ noch erfolgreich war, verblasste sein Action-Star-Image in Produktionen wie „Over The Top“ (1987) und „Lock Up – Überleben ist alles“ (1989).
Um seinem martialischen Image entgegenzuwirken, versuchte sich Stallone vergeblich auch in Komödien wie „Oscar – Vom Regen in die Traufe“ (1991) und „Stop! Oder meine Mami schießt“ (1992). Erst mit dem Thriller „Cliffhanger – Nur die Starken überleben“ (1993) und dem grandiosen Drama „Cop Land“ (1997) konnte sich Stallone wieder rehabilitieren. Vor allem in James Mangolds „Cop Land“, wo er den etwas tumben Polizisten Freddy spielt, zeigte Stallone eine Oscar-reife Leistung.
„Freddy ist ein Spätzünder in allen Lebensbereichen, und langsam wird ihm das selbst klar. Dargestellt wird er ausgerechnet von Sylvester Stallone, der normalerweise in seinen Filmen nicht lange fackelt, und bei ‚Cop Land‘ stellt sich die Frage, ob Stallone nur fett geworden ist oder schlicht großartig spielt. Trotz der hochkarätigen Besetzung mit allerlei Oscar-Schauspielern ist Stallone das eigentliche Ereignis des Filmes. Als geduldige Dumpfbacke mit behäbigem Gang und Minimal-Mimik fügt er seinem üblichen stoischen Blick nur wenige Nuancen hinzu, und doch schafft er durch geringste Mittel einen spannenden Charakter, den müden, einsamen Außenseiter, dessen Skepsis gegenüber seinen zwielichtigen Freunden langsam aber stetig wächst und schließlich in einer kurz entschlossenen Aktion zum Ausbruch kommt“, resümiert Richard Oehmann auf artechock.de
Davon abgesehen floppten weitere Filme mit dem ehemaligen Action-Star, der sich nun doch wieder seinen erfolgreichsten Projekten zuwandte und die Regie zu „Rocky Balboa“ (2006) und „John Rambo“ (2008) übernahm, womit sich Stallone eindrucksvoll als Action-Star zurückmeldete.
‚Rocky Balboa‘ ist genau das, was der verunglückte ‚Rocky V‘ hätte sein sollen: eine Rückkehr zu den Wurzeln – diesmal allerdings in Würde und nicht in Schimpf und Schande (sieben Nominierungen für die Goldene Himbeere). Story und Charaktere sind korrekt geerdet, das Milieu ist wieder glaubhaft. Die Atmosphäre des schmuddeligen Vorstadt-Philadelphia entfaltet sich blendend und kann zudem durch die Familien-Geschichte auf die gesamte Stadt ausgedehnt werden. Stallone hat dazu gelernt. Der Vater-Sohn-Konflikt funktioniert diesmal sehr gut, die Charakterzeichnungen stimmen nun wieder, da genügend Zeit ins Land gezogen ist, um Glaubwürdigkeit gedeihen zu lassen“, lobt Carsten Baumgardt auf filmstarts.de. „Sylvester Stallone ist also wider Erwarten aufgestanden und hat ein beachtenswertes Comeback hingelegt, das zwar nicht die Qualität, Wucht und Tiefe des ersten Teils aufweist, aber mit allen anderen mithalten kann. Mitunter wirkt ‚Rocky Balboa‘ ein wenig zu träge und Stallone übertreibt es mit der Lethargie. Dazu fehlt die explosive Dramatik der Trashteile und es ist an einigen Stellen nicht zu übersehen, dass Stallone nun wahrlich kein Skript-Genie ist, aber er legt noch einmal so viel Herzblut in die Sache, dass man letztendlich doch den Hut ziehen muss. Die von vielen befürchtete Blamage ist ‚Rocky Balboa‘ nicht ansatzweise. Im Gegenteil, der Abschluss ist nah am Niveau von Teil 2, besser als drei und vier (als fünf sowieso)... Diese Leistung hätte dem New Yorker wohl kaum noch jemand zugetraut.“
Sylvester Stallone sagte dazu in einem Interview mit dem general-anzeiger-bonn.de:
„Die Leute werden mich immer mit Rocky identifizieren. Deshalb hat es mich gewurmt, dass der fünfte Teil so ein schlechter Film war. Er hatte einfach nicht das Herz der anderen Filme. Noch Jahre später wurde ich von Fans darauf angesprochen - und ob ich das nicht mit einem letzten, guten Teil geradebiegen könnte. Man kann seine Karriere nicht im Blick zurück reparieren. Aber hier war es mir ein echtes Anliegen. Und so nahm das Projekt eines sechsten Rocky-Films Gestalt an. Dann verlor meine Karriere an Tempo, das Leben verstrich, ich hatte Schwierigkeiten mit meinen Kindern. Und mir wurde klar, dass der neue Rocky davon erzählen sollte. Es soll diesmal nicht allein ums Kämpfen gehen.“ 
