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Freitag, 1. April 2022

Playlist #342 vom 10.04.2022 - 94. ACADEMY AWARDS Special

Die 94. Verleihung der Oscars stand unter einem besonderen Stern, denn gleich in acht Kategorien – darunter auch die Filmmusik (außerdem der Dokumentar-Kurzfilm, der Schnitt, Make-up/Frisuren, Szenenbild, animierter Kurzfilm, Kurzfilm und Ton) wurden die Preisträger nicht mehr live, sondern bereits vorher verkündet. Überschattet wurde am 27. März 2022 im Dolby Theatre in Los Angeles übertragene Veranstaltung von einem Faustschlag, den Will Smith seinem Kollegen Chris Rock auf der Bühne verpasste, nachdem dieser sich über Will Smith‘ Frau Jada Pinkett Smith lustig gemacht hatte. Erfreulich war, dass gleich drei Frauen in sonst von Männern dominierten Sparten mit einem Academy Award ausgezeichnet wurden, allen voran Jane Campion als überhaupt erst dritte Frau für den Regie-Preis. Ihr mit 12 Nominierungen bedachter Neo-Western „The Power of the Dog“ war aussichtsreichster Oscar-Kandidat, außer dem Regie-Oscar ging das Drama allerdings leer aus. Ein Novum bedeutete die Auszeichnung von „CODA“ als Bester Film, denn die Produktion von Apple+ ist der erste Film eines Streaming-Anbieters, der den begehrten Preis erhalten konnte. 
In „CODA“ - Abkürzung für „Child of Deaf Adults“ – ist die siebzehnjährige Ruby (Emilia Jones) vor allem als Dolmetscher mit ihre gehörlosen Eltern Jackie (Marlee Matlin) und Frank (Troy Kotsur) eingespannt, dazu arbeitet sie vor der Schule noch mit ihrem Vater und ihrem älteren Bruder Leo auf dem angeschlagenen Fischerboot der Familie. Als sie jedoch dem Chor ihrer Highschool beitritt und ihr Gesangs-Talent entdeckt, will sie sich an einer renommierten Musikschule bewerben, was sie in ein Dilemma zwischen dem Pflichtgefühl ihrer Familie gegenüber und der Verwirklichung ihrer eigenen Träume bringt. „CODA“ konnte nicht nur einen Oscar für den Besten Film, sondern auch für das Beste adaptierte Drehbuch, das Regisseurin Siân Heder schrieb, und den Besten Nebendarsteller (Troy Kotsur) einheimsen. Das sind mehr Oscars, als der große Oscar-Favorit „The Power of the Dog“ holen konnte. 
Das Netflix-Drama von Jane Campion, die bereits 1994 für ihr Drama „Das Piano“ mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, handelt von zwei Brüdern, die 1925 gemeinsam eine große Ranch in Montana besitzen, aber ganz unterschiedliche Vorstellungen von ihrem Leben haben. Während Phil (Benedict Cumberbatch) mit starker Hand die Farm bewirtschaftet, ist George (Jesse Plemons) eher von teuren Autos und schicker Kleidung fasziniert. Als er die Witwe Rose (Kirsten Dunst) heiratet, hofft er, der Kontrolle seines Bruders zu entkommen, doch das Verhältnis zwischen ihnen wird eher angespannter, als George seine Frau und ihren Sohn Peter mit ins Haus bringt. 
Großer Gewinner der diesjährigen Oscar-Veranstaltung war stattdessen „Dune“, Dennis Villeneuves spektakuläre Neuverfilmung von Frank Herberts Klassiker der Science-Fiction-Literatur, der bereits 1984 von David Lynch verfilmt worden war. Von zehn Nominierungen konnte „Dune“ immerhin sechs Oscars gewinnen. Vor allem in den filmtechnischen Kategorien wie visuelle Effekte, Schnitt, Ton, Szenenbild und Kamera räumte „Dune“ ab. 
Dazu erhielt Hans Zimmer seinen zweiten Oscar für die Beste Filmmusik, nachdem er 1995 für „König der Löwen“ seinen ersten Oscar in Empfang nehmen durfte. Zuvor erhielt er 1989 eine Nominierung für seine Musik zu „Rain Man“ und über die Jahre neun weitere Nominierungen, u.a. für „The Thin Red Line“, „Gladiator“, „Sherlock Holmes“, „Inception“, „Interstellar“ und „Dunkirk“
Mit jeweils sieben Nominierungen gingen auch Kenneth Branaghs Drama „Belfast“ und Steven Spielbergs Neu-Verfilmung der „West Side Story“ ins Oscar-Rennen, doch konnten sich beide Filme nur über jeweils eine Trophäe freuen - Kenneth Branagh für das Beste Drehbuch einerseits und Ariana DeBose als Beste Nebendarstellerin andererseits. 
In dem mit sechs Nominierungen bedachten Biopic „King Richard“ spielt Will Smith den Vater der beiden Tennis-Spielerinnen Serena und Venus Williams so überzeugend, dass er den Oscar als Bester Hauptdarsteller erhielt. Bei seiner Dankesrede entschuldigte er sich bei der Academy für seinen Ausrutscher Chris Rock gegenüber, nicht aber bei dem Moderator selbst. 
Sowohl Adam McKays schwarze Komödie „Don’t Look Up“ als auch Guillermo del Toros Remake des Noir-Klassikers „Nightmare Alley“ konnten dagegen bei jeweils vier Nominierungen keinen Oscar gewinnen, dafür wurde der ebenfalls mit vier Nominierungen bedachte japanische Film „Drive My Car“ mit dem Oscar für den Besten internationalen Film ausgezeichnet. 
 
Bester Film 
„Coda“ 
• „Belfast“ 
• „Don’t Look Up“ 
• „Drive My Car“ 
• „Dune“ 
• „King Richard“ 
• „Licorice Pizza“ 
• „Nightmare Alley“ 
• „The Power of the Dog“ 
• „West Side Story“ 
 
Beste Regie 
Jane Campion – „The Power of the Dog“ 
• Paul Thomas Anderson – „Licorice Pizza“ 
• Kenneth Branagh – „Belfast“ 
• Ryūsuke Hamaguchi – „Drive My Car“ 
• Steven Spielberg – „West Side Story“ 
 
Bester Hauptdarsteller 
Will Smith – „King Richard“ 
• Javier Bardem – „Being the Ricardos“ 
• Benedict Cumberbatch – „The Power of the Dog“ 
• Andrew Garfield – „Tick,Tick…Boom!“ 
• Denzel Washington – „Macbeth“ (The Tragedy of Macbeth) 
 
Beste Hauptdarstellerin 
Jessica Chastain – „The Eyes of Tammy Faye“ 
• Olivia Colman – „Frau im Dunkeln“ (The Lost Daughter) 
• Penélope Cruz – „Parallele Mütter“ (Madres paralelas) 
• Nicole Kidman – „Being the Ricardos“ 
• Kristen Stewart – „Spencer“ 
 
Bester Nebendarsteller 
Troy Kotsur – „Coda“ 
• Ciarán Hinds – „Belfast“ 
• Jesse Plemons – „The Power of the Dog“ 
• J. K. Simmons – „Being the Ricardos“ 
• Kodi Smit-McPhee – „The Power of the Dog“ 
 
Beste Nebendarstellerin
Ariana DeBose – „West Side Story“ 
• Jessie Buckley – „Frau im Dunkeln“ (The Lost Daughter) 
• Judi Dench – „Belfast“ 
• Kirsten Dunst – „The Power of the Dog“ 
• Aunjanue Ellis – „King Richard“ 
 
Bestes adaptiertes Drehbuch 
Siân Heder – „Coda“ 
• Jane Campion – „The Power of the Dog“ 
• Ryūsuke Hamaguchi und Takamasa Ōe – „Drive My Car“ 
• Maggie Gyllenhaal – „Frau im Dunkeln“ (The Lost Daughter) 
• Eric Roth, Jon Spaihts und Denis Villeneuve – „Dune“ 
 
Bestes Originaldrehbuch 
Kenneth Branagh – „Belfast“ 
• Paul Thomas Anderson – „Licorice Pizza“ 
• Zach Baylin – „King Richard“ 
• Adam McKay und David Sirota – „Don’t Look Up“ 
• Joachim Trier und Eskil Vogt – „Der schlimmste Mensch der Welt“ (Verdens verste menneske) 
 
Beste Kamera 
Greig Fraser – „Dune“ 
• Bruno Delbonnel – „Macbeth“ (The Tragedy of Macbeth) 
• Janusz Kamiński – „West Side Story“ 
• Dan Laustsen – „Nightmare Alley“ 
• Ari Wegner – „The Power of the Dog“ 
 
Bestes Szenenbild 
„Dune“ 
• „West Side Story“ 
• „Macbeth“ (The Tragedy of Macbeth) 
• „Nightmare Alley“ 
• „The Power of the Dog“ 
 
Bestes Kostümdesign 
„Cruella“ 
• „Cyrano“ 
• „Dune“ 
• „Nightmare Alley“ 
• „West Side Story“ 
 
Beste Filmmusik 
Hans Zimmer – „Dune“ 
• Nicholas Britell – „Don’t Look Up“ 
• Germaine Franco – „Encanto“ 
• Jonny Greenwood – „The Power of the Dog“ 
• Alberto Iglesias – „Parallele Mütter“ (Madres paralelas) 
 
