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Montag, 18. April 2022

Playlist #343 vom 24.04.2022 - Neuheiten 2022 (3)

Mit der dritten Neuheiten-Sendung in diesem Jahr präsentiere ich wieder einen „Kessel Buntes“, von James Newton Howards dritter Arbeit innerhalb des „Fantastic Beasts“-Universums, neuen Soundtracks von Altmeistern wie Thomas Newman, Gabriel Yared, George Fenton, Mychael Danna, Harry Gregson-Williams, Cyril Morin und Philippe Rombi über aufstrebende Talente wie Kris Bowers, Nick Urata, Pinar Toprak und Matthew Margeson bis zu neuen nicht-filmmusikalischen Alben von Jóhann Jóhannsson und Marcel Barsotti
Die beiden Brüder Harry Gregson-Williams und Rupert Gregson-Williams haben nach ihrer gemeinsamen Arbeit an der von George Clooney produzierten und inszenierten Serie „Catch-22“ mit „The Gilded Age“ bereits ihr nächstes Serien-Projekt am Start. Die Story der jungen Marian Brook, die 1882 nach dem Tod ihres Vaters von Pennsylvania nach New York zieht, um bei ihren wohlhabenden Tanten zu leben, hat die beiden Komponisten zu einem Score inspiriert, der zwar von einem Kammer-Orchester und Instrumenten geprägt wird, die für das 19. Jahrhundert passend wirken, aber auch einige ungewöhnliche Instrumente wie Dulcimer, Kantele und Ukulele aufweist. 
„Die multidimensionalen Charaktere führen sich selbst dazu, mit unterschiedlichem melodischem Material vertont zu werden, das wir in den frühen Episoden angelegt haben und in dem Zuge entwickelt, wie sich ihre einzelnen Geschichten entfalten.“ 
Seit dem preisgekrönten Drama „Samsara“ (2001) verbindet den indischen Filmemacher Pan Nalin und den Komponisten Cyril Morin eine enge Beziehung, die über Filme wie „Ayurveda: Art of Being“, „Valley of Flowers“ und „7 Göttinnen“ bis zu dem neuen Film „Das Licht, aus dem die Träume sind“ („Last Film Show“) führt. 
Der Film handelt von einem neunjährigen Jungen, der nach seinem ersten Kinobesuch mit seinem Vater alle Hebel in Bewegung setzt, um seine eigenen 35mm-Träume zu verwirklichen. „Nalin wollte, dass die Musik aus realen Klängen des Films entsteht und später zu einer Melodie wird. Wir benutzten viele synthetische Sounds, um sie mit den Sounds zu verbinden, die von den Zügen, der Fabrik und dem Projektor stammen“, erklärt der Komponist die Arbeit an „Last Film Show“
„Die Inspiration für die Melodie für Samay kam von den Zug-Klängen, um die später die Faszination zu erreichen, die Samay für Licht und Filme entwickelt. Abgesehen von den Sounds, die aus dem Film stammen, verwendete ich, wenn eine Melodie aus ihnen entsteht, ein Piano, Flöten und auch eine Marimba, eine Gitarre, ein Saxophon, die nichts mit der örtlichen Musik zu tun haben. Wenn Samay allein ist, benutzte ich eine Art Dobro-Gitarre, die vom amerikanischen Blues inspiriert wurde. Ich verwendete sie auch als Soundeffekt. Die Präsenz von Synthesizern und Sequencern ist größer als gewöhnlich, um den 1970er Sound und Andrei Tarkovskys Auswahl wiederzugeben. Ich benutzte auch Percussions auf die gleiche Weise wie bei ,Samsara‘, um eine Suche, eine Bewegung auszudrücken. Die Bansuri-Flöte ist mit der Einsamkeit vor allem von Baa, Samays Mutter, verknüpft. Der Film ist eine echte Hommage an die Zeit, die uns so sehr beeinflusst hat. Diese Filme, die mit echtem Film und Filmrollen gemacht worden sind, sind der Grund, warum ich heute immer noch an Filmen arbeite.“ 
In dem Drama „Rose“ finden die beiden Schwestern Inger und Ellen heraus, wie eine Busreise nach Paris ihre Beziehung zueinander auf die Probe stellt. Der norwegische Komponist Henrik Skram schuf dazu einen sehr zurückhaltenden, zarten Score mit feinen Piano-Klängen, Streichern und elektronischen Soundscapes. 
„Die Musik für ,Rose‘ zu komponieren war ein echter Balance-Akt. Ich versuchte, die Stimmungen und Emotionen nicht zu übertreiben und gleichzeitig eine musikalische Umgebung zu schaffen, die die fragile Persönlichkeit der Hauptfigur Inger darstellen könnte. Sie umfängt sowohl den romantischen Walzer als auch die nervenaufreibenden Underscores.“ 
Der 15-fach Oscar-nominierte Komponist Thomas Newman hat mit dem britischen Filmemacher John Madden („Shakespeare in Love“, „Der Beweis“) bereits bei den beiden „Best Exotic Marigold Hotel“-Filmen und dem Thriller-Drama „Eine offene Rechnung“ zusammengearbeitet. Nun inszenierte Madden mit „Die Täuschung“ einen mit Colin Firth und Matthew Macfadyen hochkarätig besetztes Kriegs-Drama, in dem die Alliierten 1943 mit aller Macht versuchen, die Deutschen durch ein gewagtes Täuschungsmanöver glauben zu lassen, dass die Truppen nicht auf Sizilien, sondern in Griechenland landen. „John Madden ist der perfekte Mitarbeiter: sehr schlau, voller Humor und ein versierter Zuhörer. Er hat immer ein Ohr für das Drama, das andere für die Feinheiten von Farbe und Harmonie – und er ist auch ein ausgezeichneter Koch!“, meint Newman, der seinen meist zurückhaltend arrangierten Orchesterscore während der Hochphase der Covid-Pandemie geschrieben und aufgenommen hatte. 
Der neunfach Oscar-nominierte James Newton Howard legt nach „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ und „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ mit dem Score zu „Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse“ den nächsten Soundtrack zu dem „Harry Potter“-Spin-Off vor. Diesmal versucht Hogwarts-Lehrer Albus Dumbledore (Jude Law), die Versuche des Schwarzmagiers Gellert Grindelwald (Mads Mikkelsen) zu unterbinden, die Macht in der Zaubererwelt an sich zu reißen, wofür er den Magizoologen Newt Scamander (Eddie Redmayne) und dessen Freunde, zu denen auch der Muggel Jacob (Dan Fogler) gehört, einmal mehr um Hilfe bittet. „Für die ,Phantastische Tierwesen‘-Filme die Musik zu komponieren ist ein musikalisch erfüllendes und herausforderndes Abenteuer gewesen“, bemerkt Howard. „Was kann sich ein Filmkomponist mehr wünschen als eine Leinwand, die so reich und aufregend ist wie ,Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse‘. Es ist ein Vergnügen, wieder mit Regisseur David Yates zusammenzuarbeiten, der eine komplizierte und kraftvolle cinematische Erfahrung kreiert hat, die die Fans lieben werden.“ 
Mit „Drone Mass“ liegt von dem 2018 verstorbenen isländischen Komponisten Jóhann Jóhannsson ein nie zuvor aufgenommenes „zeitgenössisches Oratorium“ vor, das er für das American Contemporary Music Ensemble (ACME) geschrieben hatte und mit dem er fast zehn Jahre lang Konzerte spielte und Aufnahmen machte. ACME haben nun zusammen mit dem Grammy-prämierten Vokalensemble Theatre of Voices unter Leitung des gleichfalls mehrfach Grammy-prämierten Paul Hillier dieses atmosphärisch dichte, meditative Opus aufgenommen, das Streicher, Gesang und elektronische Klänge mit der titelgebenden Drone miteinander vereint. Der Komponist bezeichnete es als „ein Destillat vieler Einflüsse und Obsessionen“, wobei die Vibration des Instruments mal die Musik nur untermalt, dann wieder völlig übertönt. Eine Quelle für das Vokal-Werk, das Jóhannsson schon immer schreiben wollte, fand er schließlich im koptischen Ägypter-Evangelium, das in den 1945 entdeckten Schriften von Nag Hammadi überliefert ist. Neben weiteren Texten verwendete der Komponist einen Hymnus, der aus einer „scheinbar bedeutungslosen Reihe von Vokalen“ besteht. Sowohl die enigmatische Natur dieser gnostischen Schriften als auch die schiere Schönheit der vokalisierten Schrift geben dem Werk eine spirituelle Qualität.