Weniger gelungen war das nachfolgende „John Rambo“-Sequel, in dem Stallone in Burma gegen den dortigen Völkermord vorgeht und selbst eine Spur der brutalen Gewalt gegen die sadistische Militärregierung hinterlässt. „Es ist letztlich müßig, John Rambo seine reaktionäre politische Haltung oder verlogene Bildsprache vorzuwerfen. Dieser Film schert sich nicht um Gefühligkeiten, er ist, und darin sich und seinem Protagonisten immerhin treu – die Welt ist schlecht ohne Aussicht auf Besserung –, die schiere Antithese zur Gewaltfreiheit der Missionare. Zum Schluss greift auch der Prediger Michael (Paul Schulze) ausgerechnet zu einem Stein und prügelt seinen Gegner tot. Die meisten Zuschauer hat der Film bis dahin vermutlich verloren, so lustlos wälzt er sich auf das vorhersehbar blutige Ende bar aller Hoffnung zu“, resümiert Rochus Wolff auf critic.de. „Rambo darf also noch einmal mit langen Haaren und Stirnband antreten, um seine Gegner mit Kugeln und Pfeilen aus dem Leben zu befördern, seinen wuchtigen Körper umhüllt der über sechzigjährige Stallone aber mit weiten Oberteilen, anstatt ihn, wie in den anderen Rambo-Filmen, halbnackt der Gewalt seiner Filmgegner auszusetzen. Bis kurz vor Schluss bleibt Rambo in all den Scharmützeln unverletzt: eine Figur, die nur noch aus ihrer eigenen Legende besteht, unverletzlich und unbesiegbar. Die vermeintlich kathartische Entscheidungsschlacht am Ende ist dann auch nur noch ein Massaker, das nichts mit der Muskelkraft oder Kämpfernatur zu tun hat, sondern nur noch mit einer großkalibrigen Waffe und weichen Zielen. Schon körperlich fällt die Figur John Rambo so aus seinem eigenen Kontext, aus seiner Gegenwart heraus. War er in den 1980er Jahren noch das fleischgewordene Selbstbewusstsein interventionalistischer amerikanischer Politik, bei aller Brutalität eben auch mit seinem ganzen Körper seiner Aufgabe hingegeben, ist er nunmehr nur noch ein Phantom. Eine unbesiegbare Ikone aus der Vergangenheit, die keine Hoffnung auf eine bessere Zukunft mehr bieten kann und so das Scheitern amerikanischer Selbstgewissheit in der realen Gegenwart nur umso deutlicher sichtbar macht.“
Weitaus erfolgreicher präsentierte sich 2010 die von Stallone ebenfalls inszenierte All-Action-Star-Ikonisiereung „The Expendables“, die eine Truppe von Söldnern bezeichnet, in der – angeführt von Sylvester Stallone – u.a. Jason Statham, Jet Li und Dolph Lundgren den Auftrag bekommen, einen südamerikanischen Diktator zu stürzen. Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis haben kleine Gastauftritte, dürfen aber im nun angelaufenen Sequel endlich richtig mitmischen und markige Sprüche klopfen, die allen Action-Fans ein Genuss sein dürften.
Was immer Sylvester Stallone aber noch in Zukunft an Filmen machen sollte, sein Name bleibet wohl für immer mit Rocky und Rambo verbunden.
„Rocky und Rambo, der italoamerikanische Boxer und der deutsch-indianische Vietnamveteran, sind nicht nur die erfolgreichsten amerikanischen Kinofiguren aller Zeiten. Bis heute sind sie die tapfersten Jungs des Landes, schiefmäuliger Inbegriff der amerikanischen Kulturpsychologie, verschmolzen zu einer Art populärkultureller Nationalerzählung“, resümiert Katja Nicodemus auf zeit.de. „‚Rocky‘ (1976), der erste große Kinohit der Carter-Ära, schenkte dem von verlorenen Konflikten und politischen Skandalen gebeutelte Land das Märchen vom unschuldigen Helden, der sich mit ehrlicher Muskelkraft aus der Gosse boxt. ‚Rambo I‘ und II verlängerten diesen Traum ballernd in die Reagan-Jahre, als politische Bodybuilding-Fantasie und Mythos der Unbezwingbarkeit. Und der Schauspieler, Autor, Regisseur Sylvester Stallone träumt diesen Traum noch immer.“ 

