Radio ZuSa

Freitag, 10. Oktober 2014

Playlist #148 vom 19.10.2014 - ZBIGNIEW PREISNER Special

Zwar hat der polnische Komponist Zbigniew Preisner seit einiger Zeit keinen neuen Soundtrack mehr produziert, aber die kürzlich vom spanischen Label Quartet Records veröffentlichten Soundtracks zu Claude Millers „Ein Geheimnis“ und Krisztina Deáks „Aglaja“ sind ein schöner Anlass, um den neben Wojciech Kilar fraglos bekanntesten Filmmusik-Komponisten aus Polen einmal ausführlicher vorzustellen.


© by Anna Wloch
Der am 20. Mai 1955 im polnischen Bielsko-Biala geborene Zbigniew Kowalski hat nach seiner Hochzeit den Namen seiner Frau angenommen und hat seitdem als Zbigniew Preisner internationale Bekanntheit erlangt. Interessanterweise studierte Preisner zwar in Krakau Geschichte und Philosophie, doch das Komponieren hat er sich autodidaktisch beigebracht, indem er Noten vom Hören von Schallplatten aufschrieb.
Seit 1985 verband ihn eine enge Freundschaft mit dem Filmemacher Krzysztof Kieślowski, für den er u.a. die Musik zu „Ohne Ende“ (1985), „Dekalog“ (1987), „Ein kurzer Film über das Töten“ und „Ein kurzer Film über die Liebe“ (beide 1988) sowie die „Drei Farben“-Trilogie (1993/94) komponierte. Nach dem Tod seines Freundes Kieślowski komponierte Preisner sein erstes filmunabhängiges Werk „Requiem for a Friend“ (1998), das Terrence Malick auch in seinem Film „The Tree Of Life“ verwendete.
International bekannt wurde Preisner, der sich vor allem auf romantische Wurzeln bezieht und in seinen Werken neben dem Piano und Streicher-Ensembles auch immer wieder ungewöhnliche Instrumente einsetzt, aber vor allem durch seine Musik zu den Filmen der polnischen Filmemacherin Agnieszka Holland („Hitlerjunge Salomon“, „Der geheime Garten“), zu Louis Malles „Verhängnis“ und Luis Mandokis „When a Man Loves a Woman“. So gewann er je einen César für seine Musik zu Kieślowskis „Drei Farben: Rot“ und zu Jean Beckers „Elisa“ (1996) sowie einen Silbernen Bären für seine Arbeit zu „The Island on Bird Street“ (1997). Preisner schrieb nicht nur die Titelmusik für die 26-teilige BBC-Dokumentation „People’s Century“ (1998), sondern war auch für die Orchesterarrangements auf David Gilmours Album „On An Island“ (2006) verantwortlich.
1999 entstand mit „10 Easy Pieces for Piano“ ein Album, das einen totalen Gegensatz zu dem Kieślowski-Requiem, aber auch zu Preisners üblichen Filmarbeiten darstellt. Während seine Werke zuvor durch ihre wunderschönen Orchestrierungen überzeugten, reduzierte Preisner seine musikalischen Mittel auf das Wesentliche.
„Ich liebe den Kontrast. Und nachdem ich Musik von solch monumentalen Ausmaßen kreiert habe, wollte ich nun etwas Simples machen. Ich mag auch das Piano. Mir schien, dass eine Form der Musik, die sowohl einfach als auch komplex sein könnte, Musik für ein einzelnes Piano ist“, wird Preisner auf seiner Website zitiert. Eingespielt wurde das Album schließlich von Leszek Mozder, mit dem der Komponist bereits an Louis Malles „Verhängnis“ und der BBC-Serie „People’s Century“ zusammengearbeitet hatte, nur wollte Preisner dem Pianisten diesmal mehr Raum zur Interpretation geben.
2007 veröffentlichte Preisner sein zweites Orchester-Werk „Silence, Night and Dreams“, das auf Texten aus dem Alten Testament basiert und für Orchester, Chor und Solisten konzipiert worden ist. Die Weltpremiere der Aufführung fand am 4. September 2007 im Herodion Theater auf der Akropolis in Athen statt. Im vergangenen Jahr veröffentlichte Preisner auf seinem eigenen Label das Album „Diaries of Hope“, das von Tagebüchern und Gedichten polnischer Kinder inspiriert wurde, die Opfer des Holocaust waren. Dabei übernahm Lisa Gerrard, die neben ihrer Karriere bei Dead Can Dance mittlerweile auch als Solokünstlerin erfolgreich ist und beispielsweise mit Hans Zimmer an den Soundtracks zu „Gladiator“ und „Die Bibel“ gearbeitet hat, den Part der führenden Singstimme.

