Radio ZuSa

Sonntag, 17. Juli 2011

Playlist # 63 vom 17.07.11 (2) - DANIEL LICHT Special

Daniel Licht ist zurzeit als Komponist für die höchst erfolgreiche TV-Serie „Dexter“ in aller Munde. Auch wenn er immer wieder mal für Low-Budget-Kino- und Video-Produktionen tätig gewesen ist, scheint seine eigentliche Heimat das Fernsehen zu sein.

Nach seinem Studium der Komposition, Jazz und World Music am Hampshire College in Massachusetts ging Daniel Licht zunächst nach New York, wo er als Musiker in der kreativen Szene an der Lower East Side tätig gewesen ist. Von dort aus reiste er nach Deutschland, Holland und Nordeuropa, um für verschiedene Theater- und Tanz-Ensembles zu komponieren und musizieren, dann ging es weiter nach Japan und Indonesien, wo er auf Java und Bali die Musik des Gamelan-Orchesters studierte.
Zurück in New York spielte er Jazz mit Don Cherry, Jaki Byard und David Amram oder war mit Barbara Benarys Gruppe Gamelan: Son of Lion unterwegs. Wie so viele seiner Kollegen gelangte Daniel Licht über die Werbebranche zur Filmmusik, als er Musik für Kunden wie Mercedes Benz und Sony komponierte. Schließlich folgte er seinem Freund und ehemaligen Klassenkameraden Christopher Young („Hellraiser“) nach Los Angeles, wo er für ihn die Synthesizer-Sessions programmierte und ausführte. Seinen Einstand als Filmkomponist gab Licht mit Mathew Patricks Independent-Film „Atrapados“ und der Propaganda-Film-Serie „Inside Out“, sein Kinodebüt und ersten Soundtrack-Release feierte er 1991 mit „Children Of The Night“, gefolgt von „Children Of The Corn II“, ebenfalls von Bay Cities als Soundtrack veröffentlicht.
Ebenso wie Christopher Young exotische Instrumente in vielen seiner Scores einsetzte, hob Licht mit indischen Flöten und der chinesischen Pipa-Laute seine Kompositionen aus dem Gros der Veröffentlichungen hervor. So erregte er schließlich die Aufmerksamkeit von Clive Barker, dessen vierten „Hellraiser“-Film „Bloodline“ er mit vollem Orchester, Chor, tibetischen Posaunen und singenden Mönchen musikalisch untermalte.
Mit Tom Hollands Stephen-King-Verfilmung „Thinner“ und Eric Reds Werwolf-Schocker „Bad Moon“ blieb Licht dem Horror-Genre treu, ehe er für Alex Cox‘ „The Winner“ einen luftigen Jazz-Score schuf und für Leon Ichaso war er gleich mehrmals aktiv war. Sein Score für „Zooman“ vereinte eine Solo-Trompete mit rhythmischen Hip-Hop-Klängen, für „Execution of Justice“, einen Film über die Ermordung von Mayor George Moscone und dem schwulen Aktivisten Harvey Milk, setzte er irische Musiker und Sänger ein. Ein Herzenswunsch ging für Licht in Erfüllung, als er die Adaption eines seiner Lieblingsbücher, Huxleys „Brave New World“, für NBC musikalisch begleiten durfte. Anschließend wurde er von Ben Stiller für die Drogen-Komödie „Permanent Midnight“ engagiert.
Für das Fernsehen absolvierte Daniel Licht die Scores zu den Komödien „Oliver Beene“, „Kitchen Confidential“, zwei Staffeln von „Jake in Progress“ und bis jetzt vier Staffeln von „Dexter“, wo er viele exotische Klänge einbringen kann. Weitere Fernsehfilme wie Darren Starrs Komödie „Cashmere Mafia“ und die Verfilmung von Kim Edwards Bestseller „Memory Keeper’s Daughter“ sorgten in letzter Zeit dafür, dass der Name Daniel Licht auch weiterhin in aller Munde bleibt …

Filmographie:
1991 - Children of the Night
1992 - Amityville V - Face of Terror (Video)
1992 - Cold Sweat
1992 - Inside Out II (Video)
1992 - Inside Out III (Video)
1992 - Inside Out IV (Video)
1992 - Kinder des Zorns II - Tödliche Ernte
1992 - The Thing - Gene außer Kontrolle
1993 - A Girls' Guide to Sex (TV)
1993 - Amityville VI - A New Generation (Video)
1993 - C2 - Killerinsect (Video)
1993 - Rosen sind tot (TV)
1993 - Where Are We? Our Trip Through America (Dokumentation)
1994 - The Hard Truth - Gnadenlose Enthüllung
1995 - Kinder des Zorns 3
1995 - Zooman (TV)
1996 - Bad Moon
1996 - Gnadenschuss im Flammenmeer (TV)
1996 - Heiße Nächte in Las Vegas
1996 - Hellraiser: Bloodline
1996 - Stephen Kings Thinner - Der Fluch
1998 - Der lange Weg zur Wahrheit (TV)
1998 - Durst - Die Epidemie (TV)
1998 - Geklonte Zukunft (TV)
1998 - Marabunta - Killerameisen greifen an (TV)
1998 - Permanent Midnight - Voll auf Droge
1999 - City, Friends & Sex
1999 - Don't Look Under the Bed (TV)
1999 - Execution of Justice (TV)
2000 - Hendrix (TV)
2000 - Stumme Schreie im See (TV)
2001 - Anatomy of a Hate Crime (TV)
2001 - Off Season (TV)
2001 - Ring of Fire - Raging Bull
2001 - Soul Survivors
2002 - Video Voyeur - Verbotene Blicke (TV)
2003 - Oliver Beene (TV)
2004 - ABC's of Newborn Baby Care (Video)
2004 - King Solomon's Mines (TV)
2005 - Icon (TV)
2005-2006 - Jake in Progress (TV-Serie)
2005-2006 - Kitchen Confidential (TV-Serie)
2006-2010 - Dexter (TV-Serie)
2008 - Cashmere Mafia (TV-Serie)
2008 - Teacher: The Movie (TV)
2008 - The Memory Keeper's Daughter (TV)
2009 - Maneater (TV Mini-Serie)
2010 - Dumbstruck (Dokumentation)
2010 - Romantically Challenged (TV-Serie)
2010 - Wake
2011 - Body of Proof (TV-Serie)

Playlist: 
1 Daniel Licht - Blood Theme Redux (Dexter: Seasons 2/3) - 01:49
2 Daniel Licht - Bloodsucker's Ball (Children Of The Night) - 03:37
3 Daniel Licht - Children Of The Children (Children Of The Corn II) - 02:55
4 Daniel Licht - Main Title (Amityville: A New Generation) - 02:00
5 Daniel Licht - Back To The Past/Present Tense (Hellraiser: Bloodline) - 03:33
6 Daniel Licht - Andrea's Theme (Amityville: It's About Time) - 03:01
7 Daniel Licht - End Credits (Bad Moon) - 04:07
8 Daniel Licht - Underground Above (Soul Survivors) - 03:43
9 Daniel Licht -  Opening (King Solomon's Mines) - 01:59
10 Daniel Licht - Main Title (Woman Undone) - 04:00
11 Daniel Licht - Louise Dies (The Winner) - 03:33
12 Daniel Licht - Zooman (Zooman) - 07:11
13 Daniel Licht - Ice Cream/Following Scott (Dexter: Season 4) - 03:28
14 Daniel Licht - Epilogue (Dexter: Season 1) - 02:30
15 Daniel Licht - Lizard (Stephen King's The Thinner) - 06:48

Sonntag, 3. Juli 2011

Playlist # 62 vom 03.07..11 (1) - JULIA ROBERTS Special

Julia Roberts wurde im vergangenen Jahr vom People Magazine nicht nur zur schönsten Frau der Welt gekürt, sie zählt auch zu den bestbezahlten Schauspielerinnen, deren neuer Film „Larry Crowne“ seit dem 30. Juni in den deutschen Kinos läuft.

