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Freitag, 4. November 2011

Playlist # 71 vom 06.11.11 (2) - NEUHEITEN 2011 (2)

In den letzten Wochen sind so viele interessante neue Soundtracks veröffentlicht worden, dass ich eine kleine, aber feine Auswahl davon in der zweiten Stunde der heutigen Sendung vorstellen möchte, darunter mal wieder etwas von Craig Armstrong und John Williams, aber auch von Danny Elfman, Lisa Gerrard, Christophe Beck und vielen anderen.

Den Anfang machen die Scores zu zwei TV-Produktionen, die nachdrücklich dokumentieren, dass die Zeiten längst vorbei sind, in denen fürs Fernsehen nur schnell produzierte Synthi-Scores komponiert werden.
Trevor Morris hat bereits hervorragende Arbeit für die Fernseh-Produktionen „The Tudors“ und „Die Säulen der Erde“ geleistet und so bereits den Grundstein für ein weiteres Highlight legen können, wie das mit dem Emmy ausgezeichnete, mit schönen Chor- und Gitarren-Klängen versehene Hauptthema zur Showtime-Serie „Die Borgias – Sex. Macht. Mord. Amen.“ eindrucksvoll unterstreicht und so die passende musikalische Untermalung für die Geschichte der berühmt-berüchtigten Familie rund um Rodrigo Borgia, besser bekannt als Papst Alexander VI, präsentiert.
Ramin Djawadi, der gerade mit seiner Arbeit zum „Fright Night“-Remake im Kino zu hören gewesen ist, hat sich durch seinen Score zu „Clash Of The Titans“ für die Fernsehserie „Game Of Thrones“ empfohlen und einen äußerst vitalen Score kreiert, der mittelalterliche Klänge mit modernen Instrumenten und choralen Gesängen verbindet.
Die sind bekanntermaßen auch ein charakteristisches Merkmal von Craig Armstrong, der nach seiner Arbeit mit Pop-Ikonen wie Madonna, Pet Shop Boys und Massive Attack durch seinen Score zu „Romeo & Juliet“ über Nacht zu einem Star in der Filmmusikszene avancierte und vor allem von Regisseur Oliver Stone („World Trade Center“, „Wall Street 2“) sehr geschätzt wird. Für den Justin-Timberlake-Thriller „In Time“ komponierte der Brite einen für seine Verhältnisse ungewöhnlich rhythmischen Action-Score, der aber auch immer wieder Raum für entspannende Momente lässt.
In Sachen Action-Komödien ist Christophe Beck ein vielgefragter, versierter Mann. Zuletzt hat er Filme wie „R.E.D.“, „Stichtag“ und „Hangover 2“ vertont und für Brett Ratners „Aushilfsgangster“ ("Tower Heist“) eine Musik komponiert, die das Feeling von Scores aus den 70ern wie zu „The Taking Of Pelham 123“, „The Hot Rock“ und „The Anderson Tapes“ auf originelle Weise in die heutige Zeit transformierte.
Danny Elfman, der mit besagtem Brett Ratner an „Roter Drache“ und „Family Man“ zusammenarbeitete, darf sein einzigartiges Talent, das vor allem sein Freund Tim Burton immer wieder zu Höchstleistungen herausfordert, in dem Action-Drama „Real Steel“ erneut unter Beweis stellen. Zwar zählt der Score zu dem Film, in dem Hugh Jackman einen ehemaligen Profi-Boxer spielt, der einem ausrangierten Roboter das Boxen beizubringen versucht, nicht zu Elfmans stärksten Arbeiten, aber seine charakteristischen Klangwelten sind auch hier deutlich wahrzunehmen.
Das gilt auch für die lang erwartete neue Zusammenarbeit von Regiemeister Steven Spielberg und seinem langjährigen Weggefährten John Williams. Für die neue Leinwandadaption der legendären „Tim & Struppi“-Comics von Hergé unter dem Titel „Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der ‚Einhorn‘“ hat Williams wieder einen großartigen, abwechslungsreichen, bewegenden Score komponiert.
„Betrachtet man die Anzahl der Action-Filme, die er musikalisch untermalt hat – von ‚Star Wars‘ über ‚Indiana Jones‘ bis zu ‚Tintin‘ – lässt sich mit Sicherheit sagen, dass, wenn Abenteuer einen Namen hat, dass muss es John Williams sein“, bekundet Steven Spielberg im Booklet zum „Tintin“-Soundtrack. „Als ich das erste Mal den ‚Tintin‘-Score hörte, hatte ich das Gefühl, dass John seit ‚Jaws‘ und ‚Star Wars‘ kaum gealtert ist. Diese neue Musik besitzt die gleiche Energie und Fülle, und sie ist so verwickelt in die Story, Figuren und Bilder verwoben, dass ich mich wieder wie ein Jüngling fühle.“ 
Im nächsten Jahr soll übrigens die von Peter Jackson inszenierte Fortsetzung in die Kinos kommen... Dario Marianelli hat sich mit seinen Scores zu Literaturverfilmungen wie „Abbitte“, „Stolz und Vorurteil“ oder zuletzt „Eat Pray Love“ einen Namen in der Filmmusikszene machen können. Für die neue Adaption von Charlotte Brontës viktorianischen Klassiker „Jane Eyre“ war der Komponist also wie prädestiniert.
„Von den vielen Freuden, die ich erlebte, während ich die musikalische Sprache herauszufinden suchte, die Jane auf ihrem Pfad begleiten könnte, war keine größer als den Violinisten Jack Liebeck zu treffen: sein leidenschaftliches, vollherziges, üppiges Spiel wurde die innere Stimme für Janes wahres Selbst“, beschreibt Marianelli seine Zusammenarbeit mit dem virtuosen Solisten an dem wundervoll lyrischen Score.
Die australische Künstlerin Lisa Gerrard hat seit ihrem Durchbruch in der Filmmusikszene mit der Zusammenarbeit mit Hans Zimmer an „Gladiator“ immer wieder mit anderen Musikern kollaboriert, wie mit Pieter Bourke an „Ali“ und „The Insider“, mit Jeff Rona an „A Thousand Roads“ oder mit Cye Wood an „The Trail of Gegnghis Khan“. Für ihre beiden jüngsten Soundtracks hat die Dead-Can-Dance-Sängerin und –Komponistin mit Marcello De Francisci sehr unterschiedliche Werke komponiert. Während „In/Sight“ eher in der klassischen Psycho-Thriller-Tradition steht und einen neuen Aspekt in Gerrards Schaffen darstellt, wirkt die Musik zum Drama „Oranges and Sunshine“ zugänglicher. Gerrards kongenialer Dead-Can-Dance-Partner Brendan Perry hat seit der Auflösung der Band, die nur noch live zusammen auftritt, zwar keine Soundtracks veröffentlicht, aber zwei eindrucksvolle Solo-Alben. Wie genial dieser Mann Musik zu schreiben versteht, demonstriert das Anfang 2010 veröffentlichte Album „Ark“ von den ersten Klängen bis zum elegischen Schlussstück „Crescent“ ohne Unterbrechung. Sozusagen als Bonus zu Lisa Gerrards Beiträgen spiele ich das hymnische „Wintersun“.
Zwei neue Werke gibt es auch vom ehemaligen Red-Hot-Chili-Peppers-Drummer Cliff Martinez, der einmal mehr einen neuen Steven-Soderbergh-Film musikalisch veredelt hat. „Contagion“ bietet ebenso wie der Score zu „Drive“ die typischen Ambient-Soundscapes mit leicht rhythmischen Elementen. Und auch von Thomas Newman, um den es seit den 2008 produzierten Blockbustern „Zeiten des Aufruhrs“ und Disneys „Wall-E“ etwas ruhiger geworden ist, gibt es gleich zwei neue Werke zu hören. Während die Musik zu dem Thriller-Drama „Eine offene Rechnung“ ("The Debt") leider für Newman-Verhältnisse etwas unspektakulär ausgefallen ist, präsentiert er sich bei „The Help“ einmal mehr in bestechender Bestform. Die Verfilmung von Kathryn Stocketts Bestseller über Freundschaft, Courage und Ausgrenzung in den Südstaaten der 60er Jahre hat Newman mit einem bemerkenswerten, eindringlichen Score versehen, der allerlei ungewöhnliche Instrumente wie Ukulele, Dulcimer, Zither, Cavaquinho, Dulcigurdy oder Cristal Baschet in die zurückhaltenden Orchesterarrangements einbettet.