Filmographie/Diskographie:
1981: Wettervorhersage (Regie: Antoni Krauze)
1985: Ohne Ende (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1986: Wenn Vampire lieben (Regie: Grzegorz Warchol)
1986: Przez dotyk (Regie: Magdalena Łarzarkiewicz)
1987: The Lullabye (Regie: Federo Sevella)
1987: Ucieczka (Regie: Tomasz Szadkowski)
1987: Dekalog (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1988: Der Priestermord (zusammen mit Georges Delerue) (Regie: Agnieszka Holland)
1988: Ein kurzer Film über das Töten (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1988: Ein kurzer Film über die Liebe (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1988: Kocham kino (Regie: Piotr Łazarkiewicz)
1988: Dziewczynka z hotelu Excelsior (Regie: Antoni Krauze)
1988: Sami dla siebie (Regie: Stanisław Jędryka)
1989: Das letzte Klingelzeichen (Regie: Magdalena Łarzarkiewicz)
1990: Hitlerjunge Salomon (Regie: Agnieszka Holland)
1990: Utolsó hajó (Regie: Béla Tarr)
1991: Die zwei Leben der Veronika (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1991: At Play in the Fields of the Lord (Regie: Hector Babenko)
1991: Total Control (Regie: John Irvin)
1992: Verhängnis (Regie: Louis Malle)
1992: Olivier, Olivier (Regie: Agnieszka Holland)
1992: Zwolnieni z życia (Regie: Waldemar Krzystek)
1993: Fluchtpunkt (Regie: Fernando Lopes)
1993: Drei Farben: Blau (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1993: Der geheime Garten (Regie: Agnieszka Holland)
1994: Kouarteto se 4 kiniseis (Regie: Loukia Rikaki)
1994: Im Zug der Leidenschaft (Regie: Léa Pool)
1994: Drei Farben: Weiß (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1994: When a Man Loves a Woman – Eine fast perfekte Liebe (Regie: Luis Mandoki)
1994: Drei Farben: Rot (Regie: Krzysztof Kieślowski)
1995: Élisa (Regie: Jean Becker)
1995: Eine Sommernachtsliebe (zusammen mit Rachel Portman) (Regie: Christopher Menaul)
1995: People's Century (Dokumentarfilmserie von BBC)
1995: De Aegypto (Regie: Jolanta Ptaszynska)
1995: Radetzkymarsch (Regie: Axel Corti)
1995: Preisner's Music (Compilation)
1996: Corazón iluminado
1997: Fremde Wesen (Regie: Charles Sturridge)
1997: Die Insel in der Vogelstraße (Regie: Søren Kragh-Jacobsen)
1997: Migrations (als Van den Budenmayer) (Regie: Constantin Chamski)
1998: Liv (Regie: Edoardo Ponti)
1998: Meine Liebe zu Joseph Lees (Regie: Eric Styles)
1998: Requiem For My Friend (Krzysztof Kieślowski gewidmet)
1999: 10 łatwych utworów na fortepian (Klaviersoli von Leszek Możdżer)
1999: The Last September (Regie: Deborah Warner)
2000: Aberdeen Regie: (Hans Petter Moland)
2001: Weiser (Regie: Wojciech Marczewski)
2002: Zwischen Fremden (Between Strangers) (Regie: Edoardo Ponti)
2003: Effroyables jardins (Regie: Jean Becker)
2003: It's All About Love (Regie: Thomas Vinterberg)
2003: Kolysanka (Regie: Efraim Sevela)
2003: SuperTex (Regie: Jan Schütte)
2003: Kieślowski/Preisner (Compilation)
2004: The Beautiful Country (Regie: Hans Petter Moland)
2005: Harrys döttrar (Regie: Richard Hobert)
2006: Sportsmann des Jahrhunderts (Regie: Mischa Alexander)
2007: Ein Geheimnis (Regie: Claude Miller)
2007: Silence, Night & Dreams (zusammen mit Tereza Salgueiro)
2008: Menachem & Fred (Regie: Ofra Tevet und Ronit Kertsner)
2008: Anonyma - Eine Frau in Berlin (Regie Max Färberböck)
2010: Das Begräbnis (Regie: Thomas Vinterberg, Burgtheater Wien)
2012: Aglaja (Regie: Krisztina Deák)
2013: Diaries of Hope (mit Lisa Gerrard)
Playlist: 
01. Zbigniew Preisner - Ghost Apparition (Un Secret) - 04:07
02. Zbigniew Preisner - Dekalog II - Part 2 (Dekalog) - 03:56
03. Zbigniew Preisner - Finale (At Play In The Fields Of The Lord) - 09:40
04. Zbigniew Preisner - The Last Time (Damage) - 03:01
05. Zbigniew Preisner - Fashion Show I (Rouge) - 04:46
06. Zbigniew Preisner - Main Title (The Secret Garden) - 03:33
07. Zbigniew Preisner - Joliane et Sabina (Mouvements au Desir) - 03:13
08. Zbigniew Preisner - The Triumphant Hordes (Anonyma) - 02:59
09. Zbigniew Preisner - Road (Aberdeen) - 04:15
10. Zbigniew Preisner - I Hit Her Hard (When A Man Loves A Woman) - 03:35
11. Zbigniew Preisner - Lacrimosa (Requiem For A Friend) - 03:22
12. Zbigniew Preisner - Ransacking The Memory (Weiser) - 06:11
13. Zbigniew Preisner - End Credits (Between Strangers) - 03:49
14. Zbigniew Preisner - The Beck (Fairy Tale) - 03:13
15. Zbigniew Preisner - Conversation With Father (The Beautiful Country) - 03:22
16. Zbigniew Preisner - A Tune A Day (10 Easy Pieces For Piano) - 04:30
17. Zbigniew Preisner - First Night Together (It's All About Love) - 03:45
18. Zbigniew Preisner - Epitaph (Diaries Of Hope) - 07:20
19. Zbigniew Preisner - Theme From People's Century (People's Century) - 03:22
20. Zbigniew Preisner - Silence, Night & Dreams (Silence, Night & Dreams) - 07:00
21. Zbigniew Preisner - Au Revoir (Menachem & Fred) - 03:57
22. Zbigniew Preisner - Song For The Unification Of Europe [Patrice's Version] (Bleu) - 05:13
23. Zbigniew Preisner - Dramatic Departure (Damage) - 03:19
24. Zbigniew Preisner - The Appointed (Weiser) - 07:58
25. Zbigniew Preisner - Uganda (It's All About Love) - 03:10
26. Zbigniew Preisner - Birth (Aglaja) - 07:17