Bevor die am 28. Oktober 1967 in Atlanta, Georgia, geborene Roberts den Durchbruch mit „Pretty Woman“ schaffte, zog sie 1985 nach ihrem Highschool-Abschluss aus dem kleinen Smyrna nach New York zu ihrer Schwester Lisa, um sich – wie ihr Bruder Eric - ganz der Schauspielerei zu widmen. Schließlich führten bereits ihre Eltern in den 60er Jahren eine Schauspielschule für Kinder in Atlanta, und nachdem Julias Bruder Eric bereits Karriere gemacht hatte („The Expendables“, „The Dark Knight“), folgt nun auch ihre Nichte Emma Roberts („Scream 4“).
Doch der Einstieg ins Filmgeschäft fiel Julia Roberts nicht leicht. Zunächst hielt sie sich mit verhassten Modeljobs über Wasser. Nach einem 15-sekündigen Auftritt in der Komödie „Firehouse“ besorgte ihr Bruder ihr eine Nebenrolle in dem Spätwestern „Blood Red – Stirb für dein Land“, der jedoch erst 1989 in die Kinos kam und dort fürchterlich floppte.
1987 bekam die damals 19-Jährige ihre erste Filmrolle in dem Rock-Musical „Satisfaction“ und ging eine kurze Beziehung mit ihrem Co-Star, dem 35-jährigen Liam Neeson, ein, mit dem sie zusammen nach Venice in Kalifornien zog, bevor sie sich 1988 wieder trennten.
Um an die Rolle der portugiesischstämmigen Daisy Arujo in der Komödie „Pizza, Pizza – Ein Stück vom Himmel“ (1988) zu kommen, färbte sich die ehrgeizige Julia zum Casting die Haare schwarz – mit einer Mischung aus Schuhcreme und Schaumfestiger – und begeisterte sogleich Kritiker wie Publikum.
Für ihre Darstellung der krebskranken Shelby in Herbert Ross‘ Drama „Magnolien aus Stahl“ erhielt sie 1989 ihren ersten Golden Globe. 1990 sollte dann ihr großes Jahr werden. Zunächst katapultierte sich Julia Roberts in der Romantik-Komödie an der Seite von Richard Gere als Edel-Prostituierte Vivian Ward in „Pretty Woman“ an die Spitze der weltweiten Kinocharts und in die Herzen des Publikums. Dabei sollte der Film erst in Anlehnung an das Honorar für Vivians Liebesdienste schlicht „3.000“ heißen und kein Happy End haben.
Dann überzeugte sie als wissensdurstige Medizinstudentin, die sich auf ein gewagtes Experiment mit dem Tod einlässt, auch in Joel Schumachers Mystery-Thriller „Flatliners“ und verliebte sich in ihren Co-Star Kiefer Sutherland, doch aus der geplanten Hochzeit wurde ebenso nichts wie aus der anschließenden Affäre mit Schauspieler-Kollege Jason Patric.
„Pretty Woman“ und „Flatliners“ waren interessanterweise auch die beiden Filme, mit denen Komponist James Newton Howard in Hollywood sich einen Namen machte. 1991 folgten Joseph Rubens arg konstruierter Psychothriller „Der Feind in meinem Bett“ und Joel Schumachers bittersüßliches Liebesdrama „Entscheidung aus Liebe“ sowie ein Mini-Auftritt als Tinkerbell in Steven Spielbergs Peter-Pan-Verfilmung „Hook“.
Auch in Robert Altmans Hollywood-Satire "The Player" (1992) ging Julia Roberts zwischen 45 anderen Filmstars unter. Allerdings lernte sie am Set den zehn Jahre älteren Country-Musiker Lyle Lovett kennen, mit dem sie immerhin 21 Monate verheiratet blieb, und drehte an der Seite von Denzel Washington unter der Regie von Alan J. Pakula die überzeugende John-Grisham-Verfilmung „Die Akte“.
Die nächsten Jahre liefen allerdings nicht mehr so gut. Ihre Filme „I Love Trouble“ (1994), “Power Of Love” (1995) und “Mary Reilly” (1996) wurden vom Publikum weitgehend ignoriert. Erst mit der Liebeskomödie “Die Hochzeit meines besten Freundes” kehrte sie 1997 wieder an die Spitze der Kinocharts zurück. Es folgten der Psycho-Thriller „Fletschers Visionen“ (1997) mit Mel Gibson, das Drama „Seite an Seite“ (1998), das sie zusammen mit Co-Star und Freundin Susan Sarandon auch produzierte, und 1999 die beiden Romantik-Komödien „Notting Hill“ und die „Pretty Woman“-Fortsetzung „Die Braut, die sich nicht traut“.
Für ihre Rolle als engagierte Titelheldin in Stephen Soderberghs Drama „Erin Brockovich“ gewann Julia Roberts 2000 ihren ersten Oscar® .

Am Set von „The Mexican“ lernte sie Kameramann Danny Moder kennen, den sie zwei Jahre später heiraten sollte und mit dem sie bis heute drei Kinder hat.
Mit Stephen Soderbergh arbeitete Roberts auch in dessen "Ocean's Eleven", dem Remake der Gangster-Komödie „Frankie und seine Spießgesellen“, an der Seite von George Clooney, Matt Damon, Brad Pitt und anderen Stars zusammen, und war auch 2004 bei der Fortsetzung „Ocean’s Twelve“ mit von der Partie.
Nach ihrem Oscar®-Triumph gehörte Julia Roberts als erste Frau offiziell zum exklusiven 20-Millionen-Dollar-Gage-Club und zementierte ihren Ruf als derzeit bestbezahlte Schauspielerin in „Mona Lisas Lächeln“ (2003). Ein Jahr später schenkte sie den Zwillingen Phinnaeus Walter und Hazel Patricia das Leben.
Obwohl Nacktszenen für die attraktive Schauspielerin absolut tabu sind, knisterte es in Mike Nichols‘ Beziehungsdrama „Hautnah“ (2004) nur so vor Erotik. Nach der Babypause hatte Roberts ihren ersten Auftritt in dem Musikvideo „Dreamgirl“ der Dave Matthews Band, dann stand sie drei Monate lang in dem Broadway-Revival von Richard Greenbergs „Three Days Of Rain“ auf der Bühne, was ihr wöchentlich eine Gage von 35.000 Tausend Dollar in der Woche einbrachte.
2006 folgten drei Sprechrollen in den Animationsfilmen „Charlotte’s Web“, „Lucas, der Ameisenschreck“ sowie in „Schweinchen Wilbur und seine Freunde“, ehe sie ein Jahr später in der Polit-Satire „Der Krieg des Charlie Wilson“ an der Seite von Tom Hanks als kecke Südstaatenwitwe erstmals wieder auf der großen Leinwand zu sehen war.
„Es ist schön, wieder vor der Kamera zu stehen. Aber es ist nicht so, dass ich es darauf angelegt hätte, sofort wieder loszulegen – ich konnte diesem Angebot nur absolut nicht widerstehen“, berichtet Julia Roberts im Interview mit Skip. „ Joanne Herring zu spielen, ist eine großartige Gelegenheit. Und dazu konnte ich mit Mike Nichols arbeiten – er ist nicht nur einer meiner absoluten Lieblingsregisseure, sondern überhaupt einer meiner Lieblingsmenschen. Ja, wirklich. Wenn ich das Gefühl habe, ich brauche Rat von jemandem, dann sind das genau drei Menschen, an die ich mich wende: Stephen Soderbergh, Mike Nichols – und natürlich Danny.“
Es folgten das Drama „Zurück im Sommer“ (2008) und der Agenten-Thriller „Duplicity“, den einmal mehr James Newton Howard vertonte.
Nach „Valentinstag“ stürmte Julia Roberts mit der Bestseller-Verfilmung von Elizabeth Gilberts autobiographischen Roman „Eat Pray Love“ die Kinocharts.
„Ich fand das ganze Thema toll. Die Art, wie im Buch über Lebenserfahrung erzählt wird, die Suche nach Antworten und wie wichtig bestimmte Menschen für deinen Weg durch diese Welt sein können. Das ist eine unheimlich spannende Geschichte, die mich sehr inspiriert hat. Da wollte ich mitmachen... (lacht). Wissen, eigentlich ist es gar nicht so kompliziert mit meiner Rollenauswahl. Wenn ich ein Drehbuch lese und die letzte Seite umblättere, dann habe ich dieses Gefühl. Ich weiß sofort, es gefällt mir, oder ich denke nie wieder daran“, erläutert die Schauspielerin im Freundin-Interview.
In dem von Tom Hanks inszenierten Liebesfilm „Larry Crowne“ spielt sie die attraktive, aber unmotivierte Dozentin eines Rhetorik-Kurses am College, für den sich auch der unerwartet arbeitslos gewordene Kaufhaus-Angestellte Larry Crowne (Tom Hanks) einschreibt, um seinen Berufsabschluss nachzuholen und neue Perspektiven für sich zu gewinnen. Dass er sich nebenbei auch noch in seine Dozentin verliebt, setzt seinem Glück die Krone auf.

Die Musik komponierte wie schon zum ersten Tom-Hanks-Julia-Roberts-Film-Rendezvouz „Der Krieg des Charlie Wilson“ James Newton Howard, der bereits etliche andere Julia-Roberts-Filme musikalisch bereicherte, nämlich “Pretty Woman”, “My Best Friend’s Wedding”, “Runaway Bride”, “America’s Sweethearts” und „Duplicity“.
Zurzeit dreht Julia Roberts gerade an einer neuen Verfilmung des Märchenklassikers „Schneewittchen“, in dem sie die böse Königin spielt.
Julia Roberts ist nicht nur die einzige Schauspielerin, die mindestens genauso viel Gage verlangen kann wie ihre männlichen Kollegen, ihre Filme haben zusammengenommen bereits über eine Milliarde Dollar eingespielt, was noch keine andere Schauspielerin in der Geschichte Hollywoods geschafft hat.

Filmographie:
1987 - Pizza, Pizza - Ein Stück vom Himmel (Mystic Pizza)
1987 – Satisfaction
1988 – Liebe auf texanisch (Baja Oklahoma)
1989 - Blood Red - Stirb für dein Land
1989 - Magnolien aus Stahl - Die Stärke der Frauen (Steel Magnolias)
1990 - Flatliners
1990 - Pretty Woman
1990 - Der Feind in meinem Bett (Sleeping with the Enemy)
1991 - Hook
1991 - Entscheidung aus Liebe (Dying Young)
1992 - The Player
1993 - Die Akte (The Pelican Brief)
1994 - I Love Trouble - Nichts als Ärger
1995 - Mary Reilly
1995 - The Power of Love (Something to Talk About)
1995 - Prêt-à-Porter
1996 - Alle sagen: I love you (Everyone Says I Love You)
1996 - Michael Collins
1997 - Die Hochzeit meines besten Freundes (My Best Friend's Wedding)
1997 - Fletchers Visionen (Conspiracy Theory)
1998 - Seite an Seite (Stepmom)
1999 - Notting Hill
1999 - Die Braut, die sich nicht traut (The Runaway Bride)
2000 - Erin Brockovich - Eine wahre Geschichte
2001 - The Mexican
2001 - America's Sweethearts
2001 - Ocean's Eleven
2002 - Voll Frontal (Full Frontal)
2003 - Mona Lisas Lächeln (Mona Lisa Smile)
2003 - Geständnisse - Confessions of a Dangerous Mind
2004 - Ocean's Twelve
2004 – Hautnah (Closer)
2006 - Lucas, der Ameisenschreck (The Ant Bully) - Sprechrolle
2006 - Schweinchen Wilbur und seine Freunde (Charlotte's Web)- Sprechrolle
2007 - Der Krieg des Charlie Wilson (Charlie Wilson's War)
2008 - Zurück im Sommer (Fireflies in the Garden)
2009 - Duplicity - Gemeinsame Geheimsache
2010 - Valentinstag (Valentine's Day)
2010 - Eat, Pray, Love
2011 - Larry Crowne

