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Sonntag, 30. Januar 2011

Playlist # 51 vom 30.01.11 - MATT DAMON Special

Matt Damon, der am 8. Oktober 1970 bei Cambridge, Massachusetts, geborene Schauspieler, wurde nicht nur 2007 vom People Magazine zum “Sexiest Man Alive” gekürt, sondern zählt seit den 90er Jahren zu den am höchsten gehandelten Schauspielern in Hollywood und ist derzeit in Clint Eastwoods Mystery-Thriller „Hereafter“ zu sehen. Als in wohlhabenden Verhältnissen aufgewachsener Sohn des Börsenmaklers Kent Telfer Damon und der Erziehungswissenschaftlerin Nancy Carlsson Paige lebte Damon nach deren Scheidung mit seiner Mutter und seinem Bruder Kyle in Cambridge – in unmittelbarer Nähe seines entfernten Cousins und engen Freundes Ben Affleck, mit dem er immer wieder gemeinsam an Filmen arbeitete.

© by Nicolas Genin
1988 machte Damon seinen Abschluss an der Cambridge Rindge and Latin School, wo er immer wieder in verschiedenen Theatergruppen spielte. Zwar studierte er von 1988 bis 1992 in Harvard Englisch, machte aber nie einen Abschluss, sondern widmete sich verstärkt der Schauspielerei. Nach einem ersten Auftritt in „Mystic Pizza“ mit Julia Roberts (1988) wurde man in Hollywood auf Damon aufmerksam, als er mit einer Nebenrolle in Walter Hills „Geronimo“ (1993) überzeugte. Damon zog nach Los Angeles und schaffte mit Edward Zwicks Kriegsdrama „Mut zur Wahrheit“ 1996 – fast - den Durchbruch als Schauspieler. In der Zwischenzeit lief es allerdings nicht so gut für Damon. Statt der durch „Geronimo“ erhofften Aufträge schnappte ihm Leonardo DiCaprio die Rolle in Sam Raimis „Schneller als der Tod“ weg, Joaquin Phoenix seinen Part in Gus Van Sants „To Die For“ und Edward Norton die Rolle in „Zwielicht“. Stattdessen arbeitete er mit seinem Freund Ben Affleck an dem Drehbuch zu „Good Will Hunting“, für das sich jedoch niemand zu interessieren schien. Matt Damon beobachtete, wie sein Freund Matthew McConnaughey in John Grishams „A Time To Kill“ durchstartete, und klapperte alle Grisham-Verfilmungen ab, die gerade im Umlauf waren, und hatte Glück: Er bekam die Hauptrolle in Francis Ford Coppolas Adaption von Grishams Bestseller „Der Regenmacher“. Um sich den Südstaaten-Akzent für die Rolle anzueignen, arbeitete er in Knoxville, Tennessee, für umsonst in einer Bar und heuerte einen der Kunden sogar als Stimm-Trainer an. Nach dem Erfolg von „Der Regenmacher“ war Miramax bereit, Affleck und Damon 500.000 Dollar für „Good Will Hunting“ zu zahlen.

Das Beste daran war, dass nicht nur Gus Van Sant („Drugstore Cowboy“) als Regisseur, Danny Elfman als Komponist und Robin Williams als Hauptdarsteller gewonnen werden konnten, sondern dass Damon und Affleck selbst ihre Wunschrollen verkörpern durften. Was allerdings niemand erwartete, war 1998 die Nominierung für sieben Oscars. Es wurden dann nur zwei, aber die beiden Freunde durften sich eine Trophäe für ihr Drehbuch teilen, den anderen erhielt Robin Williams als bester Nebendarsteller. Dann engagierte Steven Spielberg Matt Damon für eine Hauptrolle in seinem Kriegsdrama „Saving Private Ryan“ – wo er den Soldaten Ryan spielte, der von Tom Hanks gerettet wurde. Ebenfalls 1998 wirkte er in John Dahls Poker-Drama „Rounders“ mit, wo er mit seiner früheren Nemesis Edward Norton die Hauptrollen besetzte und die Spitze der US-Kinocharts eroberte.
Auch privat lief es für Damon blendend. Nach einer kurzen Affäre mit seiner „Good Will Hunting“-Freundin Minnie Driver ging er eine Beziehung mit Winona Ryder ein, die er nach zwei Jahren ausgerechnet an Mark Wahlberg verlor, auf dessen Street-Credibility Damon ohnehin schon eifersüchtig gewesen war. Daraufhin liierte er sich mit Ben Afflecks Assistentin Odessa Whitmire und spielte erfolgreich die Hauptrolle in Billy Bob Thorntons Verfilmung von Cormac McCarthys Bestseller „All die schönen Pferde“, wo er einen jungen Mann darstellte, der in Mexiko ein besseres Leben suchte und dort Liebe und tödliche Gefahr fand.