Soundtrack Adventures #148 with ZBIGNIEW PREISNER @ Radio ZuSa 2014-10-19 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Playlist #147 vom 05.10.2014 - PHILLIP NOYCE Special

Seit seinem internationalen Durchbruch mit dem Psychothriller „Todesstille“ (1989) hat der australische Regisseur Phillip Noyce eine beachtliche Karriere in Hollywood hingelegt und dabei mit Stars wie Harrison Ford („Die Stunde der Patrioten“, „Das Kartell“), Sharon Stone („Sliver“), Angelina Jolie und Denzel Washington („Der Knochenjäger“) und Michael Caine („Der stille Amerikaner“) zusammengearbeitet. In den letzten Jahren ist es allerdings etwas ruhiger um Noyce geworden. Nach einigen Arbeiten fürs Fernsehen kehrt er nun mit „Hüter der Erinnerung - The Giver“ wieder auf die Kinoleinwand zurück.

Der am 29. April 1950 in Griffith in New South Wales geborene Noyce zog als Zwölfjähriger nach Sydney und begann im Alter von 18 Jahren, erste Kurzfilme zu drehen, bevor er ab 1973 an der Australian Film, Television and Radio School studierte. Bereits sein früher Dokumentarfilm „Castor and Pollux“ erhielt die Auszeichnung „Bester Australischer Kurzfilm des Jahres“. Nach seinem Spielfilmdebüt mit „Backroads“ (1977) räumte sein zweiter Film „Nachrichtenkrieg“ (1978) zahlreiche australische Filmpreise ab. Es folgten „In der Hitze des Zorns“ (1981) mit Judy Davis und „Schatten eines Pfaus“ (1987), ehe er mit dem Psychothriller „Todesstille“ die allesamt noch recht unbekannten Schauspieler Nicole Kidman, Sam Neill und Billy Zane vor der Kamera vereinte. Das beklemmende Survival- und Erotik-Drama auf hoher See machte nicht nur die Darsteller und den Regisseur bekannt. Auch Komponist Graeme Revell, der für den Score zu „Dead Calm“ auf den Titel „In Flagrante Delicto“ zurückgriff, den er mit seiner Industrial-Band SPK für deren Album „Zamia Lehmanni“ kreiert hatte, folgte wie sein Regisseur dem Ruf Hollywoods und arbeitete dort mit ihm erneut an dem Action-Abenteuer „The Saint – Der Mann ohne Namen“ (1997) zusammen.
Seinen Einstand in Hollywood feierte Noyce allerdings mit der Tom-Clancy-Verfilmung „Die Stunde der Patrioten“ (1992) mit Harrison Ford in der Hauptrolle des ehemaligen Marineinfanteristen Jack Ryan, wozu der prominente Komponist James Horner einen packenden Orchester-Score mit irischen und elektronischen Elementen beisteuerte. Der schnörkellos inszenierte Agenten-Thriller war an den Kinokassen so erfolgreich, dass Noyce nicht nur zwei Jahre später mit „Das Kartell“ ein ähnlich starkes Genre-Stück abliefern durfte, sondern zwischendurch noch den Erotik-Thriller „Sliver“ (1993) inszenierte, der mit einem Soundtrack aufwartete, der angesagte Electro-Acts wie Massive Attack, Enigma, Heaven 17, Fluke und The Young Gods vereint.
1999 produzierte Noyce mit „Der Knochenjäger“ eine weitere Romanverfilmung, diesmal den gleichnamigen Psycho-Thriller von US-Autor Jeffery Deaver mit Angelina Jolie und Denzel Washington in den Hauptrollen eines kongenialen Ermittler-Duos. Die düsteren Bilder des Serienkiller-Thrillers untermalt Komponist Craig Armstrong mit einem entsprechend atmosphärisch-eindringlichen Score. Noyce und Armstrong arbeiteten drei Jahre später auch an der Graham-Greene-Verfilmung „Der stille Amerikaner“ zusammen. Noyce zog schließlich nach Australien zurück, wo er 2002 das Aborigines-Drama „Long Walk Home“ inszenierte, zu dem Peter Gabriel („Birdy“, "The Last Temptation of Christ") eine seiner seltenen Arbeiten für den Film beisteuerte.
In den nachfolgenden Jahren wurde es ruhiger um den Regisseur, der 2006 das biographisch geprägte Polit-Drama „Catch A Fire“ realisierte und je zwei Folgen für die Fernsehserien „Brotherhood“ und „Revenge“ ablieferte. Im Jahre 2010 kehrte Noyce aber mit dem Angelina-Jolie-Actioner „Salt“ lautstark und bildgewaltig auf die große Leinwand zurück.
„Regisseur Phillip Noyce drückt gehörig aufs Tempo und serviert ein Action-Dauerfeuer-Gewitter, das in seiner hohen Konzentration mächtig Laune macht“, befindet filmstarts.de. „Old School ist derzeit schwer angesagt in Hollywood (siehe auch: ‚The Expendables‘, ‚Predators‘, ‚Das A-Team‘). Auf dieser Schiene fährt ‚Salt‘ zwar zumindest mit seiner ‚Jason Bourne‘-auf-Speed-Inszenierung überhaupt nicht, widmet sich aber einem anderen Anachronismus. Denn Regisseur Noyce dekonstruiert ganz nebenbei den Entspannungsprozess der Supermächte USA und Russland und hetzt die Kalten Krieger im Jahr 2011 wieder aufeinander los. So dicht am Atomkrieg balancierte schon lange kein groß budgetierter Blockbuster mehr.“
Nach den beiden Fernsehfilmen „Americana“ und „Mary und Martha“ hat es Noyce wieder zum Kino zurückgezogen. Mit der Verfilmung von Lois Lowrys Kinderbuch „Hüter der Erinnerung“ knüpft Noyce thematisch an die Erfolge von „Die Tribute von Panem“ und „Die Bestimmung - Divergent“ an und erzählt die Geschichte des 16-jährigen Jonas (Brenton Thwaites), der in einer von Kriegen, Hunger und Leid, aber auch von Leidenschaften befreiten Welt lebt. Als er von der Vorsitzenden des Ältestenrats (Meryl Streep) zum "Hüter der Erinnerung" ernannt wird und von seinem Amtsvorgänger (Jeff Bridges) alles Wissen und die Erinnerungen aus der Zeit vor der Gleichheit vermittelt bekommt, will er die unterdrückten Emotionen rehabilitieren. Marco Beltrami („Snowpiercer“, „The Expendables“) hat den sorgfältig ausgestatteten und thematisch ansprechenden Science-Fiction-Film mit einem sensibel orchestrierten, melodischen Score versehen und unterstreicht damit vor allem die durch Jeff Bridges ausgedrückte Sehnsucht nach Freiheit.