Playlist: 
1 Trevor Morris - The Borgias Main Title (The Borgias) - 01:34
2 Ramin Djawadi - Love In The Eyes (Game Of Thrones) - 04:00
3 Craig Armstrong - In Time Choral Theme (In Time) - 03:20
4 Christophe Beck - Theme From Tower Heist (Tower Heist) - 03:30
5 Danny Elfman - You Deserve Better (Real Steel) - 04:03
6 John Williams - Marlinspike Hall (The Adventures Of TinTin: The Secret Of The Unicorn) - 04:00
7 Dario Marianelli - Wandering Jane (Jane Eyre) - 03:01
8 Lisa Gerrard & Marcello De Francisci - Insight (In/Sight) - 03:34
9 Lisa Gerrard & Marcello De Francisci - Let The Rest Go (Oranges and Sunshine) - 04:52
10 Brendan Perry - Wintersun (Ark) - 06:03
11 Cliff Martinez - They're Calling My Flight (Contagion) - 03:02
12 Cliff Martinez - Where's The Deluxe Version? (Drive) - 05:32
13 Thomas Newman - One More Parcel (The Debt) - 03:23
14 Thomas Newman - Ain't You Tired (End Title) (The Help) - 06:29

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Playlist # 70 vom 23.10.11 - PETER GABRIEL Special

Er war die treibende Kraft hinter der Supergruppe Genesis, die in den 70ern neben Yes, King Crimson und Emerson, Lake & Palmer zu den bedeutendsten Vertretern des Progressive Rock zählten. Doch Frontmann Peter Gabriel, der Genesis 1967 mit seinen Schulfreunden Tony Banks, Mike Rutherford, Anthony Phillips und Chris Stewart gründete, war 1975 so von dem Rock-Zirkus genervt, dass er nicht nur die Band verließ, sondern auch Zweifel äußerte, ob er je wieder Rock-Musik machen würde.