Bester Filmsong 
„No Time to Die“ aus „Keine Zeit zu sterben“ (No Time to Die) – Musik und Text: Billie Eilish und Finneas O’Connell 
• „Be Alive“ aus „King Richard“ – Musik und Text: Dixson und Beyoncé 
• „Dos Oruguitas“ aus „Encanto“ – Musik und Text: Lin-Manuel Miranda 
• „Down to Joy“ aus „Belfast“ – Musik und Text: Van Morrison 
• „Somehow You Do“ aus „Four Good Days“ – Musik und Text: Diane Warren 
 
Bestes Make-up und beste Frisuren 
The Eyes of Tammy Faye 
• Der Prinz aus Zamunda 2 (Coming 2 America) 
• Cruella 
• Dune 
• House of Gucci 
 
Bester Schnitt 
Dune 
• Don’t Look Up 
• Tick, Tick…Boom! 
• King Richard 
• The Power of the Dog 
 
Bester Ton 
Dune 
• Belfast 
• West Side Story 
• The Power of the Dog 
• Keine Zeit zu sterben (No Time to Die) 
 
Beste visuelle Effekte 
Dune 
• Keine Zeit zu sterben (No Time to Die) 
• Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings 
• Spider-Man: No Way Home 
• Free Guy 
 
Bester Animationsfilm 
Encanto 
• Flee 
• Luca 
• Die Mitchells gegen die Maschinen (The Mitchells vs. the Machines) 
• Raya und der letzte Drache (Raya and the Last Dragon) 
 
Bester animierter Kurzfilm 
The Windshield Wiper 
• Affairs of the Art 
• Bestia 
• Boxballet 
• Rote Robin (Robin Robin) 
 
Bester Kurzfilm 
The Long Goodbye 
• Ala Kachuu – Take and Run 
• On My Mind 
• Please Hold 
• Sukienka 
 
Bester Dokumentarfilm 
Summer of Soul (…Or, When the Revolution Could Not Be Televised) 
• Ascension 
• Attica 
• Flee 
• Writing with Fire 
 
Bester Dokumentar-Kurzfilm 
The Queen of Basketball 
• Als wir Tyrannen waren (When We Were Bullies) 
• Hörbar (Audible) 
• Nach Hause (Lead Me Home) 
 • Drei Lieder für Benazir (Three Songs for Benazir) 
 
Bester internationaler Film 
Drive My Car (ドライブ・マイ・カー, Doraibu mai kā), Japan – Regie: Ryūsuke Hamaguchi 
• Flee, Dänemark – Regie: Jonas Poher Rasmussen 
• The Hand of God (È stata la mano di Dio), Italien – Regie: Paolo Sorrentino 
• Lunana – Das Glück liegt im Himalaya (লুনানা), Bhutan – Regie: Pawo Choyning Dorji 
• Der schlimmste Mensch der Welt (Verdens verste menneske), Norwegen – Regie: Joachim Trier 

Playlist: 

1. Marius De Vries - Wait Wait Stop Stop (CODA) - 03:37 
2. Jonny Greenwood - So Soft (The Power of the Dog) - 03:04 
3. Jonny Greenwood - Licorice Pizza (Licorice Pizza) - 03:08 
4. Jonny Greenwood - Spencer (Spencer) - 01:44 
5. Van Morrison - Caledonia Swing (Belfast) - 02:53 
6. Eiko Ishibashi - We'll live through the long, long days, and through the long nights (Drive My Car) - 05:02 
7. Nicholas Britell - Main Title Suite (Don't Look Up) - 04:09 
8. Nicholas Britell - I'm Cruella (Cruella) - 04:22 
9. Kris Bowers - Family (King Richard) - 03:10 
10. Nathan Johnson - Grindle's Ghost (Nightmare Alley) - 07:14 
11. Hans Zimmer - Visions of Chani (Dune) - 04:28 
12. Alberto Iglesias - En procesión / La fosa (Madres Paralelas) - 10:10 
13. Germaine Franco - The Dysfunctional Tango (Encanto) - 02:43 
14. Theodore Shapiro - Eyes in the Mirror (The Eyes of Tammy Faye) - 03:09 
15. Dickon Hinchliffe - Let Me Tell You All About It (The Lost Daughter) - 05:01 
16. Daniel Pemberton - The End of a Dream (Being the Ricardos) - 05:07 
17. Carter Burwell - Birnam Wood (The Tragedy of Macbeth) - 02:36 
18. Bryce Dessner & Aaron Dessner - I Love You (Cyrano) - 03:24 
19. Harry Gregson-Williams - Score Suite (House of Gucci) - 08:01 
20. Hans Zimmer - Final Ascent (No Time to Die) - 07:25 
21. Uno Helmersson - Fleeing Kabul (Flee) - 03:30 
22. Joel P West - Qingming Jie (Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings) - 02:18 
23. Michael Giacchino - Goodbye (Spider-Man: No Way Home) - 06:50 
24. Christophe Beck - Reunited (Free Guy) - 03:24 
25. James Newton Howard - The Return (Raya and the Last Dragon) - 04:59 
26. Leonard Bernstein - End Credits (West Side Story) - 09:04

Donnerstag, 10. März 2022

Playlist #340 vom 13.03.2022 - Neuheiten 2022 (2)

So wie das letzte Kinojahr von Daniel Craigs letztem James-Bond-Einsatz in „Keine Zeit zu sterben“ geprägt war, wurde in diesem Jahr mit größter Spannung der neue „The Batman“-Film von Matt Reeves erwartet, der mit „Twilight“-Star Robert Pattinson eine ungewöhnliche Wahl für die Doppelrolle des Billionärs Bruce Wayne und Gotham Citys Rächer im Fledermauskostüm getroffen hat. Neben der Musik von Reeves‘ langjährigen Weggefährten Michael Giacchino stehen in dieser Sendung vor allem die französischen Komponisten Jérôme Lemonnier, Laurent Perez Del Mar, Bruno Coulais und Cyrille Aufort im Mittelpunkt. Abgerundet wird die Sendung mit neuen Soundtracks von Brian Tyler, Patrick Doyle, Mark Isham und erweiterten Wiederveröffentlichungen der Komponisten Jerry Goldsmith und James Horner
Der Schauspieler Taylor Sheridan hat nach seinem Drehbuch-Debüt „Sicario“ (2015) eine bemerkenswerte Karriere in Hollywood hingelegt und neben weiteren Drehbüchern zu hochklassigen Werken wie „Hell or High Water“, „Wind River“ und „Sicario 2“ auch Regie bei „Pain“ und den nach seinen eigenen Drehbuchvorlagen entstandenen Filmen „Wind River“ und „They Want Me Dead“ geführt. Nach den vier Staffeln von „Yellowstone“ wartet Sheridan diesmal mit einer weiteren Western-Serie auf. „1883“ begleitet die Familie Dutton auf ihrer Reise durch die Great Plains in Richtung der letzten Bastion des ungezähmten Amerikas und wurde wie bereits „Yellowstone“ von Brian Tyler und Breton Vivian vertont, die auch die einfühlsame Musik zum Liebesdrama „Redeeming Love“ beigesteuert haben. 
Tyler war überdies für die Fortsetzung von Wes Cravens erfolgreicher Horror-Filmreihe „Scream“ verantwortlich, die fünfundzwanzig Jahre nach der ersten Mordserie in Woodsboro einsetzt und ein Wiedersehen mit Neve Campbell, Courteney Cox und David Arquette präsentiert, die sich mit einer neuen Mordserie konfrontiert sehen. 
Kenneth Branagh hat offenbar Gefallen an Agatha Christie gefunden. Nachdem er 2017 bereits „Mord im Orient-Express“ neu verfilmt hatte und selbst in die Hauptrolle von Hercule Poirot geschlüpft war, legt er nun mit „Tod auf dem Nil“ nach, wozu sein langjähriger muskalischer Wegbegleiter Patrick Doyle den großorchestralen Score komponiert hat. 
Matt Reeves hat sich nach seinem überraschenden Blockbuster-Erfolg mit dem Katastrophen-Drama „Cloverfield“ (2008) zu einem der angesagtesten Filmemacher in Hollywood etabliert, nach dem US-Remake des skandinavischen Horror-Dramas „So finster die Nacht“ unter dem Titel „Let Me In“ auch die beiden „Planet der Affen“-Sequels „Revolution“ und „Survival“ inszeniert. Alle Filme wurden von Michael Giacchino vertont, der seinerseits mit imponierenden Credits aufwarten kann: „Die Unglaublichen“, „Coco“, „Jojo Rabbit“, „Ratatouille“, „Star Trek“, „Jurassic World“, „Rogue One: A Star Wars Story“ und „Spider-Man: Homecoming” zählen zu seinen bekanntesten Projekten. Für „The Batman“ komponierte Giacchino nicht nur Themen für die tragenden Figuren Batman, Catwoman und den Riddler (die jeweils im Vorfeld als Singles veröffentlicht wurden), sondern auch eine zwölfminütige „Sonata in Darkness“ für das Piano. 
Vor einer besonderen Herausforderung stand der preisgekrönte französische Komponist Cyrille Aufort („Zwischen Himmel und Eis“, „Die Reise der Pinguine“) bei dem Film „Heart of Oak“, der die Geschichte einer zweihundertzehn Jahre alten Eiche und ihrer Bewohner und Besucher erzählt. In dieser poetischen Ode an das Leben wimmelt es von Eichhörnchen, Seepocken, Eichelhähern, Ameisen und Feldmäusen, die Schutz und Nahrung in dem majestätischen Baum suchen. 
„Da es weder Dialoge noch Off-Kommentare gibt, begleitet die Musik die Erzählung mehr als gewöhnlich“, beschreibt Aufort im Interview zum Booklet-Text. „Das Problem, das wir haben, ist, dass sich diese Eiche nicht - wie ein Schauspieler - bewegt und keinen Ausdruck hat. Wie sollen wir Gefühle vermitteln? Wir haben uns für ein Thema entschieden, das Einheit schafft, beginnend mit einem einzelnen Chor, dem dann das Orchester folgt. Ich wollte eine majestätische Melodie.“ 
Abgerundet wird die heutige Sendung mit den erweiterten Re-Releases großartiger Scores von Jerry Goldsmith und James Horner. Goldsmith eröffnete 1979 die Reihe großartiger Kompositionen, die im Zuge der Kinoverwertung der erfolgreichen Fernsehserie „Star Trek – Raumschiff Enterprise“ entstanden sind – u.a. auch von James Horner, der die Teile 2 und 3 vertonte. Goldsmith vertonte später noch „Star Trek V: Am Rande des Universums“ (1989) und „Star Trek: Der erste Kontakt“ (1996). 
Der 2015 bei einem Flugzeugunglück verstorbene James Horner vertonte 1982 mit „Star Trek II: Der Zorn des Khan“ nicht nur seinen ersten Blockbuster-Film, sondern auch Walter Hills Action-Komödie „Nur 48 Stunden“, zu der 1990 die Fortsetzung „Und wieder 48 Stunden“ entstand. 
Zu beiden Filmen schuf Horner einen größtenteils elektronischen Score mit funkiger Jazz-Attitüde und exotischen Rhythmen. Viel neues Material außer einigen alternativen Versionen gibt es auf den Re-Releases von Intrada nicht zu hören, dafür präsentiert La-La Land Records den 1989 entstandenen Score zu dem Sport-Drama „Feld der Träume“ mit Kevin Costner als Doppel-CD mit der auf 70 Minuten erweiterten Version von Horners gefühlvollem Score sowie dem remasterten Original-Soundtrack. 