In der Netflix-Dokumentation „Return to Space“ gehen die beiden Oscar-prämierten Filmemacher Elizabeth Chai Vasarhelyi und Jimmy Chin („Free Solo“, „The Rescue“) dem Werdegang von SpaceX und Elon Musks zwei Jahrzehnte andauernde Ambitionen nach, Amerikas Weltraumfahrten wieder in Schwung zu bringen, nachdem das Space Shuttle im Jahr 2011 aufgegeben worden ist. Für den kanadischen Komponisten Mychael Danna bedeutete „Return to Space“ eine Rückkehr zu seinen Wurzeln, da eine seiner ersten Komponisten-Jobs darin bestand, Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre in Torontos McLaughlin Planetarium Musik zu den Sternen-Shows und Weltraum-Dokumentationen zu schreiben. Es war aber auch genau das Projekt, das ihn endlich mit seinem Freund Harry Gregson-Williams zusammenbrachte. 
„Wir benutzten analoge und digitale Synthis, alte Tape-Maschinen und FX-Boxen, die wir mit fetten orchestralen Farben zusammenbrachten, um den gewagten Stil von Elon Musks mutigen Missionen zu portraitieren“, erklärt Danna, der sonst vor allem so mit seinem Bruder Jeff Danna zusammenarbeitet, wie es Harry Gregson-Williams mit seinem Bruder Rupert gewohnt gewesen ist. „,Return to Space‘ bot mir die einzigartige Gelegenheit, nicht nur mit meinem langjährigen Freund Mychael Danna zusammenzuarbeiten, sondern auch mit Jimmy und Chai, zwei der angesehensten Dokumentarfilmer der Branche. Der Umfang der Musik, der für ihren Film benötigt wurde, stellte uns vor eine große Herausforderung, in die wir uns intensiv stürzten“, ergänzt Gregson-Williams
„Unser Ziel war es, eine Partitur mit der klanglichen und emotionalen Bandbreite zu schaffen, die die gewagte und dynamische Natur von Musks Weltraumprogramm, seinen unerschütterlichen Glauben an seine Nützlichkeit und das außerordentlich entschlossene und engagierte Team, das er um sich versammelte, widerspiegeln würde.“
Mychael Dannas Bruder Jeff wiederum vertonte die von HBO produzierte Serie „Julia“, die dem Leben von Julia Child und ihrer langlebigen TV-Koch-Show „The French Chef“ nachgeht. Danna wollte dazu eine Melodie schaffen, die während der ganzen Serie zu hören ist. 
„Es ist eine Melodie“, erklärt der Komponist, „die sich manchmal beeilt, manchmal steif stolziert, manchmal mit emotionaler Resonanz wirkt. Ich wählte einen Sound, der etwas ,vinatge‘ war – es ist schließlich 1962 – und in der Lage, bequem neben der Musikauswahl aus dieser Zeit zu bestehen – aber hoffentlich auch eine zeitlose Melodie darstellt, die jedes Mal, wenn wir sie hören, als Julias Positivität mitschwingt.“ 
2019 legte der renommierte Filmkomponist Marcel Barsotti („Die Päpstin“, „Deutschland. Ein Sommermärchen“) mit „Transpicuous“ sein erstes elektronisches Soloalbum vor. Im Gegensatz zu diesem eher rhythmisch geprägten und düsteren Album wirkt sein neues Album „Earth“ nachdenklicher und sphärischer. Für den in der Schweiz geborenen und in Süddeutschland lebenden Komponisten stellt „Earth“ eine Zeitreise von Erde zu Erde dar, bei der deutlich wird, dass die Schönheit des Planeten nicht ewig währt. „Nun, die Lage ist offensichtlich: die Erde ist endlich, dennoch haben wir noch die Chance, etwas zu bewegen“, meint Barsotti im Interview. „Ich fand das Thema interessant: Überlebt die Erde, die Menschheit? Oder werden wir uns einen neuen Planeten suchen müssen - wie im Titel ,The New Human‘?“ 
Die spanische Komponistin Paula Olaz vertonte mit „Beyond the Summit“ ein Bergsteigerdrama, in dem eine Bergsteigerin einem männlichen Kollegen helfen will, bei seinem Versuch, den Annapurna zu besteigen, verletzt wird. 
„Ich habe Musik für ein Saxophonquartett, ein Streichorchester und Klavier komponiert, gemischt mit Atmosphären und Instrumenten, die speziell auf die Klangfülle der wilden Natur dieses Films abgestimmt sind. Dieser Soundtrack versucht, die individuelle und sich entwickelnde Beziehung zwischen den beiden Charakteren in diesem Film widerzuspiegeln: Mateo und Ione. Es dreht sich um mehrere Hauptthemen, die sich im Laufe des Films ändern und sich an den psychologischen und emotionalen Zustand der Charaktere anpassen. Es ist eine Musik, die sich in den Klang einer unwirtlichen und doch schönen Natur einfügt. Wir werden Hinweise auf die Einsamkeit und die Größe des Menschen in seinen zerbrechlichsten Momenten finden. Der sonore Umgang mit den Saxophonen führt uns weg von der ,akademischen‘ Konzeption dieses Instruments und führt uns zu reichen und vielfältigen Klangfarben.“ 
In Phil Hardings Drama „The Reunion“ wird die Geschichte des früheren Schauspielers Ricky Reilly erzählt, der sich in Manhattans Union Square Park auf einer spirituellen Reise mit seinem buddhistischen Mentor Danny befindet. Auf dem Höhepunkt seiner neugewonnenen Spiritualität trifft er allerdings mit Travis die Nemesis seiner Kindheit, denn dieser brachte ihn nach einem Kampf um ein Mädchen ins Krankenhaus. 
,The Reunion‘ ist ein Liebesbrief an New York, während das Trauma und die Auswirkungen von Mobbing erforscht werden. Ich beschloss, das Gefühl, die Energie und die Stimmung der verschiedenen Charaktere, die Themen gegensätzlicher Kräfte und Wiedergeburt sowie die Stadt New York selbst zu nutzen, um die Themen und die Partitur zu formen“, erläutert der argentinisch-amerikanische Komponist Nicolas Repetto die Arbeit an dem Score. 
„Rickys Misserfolgs-Thema beginnt mit einem dissonanten Klaviermotiv, das sein Scheitern als Schauspieler und den Verlust seiner Schauspielkarriere darstellt; Rickys neu entdeckte Spiritualität, die von Danny, seinem spirituellen Mentor, stammt, wird durch ein ruhiges Flötensolo, tibetische Kehlkopfsänger, ein ruhiges Orchester- und Chor-Setting, Gesang und Drum Circle Percussion repräsentiert; Andys Einfluss auf Ricky ist robuster und durch starke Orchesterthemen mit einem vollen Orchester spürbar; Natalies Theme (oder das ,Romance Theme‘) ist zuerst auf dem Klavier zu hören, dehnt sich dann zu einer größeren Orchesterfassung aus und verwandelt sich mit der Verwendung von Synths, verstimmten Klavieren und Stimmen erneut in einen intimeren Indie-Vibe. Schließlich recherchierte und fand ich Feldaufnahmen von heulenden Wölfen und manipulierte die Töne, um ein besonderes unheimliches Gefühl zu erzeugen, kombiniert mit Synthie- und Orchesterelementen, um Travis und das Trauma, das er Ricky auferlegt hat, darzustellen. 
Mit „Raum“ legen Thorsten Quaeschning, Hoshiko Yamane und Paul Frick ihr zweites Album als Tangerine Dream nach dem Tod von TD-Gründer Edgar Froese vor. Bei der Komposition und Produktion des Album hatte das Trio vollen Zugang zu Froeses Cubase-Arrangements und dem Otari Tape-Archiv mit Aufnahmen von 1977 bis 2013 und schuf ein Album, das raum- und zeitgreifende Melodien mit dem Charme warmer Synthesizer und modern arrangierten Soundscapes vereint. “ 