Als er sich zwei Jahre später mit dem schlicht „1“ betitelten Solo-Album auf der Musikbühne zurückmeldete, war zwar von den Extravaganzen, die Genesis auszeichneten, nichts mehr übrig, doch Produzent Bob Ezrin (Kiss, Alice Cooper, Lou Reed) sorgte für einen bombastischen Sound, der nur bei dem Hit „Solsbury Hill“ zur Ruhe kam.
Für sein 1978 erschienenes Album „2“ holte sich Gabriel mit Robert Fripp einen experimentierfreudigen, stark improvisierenden Produzenten ins Boot. Doch erst mit „3“ (1980) schien Peter Gabriel seinen Stil gefunden zu haben. Zusammen mit Produzent Steve Lillywhite (Siouxsie & The Banshees, XTC) und Freunden wie Robert Fripp und Phil Collins bedeutete der Einsatz eines Fairlight-Sample-Keyboards neue Möglichkeiten der Klangerzeugung und –manipulation. So sind bei dem hymnischen „Biko“ Samples von afrikanischen Trommeln und Gesängen zu hören, die zugleich Peter Gabriels Hinwendung zu außereuropäischen Musiktraditionen markieren. Außerdem enthielt das Album die Hit-Single „Games Without Frontiers“, an die Gabriel 1982 mit „Shock The Monkey“ vom vierten Album nahtlos anknüpfen konnte.
Die ethnischen Einflüsse waren zudem noch stärker ausgeprägt und gipfelten in Gabriels Engagement für das 1982 ausgerichtete WOMAD-Festival (World of Music and Dance), bei dem Künstler aus Pakistan, Burundi und Indonesien auftraten. Zwar erwies sich das erste Festival als finanzieller Flop, doch nach einem Benefiz-Konzert mit Genesis konnte das WOMAD-Konzept für die Zukunft gerettet werden.
Seine Filmmusikkarriere begann Peter Gabriel zunächst mit einzelnen Songs für Kinofilme, mit „Out Out“ für Joe Dantes Horror-Spaß „Gremlins“, „Walk Through The Fire“ für Taylor Hackfords „Against All Odds“ und „I Go Swimming“ für Larry Peerces Rick-Springfield-Vehikel „Hard To Hold“ (alle 1984). Ein Jahr später produzierte Gabriel für Alan Parkers Film „Birdy“ seinen ersten instrumentalen Soundtrack, wobei er mit Produzent Daniel Lanois auch Fragmente von Songs wie „Family Snapshot“, „Wallflower“, „Rhythm Of The Heat“ und „San Jacinto“ verwendete.
Bevor er aber mit „Passion“ den grandiosen Soundtrack zu Martin Scorseses „Die letzte Versuchung Christi“ (1989) vorlegte, startete Peter Gabriel 1986 mit seinem fünften Studioalbum „So“ voll durch. Das brillant von Daniel Lanois produzierte Werk enthielt nicht nur den weltweiten Superhit „Sledgehammer“, dessen visuell einfallsreich-innovatives Video neue Maßstäbe in der Videoclip-Kultur setzte, sondern auch das fröhlich-forsche „Big Time“, das Kate-Bush-Duett „Don’t Give Up“, das eindringliche „Red Rain“ sowie die Songs „In Your Eyes“ und „We Do What We’re Told“, die in Cameron Crowes „Say Anything“ (1986) bzw. Michael Rymers „Angel Baby“ (1996) Verwendung fanden.
Martin Scorseses Film „Die letzte Versuchung Christi“ spaltete mit seiner freizügigen Darstellung des Lebens und Leidens von Jesus Christus Kritiker und Publikum, doch der überwiegend instrumentale Score von Peter Gabriel avancierte 1989 zu einem Meilenstein des World Music Genres, das Gabriel durch die Organisation des WOMAD-Festivals überhaupt erst einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht hatte. So wirkten bei dem „Passion“ betitelten Soundtrack Künstler wie Youssou N’Dour oder Nusrat Fateh Ali Khan mit, die über WOMAD und Gabriels Real World Label auch in der westlichen Hemisphäre bekannt geworden sind.
Zwar wurde das Album von der Tradition orientalischer und arabischer Klänge inspiriert, doch ließ Gabriel auch seine kompositorischen Fähigkeiten und sein Faible für moderne Technologien in die Produktion einfließen.
„Ich war sehr gespannt, als ich gefragt wurde, an der Musik zu dem Film zu arbeiten. Als ich erstmals das Projekt mit Martin Scorsese im Jahre 1983 diskutierte, wollte ich herausfinden, wie er diese kontroverse Geschichte verfilmen wollte. Er plante, den Widerstreit zwischen der Menschlichkeit und Göttlichkeit Jesu Christi auf kraftvolle und originelle Weise zu präsentieren, und ich war von seinem Engagement für den spirituellen Inhalt und der Aussage überzeugt“, erinnert sich Peter Gabriel im Booklet zur CD-Veröffentlichung von „Passion“. „Wir haben einige der besten Sänger und Solisten auf dem Feld der Weltmusik aufgenommen und den Score vor dem Hintergrund traditioneller nordafrikanischer Rhythmen und Sounds angelegt. Es war wundervoll, mit solch unterschiedlichen und einzigartigen Musikern zusammenzuarbeiten. Sie kamen aus Pakistan, Türkei, Indien, Elfenbeinküste, Bahrain, Ägypten, Neu-Guinea, Marokko, Senegal und Ghana. Für viele von ihnen war es eine ziemlich neue Erfahrung, an diesem Material mitzuwirken, und sie waren sehr enthusiastisch.“
Die auf „Passion“ realisierte Verschmelzung verschiedener Musiktraditionen quer durch Zeit und Raum prägten auch die späteren Alben von Peter Gabriel, der sich aber zunächst vor allem um sein Label Real World kümmerte und sich für verschiedene humanitäre Unternehmungen wie Amnesty International und absolvierte Benefiz-Touren mit Sting, Bruce Springsteen u.a. (Conspiracy of Hope, 1986, Human Rights Now, 1988) engagierte. Mit dem düsteren Album „Us“ meldete sich Peter Gabriel schließlich 1992 zurück und produzierte mit „Xplora“ (1994) und „Eve“ (1997) innovative CD-ROMs. Gabriel wurde beauftragt, in London die Millenniumsfeier zu konzipieren, die mit einer Vielzahl namhafter Künstler wie Neneh Cherry und Elizabeth Fraser über die Bühne ging und auf dem 2000 veröffentlichten Album „Ovo“ ihren Niederschlag fand.
Im Jahre 2002 erschien nicht nur Gabriels nächstes Album „Up“, sondern auch sein bis dato letzter Soundtrack zu dem australischen Drama „Rabbit Proof Fence“. Im Jahre 2008 veröffentlichte Peter Gabriel das neue Album „Big Blue Ball“, dessen Startschuss bereits 1991 fiel und an dem in dessen Folge unter der Regie des Produzenten-Trios Peter Gabriel, Karl Wallinger (World Party, Waterboys) und Stephan Hague (Pet Shop Boys, OMD) insgesamt 75 Musiker aus über 20 Ländern beteiligt waren, neben Gabriel und Wallinger u.a. Sinead O'Connor, Natacha Atlas, Papa Wemba, Joseph Arthur, Hukwe Zawose, Justin Adams, Jah Wobble, Billy Cobham und The Holmes Brothers.
Zwei Jahre später erschien mit „Scratch My Back“ ein Album, auf dem Peter Gabriel die Kompositionen von einem Dutzend anderer Bands und Künstler neu interpretiert und inszeniert hat, Songs, die für den Künstler zu den großen Errungenschaften perfekten Songwritings zählen, darunter Klassiker wie David Bowies „Heroes“, Radioheads „Street Spirit“, außerdem Lou Reed („The Power Of The Heart“), Talking Heads („Listening Wind“), Neil Young („Philadelphia“) und Randy Newmans „I Think It’s Going To Rain Today“, aber auch Kompositionen von jüngeren Künstlern und Bands wie Arcade Fire („My Body Is A Cage“), Regina Spektor („Apres moi“) und Bon Iver („Flume“).
Im Gegenzug werden diese Künstler einen Song aus dem umfangreichen Schaffen von Peter Gabriel neu interpretieren und ihre Resultate auf einem Folgealbum namens „I’ll Scratch Yours“ vereinen. Peter Gabriel hat sich dabei für eine rein orchestrale musikalische Untermalung ohne Gitarren und Schlagzeug entschieden, was er auf dem aktuellen Album „New Blood“ fortgesetzt hat. Dieses Mal jedoch covert Gabriel nicht Kollegen wie Paul Simon oder David Bowie, sondern seine eigenen Klassiker wie „The Rhythm Of The Heat“, „San Jacinto“, „Don’t Give Up“ oder „Solsbury Hill“.
Zu den zahlreichen Auszeichnungen, mit denen das Schaffen und die immensen politisch-humanitären Engagements von Peter Gabriel gewürdigt wurden, gehören der von Friedensnobelpreisträgern verliehene „Man of Peace Award“, der „Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres“, der „Quadriga Award“ und der „BT Digital Music Pioneer Award“. 2008 wurde Gabriel auf der MIDEM zur Persönlichkeit des Jahres gekürt. Zu seinen bislang sechs Grammy Awards, darunter auch für das legendäre Video zu „Sledgehammer“, das als einer der besten Clips aller Zeiten zählt, kam zuletzt der Grammy für den oscarnominierten Song „Down To Earth“ aus dem Pixar-Film „Wall-E“ hinzu.
Weitere Highlights unter den Soundtrack-Beiträgen, die Gabriel produziert hat, sind "Lovetown" aus dem Film "Philadelphia", "Taboo" aus Oliver Stones "Natural Born Killers", "I Grieve" aus "City Of Angels" und das mit Deep Forest eingespielte "While The Earth Sleeps" aus "Strange Days".

Diskographie:
1977 - I (Car)
1978 - II (Scratch)
1980 - III (Melt)
1982 - IV (Security)
1983 - Peter Gabriel Plays Live
1985 - Birdy
1986 - So
1989 - Passion: Music for The Last Temptation of Christ
1990 - Shaking The Tree (Compilation)
1992 - Us
2000 - Ovo : The Millennium Show
2002 - Long Walk Home. Music From The Rabbit-Proof Fence
2002 - Up
2003 - Hit (Compilation)
2008 - Big Blue Ball
2010 - Scratch My Back
2011 - New Blood

Playlist:
1 Peter Gabriel - The Heat (OST Birdy) - 04:47
2 Peter Gabriel - Walk Through The Fire (OST Against All Odds) - 04:00
3 Peter Gabriel - In Your Eyes (OST Say Anything) - 05:23
4 Peter Gabriel - Partyman (OST Virtuosity) - 05:39
5 Peter Gabriel - We Do What We're Told (OST Angel Baby) - 03:18
6 Peter Gabriel & Deep Forest - While The Eearth Sleeps (OST Strange Days) - 03:51
7 Peter Gabriel - Here Comes The Flood (OST Felicity) - 04:33
8 Peter Gabriel - Lovetown (OST Philadelphia) - 05:27
9 Peter Gabriel - Animal Nation (OST The Wild Thornberrys Movie) - 07:20
10 Peter Gabriel - Signal To Noise (OST Gangs Of New York) - 07:39
11 Peter Gabriel - The Book Of Love (OST Shall We Dance?) - 03:36
12 Peter Gabriel - Low Light (OVO) - 06:37
13 Peter Gabriel - The Tower That Ate People (OST Red Planet) - 04:05
14 Peter Gabriel - The Time Of The Turning (OVO) - 05:06
15 Peter Gabriel - Taboo (OST Natural Born Killers) - 04:22
16 Peter Gabriel & Thomas Newman - Down To Earth (OST Wall-E) - 05:56
17 Peter Gabriel - The Feeling Begins (OST The Last Temptation Of Christ) - 04:00
18 Peter Gabriel - Jigalong (OST Rabbit-Proof Fence) - 04:03
19 Peter Gabriel - Of These, Hope (OST The Last Temptation Of Christ) - 03:55
20 Peter Gabriel - Cloudless (OST Rabbit-Proof Fence) - 04:49
21 Peter Gabriel - Don't Give Up (New Blood) - 05:12
22 Peter Gabriel - I Grieve (OST City Of Angels) - 08:11

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Playlist # 69 vom 09.10.11 - GUS VAN SANT Special

„Restless“ – der Name des neuen Gus-Van-Sant-Films, der am 13. Oktober startet, ist Programm, denn der eigenwillige Autor und Regisseur ist ein echtes Multitalent. Der am 24. Juli 1952 in Louisville, Kentucky, geborene Filmemacher wuchs in einer bürgerlich-christlichen Familie auf, die vor allem seine Begeisterung für die Malerei unterstützte. Nach seinem Abschluss an der Rhode Island School of Design hielt er sich zunächst mit Assistentenjobs und als Cutter über Wasser, dann verfilmte er 1982 die William-S.-Burroughs-Erzählung „The Discipline of D. E.“, die in einer Freundschaft mit dem bekannten Beat-Poeten mündete.

