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Sonntag, 22. März 2020

Playlist #289 vom 29.03.2020 - O YUKI CONJUGATE Special

Obwohl O Yuki Conjugate ihren Ursprung in der britischen Post-Industrial-Szene haben, sind sie in den vergangenen dreißig Jahren zu einem multiinstrumentellen Projekt transformiert, das seinen Stil selbst als Dirty Ambient beschreibt und damit auch immer mal wieder auf Soundtracks zu finden ist. Nachdem das aus Roger Horberry und Andrew Hulme bestehende Duo bereits 2001 den Soundtrack zu Tony Mitchells Dokumentarfilm „Neanderthal“ und zur Science-Fiction-Survival-Serie „Northbound“ beigesteuert hatte, legten sie im vergangenen Jahr mit „Sleepwalker“ die Musik zu Andrew Hulmes gleichnamigen Film vor.

Inspiriert von den atmosphärischen Gitarren-Instrumentals von Durutti Column begannen Andrew Hulme und Roger Horberry, Anfang der 1980er Jahre mit Keyboards, Tape Loops und Percussions zu experimentieren. 1984 veröffentlichten O Yuki Conjugate mit „Scene In Mirage“ ihr erstes Album, wobei die erste Seite noch ihre Versuche dokumentierte, elektronisch geprägte Post-Punk- und Post-Industrial-Einflüsse miteinander zu kombinieren, während die zweite Seite bereits die zukünftige Ausrichtung der Band hin zu organisch instrumentierten, melancholischen Fourth-Would-Ambient-Soundscapes andeutete. Während anfangs noch Tim Horberry das Line-Up von OYC vervollständigte, unterstützten in den nachfolgenden Jahren auch die Flötistin Clare Elliot, Malcolm McGeorge, Dan Mudford, Pete Woodhead, Rob Jenkins und Saxophonist Joe Gardiner die musikalischen Ambitionen des Kern-Duos.
Bereits mit ihrem zweiten, 1987 veröffentlichten Album „Into Dark Waters“ haben O Yuki Conjugate den Sound für die nächsten Jahre gefunden. Ihren von ethnischen Percussions, sphärischen Sound-Texturen und akustischen Akzenten von Flöte, Trompete und Saxophon geprägten Sound, der Vergleiche zu Popol Vuh heraufbeschwor, präsentierten sie auch auf dem UK Electronic Music Festival im Stafforder Gatehouse Theatre.
,Into Dark Water‘ war mit seinen luziden New-Age-Tönen einerseits tief im Zeitgeist verhaftet, nutzte andererseits Reverbs, Samples und exotische Instrumente bereits so virtuos harmonisch wie damals nur Jon Hassell oder Richard Horowitz. Immer noch beschwört dieses Album jene nach Lavendel duftende Nostalgie und klingt trotz allem bemerkenswert zeitlos“, resümierte Nils Schlechtriemen in seiner Review auf hhv-mag.com.
1990 veröffentlichten O Yuki Conjugate schließlich ihr drittes Album „Peyote“, das sie in einem kommerziellen 16-Track-Studio in Nottingham mit den Gast-Percussionisten Dave Chandler und Maneesh Chandra aufgenommen haben und rhythmischer und dunkler ausfiel als „Into Dark Water“. Es sollten aber weitere drei Jahre vergehen, ehe OYC mit „Equator“ das nächste, von Paul Schütze co-produzierte Album veröffentlichten.
,Peyote‘ wurde vor über fünf Jahren aufgenommen, es musste also anders ausfallen. Es sind immer andere Leute beteiligt, an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit“, erzählt Andrew im Interview mit dmitribender.com. „Die Natur ist immer ein Einfluss gewesen, oder um präziser zu sein, das Bild/die Idee von der Natur, weil wir alle Stadtbewohner sind und jede romantische Vorstellung der wilden Seite hegen – abgesehen von Malcolm, der sporadisch in den Mooren verschwindet, um sich rau zu betten und mit dieser dunklen Seite zu kommunizieren.“ 
In den nachfolgenden Jahren wurde es musikalisch allerdings sehr viel ruhiger um die Band. Nach der Veröffentlichung des „Equator“-Tracks „Sunchemical“ als Remix-EP zog Roger Horberry nach Amsterdam, während die verbliebenen OYC-Mitglieder in seiner Abwesenheit beim Noise Museum Festival im französischen Nevers unter dem Namen O Yuki Conjugate + Sons of Silence = Spoke auftraten, wobei die Live-Aufnahmen als gleichnamiges Album von Noise Museum veröffentlicht wurden. Mit „Primitive“ erschien 1996 ein Album mit Aufnahmen aus den Jahren 1983 bis 1987. Erst 2006 erscheint mit „The Euphoria of Disobedience“ ein neues Album auf dem eigenen Label. Außerdem waren sie mit dem Track „In Dreams, Perhaps“ auf dem Soundtrack zur Action-Komödie „Lucky Number Slevin“ mit Josh Harnett, Bruce Willis, Morgan Freeman und Ben Kingsley in den Hauptrollen vertreten. Das 25-jährige Jubiläum wurde 2009 mit dem improvisiert eingespielten Album „OYC25“ zelebriert, auf das die Vinyl-Compilation „Ambiguism 1983-1987“ folgte, das die ersten beiden Alben mit Bonustracks, zwei weiteren Alben mit unveröffentlichtem Material und einer Single mit den allerersten Aufnahmen enthielt. 2015 wurden OYC schließlich für die Web-Serie „Northbound“ engagiert, den Soundtrack beizusteuern. 2017 erschien mit „Tropic“ ein Album, das aus zwei langen Stücken besteht, das aus dem Material generiert wurde, das vor zwanzig Jahren während der „Equator“-Sessions aufgenommen wurde, bevor im vergangenen Jahr mit „Sleepwalker“ ein sehr ruhiger Ambient-Soundtrack erschien.

