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Donnerstag, 12. September 2013

Playlist #120 vom 22.09.2013 - NEUHEITEN 2013 (3)

In der heutigen Sendung sind wieder viele interessante Neuheiten zu hören, die dieser Tage im Filmmusikbereich erschienen sind, wobei Routiniers wie Hans Zimmer („Rush“), Mark Isham („Once Upon A Time: Season 2") und John Debney („Jobs“) ebenso aufhorchen lassen wie noch zu entdeckende Talente wie Ryan Amon („Elysium“), Gregory Reeves („Gorging“) oder der junge deutsche Komponist Sebastian Pille („Der Geschmack von Apfelkernen“).

Den Auftakt bildet der isländische Komponist Atli Örvarsson, der als Mitglied von Hans Zimmers Remote Control Productions viele Auftragsarbeiten für ihn ausführt, seit 2005 aber immer öfter als eigenständiger Komponist in Erscheinung tritt. Nachdem Örvarsson 2008 mit seinen Scores zu „8 Blickwinkel“ und „Babylon A.D.“ aufhorchen ließ, ist er in diesem Jahr mit drei größeren Produktionen zu hören, angefangen bei „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ und aktuell mit dem Horror-Thriller „Evidence“ und der Jugendbuchverfilmung „Chroniken der Unterwelt – City of Bones“, für die er einen magisch anmutenden Score mit schönen Chören komponiert hat.
Ebenfalls stark im Kommen ist der kanadische Filmkomponist Andrew Lockington, der seine Karriere als Assistent bei Mychael Danna begann und nach ersten eigenen Projekten wie „Skinwalkers“ (2006) und „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ (2008) momentan mit drei ganz unterschiedlichen Soundtracks auf sich aufmerksam macht. Neben dem „Percy Jackson“-Sequel „Sea of Monsters“, für das Lockington einen imponierenden, volltönenden Orchester-Score kreiert hat, schuf er für „Siddarth“ eine wunderschön exotisch-melodische Musik und für die gefühlvolle Zeitreise-Geschichte „I’ll Follow You Down“ sehr einfühlsam-eindringliche Klänge.
Hierzulande noch recht unbekannt ist der schwedische Komponist Patrick Rundbladh, der für den Soundtrack zu „Jesus: The Desire Of Ages“ erneut mit der Vokalistin Quimera zusammenarbeitete und einen meist sehr ruhigen, mit ethnischen Akzenten versehenen Score produzierte. Etwas turbulenter geht es dagegen in Jeff Dannas neuem Score zum Thriller „The Expatriate“ zu, ebenso in Joby Talbots „Closed Circuit“ und Hans Zimmers „Rush“, während David Wingo („Take Shelter“) bekanntermaßen für eher spartanische Akustik-Scores verantwortlich zeichnet. Für „Mud“ arbeitete der amerikanische Komponist teilweise mit Lucero zusammen, für „Prince Avalanche“, den neuen Film seines Jugendfreundes David Gordon Green („Snow Angels“) mit der texanischen Post-Rock-Band Explosions In The Sky.
Neues gibt es auch von der Fernsehfront zu hören. Neben der mittlerweile siebten Soundtrack-CD zur Kultserie „Dexter“, für die erneut Daniel Licht mit seiner grandiosen Musik verantwortlich zeichnete, hat Veteran Mark Isham auch die Musik zur zweiten Staffel von „Once Upon A Time“ komponiert, während Komödien-Spezialist Christopher Lennertz mit „Revolution“ das neue TV-Baby von J.J. Abrams („Lost“, „Alias“) musikalisch begleitet hat.
Eine interessante neue Stimme in der Filmmusikszene ist der Musiker und Komponist iZLER, der mit Künstlern wie Robbie Williams, Imogen Heap und Kylie Minogue zusammengearbeitet hat. Für die Serie „Revenge“ hat iZLER einen überraschend vollmundigen Orchester-Score kreiert. Um sich in die Thematik einzuarbeiten, besuchte iZLER 2008 das Sundance Film Composers Lab in Park City, Utah, das Jahr darauf das BMI Conducting Fellowship unter Leitung von Lucas Richman.
„Ich wollte kein Gitarren-Komponist in Los Angeles sein, der orchestrale Musik macht, ohne etwas davon zu verstehen. Ich wollte orchestrale Musik auf einem viel höheren Level begreifen“, rekapituliert iZLER seine filmmusikalischen Anfänge. „Ich habe so viel von diesen Crash-Kursen gelernt. Ich habe dann an der UCLA unter verschiedenen Lehrern und Orchestratoren weiterstudiert, und seitdem verdiene ich damit meinen Lebensunterhalt, was großartig ist. Es gibt keinen besseren Unterricht, als es tagein, tagaus zu machen. Es ist etwas, das ich einfach liebe.“
Mit John Debney, der die eher konventionelle Musik zu „Jobs“, dem Biopic des Apple-Gründers Steve Jobs, komponierte, und Marco Beltrami, der das koreanische Endzeit-Abenteuer „Snowpiercer“ vertonte, sind noch einmal zwei Hollywood-Veteranen zu hören, bevor die Sendung mit einigen jüngeren Komponisten beendet wird. Darunter ist der schwedische Komponist Johan Söderqvist noch der bekannteste, arbeitet er doch seit Jahren eng mit der Regisseurin Susanne Bier zusammen („Brothers“, „Nach der Hochzeit“), deren neuen Film „Love Is All You Need“ wiederum von Söderqvist farbenfroh musikalisch untermalt worden ist. Außerdem vertonte er das norwegische Drama „Kon-Tiki“, das die legendäre Kon-Tiki-Expedition von Thor Heyerdahl aus dem Jahr 1947 thematisiert und als bislang teuerste norwegische Filmproduktion in die Geschichte eingeht.
Bereits mit seinem Spielfilmdebüt „District 9“ bewies Regisseur Neill Blomkamp nicht nur ein gutes Gespür für eine außergewöhnliche Geschichte, sondern bescherte auch Newcomer Clinton Shorter einen sauberen Einstieg in die Filmmusikszene. Das gleiche Schicksal könnte Ryan Amon teilen, den Blomkamp auf Youtube entdeckte und der den Science-Fiction-Thriller mit Matt Damon und Jodie Foster mit einem überwiegend elektronisch produzierten, stets abwechslungsreichen Score versorgte, der klassische Orchesterelemente ebenso aufweist wie ethnische Akzente und Tiergeräusche. Nachdem Danny Boyle mit dem Biopic „127 Hours“ den extremen Klettersport in den Bergen zu einem spannenden Filmthema gemacht hat, folgt der Dokumentarfilm „Gorging“ dem Canyon-Kletterer Steve Cabourne, wozu der in Los Angeles residierende Musiker und DJ Gregory Reeves einen eindrucksvollen elektronischen Score komponierte.
Den Abschluss der heutigen Sendung bilden der amerikanische Werbe- und TV-Komponist David Benjamin Steinberg (Nokia, Honda, Toshiba) mit dem Score zum Dokumentarfilm „Grab“, der ruhige, fast sentimentale Score zu „Zum Geburtstag“ von Jérôme Lemonnier, der bereits zum fünften Mal mit Regisseur Denis Dercourt ("Das Mädchen, das die Seiten umblättert") zusammengearbeitet hat, und die Verfilmung von Katharina Hagenas Bestseller „Der Geschmack von Apfelkernen“ durch Vivian Naefe, zu der „Tatort“- und „Ein Fall für zwei“-Komponist Sebastian Pille den zarten Klavier-Score mit Soloklarinette beigesteuert hat.

Playlist:
1 Atli Örvarsson - Clary's Theme (The Mortal Instruments: City of Bones) - 03:22
2 Atli Örvarsson - Evidence (Evidence) - 04:19
3 Andrew Lockington - Parallel Universes (I'll Follow You Down) - 04:19
4 Andrew Lockington - The Search For Absolute Truth (Siddarth) - 07:42
5 Andrew Lockington - Resurrection (Percy Jackson: Sea Of Monsters) - 03:06
6 Patrick Rundbladh - Prophecies Fulfilled (Jesus: The Desire Of Ages) - 06:40
7 Jeff Danna - The Heist (The Expatriate) - 04:20
8 Joby Talbot - Wheels Within Wheels (Closed Circuit) - 04:36
9 Hans Zimmer - Mount Fuji (Rush) - 03:44
10 David Wingo & Lucero - Opening (Mud) - 05:04
11 Explosions In The Sky & David Wingo - Send Off (Prince Avalanche) - 04:10
12 Shigeru Umebayashi - Love Theme II (The Grandmaster) - 03:54
13 iZLER - I AM Amanda Clark (Revenge) - 07:23
14 Christopher Lennertz - Genesis Of Power (Revolution: Season 1) - 05:03
15 Daniel Licht - Pancakes/Season Seven End (Dexter: Season 7) - 04:08
16 Mark Isham - True Love (Once Upon A Time: Season 2) - 04:45
17 John Debney - Steve's Theme (Jobs) - 03:26
18 Marco Beltrami - Take My Place (Snowpiercer) - 05:56
19 Johan Söderqvist - The End (Love Is All You Need) - 05:40
20 Johan Söderqvist - Epilogue (Kon-Tiki) - 05:17
21 Ryan Amon - Heaven And Earth (Elysium) - 04:25
22 Gregory Reeves - Parallax (Gorging) - 03:22
23 David Benjamin Steinberg - Old Folks Home (Grab) - 03:44
24 Sebastian Pille - Drei Sommer (Der Geschmack von Apfelkernen) - 04:06
25 Jérôme Lemonnier - Epilogue (Zum Geburtstag) - 08:49

Freitag, 8. März 2013

Playlist # 106 vom 10.03.2013 - MEL GIBSON Special

In den 1980er Jahren war der amerikanisch-australische Schauspieler Mel Gibson noch ein gefeierter Action-Star, später auch ein prämierter Regisseur und Produzent, doch in den 2000er Jahren wurde es sehr ruhig um den immer wieder durch seine Alkoholexzesse und politisch wie religiös kontroversen Statements in der Kritik stehenden Weltstar. Mit seinem neuen Film „Get The Gringo“ kehrt Gibson wieder zu dem Genre zurück, das ihn berühmt gemacht hat, dem Action-Thriller.