Sein erster Spielfilm „Alice in Hollywood“ blieb zwar unveröffentlicht, doch nach seinem Umzug von Portland nach Oregon realisierte er 1985 sein selbstfinanziertes Spielfilmdebüt „Mala Noche“. Van Sant schrieb nicht nur Drehbücher und drehte Musikvideos für Künstler wie David Bowie, Elton John und die Red Hot Chili Peppers, sondern betätigte sich auch immer wieder als Fotograf, Maler, Musiker und sogar Schriftsteller.
In seinen ersten Filmen widmete sich Van Sant vor allem Außenseitern in schwierigen Milieus. Während in „Mala Noche“ die unerwiderte Liebe eines Amerikaners zu einem mexikanischen Einwanderer thematisiert wird, sucht Matt Dillon in „Drugstore Cowboy“ (1989) sein Glück im Drogenrausch. Mit „My Private Idaho“ realisierte der Filmemacher 1991 erstmals sein eigenes Drehbuch, in dem die Freundschaft zwischen zwei Strichern (River Phoenix und Keanu Reeves) auf eine harte Probe gestellt wird.
Ähnlich ergeht es einem Cowgirl (Rain Phoenix) mit der Tramperin Sissy (Uma Thurman) in „Even Cowgirls Get The Blues“ (1993). Nach den beiden Indie-Erfolgen „Drugstore Cowboy“ und „My Private Idaho“ wurden auch die Major-Studios auf Gus Van Sant aufmerksam.
In „To Die For“ (1995) geht die Wetterfee Suzanne Stone (Nicole Kidman) für ihre Karriere auch über Leichen und überredet drei Teenager, ihren Ehemann zu beseitigen. Thematisch ähnlich sind auch Van Sants Meisterwerk „Good Will Hunting“ (1997) und „Forrester – Gefunden!“ (2000) ausgelegt, wenn es um die Suche nach Anerkennung, Liebe und Auflösung psychischer Blockaden geht.
„In Van Sants Œuvre wollen alle Helden den Sinn ihres Daseins erschließen. Bei ihrer fortwährenden Lebensreise, die einem Abenteuer der Selbstfindung gleichkommt, erfahren sie Wandlungsprozesse, die aber nur bei wenigen Protagonisten zu innerer Reife führen. Das Leiden an einer Welt, die den Wünschen und dem Streben des Menschen indifferent gegenüberzustehen scheint, erweist sich in Gus Van Sants Werk als Konstante. Dabei verleiht der Regisseur selbst den unscheinbarsten Figuren Würde, indem er ihren existentiellen Kampf um Identität und Befreiung betont und als Wunsch nach Erlösung ernst nimmt“, resümiert Manuel Koch in „Filmregisseure“ (Reclam, 3. Auflage, 2008, S. 778). 
Mit „Psycho“ lieferte Van Sant 1997 nicht nur ein Remake des Hitchcock-Klassikers aus dem Jahre 1960, sondern nahezu eine originalgetreue Kopie, die noch deutlicher beim Soundtrack deutlich wird, da Danny Elfman den originalen Score von Bernard Herrmann Note für Note übernommen hat. Nach diesen Major-Produktionen kehrte Van Sant mit der sogenannten „Todes-Trilogie“ wieder seinen Wurzeln zurück. 
„Gerry“ (2001), „Elephant“ (2002) und „Last Days“ (2005) variieren Fragen über Leben und Tod. In „Gerry“ wandeln zwei Freunde orientierungslos bis zum erschütternden in der Wüste herum, „Elephant“ arbeitet auf fast dokumentarische Weise das Highschool-Massaker von Colombine auf, und „Last Days“ thematisiert die letzten Tage eines an Kurt Cobain angelehnten Rockstars.

„Inhaltlich rührt der homosexuelle Filmemacher Gus Van Sant immer wieder an Tabuthemen wie Tod und Sexualität, die er mit Unbefangenheit behandelt. Durch seine Beschreibung ambivalenter Figuren und Milieus verweigert er sich einer formelhaften Vereinfachung menschlichen Daseins. Formal erweist sich Gus Van Sant als Bildpoet: Er betont die Allgegenwart von Schönheit in der Welt durch Stilisierung seiner Filmbilder, die einem Gemälde gleich die Beseeltheit aller Dinge hervorkehren sollen.“ (ebd., S. 779) 
In „Paranoid Park“ findet der stille Alex als leidenschaftlicher Skater seinen Lebensmittelpunkt im Paranoid Park in Portland. Um den Kitzel zu steigern, springt er auch mal auf Frachtzüge auf, doch kommt durch seine Schuld bei einem dieser Ausflüge ein Sicherheitsbeamter ums Leben.
Van Sant geht es weder um eine herkömmliche Psychologisierung Heranwachsender, noch interessieren ihn die Kategorien konventioneller Jugenddramen. So fällt der Film auch kein Urteil über Alex, sondern bewahrt eine respektvolle, aber nie kühle Distanz zu seinem Protagonisten und den anderen, ebenfalls von Laien verkörperten Teenagern. Im Gegensatz zur berückenden Klarheit, mit der Wong-Kar-Weis Hauskameramann Christopher Doyle die Jugendlichen porträtiert, bleiben die Erwachsenen mitsamt ihrer zweifelhaften Moral im wahrsten Sinne gesichtslos und außerhalb des Fokus“, meint David Kleingers in Der Spiegel.
Mit seinem Biopic „Milk“ schuf Van Sant ein Jahr später dem 1978 ermordeten US-Politiker Harvey Milk ein Oscar®-prämiertes Denkmal, war Milk doch der erste Homosexuelle, der in ein wichtiges Polit-Amt gewählt und zu einem wichtigen Aushängeschild für die Schwulenbewegung wurde.
„Mit seiner filmischen Biografie des ersten offen homosexuellen Stadtrats von San Francisco erzählt Gus Van Sant zumindest in Teilen eine Erfolgsgeschichte. Mag die Schwulenbewegung auch noch lange nicht in der Mitte der amerikanischen Gesellschaft angekommen sein, so hat sie doch Hollywood für sich gewonnen. In seiner Machart gleicht 'Milk' den filmischen Denkmälern aufs Haar, mit denen die Traumfabrik traditionell verdiente Helden ehrt. Die Inszenierung steht ganz im Dienst der Sache: Lediglich den Tod seines Helden stilisiert Van Sant zur großen Oper, ansonsten bleibt er auf dem Boden der erzählerischen Konvention. Dabei unterscheidet sich 'Milk' thematisch gar nicht so sehr von seinen letzten Filmen: Wie in 'Elephant' oder 'Last Days' erzählt er die Geschichte eines angekündigten Todes, nur dass dieses Mal der Glauben an die Heilkräfte des klassischen Erzählkinos schwerer wiegt als die Lust am formalen Experiment“, urteilt Michael Kohler in der Frankfurter Rundschau.
Die Liebe und der Tod stehen auch im Zentrum seines neuen Films „Restless“, der am 13. Oktober in den deutschen Kinos startet. Ein todessehnsüchtiger Teenie verliebt sich auf einer der Beerdigungen, die er regelmäßig besucht, in ein todkrankes Mädchen. "Aus dem, was man für ein sentimentales Konstrukt halten könnte, entspinnt Gus Van Sant eine tragikomische Romanze mit klugen Dialogen und - wie stets bei ihm - höchst einfühlsamer Filmmusik: Danny Elfman komponierte mit seltener Zurückhaltung und überlässt die entscheidenden Momente dann doch der Plattensammlung des Regisseurs. Das letzte Wort gehört Nico von The Velvet Underground“, findet Daniel Kothenschulte in der Berliner Zeitung (zitiert auf Film-Zeit).
Gus Van Sant ist aber auch selbst als Musiker aktiv, hat mit „Gus Van Sant“ (1985) und „18 Songs About Golf“ (1997) bereits zwei Alben veröffentlicht.