Playlist:
1 James Newton Howard - Main Title (Pretty Woman) - 03:45
2 Jerry Goldsmith - The Funeral (Sleeping With The Enemy) - 03:25
3 James Newton Howard - Diary Of A Surgeon (Flatliners) - 02:29
4 James Horner - The Killing (The Pelican Brief) - 03:17
5 James Newton Howard - The Maze (Dying Young) - 02:40
6 Thomas Newman - Malign (Erin Brockovich) - 02:40
7 Carter Burwell - Searching For The Music (Conspiracy Theory) - 03:11
8 Alan Silvestri - It's Cursed, That Gun (The Mexican) - 03:25
9 David Holmes - Gritty Shaker (Ocean's Eleven) - 03:26
10 John Williams - Flight To Neverland (Hook) - 04:44
11 John Williams - The Soccer Game (Stepmom) - 04:27
12 Javier Navarrete - Town Of Austere (Fireflies In The Garden) - 02:54
13 John Debney - Flower Shop Talk (Valentine's Day) - 03:28
14 James Newton Howard - Security Meeting (Duplicity) - 02:49
15 James Newton Howard - Turning The Tide (Charlie Wilson's War) - 08:33

Playlist # 62 vom 03.07..11 - KEVIN COSTNER Special

Mit seinem Oscar-prämierten Meisterwerk „Der mit dem Wolf tanzt“ hat Schauspieler, Regisseur und Produzent Kevin Costner 1990 seinen kreativen wie ruhmreichen Höhepunkt erlebt. Darüber hinaus hat er legendäre Helden wie den Al-Capone-Jäger Eliot Ness in Brian De Palmas „The Untouchables“, die Cowboy-Legende Wyatt Earp oder auch Robin Hood gemimt.


Vor allem das Sport- und Western-Genre haben es dem Sohn einer irischstämmigen Sozialarbeiterin und eines deutschstämmigen Angestellten besonders angetan. Als Jugendlicher spielte der am 18. Januar 1955 im kalifornischen Lynwood Geborene leidenschaftlich gern Basketball, Baseball und American Football, später auch Golf. Nachdem er 1973 mit intensivem Schauspielunterricht angefangen hatte, machte er 1978 einen College-Business-Abschluss und heiratete dann seine Jugendliebe Cindy Silva. In der South Coast Actors Coop spielt er in Stücken von Arthur Miller und Clifford Odets.
Nach dem ernüchternden Auftritt in der Softsex-Komödie „Heißer Strand USA“ (1974) entwickelte sich in den 80ern eine längere Zusammenarbeit mit Regisseur Lawrence Kasdan. Zwar fiel Costners Rolle in Kasdans Tragikomödie „Der große Frust“ (1983) dem Schnitt zum Opfer, doch dafür machte Costner in Kasdans Neo-Western „Silverado“ (1985) eine so überzeugende Figur, dass er 1987 neben Sean Connery die Hauptrolle in Brian De Palmas Mafia-Thriller „Die Unbestechlichen“ erhielt.
Als smarter Einsatzleiter Eliot Ness legte er mit einer erlesenen Truppe Al Capone das Handwerk, noch im selben Jahr überzeugte Costner auch in Roger Donaldsons Verschwörungs-Thriller „No Way Out“ an der Seite von Gene Hackman und Sean Young.
Bis zu seinem Mega-Erfolg „Der mit dem Wolf tanzt“ brillierte der aufstrebende Schaupieler auch in dem starken Fantasy-Baseball-Drama „Feld der Träume“ (1989), floppte aber mit Tony Scotts Rache-Thriller „Revenge“ (1990). Dieser Misserfolg verblasste aber schnell im blendenden Licht der sieben Oscars – u.a. für den Besten Film und Komponist John Barry für die Beste Filmmusik -, die Kevin Costner mit seinem dreistündigen Western-Epos „Der mit dem Wolf tanzt“ erstmals auch als Regisseur einheimsen durfte.
Costner war somit prädestiniert, 1995 die 8-teilige Dokumentation „500 Nations – Die Geschichte der Indianer“ zu produzieren, mit der Costner auf umfassende Weise versuchte, die zum großen Teil unbekannte Geschichte der Ureinwohner Nord- und Zentralamerikas aufzuarbeiten.
Seine nächsten Rollen wählte er mit Bedacht aus. In der von ihm co-produzierten Neuverfilmung des Abenteuer-Klassikers „Robin Hood“ seines Freundes Kevin Reynolds spielte er selbst ebenso die Hauptrolle wie in Oliver Stones Thriller-Drama „JFK – Tatort Dallas“ (1991), dem mit Sängerin Whitney Houston besetzten Thriller „Bodyguard“ (1991) und Clint Eastwoods Thrillerdrama „Perfect World“ (1993), in dem Costner erstmals einen Verbrecher spielte.
Mit Lawrence Kasdan arbeitete Costner wieder an dem Western-Epos „Wyatt Earp“ (1994) zusammen, erstmals mit James Newton Howard als Komponist, der in der Folge nicht nur weiterhin mit Lawrence Kasdan, sondern auch mit Kevin Costner kollaborierte. Doch das von Costner co-produzierte Werk floppte an der Kinokasse ebenso wie das von ihm produzierte Ethno-Drama „Rapa Nui – Rebellion im Paradies“ (1994).
Während der Dreharbeiten zum apokalyptischen Drama „Waterworld“ (1995) entzweite sich Produzent und Hauptdarsteller Kevin Costner mit Regisseur Kevin Reynolds, woraufhin Costner den Regiestuhl besetzte und James Newton Howard mit der Filmmusik beauftragte, die allerdings auch nicht verhindern konnte, dass Costner mit dem bis dahin teuersten Film der Geschichte fürchterlich baden ging.
Endzeitlich präsentierte sich auch Costners nächste Regiearbeit: „Postman“ entwickelte sich 1997 dabei zu einem noch größeren Desaster. Costner zog es vor, einen großen Bogen um den Regiestuhl zu machen, und konzentrierte sich wieder auf seine Schauspielkarriere. 1999 spielte er in „Aus Liebe zum Spiel“ einen alternden Footballprofi und in der Verfilmung von Nicholas Sparks‘ Bestseller „Message In A Bottle“ einen zurückgezogen lebenden Bootsbauer, der den Tod seiner Frau nicht verwinden kann.
Seine zweite Zusammenarbeit mit Regisseur Roger Donaldson führte zu dem Polit-Drama „Thirteen Days“ (2000), in dem Costner als Berater von John F. Kennedy fungierte und mit dazu beitrug, die Kuba-Krise von 1962 zu einem guten Ausgang zu führen. Erst 2003 widmete sich Kevin Costner wieder seinem Lieblingsgenre und stellte sich für den Western „Open Range“ (2003) auch wieder hinter die Kamera. Als Komponisten engagierte er Michael Kamen („Highlander“), der mit Costner bereits bei „Robin Hood“ zusammenarbeitete. Danach war Costner in eher unbedeutenden Filmen zu sehen, so in den Liebeskomödien „Wo die Liebe hinfällt …“ und „An deiner Schulter“ (beide 2005) sowie in dem Action-Drama „The Guardian“ (2006). In „Mr. Brooks“ (2007) überzeugte er allerdings auch als Serienkiller. Mittlerweile konzentrierte sich Kevin Costner eher auf sein Familienleben und seine Karriere als Countrymusiker. Nachdem 1994 seine Ehe mit Cindy Silva geschieden wurde, heiratete er 2004 die deutsche Modedesignerin Christine Baumgartner, mit der ebenfalls drei Kinder hat. 2007 gründete er die Band Kevin Costner & Modern West, die daraufhin die zwei Alben „Untold Truth“ (2008) und „Turn It On“ (2010) veröffentlichte und sie auch auf einer Tour in Deutschland und bei „Wetten, dass …?“ vorstellte.
Ab dem 07. Juli ist Kevin Costner in dem Wirtschaftskrisen-Drama „The Company Men“ zu sehen, einem Film, der thematisiert, wie auch Besserverdienende in Zeiten der Krise durch den Verlust ihres Jobs nicht nur ihren Wohlstand, sondern auch Status und Identität bedroht sehen. Costner stellt dabei den Schwager des gerade gefeuerten GTX-Executive Bobby (Ben Affleck) dar, der ihm einen Job auf dem Bau anbietet.
Momentan realisiert Kevin Costner aber wieder ein neues Regie-Projekt: „A Little War Of Our Own“ handelt von einem Sheriff während des Zweiten Weltkriegs …

Filmographie:
1974: Heißer Strand USA (Malibu Summer)
1981: Eine pechschwarze Nacht
1982: Nightshift – Das Leichenhaus flippt völlig aus (Night Shift)
1982: Gewagtes Spiel (Stacy’s Knights)
1982: Chasing Dreams – Träume sind wie Staub im Wind
1983: Das letzte Testament (Testament)
1983: Ein Tisch für fünf – Table for five
1984: The Gunrunner – Zwischen allen Fronten (The Gunrunner)
1984: Fandango
1985: Die Sieger – American Flyers (American Flyers)
1985: Silverado
1987: No Way Out – Es gibt kein Zurück (No Way Out)
1987: The Untouchables – Die Unbestechlichen (The Untouchables)
1988: Annies Männer (Bull Durham)
1989: Feld der Träume (Field of Dreams)
1990: Revenge – Eine gefährliche Affäre (Revenge)
1990: Der mit dem Wolf tanzt (Dances with Wolves) – auch Regie
1991: JFK – Tatort Dallas (JFK)
1991: Robin Hood – König der Diebe (Robin Hood: Prince of Thieves)
1992: Bodyguard (The Bodyguard)
1993: Perfect World
1994: Wyatt Earp – Das Leben einer Legende (Wyatt Earp)
1994: Das Baumhaus (The War)
1995: Waterworld – teilweise auch Regie
1996: Tin Cup
1997: Postman (The Postman) – auch Regie
1999: Message in a Bottle – Der Beginn einer großen Liebe
1999: Aus Liebe zum Spiel (For Love of the Game)
2000: Thirteen Days
2001: Crime is King (3000 Miles to Graceland)
2002: Im Zeichen der Libelle (Dragonfly)
2003: Open Range – Weites Land (Open Range) – auch Regie
2004: The Gunrunner
2005: Wo die Liebe hinfällt … (Rumor Has It…)
2005: An deiner Schulter (The Upside of Anger)
2006: Jede Sekunde zählt – The Guardian (The Guardian)
2007: Mr. Brooks – Der Mörder in Dir (Mr. Brooks)
2008: Swing Vote
2009: The New Daughter
2010: The Company Men

