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Freitag, 24. Februar 2012

Playlist # 79 vom 26.02.12 - DENZEL WASHINGTON Special

Denzel Washington zählt zu den vielseitigsten Darstellern in Hollywood und darf sich rühmen, als überhaupt erst zweiter schwarzer Schauspieler nach Sidney Poitier mit einem Oscar® prämiert worden zu sein. Seit dem 23. Februar ist der wandlungsfähige Washington in dem Thriller „Safe House“ zu sehen, in dem er einen ehemaligen CIA-Agenten spielt, der in einem Safe House im südafrikanischen Kapstadt um sein Leben fürchten muss.

Als Sohn eines Predigers und einer Kosmetikerin wuchs der am 28. Dezember 1954 in Mount Vernon, New York, geborene Denzel Washington in der Bronx auf, bis er im Alter von 14 Jahren mit seinen beiden Geschwistern auf ein Internet geschickt wurde, um nicht dem Scheidungsprozess der Eltern ausgesetzt zu werden. Nach seinem Schulabschluss begann er ein Medizinstudium, wechselte nach zwei Jahren aber zum Fachbereich Journalismus/Dramaturgie. Mit einem Bachelor of Arts zog es Washington nach San Francisco, wo er am American Conservatory Theater ein Jahr lang die Schauspielkunst erlernte. Zurück in New York feierte Washington Erfolge auf der Theaterbühne, so in den Off-Broadway-Stücken „A Soldier’s Play“ mit der Negro Ensemble Company (1981), „When The Chicken Comes Home To Roost“, „One Tiger To A Hill“ und „Man and Superman“, bis er 1988 in Ron Milners „Checkmates“ sein Broadway-Debüt feiern durfte. Doch schon während seiner Theaterpräsenz trat Washington in einigen Fernsehproduktionen auf. Nach einer kleinen Rolle in der von NBC produzierten Autobiographie „Wilma“ (1977) und einer Rolle als unehelicher Sohn eines reichen weißen Mannes in Michael Schultz‘ „Eine schöne Bescherung“ (1981) erlangte der Schauspieler nationale Bekanntheit als charmanter Dr. Phillip Chandler in der Krankenhaus-TV-Serie „Chefarzt Dr. Westphall“ (1982-1988).
Bereits mit seinen ersten Kinorollen machte Denzel Washington auf sich aufmerksam. Nach einem bemerkenswerten Auftritt in Norman Jewisons „Sergeant Waters – Eine Soldatengeschichte“ (1984) erhielt Washington durch seine beeindruckende Darstellung des Bürgerrechtlers Steve Biko in Richard Attenboroughs Apartheitsdrama „Schrei nach Freiheit“ (1987) seine erste Oscar®-Nominierung. Für seine Rolle des rebellischen Sklaven Trip in Edward Zwicks Bürgerkriegsdrama „Glory“ (1989) wurde Washington schließlich als bester Nebendarsteller mit einem Golden Globe und Oscar® geehrt.
Es folgten anschließend zwar einige weniger erfolgreiche Filme wie „Der Chaoten-Cop“ (1990) und Spike Lees „Mo Better Blues“ (1990), doch in ihrem nächsten gemeinsamen Projekt, der Biographie-Verfilmung „Malcolm X“ (1992) glänzte Washington wieder als legendärer Bürgerrechtler. Als engagierter Journalist Gray Grantham in Alan J. Pakulas John-Grisham-Verfilmung „Die Akte“ (1993) überzeugte Denzel Washington ebenso wie als Rechtsanwalt in Jonathan Demmes AIDS-Justiz-Drama „Philadelphia“ (1993) und in Penny Marshalls Romanze „Rendezvous mit einem Engel“ (1996) an der Seite der jüngst verstorbenen Whitney Houston.
Mit „Glory“-Regisseur Edward Zwick arbeitete Washington erneut bei dem Kriegs-Drama „Mut zur Wahrheit“ (1996) zusammen, dann folgte Gregory Hoblits Mystery-Thriller „Dämon“ (1998) und Phillip Noyces Leinwandadaption von Jeffery Deavers Thriller-Bestseller „Der Knochenjäger“ (1999). Seine nächste Oscar®-Nominierung erhielt Denzel Washington für seine Darstellung des Boxers Rubin Carter in Norman Jewisons „Hurricane“ (1999), für seine Verkörperung des brutalen Polizisten Alonzo Harris in Antoine Fuquas „Training Day“ (2001) bekam er die begehrte Trophäe erstmals in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“.
Es folgten Auftritte in Nick Cassavetes‘ Drama „John Q – Verzweifelte Wut“ (2002) und in Jonathan Demmes Remake „Der Manchurian Kandidat“ (2004). Nach dem Auftakt mit  "Crimson Tide" (1995) wurde 2004 mit „Mann unter Feuer“ die langjährige Zusammenarbeit mit Regisseur Tony Scott fortgesetzt, die mit den Filmen „Déjà Vu“ (2006), „Die Entführung der U-Bahn Pelham 123“ (2009) und „Unstoppable“ (2010) intensiviert wurde. Zwischenzeitlich stand Washington auch für Tonys Bruder Ridley Scott in dem Gangster-Epos „American Gangster“ (2007), in Spike Lees „Inside Man“ (2006) und in dem Endzeit-Drama „The Book of Eli“ (2010) vor der Kamera. 
Seit einigen Jahren betätigt sich Denzel Washington auch als Regisseur. Sein Debüt feierte er mit dem autobiographischen Drama „Antwone Fisher“ (2002), dann inszenierte er „The Great Debaters“ (2007).