Playlist:

1. Brian Tyler & Breton Vivian - Like a Comanche (1883: Season 1, Vol. 2) - 03:42 
2. Brian Tyler & Breton Vivian - California (Redeeming Love) - 03:24 
3. Brian Tyler - New Horizons (Scream) - 03:50 
4. Volker Bertelmann - End Credits (Against the Ice) - 01:57 
5. Jérôme Lemonnier - Naissance de Ti Bouchon (Quand baleines et tortures nous montrent le chemin) - 04:22 
6. Jérôme Lemonnier - Les Marches de la mort (Les Marches de la mort) - 03:04 
7. Bruno Coulais - Maigret [Générique debut] (Maigret) - 02:25 
8. Patrick Doyle - Come with Me (Death on the Nile) - 03:28 
9. Anne Dudley - Extraordinary Accusations (Benedetta) - 05:12 
10. Fil Eisler - Waterfall Memories (The Desperate Hour) - 02:29 
11. Sijin Liu - Opposite the Cloud (Struggle For Love) - 02:28  
12. Michael Giacchino - Sonata in Darkness (The Batman) - 12:11 
13. J.J. Pfeifer - Pictures from Beyond (The In Between) - 03:56 
14. Kris Bowers & Pierre Charles - Who Are You? (Inventing Anna) - 03:18 
15. Cliff Martinez - Does That Sound Good (KIMI) - 03:11 
16. Daniel Pemberton - Suspicious Times (The Afterparty: Season 1) - 05:17 
17. Steven Price - Part of the Solution (Our Eternal Sky) - 03:43 
18. Cyrille Aufort - Thème du chêne (Le chêne et les habitants) - 03:03 
19. Laurent Perez Del Mar - I'm Gonna Come Back (My Son) - 06:44 
20. Mark Isham - Figuring Out the Story (Blacklight) - 04:28 
21. The Newton Brothers - El Disparo (Borrego) - 03:18 
22. Trevor Morris - Goodbye for Now (Vikings: Valhalla) - 02:14 
23. Jóhann Jóhannsson & Jonas Colstrup - Dr. Wang (Blind Massage) - 02:53 
24. Jóhann Jóhannsson & Jonas Colstrup - The Play (The Shadow Play) - 04:11 
25. Jerry Goldsmith - Ouverture (Star Trek) - 02:51 
26. James Horner - Aerobics (48 Hrs.) - 04:15 
27. James Horner - Main Title (Another 48 Hrs.) - 04:13 
28. James Horner - Shoeless Joe (Field of Dreams) - 02:22
29. Ramin Djawadi - Ready to Make History (Uncharted) - 02:33
30. Victor Reyes - Warsaw, 1942 (Love Gets a Room) - 09:54

Sonntag, 6. Februar 2022

Playlist #338 vom 13.02.2022 - Neuheiten 2022 (1)