Filmographie:
1970: The Party at Kitty and Stud’s
1970: Liebhaber und andere Fremde (Lovers and Other Strangers)
1970: Der letzte Ausweg (No Place to Hide, dt. Alternativtitel:Blood Line – Ein tödlicher Plan)
1971: Bananas
1971: Klute
1974: Brooklyn Blues - das Gesetz der Gosse (The Lords of Flatbush)
1975: Das Nervenbündel (The Prisoner of Second Avenue)
1975: Capone
1975: Frankensteins Todesrennen (Death Race 2000)
1975: Fahr zur Hölle, Liebling (Farewell, My Lovely)
1975: Police Story (Fernsehserie)
1975: Kojak – Einsatz in Manhattan (Fernsehserie)
1976: Cannonball
1976: Rocky
1978: F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg (F.I.S.T.)
1978: Vorhof zum Paradies (Paradise Alley) (auch Regie)
1979: Rocky II (auch Regie)
1981: Nachtfalken (Nighthawks)
1981: Flucht oder Sieg (Victory)
1982: Rocky III – Das Auge des Tigers (Rocky III) (auch Regie)
1982: Rambo (First Blood)
1983: Staying Alive (auch Regie)
1984: Der Senkrechtstarter (Rhinestone)
1985: Rambo II – Der Auftrag (Rambo: First Blood Part II)
1985: Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts (Rocky IV) (auch Regie)
1986: Die City-Cobra (Cobra)
1987: Over the Top
1988: Rambo III
1989: Lock Up – Überleben ist alles (Lock Up)
1989: Tango und Cash (Tango & Cash)
1990: Rocky V
1991: Oscar – Vom Regen in die Traufe (Oscar)
1992: Stop! Oder meine Mami schießt (Stop! Or My Mom Will Shoot)
1993: Cliffhanger – Nur die Starken überleben (Cliffhanger)
1993: Demolition Man
1994: The Specialist
1995: Judge Dredd
1995: Assassins – Die Killer (Assassins)
1996: Daylight
1997: The Good Life
1997: Cop Land
1998: Fahr zur Hölle Hollywood (An Alan Smithee Film: Burn Hollywood Burn)
1998: Antz (Stimme)
2000: Get Carter – Die Wahrheit tut weh (Get Carter)
2001: Driven
2002: D-Tox – Im Auge der Angst (D-Tox)
2002: Avenging Angelo
2003: Taxi 3
2003: Heißes Spiel in Las Vegas (Shade)
2003: Mission 3D (Spy Kids 3-D: Game Over)
2005: Las Vegas (Fernsehserie)
2006: Rocky Balboa (auch Regie)
2008: John Rambo (Rambo) (auch Regie)
2009: Kambakkht Ishq – Drum prüfe wer sich ewig bindet
2010: The Expendables (auch Regie)
2011: Der Zoowärter (Zookeeper) (Stimme)
2012: The Expendables 2