Filmographie: 
1977: Wilma
1979: Flesh & Blood
1981: Eine schöne Bescherung (Carbon Copy)
1982–1988: Chefarzt Dr. Westphall (St. Elsewhere) (Fernsehserie)
1984: Sergeant Waters – Eine Soldatengeschichte
1984: License to Kill
1986: The George McKenna Story
1986: Power – Weg zur Macht
1987: Schrei nach Freiheit (Cry Freedom)
1988: Für Königin und Vaterland (For Queen & Country)
1989: Glory
1989: Deadly Heroes - Tödliche Bedrohung
1989: Big Bad Man / Mord in der Karibik (The Mighty Quinn)
1990: Mo' Better Blues
1990: Der Chaoten-Cop (Heart Condition)
1991: Ricochet – Der Aufprall (Ricochet)
1991: Mississippi Masala
1992: Malcolm X
1993: Viel Lärm um nichts (Much Ado About Nothing)
1993: Die Akte (The Pelican Brief)
1993: Philadelphia
1994: Hank Aaron: Chasing the Dream (Dokumentarfilm)
1995: Virtuosity
1995: Teufel in Blau (Devil in a Blue Dress)
1995: Crimson Tide – In tiefster Gefahr
1996: Rendezvous mit einem Engel (The Preacher's Wife)
1996: Mut zur Wahrheit (Courage Under Fire)
1997: Happily Ever After: Fairy Tales for Every Child
1997: Mother Goose: A Rappin' and Rhymin' Special
1998: Spiel des Lebens (He Got Game)
1998: Ausnahmezustand (The Siege)
1998: Dämon – Trau keiner Seele (Fallen)
1999: Der Knochenjäger (The Bone Collector)
1999: Hurricane (The Hurricane)
2000: Gegen jede Regel (Remember the Titans)
2001: Training Day
2002: Antwone Fisher (auch Regie)
2002: John Q – Verzweifelte Wut (John Q.)
2003: Out of Time – Sein Gegner ist die Zeit
2004: Der Manchurian Kandidat (The Manchurian Candidate)
2004: Mann unter Feuer (Man on Fire)
2005: What It Takes
2006: Inside Man
2006: Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit
2007: American Gangster
2007: The Great Debaters (auch Regie)
2008: We Have a Dream
2009: Die Entführung der U-Bahn Pelham 123 (The Taking of Pelham 123)
2010: The Book of Eli
2010: Unstoppable – Außer Kontrolle
2012: Safe House