Aufgewachsen in einer kinderreichen, römisch-katholischen Familie konnte Gibson am National Institute of Dramatic Art in Sydney in mehreren Theaterstücken erste Erfahrungen als Schauspieler sammeln. Schon nach ein paar kleineren Theater- und Filmrollen wurde Mel Gibson in George Millers apokalyptischen Action-Thriller „Mad Max“ 1979 international bekannt und agierte als unerschrockener Polizist auch in den 1981 und 1985 produzierten Fortsetzungen. Seine Vielseitigkeit demonstrierte Gibson schließlich in Peter Weirs melodramatischen Politthriller „Ein Jahr in der Hölle“ (1982), in Roger Donaldsons neuer Verfilmung von „Die Bounty“ (1984) und in dem Drama „Menschen am Fluss“ (1984). Während die ersten beiden "Mad Max"-Filme von Brian May eher unspektakulär vertont wurden, ist der synthetische Brei von Maurice Jarre zum dritten Teil eher zum Abgewöhnen. Dafür konnte Tina Turner mit der Hymne "We Don't Need Another Hero" einen echten Hit landen. Etwas gelungener ist Jarres Score zum Drama "Ein Jahr in der Hölle" ausgefallen, während Vangelis zu "The Bounty" einen herrlich sphärischen Score schuf, der auch ohne die dazugehörigen Bilder einen akustischen Leckerbissen darstellt.
Zu einem echten Kassenmagneten entwickelte sich Mel Gibson in der Action-Komödien-Serie „Lethal Weapon“, in der er in immerhin vier Filmen (1987 – 1998) an der Seite seines besonnenen Partners (Danny Glover) den psychisch labilen und cholerischen Cop Martin Riggs mimte. Zwar agierte Gibson auch weiterhin in Action-Filmen wie „Kopfgeld“, „Payback“ und „Der Patriot“, doch daneben war er auch in anspruchsvolleren Produktionen wie Franco Zeffirellis „Hamlet“-Adaption (1990) und in „The Million Dollar Hotel“ (2000) von Wim Wenders zu sehen und überzeugte in romantischen Komödien und Dramen wie „Forever Young“ (1992) und „Was Frauen wollen“ (2000).
1993 legte Gibson sein vielbeachtetes Regiedebüt mit „Der Mann ohne Gesicht“ vor. Der Film erzählt die berührende Geschichte einer Freundschaft zwischen dem ehemaligen Lehrer Justin McLeod (Mel Gibson), dessen Gesicht nach einem Unfall völlig entstellt worden ist, und einem zwölfjährigen Jungen, der seinen Wunsch, Air-Force-Pilot zu werden, nur erreichen kann, wenn er in den Sommerferien dafür sorgt, seine Noten zu verbessern.
Mel Gibson erzählt uns eine Geschichte, die zu Herzen geht, ohne dabei in sentimentalen Kitsch abzurutschen. Eine Geschichte, in der es um Vertrauen, Vorurteile und Anschuldigungen geht, die Leben zerstören können“, resümiert Melanie Frommholz auf moviesection.de. „In erster Linie erzählt ‚Der Mann ohne Gesicht‘ jedoch die Geschichte zweier Menschen, die am Rand stehen und die durch ihre Freundschaft aus der gesellschaftlichen Isolation geführt werden. Auch wenn Gibson die eingefahrenen Drama-Mechanismen nicht gänzlich hinter sich lassen kann, berührt dieser Film mit seiner Botschaft.“
Es war die erste Zusammenarbeit zwischen Gibson und James Horner, der nicht nur Gibsons späteren Regiearbeiten "Braveheart" und "Apocalypto" erfolgreich vertonen sollte, sondern auch "Kopfgeld" unter der Regie von Ron Howard.
Seinen großen Triumph als Regisseur, Produzent und Darsteller feierte Mel Gibson 1995 mit dem historischen Schlachtenepos „Braveheart“. Gibson spielt den schottischen Freiheitskämpfer William Wallace, der im ausgehenden 13. Jahrhundert von seinem Onkel aufgezogen und von ihm im Lesen, Schreiben und Schwertkampf unterrichtet wurde. Als die englischen Truppen unter König Edward I. Williams Frau (Catherine McCormack) hinrichten, macht sich Wallace mit seinen Landesgenossen auf in den Kampf um die Freiheit.
„Wallace‘ Aufbäumen gegen beinahe 100 Jahre Raub, Mord und Unterdrückung wird in furiosen Aufnahmen festgehalten. Die wildromantische, raue Schönheit der schottischen Landschaft bildet die perfekte Kulisse für die Lebensgeschichte des schottischen Nationalhelden und die lebendigen, realitätsnahen blutig-dramatischen Schlachten, die einen Großteil der Faszination des Films ausmachen. Auch wenn ‚Braveheart‘ nur grob die historischen Gegebenheiten wiedergibt, macht er auf den Betrachter einen unglaublich realistischen Eindruck. Das Mittelalter wird nicht geschönt dargestellt, sondern in dreckigen, unwirtlichen Bildern zum Leben erweckt, und auch das rohe Verhalten der handelnden Personen und die Brutalität der Kampfhandlungen (…) tragen zur Gesamtauthentizität des Werkes bei“, meint Ulf Lepelmeier auf filmstarts.de. „Mel Gibsons ‚Braveheart‘ ist ein hervorragendes, ungemein packendes und eindringliches Schlachtenepos, welches die rauen und dunklen Tage des Mittelalters wiederbelebt und eine Lanze für das unbändige Verlangen nach Selbstbestimmung und Freiheit bricht.“ 
Bei der Oscar-Verleihung räumte Gibsons Werk 1996 ordentlich ab. Nominiert in zehn Kategorien (u.a. auch James Horner für seine Filmmusik), gewann „Braveheart“ immerhin fünf Trophäen in den Sparten „Bester Film“, „Beste Regie“, „Beste Kamera“, „Bester Tonschnitt“ und „Bestes Make-up“.
Nach Hauptrollen in dem Mystery-Thriller „Signs“ und dem Kriegsepos „Wir waren Helden“ machte sich Gibson vor der Kamera rar und inszenierte mit „Die Passion Christi“ (2004) und „Apocalypto“ (2006) zwei kontrovers diskutierte Filme für die eigene Produktionsfirma Icon, die er 1989 zusammen mit Bruce Davey gegründet hatte.
Mit „Die Passion Christi“ verfilmte Gibson die letzten zwölf qualvollen Stunden im Leben des Jesus von Nazareth, seinen Verrat durch Judas, seine Verdammnis, seine Verurteilung zum Tode, die Geißelung und Kreuzigung durch die römischen Soldaten. Von der Kritik musste sich Gibson einiges anhören lassen. „Strukturell pornografisch“ (Der Tagesspiegel) sei der Film, „ein geschmäcklerisch konfektioniertes Schaustück“ ohne „jeden Mehrwert außerhalb des Illustrativen“ (Frankfurter Rundschau), der „vielleicht radikalste, brutalste und wahrscheinlich auch kurioseste Jesusfilm aller Zeiten“ (film-dienst).
"Diese ‚Passion Christi‘ ist von einer unerhörten (das gilt für seine dumpfe Akustik der Gewalt, das Stöhnen, das Knallen der Peitschen, die hörbare Last des Kreuzes) und bisher ungesehenen Brutalität. Durch die Nähe der Einstellung, die Kunst der Maskenbildner, die ins Große verzerrte oder ins Überdimensionale gesteigerte Darstellung von Torturen, die erduldete und schier endlose, in den Tod am Kreuz mündende Qual liegt der Schwerpunkt des Films auf dem Leid der buchstäblich bis auf die Knochen geschundenen menschlichen Kreatur“, resümiert Hellmuth Karasek im „Tagesspiegel“ vom 27.02.04. 
Zwei Jahre später inszenierte Gibson mit „Apocalypto“ ein weiteres extrem gewalttätiges Werk über den Untergang der frühen wie geheimnisvollen Hochkultur der Maya im Zuge der Eroberung Mexikos und Zentralamerikas durch die Spanier.
‘Apocalypto‘ spielt in der Endzeit des Maya-Reichs, als immer mehr Menschenopfer die ungnädigen Götter besänftigen sollten. Beherzt werden Bäuche aufgeschlitzt, Herzen herausgerissen, Köpfe ein- und abgeschlagen und auf Lanzen gespießt, Gurgeln durchgeschnitten. Der Held von ‚Apocalypto‘ aber will kein Opfer werden, flieht und tötet seine Verfolger, um sich selbst und seine Familie zu retten“, urteilt Jörg Lau auf zeit.de und verweist auf eine ganz bestimmte Kontinuität in Gibsons Filmen: „'Mad Max' hatte bereits, was Gibsons Filme vor und hinter der Kamera bis heute ausmacht: ein Rachemotiv als Lizenz zum Massaker; eine anschließende sadistische Gewaltorgie; ein Gesellschaftspanorama moralischen Zerfalls; das Drama der bösen Übermacht, die von einem einzelnen opferbereiten Rebellen herausgefordert wird. In immer neuen Verkleidungen hat Mel Gibson diese Motive durchgespielt – als suizidaler Cop in Los Angeles (‚Lethal Weapon‘), als mittelalterlicher schottischer Rebell (‚Braveheart‘), als amerikanischer Revolutionär wider Willen (‚Der Patriot‘). Stets hat man seinem Helden gerade die Frau geraubt, manchmal auch den Sohn – und damit die Lizenz zum Durchdrehen gegeben. Für jemanden, der gern mit homophoben Sprüchen provoziert, hat Gibson eine merkwürdig starke Neigung, seine Helden aus der Beschränkung durch Weib und Kind zu lösen und unter ruppige Männer geraten zu lassen.“
Erst 2010 war Mel Gibson in „Auftrag Rache“ wieder vor die Kamera getreten, um im Stile früherer Filme wie „Payback“ und „Kopfgeld“ auf gewohnt eloquente Weise für Gerechtigkeit zu sorgen. Dagegen blieb sein Auftritt in dem Jodie-Foster-Drama „Der Biber“ weitgehend unbeachtet.
Mit seinem neuen Film „Get The Gringo“ (aka "How I Spent My Summer Vacation") dürfte ihm dieses Desaster sicherlich erspart bleiben, schlüpft er doch in die vertraute Rolle eines gutherzigen Mannes in einer gefährlichen Mission. Er spielt den Kriminellen Driver, der nach der illegalen Überquerung der mexikanischen Grenze in eine Art Gefängnis-Dorf gesteckt wird, wo er allerdings Unterstützung durch einen zehnjährigen Jungen bekommt und als Dank der Mutter helfen will, die in Schwierigkeiten steckt. Allerdings muss Driver dazu erst einmal die Gefängnismauern überwinden … Der brasilianische Komponist Antonio Pinto ("Lord Of War") kreierte dazu einen frischen lateinamerikanisch geprägten Score, der durch zwei Songs von Ten Years After und Los Fabulosos Cadillacs wunderbar abgerundet wird.