Diskographie:
1984 - Scene in Mirage
1987 - Into Dark Water
1991 - Peyote
1992 - Undercurrents (in Dark Water)
1994 – Equator
1995 - Sunchemical Remixes (EP)
1996 - Primitive (Collected Works 1983-1987)
1997 - Circular No 1/ Circular No 2 (EP)
2006 - The Euphoria of Disobedience
2009 - OYC25
2011 - Ambiguism 1983-1987
2017 - Tropic
2019 - Sleepwalker
Playlist:
1. O Yuki Conjugate - Another Journey (Undercurrents) - 06:30
2. O Yuki Conjugate  - Odomankoma (Scene In Mirage) - 05:53
3. O Yuki Conjugate  - Cloud Cover (Undercurrents) - 06:00
4. O Yuki Conjugate  - Alia Ma (Peyote) - 07:05
5. O Yuki Conjugate  - Insect-Talk (Equator) - 06:41
6. O Yuki Conjugate  - In Dreams, Perhaps (Lucky Number Slevin) - 04:41
7. O Yuki Conjugate  - 25.04 (OYC25) - 06:08
8. O Yuki Conjugate  - Darkness Was Here Yesterday [Excerpt] (Tropic) - 08:00
9. O Yuki Conjugate  - Tidal Dance (Peyote) - 04:25
10. O Yuki Conjugate  - Musica Ficta (Undercurrents) - 03:43
11. O Yuki Conjugate  - Sunchemical (Equator) - 06:02
12. O Yuki Conjugate  - In Flux (Sleepwalker) - 06:41
13. O Yuki Conjugate  - Beyond Control 4 (Sleepwalker) - 04:21
14. O Yuki Conjugate  - Californium (Sunchemical) - 10:27
15. O Yuki Conjugate  - Out of Nothing (Undercurrents) - 06:12
16. O Yuki Conjugate  - Departure (Equator) - 07:31
17. O Yuki Conjugate  - Last (Undercurrents) - 06:05
18. O Yuki Conjugate  - Transcontinental (Primitive) - 12:14

Samstag, 14. März 2020

Playlist #288 vom 15.03.2020 - NEUHEITEN 2020 (1)

In der ersten Neuheiten-Sendung des Jahres 2020 präsentiere ich euch neue Scores von Komponisten wie Craig Armstrong, Rob Simonsen, Christopher Wong, Armand Amar, Daniel Pemberton, John Powell, Harry Gregson-Williams, Ryuichi Sakamoto, Volker Bertelmann, Mark McKenzie und Nicklas Schmidt, dazu erweiterte Neuauflagen von James Newton Howards „Alive“, David Newmans „Hoffa“ und Danny Elfmans „Dolores Claiborne“ und „Darkman“, außerdem Musik aus den Fernsehserien „Star Trek: Picard“ und „Die purpurnen Flüsse“.