Playlist:

1. Harry Gregson-Williams & Rupert Gregson-Williams - Hostage to Ridicule (The Gilded Age) - 03:56 
2. Cyril Morin - Green Meditation (Last Film Show) - 04:14 
3. David Buckley & Luke Richards - Cassie's Farewell (Stay Close) - 02:01 
4. Rob Simonsen - The Adam Project (The Adam Project) - 04:56 
5. Henrik Skram - The Visit (Rose) - 03:14 
6. Paula Olaz - Farewell (Beyond the Summit) - 03:10 
7. Ruben De Gheselle - Father and Son (A Cops and Robbers Story) - 04:52 
8. Kris Bowers - It Has Been Said (Bridgerton - Season 2) - 02:32 
9. George Fenton - Dorothy Remembers (The Duke) - 03:25 
10. Philippe Rombi - Le temps des punitions (Le temps des secrets) - 03:30 
11. Mychael Danna & Harry Gregson-Williams - Sunrises and Sunsets (Return to Space) 04:16 
12. Nico Muhly - A Communist (Pachinko - Season 1) - 02:25 
13. Jeff Danna - Room Service (Julia) - 02:56 
14. Gabriel Yared - Dream (Broken Keys - Le Dernier Piano) - 03:25 
15. Matthew Margeson - It's Streaming (Pam & Tommy) - 03:32 
16. Kris Bowers - Alma's Solution (DMZ) - 06:04 
17. Marcel Barsotti - 4th Dimension (Earth) - 03:12 
18. Steve Moore - The Guest Returns (The Guest 2) - 04:36 
19. Aska Matsumiya - Yang & Mika (After Yang) - 02:54 
20. Mark Isham - Arman and Isabel (The Cleaning Lady - Season 1) - 03:55 
21. Pinar Toprak - The Tomb (The Lost City) - 03:37 
22. Alex Belcher - Salim Moshin [Pts. 1 & 3] (The Contractor) - 03:43 
23. Thomas Newman - Personal and Most Secret (Operation Mincemeat) - 03:07
24. James Newton Howard - The Ceremony (Fantastic Beasts: The Secrets of Dumbledore) - 05:02 
25. Nick Urata - Recollection (Measure of Revenge) - 02:59 
26. Jóhann Jóhannsson - Moral Vacuums (Drone Mass) - 05:06 
27. Simon Franglen - The Fire Is Out (Notre-Dame brûle) - 04:10 
28. Nicolas Repetto - Garden of Eden (The Reunion) - 03:20
29. Alexandre Desplat - The Next Morning (The Outfit) - 04:09 
30. Laurent Perez Del Mar - La Madeleine (La Brigade) - 04:30
31. Tangerine Dream -You're Always On Time (Raum) - 08:07

Freitag, 1. April 2022

Playlist #342 vom 10.04.2022 - 94. ACADEMY AWARDS Special

Die 94. Verleihung der Oscars stand unter einem besonderen Stern, denn gleich in acht Kategorien – darunter auch die Filmmusik (außerdem der Dokumentar-Kurzfilm, der Schnitt, Make-up/Frisuren, Szenenbild, animierter Kurzfilm, Kurzfilm und Ton) wurden die Preisträger nicht mehr live, sondern bereits vorher verkündet. Überschattet wurde am 27. März 2022 im Dolby Theatre in Los Angeles übertragene Veranstaltung von einem Faustschlag, den Will Smith seinem Kollegen Chris Rock auf der Bühne verpasste, nachdem dieser sich über Will Smith‘ Frau Jada Pinkett Smith lustig gemacht hatte. Erfreulich war, dass gleich drei Frauen in sonst von Männern dominierten Sparten mit einem Academy Award ausgezeichnet wurden, allen voran Jane Campion als überhaupt erst dritte Frau für den Regie-Preis. Ihr mit 12 Nominierungen bedachter Neo-Western „The Power of the Dog“ war aussichtsreichster Oscar-Kandidat, außer dem Regie-Oscar ging das Drama allerdings leer aus. Ein Novum bedeutete die Auszeichnung von „CODA“ als Bester Film, denn die Produktion von Apple+ ist der erste Film eines Streaming-Anbieters, der den begehrten Preis erhalten konnte. 
In „CODA“ - Abkürzung für „Child of Deaf Adults“ – ist die siebzehnjährige Ruby (Emilia Jones) vor allem als Dolmetscher mit ihre gehörlosen Eltern Jackie (Marlee Matlin) und Frank (Troy Kotsur) eingespannt, dazu arbeitet sie vor der Schule noch mit ihrem Vater und ihrem älteren Bruder Leo auf dem angeschlagenen Fischerboot der Familie. Als sie jedoch dem Chor ihrer Highschool beitritt und ihr Gesangs-Talent entdeckt, will sie sich an einer renommierten Musikschule bewerben, was sie in ein Dilemma zwischen dem Pflichtgefühl ihrer Familie gegenüber und der Verwirklichung ihrer eigenen Träume bringt. „CODA“ konnte nicht nur einen Oscar für den Besten Film, sondern auch für das Beste adaptierte Drehbuch, das Regisseurin Siân Heder schrieb, und den Besten Nebendarsteller (Troy Kotsur) einheimsen. Das sind mehr Oscars, als der große Oscar-Favorit „The Power of the Dog“ holen konnte. 
Das Netflix-Drama von Jane Campion, die bereits 1994 für ihr Drama „Das Piano“ mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, handelt von zwei Brüdern, die 1925 gemeinsam eine große Ranch in Montana besitzen, aber ganz unterschiedliche Vorstellungen von ihrem Leben haben. Während Phil (Benedict Cumberbatch) mit starker Hand die Farm bewirtschaftet, ist George (Jesse Plemons) eher von teuren Autos und schicker Kleidung fasziniert. Als er die Witwe Rose (Kirsten Dunst) heiratet, hofft er, der Kontrolle seines Bruders zu entkommen, doch das Verhältnis zwischen ihnen wird eher angespannter, als George seine Frau und ihren Sohn Peter mit ins Haus bringt. 
Großer Gewinner der diesjährigen Oscar-Veranstaltung war stattdessen „Dune“, Dennis Villeneuves spektakuläre Neuverfilmung von Frank Herberts Klassiker der Science-Fiction-Literatur, der bereits 1984 von David Lynch verfilmt worden war. Von zehn Nominierungen konnte „Dune“ immerhin sechs Oscars gewinnen. Vor allem in den filmtechnischen Kategorien wie visuelle Effekte, Schnitt, Ton, Szenenbild und Kamera räumte „Dune“ ab. 
Dazu erhielt Hans Zimmer seinen zweiten Oscar für die Beste Filmmusik, nachdem er 1995 für „König der Löwen“ seinen ersten Oscar in Empfang nehmen durfte. Zuvor erhielt er 1989 eine Nominierung für seine Musik zu „Rain Man“ und über die Jahre neun weitere Nominierungen, u.a. für „The Thin Red Line“, „Gladiator“, „Sherlock Holmes“, „Inception“, „Interstellar“ und „Dunkirk“
Mit jeweils sieben Nominierungen gingen auch Kenneth Branaghs Drama „Belfast“ und Steven Spielbergs Neu-Verfilmung der „West Side Story“ ins Oscar-Rennen, doch konnten sich beide Filme nur über jeweils eine Trophäe freuen - Kenneth Branagh für das Beste Drehbuch einerseits und Ariana DeBose als Beste Nebendarstellerin andererseits. 
In dem mit sechs Nominierungen bedachten Biopic „King Richard“ spielt Will Smith den Vater der beiden Tennis-Spielerinnen Serena und Venus Williams so überzeugend, dass er den Oscar als Bester Hauptdarsteller erhielt. Bei seiner Dankesrede entschuldigte er sich bei der Academy für seinen Ausrutscher Chris Rock gegenüber, nicht aber bei dem Moderator selbst. 
Sowohl Adam McKays schwarze Komödie „Don’t Look Up“ als auch Guillermo del Toros Remake des Noir-Klassikers „Nightmare Alley“ konnten dagegen bei jeweils vier Nominierungen keinen Oscar gewinnen, dafür wurde der ebenfalls mit vier Nominierungen bedachte japanische Film „Drive My Car“ mit dem Oscar für den Besten internationalen Film ausgezeichnet. 
 