Das Frühjahr 2022 steht ganz im Zeichen des Batman-Reboots durch Regisseur Matt Reeves mit „Twilight“-Star Robert Pattinson in der Rolle der Kämpfers für Gerechtigkeit in Gotham City. Aber auch neue Abenteuer in den Universen von „Star Wars“ und „Spider-Man“ sowie das mit Spannung erwartete, jedoch fürchterlich gefloppte Sequel „The Matrix Resurrections“ sorgen in der ersten Neuheiten-Sendung an dieser Stelle für musikalische Höhepunkte. Neben den bekannteren Blockbuster-Themen wie Guillermo del Toros Neuverfilmung des Noir-Krimis „Nightmare Alley“ gibt es wie gewohnt interessante neue Soundtracks zu Serien wie „Mayor of Kingstown“, „The Wheel of Time“ und „The Witcher“ sowie neue Musik von Carter Burwell, Alberto Iglesias, John Debney, Bear McCreary und Newcomern wie Jeremy Zuckerman, Andre Matthias und Matteo Zingales zu hören. 
Der Kanadier Andrew Lockington („San Andreas“, „Rampage“) vertont mit „Mayor of Kingstown“ eine mit Jeremy Renner und Dianne Wiest hochkarätig besetzte Serie um die mächtiger Broker-Familie McLusky in Kingstown, Michigan, wo das Geschäft mit dem Strafvollzug die einzig florierende Industrie darstellt. Allerdings sind systemischer Rassismus und Korruption dabei an der Tagesordnung. Michael Giacchino hat sich seiner mit dem Primetime Emmy Award ausgezeichneten Musik zur Fernsehserie „Lost“ und Oscar-nominierten bzw. -prämierten Animations-Scores zu „Ratatouille“ und „Up“ in die erste Riege der Hollywood-Komponisten katapultiert. Mit Regisseur Matt Reeves arbeitet Giacchino bereits seit der Blockbuster-Überraschung „Cloverfield“ (2008) zusammen. Das dreistündige Reboot „The Batman“ dürfte nun aber den Höhepunkt ihrer bisherigen Arbeitsbeziehung darstellen. In der großartig besetzten Comic-Verfilmung bekommt es Robert Pattinson in der Rolle des Milliardärs Bruce Wayne alias Batman mit ganz verschiedenen zwielichtigen Figuren wie Catwoman, Pinguin, Mafiaboss Carmine Falcone und dem Riddler zu tun. Im Vorfeld des Kinostarts Anfang März und der Veröffentlichung des Soundtracks gibt es mit der Single „The Batman“ bereits einen ersten vielversprechenden Vorgeschmack von Giacchino, der auch noch die Musik zu einem anderen Superhelden-Sequel beigesteuert hat -„Spider-Man: No Way Home“.
1999 vertonte Marcel Barsotti Anno Sauls Drama „Grüne Wüste“ und lernte bei der Premiere Sönke Wortmann kennen, mit dem er darauf die Blockbuster „Das Wunder von Bern“, „Die Päpstin“ und „Deutschland. Ein Sommermärchen“ realisierte. Mittlerweile ist ein Großteil von Barsottis filmmusikalischen Arbeiten und auch das im vergangenen Jahr entstandene Konzept-Album „Americana“ auf digitalen Plattformen wie Spotify erhältlich. Da mittlerweile die Hälfte von Barsottis Followern aus den USA kommen, hat er nun die englischsprachige Version des mit den Münchner Symphonikern eingespielten Soundtracks als „Green Desert“ veröffentlicht. 
Gleich zwei neue Werke gibt es von Bear McCreary zu hören. So entwickelte sich im Pandemie-Jahr 2020 die Zusammenarbeit mit Adam Sherman an der satirischen Horror-Komödie „This Game’s Called Murder“ mit Natasha Henstridge und Ron Perlman in den Hauptrollen. McCreary fühlte sich an seine High-School-Zeit erinnert, als er Filme wie „Dead Alive“, „Tanz der Teufel“, „Forbidden Zone“ und „Cry-Baby“ gesehen hatte. So einzigartig dem Komponisten die filmische Welt erschien, die Sherman kreierte, so enthusiastisch machte sich McCreary ans Werk, die bis dahin seltsamste Musik seiner Karriere zu schreiben. 
„Meine musikalischen Einflüsse bei diesem Score sind im weitesten Sinne eklektisch, beinhalten Synth- und Rhythmus-Farben der 1980er New Wave, Harfe und Holzbläser des französischen Impressionismus, Double Kick Drums und getunte Gitarren aus dem Heavy Metal, liturgische Musik der Renaissance, kiesigem Blues-Gesang, nordischen Folk-Instrumenten, Theater-Orgeln aus Zirkus-Liedern und die Swing-Grooves der 1960er Beat Music. Insbesondere dachte ich gerne an meine Erinnerungen zurück, als ich die Fellini-Filmmusik von Nino Rota, die frühen Partituren von Danny Elfman und seine Arbeit mit den Mystic Knights of the Oingo Boingo sowie Queen, The Beach Boys, Jellyfish, Devo, Mark Mothersbaugh, Django Reinhardt, Maurice Ravel und Eric Satie hörte. Wenn ich auf diese Liste zurückblicke, fällt mir auf, dass diese Partitur ein komplettes Durcheinander sein sollte. Und vielleicht ist es das auch! Aber ich habe es irgendwie zum Laufen gebracht und dabei eine bizarre, aber seltsam persönliche kleine Partitur geschaffen“, erklärt McCreary auf seiner Website. 
Ein Traum ging für McCreary auch in Erfüllung, als er die Möglichkeit bekam, mit der Musik zu „Tales From The Galaxy’s Edge“ Teil des „Star Wars“-Universums zu werden. Bei der Musik zu dem Virtual Reality Game ließ er sich zwar von John Williams‘ epischen Partituren inspirieren, verfolgte letztlich aber einen eigenen Ansatz. 
„Als ich zu komponieren anfing, war bestand mein musikalisches Ziel darin, einen Soundtrack zu kreieren, der sich anfühlt, als ob er tatsächlich vom Planeten Batuu selbst stammen könnte. Ich arbeitete mit einem kleinen Ensemble einiger meiner Lieblingsmusiker“, erläutert McCreary auf seiner Website „Sie brachten eine eklektische Auswahl an Texturen mit, darunter verschiedene akustische Gitarren, ethnische Holzbläser wie Fujara und Panflöten, ungewöhnliche Saiteninstrumente wie Tanbur und Viola da Gamba sowie deutsche Hümmelchen-Dudelsäcke der Renaissance, japanische Shamisen und Perkussion wie Rahmentrommeln und Dumbek aus dem Mittleren Osten. Ich habe auch Synthesizer eingebaut und Samples manipuliert, um eine außerirdische Ästhetik zu schaffen. Diese kombinierten Farben bildeten etwas Fröhliches, Exotisches und Seltsames.“
In ähnlich große Fußstapfen mussten Johnny Klimek und Tom Tykwer bei ihrer Arbeit an Lana Wachowskis „The Matrix Resurrections“ treten. Schließlich schuf Don Davis mit der Musik zur vorangegangenen „The Matrix“-Trilogie einen Meilenstein moderner Filmmusik. 
„Es gibt hier eine kraftvolle und unverwechselbares musikalisches Vermächtnis“, meint Tom Tykwer, der mit Klimek bereits mit Lana und Andy Wachowski an „Cloud Atlas“ zusammengearbeitet hat. „Meiner Meinung nach ist ,The Matrix Trilogy‘ eine der großen Partituren aller Zeiten. Und besonders toll daran ist, dass es meines Wissens auch eine der ersten Filmmusiken war, die elektronische Musik so umgesetzt und mit progressiver spätmoderner Orchestermusik verbunden hat. Es startete eine Bewegung, der wir mit dieser Musik Tribut zollen. Und doch ist dieser Film spielerisch und emotional mit komplexer Entwicklung, offen in alle Richtungen. Johnny und ich hatten das Gefühl, dass unsere Herausforderung für die Musik darin bestand, der Matrix-Linie Tribut zu zollen und auch dieses filmische Bestreben zu unterstützen, dieses Vermächtnis zu erweitern, um eine neue Richtung zu erkunden. Das muss in der Musik repräsentiert werden, und das ist es, was wir musikalisch zu erforschen versuchen.“ 
„Wir verbrachten mehrere Monate damit, das Material für ,The Matrix Resurrections‘ zu entwickeln, die Hauptthemen aufzubauen, alternative Arrangements und elektronische Varianten zu verstärken“, ergänzt Klimek. „Wir hatten eine Menge Spaß dabei, elektronische Musik mit klassischem Orchester zu verbinden. Die Technologie hat sich enorm weiterentwickelt, seit ich angefangen habe, Filmmusik zu schreiben.“ 
Das aus Bergur Þórisson und Pétur Jónsson bestehende isländische Post-Rock-Duo Hugar legt mit „Rift“ nach den beiden Alben „Hugar“, „Varða“ und dem Soundtrack „The Vasulka Effect“ ein neues Album vor, dessen eindringliche Symbiose aus elektronischen Soundscapes und verträumten Piano-Melodien sich mit der besonderen Beschaffenheit ihrer Heimat auseinandersetzt. Bergur Þórisson und Pétur Jónsson, die in ihrer Vergangenheit bereits mit Björk, Sigur Rós, Ólafur Arnalds und Jóhann Jóhannsson gearbeitet haben, setzen sich mit dem an sich besorgniserregenden Umstand auseinander, dass Island aufgrund der Kontinentaldrift mit einer Geschwindigkeit von 3 Zentimetern pro Jahr auseinandergerissen wird. Doch Hugar sind weit davon entfernt, sich in dystopischen Untergangsszenarien zu wälzen. Stattdessen setzen sie sich auf musikalische Weise mit den guten Dingen auseinander, die aus dem Wandel entstehen.
„Damit etwas gut sein kann, muss es auch etwas Schlechtes geben“, sagt Jónsson. „Es ist leicht zu zweifeln, aber es gibt Raum für Hoffnung - es gibt die Möglichkeit, dass etwas Gutes entsteht. Das ist es, was wir erforschen wollten“, fügt Þórisson hinzu. „Es hat fast etwas Magisches, wenn eine mächtige Kraft das Land buchstäblich auseinanderreißt und in dem so entstandenen Raum neues Leben entsteht. Wir wollten dieses Szenario auf die großen zeitgenössischen Veränderungen und Umwälzungen in unserer Welt übertragen und fragen: Was passiert? Es muss etwas Neues geben, das daraus erwächst.“

Playlist: 

1. Andrew Lockington - Walking the Yard (Mayor of Kingstown: Season 1) - 03:50 
2. Michael Giacchino - The Batman (The Batman) - 06:48 
3. Michael Giacchino - Goodbye (Spider-Man: No Way Home) - 06:49 
4. Marcel Barsotti - On the Way to Dreamcity (Green Desert) - 02:50 
5. Bear McCreary - The Great Ramen Heist (This Game's Called Murder) - 04:08 
6. Bear McCreary - Dok-Ondar Treasures (Star Wars: Tales from the Galaxy's Edge) - 03:31 
7. Joseph Shirley & Ludwig Goransson - Aliit Ori'shya Tal'din (The Book of Boba Fett: Vol. 1) - 06:12 
8. Johnny Klimek & Tom Tykwer - Recruiting (The Matrix Resurrections) - 03:12 
9. Lorne Balfe - Follow Your Heart (The Wheel of Time: Season 1, Vol. 3) - 02:12 
10. Joseph Trapanese - Witcher Training (The Witcher: Season 2) - 02:11 
11. John Debney - Hundred Dollars Per Touchdown (Amercian Underdog) - 02:42 
12. Volker Bertelmann - Finale (Monte Verità) - 03:09 
13. Nathan Johnson - Lilith's Room (Nightmare Alley) - 03:03 
14. Dan Romer - It's A Feeling (Station Eleven) - 03:03 
15. Hanan Townsend - Simple As Water (Simple As Water) - 04:22 
16. David Wingo - Twin (Twin Mirror) - 03:41 
17. Carter Burwell - Birnam Wood (The Tragedy of Macbeth) - 02:35 
18. Armand Amar - La traque (Mystère) - 02:52 
19. Alberto Iglesias - Anita ha muerto (Madres Paralelas) - 02:52 
20. Alberto Iglesias - Santa Arrival (O Night Divine) - 02:11 
21. Jeremy Zuckerman - Shadows (Lucky) - 04:43 
22. Matteo Zingales - Together in the Rain (A Fire Inside) - 04:18 
23. Marcelo Zarvos - Love (A Journal for Jordan) - 06:02 
24. Andre Matthias - The End of the Journey (The Gravedigger's Wife) - 04:08 
25. Joseph Trapanese - Lost UDTs (To What Remains) - 03:30 
26. Nicola Piovani - Un amore americano (I fratelli De Filippo) - 04:29 
27. Paul Leonard-Morgan - Goodbyes (Best Sellers) - 03:02 
28. Hugar - Mist (Rift) - 06:34
29. Nils Frahm - Iced Wood (Old Friends, New Friends) - 03:08
30. Armand Amar - Medusa (Zephyr) - 09:54

Samstag, 3. August 2019

Playlist #272 vom 04.08.2019 - NEUHEITEN 2019 (5)

In der ersten Neuheiten-Sendung der zweiten Jahreshälfte gibt es eine bunte Mischung aus Horror-Scores („Ma“, „Child’s Play“), Musik zu Familien-Abenteuern („The Lion King“, „Spider-Man: Far from Home“, „Playmobil – The Movie“), Fernsehserien („Too Old to Die Young“, „Strange Angel“, „The X-Files“, „The Expanse“, „Star Trek: Discovery“, „The Name of the Rose“) sowie Neu- und Wiederveröffentlichungen klassischer Soundtracks („Monsignor“, „Lawman“, „Birds Do It, Bees Do It“, Chato’s Land“, „Young Sherlock Holmes“).