Filmographie: 
1977: Ich hab Dir nie einen Rosengarten versprochen (I Never Promised You a Rose Garden)
1977: Summer City
1979: Mad Max
1979: Tim - kann das Liebe sein?
1980: The Chain Reaction
1981: Gallipoli
1981: Punishment (Fernsehserie)
1982: Ein Jahr in der Hölle (The Year of Living Dangerously)
1982: Mad Max 2 (The Road Warrior)
1982: Die grünen Teufel vom Mekong (DVD-Titel: Soldier – Die durch die Hölle gehen) (Attack Force Z)
1984: Die Bounty
1984: Menschen am Fluß (The River)
1984: Mrs. Soffel (Flucht zu dritt)
1985: Mad Max 3 (Beyond Thunderdome)
1987: Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis (Lethal Weapon)
1988: Tequila Sunrise
1989: Brennpunkt L.A. (Lethal Weapon 2)
1990: Air America
1990: Ein Vogel auf dem Drahtseil (Bird on a Wire)
1990: Hamlet
1992: Forever Young
1992: Brennpunkt L.A. – Die Profis sind zurück (Lethal Weapon 3)
1993: Der Mann ohne Gesicht (The Man Without a Face, auch Regie)
1993: The Chili Con Carne Club
1994: Maverick – Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel (Maverick)
1995: Braveheart (auch Regie)
1995: Pocahontas (Stimme)
1996: Kopfgeld – Einer wird bezahlen (Ransom)
1997: Fletcher’s Visionen (Conspiracy Theory)
1997: Ein Vater zuviel (Fathers’ Day)
1998: Lethal Weapon 4
1999: Payback – Zahltag
2000: Chicken Run – Hennen rennen (Chicken Run, Stimme)
2000: Der Patriot (The Patriot)
2000: The Million Dollar Hotel
2000: Was Frauen wollen (What Women Want)
2002: Signs – Zeichen
2002: Wir waren Helden (We Were Soldiers)
2003: The Singing Detective
2004: Paparazzi
2004: Die Passion Christi (The Passion of the Christ) (Regie)
2006: Apocalypto (Regie)
2010: Auftrag Rache (Edge of Darkness)
2011: Der Biber (The Beaver)
2012: Get the Gringo
Playlist:
1 Vangelis - Opening Titles (The Bounty) - 04:16
2 Maurice Jarre - Death Of A Child (The Year Of Living Dangerously) - 05:07
3 Michael Kamen - Amanda (Lethal Weapon) - 03:05
4 Michael Kamen - Leo (Lethal Weapon 2) - 03:45
5 Ennio Morricone - Hamlet [Version 2] (Hamlet) - 02:42
6 Jerry Goldsmith - Love Theme (Forever Young) - 04:03
7 Alan Silvestri - Everything About You (What Women Want) - 03:02
8 James Horner - Flying (The Man Without A Face) - 03:49
9 James Horner - Wallace Courts Murron (Braveheart) - 04:25
10 James Horner - The Proposal (Braveheart) - 04:03
11 James Horner - A Fatal Mistake (Ransom) - 04:50
12 Carter Burwell - Conspiracy Theory (Conspiracy Theory) - 02:15
13 Chris Boardman - Main Title (Payback) - 05:21
14 John Williams - The Pony Ride (The River) - 03:17
15 John Williams - The Colonial Cause (The Patriot) - 03:15
16 Milla Jovovich with Jon Hassell & Danny Saber - Satellite Of Love [Danny Saber Remix] (The Million Dollar Hotel) - 05:16
17 Ten Years After - 50,000 Miles Beneath My Brain (Get The Gringo) - 07:38
18 James Brown - It's A Man's Man's Man's World (Payback) - 02:48
19 James Newton Howard - The Hand Of Fate - Part 1 (Signs) - 05:32
20 Brian Tyler - Aftermath (Paparazzi) - 03:29
21 John Debney - Bearing The Cross (The Passion Of The Christ) - 03:42
22 James Horner - No Longer The Hunted (Apocalypto) - 05:53
23 James Newton Howard - The Hand Of Fate - Part 2 (Signs) - 03:46
24 Howard Shore - You're My Girl (Edge Of Darkness) - 02:37
25 Marcelo Zarvos - Meet Walter Black (The Beaver) - 03:55
26 Antonio Pinto - Final Confrontation (Get The Gringo) - 05:17
27 Vangelis - Closing Titles (The Bounty) - 05:00

Soundtrack Adventures with MEL GIBSON at Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Sonntag, 20. Januar 2013

Playlist # 103 vom 27.01.2013 - ARNOLD SCHWARZENEGGER Special

Seit Beginn seiner politischen Karriere als Gouverneur von Kalifornien haben viele Fans darauf gewartet, dass Arnold „Terminator“ Schwarzenegger wieder auf die Leinwand zurückkehrt. Nach einer Gastrolle in „The Expendables“ und einer etwas größeren im dazugehörigen Sequel ist es nun endlich soweit: Ende Januar startet in Deutschland Schwarzeneggers neuer Film „The Last Stand“. 

Bis zu seiner Schauspielkarriere ist es allerdings ein langer Weg gewesen. Zunächst machte der in der österreichischen Steiermark geborene Schwarzenegger als Sportler von sich reden, als Fußballer, doch vor allem als Bodybuilder und Gewichtheber. 1967 wurde er in London Bodybuilding-Amateurweltmeister und ein Jahr später bei den Profis zum zweiten Mal zum „Mr. Universum“ gekürt. Bis 1980 blieb Schwarzenegger die prägende Persönlichkeit im Bodybuilding-Sport und erwarb während seiner Karriere insgesamt sieben Mr. Olympia- und fünf Mr. Universum-Titel. Kaum zwanzigjährig war Schwarzenegger bereits 1968 in die USA ausgewandert und verdiente als Immobilienmakler ein Vermögen. Nach seinem Studium der internationalen Wirtschaftslehre, das er 1979 an der University of Wisconson-Superior abschloss, forcierte er allerdings seine Filmkarriere. Schon als Jugendlicher war Schwarzenegger von Helden- und Sandalenfilmen fasziniert, und seine enorme physische Erscheinung diente als Sprungbrett für Hollywood. Nach ersten Rollen unter dem Pseudonym Arnold Strong in Filmen wie „Hercules in New York“ (1970) und „Mister Universum“ (1976) gelang Schwarzenegger durch seine Hauptrolle in „Conan der Barbar“ 1982 ebenso der internationale Durchbruch wie dem Komponisten Basil Poledouris, der mit seiner Musik einen Meilenstein der heroischen Fantasy setzen und in der Folge immer wieder mit Regisseur John Milius zusammenarbeiten sollte. 1984 spielte Schwarzenegger nicht nur in der Fortsetzung „Conan der Zerstörer“, sondern auch in James Camerons Sci-Fi-Thriller „Terminator“, und auch hier erwies sich der Soundtrack als Durchbruch für den Komponisten, in diesem Fall für Brad Fiedel, der zwar nicht für sehr viele Kinoproduktionen tätig gewesen ist, aber mit seinem „Terminator“-Score den Standard für elektronische Produktionen in der Filmmusik hochsetzte.
Auch in der Folgezeit machte Schwarzenegger vor allem in Action- und Sci-Fi-Filmen eine gute Figur („Predator“, „Der City Hai“, „Running Man“). Dagegen bewies er immer wieder auch komödiantisches Talent in Action-Komödien wie „Red Heat“ oder Familienfilmen wie „Kindergarten Cop“, „Junior“ und „Twins“. Die 90er begannen für Schwarzenegger höchst erfolgreich, als er nicht nur die Hauptrolle in Paul Verhoevens 60 Millionen Dollar teuren Sci-Fi-Produktion „Total Recall“ übernahm, sondern 1991 ein weiteres Mal in seine „Terminator“-Paraderolle schlüpfte, um für James Camerons tricktechnisch neue Maßstäbe setzendes Meisterwerk „Terminator 2“ vor der Kamera zu stehen.
Danach konnte Schwarzenegger aber nicht mehr an die Erfolge seiner Blütezeit anknüpfen. In dem Maße, in dem die digitale Tricktechnik die Filmproduktionen zu dominieren begann, waren klassische Action-Helden immer weniger gefragt. So blieben Schwarzeneggers nächste Filme wie „End Of Days“ (1999), „The 6th Day“ (2000) und „Collateral Damage“ (2002) weit hinter den Erwartungen zurück. Nach den Dreharbeiten zu „Terminator 3 – Rebellion der Maschinen“ im September 2002 beendete Schwarzenegger seine Filmkarriere, um sich in die Politik einzubringen und sich schließlich im Oktober 2003 zum Gouverneur von Kalifornien wählen zu lassen.
Er absolvierte zwischenzeitlich nur Kurzauftritte in der Jules-Verne-Verfilmung „In 80 Tagen um die Welt“ und Sylvester Stallones „The Expendables“, um dann in dessen Sequel schon mal eine größere Rolle zu übernehmen.
In Kim Jee-woons („I Saw The Devil”) neuen Film “The Last Stand” spielt er Ray Owens, einen Cop im Drogendezernat des LAPD, der nach einer missglückten Mission, bei der er für die Verkrüppelung eines Kollegen verantwortlich gewesen ist, den Dienst quittiert und sich in der Kleinstadt Sommerton an der mexikanischen Grenze als Sheriff niederlässt. Als der allseits bekannte Drogenboss Gabriel Cortez (Eduardo Noriega) dem FBI entwischt und sich mit einer Gruppe gesetzloser Söldner auf den Weg nach Mexiko macht, bereitet sich Sommerton darauf vor, den Gangster mit einer imposanten Streitmacht gegenüberzutreten. Owens bereitet alles für einen klassischen Showdown vor …