Nicklas Schmidt komponierte für das vierteilige dänische Fernseh-Drama „Finding Home“ einen folkloristisch angehauchten Orchester-Score, der die Geschichte der 15-jährigen Marie erzählt, die 1899 zusammen mit ihren zwei jüngeren Geschwistern in einem Waisenhaus lebt. Ihr Vater ist Seemann und seit drei Jahren nicht mehr zuhause gewesen. Jeder außer Marie glaubt, dass er tot ist, doch als Marie einen Hinweis darauf bekommt, dass ihr Vater tatsächlich lebt, nimmt sie Reißaus, schneidet sich die Haare und begibt sich als Junge verkleidet auf ein Frachtschiff, um ihren Vater zu suchen und die Familie wieder zu vereinen.
„Ich fand es besonders inspirierend, das maritime Thema der Geschichte von zwei Seiten zu illuminieren: Die eine Seite handelt von großen Wellen und der melancholischen Sehnsucht nach fernen Häfen, die von symphonischen Streichen untermalt wird; die andere Seite spricht die Sprache der Matrosen und einfachen Leute und wird durch ein Folk-Trio verkörpert. Diese Mischung verleiht dem Score einen ziemlich einzigartigen Charakter – und experimentiert dabei mit der Mixtur der beiden Genres in bedeutenden Momenten der Geschichte.“ 
Die Folk-Melodien wurden dabei von dänischen, norwegischen und irischen Liedern inspiriert, aber eigens für den Film komponiert und von dem Trio Dreamers‘ Circus interpretiert, während die orchestralen Elemente vom Brussels Philharmonic unter Leitung von Dirk Brossé eingespielt wurden. Die in Eutin geborene und im UCLA Film Scoring Program ausgebildete Anne-Kathrin Dern ist gleich mit zwei neuen Arbeiten zu hören. Dern, die nach verschiedenen Studiengängen in Deutschland, den Niederlanden und den USA zunächst vor allem in Teams an Video-Spielen arbeitete und später mit Komponisten wie Christopher Lennertz, Alan Menken, William Ross, Steve Jablonsky und vor allem Klaus Badelt kollaborierte, komponierte nicht nur die abwechslungsreiche Musik zum Familien-Abenteuer „Help, I Shrunk My Parents“, sondern auch zum Open Air Game „The Legend of the War Horse“ – zusammen mit Daniel James.
Die Geschichte eines mongolischen Soldaten, der sein Zuhause verlässt, um seine Familie im Kampf zu beschützen, wurde mit Hunderten von Pferden aufgeführt.
„Die Mongolei ist bekannt für ihre außergewöhnlichen Pferde und ihre historische Kavallerie. Um diese Geschichte einzufangen, haben wir eng mit mongolischen Folk-Musikern zusammengearbeitet, die eine Vielzahl von traditionellen Gesängen und Instrumente für uns aufnahmen“, erzählt die deutsche Komponistin. „Wir gingen dann nach London, um die Weltklasse-Musiker vom London Metropolitan Orchestra mit Jake Jackson in den AIR Studios aufzunehmen. Das Ergebnis vereint das Beste beider Welten – traditionelle Folk-Melodien aus der Mongolei kombiniert mit westlicher Orchester-Musik.“
Der vietnamesische Komponist Christopher Wong vertonte nach dem Coming-of-Age-Drama „Yellow Flowers on the Green Grass“, dem Superhelden-Movie „Loi Bao“ und dem dystopischen „The Immortal“ nun auch Victor Vus neuen Film „Mat Biec“. Der Film erzählt die einseitige Liebesgeschichte eines jungen Mannes, der noch immer das Leid für seine Liebe aus Kindertagen in sich trägt.
„Nachdem ich das Drehbuch gelesen hatte, wusste ich, dass es ein spezielles Projekt sein würde, weil es all die Dinge hatte, die ich in meinen Lieblings-Geschichten und -Filmen schätze - eine komplizierte Romanze voller Freude und Herzschmerz, Figuren, denen wir von ihrer Kindheit bis zum Erwachsenenalter folgen, und ein Gefühl von Nostalgie, mit denen wir uns an die fröhlichsten Momente unserer Vergangenheit erinnern. Da die Geschichte in den 60ern, 70ern und 80ern spielt, wollte ich dem Score zeitweise ein klassisches Feeling verleihen, mit dem gelegentlich auf die harmonische Sprache hingewiesen wird, die zur Zeit des Goldenen Zeitalters in Hollywood beheimatet gewesen wäre, um das Gefühlt der Nostalgie zu vermitteln. Die Verbreitung der klassischen Gitarre ist etwas, das wir sehr genossen haben, da die Hauptfigur Ngan ein altmodischer Songwriter ist, und dieser Sound wird zum Teil seiner Identität.“ 