Nach dem gefühlvollen Opener von Guy Jackson zum Videospiel „Sea of Solitude“, das den Spieler auf eine persönliche Reise in die Einsamkeit führt, die durch den Verstand einer jungen Frau namens Kay erfahren wird, und der Musik von Ryan Blotnick & Tyler Wood zu dem Netflix-Dokumentarfilm „Knock Down the House“ über vier Frauen aus dem Lager der amerikanischen Demokraten, die 2018 für den Kongress kandidierten, entführen uns Hugar mit ihrem zweiten Album „Varda“ in typisch isländische Klangwelten. Das 2013 von Bergur Þórisson und Pétur Jónsson gegründete Duo hat bereits in verschiedenen Funktionen für Künstler wie Björk, Ólafur Arnalds, Jóhann Jóhannsson und Sigur Ros gearbeitet und mit „Varda“ ein wundervolles Album kreiert, das auf organische Weise elektronische und akustische Elemente zu einem mal verträumten, mal sanft groovenden Klangteppich verwebt, mit dem Hugar eine nie endende Reise beschreiben wollen.
Nach „Drive“, „Only God Forgives“ und „The Neon Demon“ kommen der dänische Filmemacher Nicolas Winding Refn und Komponist Cliff Martinez auch zur Amazon-Mini-Serie „Too Old to Die Young“ zusammen, in der ein Detective in Los Angeles ein Doppelleben als Auftragskiller führt.
In die Weiten des Alls führt uns nicht nur Jeff Russo mit der Musik zur zweiten Staffel von „Star Trek: Discovery“, sondern auch David Stone Hamilton mit seinem orchestral wuchtigen Score zu Carl Strathies Sci-Fi-Thriller „Solis“.
,Solis‘ ist ein Weltraum-Survival-Thriller, mit einer Hauptfigur, die sich im Wettlauf mit der Zeit befindet, um seinen Retter zu treffen“, erklärt der in Los Angeles beheimatete Komponist. „Wir wollten einen Score kreieren, der die steigende Spannung und den bevorstehenden Untergang mit einer musikalisch inszenierten ,tickenden Zeitbombe‘ reflektiert, die auf verschiedene Arten eingesetzt wird. Manchmal ist es buchstäblich eine tickende Uhr, und manchmal verwenden wir moderne Percussion-Effekte oder Col-Legno-Streicher, um diesen Effekt zu erzielen. Unser Solarthema repräsentiert die Größe und fast hypnotische Anziehungskraft der Sonne sowie die existenzielle Bedrohung, die es für unseren Protagonisten darstellt. Ein weiteres wichtiges Thema war das ansteigende Halbtakt- oder Moll-Sekundenintervall, das John Williams‘ brillanter ,Jaws‘-Partitur entspricht, um die inhärente Spannung mit diesem dissonanten Intervall zu erzeugen. Wir haben auch einige Momente für ein koreanisches Instrument namens Haegeum reserviert, das einen wirklich jenseitigen Klang besitzt.“ 
Aus dem Hause des Blumhouse-Studios, das uns bereits moderne Horror-Perlen wie „Get Out“, „ Happy Death Day“, „Split“, „Glass“, „Paranormal Activity“ und „The Purge“ beschert hat, kam Ende Mai mit „Ma – Sie sieht alles“ ein neues Werk ins Kino, zu dem Gregory Tripi („Dark Places“) einen überwiegend elektronischen Score komponiert hat. Tripi, der sowohl für Christopher Young („Der Fluch – The Grudge 2“, „Drag Me To Hell“) als auch für Cliff Martinez („Drive“, „Contagion“) als Musikprogrammierer, Score-Produzent und Komponist zusätzlicher Musik tätig gewesen ist und als eigenständiger Komponist für Fernsehserien wie „Manhunt: The Unabomber“ und „The Fix“ verantwortlich zeichnete, hat den atmosphärischen Score zu „Ma“ aber auch mit ungewöhnlichen Instrumenten wie Fagott und Ukulele verfeinert und damit das eher klassische Set-up von Klavier, Cello und Vocals ergänzt.
Nachdem Caldera Records bereits früher in diesem Jahr Gerald Frieds Score zum Horror-Thriller „The Baby“ (1973) veröffentlicht hatte, legt das Label nun mit Frieds Oscar-nominierten Score zu „Birds Do It, Bees Do It“ (1974) nach. Der Dokumentarfilm von Nicolas Noxon und Irwin Rosten geht der Frage nach, wie sich nicht nur Bakterien, sondern vor allem verschiedene Tiere reproduzieren. Fried entschied sich, menschliche Wesen in dem Score mit tonalen Themen abzubilden, während Tieren weniger organisierte und thematisierte, aber doch melodische Musik zugeordnet werden sollte. Während das Liebesspiel von Insekten mit elektronischen Instrumenten und/oder Percussions untermalt wurde, bekamen Amöben rein synthetische Klänge zugeordnet.
In der Reihe Intrada Special Collection sind zuletzt einige Klassiker in erweiterter Fassung erschienen, so vor allem John Willams‘ mit dem London Symphony Orchestra eingespielter Score zu Frank Perrys Drama „Monsignor“ aus dem Jahre 1982 mit Christopher Reeve und Genevieve Bujold in den Hauptrollen. Williams komponierte ein wundervolles Hauptthema mit der Solo-Trompete von Maurice Murphy, mit dem Williams bereits 1977 bei „Star Wars“ zusammengearbeitet hatte. Die Expanded Edition des Soundtrack enthält neben der remasterten Version des ursprünglichen LP-Materials auch zwei bislang unveröffentlichte Cues und alternative Takes von verschiedenen anderen Stücken.
Von Jerry Fielding sind gleich zwei Re-Releases in neu editierten und remasterten Editionen erhältlich. Für Michael Winners Western „Lawman“ mit Burt Lancaster, Lee J. Cobb und Robert Duvall in den Hauptrollen komponierte Fielding 1971 einen kurzen und eher Western-untypischen Score, der nicht die Weite des Landes und die Gewalt in den Vordergrund stellt, mit seinen packenden Melodien und vollen Orchester-Arrangements aber durchaus Spannung erzeugt. Ein Jahr später arbeiteten Winner und Fielding auch bei „Chato’s Land“ zusammen. Charles Bronson spielt den Halbblut-Apachen Chato, der einen weißen Sheriff in Notwehr erschießt und dafür von nach Rache dürstenden Stadtbewohnern gejagt wird. Fielding steuerte dazu einen weniger thematisch geprägten Score bei, der auf kleineren Motiven, dynamischen Percussion-Rhythmen und packenden Harmonie-Strukturen aufgebaut ist.
Die Leidenschaft für den Film haben die beiden Brüder Charles und Richard Band von ihrem Vater Albert geerbt, der bereits in den 1950er Jahren begonnen hatte, Filme wie „I Bury the Living“ und „Keinen Cent für Ringos Kopf“ zu drehen und zu produzieren. Durch seine eigene Produktionsfirma Empire Pictures ermöglichte er seinem Sohn Charles, Fuß als Filmemacher zu fassen, während dessen Bruder Richard die Musik dazu komponierte. 2013 vertonte Richard Band auch dessen Fantasy-Horror-Film „Unlucky Charms“. Der Score vereint elektronische und orchestrale Elemente zu einem Werk, das magische, historische und gruselige Momente auf eindringliche Weise vereint.
Neu erhältlich ist auch ein neu remastertes, leicht erweitertes 3-CD-Set von Bruce Broughtons populärem Score zur Spielberg-Produktion von „Young Sherlock Holmes“. Unter der Regie von Barry Levinson ist 1985 ein Fantasy-Abenteuer entstanden, das Broughton direkt im Anschluss an seinen gefeierten Western-Score zu „Silverado“ komponierte und mit dem Sinfonia of London einspielte. Der 90-minütige Score wartet mit wundervollen Themen, robusten Action-Sequenzen, orchestralen und choralen Elementen und sowohl reichhaltigen harmonischen wie atonalen Cues auf.
Playlist:
1. Guy Jackson - Kay's Theme (Sea of Solitude) - 03:54
2. Ryan Blotnick & Tyler Wood - Everybody Loses (Knock Down The House) - 03:16
3. Hugar - Frost (Varda) - 06:21
4. Ryuichi Sakamoto - This is my Last Day 2 (Black Mirror: Smithereens) - 02:37
5. Peter Gregson - Adam Leaves (Adolescence) - 06:05
6. Daniel Hart - Ad Astra Per Aspera (Strange Angel: Season 1) - 04:30
7. Michael Giacchino - Multiple Realities (Spider-Man: Far from Home) - 03:33
8. H. Scott Salinas & Reza Safinia - Leadership Transferred (Warrior) - 03:22
9. Hans Zimmer - Reflections of Mufasa (The Lion King) - 05:09
10. Cliff Martinez - Viggo and Diana (Too Old to Die Young) - 03:16
11. Rael Jones - Sedan Jam (Harlots: Season 3) - 04:04
12. Stephen Endelman - Home Run (Bottom of the 9th) - 05:13
13. Burkhard Dallwitz - Taste it (Locusts) - 02:47
14. Gregory Tripi - You Can Beat It Ma (Ma) - 01:40
15. Mark Snow - The Seeds of Mistrust (The X-Files: Season 11) - 04:24
16. Bear McCreary - Karen and Andy (Child's Play) - 02:11
17. Volker Bertelmann - The Copy Room (The Name of the Rose) - 02:11
18. Clinton Shorter - Blue Falcon (The Expanse: Season 2) - 03:04
19. Lesley Barber - Katherine's Apology (Late Night) - 02:25
20. Alex Weston - Pathetique (The Farewell) - 03:55
21. Heitor Pereira - Emperor's Theme (Playmobil - The Movie) - 02:24
22. Jeff Russo - Goodbye, Pike (Star Trek: Discovery - Season 2) - 03:41
23. David Stone Hamilton - Let Me Save You (Solis) - 05:36
24. Gerald Fried - Elephants and Lions (Birds Do It, Bees Do It) - 03:51
25. John Williams - At the Forum (Monsignor) - 05:20
26. Jerry Fielding - Titles [Lawman Theme] (Lawman) - 04:40
27. Jerry Fielding - Peeping Tom on the Hi Ridge (Chato's Land) - 03:08
28. Richard Band - End Titles (Unlucky Charms) - 03:07
29. Bruce Broughton - Holmes and Elizabeth - Love Theme (Young Sherlock Homes) - 02:00
30. Steven Price - To Lose Himself in Vengeance (Ophelia) - 07:02

Samstag, 8. Dezember 2018

Playlist #255 vom 09.12.2018 - NEUHEITEN 2018 (6)

In der sechsten und letzten Sendung mit aktuellen Soundtrack-Neuheiten begegnen uns wieder eine Vielzahl von alten Bekannten, großen Namen wie vielversprechende Newcomer. So präsentiert uns James Newton Howard gleich zwei Arbeiten zu märchenhaften Filmen, Hans Zimmer eine weitere Zusammenarbeit mit Regisseur Steve McQueen („Widows“), Carter Burwell erneut einen Score zu einer Produktion der Coen-Brüder („The Ballad of Buster Scruggs“) und Max Richter zwei wiederum sehr gefühlvolle Arbeiten für die Deutsche Grammophon („Mary Queen of Scots“, „My Brillant Friend“). Dazu gesellen sich etliche Deluxe-Editionen und Neuveröffentlichungen älterer Soundtracks durch Varese Sarabande (u.a. John Williams‘ „Dracula“, „The Dave Grusin Premiere Collection“ mit vier Scores, Basil Poledouris‘ „On Deadly Ground“) und Intrada (u.a. „Balto“ und „*batteries not included“ von James Horner, „Remote“ und „Prehysteria!“ von Richard Band).