Filmographie: 
1985: Mala Noche
1989: Drugstore Cowboy
1991: My Private Idaho (My Own Private Idaho)
1993: Even Cowgirls Get the Blues
1995: To Die For
1997: Good Will Hunting
1998: Psycho
2000: Forrester – Gefunden! (Finding Forrester)
2002: Gerry
2003: Elephant
2005: Last Days
2006: Le Marais (in Paris, je t’aime)
2007: Paranoid Park
2008: Milk
2011: Restless
2011: Portlandia (Fernsehserie)

Playlist:
1 Elliot Goldenthal - Bob's New Life (Drugstore Cowboy) - 02:48
2 Aleka's Attic - Too Many Colours (My Own Private Idaho) - 05:52
3 Lynyrd Skynyrd - Sweet Home Alabama (To Die For) - 03:37
4 The Pogues - The Old Main Drag (My Own Private Idaho) - 03:23
5 Strawpeople - Wings Of Desire (To Die For) - 04:48
6 Jeb Loy Nichols - As The Rain (Good Will Hunting) - 04:51
7 Danny Elfman - Main Titles (Good Will Hunting) - 03:36
8 Lusciuos Jackson - Why Do I Lie? (Good Will Hunting) - 03:37
9 Bernard Herrmann - The Rainstorm (Psycho) - 03:18
10 Danny Elfman - Main Titles (To Die For) - 04:09
11 Bernard Herrmann - The Peephole (Psycho) - 03:10
12 Miles Davis - Black Satin (Finding Forrester) - 05:15
13 Gerry Rafferty - Baker Street (Good Will Hunting) - 04:07
14 Bill Frisell, Ron Miles, Curtis Fowlkes & Eyvind Kang - Coffaro's Theme (Finding Forrester) - 04:26
15 Elliott Smith - Miss Misery (Good Will Hunting) - 03:11
16 Danny Elfman - Finale (To Die For) - 03:47
17 Danny Elfman - Weepy Donuts (Good Will Hunting) - 03:49
18 Ethan Rose - Song One (Paranoid Park) - 04:05
19 Miles Davis - In A Silent Way (DJ Cam Remix) (Finding Forrester) - 05:04
20 Pagoda - Death To Birth (The Last Days) - 04:38
21 Menomena - Strongest Man In The World (Paranoid Park) - 05:38
22 Sylvester - You Make Me Feel (Milk) - 06:34
23 Velvet Underground - Venus In Furs (The Last Days) - 05:12
24 Danny Elfman - Main Titles (Milk) - 03:06
25 Danny Elfman - Will's Reflection (Good Will Hunting) - 03:59
26 Danny Elfman - Give 'em Hope (Milk) - 04:42

Freitag, 23. September 2011

Playlist # 68 vom 25.09.11 (1) - ROLFE KENT Special

Mit dem 2006 für die erfolgreiche TV-Serie “Dexter” komponierten Hauptthema hat sich der in England geborene und in Los Angeles lebende Rolfe Kent schlagartig einen Namen in der Filmmusikwelt machen können. Vor allem im Komödienfach ist der junge Komponist ein gefragter Mann, wie aktuell der neue Jim-Carrey-Film „Mr. Poppers Pinguine“ untermauert.

Zwar war Kent schon im zarten Alter von zwölf Jahren bestrebt, eine Karriere als Filmkomponist einzuschlagen, doch sträubte er sich, eine formale Ausbildung zu absolvieren. Stattdessen studierte er Theologie und Psychologie an der Universität von Leeds, wo er auch einer Band beitrat, und begann damit, für Bühnenstücke auf Festivals zu komponieren. Nach Arbeiten für britische Fernsehserien und amerikanische Kurzfilme lernte er den Regisseur Alexander Payne kennen, mit dem er schließlich Filme wie “Citizen Ruth” (1996), “Election” (1999), “About Schmidt” (2002) und “Sideways“ (2004) realisierte.
Mittlerweile umfasst seine Filmographie über vierzig Filme, vom kleinen Independent-Film bis zu Blockbustern wie die George-Clooney-Filme „Up In The Air“ und „Männer, die auf Ziegen starren“ oder „Freaky Friday“. Unter den vielen Auszeichnungen, die Kent bislang für seine Arbeit einheimsen durfte, befindet sich zwar noch kein Academy Award, aber immerhin ein Satellite Award from the International Press Academy für „Up In The Air“, verschiedene BMI Film Music Awards (u.a. für „Sideways“, „Legally Blonde“ und „Legally Blonde 2“) sowie eine Emmy-Nominierung für den „Dexter“-Main Title.
„Rolfe ist der einzige Komponist heutzutage, den ich kenne, der exakt das tut, was er tut, nämlich außergewöhnlich subtile Komödien. Es gibt etliche Komponisten, die Dramen machen, viele heben sich durch gute Orchestrationen hervor, manche komponieren merkwürdige Musik und andere weite und romantische Komödien-Musik, aber zwischen der Arbeit mit mir, Alexander Payne und ein paar anderen hat Rolfe sein eigenes Genre definiert – subtile Komödie, die dem Publikum nicht vorschreibt, was es denken soll. Jerry Goldsmith konnte das mit einem 100-köpfigen Orchester. Rolfes Genie besteht darin, es mit zwei Instrumenten zu schaffen“, fasst „Up In The Air“-Regisseur Jason Reitman die Qualitäten des Komponisten zusammen.

Filmographie:
1992-94: So Haunt Me (TV-Serie)
1993: The Pitch
1994: Mörderische Fantasien (Finding Interest)
1994: Handschrift des Todes (Dead Connection)
1995: Entführt ohne Gnade (Mercy)
1995: Memory Lane
1996: Baby Business (Citizen Ruth)
1997: Wer hat Angst vor Jackie-O.? (The House of Yes)
1998: Hauptsache Beverly Hills (Slums of Beverly Hills)
1999: Election
1999: Ein traumhaftes Missverständnis (Don't Go Breaking My Heart)
1999: Oxygen – Jede Sekunde zählt
1999: Vom Fliegen und anderen Träumen (The Theory Of Flight)
1999: Silence Living in Houses
2000: Ein Herz und eine Kanone (Gun Shy)
2000: The Smoking Section
2000: Mexico City
2000: Nurse Betty - Gefährliche Träume (Nurse Betty)
2001: Happy Campers
2001: Stadt, Land, Kuss (Town & Country)
2001: Natürlich blond (Legally Blonde)
2001: Männerzirkus (Someone Like You...)
2002: About Schmidt
2002: The Jury (TV-Mini-Serie)
2002: Kate & Leopold
2002: 40 Tage und 40 Nächte (40 Days and 40 Nights)
2003: Freaky Friday – Ein voll verrückter Freitag
2003: Natürlich blond 2 (Legally Blonde 2: Red, White & Blonde)
2004: Sideways
2004: The Lost Cause
2004: Girls Club – Vorsicht bissig! (Mean Girls)
2004: The Last Shot
2005: Die Hochzeits-Crasher (Wedding Crashers)
2005: Mord und Margaritas (The Matador)
2005: Solange du da bist (Just Like Heaven)
2005: Thank You for Smoking
2006: Dexter (TV-Serie - Hauptthema)
2006: Zum Ausziehen verführt (Failure to Launch)
2007: Sex and Death 101
2007: Die Liebe in mir (Reign Over Me)
2007: The Hunting Party
2008: Left Behind: The Story of the New Orleans Public Schools
2008: The Lucky Ones
2009: Der Womanizer - Die Nacht der Ex-Freundinnen (Ghosts of Girlfriends Past)
2009: 17 Again
2009: Up in the Air
2009: Männer, die auf Ziegen starren (The Men, Who Stare at Goats)
2010: Kiss & Kill (Killers)
2010: Troupers
2010: Wie durch ein Wunder (Charlie St. Cloud)
2011: Mr. Poppers Pinguine (Mr. Popper’s Penguins)