Playlist:
1 Aaron Zigman - Suicide - Funeral (The Company Men) - 06:00
2 John Barry - Journey To The Buffalo Killing Ground (Dances With Wolves) - 03:39
3 Bruce Broughton - On To Silverado (Silverado) - 06:26
4 James Newton Howard - The Wagon Chase (Wyatt Earp) - 02:41
5 James Newton Howard - Deacon's Speech (Waterworld) - 03:52
6 James Newton Howard - The Restored United States (The Postman) - 06:43
7 Alexandre Desplat - Emily (Upside & Anger) - 04:18
8 Ramin Djawadi - Regrets Of An Artist (Mr. Brooks) - 04:46
9 James Horner - Doc's Memories (Field Of Dreams) - 03:17
10 John Williams - Prologue (JFK) - 04:00
11 Thomas Newman - Juliette (The War) - 03:10
12 Gabriel Yared - Dear Catherine (Message In A Bottle) - 07:04

Sonntag, 19. Juni 2011

Playlist # 61 vom 19.06.11 (1) - TIM BURTON + DANNY ELFMAN Special

Es gibt nur wenige so enge Filmemacher-Komponisten-Bindungen wie sie der Regie-Exzentriker Tim Burton und Danny Elfman, das enfant terrible der Filmmusikszene, seit nun über 25 Jahren haben. Steven Spielberg und John Williams wären da zu nennen, sicher auch Alfred Hitchcock und Bernard Hermann, dazu noch David Cronenberg und Howard Shore. Doch nie wurde ein so enges Gespann auch gefeiert wie mit der nun veröffentlichten „The Danny Elfman & Tim Burton 25th Anniversary Music Box“, die alle bisher veröffentlichten Soundtracks mit neuem Bonus-Material und einigen zusätzlichen Discs mit den schönsten Momenten, alternativen Versionen und Kuriositäten der fruchtbaren Zusammenarbeit enthält.
Ein schöneres Denkmal kann man diesen beiden verrückt-genialen Köpfen kaum setzen.

Tim Burton und Danny Elfman
Tim Burtons ausgefallene Filmographie reicht vom Klamauk „Pee-Wee’s irre Abenteuer“ über den Gruselspaß „Beetlejuice“ und das Popmärchen „Edward mit den Scherenhänden“ bis zu Blockbustern wie „Batman“, verschrobenen Biographien wie „Ed Wood“ oder Remakes von Klassikern wie „Planet der Affen“ und „Alice In Wonderland“.
So unterschiedlich die einzelnen Werke aus Burtons Hand auch sind, tragen sie doch immer die unverkennbare Handschrift ihres Regisseurs, der mit Vorliebe das tragische Dasein von verkannten Außenseitern in einer konfektionierten Welt thematisiert. Am persönlichsten ist Burton das sicher bei seiner tieftraurigen Komödie „Edward mit den Scherenhänden“ gelungen, in dem Johnny Depp als Edward mit seiner verfilzten Perücke schon äußerlich Tim Burton frappierend ähnlich sieht und durch seine körperliche Andersartigkeit auf Unverständnis in der spießbürgerlichen Vorstadtmentalität trifft.
Ähnlich ist es dem am 25.8.1958 geborenen und im kalifornischen Burbank aufgewachsenen Tim Burton ergangen, der schon frühzeitig den Berufswunsch geäußert haben soll, Darsteller von Godzilla zu werden, und seine unspektakuläre Kindheit mit nachmittäglichen Kinobesuchen und B-Movies im Fernsehen verbrachte. Dabei wurde recht früh sein Interesse an Spuk- und Gespenstergeschichten geweckt, und Verfilmungen des „Frankenstein“- und „Dracula“-Stoffes zählten ebenso zu seinen bevorzugten Werken wie Monsterfilme à la „King Kong“ und „Godzilla“, doch auch so schräge Machwerke wie „Scream, Blacula, Scream!“, „Dr. Jekyll & Sister Hyde“ oder „The Brain That Wouldn’t Die“ reihten sich in die Schar von ihm geschätzten Horrorstreifen.
Nachdem er am renommierten California Institute of the Arts studiert hatte, bekam er 1979 eine Festanstellung als Zeichner bei Disney, doch konnte er sich mit der Fließbandarbeit an Filmen wie „Cap und Capper“ (1981) und „Taran und der Zauberkessel“ (1985) nie so recht anfreunden.
„Ich war damals wirklich seltsam. Ich wurde immer als Sonderling wahrgenommen“, blickt Tim Burton zurück. „Ich hielt mich viele Stunden in einer kleinen Kammer auf, kam nie heraus, oder ich saß auf meinem Schreibtisch, oder darunter, und machte seltsame Sachen, wie mir selbst einen Weisheitszahn zu ziehen und blutend über den Flur zu laufen. Ich wurde auf Distanz gehalten, gleichzeitig ließen sie mich aber gewähren. Vermutlich habe ich einfach genügend Arbeit abgeliefert, um nicht gefeuert zu werden.“
Auch wenn Burtons düsterer Zeichenstil nicht zum von Disney präferierten Ausdruck passte, fand er immerhin genügend Protegés, die dafür sorgten, dass Burton 1982 für 60.000 Dollar seinen ersten Kurzfilm „Vincent“ realisieren konnte. In diesem sechsminütigen tiefschwarzen Filmgedicht, das Burton im klassischen Puppentrick inszenierte, erzählt Vincent Price die von Tim Burton verfasste Ballade von einem nekrophilen Kind, das in Poeschen Alpträumen lebt und im Wahnsinn endet, dabei unverkennbar die Züge des großen Gruseldarstellers trägt.
So wie die künstlerische Verbeugung vor Poe und Price in „Sleepy Hollow“ noch eindrucksvoller wiederkehrte, so zieht sich die von aller logischer Schwerkraft freie Unbekümmertheit der kindlichen Imagination wie ein roter Faden durch Burtons Œuvre. Zwischen den beiden TV-Filmen „Hansel And Gretel“ (1982) und „Aladin And His Wonderful Lamp“ (1985) schuf Burton 1984 mit dem knapp dreißigminütigen, wiederum schwarzweißen Kurzfilm „Frankenweenie“ seine Version des klassischen Frankenstein-Stoffes. Was Mary Shelleys 1818 verfasster, schwarzromantischer Roman „Frankenstein, or The Modern Prometheus“ thematisch besonders auszeichnete, war der Versuch, mitfühlende Sympathie für das Monster zu wecken, während die herkömmliche Gothic Novel furchterregende Schrecken zu verbreiten suchte. Bei Shelley ist die missgestaltete Kreatur ein einsames und verkanntes Wesen, das von der Umwelt wegen seines Äußeren abgelehnt und verachtet wird. Dieses Motiv taucht in vielen von Burtons Filmen auf, weshalb verständlich wird, warum er sich in einem seiner ersten Werke mit diesem klassischen Horror-Motiv befasst hat.
In „Frankenweenie“ ist der mad scientist Victor Frankenstein ein achtjähriger Junge, der seinen auf der Straße totgefahrenen Hund Sparky in einem auf dem Dachboden des Elternhauses eingerichteten Labor zurück ins Leben holt. Doch sieht der Hund nach der erfolgreichen Operation so mitgenommen aus, dass das arme Tier versteckt gehalten werden muss.
Burton akzentuierte damit einen anderen, ebenfalls von der Romantik vorgezeichneten Konflikt, nämlich den Widerspruch zwischen Individuum und Gesellschaft, indem er die Reaktionen der Nachbarn auf das monströse Geschöpf in den Vordergrund der Geschichte stellte.
Dabei bediente er sich der Ästhetik des cheap thrill und verwies mit stilistischen Mitteln wie Schwarz-Weiß-Fotografie, kontrastreichem Licht, verzerrter Perspektivik und Schattenspielen sowohl auf den deutschen Expressionismus als auch auf die klassischen Horrorfilme der Universal-Ära in den 30er und 40er Jahren.
Seinen ersten abendfüllenden Spielfilm drehte Tim Burton schließlich 1985 mit „Pee-Wee’s Big Adventure“ mit Paul Reubens alias Pee-Wee Herman in der Hauptrolle.
Anfang der 80er Jahre hatte Reubens bei CBS eine eigene TV-Show namens „The Pee-Wee Herman Show“ und fand in Burton einen Gleichgesinnten. Wie die Protagonisten in Burtons Filmen empfand auch Pee-Wee Herman eine Diskrepanz von Selbstwahrnehmung und Erscheinung. In „Pee-Wee’s Big Adventure“ spielt er - natürlich - sich selbst, einen Jungen, dessen heißgeliebtes Fahrrad gestohlen wird, worauf sich Pee-Wee auf eine irrwitzige Odyssee begibt, um es zurückzubekommen.
Auch wenn das Thema an den neorealistischen Klassiker „Fahrraddiebe“ (1948) von Vittorio de Sica erinnert, teilt er zwar kaum seine Gesinnung, doch hegt Burton eine sehr tiefe Bewunderung für den Meister des Neorealismus, Federico Fellini: „Ich glaube, der Grund weshalb ich Fellinis Filme immer mochte, liegt darin, dass er den Geist und die Magie des Filmemachens einzufangen verstand. Er schuf Bilder, die man erfühlen konnte, auch wenn man sie nicht genau verstanden hatte.“
Wie Fellini versteht sich auch Burton auf die Ausformung einer phantastischen Welt, die bei Fellini von Gauklern, Magiern und Kleinkünstlern, bei Burton dafür von Horror-Ikonen und romantischen Geschöpfen bevölkert wird, wobei beide Œuvres von autobiographischen Spuren durchzogen sind, so unterschiedlich die jeweilige künstlerische und soziale Herkunft auch ausfällt.
Eine Auseinandersetzung mit dem Horror-Genre führte Burton einmal mehr mit seinem nächsten Film „Beetlejuice“ (1988), wobei der Genremix aus Fantasy, Horror und Schwarzer Komödie auf exzentrische Weise mit allen Versatzstücken des Horrorfilms spielt, ohne einen Tropfen Blut dabei zu vergießen.
„Ich hatte immer meine eigenen Ideen: Wenn da Düsternis war, sollte sie durch Farbe und Licht ersetzt werden. ‚Beetlejuice‘ war für mich eine echte Mischung aus Farbe und Dunkelheit, und ich wollte viele der dunklen Aspekte abmildern und sie ein bisschen milder gestalten“, erläutert Burton die Gestaltung einer eigenen Bilderwelt, die „Beetlejuice“ zu einer skurrilen Fantasy-Horror-Farce werden ließ.
Hatte sich Burton mit „Beetlejuice“ als eigenwilliger Regisseur mit einem außergewöhnlichen Sinn für phantastische Kulissen und exzentrische Figuren etabliert, schaffte er mit „Batman“ 1989 auch den Durchbruch als Mainstream-Regisseur.
Mit der Vermengung so verschiedener Stilrichtungen wie brownstone-Klinkerarchitektur, Modernismus, Futurismus, faschistischer Monumentalität und Gothic-Symbolen wurde die Adaption des DC-Comic-Klassikers „Batman“ vor allem ein stilistisches Bravourstück, das für sein Produktionsdesign folgerichtig einen Oscar erhielt.
Gotham City, das Zentrum dieser düsteren „grand guignol opera“, bildet den Hintergrund für eine apokalyptische Gesellschaftsvision, die stark an Fritz Langs „Metropolis“ (1926) und Ridley Scotts „Blade Runner“ (1982) angelehnt ist.
Obwohl Burtons Film natürlich in erster Linie die Comic-Legende wieder aufleben lässt, hat er mit der politischen Verrohung und sozialen Verwahrlosung, die in Gotham City regiert, die sozialen Erodierungen im Amerika der Endachtziger thematisiert, die sich in Form von Bandenkriminalität, Korruptionsskandalen und dem Eingreifen wirtschaftlicher Mächte in politische Entscheidungsprozesse ausgedrückt haben.
Nachdem sich Burton mit „Batman“ als Erfolgsregisseur etablieren konnte, hatte er bei seinen weiteren Projekten vollkommen freie Hand und schuf 1990 mit „Edward mit den Scherenhänden“ seinen wohl persönlichsten Film, ein Pop-Märchen, das wie kein anderer von Burtons Filmen die künstlerische Handschrift seines Regisseurs trägt und zudem wiederum seine eigene Biographie einzubringen verstand.