Den Auftakt macht Emmy-Gewinner Bear McCreary („10 Cloverfield Lane“, „The Walking Dead“) mit seiner sehr melodischen, von verträumten Chören umspielten Musik zu Scott Speers übersinnlichen Romantic-Thriller „I Still See You“, der in einer postapokalyptischen Welt spielt, die von Geistern bewohnt wird. Als sie und ihr Mitschüler von ihrem Lehrer damit beauftragt werden, die drei Geister, die sie jeden Tag besuchen, zu filmen, stoßen sie auf eine Spur zu einigen Mädchenmorden der jüngsten Zeit.
James Newton Howard stand vor der großen Herausforderung, für die Disney-Verfilmung von Tschaikowskys berühmten Ballett „Der Nussknacker“ eine neue Musik um Tschaikowskys Original-Komposition herum zu kreieren, wobei ihn der berühmte Klaviersolist Lang Lang und Gustavo Dudamel unterstützten, der das Philharmonia Orchestra dirigierte.
„Ich würde nicht sagen, dass ich Tschaikowsky eine Farbe hinzufügen musste. Ich musste aber Musik schreiben, die die Charaktere in der Geschichte unterstützt. Denn die Geschichte in dem Film unterscheidet sich sehr stark von Tschaikowskys Nussknacker“, beschreibt Howard seine Arbeit im Interview mit br-klassik.de. „Ich meine, die ursprüngliche Geschichte ist ja sehr simpel: Ein Mädchen geht schlafen und in ihrem Traum wird die Welt um sie herum lebendig, alles tanzt und dann wacht sie wieder auf. Für einen großen Disney-Film wäre das nicht genug. Darum wurde eine neue Handlung entwickelt. Dafür musste ich neue Musik schreiben, um den Figuren eine musikalische Identität zu geben, sowohl durch Melodien, als auch durch das Timbre.“ 
Auch für das neue Harry-Potter-Spin-off „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ schrieb James Newton Howard ebenso wie schon für den Vorgänger die Musik und setzte diese mit einem fast hundertköpfigen Orchester um. „Eine Sache, die man in jeder Story von J.K. Rowling erwarten kann, ist, dass es eine Menge Spannung und Action geben wird, also besteht die grundlegende Idee darin, dass du in der Lage sein musst, eine gute Action-Sequenz zu schreiben“, verriet der Komponist bei einem Studiobesuch durch pottermore.com. „Das habe ich sehr, sehr ernst genommen. Ich habe es geschrieben, als würde ich es für irgendein menschliches Drama tun, aber ich habe versucht, ihm einen einzigartigen Sound zu verleihen. Denn letzten Endes ist es eben magisch.“ James Newton Howards Freund und berühmter Kollege Hans Zimmer hat mit „Widows“ nach „12 Years a Slave“ auch den neuen Film von Steve McQueen vertont. In diesem Thriller spielt Viola Davis die ans Luxusleben gewöhnte Verbrecherbraut Veronica, die nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes Harry (Liam Neeson) auf einem Berg von Schulden sitzt, den der brutale Gangster Jamal Manning nun von ihr einfordert. Veronica sieht keine andere Möglichkeit, als zusammen mit den übrigen Witwen von Harrys Kollegen einen großen Coup zu landen. Zimmer lieferte dazu einen düster pulsierenden Score, immer wieder auch rhythmisch geprägten, repetitiven Score, der sicher nicht zu seinen besten Werken zählt, aber den Film perfekt unterstützt.
Den ruhigeren Part der heutigen Sendung leitet der amerikanische Pianist, Komponist und Produzent Nicholas Britell mit seinem elegischen Score für „If Beale Street Could Talk“ ein, den neuen Film von Oscar-Preisträger Barry Jenkins („Moonlight“). „Beale Street“ erzählt die Geschichte des seit Kindheit befreundeten Liebespaares Tish und Fonny, das Anfang der 1970er in Harlem vor dem Problem steht, dass Fonny einer Vergewaltigung beschuldigt wird, die er nicht begangen hat.
„Es war eine wirklich spezielle Erfahrung, mit Barry an ‚If Beale Street Could Talk‘ zu arbeiten“, meint Nicholas Britell, der Elemente aus Jazz und Klassik in seinem eindringlichen Score vereinte. „Zusammen haben wir eine Klanglandschaft erforscht, die mit Bläsern und Streichern ebenso gefüllt wurde, aber auch mit sehr experimentierfreudigen Klängen einherging. Als Barry und ich zusammenarbeiteten, entdeckten wir bestimmte Sounds, von denen wir glaubten, dass sie sehr stark mit der Story zusammenwirken.“ 
Auch Brian Tyler hat für den Dokumentarfilm „The Devil We Know“ eine sehr gefühlvolle Musik mit akzentuiert eingesetzten Instrumenten komponiert. Der Film von Stephanie Soechtig und Jeremy Seifert dokumentiert einen der größten Gerichtsprozesse der vergangenen Jahre. Angeführt von einem Gymnasiallehrer und einem Rinderfarmer haben die Bürger einer Kleinstadt in West Virginia gegen die multinationalen Chemie-Giganten Dupont und 3M prozessiert. Um diesen heroischen Kampf adäquat umzusetzen, griff er auf ein reiches musikalisches Spektrum zurück.
„Ich schrieb den Score auf thematischer Basis und verwendete multiple Pianos, Electronics, Gitarren, Cellos, Rhodes Piano und meine eigene Stimme, um die Musik zu kreieren“, erklärt Tyler. „Meine Hoffnung besteht darin, dass die Musik den Hörer auf eine Klangreise mitnimmt, die die wahre Story des Films und der bemerkenswerten Menschen reflektiert, die aufstehen und gegen die mächtigen Feinde mit Wahrheit und Tapferkeit kämpfen. Während die Musik die mysteriösen Schichten des weltweiten ökologischen Skandals widerspiegelt, wollte ich mich auf das Betonen der emotionalen Fundamente konzentrieren.“
Der vierte Film in der dänischen Krimiserie um das Dezernat Q, die auf Bestsellern von Jussi Adler-Olsen basiert, wartet nicht nur mit einem neuen Regisseur, sondern auch einem neuen Komponisten-Duo auf. Mikkel Maltha hat mit Regisseur Christoffer Boe bereits am Ausstellungs-Film „The Journey“ (2017) zusammengearbeitet, während Anthony Lledo 2008 auf Einladung von Harry Gregson-Williams nach Los Angeles gezogen ist, um ihn bei der Arbeit an Filmen wie „X-Men Origins: Wolverine“ (2009), „Prince of Persia: The Sands of Time“ (2010) und „Unstoppable“ (2010) zu unterstützen.
„Viel Mühe wurde darauf verwendet, eine solide und definierte Palette an Klängen, Instrumenten, musikalischen Texturen und thematischen Entwicklungen zu kreieren“, erklären die beiden Komponisten ihre Arbeit an dem Projekt. „Es ist ein dunkler Film, sowohl in visueller als auch thematischer Hinsicht, der von Hoffnungslosigkeit, Verlust und Wut handelt, die auf Ereignisse zurückzuführen sind, die von den 1960er Jahren bis zur Gegenwart reichen. Musikalisch war vor allem der Gebrauch und die klangliche Behandlung der Streicher-Sektion ein Schlüsselelement, um diese Ereignisse zu verknüpfen und den Ton für den Film zu etablieren.“
Unter den Wiederveröffentlichungen und Deluxe Editions der letzten Zeit ragen vor allem „Dracula“ von John Williams auf einer Doppel-CD mit dem kompletten Score und dem Soundtrack-Album von 1979 ebenso heraus wie „The Dave Grusin Premiere Collection“, mit der Varese Sarabande vier bislang unveröffentlichte Scores von Oscar-Preisträger Dave Grusin („Tootsie“, „Die drei Tage des Condor“, „Die Reifeprüfung“) in einem limitierten 3-CD-Bundle zusammenfasst. Neben dem funkigen und jazzigen Score zum Justizdrama „… And Justice For All“ (1979) mit Al Pacino und dem Sydney-Pollack-Drama „Absence of Malice“ (1981) mit Paul Newman und Sally Field in den Hauptrollen erscheint auch Grusins Musik zu dem satirischen Mystery-Krimi „Murder by Death“ (1976) erstmals auf CD. Als Bonus ist Grusins Musik zum Justizdrama „The Pursuit of Happiness“ (1971) von Robert Mulligan ebenso enthalten wie der dazugehörige Song „Let Me Go“ von Randy Newman.
Intrada hat derweil die beiden James-Horner-Scores „Balto“ und „*batteries not included“ als Expanded Editions veröffentlicht. Nach „An American Tail: Fievel Goes West“ und „We’re Back! A Dinosaur’s Story“ war „Balto“ 1995 der dritte Animationsfilm, den Horner für Steven Spielbergs Amblimation vertont hat. Im Gegensatz zu dem groß angelegten sinfonischen Score zu „Balto“ schuf Horner für die Fantasy-Komödie „Das Wunder in der 8. Straße“ (1987) eine Musik, die zunächst Big-Band-Charakter hat und später die für Horner in den 1980er Jahren typischen Orchester-Arrangements für Fantasy-Produktionen aufweist. Erstmals veröffentlicht Intrada auch die Scores, die Richard Band 1993 zu den beiden familienfreundlichen Abenteuerfilmen „Prehysteria!“ und „Remote“ (Randy räumt auf) komponiert hat und mit denen Band aus dem Horror-Genre ausbrechen konnte, für das er abonniert gewesen war.
Playlist:
01. Bear McCreary - Ten Years Later (I Still See You) - 04:42
02. James Newton Howard - Presents From Mother (The Nutcracker and the Four Realms) - 05:50
03. James Newton Howard - Leta's Confession (Fantastic Beasts : The Crimes of Grindelwald) - 05:13
04. John Williams - Meeting in the Cave (Dracula) - 03:32
05. James Horner - The Flying Lesson (*batteries not included) - 07:51
06. Basil Poledouris - Chief Meets Forrest (On Deadly Ground) - 03:18
07. Hans Zimmer - Perimeter Check (Widows) - 03:09
08. Michael Giacchino - The Suite at the El Royale (Bad Times at the El Royale) - 07:52
09. Nicholas Britell - Eros (If Beale Street Could Talk) - 03:15
10. Brian Tyler - Liable Motion (The Devil We Know) - 05:17
11. Max Richter - Elena & Lila (My Brilliant Friend) - 04:54
12. Georges Delerue - The Lover (Love Thy Neighbor) - 02:09
13. Jonathan Beard - Requiem at the Ocean (What Still Remains) - 04:28
14. Rob Simonsen - Overnight (The Front Runner) - 06:45
15. Mikkel Maltha & Anthony Lledo - The Ferry (Journal 64 + The Purity of Vengeance) - 02:58
16. Ethan Gold - Sway Lake Finale (The Song of Sway Lake) - 02:31
17. Dave Grusin - Why Go Back (The Pursuit of Happiness) - 03:30
18. Dave Grusin - Piano and Pasta (Absence of Malice) - 03:08
19. Richard Band - Ruby Hatches Eggs (Prehysteria!) - 02:51
20. Carter Burwell - The End of Buster Scruggs (The Ballad of Buster Scruggs) - 03:47
21. Theodore Shapiro - Ecstasy (Destroyer) - 04:14
22. Kris Bowers - Lonesome Road (Green Book) - 02:28
23. Imogen Heap - The Forbidden Forest (Harry Potter and the Cursed Child) - 03:02
24. Ludwig Göransson - You Belong with Us (Venom) - 03:09
25. Richard Band - Main Title (Remote) - 03:01
26. Arthur B. Rubinstein - Paper, Rocks, Scissors (Another Stakeout) - 02:49
27. James Horner - Rosy Goes To The Doctor (Balto) - 04:06
28. Max Richter - Elizabeth's Portrait (Mary Queen of Scots) - 03:40