Playlist:
1 Rolfe Kent - Main Title (Dexter) - 01:40
2 Rolfe Kent - The Escape From The Zoo (Mr. Popper's Penguins) - 04:59
3 Rolfe Kent - Asphalt Groovin (Sideways) - 04:02
4 Rolfe Kent - Flukes (Charlie St. Cloud) - 03:47
5 Rolfe Kent - Killers Suite (Killers) - 03:44
6 Rolfe Kent - Releasing The Goates (The Men Who Stare at Goats) - 04:08
7 Rolfe Kent - The Drive Up to Celebici (The Hunting Party) - 02:15
8 Rolfe Kent - A Lonely Life (Reign Over Me) - 02:56
9 Rolfe Kent - Telling Ndugu About The Family (About Schmidt) - 03:38
10 Rolfe Kent - I'm A Cripple/Are You Doing Yours? (The Theory Of Flight) - 03:19
11 Rolfe Kent - I Remember You (Just Like Heaven) - 03:38
12 Rolfe Kent - Suddenly She Knows (17 Again) - 03:06
13 Rolfe Kent - Charlie Wins Patrice, Leopold Wins Kate (Kate & Leopold) - 03:40
14 Rolfe Kent - Suite (Election) - 07:30

Mittwoch, 21. September 2011

Playlist # 68 v. 25.09.11 (2) - IVA DAVIES Special

Erst in den letzten Jahren hat sich Iva Davies einen Namen in der Filmmusikszene machen können, als er zusammen mit Christopher Gordon und Richard Tognetti im Jahr 2003 den Soundtrack zu Peter Weirs Abenteuerfilm „Master and Commander: The Far Side of the World“ komponierte. In den 80ern füllte er als Frontmann und Songwriter der australischen Formation Icehouse nicht nur in seiner Heimat Stadien, sondern spielte sich mit Hits wie „Hey Little Girl“, „Street Café“ und „Great Southern Land“ in die Top 10 internationaler Charts.