Filmographie:
1970: Hercules in New York (unter dem Pseudonym Arnold Strong)
1973: Der Tod kennt keine Wiederkehr (The Long Goodbye) (unter dem Pseudonym Arnold Strong)
1974: Happy Anniversary and Goodbye
1976: Mister Universum – Stay Hungry (Stay Hungry)
1977: Pumping Iron
1979: Kaktus Jack (The Villain)
1979: Scavenger Hunt
1980: The Jayne Mansfield Story 
1982: Conan der Barbar (Conan the Barbarian)
1984: Conan der Zerstörer (Conan the Destroyer)
1984: Terminator (The Terminator)
1985: Red Sonja 1985: Phantom-Kommando (Commando)
1986: Der City Hai (Raw Deal)
1987: Running Man (The Running Man)
1987: Predator
1988: Red Heat
1988: Twins – Zwillinge (Twins)
1990: Die totale Erinnerung – Total Recall (Total Recall)
1990: Kindergarten Cop
1991: Terminator 2 – Tag der Abrechnung (Terminator 2: Judgment Day)
1993: Last Action Hero
1994: True Lies – Wahre Lügen (True Lies)
1994: Junior
1996: T2 3-D: Battle Across Time
1996: Eraser
1996: Versprochen ist versprochen (Jingle All the Way)
1997: Batman & Robin
1999: End of Days
2000: The 6th Day
2001: Dr. Dolittle 2, (Stimme)
2002: Collateral Damage – Zeit der Vergeltung (Collateral Damage)
2003: Terminator 3 – Rebellion der Maschinen (Terminator 3: Rise of the Machines)
2003: Welcome to the Jungle (Cameo-Auftritt)
2004: In 80 Tagen um die Welt (Around the World in 80 Days)
2005: The Kid & I
2009: Terminator: Die Erlösung (Computeranimation)
2010: The Expendables (Gastrolle)
2012: The Expendables 2
2013: The Last Stand
Playlist:
1 Basil Poledouris - Gift Of Fury (Conan The Barbarian) - 03:50
2 Basil Poledouris - Crystal Palace (Conan The Destroyer) - 06:11
3 Ennio Morricone - Love Theme/End Credits (Red Sonja) - 03:41
4 Brad Fiedel - Theme From "The Terminator" (The Terminator) - 04:13
5 James Horner - Moving Jenny (Commando) - 03:44
6 Harold Faltermeyer - Mick's Broadcast/Attack (Running Man) - 05:05
7 Alan Silvestri - Main Title (Predator) - 03:55
8 Randy Edelman - Children's Montage (Kindergarten Cop) - 03:21
9 James Newton Howard - Labor (Junior) - 04:06
10 Jerry Goldsmith - The Dream (Total Recall) - 03:33
11 Brad Fiedel - "It's Over" (Terminator 2: Judgement Day) - 04:36
12 Brad Fiedel - Harry Rides Again (True Lies) - 07:06
13 Alan Silvestri - She's In (Eraser) - 06:11
14 David Newman - Howard Saves The Day (Jingle All The Way) - 05:01
15 Elliot Goldenthal - A Batman Overture (Batman & Robin) - 03:35
16 John Debney - Main Title (End Of Days) - 02:52
17 Trevor Rabin - Adam's Theme (The 6th Day) - 03:31
18 Marco Beltrami - A Day In The Life (Terminator 3: Rise Of The Machines) - 03:41
19 Graeme Revell - Journey To Columbia (Collateral Damage) - 04:30
20 Harry Gregson-Williams - Kolabos/Marianna Escapes (The Rundown) - 03:31
21 Trevor Jones - Around The World Overture (Around The World In 80 Days) - 05:20
22 Brian Tyler - The Gulf Of Aden (The Expendables) - 06:57
23 Brian Tyler - Respect (The Expendables 2) - 03:58
24 Graeme Revell - Century City Bombing (Collateral Damage) - 04:30
25 James Horner - Bus Station (Red Heat) - 09:34

Dienstag, 1. Mai 2012

Playlist # 84 vom 06.05.2012 - ROBERT RODRIGUEZ Special

Der US-amerikanische Regisseur Robert Rodriguez hat sich mit seiner aus „El Mariachi“ (1992), „Desperado“ (1995) und „Irgendwann in Mexico“ (2002) bestehenden „Mexico“-Trilogie ebenso wie sein Freund und Kollege Quentin Tarantino („Reservoir Dogs“, „Pulp Fiction“) als Erneuerer des sogenannten „Grindhouse“-Kinos etabliert und mit dieser mexikanischen Antwort auf Sergio Leones legendärer „Dollar“-Trilogie ebenso als einzigartiger Filmemacher etabliert. Dabei sah es zunächst so aus, als würden seine schlechten Noten im Grundstudium an der University of Texas eine Karriere beim Film verhindern. Doch der Gewinn eines lokalen Filmfestivals, an dem Rodriguez mit einem kurzen Videofilm teilnahm, ermöglichte ihm die nachträgliche Aufnahme für das Filmstudium.