Dienstag, 1. Mai 2018

Playlist #240/241 vom 13./27.05.2018 - VIDEO GAME MUSIC Special

Seit vor über vierzig Jahren Videospiele über verschiedene Spielkonsolen begonnen haben, die Unterhaltungskultur maßgeblich mitzuprägen, haben sich nicht nur die virtuellen Welten von grobpixeligen Geschicklichkeitsspielen und Jump-&-Run-Settings hin zu hochauflösenden Filmwelten weiterentwickelt; in gleichem Maße näherte sich auch die musikalische Untermalung vom billigen Synthi-Gedudel an die großorchestralen Scores an, die in Hollywood produziert werden. In dem zweiteiligen Video-Game-Music-Special unternehmen wir eine musikalische Reise durch die populärsten Video-Spiele und ihre oft ebenso bekannten Soundtracks und erleben, wie auch profilierte Hollywood-Komponisten wie Harry Gregson-Williams („Metal Gear Solid“), Steve Jablonsky („Gears Of War“), Ramin Djawadi („Medal of Honor“) und Howard Shore („Soul Of The Ultimate Nation“) immer wieder mal in die Gefilde der Video Games eintauchen.

Nachdem Thomas T. Goldsmith Jr. und Estle Ray Mann bereits 1946 das erste Computerspiel für einen Röhrenrechner kreiert hatten, konstruierte der amerikanische Physiker William Higinbotham 1958 mit „Tennis for Two“ das erste Videospiel, bevor im Zuge der technischen Weiterentwicklung zunächst an amerikanischen Universitäten recht einfache Computerspiele für Großrechner entstanden sind. Atari-Gründer Nolan Bushnell brachte Anfang der 1970er Jahre mit „Pong“ das erste erfolgreiche Spiel für elektronische Spielautomaten auf den Markt, die erstmals auch für die Öffentlichkeit zugänglich waren. Das elektronische Tischtennis mit zwei verschiebbaren weißen Balken am rechten und linken Rand auf schwarzem Bildschirmhintergrund hatte eine minimalistische Optik und wurde nur durch blechern aus den Lautsprechern schallende Töne untermalt, die nur dann zu hören waren, wenn der Ball entweder auf einen Balkenschläger oder den Bildschirmrand trifft. Später brachten Firmen wie Atari und Magnavox Videospielkonsolen für den Heimanwender auf den Markt.
Der Spielhallenhit „Space Invaders“ bedeutete 1979 den Durchbruch für die Heimkonsolen. In den 1980er Jahren sorgte die Einführung von Personal Computern (PC) mit zunehmend besseren Grafik- und Soundkarten für eine ernsthafte Konkurrenz zu den beliebten Spielekonsolen. 1983 brachte Nintendo seine 8-Bit-Konsole „Famicom“ auf den Markt, die wenige Jahre später für den westlichen Markt modifiziert und durch die Veröffentlichung von „Super Mario Bros.“ zu einem Verkaufsschlager wurde. Die Abenteuer-, Rollen-, Renn- und Jump ’n’ Run-Spiele, die ihren Ursprung in dieser Zeit hatten, wurden in den 1990er Jahren für neue Systeme wie Sega Mega Drive, PlayStation und Nintendo 64 weiterentwickelt, ehe in den 2000er Jahren die PlayStation 2, die Xbox 360, die Nintendo Wii neue Maßstäbe im Videospielbereich setzten.
Heute zählen „Mario“, „Grand Theft Auto“, „Pokémon“, „Tetris“, „Die Sims“, „Minecraft“, „Call of Duty“, „Need for Speed“, „Final Fantasy“, „FIFA“ und „Assassin’s Creed“ zu den erfolgreichsten Videospielserien. Die Pieptöne, die noch den Anfang der Computerspielmusik markierten, sind mittlerweile akkurat durchgestylten Soundtracks gewichen, die den Spieler durch seine Missionen begleiten. Schließlich hat sich schon in den Spielhallen eindrucksvoll gezeigt, wie das einfache Tröten, Klingeln und Hupen den Spieler am Flipperautomaten zu führen und zu motivieren versteht, Erfolg und Scheitern signalisiert. Bei dem begrenzten Speicherplatz, der den frühen Videospielen zur Verfügung stand, musste der Ton noch weit hinter dem Bild zurückstecken. So besteht der Soundtrack zu „Space Invaders“ (1978) gerade mal aus vier Tönen, die immer dann das Tempo ändern, wenn die Angreifer im Spiel näherkommen. Später sorgt der Soundchip SID (Sound Interface Device) im Commodore 64 für eine Revolution in der Klangfülle.
Für das erfolgreiche Puzzle-Spiel „Tetris“ ließ sich der britische Komponist Wally Beben von russischen Volksweisen inspirieren. Der 26-minütige Soundtrack stellt die längste SID-Komposition überhaupt dar. Der japanische Spielehersteller Nintendo heuerte Mitte der 1980er Jahre mit Koji Kondo einen Komponisten an, der mit seinen musikalischen Themen für „The Legend of Zelda“ (1986) und „Super Mario Bros.“ (1985) die ersten großen Hits im Bereich der Video Game Music feiert. Dabei prägt seine Idee, jede Ebene des Spiels, durch die sich die Pixel-Figuren bewegen, mit einer eigenen Background-Musik zu unterlegen, die Art des Komponierens für Videospiele bis heute. Sein klassisch ausgebildeter Kollege Koichi Sugiyama arrangierte die Melodien aus seinem Soundtrack zu „Dragon Quest“ (1986) für das Tokyo Strings Ensemble und nimmt mit ihm die CD „Dragon Quest I Symphonic Suite“ auf, die sich zu einem echten Verkaufsschlager entwickelt.
Am 20. August 1987 absolviert das Ensemble auf der Bühne der Suntory Hall in Tokyo schließlich das erste Computerspielkonzert in der Geschichte der Game Music.
Äußerst populär wurden ab Ende der 1980er Jahre auch die Soundtracks, die Nobuo Uematsu für das Rollenspiel „Final Fantasy“ rund um die magisch begabte Heldin Terra Branford komponierte. Seine Mischung aus eingängigen Melodien und Harmonien mit östlicher und westlicher Instrumentalmusik fand sich auf vielen international erfolgreichen Soundtracks wieder.
Sobald sich mit der Einführung der CD-ROM in den 1990er Jahren die technischen Beschränkungen weiter lösten, konnten Komponisten zunehmend aus dem Vollen schöpfen, bis ihnen das Zeitalter von Online-Spielen völlige kompositorische Freiheiten ermöglichte.
Seit Michael Giacchino 1999 mit einem 65-köpfigen Orchester den Soundtrack zu „Medal of Honor“ einspielte, unterscheiden sich mittlerweile viele Video-Game-Soundtracks kaum noch von Hollywood-Blockbuster-Standards. Schließlich hat das Geschäft mit Videospielen längst den Erfolg von Kinofilmen überflügelt, so dass die Popularität der Game Music entsprechend gewachsen ist. Christopher Tin gewann 2011 sowohl für den Titelsong „Baba Yetu“ zum Strategiespiel „Civilization IV“ als auch für den kompletten Score dazu jeweils einen Grammy. Die International Film Music Critics Association (IFMCA) hat bei ihren jährlichen Awards auch eine Kategorie für den „Best Original Score For A Video Game Or Interactive Media“ (in diesem Jahr wurden Austin Wintory für „Deformers“, Chris Tilton für „Divide“, Olivier Deriviére für „Get Even“ und Yasunori Mitsuda für „Valkyria: Azure Revolution“ nominiert).
Mittlerweile sind nicht nur Konzerte mit Filmmusik in der westlichen Klassikbranche etabliert. Zu den Konzerten von Hollywood-Komponisten wie Hans Zimmer, James Newton Howard und Ramin Djawadi wird auch Computerspielmusik immer öfter live aufgeführt. Überhaupt scheint sich in den vergangenen Jahren das Komponieren für Film und Videospiele einander angenähert zu haben. So meinte „Metal Gear Solid 2“-Komponist Harry Gregson-Williams in einem Interview mit music4games.net:
„Als ich die ersten bewegten Bilder von dem sah, wie das Spiel aussehen würde, wirkten sie fast wie ein Film, also sehe ich nicht, warum das bei den Soundtracks nicht auch so sein sollte. Ich habe in den vergangenen Jahren ebenso hoch wie niedrig budgetierte Filme gemacht, und einige der besten Filme, an denen ich gearbeitet habe, besaßen ein sehr kleines Budget für die Musik. Aber das beeinflusst nicht die Art, wie ich die Musik schreibe, sondern vielleicht nur die Art, wie sie nachher klingt, doch ich hoffe, dass ich nach wie vor das gleiche Thema komponiere. Du kannst es als Komponist eigentlich nicht anders machen …“ 
Während Hollywood-Komponisten wie Hans Zimmer („Crysis 2“, „Call of Duty: Modern Warfare 2“), Cliff Martinez („Far Cry 4“), Brian Tyler („Far Cry 3“, „Call of Duty: Modern Warfare 3“) und Steve Jablonsky („Gears of War“) nur gelegentliche Ausflüge in die Welten der Videospiele unternehmen, verdankt Michael Giacchino seine Hollywood-Karriere den außergewöhnlichen Soundtracks, die er im Videospiel-Sektor mit Arbeiten an „The Lost World“ (1997), der „Medal of Honor“-Reihe (1999-2007) und „Call of Duty“ (2003-2004) abgeliefert hat. Über seine jahrelange Arbeit an der „Medal of Honor“-Reihe sagt Giacchino im Interview mit ign.com:
„Das Hauptelement ist das ‚Medal of Honor Theme‘, das Hauptthema. Es überdauert auf großartige Weise in diesem Spiel, das ist sicher. Danach geht es eigentlich nur noch darum, andere zusätzliche Elemente aus den anderen Scores aufzulesen, die story-technisch irgendwie Sinn machen. Wenn sie story-mäßig keinen Sinn machen, möchte ich nicht zurückgehen und nur das überarbeiten, was ich gemacht habe. Das ist nicht der Grund, warum ich den Job übernommen habe. Ich übernehme ihn, weil ich gewöhnlich etwas Neues finde, das ich machen kann.“