Der 2018 verstorbene isländische Komponist Jóhann Jóhannsson hat seit 2001 eine Vielzahl von oft experimentellen Solo-Alben und Soundtracks veröffentlicht, mit denen er in den letzten Jahren vor seinem tragischen Tod auch in Hollywood bekannt geworden war. So erhielt er 2015 für seine Musik zu „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ den Golden Globe. Aber er träumte auch immer davon, seine eigenen Filme zu drehen. 2016 debütierte er mit dem auf Super 8 gedrehten Film „End of Summer“. Nun erschien bei Deutsche Grammophon das Konzeptalbum „Last and First Men“, das er zusammen mit Yair Elazar Glotman, aber auch Musikern wie der „Joker“-Komponistin und seiner langjährigen musikalischen Weggefährtin Hildur Guðnadóttir eingespielt hat.
Inspiriert hat ihn dabei das 2010 erschienene Kunstbuch „Spomenik“, das der niederländische Photograph Jan Kemenaers im Auftrag des jugoslawischen Staatsgründers und Diktators Marshal Tito kreierte. Das Buch enthielt Aufnahmen von zwischen den 1960er und 1980er Jahren entstandenen Kriegsdenkmälern.
„Tito konstruierte diesen artifiziellen Staat, ein utopisches Experiment, mit dem er die slawischen Nationen trotz ihrer religiösen Diversität vereinen wollte. Die Spomeniks waren als Symbole der Vereinheitlichung gedacht. Die Architekten konnten keine religiöse Ikonographie verwenden, also hielten sie sich an prähistorische, Maya- und sumerische Kunst. Deshalb sehen sie so außerirdisch aus“, recherchierte Jóhannsson, der sofort von der symbolischen Komplexität der Spomeniks fasziniert war und mit dem norwegischen Kameramann Sturla Brandth Grøvlen im Gepäck monatelang durch den Balkan reiste, um die Spomeniks auf 16mm-Schwarz-Weiß-Film festzuhalten. Doch Jóhannsson wollte nicht nur Musik zu dem Film beisteuern, sondern eine zusätzliche narrative Ebene hinzufügen. Als großer Bewunderer des britischen Autors und Philosophen Olaf Stapledon wählte Jóhannsson Stapledons 1930 erschienenes Debüt „Last and First Men“, mit dem er alternative Konzepte der Gesellschaft und Menschlichkeit vorstellte und dessen Text Jóhannsson von Tilda Swinton vortragen ließ. Da Jóhannsson vor der Fertigstellung des Projekts verstarb, nahm sich Yair Elazar Glotman der Vollendung der Musik an, die ihm und den Weggefährten des verstorbenen Komponisten die Möglichkeit gab, mit ihrem Verlust umzugehen. Daraus entstand mit „Last and First Men“ ein musikalisch vielschichtiges, fein instrumentiertes Konzeptalbum, das die prähistorischen Einflüsse ebenso wie Stapledons philosophischen Ideen harmonisch miteinander vereint.