Schon mit seinem ersten auf 16mm gedrehten Kurzfilm „Bedhead“ konnte er 1991 etliche Filmpreise abräumen, noch im gleichen Jahr ließ er mit „El Mariachi“ seinen ersten, ebenfalls auf 16mm gedrehten Langfilm folgen. Wie er in seinem Buch „Rebell Without A Crew: Or How A 23-Year-Old Filmmaker With 7.000 $ Became A Hollywood Player” ausführlich über die Entstehung des Films beschrieb, lieh er sich die Kamera, verpflichtete Freunde und Bekannte als Schauspieler und kam so mit einem minimalen Budget von 7000 Dollar aus, von denen er sich 3000 Dollar als Teilnehmer bei Medikamenten-Tests verdient hatte. Außerdem fungierte er als Drehbuchautor, Cutter, Produzent, Komponist und Regisseur in Personalunion.
Entsprechend trashig wirkt der Film um einen Mariachi, der einer Verwechslung zum Opfer fällt und für einen Killer gehalten wird, auch im Look, doch sind sich die Kritiker einig, dass hier ein äußerst vielversprechender Regisseur seine Visitenkarte abgegeben hat.
Rodriguez zeigt hier erstmals, welche Talente er besitzt. Sowohl rasant als auch lustig kommt sein Erstlingswerk daher und wurde mit Recht von Columbia aufgekauft. Insgesamt handelt es sich bei ‚El Mariachi‘ um einen unverbrauchten, gut inszenierten und spaßigen Film. Sicherlich gibt es viele kleine Produktionsfehler und der Look besticht nicht durch seine Professionalität, doch umso mehr erfreut die Stimmung. Die Story lebt von dem Mafiaambiente in der mexikanischen Kleinstadt und der großartigen Kulisse, den coolen Einfällen von Rodriguez, die oft aus der Not entstanden, aber dennoch seine Kreativität und Stilsicherheit beweisen“, befindet Christian Eggert auf filmstarts.de. Zwar versuchte Rodriguez zunächst erfolglos, seinen in Ciudad Acuña gedrehten Film an spanischsprachige Videoverleiher in den USA an den Mann zu bringen, doch dann fand er in Columbia Pictures ein Studio, das ihm zunächst eine Kinoverwertung von „El Mariachi“, dann eine Art Remake/Sequel finanzierte, nachdem Rodriguez mit seinem Debüt 1993 beim Sundance Film Festival den Preis des Publikums erhalten hatte.
Mit „Desperado“ konnte Rodriguez dann zeigen, wie seine Ideen mit einem adäquaten Budget so richtig zünden können. Mit einer prominenten Besetzung, in der Antonio Banderas und Salma Hayek knisternde Erotik auf die Leinwand bringen, und Gastauftritten von Steve Buscemi und Quentin Tarantino, die für herzhafte Lacher sorgen, bietet „Desperado“ ein Action-Feuerwerk mit viel Blei, Blut, Explosionen, coolen Sprüchen und nackter Haut.
‘Desperado‘ lässt sein Publikum in Erinnerungen schwelgen. Erinnerungen an Sam Peckinpahs dreckige Männerfilme, an die blutigen Pistolenballetts John Woos und an Sergio Leones Spaghettiwestern. Jedem Atemzug merkt man diese prägenden Einflüsse an. Ebenso ist jeder Szene abzulesen, dass Robert Rodriguez seine Hausaufgaben erledigt hat. Mit verwegenen Kamerawinkeln und stilvollen Schnitten sorgt dieser vor allem in den zahlreichen Actionszenen für eine feurig-dynamische Inszenierung. Immer wieder lässt der Mariachi hitzige Explosionen hinter sich und kämpft sich durch wahre Scharen an Widersachern. Der Gewaltpegel wird wie in den Filmen Peckinpahs hoch gehalten. Mehrfach muss sich der Mariachi seine Wunden von der bezaubernden Bibliothekarin Carolina (Salma Hayek) nähen lassen. Für seine Gegenüber kommt hingegen jede Hilfe zu spät. Jedoch muss man Rodriguez trotz des exzessiven Waffeneinsatzes zugestehen, dass er die blutigen Auseinandersetzungen stets mit einem leichten Augenzwinkern inszeniert“, urteilt Jens Hamp auf filmstarts.de
Bevor sich Rodriguez aber an den Abschluss seiner Mexican-Western-Trilogie machte, inszenierte er 1996 mit „From Dusk Till Dawn“ einen überdrehten Vampir-Splatter-Horror-Spaß, bei dem Tarantino diesmal sogar die Hauptrolle übernahm.
Rodriguez und Autor Quentin ‚Pulp Fiction‘ Tarantino werden ihrem Ruf als Hollywoods talentierteste Bösewichter gerecht und tun, was sie sollen, nämlich Verbotenes im Rahmen des Erlaubten. Aber dann überqueren die Geckos mit Papa Fuller samt Tochter und Sohn als Geiseln die mexikanische Grenze, und fortan leisten sich Rodriguez und Tarantino all das, was im Kino nicht mal die bad guys mehr dürfen. Sie spicken die Dialoge mit sämtlichen zensurverdächtigen Four-letter-words (unbedingt die Originalfassung anschauen!). Sie demolieren ein gutes Dutzend amerikanischer Heiligtümer: Vietnam, Jurassic Park, Baseball und das Kruzifix, um nur die wichtigsten zu nennen. Und sie wechseln, exakt zur Halbzeit, unwiderruflich das Genre: Der Gangsterfilm mutiert zum Horror-Splattermovie. Die Geckos und die Fullers landen im ‚Titty Twister‘, einer Truckerund Biker-Bar, die sich als aztekische Vampir-Hölle entpuppt. Ein Alptraum, dem nur entrinnt, wer genug Gruselfilme gesehen hat, um zu wissen, was gegen Blutsauger hilft“, heißt es in der Rhein-Zeitung.
Dem Horror-Genre blieb Rodriguez auch mit seinem nächsten Film „The Faculty – Trau keinem Lehrer“ treu, doch statt des üblichen Teenie-Splatter-Horrors präsentierte der Filmemacher eine durchgeknallte Mixtur aus dem Teenie-Drama „Breakfast Club“ und dem Alien-Horror „Invasion der Körperfresser“.
„Das Kult-Duo Robert Rodriguez und Kevin Williamson, Autor von ‚Scream‘, schuf einen durchaus subtilen, intelligenten Horrorfilm, der nicht nur technisch makellose Schockeffekte vorführt, sondern auch den Alptraum der Pubertät trefflich persifliert. Neben Stars wie Salma Hayek (‚Wild Wild West‘), Famke Janssen (‚GoldenEye‘) oder Robert Patrick (‚Terminator 2‘) überzeugt auch das junge Darsteller-Ensemble um Elijah Wood (‚Deep Impact‘) restlos. Ein von einem trendigen Crossover-Soundtrack (Garbage, Rage Against The Machine) angetriebener, effektiver Schauer-Thriller“, schrieb die VideoWoche dazu.
Überraschend familienfreundlich, gewaltfrei und überaus erfolgreich erwiesen sich 2001, 2002 und 2003 die drei „Spy Kids“-Filme, in denen Rodriguez Kinder einen Crashkurs im Agenten-Einmaleins absolvieren und gegen allerlei Bösewichter die Welt retten lässt. Für den Filmfreak läuterten diese Family-Entertainment-Werke den Start der digitalen Ära ein, denn fortan drehte er alle Filme auf dem HDCAM-System.
Richtig großes Kino präsentierte Rodriguez allerdings erst wieder mit „Sin City“, einer auf mehreren Ebenen angelegten, der düsteren Comic-Vorlage von Frank Miller allen Respekt erweisenden Gewaltorgie in Schweiß-Weiß-Rot. Bis in die Nebenrollen hinein großartig besetzt handelt „Sin City“ von mehreren Versuchen der Guten, das Böse in Schach zu halten – mit wechselhaftem Erfolg. Da schnappt sich der Polizist Hartigan (Bruce Willis) einen Tag vor seiner Pensionierung den mordenden Kinderschänder Roark jr. (Nick Stahl) und schießt ihn nieder, handelt sich aber so den Zorn seines korrupten Partners Bob (Michael Madsen) und Senator Roark (Powers Boothe) ein. Währenddessen findet der entstellte Muskelprotz Marv (Mickey Rourke) nach einer Liebesnacht mit der hübschen Goldie (Jamie King) seine Geliebte ermordet in seinem Bett wieder und macht sich auf die Suche nach den Verantwortlichen, die ihn auf die abgelegene Farm des durchgeknallten Kevin (Elijah Wood) führt. Und Dwight (Clive Owen) will die von Gail (Rosario Dawson) angeführten Mädchen in Old Town – die Kellnerin Shellie (Brittany Murphy), die Prostituierte Becky (Alexis Bledel) und die Schwertkämpferin Miho (Devon Aoki) – vor dem Gangster Jack (Benicio Del Toro) und schließlich vor den Cops beschützen, nachdem Jack ins Gras beißen musste und als Cop enttarnt wurde. Rodriguez bleibt in der Verfilmung der Comic-Vorlage gerade bei der Inszenierung ganz nah am Original, so dass “Sin City” wie ein lebendig gewordener Comic wirkt und geschickt verschiedene symbolträchtige Farben in das düstere Schwarz-Weiß-Panorama einstreut.
Für Frank Mehring (Film-Dienst) ist „Sin City“ ein „postmoderner Mix aus Straßenkreuzern der 1950er-Jahre und zeitgenössischen Mercedes oder Ferraris, aus Femmes fatales der klassischen Tonfilm-Ära und fetischistischen Dominas der britischen Punkszene, aus Samurai-Schwertern und hochmodernen Handfeuerwaffen kennzeichnen das Filmgebilde als Rhapsodie der entfesselten Fantasie. So entsteht mit Mitteln der digitalen Videoproduktion ein großer Kinofilm, der die Grenzen zwischen Pulp, Pop und Pop Art verwischt. Das Ergebnis zeugt von Mut, Eigenständigkeit und dem Willen, Erzählstrukturen jenseits der Konventionen auszutesten. Mit seiner Transferleistung vom Comic zum Film avanciert Rodriguez quasi zum Roy Lichtenstein der Filmkunst."
Und Andreas Borcholte fasst in seiner Rezension auf Spiegel Online zusammen:
Frank Millers Exzesse aus spritzenden Blutfontänen und abgerissenen, manchmal abgenagten Gliedern finden sich originalgetreu auf der Leinwand wieder. Erträglich wird dies nur durch die völlige Abstraktion: Das Blut fließt in strahlendem Weiß, Kugeln durchdringen Körper ohne Effekt. Die Helden müssen sich immer wieder aufraffen, dürfen nicht sterben, bis ihre Mission erfüllt und Erlösung in Sicht ist. So kompromisslos und virtuos wurde Gewalt im amerikanischen Kino schon lange nicht mehr inszeniert. Rodriguez, der sich mit Bleigewitter-Opern wie ‚From Dusk till Dawn‘ und ‚Desperado‘ einen Namen gemacht hat, zieht eine Linie von Sam Peckinpah (‚Getaway‘) über Martin Scorsese bis zu seinem Vorbild Tarantino, der auch eine Szene in ‚Sin City‘ drehen durfte. So ist ‚Sin City‘ in seiner episodischen Struktur, seiner bis ins Absurde stilisierten Gewalt und seinem haarsträubendem Humor ‚Pulp Fiction‘ in Vollendung - ein grandioses Stilexperiment von Cineasten für Cineasten. Alles, ob Action, Horror oder Gewalt, hat hier nur einen einzigen Zweck: sich selbst zu zelebrieren. Echter Schmerz, spürbares Leid finden sich nur in jenen vereinzelten Farbtupfern wieder: Manchmal dürfen die harten Kerle auch rotes Blut vergießen. Kein Subtext und keine Moral verbergen sich unter dieser ebenso brillanten wie oberflächlichen Inszenierung. Alles ist eins zu eins an ‚Sin City‘: die Botschaft ist das Bild.“ 
Und wie bei den „Spy Kids“-Filmen teilt sich Rodriguez die Komponisten-Credits mit zwei vertrauten Namen: John Debney („Predators“) und Graeme Revell („From Dusk Till Dawn“). Die beiden Sequels zu „Sin City“ sollen nun ab 2012 auf der Leinwand zu sehen sein. Die Wartezeit verkürzte Rodriguez bis dahin mit dem Double-Feature „Grindhouse“, das er mit seinem Busenfreund Tarantino realisierte.
Unter Grindhouses verstand man vor allem während der späten 60er und frühen 70er in den USA Kinos, die billig produzierte Filme für Erwachsene aus unterschiedlichen Genres zeigten und den Zuschauern für den Preis einer Kinokarte gleich zwei Filme präsentierten. In dieser Tradition inszenierte das Duo Rodriguez/Tarantino die Grindhouse-Neuauflage als dreistündigen Trip in die cineastische Vergangenheit, stilecht unterbrochen von Trailern zu fiktiven Horror- und Exploitation-Produktionen. Neben Tarantinos genialen „Death Proof“ fällt Rodriguez‘ „Planet Terror“ etwas ab, aber wie die zeitweilige Rodriguez-Verlobte Rose McGowan mit ihrer Maschinengewehr-Beinprothese mit ihrer Crew gegen Zombies vorgeht, macht schon Laune.