Playlist #240 vom 13.05.2018:

01. David Whittaker - In-Game BGM (Tetris) - 03:08
02. Tim Larkin - Great Shaft (Myst V: End Of Ages) - 03:33
03. Geoff Knorr - Zulu [The Industrial Era] (Civilization VI: Rise & Fall) - 05:25
04. Jeremy Soule - From Past To Present (The Elder Skrolls V: Skyrim) - 05:06
05. Jeremy Soule - The Ruins of Okaym (Dungeon Siege II) - 02:56
06. Jesper Kyd - Robinson Theme Extended (Robinson: The Journey) - 05:34
07. Nick Borrego - Amasia (DIVE - Starpath) - 02:44
08. Olivier Deriviere - Consequences (Get Even) - 03:53
09. David Garcia Diaz - The Island (RiME) - 03:22
10. Yasunori Mitsuda - Richer (Valkyria: Azure Revolution) - 03:42
11. Jeff Russo - Edith's Theme (What Remains Of Edith Finch) - 03:17
12. Inon Zur - First Light (Crysis) - 03:25
13. Alain Johannes - Take A Break (Tom Clancy's Ghost Recon Wildlands) - 04:23
14. Paul Haslinger - The Streets Of Gold (Need For Speed: Undercover) - 02:26
15. Harry Gregson-Williams - Drebin 893 (Metal Gear Solid 4: Guns Of The Patriots) - 03:29
16. Ramin Djawadi - From Here (Medal Of Honor) - 03:49
17. Brian Tyler - I Stand Alone (Call Of Duty: Modern Warfare 3) - 04:40
18. Michael Giacchino - Medal Of Honor (Medal Of Honor) - 04:13
19. Steve Jablonsky - Defying Gravity (Prince Of Persia: The Forgotten Sands) - 03:00
20. Cliff Martinez - Welcome To Kyrat (Far Cry 4) - 03:41
21. Brian Tyler - Far Cry 3 (Far Cry 3) - 05:34
22. Henry Jackman - Chloe Frazer (Uncharted: The Lost Legacy) - 03:15
23. Jesper Kyd - Dream Of Venice (Assassin's Creed II) - 04:24
24. Tyler Bates - Eyes Of Olympus (Rise Of The Argonauts) - 02:51
25. Tyler Bates - Oath Keeper's Gift (God Of War: Ascension) - 03:19
26. Jamie Christopherson - Tequila's Theme (Stranglehold) - 03:02
27. Steve Jablonsky - Infection (Command & Conquer: Tiberian Wars) - 03:35
28. David Buckley - San Diego Burning (Call Of Duty: Ghosts) - 03:31
29. Paul Haslinger - The Trainyard (Tom Clancy's Rainbow Six: Vegas 1) - 08:20

Playlist #241 vom 27.05.2018: 

01. Troels Brun Folmann - Amahlin (Tomb Raider: Legend) - 05:12
02. Mark Morgan - The Oasis (Torment: Tides Of Numenera) - 03:09
03. Mick Gordon - The Fire Nation Storm The City (The Last Airbender) - 04:18
04. Inon Zur & Stuart Chatwood - The Steps Of Paradise (Prince Of Persia) - 04:40
05. 65daysofstatic - Heliosphere (No Man's Sky) - 04:23
06. Jason Graves - The Knight's Theme (The Order: 1886) - 03:28
07. Jason Graves - Chris And Ashley (Until Dawn) - 03:02
08. Jason Graves - Welcome To Kronos II (Lone Echo) - 02:26
09. Jamie Christopherson - Lyra's Theme (The Golden Compass) - 03:11
10. Mark Morgan - Khans Of New California (Fallout 2) - 03:18
11. Jesper Kyd - The Tree Of Life (Darksiders II) - 03:15
12. Jason Graves - Luminocity (Farlands) - 05:39
13. Nick Arundel - Arkham City: Main Theme (Batman: Arkham City) - 02:47
14. Steve Jablonsky - Bridge Too Far Indeed (Gears Of War 3) - 03:40
15. Jesper Kyd - Nova Roma (Assassin's Creed: Revelations) - 04:02
16. Paul Haslinger - Reactivate Team Rainbow (Tom Clancy's Rainbow Six: Siege) - 03:07
17. Steve Jablonsky - Simmering Mallets (The Sims 3) - 03:03
18. Gustavo Santaolalla - Left Behind (The Last Of Us, Vol. 2) - 03:55
19. Howard Shore - Sanctuary Of Ether (Soul Of The Ultimate Nation) - 02:35
20. Trevor Jones - NYC Streets (Marvel Nemesis: Rise Of The Imperfects) - 03:40
21. Lorne Balfe - Jodie's Story (Beyond Two Souls) - 03:13
22. Austin Wintory - The Road Of Trials (Journey) - 04:16
23. Austin Wintory - Dancing On Cenotaphs (Absolver) - 05:22
24. Jessica Curry - I Have Begun My Ascent (Dear Esther) - 04:19
25. Todd Masten - Ransom at Ctesiphon (Age Of Empires) - 03:10
26. Jeremy Soule - Tears Of The Fallen (Guild Wars) - 03:36
27. Jesper Kyd - Vermintide End Times (Warhammer: End Times - Vermintide) - 03:58
28. Jeremy Soule - Jata (The Northeners Diaries) - 04:39
29. scntfc - The Fall Parts I and II (Old Man's Journey) - 07:27

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