Playlist:
1 Bill Conti - Gonna Fly Now (Rocky II) - 04:50
2 Bill Conti - End Title (F.I.S.T.) - 04:05
3 Bill Conti - Tough Life In Hell's Kitchen (Paradise Alley) - 04:01
4 Bill Conti - Mickey (Rocky III) - 04:39
5 Jerry Goldsmith - Hanging On (First Blood) - 03:29
6 Jerry Goldsmith - Stories (Rambo: First Blood II) - 03:26
7 Jerry Goldsmith - Preparations (Rambo III) - 02:37
8 Bill Conti - Let's Go Guys (Escape To Victory) - 04:54
9 Bill Conti - First Down! (Lock Up) - 04:09
10 Harold Faltermeyer - The Set Up (Tango & Cash) - 03:01
11 Mark Mancina - Cab Drive (Assassins) - 03:40
12 Elliot Goldenthal - Dies Irae (Demolition Man) - 01:51
13 Trevor Jones - Helicopter Fight (Cliffhanger) - 05:12
14 John Barry - Did You Call Me (The Specialist) - 05:24
15 Leftfield - Release The Pressure (Judge Dredd) - 07:39
16 Randy Edelman - Kit's Plan (Daylight) - 03:30
17 Howard Shore - The Sheriff Of Cop Land (Cop Land) - 02:37
18 Tyler Bates - Cyberesex (Get Carter) - 03:52
19 BT - Japan Crash (Driven) - 03:18
20 John Powell - Mary's Death (D-Tox) - 03:23
21 Christopher Young - Shades Of Grey (Shade) - 03:33
22 Bill Conti - Avenging Angelo - 02:18
23 Bill Conti - Gonna Fly Now [John X Remix] (Rocky Balboa) - 03:07
24 Brian Tyler - No Rules Of Engagement (John Rambo) - 07:09
25 Brian Tyler - The Gulf Of Aden (The Expendables) - 06:57
26 Brian Tyler - Preparations (The Expendables 2) - 03:15
27 Bill Conti - Overture (Rocky II) - 08:39