Filmographie: 
1977: Backroads
1978: Nachrichtenkrieg (Newsfront)
1979: Bali: Islands oft he Gods
1980: Fact and Fiction (Fernsehfilm)
1981: In der Hitze des Zorns (Heatwave)
1983: The Dismissal (TV-Miniserie)
1984: The Hitchhiker (TV-Serie, 5 Folgen)
1987: Schatten eines Pfaus (Shadow of the Peacock, auch Echoes of Paradise)
1988: Blinde Wut (Blind Fury)
1989: Todesstille (Dead Calm)
1992: Die Stunde der Patrioten (Patriot Games)
1993: Sliver
1994: Das Kartell (Clear and Present Danger)
1997: The Saint – Der Mann ohne Namen (The Saint)
1999: Der Knochenjäger (The Bone Collector)
2002: Der stille Amerikaner (The Quiet American)
2002: Long Walk Home (Rabbit-Proof Fence)
2006: Catch a Fire
2010: Salt
2011: Revenge (TV-Serie, 2 Folgen)
2012: Americana (Fernsehfilm)
2013: Mary und Martha (Fernsehfilm)
2014: Hüter der Erinnerung – The Giver (The Giver)

Playlist:
01. Marco Beltrami - Main Titles (The Giver) - 03:08
02. Graeme Revell - Storm Is Coming, Back To John (Dead Calm) - 06:20
03. James Horner - Main Title (Patriot Games) - 02:58
04. Massive Attack - Unfinished Sympathy (Sliver) - 05:12
05. Enigma - The Roundabout (Bonus Track - Sliver) - 03:23
06. James Horner - Main Title / A Clear And Present Danger (Clear And Present Danger) - 05:24
07. Clannad - Harry's Game (Patriot Games) - 02:30
08. James Horner - Truth Needs A Soldier / End Title (Clear And Present Danger) - 05:48
09. Graeme Revell - Shelley Monument (The Saint) - 02:16
10. Craig Armstrong - The City Awakes (The Bone Collector) - 02:47
11. Graeme Revell - Love Theme Finale (The Saint) - 05:27
12. Craig Armstrong - The Quiet American (The Quiet American) - 05:57
13. Peter Gabriel - Jigalong (Long Walk Home) - 04:03
14. Craig Armstrong - Do You Still Miss Him? (The Quiet American) - 05:04
15. Peter Gabriel - Running To The Rain (Long Walk Home) - 03:19
16. Craig Armstrong - New York City [orchestral version] (The Bone Collector) - 02:53
17. iZler - Requiem For Amanda (Revenge) - 04:56
18. Peter Gabriel - Gracie's Recapture (Long Walk Home) - 04:40
19. James Newton Howard - Prisoner's Exchange (Salt) - 04:10
20. James Horner - The Hit (Patriot Games) - 08:07
21. Marco Beltrami - Rosebud (The Giver) - 04:32
22. iZler - The Marriage Of Jack And Fauxmanda (Revenge) - 03:12
23. James Newton Howard - You're My Greatest Creation (Salt) - 04:14
24. Marco Beltrami - End Credits (The Giver) - 03:48
25. James Newton Howard - Orlov's Story (Salt) - 04:43
26. Graeme Revell - End Of The Killer (Dead Calm) - 04:17

Dienstag, 16. September 2014

Playlist #146 vom 21.09.2014 - NEUHEITEN 2014 (3)

Zum dritten Mal in diesem Jahr stelle ich in meiner Sendung neue Soundtracks aus den vergangenen Wochen vor, diesmal mit einer bunten Mischung aus bemerkenswerten Re-Releases (von Ennio Morricone, Georges Delerue und Angelo Badalamenti), interessanten Soundtracks zu neuen Fernsehserien („Houdini“, „The Knick“, „Bates Motel“) und neuen Kinoproduktionen mit vertrauten wie neuen Namen („Deliver Us From Evil“, „The Equalizer“, „The Expendables 3“).