Playlist: 
1 Ramin Djawadi - I'll Take It From Here (Safe House) - 05:47
2 Terence Blanchard - Flashback (Malcolm X) - 04:19
3 Terence Blanchard - Frazier's Tour (Inside Man) - 04:55
4 Howard Shore - The Missing Document (Philadelphia) - 04:45
5 James Horner - Call To Arms (Glory) - 03:08
6 Patrick Doyle - Overture (Much Ado About Nothing) - 04:21
7 James Horner - The Killing (The Pelican Brief) - 03:17
8 Christopher Young - Nerve Net (Virtuosity) - 05:26
9 Hans Zimmer - Mutiny (Crimson Tide) - 08:57
10 Hans Zimmer - The Preacher's Wife Overture (The Preacher's Wife) - 03:20
11 James Horner - Hymn (Courage Under Fire) - 03:39
12 Graeme Revell - The FBI Building (The Siege) - 03:06
13 Graeme Revell - Domestic Violence (Out Of Time) - 01:30
14 Craig Armstrong - Main Title (The Bone Collector) - 04:02
15 Christopher Young - The Hurricane (The Hurricane) - 03:47
16 Aaron Zigman - Operation/Montage (John Q) - 04:07
17 Rachel Portman - "I Am The Enemy, Major Marco" (The Manchurian Candidate) - 03:45
18 Harry Gregson-Williams - Algiers Ferry (Déjà Vu) - 03:06
19 Harry Gregson-Williams - Something On The Track (The Taking Of Pelham 123) - 04:38
20 Harry Gregson-Williams - Stanton, PA (Unstoppable) - 03:33
21 Marc Streitenfeld - Hundred Percent Pure (American Gangster) - 02:12
22 James Newton Howard & Peter Golub - Who's Next? (The Great Debaters) - 03:37
23 Atticus Ross - Panoramic (The Book Of Eli) - 07:12
24 Harry Gregson-Williams - The End (Man On Fire) - 09:34

Soundtrack Adventures with DENZEL WASHINGTON at Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Sonntag, 22. Mai 2011

Playlist # 59 vom 22.05.11 - NEUHEITEN 2011 (1)

Zur Abwechslung gibt es in der zweiten Stunde der heutigen Sendung mal kein Special zu einer Filmreihe, einem Komponisten, Regisseur oder Schauspieler, sondern ein Potpourri aktueller Soundtrack-Veröffentlichungen.