Soundtrack Adventures with Sylvester Stallone at Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Sonntag, 3. Juli 2011

Playlist # 62 vom 03.07..11 - KEVIN COSTNER Special

Mit seinem Oscar-prämierten Meisterwerk „Der mit dem Wolf tanzt“ hat Schauspieler, Regisseur und Produzent Kevin Costner 1990 seinen kreativen wie ruhmreichen Höhepunkt erlebt. Darüber hinaus hat er legendäre Helden wie den Al-Capone-Jäger Eliot Ness in Brian De Palmas „The Untouchables“, die Cowboy-Legende Wyatt Earp oder auch Robin Hood gemimt.


Vor allem das Sport- und Western-Genre haben es dem Sohn einer irischstämmigen Sozialarbeiterin und eines deutschstämmigen Angestellten besonders angetan. Als Jugendlicher spielte der am 18. Januar 1955 im kalifornischen Lynwood Geborene leidenschaftlich gern Basketball, Baseball und American Football, später auch Golf. Nachdem er 1973 mit intensivem Schauspielunterricht angefangen hatte, machte er 1978 einen College-Business-Abschluss und heiratete dann seine Jugendliebe Cindy Silva. In der South Coast Actors Coop spielt er in Stücken von Arthur Miller und Clifford Odets.
Nach dem ernüchternden Auftritt in der Softsex-Komödie „Heißer Strand USA“ (1974) entwickelte sich in den 80ern eine längere Zusammenarbeit mit Regisseur Lawrence Kasdan. Zwar fiel Costners Rolle in Kasdans Tragikomödie „Der große Frust“ (1983) dem Schnitt zum Opfer, doch dafür machte Costner in Kasdans Neo-Western „Silverado“ (1985) eine so überzeugende Figur, dass er 1987 neben Sean Connery die Hauptrolle in Brian De Palmas Mafia-Thriller „Die Unbestechlichen“ erhielt.
Als smarter Einsatzleiter Eliot Ness legte er mit einer erlesenen Truppe Al Capone das Handwerk, noch im selben Jahr überzeugte Costner auch in Roger Donaldsons Verschwörungs-Thriller „No Way Out“ an der Seite von Gene Hackman und Sean Young.
Bis zu seinem Mega-Erfolg „Der mit dem Wolf tanzt“ brillierte der aufstrebende Schaupieler auch in dem starken Fantasy-Baseball-Drama „Feld der Träume“ (1989), floppte aber mit Tony Scotts Rache-Thriller „Revenge“ (1990). Dieser Misserfolg verblasste aber schnell im blendenden Licht der sieben Oscars – u.a. für den Besten Film und Komponist John Barry für die Beste Filmmusik -, die Kevin Costner mit seinem dreistündigen Western-Epos „Der mit dem Wolf tanzt“ erstmals auch als Regisseur einheimsen durfte.
Costner war somit prädestiniert, 1995 die 8-teilige Dokumentation „500 Nations – Die Geschichte der Indianer“ zu produzieren, mit der Costner auf umfassende Weise versuchte, die zum großen Teil unbekannte Geschichte der Ureinwohner Nord- und Zentralamerikas aufzuarbeiten.
Seine nächsten Rollen wählte er mit Bedacht aus. In der von ihm co-produzierten Neuverfilmung des Abenteuer-Klassikers „Robin Hood“ seines Freundes Kevin Reynolds spielte er selbst ebenso die Hauptrolle wie in Oliver Stones Thriller-Drama „JFK – Tatort Dallas“ (1991), dem mit Sängerin Whitney Houston besetzten Thriller „Bodyguard“ (1991) und Clint Eastwoods Thrillerdrama „Perfect World“ (1993), in dem Costner erstmals einen Verbrecher spielte.
Mit Lawrence Kasdan arbeitete Costner wieder an dem Western-Epos „Wyatt Earp“ (1994) zusammen, erstmals mit James Newton Howard als Komponist, der in der Folge nicht nur weiterhin mit Lawrence Kasdan, sondern auch mit Kevin Costner kollaborierte. Doch das von Costner co-produzierte Werk floppte an der Kinokasse ebenso wie das von ihm produzierte Ethno-Drama „Rapa Nui – Rebellion im Paradies“ (1994).
Während der Dreharbeiten zum apokalyptischen Drama „Waterworld“ (1995) entzweite sich Produzent und Hauptdarsteller Kevin Costner mit Regisseur Kevin Reynolds, woraufhin Costner den Regiestuhl besetzte und James Newton Howard mit der Filmmusik beauftragte, die allerdings auch nicht verhindern konnte, dass Costner mit dem bis dahin teuersten Film der Geschichte fürchterlich baden ging.
Endzeitlich präsentierte sich auch Costners nächste Regiearbeit: „Postman“ entwickelte sich 1997 dabei zu einem noch größeren Desaster. Costner zog es vor, einen großen Bogen um den Regiestuhl zu machen, und konzentrierte sich wieder auf seine Schauspielkarriere. 1999 spielte er in „Aus Liebe zum Spiel“ einen alternden Footballprofi und in der Verfilmung von Nicholas Sparks‘ Bestseller „Message In A Bottle“ einen zurückgezogen lebenden Bootsbauer, der den Tod seiner Frau nicht verwinden kann.
Seine zweite Zusammenarbeit mit Regisseur Roger Donaldson führte zu dem Polit-Drama „Thirteen Days“ (2000), in dem Costner als Berater von John F. Kennedy fungierte und mit dazu beitrug, die Kuba-Krise von 1962 zu einem guten Ausgang zu führen. Erst 2003 widmete sich Kevin Costner wieder seinem Lieblingsgenre und stellte sich für den Western „Open Range“ (2003) auch wieder hinter die Kamera. Als Komponisten engagierte er Michael Kamen („Highlander“), der mit Costner bereits bei „Robin Hood“ zusammenarbeitete. Danach war Costner in eher unbedeutenden Filmen zu sehen, so in den Liebeskomödien „Wo die Liebe hinfällt …“ und „An deiner Schulter“ (beide 2005) sowie in dem Action-Drama „The Guardian“ (2006). In „Mr. Brooks“ (2007) überzeugte er allerdings auch als Serienkiller. Mittlerweile konzentrierte sich Kevin Costner eher auf sein Familienleben und seine Karriere als Countrymusiker. Nachdem 1994 seine Ehe mit Cindy Silva geschieden wurde, heiratete er 2004 die deutsche Modedesignerin Christine Baumgartner, mit der ebenfalls drei Kinder hat. 2007 gründete er die Band Kevin Costner & Modern West, die daraufhin die zwei Alben „Untold Truth“ (2008) und „Turn It On“ (2010) veröffentlichte und sie auch auf einer Tour in Deutschland und bei „Wetten, dass …?“ vorstellte.
Ab dem 07. Juli ist Kevin Costner in dem Wirtschaftskrisen-Drama „The Company Men“ zu sehen, einem Film, der thematisiert, wie auch Besserverdienende in Zeiten der Krise durch den Verlust ihres Jobs nicht nur ihren Wohlstand, sondern auch Status und Identität bedroht sehen. Costner stellt dabei den Schwager des gerade gefeuerten GTX-Executive Bobby (Ben Affleck) dar, der ihm einen Job auf dem Bau anbietet.
Momentan realisiert Kevin Costner aber wieder ein neues Regie-Projekt: „A Little War Of Our Own“ handelt von einem Sheriff während des Zweiten Weltkriegs …