Bester Film 
„Coda“ 
• „Belfast“ 
• „Don’t Look Up“ 
• „Drive My Car“ 
• „Dune“ 
• „King Richard“ 
• „Licorice Pizza“ 
• „Nightmare Alley“ 
• „The Power of the Dog“ 
• „West Side Story“ 
 
Beste Regie 
Jane Campion – „The Power of the Dog“ 
• Paul Thomas Anderson – „Licorice Pizza“ 
• Kenneth Branagh – „Belfast“ 
• Ryūsuke Hamaguchi – „Drive My Car“ 
• Steven Spielberg – „West Side Story“ 
 
Bester Hauptdarsteller 
Will Smith – „King Richard“ 
• Javier Bardem – „Being the Ricardos“ 
• Benedict Cumberbatch – „The Power of the Dog“ 
• Andrew Garfield – „Tick,Tick…Boom!“ 
• Denzel Washington – „Macbeth“ (The Tragedy of Macbeth) 
 
Beste Hauptdarstellerin 
Jessica Chastain – „The Eyes of Tammy Faye“ 
• Olivia Colman – „Frau im Dunkeln“ (The Lost Daughter) 
• Penélope Cruz – „Parallele Mütter“ (Madres paralelas) 
• Nicole Kidman – „Being the Ricardos“ 
• Kristen Stewart – „Spencer“ 
 
Bester Nebendarsteller 
Troy Kotsur – „Coda“ 
• Ciarán Hinds – „Belfast“ 
• Jesse Plemons – „The Power of the Dog“ 
• J. K. Simmons – „Being the Ricardos“ 
• Kodi Smit-McPhee – „The Power of the Dog“ 
 
Beste Nebendarstellerin
Ariana DeBose – „West Side Story“ 
• Jessie Buckley – „Frau im Dunkeln“ (The Lost Daughter) 
• Judi Dench – „Belfast“ 
• Kirsten Dunst – „The Power of the Dog“ 
• Aunjanue Ellis – „King Richard“ 
 
Bestes adaptiertes Drehbuch 
Siân Heder – „Coda“ 
• Jane Campion – „The Power of the Dog“ 
• Ryūsuke Hamaguchi und Takamasa Ōe – „Drive My Car“ 
• Maggie Gyllenhaal – „Frau im Dunkeln“ (The Lost Daughter) 
• Eric Roth, Jon Spaihts und Denis Villeneuve – „Dune“ 
 
Bestes Originaldrehbuch 
Kenneth Branagh – „Belfast“ 
• Paul Thomas Anderson – „Licorice Pizza“ 
• Zach Baylin – „King Richard“ 
• Adam McKay und David Sirota – „Don’t Look Up“ 
• Joachim Trier und Eskil Vogt – „Der schlimmste Mensch der Welt“ (Verdens verste menneske) 
 
Beste Kamera 
Greig Fraser – „Dune“ 
• Bruno Delbonnel – „Macbeth“ (The Tragedy of Macbeth) 
• Janusz Kamiński – „West Side Story“ 
• Dan Laustsen – „Nightmare Alley“ 
• Ari Wegner – „The Power of the Dog“ 
 
Bestes Szenenbild 
„Dune“ 
• „West Side Story“ 
• „Macbeth“ (The Tragedy of Macbeth) 
• „Nightmare Alley“ 
• „The Power of the Dog“ 
 
Bestes Kostümdesign 
„Cruella“ 
• „Cyrano“ 
• „Dune“ 
• „Nightmare Alley“ 
• „West Side Story“ 
 
Beste Filmmusik 
Hans Zimmer – „Dune“ 
• Nicholas Britell – „Don’t Look Up“ 
• Germaine Franco – „Encanto“ 
• Jonny Greenwood – „The Power of the Dog“ 
• Alberto Iglesias – „Parallele Mütter“ (Madres paralelas) 
 
Bester Filmsong 
„No Time to Die“ aus „Keine Zeit zu sterben“ (No Time to Die) – Musik und Text: Billie Eilish und Finneas O’Connell 
• „Be Alive“ aus „King Richard“ – Musik und Text: Dixson und Beyoncé 
• „Dos Oruguitas“ aus „Encanto“ – Musik und Text: Lin-Manuel Miranda 
• „Down to Joy“ aus „Belfast“ – Musik und Text: Van Morrison 
• „Somehow You Do“ aus „Four Good Days“ – Musik und Text: Diane Warren 
 
Bestes Make-up und beste Frisuren 
The Eyes of Tammy Faye 
• Der Prinz aus Zamunda 2 (Coming 2 America) 
• Cruella 
• Dune 
• House of Gucci 
 
Bester Schnitt 
Dune 
• Don’t Look Up 
• Tick, Tick…Boom! 
• King Richard 
• The Power of the Dog 
 
Bester Ton 
Dune 
• Belfast 
• West Side Story 
• The Power of the Dog 
• Keine Zeit zu sterben (No Time to Die) 
 
Beste visuelle Effekte 
Dune 
• Keine Zeit zu sterben (No Time to Die) 
• Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings 
• Spider-Man: No Way Home 
• Free Guy 
 
Bester Animationsfilm 
Encanto 
• Flee 
• Luca 
• Die Mitchells gegen die Maschinen (The Mitchells vs. the Machines) 
• Raya und der letzte Drache (Raya and the Last Dragon) 
 
Bester animierter Kurzfilm 
The Windshield Wiper 
• Affairs of the Art 
• Bestia 
• Boxballet 
• Rote Robin (Robin Robin) 
 
Bester Kurzfilm 
The Long Goodbye 
• Ala Kachuu – Take and Run 
• On My Mind 
• Please Hold 
• Sukienka 
 
Bester Dokumentarfilm 
Summer of Soul (…Or, When the Revolution Could Not Be Televised) 
• Ascension 
• Attica 
• Flee 
• Writing with Fire 
 
Bester Dokumentar-Kurzfilm 
The Queen of Basketball 
• Als wir Tyrannen waren (When We Were Bullies) 
• Hörbar (Audible) 
• Nach Hause (Lead Me Home) 
 • Drei Lieder für Benazir (Three Songs for Benazir) 
 
Bester internationaler Film 
Drive My Car (ドライブ・マイ・カー, Doraibu mai kā), Japan – Regie: Ryūsuke Hamaguchi 
• Flee, Dänemark – Regie: Jonas Poher Rasmussen 
• The Hand of God (È stata la mano di Dio), Italien – Regie: Paolo Sorrentino 
• Lunana – Das Glück liegt im Himalaya (লুনানা), Bhutan – Regie: Pawo Choyning Dorji 
• Der schlimmste Mensch der Welt (Verdens verste menneske), Norwegen – Regie: Joachim Trier 