Dabei schien Iva Davies‘ musikalische Karriere nach dem Absolvieren des Musikkonservatoriums von Sydney in ganz andere Bahnen zu führen, denn das durch Grieg, Schuhmann, Schubert und Mendelsohn geweckte und gestärkte Interesse an klassischer Musik hielt Iva lange davon ab, Rockmusik zu machen, doch schlugen schon immer zwei Herzen in seiner Brust.
"Ich habe in dem Orchester hier Oboe gespielt, aber ich besaß schon immer eine gespaltene Persönlichkeit. Zur gleichen Zeit, als ich im Orchester spielte, gründete ich mit einigen Akustikmusikern eine Band, mit der wir Coverversionen von Bands spielten, die zu meinen Lieblingsgruppen zählten. Nach einer heftigen Auseinandersetzung mit unserem Dirigenten stürmte ich hinaus und war plötzlich arbeitslos", blickt Iva in dem Interview zurück, das ich 1993 zur Veröffentlichung des „Big Wheel“-Albums mit ihm führte. "Mit meiner damaligen Band wurde ich sehr erfolgreich damit, Songs anderer Leute zu spielen, und mich interessierten die Songschreiber nicht in erster Linie wegen ihrer Musik, sondern ihrer Lyrics wegen. Viele dieser Leute wie Lou Reed, Iggy Pop, David Bowie oder Brian Eno sind meiner Meinung nach immer noch große Poeten, vielleicht sogar die wichtigsten."
Allein mit Coverversionen konnte man sicher keine Karriere machen, also gründete Iva zusammen mit John Lloyd, Anthony Smith und Keith Walsh die Band Flowers, die 1980 von dem Independentlabel Regular Records einen Plattenvertrag erhielt und mit ihrer Debüt-Single "Can‘t Help Myself" gleich einen Top 10-Hit landete. Im Oktober des gleichen Jahres erschien das Debütalbum "Icehouse", dessen melodische Songs einen verführerischen Hauch von West-Coast-Atmosphäre ausströmten und in ihrem ökonomisch strukturierten Arrangement finstere Alpträume einer degenerierenden Industriegesellschaft thematisierten.
Berücksichtigt man den musikalischen Hintergrund von Iva Davies, mag man überrascht sein von den betörenden Melodien, die man schon nach dem ersten Hören nicht mehr loswird. Dabei ging Iva mit gemischten Gefühlen an die Aufnahmen zu diesem Album. "Die Songs des Flowers-Albums waren die ersten, die ich geschrieben habe. Viele Leute haben bereits Erfahrungen im Songschreiben gesammelt, bevor sie in ein Aufnahmestudio gehen, während meine ersten Auftritte vor einem Publikum die Versuche eines Anfangs waren. Ich war ziemlich verzweifelt, überhaupt etwas zu kreieren, weil ich sehr langsam mit dem Songschreiben bin. Außerdem haben wir lange Zeit nur klassische Hits von Leuten wie T-Rex, Iggy Pop und Bowie gespielt, so dass ich sehr nervös war, dass meine Songs im Vergleich dazu wirklich schlecht ausfallen könnten."
Diese Befürchtung erwies sich allerdings als unbegründet. Nachdem schon "Can‘t Help Myself" 150.000 mal über den Ladentisch gegangen war, erreichte das Debütalbum Multi-Platin-Status in Australien und Neuseeland - ein ungewöhnlicher Erfolg in einer ungewöhnlichen Zeit, den Iva teilweise der nötigen Portion Glück zuschreibt, teilweise dem durch die Punk-Bewegung geweckten Interesse des Publikums an neuen Sachen. 1981 veröffentlichte man mit "Icehouse" den wohl schönsten, wenngleich in seiner Verzweiflung ausströmenden Melancholie auch im wahrsten Sinne des Wortes kühlsten Song des Debütalbums. Nach einem Konzert im Juni 1981 gaben Iva und seine Band die Umbenennung der Gruppe in Icehouse bekannt, ein eigentlich von den Assoziationen her konträrer Name zu Flowers, die für Iva aber einen logischen Zusammenhang bilden.
"‘Flowers‘ war der Titel eines sehr düsteren Buches von Jean Genet, in dem er über das Gefängnisleben in Frankreich schrieb. Die Stimmung des Buches traf auf viele der frühen Flowers-Songs zu, einer der ersten war das Stück ‚Icehouse‘, das sich auf den Ort bezog, an dem ich damals lebte", erzählt Iva und meint damit ein menschenleer erscheinendes, doch lichterfülltes Haus, das seinem Domizil in Sydney gegenüberlag und das sich später als Behandlungszentrum für psychisch Kranke erwies. "Als wir das Album außerhalb Australiens veröffentlichen wollten, benutzte bereits eine andere Band den Namen Flowers, also nannten wir uns Icehouse, weil die Atmosphäre des Songs auch auf die anderen zutraf."
Im September 1982 erschien mit "Primitive Man" ein Icehouse-Album, das Iva im Alleingang eingespielt hatte und in seiner von sphärischen Synthis, akzentuierten Gitarren, eindringlicher Rhythmik, sensiblen Texten und Ivas einschmeichelnder Stimme geprägten lethargischen Eleganz und fragilen Verletzlichkeit keinen größeren Gegensatz zu dem noch sehr rockig ausgefallenen Debüt bilden konnte.
"‘Primitive Man‘ war das direkte Ergebnis der Technologie, die zu dieser Zeit erhältlich war. Es war eines der ersten Alben, die mit einem Fairlight-Computer eingespielt wurden, was damals die Möglichkeit schuf, dass ein Musiker allein ein ganzes Album kreieren konnte, auch was die Synthesizer anging. Man muss sich vor Augen halten, dass das Album auch nicht nach dem Produkt einer Band klingt. Zu jener Zeit war es eine neue Möglichkeit, ein Album zu machen, deshalb hört es sich so an und deshalb spielte ich es allein ein."
"Primitive Man" wurde durch die Evergreens "Hey Little Girl" und "Street Cafe" auch in Deutschland zu einem großen Erfolg für Icehouse, worauf die Band 1983 auch auf deutschen Bühnen Zeugnis von ihren Livequalitäten ablegte.
Ein Jahr später stellte Iva einmal mehr seine musikalische Vielseitigkeit unter Beweis, indem er für Russell Mulcahy (der zuvor Videoclips für Bands wie Duran Duran oder Elton John produzierte) den Soundtrack zu seinem Film "Razorback" schrieb. 1984 erschien auch das Icehouse-Album "Sidewalk“ mit einer ausgewogenen Mischung aus getragenen Synthisequenzen und wohldosierten Rockgitarren, denen Gast-Saxophonist Joe Camilleri auf Songs wie "Don‘t Believe Anymore", "Stay Close Tonight" oder "The Mountain" einen vibrierend warmen Charakter verlieh. Abgesehen davon, dass "Sidewalk" ein in sich größeres Spektrum an musikalischen Stilmitteln aufwies als die beiden vorigen Alben, wurde deutlich, dass es Iva immer wieder scheinbar mühelos schafft, das Kopieren eigener Sounds zu vermeiden und sich in einem stets melodischen Rahmen weiterzuentwickeln versteht.
"Für mich ist es am wichtigsten, mit meiner Musik nicht immer wieder den gleichen Boden zu beackern", meint der versierte Songschreiber. "Was ich nach all den Jahren und den vielen Alben, die wir mittlerweile veröffentlicht haben, feststellen musste, ist, dass die großen Einflüsse immer geblieben sind, auf die ich stets wieder zurückkomme. Während ich mich aber einerseits noch immer auf die Einflüsse beziehe, die mich schon vor dreizehn Jahren geprägt haben, achte ich andererseits darauf, nicht die gleichen Akkorde, Sounds oder Textzeilen zu verwenden." 
1985 schrieben Iva Davies und Icehouse-Gitarrist Bob Kretschmer die Musik für das Ballett "Boxes", das im November im Sydney Opera House uraufgeführt wurde und bei dem die beiden zusammen mit Drummer Masaki Tanazowa nicht nur live die Musik spielten, sondern gleichzeitig als Schauspieler involviert waren. Bei den Aufnahmen zum 86er Album "Measure For Measure" im privaten Studio von Brian Eno und Bryan Ferry in London ging für Iva sicher ein langjähriger Traum in Erfüllung, als sein Idol Eno, der gleich neben dem Studio wohnte, an dem Album mitwirkte, ebenso wie der Ex-Japan-Drummer Steve Jansen.
"Measure For Measure" wartete nicht nur mit so knalligen Hit-Singles wie "No Promises", "Mr. Big", "Cross The Border" und "Baby, You‘re So Strange" auf, sondern präsentierte sich in einem vielschichtigen Sound, der vor allem durch das virtuose Percussion- und Drumspiel von Jansen und Tanazowa, die ausgefeilten Keyboardarrangements und facettenreichen Gitarrensounds geprägt wurde und einmal mehr ein breit gefächertes Spektrum musikalischer Ideen bot, das von elegisch schönen Balladen wie "Angel Street", "Spanish Gold" und "The Flame" über die tanzbaren Single-Hits bis hin zu so krachig-rockigen Speednummern wie "Lucky Me" reichte.
Das 87er Werk "Man Of Colours" bestach einmal mehr durch brillante Melodien, die mit lyrischen Texten in ein traumhaft harmonisches Gewand gehüllt wurden, doch trotz der radiokompatiblen und tanzbaren Singleauskopplungen "Crazy" und "Electric Blue" floppte das Album in Deutschland, während es in Australien mehr als eine halbe Million mal verkauft, in den USA und Canada mit Gold ausgezeichnet und damit zum bislang erfolgreichsten Album für Icehouse wurde.
Hierzulande wurde somit die 89er Best-of-Compilation "Great Southern Land" schon als Testament einer Band angesehen, die es wie nur wenige verstanden hat, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, neue Ausdrucksformen und Sounds zu finden, die den prägenden Rahmen aus unwiderstehlichen Melodien und schnörkellosen Harmonien ausfüllten. In Deutschland war danach tatsächlich Funkstille um Icehouse angesagt. Die Band verließ den langjährigen Partner Chrysalis, konnte ihr nächstes Album "Code Blue" 1990 aber nur in der australischen Heimat veröffentlichen. Die folgenden Prozesse zwischen Chrysalis und Icehouse zwischen 1991 und Ende 1992 bedeuteten für Iva eine Zwangspause, in der er nichts schreiben und aufnehmen konnte, und fast die Zerrüttung seines kreativen Geistes. Doch nach dem gerichtlichen Sieg beschloss Iva, keine Kompromisse mehr einzugehen, baute sich das Studio über seiner Garage aus und gründete ein eigenes Label namens DIVA Records, das mit der Massive Recording Company einen neuen Partner gefunden hatte. Massive veröffentlichten 1992 das "Code Blue"-Album wieder, das mit seinem aus Bläsersounds, Streicherarrangements, Dudelsäcken und zahlreichen Backing Vocals bestehenden Instrumentarium einen Schritt in die neue Richtung bedeutete. Schließlich erschienen "Code Blue" und die Best-of-Compilation "Masterfile" auch in Deutschland, als Vorgeschmack auf das kurzfristig im November 1993 erschienene neue Album "Big Wheel".
Das musikalische Gewand, das Iva Davies (Lead Vocals, Gitarre, Bass, Keyboards, Backing Vocals), David Chapman (Gitarre, Keyboards, Backing Vocals) und Paul Wheeler (Drums, Percussion, Backing Vocals) diesmal ungewöhnlich gitarren- und drumlastig ausfallen ließen, erweckt den Eindruck, die Band hätte sich bei den Aufnahmen zu "Big Wheel" an einen Starkstromgenerator angeschlossen. Mit nur zwei weiteren Musikern verpasste Iva "Big Wheel" eine ungewöhnlich raue, streckenweise kraftvoll-aggressive und sehr direkt nach vorne gehende Komponente. "Revolution in the city, revolution in the street", tönt es im Opener und Titelsong, und in gewisser Hinsicht kann das Etikett "revolutionär" auf die ganze Konzeption von "Big Wheel" angewandt werden. Zumindest mag die omnipräsente dynamische Energie nach den vorausgegangenen Querelen überraschen.
"‘Big Wheel‘ ist für uns in vielerlei Hinsicht ein großes Album, gerade wenn man die Probleme mit Chrysalis und der Wiedererlangung unserer Kontrolle berücksichtigt. Während der vertraglichen Auseinandersetzungen hatte ich viel Zeit, auf unsere Geschichte und das ganze Material zurückzublicken, wobei ich festgestellt habe, dass sich in dieser Zeit nicht wirklich viel verändert hat, obwohl wir viele Revolutionen erlebt haben", meint Iva. "Das scheint eine ziemlich offensichtliche Beobachtung zu sein, aber ich denke, dass sich die Dinge nur an der Oberfläche verändern, dass sich letztlich nichts tatsächlich ändert und wir immer an den Ort zurückkehren, an dem wir begonnen haben."
Vor diesem Hintergrund darf auch die Symbolik des geheimnisvoll wirkenden, mit mysteriösen Schriftzeichen versehenen Rades auf dem Cover des prachtvoll gestalteten Booklets verstanden werden. "Ich wollte die Illusion erwecken, dass dieses mystische Ding im Sand entdeckt worden ist, wobei man nicht entscheiden kann, ob es das Produkt einer sehr altertümlichen oder weit fortgeschrittenen Technologie ist. Dafür wollte ich einen Text haben, der irrtümlicherweise auf eine altertümliche Sprache hinweisen würde, gleichzeitig aber das Mandelbrat-Symbol, das sich in der Mitte des Rades befindet, verwenden - eine Entdeckung, die der Wissenschaftler Mandelbrat erst kürzlich gemacht hat und einen Graphen der Vibration von Materie darstellt", enthüllt Iva das Geheimnis. "Seine Bedeutung liegt darin, dass ein Teil der Sache, die man untersucht, das Duplikat des ganzen Teils auf einer kleineren Skala ist. Man kann kleinere und kleinere Teile der ganzen Sache untersuchen, man erhält stets das gleiche Bild. Mandelbrat hat diesen Graph bei der Messung von Atomaktivitäten erhalten. Auch das ist Teil des großen Rades."
Im folgenden Jahr erschien mit „Full Circle“ ein Doppelalbum, auf das durch die "Spin One"-EP bereits im Vorfeld neugierig gemacht wurde und radikale Mixe alter und neuer Icehouse-Songs von Bill Laswell, 808 State, Cameron Allan und Mark Gamble (Art Of Noise) enthält, aber auch einige neue Sachen von Iva Davies. "Das Album ist ein interessantes Experiment, weil wir gewisse Regeln vereinbart haben. Eine Regel, die ich mir selbst gesetzt habe, ist, dass ich in keiner Hinsicht selbst am kreativen Prozess des Albums beteiligt sein wollte. Wir haben die Tapes nur an die verschiedenen Mixer verschickt und sie dazu angehalten, damit zu machen, was immer sie für richtig halten. Natürlich fiel es mir schwer, meine Finger davon zu lassen, aber so lautete die Regel. Allerdings gab es ein paar Gelegenheiten, bei denen ich beteiligt war. Zum einen habe ich eine Coverversion eines sehr alten Marc-Bolan-Songs geschrieben. Dann habe ich ein wenig Ambient-Musik für einige Verbindungspassagen gemacht sowie eine neue Version von ‚Great Southern Land‘ für ‚Spin One‘. Bill Laswell hat seinerseits mit einigen Aborigines in Nordaustralien eine 16minütige Version davon aufgenommen, die auf dem Album erscheinen wird. Meine Version habe ich mit ein paar Freunden eingespielt, die einer Aborigines Dance Company angehören."
1995 arbeitete Iva Davies mit der Sydney Dance Company am Ballett „Berlin“, einer Meditation über die Natur der Musik, wofür Iva Davies ganz bewusst Songs von Bands und Künstlern auswählte, die wegweisend für ihre jeweilige Zeit waren. So adaptierte er Frank Sinatras „All The Way“, Velvet Undergrounds „All Tomorrow’s Parties“ ebenso wie Simple Minds’ “Let There Be Love”, Talking Heads’ “Heaven” oder David Bowies “Heroes”.
1999 komponierte Iva Davies für das Sydney Symphonic Orchestra eine 25-minütige orchestrale Fassung des Icehouse-Klassikers “Great Southern Land“, der schon fast zur australischen Hymne avancierte. Das dazugehörige Feuerwerk an Silvester 1999 verfolgten immerhin 2,5 Milliarden Menschen. Anschließend produzierte Davies zwei Soundtracks, 2003 den preisgekrönten Score zu Peter Weirs Film „Master and Commander“, zwei Jahre später untermalte er im Alleingang die TV-Miniserie „The Incredible Journey of Mary Bryant“.
Seit 2001 arbeitete Iva Davies auch an einem weiteren Icehouse-Album, doch von dem angekündigten Werk namens „Bi-Polar Poems“ waren 2004 nur fünf Songs auf der Band-eigenen Website zum kostenlosen Download erhältlich: "Your God, Not Mine", "The Lazarus", "West Eleven Genius", "Chemicals" und "Surgery".
Mittlerweile tourt Iva Davies mit seiner Band aber wieder in seiner Heimat. Zum 30-jährigen Jubiläum ist das erste Icehouse-Album „Flowers“ ebenso als luxuriöse 3-Discs-Editon inklusiver einer DVD veröffentlicht worden wie die neue Best-of-Compilation „White Heat“.
Weitere Infos findet ihr auf der neuen Icehouse-Website.