Die nächste einträchtige Hauptrolle hatte Damon als mysteriöser Thomas Ripley in der Patricia-Highsmith-Verfilmung ihres Klassikers „Der talentierte Mr. Ripley“ mit Jude Law und Gwyneth Paltrow in den weiteren Hauptrollen, dann in Robert Redfords Golf-Drama „Die Legende von Bagger Vance“.
Im Jahre 2001 trat er neben Brad Pitt, George Clooney, Andy Garcia und Julia Roberts in Steven Soderberghs Star-besetzten Remake von „Ocean’s Eleven“ auf, übernahm Sprechrollen in „The Majestic“ und „Spirit: Stallion Of The Cimarron“, ehe er nach „Good Will Hunting“ mal wieder für Gus Van Sant vor der Kamera stand, diesmal in dem Independent-Film „Gerry“, wo er mit Casey Affleck in der Wüste herumirrte. Zum endgültigen Superstar wurde er schließlich durch die „Bourne“-Trilogie.
Mit der körperlich herausfordernden Hauptrolle in der Verfilmung von Robert Ludlums Agenten-Thriller „Die Bourne-Identität“ verdiente Damon zehn Millionen Dollar. Nachdem das furios inszenierte Action-Spektakel, in dem Damon den CIA-Agenten Jason Bourne darstellte, der ohne jegliche Erinnerung angeschossen aus dem Meer gefischt wird und feststellen darf, dass er über ausgezeichnete Sprach- und Kampffähigkeiten verfügt, beim Einspielergebnis locker die 100-Millionen-Dolar-Grenze nahm, wurden gleich zwei Sequels geplant. Doch in der Zwischenzeit übernahm er eine Rolle in George Clooneys Regiedebüt „Confessions Of A Dangerous Mind“, ehe er mit Greg Kinnear in der Komödie „Unzertrennlich“ ein siamesisches Zwillingspaar mimt, das bei einer TV-Show groß rauskommt. Mit dem zweiten Bourne-Film „Die Bourne-Verschwörung“ wurde der Erfolg von „Die Bourne-Identität“ sogar locker getoppt. 176 Millionen Dollar spielte die Jagd von Jason Bourne auf seine von der CIA angeheuerten Attentäter allein in den USA ein. Aufgrund dieses Erfolgs bat Damon die Produzenten seines nächsten Films, dem Nachfolger von „Ocean’s Eleven“, seinen Part zu kürzen, doch diese planten eher Damons Rolle als Linus Caldwell zu vergrößern.
Nach der Trennung von Odessa Whitmire und einer kurzen Beziehung mit Eva Mendes schwor sich Damon, nie wieder etwas mit einer Kollegin anzufangen, und verliebte sich in die argentinische Innenarchitektin Luciana Barroso, die er 2005 auch heiratete.
Zusammen mit Heath Ledger spielte Damon in Terry Gilliams immer wieder verschobenen Film „The Brothers Grimm“, die gegen eine echte Hexe (Monica Bellucci) kämpfen mussten. In Martin Scorseses „The Departed“, einem Remake des asiatischen Thrillers „Infernal Affairs“, agierte Matt Damon zusammen mit Jack Nicholson, Leonardo DiCaprio und seinem verhassten Kollegen Mark Wahlberg. Es folgte die Hauptrolle in Robert De Niros „Der gute Hirte“, wo er den Studenten Edward Wilson spielte, der von der Vorläuferorganisation der CIA angeheuert wird und schnell lernt, seine Gefühle und moralischen Impulse zu unterdrücken, was die Beziehung zu seiner von Angelina Jolie gespielten Frau nicht erleichtert.
Wie bereits drei Jahre zuvor kamen auch 2007 die nächsten Sequels der höchst erfolgreichen „Ocean’s“- und „Bourne“-Reihen in die Kinos. Allerdings könnten die Rollen in Soderberghs „Ocean’s 13“ und Paul Greengrass‘ „The Bourne Ultimatum“ nicht unterschiedlicher sein. Während er als Linus Caldwell sein komödiantisches Talent unter Beweis stellen durfte, musste Matt Damon als Jason Bourne wieder alle Register eines Top-Agenten ziehen, um seinem „Macher“ gegenüberzutreten.