„Nicht nur Fans der Splatter-Orgie 'From Dusk till Dawn' dürften Rodriguez’ Ideenreichtum (MG-Prothese) und dessen organischer Mix aus alten und neuen Story-Elementen goutieren. So vermischt er in 'Planet Terror' moderne Bedrohungsszenarien wie die gerade von der US-Regierung geschürte Angst vor chemischen und biologischen Waffen (Irakkrieg?) mit Zitaten an die Zombie-Klassiker eines Lucio Fulci und George A. Romero. Die bewusst überzeichnete Action mit ihren nicht weniger grotesken Gore-Einlagen erlaubt einem kaum eine Atempause. Greg Nicotero – der neue Star unter den Make up-Künstlern und ein enger Freund des legendären hier in einer Gastrolle anzutreffenden Tom Savini – lässt genüsslich das Blut über die Leinwand spritzen, Schädel spalten, und Gedärme herausreißen, alles aber mit einem unübersehbaren Augenzwinkern“, kommentiert Marcus Wessel auf programmkino.de.
Mit seinem Film „Machete“ kehrte Robert Rodriguez wieder zu einem typisch mexikanischen Thema zurück. War es in seiner „Mexico“-Trilogie noch der Kampf eines Mariachis gegen skrupellose Gangsterbosse, geht es in „Machete“ um die rigide Einwanderungspolitik der USA und das Leiden der mexikanischen Immigranten. Nachdem Drogenboss Torrez (Steven Seagal) Machetes (Danny Trejo) Frau vor seinen Augen brutal getötet hatte, hängte der Bundesagent seinen Job an den Nagel und hält sich drei Jahre später mit Gelegenheitsarbeiten an der mexikanisch-amerikanischen Grenze über Wasser. Da kommt ihm der Auftrag des resoluten Geschäftsmannes Booth (Jeff Fahey) gerade recht, für 150.000 Dollar den strikt gegen Immigranten vorgehenden Senator McLaughlin (Robert De Niro) auszuschalten. Erst zum Zeitpunkt des Attentats merkt Machete, dass er hereingelegt worden ist und nun von den Behörden als Attentäter gesucht wird. Doch mit der Hilfe von „She" (Michelle Rodriguez), die ein gigantisches Netzwerk von mexikanischen Einwanderern aufgebaut hat, und der Bundesagentin Sartana (Jessica Alba), die ihren Sinn für Gerechtigkeit entdeckt, macht sich Machete auf einen blutigen Rachefeldzug … Mit „Machete“ liefert Robert Rodriguez seinem Publikum genau das, was es erwartet, nämlich ein Festival aus enthaupteten, erschossenen und verstümmelten Leichen, coolen Sprüchen und wohlgeformten Titten. Und mit Hackfresse Danny Trejo („From Dusk Till Dawn“, „Heat“) hat Rodriguez auch den perfekten Racheengel gefunden, der mit seiner bevorzugten Waffe alles niedermetzelt, was sich ihm auf dem Weg zu seiner Genugtuung querstellt. Michelle Rodriguez („Planet Terror“) und Jessica Alba („The Eye“) sorgen für die nötigen weiblichen Reize. Bemerkenswert sind aber vor allem die weiteren männlichen Haupt- und Nebenrollen besetzt – sowohl Robert De Niro als ultra-rechter Politiker als auch Steven Seagal in seiner ungewohnten Rolle als Bösewicht sorgen für amüsante Szenen, ohne dabei glänzen zu können. Das gilt auch für Lindsay Lohan („Freaky Friday“), die als drogensüchtige Tochter des undurchsichtigen Senator-Beraters gleich in mehrere Rollen schlüpft und auch ordentlich nackte Haut zeigen darf. Bei dem ganzen Gemetzel tritt die eigentlich Story fast in den Hintergrund, aber sie wird doch konsequent genug erzählt, um sie nicht aus den Augen zu verlieren. Aber es macht vor allem einfach Spaß, Danny Trejo so cool und stoisch den Bösewichtern das Handwerk legen zu sehen. Und wenn der Abspann kein Scherz ist, darf sich das Publikum noch auf zwei Fortsetzungen freuen …
„Was ‚Machete‘ weit über den üblichen Actionschrott erhebt, ist die coole, ironisch gebrochene Inszenierung und der Mut des Regisseurs, seine Darsteller konsequent gegen den Strich zu besetzen. Darüber hinaus überrascht der politische Subtext: Wenn ein reaktionärer US-Senator (Robert de Niro) mit dem Anführer einer faschistoiden Bürgerwehr (Don Johnson) nächtens auf Immigrantenjagd geht oder in Wahlkampfspots die Überfremdungsgefahr Amerikas in 'Stürmer'-Bildsprache beschworen wird, erscheint das angesichts aktueller Entwicklungen nur wenig überzeichnet. Zudem erweitert ‚Machete‘ durchaus den Begriff des Latino-Helden. Trejos genüsslich zelebrierter Virilität steht eine rührende Altmännerträgheit gegenüber: Selbstredend verfallen ihm alle wunderschönen Heroinen, verkörpert von Schauspielerinnen, die Trejos Töchter sein könnten. Doch Michelle Rodriguez (32), Jessica Alba (29) und Lindsay Lohan (24) lassen sich nicht einfach flachlegen, sondern nehmen sich den an Leib und Seele versehrten Recken – der dann allerdings, so viel Machismo muss schon sein, nach durchvögelter Nacht auf erschöpfte Frauenleiber blicken darf“, findet Jörg Wunder im Tagesspiegel
Ebenso wie bei Quentin Tarantino besitzt für Rodriguez die Musik in seinen Filmen einen besonderen Stellenwert. Abgesehen von mexikanischen Bands wie Los Lobos und Tito & Tarantula (unvergessen ihr „After Dark“ aus „From Dusk till Dawn“), die immer wieder auf den Soundtracks zu seinen Filmen zu finden sind, hat Rodriguez oft mit den Hollywood-Komponisten John Debney und Graeme Revell zusammengearbeitet und schließlich 2003 die Band Chingon gegründet, um mit ihr Songs für den Film „Irgendwann in Mexico“ aufzunehmen. Sie sind mit dem Stück "Malagueña Salerosa" nicht nur auf der Compilation „Mexico and Mariachis“ zu finden, die Musik aus der „Mariachi“-Trilogie enthält, sondern auch auf Tarantinos „Kill Bill Vol. 2“-Soundtrack. 2004 veröffentlichten sie ihr Debütalbum mit dem passenden Titel „Mexican Spaghetti Western“. Chingon steuerten den Track „Cherry’s Dance Of Death“ zum „Planet Terror“-Soundtrack bei und komponierten schließlich die Filmmusik zu „Machete“. Wie Robert Rodriguez die Musik zu seinen Filmen aussucht und kreiert, ist auf diesem interessanten Video zu sehen:

Momentan ist Rodriguez mit dem bereits vierten Teil seiner familienfreundlichen “Spy Kids”-Reihe in den Kinos vertreten, der wieder alle Vorzüge des 3D-Kinos und der CGI-Technik ausspielt. Allerdings ist das knallbunte Action-Spektakel mit ausgefallenen Kampfeinlagen und unzähligen Verfolgungsjagden wenig spannend ausgefallen. Aufregender dürfte da das „Sin City“-Sequel ausfallen, das noch für dieses Jahr angekündigt ist.

Filmographie: 
1991: Bedhead (Kurzfilm)
1992: El Mariachi
1994: Bad Boys Never Die (Originaltitel: Roadracers)
1995: Desperado
1995: Four Rooms ( Episode „The Misbehavers“)
1996: From Dusk Till Dawn
1998: 10 More Minutes... Anatomy of a Shootout
1998: 10 Minute Film School
1998: Faculty – Trau keinem Lehrer
2001: Spy Kids
2002: Spy Kids 2 – Die Rückkehr der Superspione
2003: Del Castillo: Live
2003: Spy Kids: Mission 3-D
2003: Irgendwann in Mexico
2004: Ten Minute Flick School: Fast, Cheap and in Control
2004: Ten Minute Cooking School: Puerco Pibil
2004: Inside Troublemaker Studios
2004: Ten Minute Film School: Big Movies Made Cheap
2005: Sin City
2005: Die Abenteuer von Sharkboy und Lavagirl
2007: Grind House: Planet Terror
2010: Machete
2011: Spy Kids 4D
Playlist: 
1 Tito & Tarantula - Strange Face Of Love (Desperado) - 05:50
2 Marcos Loya - Yo Te Quiero (Once Upon A Time In Mexico) - 03:48
3 Los Lobos - Canción Del Mariachi (Desperado) - 02:05
4 Chingon - Se Me Paro (Mexican Spaghetti Western) - 03:27
5 Dire Straits - Six Blade Knife (Desperado) - 04:33
6 Tito & Tarantula - Back To The House That Love Built (Desperado) - 04:40
7 Chingon - Fidel Del Oeste (Mexican Spaghetti Western) - 05:33
8 Juno Reactor - Pistolero (Once Upon A Time In Mexico) - 03:37
9 Los Lobos - Bucho's Gracias (Desperado) - 03:57
10 Chingon - Severina (Mexican Spaghetti Western) - 03:01
11 Tonto's Giant Nuts - Sand's Theme (Once Upon A Time In Mexico) - 03:25
12 Carlos Santana - Bella (Desperado) - 04:29
13 Salma Hayek - Siente Mi Amor (Once Upon A Time In Mexico) - 04:24
14 Los Lobos - Mariachi Suite (Desperado) - 04:20
15 The Blasters - Dark Night (From Dusk Till Dawn) - 03:47
16 Graeme Revell - Richie, Will You Do Me A Favor? (From Dusk Till Dawn) - 02:21
17 Graeme Revell - Sex Machine Attacks (From Dusk Till Dawn) - 01:22
18 Chingon - Cherry's Dance Of Death (Planet Terror) - 03:26
19 Tito & Tarantula - Angry Cockroaches (From Dusk Till Dawn) - 05:13
20 Robert Rodriguez - Grindhouse Main Titles (Planet Terror) - 04:13
21 Tito & Tarantula - After Dark (From Dusk Till Dawn) - 04:20
22 Robert Rodriguez - The Grindhouse Blues (Planet Terror) - 03:10
23 Combustible Edison - Antes de Medianoche (Four Rooms) - 02:45
24 Garbage - Medication (The Faculty) - 04:07
25 Marco Beltrami - The Faculty: Extra Credit (The Faculty) - 02:55
26 Flick - Maybe Someday (The Faculty) - 03:48
27 Danny Elfman - Suite (Spy Kids) - 04:18
28 John Debney - Spy Ballet (Spy Kids 2) - 03:51
29 Robert Rodriguez - End Titles (Sin City) - 03:16
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Soundtrack Adventures with Robert Rodriguez at Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Sonntag, 3. Juli 2011

Playlist # 62 vom 03.07..11 (1) - JULIA ROBERTS Special

Julia Roberts wurde im vergangenen Jahr vom People Magazine nicht nur zur schönsten Frau der Welt gekürt, sie zählt auch zu den bestbezahlten Schauspielerinnen, deren neuer Film „Larry Crowne“ seit dem 30. Juni in den deutschen Kinos läuft.