Den Anfang macht der wunderschöne Score zu Peter Weirs Ende Juni in Deutschland anlaufenden Drama „The Way Back“ des gebürtigen Frankfurters Burkhard Dallwitz, der im Alter von zwanzig Jahren nach Australien ausgewandert ist und mit Peter Weir bereits 1999 an dessen Film „The Truman Show“ zusammengearbeitet hat, in den letzten Jahren aber vor allem fürs australische Fernsehen tätig gewesen ist („Underbelly Files“).
Auch von Rachel Portman war in der jüngsten Vergangenheit wenig zu hören. Für die Bestseller-Verfilmung „Never Let Me Go“, die hierzulande unter dem Titel „Alles was wir geben mussten“ seit April in den Kinos läuft, hat die britische Komponistin wieder einen sehr gefühlvollen, minimalistisch instrumentierten, von Streichern und Piano getragenen Score produziert, der in bester Tradition ihrer Meisterwerke wie „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ oder „Die Legende von Bagger Vance“ steht.
Weitaus umtriebiger ist dagegen Hollywoods Top-Komponist James Newton Howard. Nach seinen eindrucksvollen Zusammenarbeiten mit seinem ebenso illustren Freund Hans Zimmer an den beiden „Batman“-Reboots „Batman Begins“ und „The Dark Knight“ war er zuletzt mit der Agenten-Action-Komödie „The Tourist“, den beiden Comic-Verfilmungen „The Green Hornet“ und „Green Lantern“ ebenso zu hören wie nun in der Bestseller-Verfilmung von Sara Gruens „Water For Elephants“, die den versierten Komponisten erneut mit Regisseur Francis Lawrence („I Am Legend“) zusammenbrachte. Dabei bettete er seine einfühlsamen Melodien in ein Geflecht von konventionellen Orchester-Arrangements und einem Zirkus/Jazz-Ensemble ein, womit Howard einmal mehr ein außergewöhnliches Album gelungen ist.
Animationsfilme erfreuen sich seit Jahren schon großer Beliebtheit an den Kinokassen, und oftmals war Hans-Zimmer-Adept John Powell bei der musikalischen Untermalung mit von der Partie („Ice Age 2+3“, „Horton hört ein Hu!“, „Robots“). Wie bereits bei „Kung Fu Panda“ kreierten John Powell und Hans Zimmer den Score zu „Kung Fu Panda 2“ gemeinsam und bringen eine erfrischende chinesische Note in das putzige Dreamworks-Animationsabenteuer. In Eigenregie verzaubert John Powell auf seinem Score zu „Rio“ mit brasilianischen Klängen, in die er Fragmente von den Songs „Favo Del Mel“, „Funky Monkey“ und „Ararinha“ eingebettet hat.
Hans Zimmer selbst überrascht auf dem Soundtrack zum neuen „Fluch der Karibik“-Abenteuer „Fremde Gezeiten“ derweil mit ungewöhnlich zurückhaltenden Tönen. Zwar ist auf dem Soundtrack immer mal wieder der Zimmer-typische Soundwall-Bombast zu hören, wie er bei Jerry-Bruckheimer-Action-Blockbustern Konvention geworden ist, aber es überwiegen auf angenehme Weise die Klänge des mexikanischen Gitarrenduos Rodrigo y Gabriela. Abgerundet wird das Soundtrack-Album mit diversen DJ- und Electro-Remixen.
Brian Tyler ist gleich mit zwei neuen Action-Filmen im Kino zu sehen und zu hören. Während er auf dem fünften „The Fast & The Furious“-Abenteuer „Fast Five“ ein interessant brodelndes Gemisch aus coolen Electro-Klängen und satten Orchester-Arrangements präsentiert, bietet er beim apokalyptischen Kriegsdrama „Battle: LA“ das ganze Kontingent des Hollywood Studio Symphony Orchesters auf und lässt dabei vertraute Americana-Harmonien durchdringen.
Vom britischen Komponisten Paul Leonard-Morgan war hierzulande noch nicht viel zu hören. Das könnte sich mit seinem ersten Blockbuster-Film „Limitless“ demnächst ändern. Auf vitale Weise verbindet er hier chillend groovende Electro-Sequenzen mit feinen Orchester-Sounds, die man sich durchaus einmal öfter anhören mag.
Noch elektronischer geht es natürlich bei The Chemical Brothers und ihrem Score zu „Wer ist Hanna?“ zu. Mit ihren progressiven Electro-Tracks war das Duo aus Manchester bereits auf etlichen Soundtracks wie „The Jackal“, „Lara Croft: Tomb Raider“, „The Saint“ oder „Gone In Sixty Seconds“ vertreten, nun legen sie mit „Hanna“ ihren ersten eigenständig produzierten Score vor, das mit einem herrlich verträumt-verspielten Hauptthema aufwartet, oft aber die typisch Electro-Rhythmen präsentiert, für die Ed Simons, Tom Rowlands bekannt sind.
Zum Abschluss geht es aber wieder groß orchestral zu. Christopher Young hat in Hollywood den mühsamen Weg über unzählige Horror- und Psychothriller-B-Produktionen nehmen müssen, bis er zu dem gefragten Meisterkomponisten der heutigen Tage geworden ist und Major-Produktionen wie „Untraceable“, „The Informers“, „Spider-Man 3“ und „Schiffsmeldungen“ mit seinen brillanten Kompositionen veredelt. Aber Young, der durch Horror-Filme wie „Hellraiser“, „Hellbound“, „Species“ und „The Fly II“ bekannt geworden ist, kehrt auch heute noch immer wieder gern in dieses Genre zurück. Nach Sam Raimis „Drag Me To Hell“ und „Der Exorzismus der Emily Rose“ präsentiert er mit seinem Score zur Manga-Verfilmung „Priest“ wieder einen gotisch anmutenden, stark chorallastigen Soundtrack, der Horror-Herzen höher schlagen lässt.
Auch Shakespeare-Experte Kenneth Branagh („Viel Lärm um nichts“, „Henry V.“) hat sich überraschender weise für seinen neuen Film eine Comic-Vorlage ausgesucht, nämlich Stan Lees 1962 gestartete „Thor“-Serie, die Branagh nun bildgewaltig auf die Leinwand gebracht hat. Sein Stamm-Komponist Patrick Doyle schuf dazu die passend heldenhaft-pompöse musikalische Untermalung.