Den Anfang macht der neue Thriller von Antoine Fuqua („King Arthur“, „Shooter“), der erstmals seit seinem Hollywood-Durchbruch mit „The Replacement Killers“ (1998) bei „The Equalizer“ wieder mit Harry Gregson-Williams zusammengearbeitet hat. Ähnlich wie in seinen Arbeiten zu den Filmen von Tony Scott („Déjà vu“, „The Taking of Pelham 123“) hat Gregson-Williams eine pulsierende Symbiose aus groovenden elektronischen Klängen und einfühlsamen Orchester-Arrangements kreiert, die Hauptdarsteller Denzel Washington in der Rolle als „The Equalizer“ dabei unterstützt, für Gerechtigkeit zu sorgen.
In eine ganz ähnliche Rolle schlüpft Liam Neeson („96 Hours“, „Non-Stop“) in Scott Franks „Ruhet in Frieden – A Walk Among The Tombstones“, wenn er als Privatermittler tief in die Unterwelt von New York eintauchen muss, um einer Serie von tödlichen Gewalttaten ein Ende zu bereiten. Den Score komponierte Carlos Rafael Rivera, der den bekannten Songwriter und Komponisten Randy Newman während seines Kompositionsstudiums an der Thornton School der USC kennenlernte und bislang als Gitarrist in Soundtracks wie „Crash“ und „Dragonfly“ zu hören war. Sein unheimlicher Score fasziniert vor allem durch den Einsatz der Celesta in Verbindung mit den akzentuiert auftretenden Stimmen.
Ein Name, der in Zukunft vielleicht öfter in den Credits auf der Kinoleinwand auftauchen wird, ist John Paesano, der nach seinem Kompositionsstudium in Paris in Boston seine Studien fortgesetzt und sich dabei auf das Komponieren für Film und Fernsehen konzentriert hat. In den vergangenen Jahren arbeitete er vor allem für die Fernsehserien „Die Drachenreiter von Berk“ und „Crisis“. Nun ist er gleich mit zwei Kinoproduktionen vertreten, wobei das Sportler-Drama „When The Game Stands Tall“ sehr konventionell vertont worden ist, während das Science-Fiction-Abenteuer „The Maze Runner“ schon exotischere Klänge aufweist.
Sehr produktiv waren in letzter Zeit auch die vielbeschäftigten Hollywood-Stars Marco Beltrami und Brian Tyler. Vor allem Beltramis Kompositionen zu dem Science-Fiction-Thriller „Snowpiercer“ und Phillip Noyces Science-Fiction-Drama „Hüter der Erinnerung – The Giver“ sind dabei sehr bemerkenswert ausgefallen, während Brian Tyler zu dem Tornado-Spektakel „Into The Storm“ und dem Action-Kracher „The Expendables 3“ vertraut wuchtige Orchester-Arrangements präsentiert.
Interessanter erscheinen da schon die verschiedenen Arbeiten, die in letzter Zeit fürs Fernsehen entstanden sind. So kreierte Routinier John Debney („Jobs“, „End Of Days“) zu dem Fernsehzweiteiler „Houdini“ mit Adrien Brody in der Hauptrolle des legendären Entfesselungskünstlers einen überwiegend elektronisch brodelnden und sehr rhythmischen Score, während Cliff Martinez zu „The Knick“, einer Serie über New Yorks Knickerbocker-Krankenhaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts, seinen ebenfalls elektronischen Score eher meditativ gehalten hat. Chris Bacon, der seinen Durchbruch mit dem Score zum Psycho-Thriller „Source Code“ feiern durfte, untermalte nun in „Bates Motel“ die Vorgeschichte des späteren Massenmörders Norman Bates und seiner manipulativen Mutter Norma mit einer abwechslungsreichen Mixtur aus spannungsgeladenen und düsteren Klängen. Abel Korzeniowski spielte zur Showtime-Serie „Penny Dreadful“, in der klassische Horrorfiguren wie Dorian Gray, Dr. Frankenstein und Figuren aus „Dracula“ das viktorianische London bevölkern, einen orchestralen Score ein, der die schaurigen Momente der Gothic-Serie adäquat unterstreicht.
Abgerundet wird das heutige Programm mit zwei neuen Arbeiten des Oscar-Preisträgers A.R. Rahman („Slumdog Millionaire“) zu dem Disney-Werk „Million Dollar Arm“ und Lasse Hallströms Drama „Madame Mallory und der Duft von Curry“ sowie den Re-Releases des Music Box Labels zu Angelo Badalamentis elegischem Score zu „Tough Guys Don’t Dance“, Ennio Morricones klassischer Arbeit zu dem Jean-Paul-Belmondo-Actioner „Der Profi“ und Georges Delerues La Revolution française. Bei Intrada ist zudem Delerues Score zu „Her Alibi“ aus dem Jahre 1989 neu veröffentlicht worden.
Playlist:
01. Harry Gregson-Williams - On A Mission (The Equalizer) - 03:51
02. John Paesano - Brothers For Life (When The Game Stands Tall) - 03:11
03. Eric Serra - Melt Into Matter (Lucy) - 03:32
04. Marco Beltrami - Take My Place (Snowpiercer) - 05:56
05. Christopher Young - The Truth Seeker (Deliver Us From Evil) - 04:33
06. Marco Beltrami - This Is The Beginning (Snowpiercer) - 04:00
07. A.R. Rahman - The Final Pitch (Million Dollar Arm) - 05:05
08. A.R. Rahman - New Beginnings (The Hundred-Foot Journey) - 04:40
09. Angelo Badalamenti - Main Title (Tough Guys Don't Dance) - 03:03
10. Ennio Morricone - Le vent, le cri [premier thème] (Le Professionnel) - 05:20
11. Georges Delerue - Hymne à la Liberté (La Revolution française) - 03:53
12. Georges Delerue - Déclaration des Droits de l'Homme (La Revolution française) - 04:46
13. Georges Delerue - End Credits (Her Alibi) - 05:08
14. Chris Bacon - What Really Happened (Bates Motel) - 03:59
15. Cliff Martinez - Aortic Aneurysm junior (The Knick) - 03:57
16. John Debney - Bess Goodbye/No Escape (Houdini - Volume 2) - 04:14
17. John Debney - Ringing Kremlin Bells (Houdini - Volume 1) - 03:44
18. Mark Morgan - A Ranger's Journey (Wasteland 2) - 04:23
19. Abel Korzeniowski - Allegiance (Penny Dreadful) - 03:39
20. Cliff Martinez - Goodnight Nurse Elkins (The Knick) - 03:21
21. Abel Korzeniowski - Closer Than Sisters (Penny Dreadful) - 03:14
22. Cliff Martinez - You Can't Spend Two Hours (My Life Directed By Nicolas Winfrid Refn) - 03:38
23. Brian Tyler - Too Much Faith (The Expendables 3) - 02:37
24. Brian Tyler - Providence (Into The Storm) - 03:12
25. Carlos Rafael Rivera - Aftermath/Reprise (A Walk Among The Tombstones) - 04:44
26. Bryan E. Miller - The Panopticon (America: Imagine The World Without Her) - 06:01
27. Harry Gregson-Williams - The Equalizer (The Equalizer) - 06:39