Das dunkel-romantische Märchen für Erwachsene thematisiert einmal mehr den Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft, die Einmaligkeit der Geschöpfe und den Schrecken der gesellschaftlichen Normalität, wobei ihm der „Frankenstein“-Stoff als Grundlage dient:
„Ich habe Monster und Monsterfilme immer geliebt. Ich war niemals verängstigt, liebte sie einfach, solange ich mich entsinnen kann. Meine Eltern sagten, ich hätte mir alles angeschaut, und diese Dinge hängen mir noch an. ‚King Kong‘, ‚Frankenstein‘, ‚Godzilla‘, ‚Creature from the Black Lagoon‘ - sie sind sich alle ziemlich ähnlich, unterscheiden sich lediglich in Kostüm oder Make-up. Aber da liegt etwas Besonderes in dieser Identifikation“, meint Burton. „Jedes Kind reagiert auf bestimmte Bilder, bestimmte Märchenbilder, und ich fand, dass die meisten Monster grundlegend falsch wahrgenommen wurden. Üblicherweise hatten sie empfindsamere Seelen als die menschlichen Charaktere um sie herum.“
So übernimmt auch Edward mit den Scherenhänden trotz seiner körperlichen Abnormität die Funktion eines Sympathieträgers und wird am Ende der Geschichte vom Geschöpf zum Schöpfer, als der winterliche Schnee als Produkt seiner künstlerischen Tätigkeit erscheint. Zwar erlangt er auf diese Weise eine der wichtigsten menschlichen Begabungen, nämlich die Fähigkeit zum Ausdruck und zur Bedeutungsproduktion, doch hat er diese Begabung mit dem Preis der gesellschaftlichen Isolation zu bezahlen.
Nur nach anfänglichem Widerwillen ließ sich Burton 1991 dazu überreden, das zwangsläufige Sequel zum phänomenal erfolgreichen „Batman“-Spektakel zu drehen.
Er willigte erst ein, als das Studio bereit war, die den Protagonisten innewohnende Dualität von Gut und Böse sorgfältiger herauszuarbeiten. Die Masken, die Batman, Catwoman und der Pinguin-Mann tragen, dienen der Schaffung einer zweiten Identität, mit der sie die Schattenseiten ihrer eigenen Persönlichkeit erforschen können.
Zudem ließ Burton die Welt der Spießbürger und den Untergrund der Außenseiter nicht nebeneinander bestehen, sondern zusammenprallen, so dass das Weihnachtsfest, das auch in Gotham City gefeiert wird, als Blendwerk trügerischer Harmonie entlarvt wird.
Die perfekt gestylte Stadt mit ihren dunklen Verliesen erscheint damit als Abbild der abgründigen Seelenlandschaften seiner Bewohner.
Um Heimat und das Weihnachtsfest geht es auch in Tim Burtons Animationsfilm „The Nightmare Before Christmas“ (1993), der die beiden so unterschiedlichen Mythologien vom heidnischen Halloween-Fest und dem christlichen Weihnachten aufeinanderprallen lässt. In dieser phantasievollen Geschichte verirrt sich Jack Skellington, der König von Halloween-Town, nach Christmas-Town und schaut Santa Claus bei den Vorbereitungen zum Weihnachtsfest über die Schulter, bis er beschließt, den Weihnachtsmann zu entführen und an seiner Stelle die Bescherung durchzuführen. Tim Burton macht sich einen Spaß daraus, den naiven, mit der weihnachtlichen Ikonographie nicht vertrauten Jack Skellington von einer Geschmacklosigkeit in die nächste zu schicken. Wie seine Hauptfigur in diesem Film erfreut sich auch Burton an der kindlichen Naivität und Unschuld, die einen noch nicht an die Bedeutung der Dinge denken lässt.
Mit „Ed Wood“ (1994) wandte sich Tim Burton ausnahmsweise der Wirklichkeit zu und schuf eine Hommage an den angeblich „schlechtesten Regisseur der Welt“, der besessen, aber vollkommen talentlos seinen Ambitionen und Visionen nachging. Immerhin brachte es Edward D. Wood auf dreißig Filme, doch blieb ihm die Anerkennung von Publikum und Kritik bis zu seinem Lebensende versagt. Es war auch nicht unbedingt das Scheitern von Ed Wood, das Burton in seinem Schwarz-Weiß-Film thematisieren wollte, sondern zum einen die Beziehung zwischen dem Regisseur und Bela Lugosi, die bis ins Detail der Freundschaft zwischen Burton und Vincent Price ähnelt, zum anderen die ungebrochene Leidenschaft, mit der Ed Wood seine hoffnungslos schlechten Trash-Filme realisierte. „Eines der Dinge, die ich an Ed mochte und auf die ich mich beziehen konnte, war die Leidenschaft am eigenen Schaffen bis zu dem Punkt, an dem sie wie eine Droge wirkt“, meint Burton. „Man denkt, die großartigste Sache der Welt zu machen, doch mag das nichts damit zu tun haben, wie der Rest der Welt es wahrnimmt.“
Burtons wunderbar verspielte, in Schwarz-Weiß gedrehte Tragikomödie besticht durch eine Stilisierung, die die 50er Jahre ‚bigger than life‘ erscheinen lässt.
Maske, Produktionsdesign und Kamera/Licht funktionieren ausgezeichnet miteinander in dem Film, der alles andere als ein Kunstfilm sein will und doch dem europäischen Kino wesentlich näher steht als dem Hollywoods“, urteilt Hans-Jörg Marsilius im filmdienst. „Was in dem Nebeneinander von Momenten aus Woods Leben und nachgestellten Dreharbeiten/Filmszenen etwas verloren geht - eigentlich auch ein Kennzeichen anderer Burton-Filme -, ist die geradlinige Erzählung. Womöglich ist es auch die überbordene Zahl skurriler Einfälle und Gestalten, die das wirre Dasein Edward D. Woods nicht minder verwirrend im Film wirken lässt.“ (fd 13/95)
Während die Bemühungen Ed Woods, filmische Höhepunkte zu kreieren, eher unfreiwillig komisch wirkten, machte sich Tim Burton 1996 mit „Mars Attacks!“ ganz bewusst daran, das Katastrophen-Genre, das durch den patriotisch überfütterten Blockbuster „Independence Day“ einen neuen Aufschwung erhielt, zu parodieren. Dabei wurde nicht nur dieses Film-Genre, sondern auch noch gleich das Präsidialamt, das Militär und die Medienindustrie durch den Kakao gezogen.
„Mars Attacks!“ räumte rigoros mit den patriotischen und militaristischen Komponenten des klassischen Invasionsfilmes auf und demontierte gleichzeitig auf kompromisslose Art und Weise den vom Hollywood-Kino erzeugten Illusionismus und Starruhm.
Ganz ernsthaft huldigt Tim Burton aber mit seinem Film „Sleepy Hollow“ einem Genre, das ihn von frühester Kindheit geprägt hat: dem Horrorfilm.