Playlist:
1 Burkhard Dallwitz - Tibet (The Way Back) - 05:26
2 Rachel Portman - Main Titles (Never Let Me Go) - 02:58
3 James Newton Howard - Circus Fantasy (Water For Elephants) - 03:45
4 John Powell und Hans Zimmer - Save Kung Fu (Kung Fu Panda 2) - 03:41
5 John Powell - Bedtime Flyers (Rio) - 02:58
6 Hans Zimmer feat. Rodrigo y Gabriela - South of Heaven's Chanting Mermaids (Pirates of The Caribbeans: On Stranger Tides) - 05:50
7 Brian Tyler - We Are Still Here (Battle: Los Angeles) - 03:15
8 Brian Tyler - Turning Point (Fast Five) - 03:47
9 Paul Leonard-Morgan - Trippy (Limitless) - 03:45
10 The Chemical Brothers - Hanna’s Theme (Vocal Version) (Hanna) - 05:27
11 Christopher Young - A World Without End (Priest) - 07:38
12 Patrick Doyle - The Compound (Thor) - 07:42

Sonntag, 30. Januar 2011

Playlist # 51 vom 30.01.11 - MATT DAMON Special

Matt Damon, der am 8. Oktober 1970 bei Cambridge, Massachusetts, geborene Schauspieler, wurde nicht nur 2007 vom People Magazine zum “Sexiest Man Alive” gekürt, sondern zählt seit den 90er Jahren zu den am höchsten gehandelten Schauspielern in Hollywood und ist derzeit in Clint Eastwoods Mystery-Thriller „Hereafter“ zu sehen. Als in wohlhabenden Verhältnissen aufgewachsener Sohn des Börsenmaklers Kent Telfer Damon und der Erziehungswissenschaftlerin Nancy Carlsson Paige lebte Damon nach deren Scheidung mit seiner Mutter und seinem Bruder Kyle in Cambridge – in unmittelbarer Nähe seines entfernten Cousins und engen Freundes Ben Affleck, mit dem er immer wieder gemeinsam an Filmen arbeitete.

© by Nicolas Genin
1988 machte Damon seinen Abschluss an der Cambridge Rindge and Latin School, wo er immer wieder in verschiedenen Theatergruppen spielte. Zwar studierte er von 1988 bis 1992 in Harvard Englisch, machte aber nie einen Abschluss, sondern widmete sich verstärkt der Schauspielerei. Nach einem ersten Auftritt in „Mystic Pizza“ mit Julia Roberts (1988) wurde man in Hollywood auf Damon aufmerksam, als er mit einer Nebenrolle in Walter Hills „Geronimo“ (1993) überzeugte. Damon zog nach Los Angeles und schaffte mit Edward Zwicks Kriegsdrama „Mut zur Wahrheit“ 1996 – fast - den Durchbruch als Schauspieler. In der Zwischenzeit lief es allerdings nicht so gut für Damon. Statt der durch „Geronimo“ erhofften Aufträge schnappte ihm Leonardo DiCaprio die Rolle in Sam Raimis „Schneller als der Tod“ weg, Joaquin Phoenix seinen Part in Gus Van Sants „To Die For“ und Edward Norton die Rolle in „Zwielicht“. Stattdessen arbeitete er mit seinem Freund Ben Affleck an dem Drehbuch zu „Good Will Hunting“, für das sich jedoch niemand zu interessieren schien. Matt Damon beobachtete, wie sein Freund Matthew McConnaughey in John Grishams „A Time To Kill“ durchstartete, und klapperte alle Grisham-Verfilmungen ab, die gerade im Umlauf waren, und hatte Glück: Er bekam die Hauptrolle in Francis Ford Coppolas Adaption von Grishams Bestseller „Der Regenmacher“. Um sich den Südstaaten-Akzent für die Rolle anzueignen, arbeitete er in Knoxville, Tennessee, für umsonst in einer Bar und heuerte einen der Kunden sogar als Stimm-Trainer an. Nach dem Erfolg von „Der Regenmacher“ war Miramax bereit, Affleck und Damon 500.000 Dollar für „Good Will Hunting“ zu zahlen.