Bevor die am 28. Oktober 1967 in Atlanta, Georgia, geborene Roberts den Durchbruch mit „Pretty Woman“ schaffte, zog sie 1985 nach ihrem Highschool-Abschluss aus dem kleinen Smyrna nach New York zu ihrer Schwester Lisa, um sich – wie ihr Bruder Eric - ganz der Schauspielerei zu widmen. Schließlich führten bereits ihre Eltern in den 60er Jahren eine Schauspielschule für Kinder in Atlanta, und nachdem Julias Bruder Eric bereits Karriere gemacht hatte („The Expendables“, „The Dark Knight“), folgt nun auch ihre Nichte Emma Roberts („Scream 4“).
Doch der Einstieg ins Filmgeschäft fiel Julia Roberts nicht leicht. Zunächst hielt sie sich mit verhassten Modeljobs über Wasser. Nach einem 15-sekündigen Auftritt in der Komödie „Firehouse“ besorgte ihr Bruder ihr eine Nebenrolle in dem Spätwestern „Blood Red – Stirb für dein Land“, der jedoch erst 1989 in die Kinos kam und dort fürchterlich floppte.
1987 bekam die damals 19-Jährige ihre erste Filmrolle in dem Rock-Musical „Satisfaction“ und ging eine kurze Beziehung mit ihrem Co-Star, dem 35-jährigen Liam Neeson, ein, mit dem sie zusammen nach Venice in Kalifornien zog, bevor sie sich 1988 wieder trennten.
Um an die Rolle der portugiesischstämmigen Daisy Arujo in der Komödie „Pizza, Pizza – Ein Stück vom Himmel“ (1988) zu kommen, färbte sich die ehrgeizige Julia zum Casting die Haare schwarz – mit einer Mischung aus Schuhcreme und Schaumfestiger – und begeisterte sogleich Kritiker wie Publikum.
Für ihre Darstellung der krebskranken Shelby in Herbert Ross‘ Drama „Magnolien aus Stahl“ erhielt sie 1989 ihren ersten Golden Globe. 1990 sollte dann ihr großes Jahr werden. Zunächst katapultierte sich Julia Roberts in der Romantik-Komödie an der Seite von Richard Gere als Edel-Prostituierte Vivian Ward in „Pretty Woman“ an die Spitze der weltweiten Kinocharts und in die Herzen des Publikums. Dabei sollte der Film erst in Anlehnung an das Honorar für Vivians Liebesdienste schlicht „3.000“ heißen und kein Happy End haben.
Dann überzeugte sie als wissensdurstige Medizinstudentin, die sich auf ein gewagtes Experiment mit dem Tod einlässt, auch in Joel Schumachers Mystery-Thriller „Flatliners“ und verliebte sich in ihren Co-Star Kiefer Sutherland, doch aus der geplanten Hochzeit wurde ebenso nichts wie aus der anschließenden Affäre mit Schauspieler-Kollege Jason Patric.
„Pretty Woman“ und „Flatliners“ waren interessanterweise auch die beiden Filme, mit denen Komponist James Newton Howard in Hollywood sich einen Namen machte. 1991 folgten Joseph Rubens arg konstruierter Psychothriller „Der Feind in meinem Bett“ und Joel Schumachers bittersüßliches Liebesdrama „Entscheidung aus Liebe“ sowie ein Mini-Auftritt als Tinkerbell in Steven Spielbergs Peter-Pan-Verfilmung „Hook“.
Auch in Robert Altmans Hollywood-Satire "The Player" (1992) ging Julia Roberts zwischen 45 anderen Filmstars unter. Allerdings lernte sie am Set den zehn Jahre älteren Country-Musiker Lyle Lovett kennen, mit dem sie immerhin 21 Monate verheiratet blieb, und drehte an der Seite von Denzel Washington unter der Regie von Alan J. Pakula die überzeugende John-Grisham-Verfilmung „Die Akte“.
Die nächsten Jahre liefen allerdings nicht mehr so gut. Ihre Filme „I Love Trouble“ (1994), “Power Of Love” (1995) und “Mary Reilly” (1996) wurden vom Publikum weitgehend ignoriert. Erst mit der Liebeskomödie “Die Hochzeit meines besten Freundes” kehrte sie 1997 wieder an die Spitze der Kinocharts zurück. Es folgten der Psycho-Thriller „Fletschers Visionen“ (1997) mit Mel Gibson, das Drama „Seite an Seite“ (1998), das sie zusammen mit Co-Star und Freundin Susan Sarandon auch produzierte, und 1999 die beiden Romantik-Komödien „Notting Hill“ und die „Pretty Woman“-Fortsetzung „Die Braut, die sich nicht traut“.
Für ihre Rolle als engagierte Titelheldin in Stephen Soderberghs Drama „Erin Brockovich“ gewann Julia Roberts 2000 ihren ersten Oscar® .

Am Set von „The Mexican“ lernte sie Kameramann Danny Moder kennen, den sie zwei Jahre später heiraten sollte und mit dem sie bis heute drei Kinder hat.
Mit Stephen Soderbergh arbeitete Roberts auch in dessen "Ocean's Eleven", dem Remake der Gangster-Komödie „Frankie und seine Spießgesellen“, an der Seite von George Clooney, Matt Damon, Brad Pitt und anderen Stars zusammen, und war auch 2004 bei der Fortsetzung „Ocean’s Twelve“ mit von der Partie.
Nach ihrem Oscar®-Triumph gehörte Julia Roberts als erste Frau offiziell zum exklusiven 20-Millionen-Dollar-Gage-Club und zementierte ihren Ruf als derzeit bestbezahlte Schauspielerin in „Mona Lisas Lächeln“ (2003). Ein Jahr später schenkte sie den Zwillingen Phinnaeus Walter und Hazel Patricia das Leben.
Obwohl Nacktszenen für die attraktive Schauspielerin absolut tabu sind, knisterte es in Mike Nichols‘ Beziehungsdrama „Hautnah“ (2004) nur so vor Erotik. Nach der Babypause hatte Roberts ihren ersten Auftritt in dem Musikvideo „Dreamgirl“ der Dave Matthews Band, dann stand sie drei Monate lang in dem Broadway-Revival von Richard Greenbergs „Three Days Of Rain“ auf der Bühne, was ihr wöchentlich eine Gage von 35.000 Tausend Dollar in der Woche einbrachte.
2006 folgten drei Sprechrollen in den Animationsfilmen „Charlotte’s Web“, „Lucas, der Ameisenschreck“ sowie in „Schweinchen Wilbur und seine Freunde“, ehe sie ein Jahr später in der Polit-Satire „Der Krieg des Charlie Wilson“ an der Seite von Tom Hanks als kecke Südstaatenwitwe erstmals wieder auf der großen Leinwand zu sehen war.
„Es ist schön, wieder vor der Kamera zu stehen. Aber es ist nicht so, dass ich es darauf angelegt hätte, sofort wieder loszulegen – ich konnte diesem Angebot nur absolut nicht widerstehen“, berichtet Julia Roberts im Interview mit Skip. „ Joanne Herring zu spielen, ist eine großartige Gelegenheit. Und dazu konnte ich mit Mike Nichols arbeiten – er ist nicht nur einer meiner absoluten Lieblingsregisseure, sondern überhaupt einer meiner Lieblingsmenschen. Ja, wirklich. Wenn ich das Gefühl habe, ich brauche Rat von jemandem, dann sind das genau drei Menschen, an die ich mich wende: Stephen Soderbergh, Mike Nichols – und natürlich Danny.“
Es folgten das Drama „Zurück im Sommer“ (2008) und der Agenten-Thriller „Duplicity“, den einmal mehr James Newton Howard vertonte.
Nach „Valentinstag“ stürmte Julia Roberts mit der Bestseller-Verfilmung von Elizabeth Gilberts autobiographischen Roman „Eat Pray Love“ die Kinocharts.
„Ich fand das ganze Thema toll. Die Art, wie im Buch über Lebenserfahrung erzählt wird, die Suche nach Antworten und wie wichtig bestimmte Menschen für deinen Weg durch diese Welt sein können. Das ist eine unheimlich spannende Geschichte, die mich sehr inspiriert hat. Da wollte ich mitmachen... (lacht). Wissen, eigentlich ist es gar nicht so kompliziert mit meiner Rollenauswahl. Wenn ich ein Drehbuch lese und die letzte Seite umblättere, dann habe ich dieses Gefühl. Ich weiß sofort, es gefällt mir, oder ich denke nie wieder daran“, erläutert die Schauspielerin im Freundin-Interview.
In dem von Tom Hanks inszenierten Liebesfilm „Larry Crowne“ spielt sie die attraktive, aber unmotivierte Dozentin eines Rhetorik-Kurses am College, für den sich auch der unerwartet arbeitslos gewordene Kaufhaus-Angestellte Larry Crowne (Tom Hanks) einschreibt, um seinen Berufsabschluss nachzuholen und neue Perspektiven für sich zu gewinnen. Dass er sich nebenbei auch noch in seine Dozentin verliebt, setzt seinem Glück die Krone auf.