Washington Irvings Klassiker „The Legend of Sleepy Hollow“, in der ein kopfloser Reiter Angst und Schrecken verbreitet und enthauptete Dorfbewohner immer dann zurücklässt, wenn er auftaucht, hat Tim Burton mit deutlicher Reminiszenz an den Gothic Horror der Londoner Hammer Studios und von Roger Corman auf atmosphärisch-düstere Weise verfilmt. Dabei arbeitete Burton einmal mehr den Konflikt zwischen verstandesmäßigem wissenschaftlichem Weltbild, das der Kriminalbeamte Ichabod Crane (Johnny Depp) vertritt, und dem Unheimlich-Phantastischen heraus, das die Dorfbewohner mit dem kopflosen Reiter verbinden.
In die Zukunft verschlug es Tim Burton 2001 mit dem Remake von Franklin J. Schaffners Klassiker „Planet der Affen“ (1968), das mit seinem 100-Millionen-Dollar-Budget allerdings mehr auf Action als auf die Geschichte ausgerichtet war, die in der Originalverfilmung von Pierre Boules Roman noch stark zivilisationskritische Züge trug. Mark Wahlberg spielt den etwas farblosen Captain Leo Davidson, der im Jahre 2029 einen Schimpansen auf Erkundungstour ins All schickt und selbst bei seiner Suche nach dem verschwundenen Affen auf einem Planten im Jahre 2400 landet, auf dem die intelligenten Affen über die schlicht gestrickten Menschen herrschen.
„Stand im hochgradig zynischen und pessimistischen Original noch deutlich die Handlung im Mittelpunkt, dominiert nun eindeutig die Action. Damals verwob Schaffner in seiner cleveren Zivilisationskritik brisante Themen wie Rassismus, blinder, militärischer Gehorsam und Volksunterdrückung, stellte sie aber satirisch auf den Kopf, indem er die Rollen von Affen und Menschen vertauschte. Burton, der erst spät als Auftragsregisseur an Bord kam, verpasst der neuen Variante zwar seinen unverwechselbaren Burton-Look, schafft es aber nicht, ‚Planet der Affen‘ seine skurrile Handschrift, geprägt von absurd-schrägen Ideen, aufzudrücken. Er bleibt stets an der Oberfläche, die Charaktere haben – anders als im Original - keine Tiefe“, befand Carsten Baumgart in seiner Kritik auf filmstarts.de.
Nach diesem eher unbefriedigenden Ausflug ins reine Mainstream-Kino bewegte sich Tim Burton zwei Jahre später mit seinem nächsten Projekt wieder in die vertraute Welt der Märchen. „Big Fish“ erzählt die Geschichte des leidgeprüften Will Bloom (Billy Crudup), der keine echte Beziehung zu seinem nun im Sterben liegenden Vater Ed (Albert Finney) aufbauen konnte, weil dieser bei jeder sich ihm bietenden Gelegenheit ins Geschichtenerzählen verfiel.
Am Sterbebett soll Ed seinem Sohn endlich die wahre Geschichte seines Lebens erzählen, doch offensichtlich spinnen sich die Lügengeschichten auch auf dem Sterbebett weiter. In vertrauter Baron-Münchhausen-Manier tauchen Riesen und Fabelwesen auf, der Zweite Weltkrieg wird nahezu im Alleingang gewonnen, die Geliebte mit Narzissen gewonnen …
"‘Big Fish‘ ist sozusagen zwei Filme in einem. Auf der einen Ebene wird eine dramatische Vater-Sohn-Geschichte erzählt und auf der anderen die fantastische Geschichte des jungen Edward. Ratio und Poesie: Sie haben fast nichts gemein. Die reale Ebene ist immer etwas kühl, wolkenverhangen, in dunklen, erdfarbenen Räumen gehalten; das Spiel der Darsteller psychologisierend. Die Fantasie dagegen erstrahlt unter der Sonne und in leuchtend bunten Farben, die Schauspieler spielen fast wie Clowns. Nur einmal geht auch in der Realität die Sonne auf: wenn der Sohn dem sterbenden Vater das Ende seiner Geschichte erzählt. Wenn er, der Schluss machen wollte mit den Märchen, sie am Ende fortsetzt und schließlich selber zum Erzähler wird: dem des Filmes nämlich.
Ein Hohelied, auch eine Rückbesinnung auf die Kunst des Fabulierens, für die Hollywood einst so berühmt war. Und welch ein Geschenk, dass Tim Burton es singen durfte! Obwohl doch eigentlich Steven Spielberg den Film hatte drehen sollen. Obwohl Burton eigentlich ein Meister der dunklen, schwarzen, bizarren Fantasie ist. ‚Big Fish‘ ist heller, optimistischer, familienfreundlicher als all seine früheren Werke“, befand Peter Zander in seiner Kritik zu Tim Burtons Bestsellerverfilmung von Daniel Wallace‘ gleichnamigen Roman auf welt.de.
Eine weitere Bestsellerverfilmung präsentierte Tim Burton seinem Publikum ein Jahr später mit Roald Dahls „Charlie und die Schokoladenfabrik“. Der junge Charlie Bucket wächst in ärmlichen, aber liebevollen Verhältnissen vor den Toren der sagenhaften Schokoladenfabrik von Willy Wonka (Johnny Depp) auf.
Eines Tages erhält Charlie eine Tafel der berühmten Schokolade mit einem goldenen Ticket, das ihm zusammen mit vier anderen Kindern aus der ganzen Welt eine Führung durch die wunderbare Fabrik beschert, die seit 15 Jahren völlig verlassen scheint. Am Ende steht Charlie vor der Wahl, Willy Wonkas gewaltiges Erbe anzutreten, doch da er dann seine Familie verlassen müsste, lehnt er das Angebot des exzentrischen wie einsamen Schokoladenmoguls ab.
„Das ist eine wunderbar einfache Botschaft für die Menschen unserer Welt, die sich nur an materiellen Dingen, am Erfolg orientieren“, gibt Tim Burton zu Protokoll. „Die materiellen Dinge stehen dem Gefühl, dem geistigen Gehalt gegenüber. Manchmal liegt die größte Bedeutung in der Einfachheit.“
Der Film bedeutete die bereits elfte Zusammenarbeit zwischen Tim Burton und seinem Stammkomponisten Danny Elfman, der für „Charlie und die Schokoladenfabrik“ nicht nur den instrumentalen Score komonierte, sondern auch die Songs für die Umpa Lumpas auf der Basis von Roald Dahls Texten schrieb und im Alleingang einsang.
„Ich hatte den Ehrgeiz, jedem Kind durch ein individuelles Lied gerecht zu werden – alle vier Songs sind völlig unterschiedlich aufgebaut“, erklärt Danny Elfman seine Arbeit an der Musik. „Ich wollte Dahls Lyrik so exakt wie möglich übernehmen. Im Buch ist sie mehr ein ausführlicher Sprechgesang, es handelt sich nicht um Songs im eigentlichen Sinn, aber die Verse werden bereits von einem wunderbaren Rhythmus geprägt. Am Schluss musste ich eine Menge hin- und herschieben, aber zu 95 Prozent bleibe ich dem Original treu, nur hier und da haben wir etwas justiert.“
In Tim Burtons nächstem Film „Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche“ prallen einmal zwei konträre Welten aufeinander. War es bei Burtons erstem Trickfilm „The Nighmare Before Christmas“ noch die Gegenüberstellung von Halloween-Fest und Weihnachts-Mythos, treffen bei „Corpse Bride“ die Welt der Lebenden und das Totenreich aufeinander.
Schauplatz des düster-romantischen Märchens ist ein europäisches Dorf des 19. Jahrhunderts, in dem viktorianisch strenge Regeln herrschen. Hier ist das ungehobelte Fabrikantenpaar Nell und William Van Dort durch Fischkonserven zu Reichtum gekommen, vermag jedoch nicht wirklich in die höheren Gesellschaftskreise aufzusteigen. Dagegen ist den alteingesessenen Aristokraten Maudeline und Finis Everglot nur noch der Name geblieben. Beide Familien erhoffen sich durch die gegenseitige Verheiratung ihrer Kinder das angestrebte gesellschaftliche Ansehen, doch lernen sich Victor (im Original gesprochen von Johnny Depp) und Victoria erst am Vorabend der Hochzeit kennen. Durch ein Missgeschick verliert der schüchterne Victor den Trauring im dunklen Wald der Stadt und erweckt damit eine geheimnisvolle Leichenbraut, die in Victor den ersehnten Bräutigam zu erkennen glaubt und ihn deshalb mit ins unterirdische Totenreich entführt, wo sich für Victor eine ganz neue Welt offenbart. Dennoch versucht er verzweifelt, zu seiner wahren Geliebten zurückzukehren, die bereits mit einem neuen Mann, dem mysteriösen Barkis Bittern, vermählt werden soll …
So wie Tim Burton zehn Jahre zur Realisierung von „The Nightmare Before Christmas“ (1993) brauchte, musste auch sein neues Trickfilm-Projekt eine Dekade auf seine Fertigstellung warten.
„Der Puppentrick ist Kino zum Anfassen, was mir besonders gefällt“, sagt Burton. „Ich finde es traumhaft, die Figuren tatsächlich zu berühren und zu verschieben, ihre dreidimensionale Welt direkt zu erleben. Darin ähnelt die Technik dem Realfilm: Wenn man alles nur vor der Bluescreen filmt, bekommt man nie das Gefühl, mittendrin zu sein. Aber beim Puppentrick stellt sich dieses Gefühl durchaus ein.“
Natürlich arbeitete der Regisseur wieder mit Komponist Danny Elfman zusammen, der wie bei „The Nightmare Before Christmas“ sowohl Songs als auch den Score komponierte. Er lieh in dem Film dem Katzengerippe Bonejangles, Leadsänger der Gerippe-Band The Skeletons, seine Stimme.
„Wie schon bei ,The Nightmare Before Christmas‘ hat mir das Komponieren der Songs zu ,Corpse Bride‘ viel Spaß gemacht“, sagt Elfman. „Tims optische Einfälle bilden die perfekte Umgebung für die Musik, die ich am liebsten mache. Seine wunderbar komischen, schwarzhumorigen und abgedrehten Geschichten bilden eine traumhafte Grundlage für ausgeflippte, etwas verrückte und seltsame musikalische Stilübungen, vor allem im Stil meiner liebsten Musikepoche, des Jazz der 1930er-Jahre. Hoffentlich können wir das in Zukunft öfter machen.“
Interessant an dem Film, dessen Idee einem russischen Volksmärchen entstammt, ist auch die visuelle Umsetzung, für das der bekannte Produktionsdesigner Alex McDowell („Minority Report“, „The Crow“) verantwortlich zeichnete. Mit seinem Kollegen Nelson Lowry entwarf er zwei ganz unterschiedliche Welten, in dem das Land der Lebenden eher trostlos, das Totenreich aber sehr turbulent wirkt.
„Der Dreh- und Angelpunkt der Story besteht optisch darin, dass die Erwartungshaltung auf den Kopf gestellt wird“, erklärt Alex McDowell. „Das Land der Lebenden erweist sich als graue, tödlich langweilige Umgebung, in der die Menschen apathisch, hoffnungslos und traurig vor sich hin vegetieren. Das Totenreich wird dagegen von springlebendigen Toten bevölkert, die viel Spaß am Leben haben.“
"'Corpse Bride‘ erweckt, mehr noch als ‚Nightmare Before Christmas‘, Burtons erster Animations-Langfilm, den Eindruck eines vollgestellten Kinderzimmers. Er ist angefüllt mit Gimmicks und Referenzen aus der Asservatenkammer des europäischen Mystizismus: Slawische Begräbnisrituale, ‚Danse Macabre‘-Ikonografien, heidnischer Synkretismus, obskure literarische Quellen. Burtons Untote gibt es in allen Variationen, als jivende Skelett-Combo, sprechende Köpfe, erdolchte Ehrenmänner, halbierte Gesellen oder furchige Alchemisten. Die Stimmung im Jenseits könnte nicht besser sein.
Das alles ist durchaus familienfreundlich angereichert - wenn man Burton etwas vorhalten könnte, dann, dass seine morbiden Fantasien stets einen pastoralen Unterton in sich tragen. Aber der Einwand verblasst angesichts dieser wunderschönen, todtraurigen und unmöglich-tragischen Liebesgeschichte, die ‚Corpse Bride‘ erzählt. Ihre Ausweglosigkeit erinnert an die großen europäischen Dramen (nicht zufällig lautet - in Verbeugung vor den großen verblichenen Dramatikern - der vollständige Titel des Films ‚Tim Burton's Corpse Bride‘)“, meint Andreas Busche auf taz.de.
2008 brachte Tim Burton seine Version des berühmten Musicals „Sweeney Todd“ von Stephen Sondheim ins Kino. Dieses wiederum basiert auf einer Groschenroman-Serie aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, die bereits 1926 und 1928 in zwei Stummfilmen Einzug in die Lichtspielhäuser hielt und auch danach noch fürs Kino und Theater adaptiert worden ist.