Filmographie:
1974: Heißer Strand USA (Malibu Summer)
1981: Eine pechschwarze Nacht
1982: Nightshift – Das Leichenhaus flippt völlig aus (Night Shift)
1982: Gewagtes Spiel (Stacy’s Knights)
1982: Chasing Dreams – Träume sind wie Staub im Wind
1983: Das letzte Testament (Testament)
1983: Ein Tisch für fünf – Table for five
1984: The Gunrunner – Zwischen allen Fronten (The Gunrunner)
1984: Fandango
1985: Die Sieger – American Flyers (American Flyers)
1985: Silverado
1987: No Way Out – Es gibt kein Zurück (No Way Out)
1987: The Untouchables – Die Unbestechlichen (The Untouchables)
1988: Annies Männer (Bull Durham)
1989: Feld der Träume (Field of Dreams)
1990: Revenge – Eine gefährliche Affäre (Revenge)
1990: Der mit dem Wolf tanzt (Dances with Wolves) – auch Regie
1991: JFK – Tatort Dallas (JFK)
1991: Robin Hood – König der Diebe (Robin Hood: Prince of Thieves)
1992: Bodyguard (The Bodyguard)
1993: Perfect World
1994: Wyatt Earp – Das Leben einer Legende (Wyatt Earp)
1994: Das Baumhaus (The War)
1995: Waterworld – teilweise auch Regie
1996: Tin Cup
1997: Postman (The Postman) – auch Regie
1999: Message in a Bottle – Der Beginn einer großen Liebe
1999: Aus Liebe zum Spiel (For Love of the Game)
2000: Thirteen Days
2001: Crime is King (3000 Miles to Graceland)
2002: Im Zeichen der Libelle (Dragonfly)
2003: Open Range – Weites Land (Open Range) – auch Regie
2004: The Gunrunner
2005: Wo die Liebe hinfällt … (Rumor Has It…)
2005: An deiner Schulter (The Upside of Anger)
2006: Jede Sekunde zählt – The Guardian (The Guardian)
2007: Mr. Brooks – Der Mörder in Dir (Mr. Brooks)
2008: Swing Vote
2009: The New Daughter
2010: The Company Men

Playlist:
1 Aaron Zigman - Suicide - Funeral (The Company Men) - 06:00
2 John Barry - Journey To The Buffalo Killing Ground (Dances With Wolves) - 03:39
3 Bruce Broughton - On To Silverado (Silverado) - 06:26
4 James Newton Howard - The Wagon Chase (Wyatt Earp) - 02:41
5 James Newton Howard - Deacon's Speech (Waterworld) - 03:52
6 James Newton Howard - The Restored United States (The Postman) - 06:43
7 Alexandre Desplat - Emily (Upside & Anger) - 04:18
8 Ramin Djawadi - Regrets Of An Artist (Mr. Brooks) - 04:46
9 James Horner - Doc's Memories (Field Of Dreams) - 03:17
10 John Williams - Prologue (JFK) - 04:00
11 Thomas Newman - Juliette (The War) - 03:10
12 Gabriel Yared - Dear Catherine (Message In A Bottle) - 07:04

Sonntag, 13. Februar 2011

Playlist # 52 vom 13.02.11 - JOHN BARRY Special

Mit dem am 30. Januar 2011 verstorbenen Komponisten John Barry hat die Welt der Filmmusik einen ihrer berühmtesten Figuren verloren. Der mit Oscars für „Frei geboren – Die Königin der Wildnis“, „Der Löwe im Winder“, „Jenseits von Afrika“ und Kevin Costners Western-Epos „Der mit dem Wolf tanzt“ ausgezeichnete Komponist wurde am 3. November 1933 im englischen York geboren und wurde vor allem für seine zahlreichen Soundtracks zu Ian Flemings „James Bond“-Reihe berühmt („Goldfinger“, „Liebesgrüße aus Moskau“, „Im Angesichts des Todes“).