Montag, 1. September 2014

Playlist #145 vom 07.09.2014 - STEPHEN WARBECK Special

Nachdem der britische Komponist Stephen Warbeck einige Jahre für das britische Fernsehen und Kino gearbeitet hat, feierte er mit dem vielfach Oscar-prämierten Meisterwerk „Shakespeare In Love“ (1998) seinen bislang größten Erfolg, heimste er doch mit seinem Score seinen bislang einzigen Oscar ein. Seither ist er ein international gefragter Komponist, der mit seinem ausgeprägten Gespür für World-Music-Elemente sowohl für französische, spanische als auch nach wie vor britische und vermehrt amerikanische Produktionen arbeitet.

Zwar kam Stephen Warbeck bereits im Alter von vier Jahren in den Genuss von Unterricht in Klavier und Komposition, doch sein Herz schlug für die Schauspielerei, weshalb er an der University of Bristol Theaterwissenschaft und Französisch studierte. Dabei komponierte er Musik für Uni-Inszenierungen und ab 1985 auch für die Royal Shakespeare Company, für das Royal Court, für das Gate und das Nationaltheater. 1990 fing Warbeck an, für das Fernsehen zu arbeiten, vor allem für die Crime-Serie „Heißer Verdacht“. Er unterhielt die beiden Bands Kippers und Metropolitan Water Board, konzentrierte sich aber seit Mitte der 90er Jahre ganz auf die Welt der Filmmusik. Zwar ist Warbeck vor allem für romantische und klassisch geprägte Scores wie „Shakespeare in Love“ und „Charlotte Gray“ bekannt, aber sein musikalisches Spektrum reicht viel weiter.
„Natürlich ist meine Musik auf der einen Seite von klassischen Komponisten geprägt, aber genauso verwende ich die Vorteile, die mir Genres wie Rock, Jazz und andere Stile bieten. Vielleicht ist die Art von Musik, die mehr heraussticht, das, was man klassisch oder romantisch nennt, aber nur die Hälfte meiner Produktionen passt in dieses Konzept. Es ist nicht die Verwendung eines Orchesters, die sie klassisch macht.“
In diesem Zusammenhang zählt sein ethnisch angehauchter Score zum Indianer-Drama „Dreamkeeper“ (2003) zu den interessantesten Werken des Komponisten: „Zunächst reisten der Music Editor und ich nach Nordamerika und nahmen einige Sessions mit indianischen Musikern auf. Dann nahmen wir einige andere indianische Instrumente und ein Orchester auf. Am Ende hatten wir eine Mixtur aus einigen echten nordamerikanischen Indianern, die echte ethnische Instrumente spielten, und als Ergänzung dazu unsere moderne Interpretation davon, wie diese Musik aus unserer Perspektive klingen könnte. Es war ein sehr interessantes Projekt.“