Das Beste daran war, dass nicht nur Gus Van Sant („Drugstore Cowboy“) als Regisseur, Danny Elfman als Komponist und Robin Williams als Hauptdarsteller gewonnen werden konnten, sondern dass Damon und Affleck selbst ihre Wunschrollen verkörpern durften. Was allerdings niemand erwartete, war 1998 die Nominierung für sieben Oscars. Es wurden dann nur zwei, aber die beiden Freunde durften sich eine Trophäe für ihr Drehbuch teilen, den anderen erhielt Robin Williams als bester Nebendarsteller. Dann engagierte Steven Spielberg Matt Damon für eine Hauptrolle in seinem Kriegsdrama „Saving Private Ryan“ – wo er den Soldaten Ryan spielte, der von Tom Hanks gerettet wurde. Ebenfalls 1998 wirkte er in John Dahls Poker-Drama „Rounders“ mit, wo er mit seiner früheren Nemesis Edward Norton die Hauptrollen besetzte und die Spitze der US-Kinocharts eroberte.
Auch privat lief es für Damon blendend. Nach einer kurzen Affäre mit seiner „Good Will Hunting“-Freundin Minnie Driver ging er eine Beziehung mit Winona Ryder ein, die er nach zwei Jahren ausgerechnet an Mark Wahlberg verlor, auf dessen Street-Credibility Damon ohnehin schon eifersüchtig gewesen war. Daraufhin liierte er sich mit Ben Afflecks Assistentin Odessa Whitmire und spielte erfolgreich die Hauptrolle in Billy Bob Thorntons Verfilmung von Cormac McCarthys Bestseller „All die schönen Pferde“, wo er einen jungen Mann darstellte, der in Mexiko ein besseres Leben suchte und dort Liebe und tödliche Gefahr fand.