Playlist: 

1. Marius De Vries - Wait Wait Stop Stop (CODA) - 03:37 
2. Jonny Greenwood - So Soft (The Power of the Dog) - 03:04 
3. Jonny Greenwood - Licorice Pizza (Licorice Pizza) - 03:08 
4. Jonny Greenwood - Spencer (Spencer) - 01:44 
5. Van Morrison - Caledonia Swing (Belfast) - 02:53 
6. Eiko Ishibashi - We'll live through the long, long days, and through the long nights (Drive My Car) - 05:02 
7. Nicholas Britell - Main Title Suite (Don't Look Up) - 04:09 
8. Nicholas Britell - I'm Cruella (Cruella) - 04:22 
9. Kris Bowers - Family (King Richard) - 03:10 
10. Nathan Johnson - Grindle's Ghost (Nightmare Alley) - 07:14 
11. Hans Zimmer - Visions of Chani (Dune) - 04:28 
12. Alberto Iglesias - En procesión / La fosa (Madres Paralelas) - 10:10 
13. Germaine Franco - The Dysfunctional Tango (Encanto) - 02:43 
14. Theodore Shapiro - Eyes in the Mirror (The Eyes of Tammy Faye) - 03:09 
15. Dickon Hinchliffe - Let Me Tell You All About It (The Lost Daughter) - 05:01 
16. Daniel Pemberton - The End of a Dream (Being the Ricardos) - 05:07 
17. Carter Burwell - Birnam Wood (The Tragedy of Macbeth) - 02:36 
18. Bryce Dessner & Aaron Dessner - I Love You (Cyrano) - 03:24 
19. Harry Gregson-Williams - Score Suite (House of Gucci) - 08:01 
20. Hans Zimmer - Final Ascent (No Time to Die) - 07:25 
21. Uno Helmersson - Fleeing Kabul (Flee) - 03:30 
22. Joel P West - Qingming Jie (Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings) - 02:18 
23. Michael Giacchino - Goodbye (Spider-Man: No Way Home) - 06:50 
24. Christophe Beck - Reunited (Free Guy) - 03:24 
25. James Newton Howard - The Return (Raya and the Last Dragon) - 04:59 
26. Leonard Bernstein - End Credits (West Side Story) - 09:04

Freitag, 18. März 2022

Playlist #341 vom 27.03.2022 - R.I.P. WILLIAM HURT (1950-2022)

Die Filmwelt trauert um William Hurt. Vor allem in den 1980er Jahren war William Hurt in preisgekrönten Hollywood-Filmen zu sehen. Für seine Rolle als Homosexueller in „Kuss der Spinnenfrau“ (1985) erhielt er gleich einen Oscar als bester Hauptdarsteller und darauf gleich zwei weitere Nominierungen. Unvergesslich sind seine Darstellungen in Filmen wie „Höllentrip“, „Gorky Park“, „Gottes vergessene Kinder“, „Broadcast – Nachrichtenfieber“, „Die Reisen des Mr. Leary“ und „A History of Violence“. Am 13. März 2022 verstarb der versierte Darsteller im Alter von 71 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. 
Der am 20. März 1950 in Washington, D.C., geborene William Hurt ist nach der Scheidung seiner Eltern im Alter von zwölf Jahren auf das Internat Middlesex School in Massachusetts geschickt worden, wo er durch einen Lehrer ermutigt wurde, an Schultheaterstücken mitzuwirken. Allerdings führte Hurts Weg zunächst zu einem Studium der Theologie an der Tufts University, bevor er sich ernsthaft der Schauspielerei zuwandte und zusammen mit Christopher Reeve und Robin Williams an der Juilliard School unter John Houseman die Schauspielausbildung absolvierte, nachdem diese drei als einzige Bewerber aus dem Jahrgang 1973 die Aufnahmeprüfung bestanden hatten. 
Hurt feierte zunächst erste Erfolge bei Off-Broadway-Aufführungen, war seit 1977 Mitglied der Circle Repertory Company und kehrte trotz seiner Hollywood-Karriere immer wieder auf die Theaterbühne zurück, wo er bei einigen Shakespeare-Stücken mitwirkte und für seine Hauptrolle an der Seite von Sigourney Weaver in David Rabes schwarzer Komödie „Hurlyburly“ 1985 mit einer Nominierung für den Tony Award belohnt wurde. 
Nach Auftritten in Fernsehserien wie „Einsatz in Manhattan“, „Menschen in Manhattan“ und „Great Performances“ bekam er in Ken Russells Science-Fiction-Thriller „Der Höllentrip“ (1980) gleich die Hauptrolle eines Harvard-Wissenschaftlers, der an sich selbst Experimente mit einem halluzinatorischen Medikament in einer Isolationskammer durchführt. Anschließend verkörperte er in Lawrence Kasdans Erotik-Thriller „Heißblütig – Kaltblütig“ (1981) einen Anwalt, der in die Fänge einer von Kathleen Turner gespielten Femme fatale gerät. Unter Kasdan verkörperte Hurt 1983 in „Der große Frust“ einen Drogendealer, in Michael Apteds Polit-Thriller „Gorky Park“ einen Moskauer Polizisten, der bei seinen Ermittlungen zu einem dreifachen Mord auf eine internationale Verschwörung stößt. 
Seine erfolgreichste Zeit erlebte Hurt bereits Mitte der 1980er Jahre, als er zunächst für seine Rolle als schwuler Gefangener in Hector Babencos Drama „Kuss der Spinnenfrau“ seinen ersten und einzigen Oscar gewann. Aber auch seine Darbietungen in Randa Haines‘ Liebesdrama „Gottes vergessene Kinder“ (1986) und James L. Brooks‘ komödiantisches Drama „Broadcast News – Nachrichtenfieber“ (1987) brachten Hurt jeweils eine Oscar-Nominierung ein. Nachdem Lawrence Kasdan ihn auch in seinem nächsten Film „Die Reisen des Mr. Leary“ (1988) besetzt hatte, war Hurt in den 1990er Jahren in so unterschiedlichen Werken wie Woody Allens Drama „Alice“ (1990), Wim Wenders Science-Fiction-Drama „Bis ans Ende der Welt“ (1991), Wayne Wangs komödiantisches Drama „Smoke - Raucher unter sich“ (1995), Alex Proyas‘ Fantasy-Drama „Dark City“ (1998), Stephen Hopkins‘ Familien-Abenteuer „Lost In Space“ (1998) und István Szabós Liebesdrama „Sunshine – Ein Hauch von Sonnenschein“ (1999) zu sehen. 
In den 2000er Jahren war Hurt meist nur noch in Nebenrollen wie Steven Spielbergs Science-Fiction-Drama „A.I. – Künstliche Intelligenz“ (2001), M. Night Shyamalans Mystery-Thriller „The Village“ (2004), Sean Penns Road Movie „Into the Wild“ (2007) und Ridley Scotts Abenteuer-Drama „Robin Hood“ (2010) zu sehen. Seine vierte Oscar-Nominierung erhielt Hurt als skrupelloser Gangster-Boss in David Cronenbergs „A History of Violence“ (2005). 
Seit 2008 verkörperte Hurt den General Thaddeus im Marvel Cinematic Universe – von „Der unglaubliche Hulk“ über „The First Avenger: Civil War“, „Avengers: Infinity War“ und „Avengers: Endgame“ bis zu „Black Widow“. Außerdem war er in wiederkehrenden Rollen in den Fernsehserien „Dune – Der Wüstenplanet“, „Damages – Im Netz der Macht“, „Goliath“ und „Condor“ zu sehen. 
 