Filmographie:
1991-96: Heißer Verdacht (Prime Suspect, TV-Serie)
1994: Bambino mio
1994: Sister My Sister
1995: Im Auftrag des Teufels (Devil's Advocate)
1995-97: Bramwell (TV-Serie)
1995: Nervous Energy
1996: Brothers in Trouble
1996: Der kleine Unterschied (Different for Girls)
1996: Element of Doubt
1996: Lügenspiele (Truth or Dare)
1997: Bright Hair
1997: Ihre Majestät Mrs. Brown (Mrs Brown)
1997: My Son the Fanatic
1997: The Student Prince
1998: Shakespeare in Love
1999: A Christmas Carol – Die Nacht vor Weihnachten (A Christmas Carol)
1999: Mystery Men
1999: Fanny und Elvis (Fanny and Elvis)
1999: Heart - Jeder kann sein Herz verlieren (Heart)
1999: Toy Boys (Kurzfilm)
2000: Billy Elliot – I Will Dance (Billy Elliot, auch Orchestrator)
2000: Quills – Macht der Besessenheit (Quills, auch Orchestrator)
2001: Gabriel & Me 2001: Very Annie Mary
2001: Birthday Girl – Braut auf Bestellung (Birthday Girl)
2001: Corellis Mandoline (Captain Corelli’s Mandolin)
2001: Die Liebe der Charlotte Gray (Charlotte Gray)
2002: Deseo
2002: Mystics - Gangster, Geister und ihr Meister (Mystics)
2003: Totgemacht – The Alzheimer Case (De Zaak Alzheimer)
2003: Blackball
2004: Eine italienische Hochzeit (Love’s Brother)
2004: Zwei Brüder (Two Brothers / Deux Frères)
2004: Verrat in Venedig (Secret Passage)
2004: Pour le plaisir
2004: Oyster Farmer
2005: Der Beweis – Liebe zwischen Genie und Wahnsinn (Proof)
2005: Alpha Male
2005: Mickybo and Me
2005: On a Clear Day
2005: Opa!
2005: Travaux, on sait quand ça commence
2006: Goal II – Der Traum ist real! (Goal II – Living the Dream!)
2006: Das Fest des Ziegenbocks (La fiesta del chivo)
2006: Cargo
2007: Flawless
2008: Der Andere (The Other Man)
2011: Poliezei (Polisse)
2012: Gallowwalkers
2013: Eine Hochzeit und andere Hindernisse (Des gens qui s’embrassent)
Playlist:
01. Stephen Warbeck - Pelagia's Song (Captain Corelli's Mandolin) - 04:11
02. Stephen Warbeck - Love & The Rehearsal (Shakespeare In Love) - 04:19
03. Stephen Warbeck - Princess Of Nowhere (Princess Ka'iulani) - 03:51
04. Stephen Warbeck - La Fin (Polisse) - 04:00
05. Stephen Warbeck - Brown And The Poney (Her Majesty Mrs Brown) - 03:34
06. Stephen Warbeck - The Beginning (Love's Brother) - 04:40
07. Stephen Warbeck - The Village (Charlotte Gray) - 05:27
08. Stephen Warbeck - Track 4 (Billy Elliot) - 02:09
09. Stephen Warbeck - The End: A New Manuscript (Quills) - 07:48
10. Stephen Warbeck - Wandering Ghosts (A Christmas Carol) - 02:45
11. Stephen Warbeck - Enemigos (Deseo) - 04:14
12. Stephen Warbeck - Eagle Boy (Dreamkeeper) - 03:23
13. Stephen Warbeck - The Airport (Proof) - 05:48
14. Stephen Warbeck - The Beginning (Killing Bono) - 02:31
15. Stephen Warbeck - Goodbye (Two Brothers) - 07:00
16. Stephen Warbeck- The Aftermath (Captain Corelli's Mandolin) - 06:47
17. Stephen Warbeck - The Play [Part II] (Shakespeare In Love) - 03:57
18. Stephen Warbeck - My Name Is Charlotte Gray (Charlotte Gray) - 05:01
19. Stephen Warbeck - Dream Of Madelaine (Quills) - 04:42
20. Stephen Warbeck - The End (Princess Ka'iulani) - 03:23
21. Stephen Warbeck - Line By Line (Proof) - 07:52
22. Stephen Warbeck - Tema De Amor (Deseo) - 03:55
23. Stephen Warbeck - The Search For Kumal (Two Brothers) - 05:26
24. Stephen Warbeck - Rosetta (Love's Brother) - 04:31
25. Stephen Warbeck - Queen Victoria And John Brown (Her Majesty Mrs Brown) - 08:19

Sonntag, 10. August 2014

Playlist #144 vom 24.08.2014 - SPACE NIGHT Special

So manch einer wird noch das von einem Nerv tötenden Piepton untermalten Testbild kennen, das noch vor 20 Jahren zu sehen war, wenn die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ihr Abendprogramm beendet hatten. Der Bayrische Rundfunk kam 1994 auf die Idee, statt des unansehnlichen Testbildes Aufnahmen aus dem Weltraum zu zeigen und diese mit elektronischer Musik zu untermalen. Seit dem 1. Juni 1994 präsentierte der BR zunächst Bilder, die der deutsche Satellit Astro-Spas im Weltraum gemacht hat, doch um etwas mehr Abwechslung in den nächtlichen Bilderreigen zu bringen, fragte der BR bei der NASA, der ESA und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) weiteres Material an.