Die nächste einträchtige Hauptrolle hatte Damon als mysteriöser Thomas Ripley in der Patricia-Highsmith-Verfilmung ihres Klassikers „Der talentierte Mr. Ripley“ mit Jude Law und Gwyneth Paltrow in den weiteren Hauptrollen, dann in Robert Redfords Golf-Drama „Die Legende von Bagger Vance“.
Im Jahre 2001 trat er neben Brad Pitt, George Clooney, Andy Garcia und Julia Roberts in Steven Soderberghs Star-besetzten Remake von „Ocean’s Eleven“ auf, übernahm Sprechrollen in „The Majestic“ und „Spirit: Stallion Of The Cimarron“, ehe er nach „Good Will Hunting“ mal wieder für Gus Van Sant vor der Kamera stand, diesmal in dem Independent-Film „Gerry“, wo er mit Casey Affleck in der Wüste herumirrte. Zum endgültigen Superstar wurde er schließlich durch die „Bourne“-Trilogie.
Mit der körperlich herausfordernden Hauptrolle in der Verfilmung von Robert Ludlums Agenten-Thriller „Die Bourne-Identität“ verdiente Damon zehn Millionen Dollar. Nachdem das furios inszenierte Action-Spektakel, in dem Damon den CIA-Agenten Jason Bourne darstellte, der ohne jegliche Erinnerung angeschossen aus dem Meer gefischt wird und feststellen darf, dass er über ausgezeichnete Sprach- und Kampffähigkeiten verfügt, beim Einspielergebnis locker die 100-Millionen-Dolar-Grenze nahm, wurden gleich zwei Sequels geplant. Doch in der Zwischenzeit übernahm er eine Rolle in George Clooneys Regiedebüt „Confessions Of A Dangerous Mind“, ehe er mit Greg Kinnear in der Komödie „Unzertrennlich“ ein siamesisches Zwillingspaar mimt, das bei einer TV-Show groß rauskommt. Mit dem zweiten Bourne-Film „Die Bourne-Verschwörung“ wurde der Erfolg von „Die Bourne-Identität“ sogar locker getoppt. 176 Millionen Dollar spielte die Jagd von Jason Bourne auf seine von der CIA angeheuerten Attentäter allein in den USA ein. Aufgrund dieses Erfolgs bat Damon die Produzenten seines nächsten Films, dem Nachfolger von „Ocean’s Eleven“, seinen Part zu kürzen, doch diese planten eher Damons Rolle als Linus Caldwell zu vergrößern.
Nach der Trennung von Odessa Whitmire und einer kurzen Beziehung mit Eva Mendes schwor sich Damon, nie wieder etwas mit einer Kollegin anzufangen, und verliebte sich in die argentinische Innenarchitektin Luciana Barroso, die er 2005 auch heiratete.
Zusammen mit Heath Ledger spielte Damon in Terry Gilliams immer wieder verschobenen Film „The Brothers Grimm“, die gegen eine echte Hexe (Monica Bellucci) kämpfen mussten. In Martin Scorseses „The Departed“, einem Remake des asiatischen Thrillers „Infernal Affairs“, agierte Matt Damon zusammen mit Jack Nicholson, Leonardo DiCaprio und seinem verhassten Kollegen Mark Wahlberg. Es folgte die Hauptrolle in Robert De Niros „Der gute Hirte“, wo er den Studenten Edward Wilson spielte, der von der Vorläuferorganisation der CIA angeheuert wird und schnell lernt, seine Gefühle und moralischen Impulse zu unterdrücken, was die Beziehung zu seiner von Angelina Jolie gespielten Frau nicht erleichtert.
Wie bereits drei Jahre zuvor kamen auch 2007 die nächsten Sequels der höchst erfolgreichen „Ocean’s“- und „Bourne“-Reihen in die Kinos. Allerdings könnten die Rollen in Soderberghs „Ocean’s 13“ und Paul Greengrass‘ „The Bourne Ultimatum“ nicht unterschiedlicher sein. Während er als Linus Caldwell sein komödiantisches Talent unter Beweis stellen durfte, musste Matt Damon als Jason Bourne wieder alle Register eines Top-Agenten ziehen, um seinem „Macher“ gegenüberzutreten.

In Soderberghs „The Informant!“ mimt Damon einen hochrangigen Industriemanager, der dem FBI erzählen muss, dass sein Unternehmen an internationalen Preisabsprachen beteiligt ist.
In Clint Eastwoods „Invictus“ tritt er als südafrikanischer Rugby-Kapitän auf, der von Nelson Mandela angeheuert wird, die Nation zu vereinen.
Im vergangenen Jahr stand Matt Damon wieder für Paul Greengrass vor der Kamera, wo er im Polit-Thriller „Green Zone“ eine Verschwörung im Irak aufzudecken versucht. In Clint Eastwoods „Hereafter“ spielt Matt Damon ein Medium, das mit den Toten kommunizieren soll, es aber lieber vermeiden würde, es zu tun. Und schließlich ist er in dem neuen Coen-Film „True Grit“ zu sehen. Auf weitere Filme mit dem sympathischen Top-Star darf man gespannt sein.
Die Soundtracks zu seinen Filmen sind dabei ebenso vielseitig wie die Rollen, in die Matt Damon mühelos zu schlüpfen scheint. Da sind die patriotischen Scores von James Horner („Courage Under Fire“) und John Williams („Saving Private Ryan“), der südstaatliche Score von Elmer Bernstein zu „Der Regenmacher“ und die gefühlvollen, melodischen Arbeiten von Rachel Portman („Die Legende von Bagger Vance“) und Danny Elfman („Good Will Hunting“) auf der einen Seite zu nennen, die rhyhthmisch-pulsierenden (John Powells Adrenalin-geschwängerten Scores zur „Bourne“-Reihe), lässig-groovenden (David Holmes‘ Soundtracks zu Soderberghs „Ocean’s“-Trilogie und Christopher Youngs „Rounders“) und die exotisch angehauchten Scores von Kyle Eastwood/Michael Stevens („Invictus“) und Alexandre Desplat („Syriana“) auf der anderen.