In Soderberghs „The Informant!“ mimt Damon einen hochrangigen Industriemanager, der dem FBI erzählen muss, dass sein Unternehmen an internationalen Preisabsprachen beteiligt ist.
In Clint Eastwoods „Invictus“ tritt er als südafrikanischer Rugby-Kapitän auf, der von Nelson Mandela angeheuert wird, die Nation zu vereinen.
Im vergangenen Jahr stand Matt Damon wieder für Paul Greengrass vor der Kamera, wo er im Polit-Thriller „Green Zone“ eine Verschwörung im Irak aufzudecken versucht. In Clint Eastwoods „Hereafter“ spielt Matt Damon ein Medium, das mit den Toten kommunizieren soll, es aber lieber vermeiden würde, es zu tun. Und schließlich ist er in dem neuen Coen-Film „True Grit“ zu sehen. Auf weitere Filme mit dem sympathischen Top-Star darf man gespannt sein.
Die Soundtracks zu seinen Filmen sind dabei ebenso vielseitig wie die Rollen, in die Matt Damon mühelos zu schlüpfen scheint. Da sind die patriotischen Scores von James Horner („Courage Under Fire“) und John Williams („Saving Private Ryan“), der südstaatliche Score von Elmer Bernstein zu „Der Regenmacher“ und die gefühlvollen, melodischen Arbeiten von Rachel Portman („Die Legende von Bagger Vance“) und Danny Elfman („Good Will Hunting“) auf der einen Seite zu nennen, die rhyhthmisch-pulsierenden (John Powells Adrenalin-geschwängerten Scores zur „Bourne“-Reihe), lässig-groovenden (David Holmes‘ Soundtracks zu Soderberghs „Ocean’s“-Trilogie und Christopher Youngs „Rounders“) und die exotisch angehauchten Scores von Kyle Eastwood/Michael Stevens („Invictus“) und Alexandre Desplat („Syriana“) auf der anderen.

Filmographie:
1988: Pizza Pizza – Ein Stück vom Himmel (Mystic Pizza)
1990: Aufbruch der Söhne (Rising Son)
1992: Der Außenseiter (School Ties)
1993: Geronimo – Eine Legende (Geronimo: An American Legend)
1996: Mut zur Wahrheit (Courage Under Fire)
1997: Chasing Amy
1997: Der Regenmacher (The Rainmaker)
1997: Good Will Hunting
1998: Der Soldat James Ryan (Saving Private Ryan)
1998: Rounders
1999: Dogma
1999: Der talentierte Mr. Ripley (The Talented Mr. Ripley)
2000: Titan A.E.
2000: Forrester – Gefunden! (Finding Forrester)
2000: Die Legende von Bagger Vance (The Legend of Bagger Vance)
2000: All die schönen Pferde (All the Pretty Horses)
2001: Jay & Silent Bob schlagen zurück (Jay and Silent Bob Strike Back) (Cameo-Auftritt)
2001: Ocean’s Eleven
2002: Hilfe, ich habe ein Date! (The Third Wheel)
2002: Gerry
2002: Die Bourne Identität (The Bourne Identity)
2002: Geständnisse – Confessions of a Dangerous Mind (Confessions of a Dangerous Mind) (Cameo-Auftritt)
2003: Unzertrennlich (Stuck on You)
2004: Eurotrip (Cameo-Auftritt)
2004: Die Bourne Verschwörung (The Bourne Supremacy)
2004: Ocean’s Twelve
2004: Jersey Girl (Cameo-Auftritt)
2005: Brothers Grimm (The Brothers Grimm)
2005: Syriana
2006: Departed – Unter Feinden (The Departed)
2006: Der gute Hirte (The Good Shepherd )
2007: Das Bourne Ultimatum (The Bourne Ultimatum)
2007: Ocean’s Thirteen
2007: Jugend ohne Jugend (kurze Gastrolle)
2008: Che – Guerrilla (Cameo-Auftritt)
2009: Der Informant! (The Informant!)
2009: Entourage (kurze Gastrolle)
2009: Invictus – Unbezwungen (Invictus)
2010: Green Zone
2010: Hereafter
2010: 30 Rock
2010: True Grit
Playlist:
1 James Horner - Night Mutiny (Courage Under Fire) - 02:58
2 John Williams - Finding Private Ryan (Saving Private Ryan) - 04:37
3 Danny Elfman - Will Hunting (Good Will Hunting) - 02:41
4 Christopher Young - Rounders (Rounders) - 03:47
5 David Holmes - Tess (Ocean's Eleven) - 03:21
6 Dario Marianelli - Sleeping Beauties (Brothers Grimm) - 03:50
7 Gabriel Yared - Crazy Tom (The Talented Mr. Ripley) - 04:48
8 Rachel Portman - The Day Of The Match Dawns (The Legend Of Bagger Vance) - 03:07
9 Alexandre Desplat - The Commute (Syriana) - 04:21
10 Kyle Eastwood & Michael Stevens - To Conquer (Invictus) - 02:31
11 Marcelo Zarvos & Bruce Fowler - Miriam (The Good Shepherd) - 04:16
12 John Powell - Traffic Jam (Green Zone) - 02:59
13 John Powell - The Drop (The Bourne Supremacy) - 03:42
14 Clint Eastwood - End Titles (Hereafter) - 06:10

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