Filmographie:
1977: Kojak – Einsatz in Manhattan (Kojak; Fernsehserie, 2 Folgen) 
1980: Der Höllentrip (Altered States) 
1981: Heißblütig – Kaltblütig (Body Heat) 
1981: Der Augenzeuge (Eyewitness) 
1983: Gorky Park 
1983: Der große Frust (The Big Chill) 
1985: Kuß der Spinnenfrau (Kiss of the Spider Woman) 
1986: Gottes vergessene Kinder (Children of a Lesser God) 
1987: Nachrichtenfieber – Broadcast News (Broadcast News) 
1988: Die Reisen des Mr. Leary (The Accidental Tourist) 
1990: Ich liebe Dich zu Tode (I Love You to Death) 
1990: Alice 
1991: Bis ans Ende der Welt 
1992: Die Pest (La peste) 
1991: Der Doktor – Ein gewöhnlicher Patient (The Doctor) 
1993: Mr. Wonderful 
1994: Die Geschworene – Verurteilt zur Angst (Trial by Jury) 
1995: Smoke 
1996: Eine Couch in New York (A Couch in New York) 
1996: Jane Eyre 
1996: Michael 
1998: Familiensache (One True Thing) 
1998: Dark City 
1998: Wunsch & Wirklichkeit (The Proposition) 
1998: Lost in Space 
1999: The 4th Floor – Haus der Angst (The 4th Floor) 
1999: Die Akte Romero (The Big Brass Ring) 
1999: Ein Hauch von Sonnenschein (Sunshine) 
1999: Do Not Disturb 
2000: Der Mann der 1000 Wunder (The Miracle Maker – The Story of Jesus) 
2000: Bei Berührung Tod (The Contaminated Man) 
2000: Dune – Der Wüstenplanet (Frank Herbert’s Dune, Fernseh-Miniserie) 
2001: A.I. – Künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence: AI) 
2001: Rare Birds – Selten schräge Vögel! (Rare Birds) 
2001: Varian’s War – Ein vergessener Held (Varian’s War) 
2002: King of Queens (The King of Queens, Fernsehserie, Folge 4×25 Psycho-Kisten) 
2002: Spurwechsel (Changing Lanes) 
2002: Dem Paradies ganz nah (Au plus près du paradis) 
2002: Bis in alle Ewigkeit (Tuck Everlasting) 
2004: The Village – Das Dorf (The Village) 
2004: Das Geheimnis des blauen Schmetterlings (The Blue Butterfly) 
2005: Jagd nach Gerechtigkeit (Hunt for Justice) 
2005: A History of Violence 
2005: Syriana 
2005: Das 11. Gebot (The King) 
2005: Neverwas 
2006: Der gute Hirte (The Good Shepherd) 
2006: Nightmares & Dreamscapes (Fernsehminiserie, Folge 1×01 Schlachtfeld) 
2007: Mr. Brooks – Der Mörder in Dir (Mr. Brooks) 
2007: Into the Wild 
2007: Noise – Lärm! (Noise) 
2008: Das gelbe Segel (The Yellow Handkerchief) 
2008: 8 Blickwinkel (Vantage Point) 
2008: Der unglaubliche Hulk (The Incredible Hulk) 
2009: Die Gräfin (The Countess) 
2009: Die Mandela-Verschwörung (Endgame) 
2009: Damages – Im Netz der Macht (Damages, Fernsehserie, 10 Folgen) 
2010: The River Why 
2010: Robin Hood 
2011: Moby Dick (Fernsehzweiteiler) 
2011: Late Bloomers 
2011: Too Big to Fail – Die große Krise (Too Big to Fail) 
2013: Seelen (The Host) 
2013: Bonnie & Clyde (Fernsehfilm) 
2013: The Challenger 
2014: Winter’s Tale 
2014: Das Verschwinden der Eleanor Rigby (The Disappearance of Eleanor Rigby: Them) 
2015: Humans (Fernsehserie) 
2016: The First Avenger: Civil War (Captain America: Civil War) 
2016: Zeit für Legenden (Race) 
2016–2021: Goliath (Fernsehserie, 14 Folgen) 
2018: Avengers: Infinity War 
2018: The Miracle Season 
2018–2020: Condor (Fernsehserie, 11 Folgen) 
2019: Avengers: Endgame 
2019: The Last Full Measure 
2021: Black Widow 
2022: The King’s Daughter 

Playlist: 

1. John Corigliano - Love Theme (Altered States) - 03:40 
2. James Newton Howard - End Credits (The Village) - 05:49 
3. Cliff Eidelman - Reconciliation (One True Thing) - 04:14 
4. Ennio Morricone - Jack, A Soldier's Prayer (A Time of Destiny) - 03:48 
5. John Williams - A.I. Theme (A.I. Artificial Intelligence) - 04:06 
6. John Barry - I'm Weak (Body Heat) - 03:25 
7. Michael Convertino - Forgiveness/Winter Into Spring (Children Of A Lesser God) - 04:06 
8. Howard Shore - The Return (A History Of Violence) - 04:37 
9. John Williams - Macon Alone (The Accidental Tourist) - 04:46 
10. Simon Boswell - In an Ideal World (Second Best) - 04:12 
11. Bill Conti - Young Jane/Main Title (Broadcast News) - 02:44 
12. Joseph Metcalfe - New Quarters (The King's Daughter) - 02:00 
13. Graeme Revell - Harmonica III (Until The End Of The World) - 03:42 
14. Graeme Revell - Paul Reigns (Dune) - 03:37 
15. Stephen Endelman - The Conception (The Proposition) - 03:59 
16. Brian Tyler - End Titles (The 4th Floor) - 05:19 
17. Lorne Balfe - A Sister Says Goodbye (Black Widow) - 04:14 
18. Craig Armstrong - Rocinha Favela (The Incredible Hulk) - 03:11 
19. Atli Örvarsson - Clockwork (Vantage Point) - 05:08 
20. Marcelo Zarvos & Bruce Fowler - Day Of The Locusts (The Good Shepherd) - 04:41 
21. Marcelo Zarvos - Beijing (Too Big To Fail) - 05:01 
22. Maurice Jarre - The Sonnenscheins (Sunshine) - 05:10 
23. Austin Wintory - Curious Eddy (The River Why) - 06:20 
24. David Arnold - Changing Lanes, Part 25 (Changing Lanes) - 02:27 
25. Alexandre Desplat - Beirut Taxi (Syriana) - 03:46 
26. Michael Brook - Carte Noir (Into the Wild) - 03:03 
27. Philip Glass - First Patient (Neverwas) - 03:58 
28. Bruce Broughton - Lost In Space (Lost In Space) - 03:32 
29. Trevor Jones - Main Title (Dark City) - 07:08

Donnerstag, 10. März 2022

Playlist #340 vom 13.03.2022 - Neuheiten 2022 (2)