Filmographie:
1988: Pizza Pizza – Ein Stück vom Himmel (Mystic Pizza)
1990: Aufbruch der Söhne (Rising Son)
1992: Der Außenseiter (School Ties)
1993: Geronimo – Eine Legende (Geronimo: An American Legend)
1996: Mut zur Wahrheit (Courage Under Fire)
1997: Chasing Amy
1997: Der Regenmacher (The Rainmaker)
1997: Good Will Hunting
1998: Der Soldat James Ryan (Saving Private Ryan)
1998: Rounders
1999: Dogma
1999: Der talentierte Mr. Ripley (The Talented Mr. Ripley)
2000: Titan A.E.
2000: Forrester – Gefunden! (Finding Forrester)
2000: Die Legende von Bagger Vance (The Legend of Bagger Vance)
2000: All die schönen Pferde (All the Pretty Horses)
2001: Jay & Silent Bob schlagen zurück (Jay and Silent Bob Strike Back) (Cameo-Auftritt)
2001: Ocean’s Eleven
2002: Hilfe, ich habe ein Date! (The Third Wheel)
2002: Gerry
2002: Die Bourne Identität (The Bourne Identity)
2002: Geständnisse – Confessions of a Dangerous Mind (Confessions of a Dangerous Mind) (Cameo-Auftritt)
2003: Unzertrennlich (Stuck on You)
2004: Eurotrip (Cameo-Auftritt)
2004: Die Bourne Verschwörung (The Bourne Supremacy)
2004: Ocean’s Twelve
2004: Jersey Girl (Cameo-Auftritt)
2005: Brothers Grimm (The Brothers Grimm)
2005: Syriana
2006: Departed – Unter Feinden (The Departed)
2006: Der gute Hirte (The Good Shepherd )
2007: Das Bourne Ultimatum (The Bourne Ultimatum)
2007: Ocean’s Thirteen
2007: Jugend ohne Jugend (kurze Gastrolle)
2008: Che – Guerrilla (Cameo-Auftritt)
2009: Der Informant! (The Informant!)
2009: Entourage (kurze Gastrolle)
2009: Invictus – Unbezwungen (Invictus)
2010: Green Zone
2010: Hereafter
2010: 30 Rock
2010: True Grit
Playlist:
1 James Horner - Night Mutiny (Courage Under Fire) - 02:58
2 John Williams - Finding Private Ryan (Saving Private Ryan) - 04:37
3 Danny Elfman - Will Hunting (Good Will Hunting) - 02:41
4 Christopher Young - Rounders (Rounders) - 03:47
5 David Holmes - Tess (Ocean's Eleven) - 03:21
6 Dario Marianelli - Sleeping Beauties (Brothers Grimm) - 03:50
7 Gabriel Yared - Crazy Tom (The Talented Mr. Ripley) - 04:48
8 Rachel Portman - The Day Of The Match Dawns (The Legend Of Bagger Vance) - 03:07
9 Alexandre Desplat - The Commute (Syriana) - 04:21
10 Kyle Eastwood & Michael Stevens - To Conquer (Invictus) - 02:31
11 Marcelo Zarvos & Bruce Fowler - Miriam (The Good Shepherd) - 04:16
12 John Powell - Traffic Jam (Green Zone) - 02:59
13 John Powell - The Drop (The Bourne Supremacy) - 03:42
14 Clint Eastwood - End Titles (Hereafter) - 06:10

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