© Bayrisches Fernsehen
Innerhalb der „space night – All-tag nachts“ – so der vollständige Titel der nächtlichen Sendung, die nun in das Nachtprogramm von ARD-alpha übergegangen ist, haben verschiedene Sendungen Eingang gefunden, so die vom Physiker Harald Lesch moderierte Wissenschaftssendung „Alpha-Centauri“ oder die Sendung „Alpha bis Omega“, in der Lesch mit dem Theologen Thomas Schwartz diskutiert. Dazu gibt es Bilder von Städten und Menschen am Morgen („Die Erde erwacht“), Bilder von Mondspaziergängen („Moonwalks“) oder Satellitenbilder von unterschiedlichsten Regionen („Earth Views“), Aufnahmen von Korallenriffen („Waternight“) oder mit „New Frontiers“ Dokumentationen von Reisen zu den Weltraumstationen „Mir“, „Gemini“, „Mercury“ oder „Apollo“. Was die Sendereihe „Space Night“ so außergewöhnlich machte und schließlich zum Kult avancieren ließ, war die elektronische Musik, mit der diese Bilder unterlegt wurden und die auf bislang 12 Compilation-CDs veröffentlicht worden ist.
Nachdem die „Space Night“-Bilder auch gern auf Rave-Partys im Hintergrund auf Bildschirmen gezeigt worden sind und die perfekte Kulisse für den Chill-Out boten, reagierten auch die Fernsehproduzenten auf den Hype und ließen die Soundtracks zum Nachtprogramm vom Chill-Out-DJ Alex Azary zusammenstellen, der im Frankfurter Club „XS“ federführend für die immer populärer werdende Musik-Richtung war. So finden sich – abgesehen von den aus den Rahmen springenden Compilations „Space Night Vol. 1“ mit Popmusik, „Space Night Vol. 10“ mit Jazz und „Space Night Vol. 12“ mit klassischer Musik – auf den regulären Releases prominente Electro-Acts wie Moby, Anthony Rother, Groove Armada, Tosca, Index ID, Thievery Corporation und Future Sound Of London.
Nach der letzten GEMA-Tarifreform wollte der Bayrische Rundfunk zum Jahreswechsel 2012/2013 wegen der explodierten Tantiemen das Programm nicht mehr fortsetzen, doch das Engagement der Zuschauer ließ „Space Night“ fortbestehen, allerdings unter Verwendung GEMA-freier Musik, die die Künstler auf der Webseite von SpaceNight.de hochladen können.
So wurden zum Relaunch der Serie zum Beispiel Lounge-Musik, Elektro oder Ethno aus dem Creative-Commons-Bereich für die Folge "Earth View 2" ausgewählt.
"Die Space Night hat Kultcharakter. Damit dies so bleibt, testen wir verschiedene Sound- und Musik-Varianten", erläuterte Andreas Bönte, Leiter des Bereichs Planung und Entwicklung des Bayerischen Fernsehens. "Wir haben uns sehr gefreut über die großartige Resonanz. Die neue Space Night ist zu einem Team-Projekt geworden. Im Internet hat sich eine Community gebildet, die uns unterstützt. Wir setzen weiter auf die Kreativität unserer Fans. Schickt uns Eure Ideen!"
Playlist:
01. Dagobert - Inharmonic Whispers (Space Night Vol. IV) - 03:19
02. Leftfield - Song Of Life [Underworld Remix] (Space Night Vol. II) - 04:34
03. Chin Chillaz - Konkret (Space Night Vol. VIII) - 06:00
04. Groove Armada - Lazy Moon (Space Night Vol. VIII) - 06:18
05. David Sylvian - Words With The Shaman (Space Night Vol. III) - 05:13
06. Syrinx 2600 - Passage (Space Night Vol. III) - 05:55
07. Index ID - Planisphäre (Space Night Vol. VI) - 05:01
08. Wondabraa - Starfish (Space Night Vol. VI) - 07:19
09. Azure Taint - Glasrauch (Space Night Vol. VI) - 05:06
10. Sofa Surfers - Sofa Rockers [Richard Dorfmeister Rmx] (Space Night Vol. V) - 04:34
11. William Orbit - Millennium (Space Night Vol. V) - 06:09
12. Nightmares On Wax - Les Nuits (Space Night Vol. V) - 05:20
13. The Herbalizer - Moon Sequence (Space Night Perry Rhodan) - 06:16
14. Nihilist - Aurorix (Space Night Perry Rhodan) - 05:39
15. Sounds From The Ground - Drugstore (Space Night Perry Rhodan) - 06:46
16. Skylash - Dream De Menthe (Space Night Perry Rhodan) - 07:24
17. Waldeck - Dub Ploitation [First Impression Dub] (Space Night Vol. IX) - 06:07
18. Chris Coco - Only Dub (Space Night Vol. IX) - 04:13
19. Chris Zippel - Surface [Genuine Remix] (Space Night Vol. IX) - 05:53
20. Moby - Summer (Space Night Perry Rhodan) - 03:21
21. Audiodrop - Lonesoft (Space Night Perry Rhodan) - 10:07

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