So wie das letzte Kinojahr von Daniel Craigs letztem James-Bond-Einsatz in „Keine Zeit zu sterben“ geprägt war, wurde in diesem Jahr mit größter Spannung der neue „The Batman“-Film von Matt Reeves erwartet, der mit „Twilight“-Star Robert Pattinson eine ungewöhnliche Wahl für die Doppelrolle des Billionärs Bruce Wayne und Gotham Citys Rächer im Fledermauskostüm getroffen hat. Neben der Musik von Reeves‘ langjährigen Weggefährten Michael Giacchino stehen in dieser Sendung vor allem die französischen Komponisten Jérôme Lemonnier, Laurent Perez Del Mar, Bruno Coulais und Cyrille Aufort im Mittelpunkt. Abgerundet wird die Sendung mit neuen Soundtracks von Brian Tyler, Patrick Doyle, Mark Isham und erweiterten Wiederveröffentlichungen der Komponisten Jerry Goldsmith und James Horner
Der Schauspieler Taylor Sheridan hat nach seinem Drehbuch-Debüt „Sicario“ (2015) eine bemerkenswerte Karriere in Hollywood hingelegt und neben weiteren Drehbüchern zu hochklassigen Werken wie „Hell or High Water“, „Wind River“ und „Sicario 2“ auch Regie bei „Pain“ und den nach seinen eigenen Drehbuchvorlagen entstandenen Filmen „Wind River“ und „They Want Me Dead“ geführt. Nach den vier Staffeln von „Yellowstone“ wartet Sheridan diesmal mit einer weiteren Western-Serie auf. „1883“ begleitet die Familie Dutton auf ihrer Reise durch die Great Plains in Richtung der letzten Bastion des ungezähmten Amerikas und wurde wie bereits „Yellowstone“ von Brian Tyler und Breton Vivian vertont, die auch die einfühlsame Musik zum Liebesdrama „Redeeming Love“ beigesteuert haben. 
Tyler war überdies für die Fortsetzung von Wes Cravens erfolgreicher Horror-Filmreihe „Scream“ verantwortlich, die fünfundzwanzig Jahre nach der ersten Mordserie in Woodsboro einsetzt und ein Wiedersehen mit Neve Campbell, Courteney Cox und David Arquette präsentiert, die sich mit einer neuen Mordserie konfrontiert sehen. 
Kenneth Branagh hat offenbar Gefallen an Agatha Christie gefunden. Nachdem er 2017 bereits „Mord im Orient-Express“ neu verfilmt hatte und selbst in die Hauptrolle von Hercule Poirot geschlüpft war, legt er nun mit „Tod auf dem Nil“ nach, wozu sein langjähriger muskalischer Wegbegleiter Patrick Doyle den großorchestralen Score komponiert hat. 
Matt Reeves hat sich nach seinem überraschenden Blockbuster-Erfolg mit dem Katastrophen-Drama „Cloverfield“ (2008) zu einem der angesagtesten Filmemacher in Hollywood etabliert, nach dem US-Remake des skandinavischen Horror-Dramas „So finster die Nacht“ unter dem Titel „Let Me In“ auch die beiden „Planet der Affen“-Sequels „Revolution“ und „Survival“ inszeniert. Alle Filme wurden von Michael Giacchino vertont, der seinerseits mit imponierenden Credits aufwarten kann: „Die Unglaublichen“, „Coco“, „Jojo Rabbit“, „Ratatouille“, „Star Trek“, „Jurassic World“, „Rogue One: A Star Wars Story“ und „Spider-Man: Homecoming” zählen zu seinen bekanntesten Projekten. Für „The Batman“ komponierte Giacchino nicht nur Themen für die tragenden Figuren Batman, Catwoman und den Riddler (die jeweils im Vorfeld als Singles veröffentlicht wurden), sondern auch eine zwölfminütige „Sonata in Darkness“ für das Piano. 
Vor einer besonderen Herausforderung stand der preisgekrönte französische Komponist Cyrille Aufort („Zwischen Himmel und Eis“, „Die Reise der Pinguine“) bei dem Film „Heart of Oak“, der die Geschichte einer zweihundertzehn Jahre alten Eiche und ihrer Bewohner und Besucher erzählt. In dieser poetischen Ode an das Leben wimmelt es von Eichhörnchen, Seepocken, Eichelhähern, Ameisen und Feldmäusen, die Schutz und Nahrung in dem majestätischen Baum suchen. 
„Da es weder Dialoge noch Off-Kommentare gibt, begleitet die Musik die Erzählung mehr als gewöhnlich“, beschreibt Aufort im Interview zum Booklet-Text. „Das Problem, das wir haben, ist, dass sich diese Eiche nicht - wie ein Schauspieler - bewegt und keinen Ausdruck hat. Wie sollen wir Gefühle vermitteln? Wir haben uns für ein Thema entschieden, das Einheit schafft, beginnend mit einem einzelnen Chor, dem dann das Orchester folgt. Ich wollte eine majestätische Melodie.“ 
Abgerundet wird die heutige Sendung mit den erweiterten Re-Releases großartiger Scores von Jerry Goldsmith und James Horner. Goldsmith eröffnete 1979 die Reihe großartiger Kompositionen, die im Zuge der Kinoverwertung der erfolgreichen Fernsehserie „Star Trek – Raumschiff Enterprise“ entstanden sind – u.a. auch von James Horner, der die Teile 2 und 3 vertonte. Goldsmith vertonte später noch „Star Trek V: Am Rande des Universums“ (1989) und „Star Trek: Der erste Kontakt“ (1996). 
Der 2015 bei einem Flugzeugunglück verstorbene James Horner vertonte 1982 mit „Star Trek II: Der Zorn des Khan“ nicht nur seinen ersten Blockbuster-Film, sondern auch Walter Hills Action-Komödie „Nur 48 Stunden“, zu der 1990 die Fortsetzung „Und wieder 48 Stunden“ entstand. 
Zu beiden Filmen schuf Horner einen größtenteils elektronischen Score mit funkiger Jazz-Attitüde und exotischen Rhythmen. Viel neues Material außer einigen alternativen Versionen gibt es auf den Re-Releases von Intrada nicht zu hören, dafür präsentiert La-La Land Records den 1989 entstandenen Score zu dem Sport-Drama „Feld der Träume“ mit Kevin Costner als Doppel-CD mit der auf 70 Minuten erweiterten Version von Horners gefühlvollem Score sowie dem remasterten Original-Soundtrack. 

Playlist:

1. Brian Tyler & Breton Vivian - Like a Comanche (1883: Season 1, Vol. 2) - 03:42 
2. Brian Tyler & Breton Vivian - California (Redeeming Love) - 03:24 
3. Brian Tyler - New Horizons (Scream) - 03:50 
4. Volker Bertelmann - End Credits (Against the Ice) - 01:57 
5. Jérôme Lemonnier - Naissance de Ti Bouchon (Quand baleines et tortures nous montrent le chemin) - 04:22 
6. Jérôme Lemonnier - Les Marches de la mort (Les Marches de la mort) - 03:04 
7. Bruno Coulais - Maigret [Générique debut] (Maigret) - 02:25 
8. Patrick Doyle - Come with Me (Death on the Nile) - 03:28 
9. Anne Dudley - Extraordinary Accusations (Benedetta) - 05:12 
10. Fil Eisler - Waterfall Memories (The Desperate Hour) - 02:29 
11. Sijin Liu - Opposite the Cloud (Struggle For Love) - 02:28  
12. Michael Giacchino - Sonata in Darkness (The Batman) - 12:11 
13. J.J. Pfeifer - Pictures from Beyond (The In Between) - 03:56 
14. Kris Bowers & Pierre Charles - Who Are You? (Inventing Anna) - 03:18 
15. Cliff Martinez - Does That Sound Good (KIMI) - 03:11 
16. Daniel Pemberton - Suspicious Times (The Afterparty: Season 1) - 05:17 
17. Steven Price - Part of the Solution (Our Eternal Sky) - 03:43 
18. Cyrille Aufort - Thème du chêne (Le chêne et les habitants) - 03:03 
19. Laurent Perez Del Mar - I'm Gonna Come Back (My Son) - 06:44 
20. Mark Isham - Figuring Out the Story (Blacklight) - 04:28 
21. The Newton Brothers - El Disparo (Borrego) - 03:18 
22. Trevor Morris - Goodbye for Now (Vikings: Valhalla) - 02:14 
23. Jóhann Jóhannsson & Jonas Colstrup - Dr. Wang (Blind Massage) - 02:53 
24. Jóhann Jóhannsson & Jonas Colstrup - The Play (The Shadow Play) - 04:11 
25. Jerry Goldsmith - Ouverture (Star Trek) - 02:51 
26. James Horner - Aerobics (48 Hrs.) - 04:15 
27. James Horner - Main Title (Another 48 Hrs.) - 04:13 
28. James Horner - Shoeless Joe (Field of Dreams) - 02:22
29. Ramin Djawadi - Ready to Make History (Uncharted) - 02:33
30. Victor Reyes - Warsaw, 1942 (Love Gets a Room) - 09:54