Seine musikalische Ausbildung begann im Alter von elf Jahren, als er die St. Peter’s Public School in seiner Heimatstadt York besuchte, wo er Klavierunterricht erhielt. Da sein Vater eine Kinokette betrieb, kam der Junge ständig in den Genuss, sich wiederholt die dort ausgestrahlten Filme ansehen zu können. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs richtete sich Barrys Aufmerksamkeit zum Jazz und zur Unterhaltungsmusik. John Barry bekam Anfang der 50er Jahre Trompetenunterricht, komponierte die ersten kleineren Stücke und lernte die Kompositionstechnik von Joseph Schillinger. Nachdem er seinen Armeedienst in Ägypten und auf Zypern abgeleistet hatte, gründete Barry 1957 die Rock’n’Roll-Band The John Barry Seven, die ihm Auftritte im Fernsehen und schließlich den Einstieg ins Filmgeschäft ermöglichte.
Nach seinem Debüt mit „Heiß auf nackten Steinen“ (1959) wurde Barry von den Produzenten des ersten James-Bond-Films „James Bond jagt Dr. No“ engagiert, aus Monty Normans 007-Thema eine Pop-Nummer zu kreieren, die mit ihrer Kombination aus cooler Gitarrenmelodie und dramatischen Bläsern aus der James-Bond-Ikonographie nicht mehr wegzudenken ist. In einem Interview mit der BBC meinte einer von John Barrys James-Bond-Erben, David Arnold („Casino Royale“, „Ein Quantum Trost“): "Ich glaube, James Bond wäre weit weniger cool gewesen, wenn ihm John Barry nicht die Hand gehalten hätte."
Zwar zog Barry später vor Gericht um die Urheberschaft des Titelthemas den Kürzeren, doch wurde nicht Monty Norman, sondern er für die weiteren James-Bond-Filme als Komponist engagiert. Vor allem die Titelthemen zu „Goldfinger“ und „Moonraker“, die von Shirley Bassey gesungen wurden, „Feuerball“ (Tom Jones), „Im Angesicht des Todes“ (Duran Duran) und „Der Hauch des Todes“ (a-ha) wurden zu großen Hits. Doch nach dem 1987 veröffentlichten Abenteuer „Der Hauch des Todes“ kehrte John Barry der James-Bond-Reihe ein für allemal den Rücken.
Nach seiner Übersiedlung in die USA Mitte der 70er Jahre konnte er allerdings auch in Hollywood wirken. Zwar wurde seine Musik nun streicherlastiger, langsamer und auch oft einfallsloser, doch konnte er auch hier immer wieder preisgekrönte Arbeiten komponieren, wie die Soundtracks zu Sydney Pollacks Afrika-Drama „Jenseits von Afrika“, Adrian Lynes Erotik-Drama „Ein unmoralisches Angebot“ oder Kevin Costners Western-Epos „Der mit dem Wolf tanzt“, das ihm seinen fünften und letzten Oscar einbrachte.




Filmographie (Auswahl):