Diskographie:
1980: Icehouse (aka Flowers)
1982: Primitive Man
1983: Fresco EP
1984: Sidewalk
1985: Boxes
1986: Measure for Measure
1987: Man of colours
1989: Great southern Land (Compilation)
1990: Code Blue
1990: Masterfile (Best-of-Compilation)
1992: Full Circle (Remix-Doppel-Album)
1992: Big Wheel
1995: The Berlin Tapes
1995: The Singles - A sides... and selected B sides (Compilation)
1999: The Ghost of Time
2002: Meltdown (Remix-Album)
2003: Master and Commander (Soundtrack - zusammen mit Christopher Gordon und Richard Tognetti)
2004: Bi-Polar Poems (unveröffentlicht)
2004: Heroes
2005: The Incredible Journey of Mary Bryant (Soundtrack)
2011: White Heat: 30 Hits (Compilation)

Playlist:
1 Iva Davies, Christopher Gordon & Richard Tognetti - Smoke N'Oakum (OST: Master and Commander) - 05:28
2 Icehouse - The Mountain (Sidewalk) - 04:50
3 Icehouse - Great Southern Land (OST: Young Einstein) - 05:18
4 Icehouse - Harbour Town (OST: Sydney - A Story Of A City) - 03:38
5 Icehouse - Java (Sidewalk) - 04:54
6 Icehouse - Man Of Colours (Man Of Colours) - 05:11
7 Iva Davies - Theme (OST: Razorback) - 04:18
8 Iva Davies, Christopher Gordon & Richard Tognetti - The Battle (Master and Commander) - 05:07
9 Iva Davies - Trapped/And What Is Her Name? (OST: The Incredible Journey Of Mary Bryant) - 06:25
10 Iva Davies & Bob Kretschmer - Solitaire (Boxes) - 04:19
11 Iva Davies - Escape (OST: The Incredible Journey Of Mary Bryant) - 08:52

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