Johnny Depp spielt die Titelfigur, die unschuldig ins Gefängnis musste und nun Rache für seine Strafe und das grausame Schicksal nehmen will, das Frau und Tochter erleiden mussten. Als dämonischer Barbier in der Londoner Fleet Street verbündet er sich mit Mrs. Lovett, die aus seinen Opfern leckere Fleischpasteten macht. Doch Sweeney Todds unbarmherzige Rache hat auch für seine Mitmenschen drastische Konsequenzen …
„Filmisch ist ‚Sweeney Todd‘ ein Musical und ein Splatterfilm, und damit gleich doppelt ungemein modisch: ‚Hostel‘ meets ‚Chicago‘, wenn man es so ausdrücken möchte. Es ist ein schwarzromantisches, aber auch skurriles Kino, zitatsatt von ‚Frankensteins Braut‘ bis ‚Addams Family‘, von Boris Karloff bis Christopher Lee weckt der Film vor allem Erinnerungen an den klassischen Horrorfilm. Herrlich düster, mitunter auf die Schönheit des Makabren und Schaurigen, vor allem aber auf Ekelästhetik setzend - burleskes ‚Théâtre du Grand Guignol‘, wie fast Burtons gesamtes Werk“, urteilt Rüdiger Suchsland auf Telepolis.
Tim Burton griff für seine Adaption des Stephen-Sondheim-Musicals erst zum zweiten Mal – nach „Ed Wood“ - nicht auf Danny Elfman als Komponist zurück, sondern hielt sich verständlicherweise an der Original-Musik von Stephen Sondheim, der sich von Bernard Herrmann („Psycho“, „It’s Alive“) inspirieren ließ und die Musik des Musicals für das Filmmedium anpasste.
„Er ist eine sehr beeindruckende Persönlichkeit“, befindet Tim Burton. „Sehr intelligent, sehr leidenschaftlich, ein Genie auf seinem Gebiet. Was mir aber am meisten Respekt und Dankbarkeit abringt – er kann loslassen. Hier geht es nicht um eine Bühneninszenierung, sondern um einen Film. Macht das Beste draus! Ich fühlte mich von ihm sehr unterstützt.“
Im Jahr 2010 nahm sich Tim Burton eines weiteren Klassikers an, diesmal Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“. In diesem Kinderbuchklassiker entzieht sich die 19-jährige Alice der Heirat mit dem langweiligen, wenn auch wohlhabenden Hamish und folgt einem sonderbaren weißen Kaninchen in ein Loch und betritt das wundersame Unterland.
“Es ist ein so großer Teil unserer Kultur”, reflektiert der Regisseur über Carrolls Geschichte, die bis heute zahlreiche Bühnen-, Fernseh- und Filmadaptionen hervorgebracht hat, darunter auch Disneys beliebten Zeichentrickfilm aus dem Jahre 1951. “Aber als Film habe ich noch nie eine Interpretation gesehen, die mir wirklich gefallen hat. Es ging bis jetzt immer um ein kleines, passives Mädchen, das in einer Wunderwelt verschiedene Abenteuer besteht und dabei mit merkwürdigen Charakteren konfrontiert wird. Es gab da nie einen gewissen Tiefgang. Und deshalb ist das hier der Versuch, die Ideen dieser Geschichten zu benutzen und damit etwas zu erschaffen, das zwar nicht sprichwörtlich dem Buch entnommen ist, aber dennoch dessen Geist aufrechterhält.”
Einmal mehr komponierte Danny Elfman die märchenhafte Musik zu Tim Burtons farbenprächtigen Fantasy-Spektakel mit Johnny Depp in der Hauptrolle.
„Wunderbar bei der Arbeit mit Tim ist, dass er mich immer wieder vom Kurs abbringt und neue Musikstile vorschlägt, auf die ich nicht gefasst bin. Wir haben inzwischen oft genug zusammengearbeitet – ich weiß also, dass ich jede Menge verrückter Sachen machen kann, ohne ihn vor den Kopf zu stoßen. Andersherum hat er mich mit seinen Ideen auch so oft in Richtungen geführt, die mir selbst nicht eingefallen wären und bis heute zu meinen Favoriten zählen“, beschrieb Elfman einmal die Zusammenarbeit mit Tim Burton, der zurzeit sowohl an der Kinoadaption von „Dark Shadows“, einer Gothic Soap Opera aus den 60er Jahren, arbeitet als auch an einer 3D-Version seines Frühwerks „Frankenweenie“, die beide 2012 in die Kinos kommen sollen.
Bis dahin gibt dürfen sich Fans des einzigartigen Gespanns an der exklusiven „The Danny Elfman & Tim Burton 25th Anniversary Music Box“ erfreuen.

Weitere Infos zur Box gibt es unter der eigens eingerichteten Website www.burtonelfman.com.

Filmographie:
1971: The Island of Doctor Agor (Kurzfilm)
1979: Stalk of the Celery Monster (Kurzfilm)
1982: Luau (Kurzfilm)
1982: Vincent (Kurzfilm)
1982: Fearie Tale Theatre (TV-Episode „Aladdin and his Wonderful Lamp“)
1982: Hansel and Gretel (Fernsehfilm)
1984: Frankenweenie (Kurzfilm)
1985: Alfred Hitchcock Presents (TV-Episode „The Jar“)
1985: Pee-Wee's irre Abenteuer (Pee-wee's Big Adventure)
1988: Beetlejuice (Beetlejuice)
1989: Batman
1990: Edward mit den Scherenhänden (Edward Scissorhands)
1992: Batmans Rückkehr (Batman Returns)
1993: Conversations with Vincent (unveröffentlichter Dokumentarfilm)
1994: Ed Wood
1996: Mars Attacks!
1999: Sleepy Hollow
2000: The World of Stainboy (Animations-Kurzfilme)
2001: Planet der Affen (Planet of the Apes)
2003: Big Fish
2005: Charlie und die Schokoladenfabrik (Charlie and the Chocolate Factory)
2005: Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche
2007: Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street (Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street)
2010: Alice im Wunderland (Alice in Wonderland)
2012: Dark Shadows
2012: Frankenweenie

Playlist:
1 Danny Elfman - Alice's Theme (Alice In Wonderland) - 05:09
2 Danny Elfman - Simone's Theme (Pee-Wee's Big Adventure) - 01:37
3 Danny Elfman - The Incantation (Beetlejuice) - 03:13
4 Danny Elfman - Showdown I/Showdown II (Batman) - 05:05
5 Danny Elfman - Kitty Party/Selina Transforms (Batman Returns) - 05:30
6 Danny Elfman - Castle On The Hill (Edward Scissorhands) - 06:27
7 Danny Elfman - Calima (Planet Of The Apes) - 07:22
8 Danny Elfman - Main Titles - Part 1 & 2 (Sleepy Hollow) - 04:06
9 Danny Elfman - This Is Halloween (The Nightmare Before Christmas) - 03:15
10 Danny Elfman - Augustus Gloop (Charlie And The Chocolate Factory) - 03:09
11 Danny Elfman - Remains Of The Day (Corpse Bride) - 03:26
12 Danny Elfman - Journey To Spectre (Big Fish) - 03:27

Playlist # 61 vom 19.06.11 (2) - KLAUS BADELT Special

Seit seinem Score zum Blockbuster des Jahres 2003 – „Fluch der Karibik“ – ist Hans-Zimmer-Schüler Klaus Badelt nicht nur in Hollywood gefragt. Vor allem in Frankreich und im fernen Osten ist der ebenfalls wie sein Protegé Hans Zimmer aus dem Frankfurter Raum stammende Komponist begehrt.