Die Musik komponierte wie schon zum ersten Tom-Hanks-Julia-Roberts-Film-Rendezvouz „Der Krieg des Charlie Wilson“ James Newton Howard, der bereits etliche andere Julia-Roberts-Filme musikalisch bereicherte, nämlich “Pretty Woman”, “My Best Friend’s Wedding”, “Runaway Bride”, “America’s Sweethearts” und „Duplicity“.
Zurzeit dreht Julia Roberts gerade an einer neuen Verfilmung des Märchenklassikers „Schneewittchen“, in dem sie die böse Königin spielt.
Julia Roberts ist nicht nur die einzige Schauspielerin, die mindestens genauso viel Gage verlangen kann wie ihre männlichen Kollegen, ihre Filme haben zusammengenommen bereits über eine Milliarde Dollar eingespielt, was noch keine andere Schauspielerin in der Geschichte Hollywoods geschafft hat.

Filmographie:
1987 - Pizza, Pizza - Ein Stück vom Himmel (Mystic Pizza)
1987 – Satisfaction
1988 – Liebe auf texanisch (Baja Oklahoma)
1989 - Blood Red - Stirb für dein Land
1989 - Magnolien aus Stahl - Die Stärke der Frauen (Steel Magnolias)
1990 - Flatliners
1990 - Pretty Woman
1990 - Der Feind in meinem Bett (Sleeping with the Enemy)
1991 - Hook
1991 - Entscheidung aus Liebe (Dying Young)
1992 - The Player
1993 - Die Akte (The Pelican Brief)
1994 - I Love Trouble - Nichts als Ärger
1995 - Mary Reilly
1995 - The Power of Love (Something to Talk About)
1995 - Prêt-à-Porter
1996 - Alle sagen: I love you (Everyone Says I Love You)
1996 - Michael Collins
1997 - Die Hochzeit meines besten Freundes (My Best Friend's Wedding)
1997 - Fletchers Visionen (Conspiracy Theory)
1998 - Seite an Seite (Stepmom)
1999 - Notting Hill
1999 - Die Braut, die sich nicht traut (The Runaway Bride)
2000 - Erin Brockovich - Eine wahre Geschichte
2001 - The Mexican
2001 - America's Sweethearts
2001 - Ocean's Eleven
2002 - Voll Frontal (Full Frontal)
2003 - Mona Lisas Lächeln (Mona Lisa Smile)
2003 - Geständnisse - Confessions of a Dangerous Mind
2004 - Ocean's Twelve
2004 – Hautnah (Closer)
2006 - Lucas, der Ameisenschreck (The Ant Bully) - Sprechrolle
2006 - Schweinchen Wilbur und seine Freunde (Charlotte's Web)- Sprechrolle
2007 - Der Krieg des Charlie Wilson (Charlie Wilson's War)
2008 - Zurück im Sommer (Fireflies in the Garden)
2009 - Duplicity - Gemeinsame Geheimsache
2010 - Valentinstag (Valentine's Day)
2010 - Eat, Pray, Love
2011 - Larry Crowne

Playlist:
1 James Newton Howard - Main Title (Pretty Woman) - 03:45
2 Jerry Goldsmith - The Funeral (Sleeping With The Enemy) - 03:25
3 James Newton Howard - Diary Of A Surgeon (Flatliners) - 02:29
4 James Horner - The Killing (The Pelican Brief) - 03:17
5 James Newton Howard - The Maze (Dying Young) - 02:40
6 Thomas Newman - Malign (Erin Brockovich) - 02:40
7 Carter Burwell - Searching For The Music (Conspiracy Theory) - 03:11
8 Alan Silvestri - It's Cursed, That Gun (The Mexican) - 03:25
9 David Holmes - Gritty Shaker (Ocean's Eleven) - 03:26
10 John Williams - Flight To Neverland (Hook) - 04:44
11 John Williams - The Soccer Game (Stepmom) - 04:27
12 Javier Navarrete - Town Of Austere (Fireflies In The Garden) - 02:54
13 John Debney - Flower Shop Talk (Valentine's Day) - 03:28
14 James Newton Howard - Security Meeting (Duplicity) - 02:49
15 James Newton Howard - Turning The Tide (Charlie Wilson's War) - 08:33

Sonntag, 15. August 2010

Playlist # 39 vom 15.08.10 - NEUHEITEN 2010

Die heutige Sendung steht ausnahmsweise mal nicht im Zeichen eines ausgewählten Komponisten, sondern widmet sich dafür einigen interessanten neuen Soundtrack-Veröffentlichungen. Brian Tyler, der in wenigen Jahren zu einem der gefragtesten Komponisten in Hollywood avanciert ist, legt mit „Middle Men“ einen sehr organisch klingenden, von elektronischen Klängen unterlegten Score vor, der sehr melodisch und abwechslungsreich ausgefallen ist.
James Newton Howard ist momentan mit gleich zwei außergewöhnlichen Soundtrack-Arbeiten am Start. Als Hauskomponist von Ausnahmetalent M. Night Shyamalan („The Sixth Sense“, „Lady In The Water“) produzierte er für das Fantasy-Action-Abenteuer „The Last Airbender“ sehr epische, kraftvolle Orchesterarrangements, wohingegen er den Angelina-Jolie-Actioner „Salt“ zwar spartanischer, aber dafür elektronischer und rhythmischer ausfallen ließ. Zusammen mit Hans Zimmer komponierte Howard die starken Scores zu Christopher Nolans grandiosen „Batman“-Neukreationen „Batman Begins“ und „The Dark Knight“.
Für Nolans neues Meisterwerk „Inception“ sorgte Hans Zimmer allein für einen unterhaltsamen Score, der nicht nur Edith Piafs berühmtes „Non, Je Ne Regrette Rien“ verarbeitete, sondern auch The-Smiths-Gitarrist Johnny Marr mit ins Boot holte, um den satten Electro-Orchester-Score akustisch zu verfeinern.
Eigentlich sollte Craig Armstrong („The Incredible Hulk“) den Score zu Louis Leterriers antikem Action-Spektakel „Clash Of The Titans“ beisteuern, doch am Ende bekam Hans-Zimmer-Schüler Ramin Djawadi den Job, der seinem Meister sehr ähnliche wuchtige Arrangements komponierte und sich dabei von Massive Attacks Neil Davidge unterstützen ließ. Ähnlich bombastisch geht es bei John Debneys Action-Scores zu „Iron Man 2“ und „Predators“ zur Sache. Für die Sendung habe ich allerdings etwas ruhigere Sequenzen aus den beiden Scores ausgewählt.
James Horner ist noch immer durch seine vielschichtige Arbeit für James Camerons „Avatar“ in aller Munde. Für das „The Karate Kid“-Remake kreierte er erneut einen starken Score, der ebenso gefühlvoll wie rhythmisch-treibend und dramatisch ausgefallen ist.
Alan Silvestri zählt nicht allein durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Regisseur Robert Zemeckis („Forrest Gump“, „Back To The Future“-Trilogie) zu den alten Hasen im Geschäft. Für die Kino-Adaption des TV-Serien-Klassikers „The A-Team“ produzierte der Komponist einen höchst unterhaltsamen, vitalen, mit vielen elektronischen Sounds angereicherten Score, der natürlich auch das Hauptthema der bekannten TV-Serie von Mike Post und Pete Carpenter mit einbezog.
Wo wir gerade beim Fernsehen sind: Jeff Rona, der ebenfalls aus Hans Zimmers Talentschmiede stammt und bei Ridley Scotts Segel-Drama „White Squall“ seinen ersten großen Kinoauftritt hatte, zählt zu den versiertesten elektronischen Komponisten der Szene und wird deshalb gern für TV-Produktionen engagiert, wie zuletzt für die Serie „Unknown Persons“.
Ein Neuling in der internationalen Filmmusikszene ist dafür der Franzose Cyrille Aufort, der bislang erst für einheimische Produktionen tätig gewesen ist und für das Sci-Fi-Märchen „Splice“ einen unaufgeregten, auch etwas unspektakulären Score schuf.
Christopher Lennertz wird wie seine Kollegen Rolfe Kent und Christophe Beck überwiegend für Komödien engagiert. Momentan ist er gleich in zwei Produktionen zu hören, in denen Hunde die Hauptdarsteller sind: „Marmaduke“ und „Cats & Dogs: The Revenge Of Kitty Galore“.

1 Brian Tyler - Guilt (Middle Men) - 03:41
2 James Newton Howard - Prisoner Exchange (Salt)- 04:09
3 James Newton Howard - The Spirit World (The Last Airbender)- 05:51
4 Hans Zimmer - Radical Notion (Inception) - 03:42
5 Ramin Djawadi - Perseus (Clash Of The Titans) - 06:34
6 John Debney - Tony Discovers Dad's Secret (Iron Man 2)- 04:11
7 James Horner - Backstreet Beating (The Karate Kid) - 03:34
8 John Debney - Let's Get Off This Planet (Predators) - 03:00
9 Alan Silvestri - Putting The Team Back Together (The A-Team) - 03:39
10 Cyrille Aufort - Main Title (Splice) - 03:01
11 Jeff Rona - Mind Bender (Persons Unknown) - 03:12
12 Christopher Lennertz - It's Over/Dogfrontation (Marmaduke) - 04:59
13 Christopher Lennertz - In Between Homes/M.E.O.W.S. (Cats & Dogs: The Revenge Of Kitty Galore) - 03:01
14 James Newton Howard - Orlov's Story (Salt) - 04:44

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