Sonntag, 20. Februar 2022

Playlist #339 vom 27.02.2022 - R.I.P. IVAN REITMAN (1946-2022)

Vor allem in den 1980er und 1990er Jahren avancierte Ivan Reitman mit Filmen wie „Ich glaub‘ mich knutscht ein Elch“, „Ghostbusters – Die Geisterjäger“, „Twins – Zwillinge“ und „Kindergarten Cop“ zu einem der erfolgreichsten Komödien-Regisseure in Hollywood. Er verschaffte Action-Star Arnold Schwarzenegger und die auf ernsthafte Rollen abonnierte Sigourney Weaver ein komödiantisches Profil und arbeitete mit Super-Stars wie Bill Murray, Danny DeVito, Emma Thompson, Harrison Ford, Robin Williams und Robert Redford zusammen. Am 12. Februar verstarb Ivan Reitman im Alter von 75 Jahren in seinem Haus in Montecito. 
Ivan Reitman wurde als Sohn jüdischer Eltern in der ehemaligen Tschechoslowakei geboren. Die während des Holocausts verfolgte Familie emigrierte 1950 ins kanadische Toronto. Bereits während seines Studiums an der McMaster University in Hamilton drehte Reitman erste Kurzfilme und lernte u.a. die späteren Schauspieler Martin Short und Rick Moranis kennen. Nach dem Studium arbeitete Reitman zunächst für den in Toronto ansässigen Fernsehsender CITY-TV und begann Anfang der 1970er Jahre, sein Sinn für Komödien umzusetzen. 
Nach „Foxy Lady“ (1971) und der Horror-Komödie „Cannibal Girls – Der Film mit der Warnglocke“ (1973) etablierte sich die Zusammenarbeit mit dem damals noch unbekannten Schauspieler Bill Murray. 1979 spielte Murray in „Babyspeck und Fleischklößchen“ einen Betreuer in einem Sommercamp, mit der Militär-Satire „Ich glaub‘ mich knutscht ein Elch“ gelang dem Duo schließlich der Durchbruch, bevor sie mit dem Blockbuster „Ghostbusters“ 1984 zu Comedy-Stars avancierten. 
Reitman wurde daraufhin als „Director of the Year“ von der National Association of Theater Owners ausgezeichnet und erhielt ein Jahr später den „Special Achievement Award“ bei den Canadian Genie Awards. 1986 entstand mit „Staatsanwälte küsst man nicht“ ein romantischer Thriller mit Robert Redford, Debra Winger und Daryl Hannah in den Hauptrollen. Es war die letzte Zusammenarbeit von Reitman mit dem Komponisten Elmer Bernstein, der seit „Meatballs“ alle Filme des Regisseur vertont hatte. Mit Randy Edelman verwirklichte Reitman anschließend seine nächsten Projekte „Twins – Zwillinge“ (1988), „Ghostbusters II“ (1989) und „Kindergarten Cop“ (1990), der zweiten Zusammenarbeit des Regisseurs mit Action-Star Arnold Schwarzenegger, die 1994 mit „Junior“ ihren Abschluss fand. 
Zwar drehte Reitman auch in den nachfolgenden Jahren noch Filme wie „Sechs Tage, sieben Nächte“ (1998), „Evolution“ (2001) und „Freundschaft Plus“ (2011), aber lag sein Hauptaugenmerk bereits auf dem Produzieren. Besondere Erwähnung dürften hier das Biopic „Hitchcock“ und die von seinem Sohn Jason Reitman inszenierte und mit sechs Oscar-Nominierungen bedachte Komödie „Up in the Air“ finden. 
2014 drehte er mit „Draft Day“ mit Kevin Costner in der Hauptrolle seinen letzten Film, produzierte aber noch das „Ghostbusters“-Reboot mit den Filmen „Ghostbusters“ (2016) und „Ghostbusters: Legacy“ (2021). 
 

Filmographie:

1968: Orientation (Kurzfilm) 
1971: Foxy Lady 
1973: Cannibal Girls 
1979: Babyspeck und Fleischklößchen (Meatballs) 
1981: Ich glaub’ mich knutscht ein Elch! (Stripes) 
1984: Ghostbusters – Die Geisterjäger (Ghostbusters) 
1986: Staatsanwälte küßt man nicht (Legal Eagles) 
1988: Twins – Zwillinge (Twins) 
1989: Ghostbusters II 
1990: Kindergarten Cop 
1993: Dave 
1994: Junior 
1997: Ein Vater zuviel (Fathers’ Day) 
1998: Sechs Tage, sieben Nächte (Six Days Seven Nights) 
2001: Evolution 
2004: Cooking Lessons (Fernsehfilm) 
2006: Die Super-Ex (My Super Ex-Girlfriend) 
2011: Freundschaft Plus (No Strings Attached) 
2014: Draft Day 

Playlist:

1. Elmer Bernstein - Ghostbusters Theme (Ghostbusters) - 03:01 
2. Elmer Bernstein - Freeze Frames (Stripes) - 03:50 
3. Elmer Bernstein - Chelsea Seeks Shelter (Legal Eagles) - 03:13 
4. Randy Edelman - The Sensitive Side of Dana (Ghostbusters II) - 04:07 
5. Randy Edelman - Children's Montage (Kindergarten Cop) - 03:22 
6. Randy Edelman - Subways and Skyscrapers (Six Days Seven Nights) - 03:25 
7. Georges Delerue - Main Title Theme (Twins) - 03:00 
8. Randy Edelman - Going to Santa Fe (Twins) - 02:10 
9. James Newton Howard - The Picnic (Dave) - 04:14 
10. James Newton Howard - Labor (Junior) - 04:08 
11. John Powell - Sex-Wayne Copters (Evolution) - 03:50 
12. John Debney - Get Putney, Different World (Draft Day) - 03:08 
13. John Debney - I'd Choose Adam / First Date (No Strings Attached) - 03:53 
14. Christophe Beck - Opening (Post Grad) - 02:16 
15. Theodore Shapiro - The Aldridge Mansion (Ghostbusters) - 02:57 
16. Rolfe Kent - What's In Your Backpag (Up In The Air) - 02:05 
17. Randy Edelman - Family Portrait - Finale (Ghostbusters II) - 03:49 
18. John Debney - Emma Surprises Adam / I Love You (No Strings Attached) - 03:30 
19. Rob Simonsen - Reconciliation (Ghostbusters: Afterlife) - 04:36 
20. Mychael Danna - Chardonnay (Chloe) - 05:07 
21. Danny Elfman - End Credits #1 (Hitchcock) - 02:34 
22. John Debney - Brown on the Clock (Draft Day) - 02:54 
23. James Newton Howard - She Hates Me (Dave) - 03:14
24. Randy Edelman - Oscar is Quietly Surrounded (Ghostbusters II) - 04:22 
25. Elmer Bernstein - Dana's Theme (Ghostbusters) - 03:32 
26. Elmer Bernstein - Laura and Tom's Love Theme (Legal Eagles) - 02:50 
27. James Newton Howard - First Pregnant Man (Junior) - 03:13 
28. Theodore Shapiro - Ley Lines (Ghostbusters) - 03:47 
29. Rob Simonsen - The Plan (Ghostbusters: Afterlife) - 02:59 
30. Danny Elfman - Suspicion (Hitchcock) - 02:30 
31. James Newton Howard - End Titles (Dave) - 04:17 
32. Randy Edelman - Fire at the School (Kindergarten Cop) - 05:39 
33. Mychael Danna - Your Parent's Room (Chloe) - 07:54

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