Bevor der am 12. Juni 1967 in Frankfurt/Main geborene Klaus Badelt durch seine bombastische Musik zum ersten „Fluch der Karibik“-Abenteuer in Hollywood auf sich aufmerksam machte, brachte er seine Filmmusikkarriere zunächst in seiner deutschen Heimat in Gang. Er komponierte zunächst Musik für Werbespots und Videospiele, 1989 folgte ein Engagement für die Fernsehserie „Peter Strohm“, dann Arrangements für einige „Tatort“-Folgen, ehe Badelt 1997 ein Praktikum in Hans Zimmers Studio Media Ventures in Kalifornien antrat. Dort arbeitete er mit Zimmer an Scores wie „Pearl Harbor“, „Hannibal“, „Der Weg nach El Dorado“, „Invincible“ und „Gladiator“.
„Ich habe da wirklich Glück gehabt. Ich war in Los Angeles im Urlaub, wusste aber nicht wirklich, dass Hans Zimmer hier arbeitet und kannte bis dahin nur die Website. Hier habe ich seinen Assistenten getroffen und ihn dann interviewt und erzählt, was ich machen wollte. Daraufhin bestand dann die Chance, ein Praktikum zu machen, einfach mal unbezahlt reinzuschneien und zu schauen, wie in Hollywood gearbeitet wird. In Deutschland hört man ja sehr viel darüber - Sessions ohne Ende, alles ist super. Du hörst viele Geschichten, weißt aber gar nicht, was stimmt. Ich habe dann ein wenig Mäuschen spielen können, und die haben mich letztendlich hier behalten. Kurzzeitig bin ich noch mal zurück nach Deutschland geflogen. Danach hat mich Hans aber direkt angesprochen und mir erzählt, dass er an 'Projekt: Peacemaker' schreibt und hat mich gefragt, ob ich ihm dabei helfen könnte. Ich habe dann erstmal ein paar Tage die Küche geputzt und den Kaffee serviert. Doch dann ging es relativ schnell plötzlich zur Musik“, gab er im Interview mit Dirk Hein auf www.hanszimmer-archiv.de zu Protokoll.
Es verwundert kaum, dass Klaus Badelts frühe Scores in Eigenregie noch stark an Hans Zimmers Arbeiten erinnern. Bevor er 2003 mit „Fluch der Karibik“ den Durchbruch schaffte, überzeugten kurz zuvor bereits seine Scores zu dem Sci-Fi-Thriller „Equilibrium“, dem U-Boot-Abenteuer „K-19“, zum H.G.-Wells-Remake von „The Time Machine“, zu dem Militär-Justiz-Thriller „Basic“ und zum Agententhriller „Der Einsatz“.
Mittlerweile hat Badelt mit so illustren Regisseuren wie Wolfgang Petersen („Poseidon“), Michael Mann („Miami Vice“), Richard Donner („16 Blocks“), Roger Donaldson („Der Einsatz“) und Werner Herzog („Invincible“, „Rescue Dawn“) zusammengearbeitet. Dabei lässt er sich immer wieder von attraktiven Independent-Produktionen inspirieren, sofern sie eine wundervolle Geschichte erzählen und interessante Charaktere zu bieten haben.
Badelt sucht gern die Nähe zu den Regisseuren, mit denen er arbeitet. So verbrachte er fünf Monate in China mit Chen Kaige („Farewell My Concubine“) und richtete sich neben seinem Hauptstudio in Santa Monica ein Studio in Beijing ein, bereiste die Provinzen, um sich für „Wu Ji“ ("The Promise") von altertümlichen Liedern, Instrumenten und Tänzen inspirieren zu lassen.
„Die größte Herausforderung bestand darin, nicht in diese chinesischen Klischees zu verfallen, vor allem, was man im Westen für chinesische Musik hält. Er hätte Tan Dun oder einen anderen fantastischen Komponisten anheuern können. Aber ich wollte eine ganzweltliche Annäherung, so dass man das Gefühl für ein globales Ereignis bekommt. Deshalb habe ich diese Instrumente verwendet. Sie sind so intim und fühlen sich wie Heimat an. Ehrlich gesagt hat es wirklich geholfen, dass der Regisseur keine traditionellen chinesischen Instrumente in dem Film haben wollte“, erzählte Badelt im Interview mit Ain't It Cool.
Auch in Paris hat Badelt ein eigenes Studio. Schließlich hat er gerade in den letzten Jahren viel in Frankreich gearbeitet („Le Petit Nicolas“, „Pour Elle“, „L’Immortel“, „L'Arnacoeur“, „À bout portant“).
„Bei ‚Le Petit Nicolas‘ bestand das Ziel darin, dass die Musik Nicolas‘ Welt reflektieren sollte. Auch wenn er nur ein Kind ist, und das meine ich nicht negativ, da ich selbst zwei kleine Kinder habe, nimmt Nicolas seine Welt sehr ernsthaft wahr, wie wir Erwachsenen es tun. Die Musik, die ich geschrieben habe, spiegelt das wider. Es ist wie Musik für einen Erwachsenen-Film, nur in kleinerem Maßstab. Wir nahmen die Musik mit einem Orchester in Belgien auf, und viele Solisten spielten zum Beispiel akustische Gitarre, Mandoline, Akkordeon und Jazz-Klarinette. Es war der unkonventionellste und komplizierteste Score, an dem ich je gearbeitet habe, weil so viele individuelle Instrumente involviert waren; jedes benötigte seinen eigenen Spieler. Wir hatten auch eine Jazz-Band und ein Streich-Quartett“, beschrieb der Komponist im Interview mit www.hans-zimmer.ch.
Es langweilt ihn, sich selbst zu wiederholen. 2008 wurde er als einziger Komponist aus dem Westen eingeladen, die Musik zur Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele in Beijing zu komponieren. Und die antike Hauptstadt Xi’an hat Badelt mit einer Oper über den Herrscher Qin und seine Terrakotta-Krieger beauftragt.

Filmographie:
1995: Peter Strohm (TV-Folge: „Unter Brüdern“)
1998: Tatort (TV-Folge: „Der zweite Mann“)
1998: Der Eisbär
2000: Gladiator (zusätzliche Musik)
2000: The Road To El Dorado (zusätzliche Musik)
2000: The Tigger Movie (zusätzliche Musik)
2001: Extreme Days
2001: Unbesiegbar (mit Hans Zimmer) (Invincible)
2001: Hannibal (zusätzliche Musik)
2001: American Roadtrip
2001: Das Versprechen (mit Hans Zimmer) (The Pledge)
2002: Equilibrium
2002: K-19 – Showdown in der Tiefe
2002: Teknolust
2002: The Time Machine
2003: 100 Tage, 100 Nächte (Manfast)
2003: Basic – Hinter jeder Lüge eine Wahrheit
2003: Der Einsatz
2003: Fluch der Karibik
2003: Ein ungleiches Paar (The In-Laws)
2003: Gesetzlos – Die Geschichte des Ned Kelly (Ned Kelly)
2003: Beat The Drum (mit Ramin Djawadi)
2004: Catwoman
2005: Constantine (mit Brian Tyler)
2005: Wu Ji – Die Reiter der Winde
2005: Kill Or Be Killed
2006: 16 Blocks
2006: Miami Vice (mit John Murphy)
2006: Poseidon
2006: Rescue Dawn
2006: Ultraviolet
2007: Skid Row
2007: Die Vorahnung (Premonition)
2007: Teenage Mutant Ninja Turtles
2008: Killshot
2008: Dragon Hunters – Die Drachenjäger
2008: Die Jagd nach dem Schatz der Nibelungen (Fernsehfilm)
2008: Starship Troopers 3: Marauder
2008: Beijing Olympics Closing Ceremony
2008: Ohne Schuld (Pour Elle)
2008: The Scorpion King 2
2009: Solomon Kane
2009: Waking Madison
2009: Der kleine Nick (Le Petit Nicolas)
2010: Die Jagd nach der Heiligen Lanze (Fernsehfilm)
2010: 22 Bullets (L'immortel)
2010: The Extra Man
2010: Der Auftragslover (L'Arnacoeur)
2010: Shanghai
2010: Entre Lobos
2010: Emperor Qin (Opera)
2010: Waking Madison
2010: Happy People: A Year In The Taiga
2010: The Birthday Gift
2010: Ein Haus voller Töchter (TV-Serie)
2010: À Bout Portant
2010: Valentine
2011: Présumé Coupable
2011: Hexe Lilli: Die Reise Nach Mandolan (mit Ian Honeyman)
2011: Dylan Dog: Dead of Night
2011: MotorStorm: Apocalypse (VG) (mit Ian Honeyman)
2011: Small World
2011: Point Blank
2011: The Prodigies
2011: Checkpoint ‚C‘
2011: Jock
2011: Seven Days In Utopia

Playlist:
1 Klaus Badelt - Plane To Vegas (L'Arnacoeur) - 03:29
2 Klaus Badelt - Evidence (Equilibrium) - 02:47
3 Klaus Badelt - Nadia Held (À Bout Portant) - 02:54
4 Klaus Badelt - Underwater March (Pirates of the Caribbean) - 04:13
5 Klaus Badelt - The Poseidon (Poseidon) - 03:18
6 Klaus Badelt - Professor Alexander Hartdegen (The Time Machine) - 03:25
7 Klaus Badelt - Aftermath (The Recruit) - 04:28
8 Klaus Badelt & Ramin Djawadi - The Village (Beat The Drum) - 05:31
9 Klaus Badelt - Hope (Rescue Dawn) - 05:27
10 Klaus Badelt - Elvira's Secret (Small World) - 03:35
11 Klaus Badelt - Come Back (Wu-Ji - Reiter der Winde) - 04:21
12 Klaus Badelt - Escape (Pour Elle) - 05:47
13 Klaus Badelt - Moving Sumiko (Shanghai) - 02:53
14 Klaus Badelt - Linda & Jim (Premonition) - 03:04

  © Blogger template Brooklyn by Ourblogtemplates.com 2008

Back to TOP