1959: Heiß auf nackten Steinen (Beat Girl)
1960: Der Marder von London (Never Let Go)
1961: Verpfiffen (A Matter of WHO)
1962: James Bond jagt Dr. No (Dr. No, Arrangement des James-Bond-Themas von Monty Norman)
1962: Der Henker kann warten (Mix Me a Person)
1962: Das indiskrete Zimmer (The 'L' Shaped Room)
1963: Liebesgrüße aus Moskau (From Russia with Love)
1963: Elizabeth Taylor in London
1964: An einem trüben Nachmittag (Seance on a Wet Afternoon)
1964: Kollege stirbt gleich (A Jolly Bad Fellow)
1964: Plädoyer für einen Mörder (Man in the Middle)
1964: Der gewisse Kniff (The Knack...and How to Get It)
1964: Goldfinger
1964: Zulu
1965: Ipcress – streng geheim (The Ipcress File)
1965: Sie nannten ihn King (King Rat)
1965: Vier Uhr morgens (Four in the Morning)
1965: Feuerball (Thunderball)
1965: Sophia Loren in Rome
1966: Letzte Grüße von Onkel Joe (The Wrong Box)
1966: Ein Mann wird gejagt (The Chase)
1966: Frei geboren – Die Königin der Wildnis (Born Free)
1966: Das Quiller Memorandum (The Quiller Memorandum)
1967: Man lebt nur zweimal (You Only Live Twice)
1967: Flüsternde Wände (The Whisperers)
1968: Todesfalle (Deadfall)
1968: Brandung (Boom)
1968: Der Löwe im Winter (The Lion in Winter)
1969: Im Geheimdienst Ihrer Majestät (On Her Majesty’s Secret Service)
1969: Ein Hauch von Sinnlichkeit (The Appointment)
1969: Asphalt-Cowboy (Midnight Cowboy)
1970: Das vergessene Tal (The Last Valley)
1970: Der Traum vom Leben (Walkabout)
1971: Diamantenfieber (Diamonds Are Forever)
1971: Die Zwei (The Persuaders, Thema der TV-Serie)
1971: Maria Stuart, Königin von Schottland (Mary, Queen of Scots)
1971: Der Verkehrte Sherlock Holmes (They Might Be Giants)
1972: Alice im Wunderland (Alice’s Adventures In Wonderland, Musical)
1973: Ein Puppenheim (A Doll’s House)
1973: Liebe in der Dämmerung (Love Among the Ruins, TV)
1973: Die Glasmenagerie (The Glass Menagerie, TV)
1974: Die Weltumsegelung (The Dove)
1974: Der Mann mit dem goldenen Colt (The Man with the Golden Gun)
1974: Die Frucht des Tropenbaumes (The Tamarind Seed)
1975: Der Tag der Heuschrecke (Day of the Locust)
1976: Robin und Marian (Robin and Marian)
1976: King Kong
1976: Die Tiefe (The Deep)
1977: Der Weiße Büffel (The White Buffalo)
1977: Der Clan (The Betsy)
1978: Bruce Lee – Mein letzter Kampf (The Game of Death)
1978: Star Crash – Sterne im Duell (Starcrash)
1979: Das tödliche Dreieck (Hanover Street)
1979: Moonraker
1979: Das schwarze Loch (The Black Hole)
1980: Ein tödlicher Traum (Somewhere in Time)
1980: Hebt die Titanic (Raise the Titanic)
1981: Die Legende vom einsamen Ranger (Legend of the Lone Ranger)
1981: Heißblütig – Kaltblütig (Body Heat)
1982: Hammett
1982: Frances
1983: Höllenjagd bis ans Ende der Welt (High Road to China)
1983: Octopussy
1983: Mikes Mörder (Mike’s Murder)
1984: Liebe ohne Ausweg (Until September)
1984: The Cotton Club
1985: Im Angesicht des Todes (A View to a Kill)
1985: Das Messer (Jagged Edge)
1985: Jenseits von Afrika (Out of Africa)
1986: Allein mit dem Mörder (My Sister’s Keeper bzw. A Killing Affair)
1986: Peggy Sue hat geheiratet (Peggy Sue Got Married)
1986: Howard – Ein tierischer Held (Howard the Duck)
1986: Auf der Suche nach dem goldenen Kind (The Golden Child, mit Michel Colombier)
1987: Der Hauch des Todes (The Living Daylights)
1988: Masquerade – Ein tödliches Spiel (Masquerade)
1990: Der mit dem Wolf tanzt (Dances With Wolves, Oscar für Beste Filmmusik 1990)
1992: Der Tod lauert in Kairo (Ruby Cairo bzw. Deception)
1992: Chaplin
1993: Ein unmoralisches Angebot (Indecent Proposal)
1993: Mein Leben für dich (My Life)
1994: Der Spezialist (The Specialist)
1995: Der scharlachrote Buchstabe (The Scarlet Letter)
1995: New York 3-D (Across the Sea of Time)
1995: Cry, the Beloved Country
1997: Amy Foster – Im Meer der Gefühle (Swept From the Sea)
1998: Das Mercury Puzzle (Mercury Rising)
1998: Leben und lieben in L.A. (Playing by Heart)
2001: Enigma – Das Geheimnis (Enigma)

Playlist: 
1 John Barry - The James Bond Theme (The Best Of The EMI Years) - 02:00
2 John Barry - Chinon/Eleanor's Arrival (The Lion In Winter) - 03:28
3 John Barry - First Zulu Appearance and Assault (Zulu) - 05:09
4 John Barry - Suite (The Cotton Club) - 06:36
5 John Barry - Main Title (Body Heat) - 03:50
6 John Barry - Welcome To America, Welcome To New York (Across The Sea Of Time) - 03:29
7 John Barry - I Had A Farm (Out Of Africa) - 03:12
8 John Barry - Foreplay (Until September) - 02:48
9 John Barry - The Attic (Somewhere In Time) - 04:07
10 John Barry - Elsa at Play (Born Free) - 05:29
11 John Barry - Part I (Jagged Edge) - 03:52
12 John Barry - Sea Of Death (Swept From The Sea) - 04:12
13 John Barry - Fire Dance (Dances With Wolves) - 01:40
14 John Barry - Main Theme (Indecent Proposal) - 04:40

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