In den letzten Jahren hatte der Österreicher Paul Haslinger wenig Zeit für Solo-Projekte. Seit er 1986 zu Tangerine Dream gestoßen war und in den folgenden fünf Jahren fünfzehn Alben aufgenommen und an Soundtracks wie „Miracle Mile“, „Near Dark“ und „Shy People“ mitgewirkt hatte, verfolgte er nach seinem Umzug nach Los Angeles ab 1992 seine Solo-Karriere und veröffentlichte die Alben „Future Primitive“ (1994), „World Without Rules“ (1996) und „Planetary Traveler“ (1997), bevor er 1998 als Programmierer und Arrangeur ins Team von Graeme Revell stieß, um an Soundtracks wie „Chinese Box“, „Verhandlungssache“, „Pitch Black“ und „Lara Croft: Tomb Raider“ mitzuwirken. Dabei kam Haslinger auf den Geschmack, seine Ambitionen der Musik zu bewegten Bildern zuzuwenden. Vor allem seine Arbeit an dem erfolgreichen „Underworld“-Franchise, Videospielen wie „Need For Speed: Undercover“ und „Rainbow Six: Vegas“ und den Fernsehserien „Sleeper Cell“ und „Halt And Catch Fire“ machten Haslinger zu einem vielbeschäftigten Mann. Nun hat er mit „Exit Ghost“ aber doch wieder ein sehr ruhiges, sanft fließendes Solo-Album veröffentlicht, das in den Jahren zwischen 2011 und 2019 entstanden ist und vor allem auf Piano-Aufnahmen aus dieser Zeit basiert.
„Diese Aufnahmen waren die Basis für alles, was darauf erbaut worden ist. Und für ein Album, das beabsichtigte, die Vergangenheit mit dem Versprechen einer unbekannten Zukunft auszusöhnen, erschien mir das Piano als ehrlichster und aufrichtigster Weg, mit dem die Dinge beginnen sollten“, erzählt Haslinger im Interview mit "Magnetic Magazine". „Mit diesem Instrument begann ich als Kind zu spielen, und es ist seitdem mein Lieblingsinstrument geblieben.“
Neben seinem Solo-Album „Exit Ghost“ sind auch die Soundtracks zu dem 2015 von Ubisoft entwickelten Videospielen „Tom Clancy’s Rainbow Six“ erschienen.
Frank Marshalls 1993 inszenierter Survival-Thriller „Alive“ ist vor allem als der Film bekannt geworden, in dem Menschen andere Menschen essen. Der Film beruht auf den Ereignissen, bei denen 1972 ein Flugzeug in den Anden abgestürzt ist, mit Rugby-Spielern aus Uruguay und ihren Familien an Bord. James Newton Howard, der zuvor schon so unterschiedliche Filme wie „Pretty Woman“, „Herr der Gezeiten“, „Flatliners“ und „Der Mann im Mond“ vertont hatte, stand vor einigen Herausforderungen bei der Komposition des Scores, der sowohl dramatische Elemente als auch Action-Sequenzen und letztlich eine religiöse Komponente abdecken sollte.
„Ich bin keine religiöse Person, aber als ich den letzten Teil des Films bearbeitete, als sie gerettet wurden, war ich so von Franks Film inspiriert, dass ich ehrlich gesagt, wenn ich an Gott glauben würde, aus einer göttlichen Inspiration heraus geschrieben habe. Ich war wirklich bewegt von der Art, wie er das ganze Ding inszeniert hat, was absolut schwierig war und leicht hätte schiefgehen können. Die ganze letzte Sequenz, die ganz wundervoll war, inspirierte die ganze, schweifende Melodie im finalen Höhepunkt. Das machte mich für ein paar Wochen zu einem sehr spirituellen Mann“, wird Howard in dem ausführlichen Booklet zur Intrada-Neuveröffentlichung von „Alive“ zitiert, das auf einer Doppel-CD das ursprüngliche Album sowie den kompletten Soundtrack mit alternativen und nicht im Film verwendeten Cues enthält.
Caldera Records hat mit „Flame in the Wind“ und „Sheffey“ zwei Scores des weithin unbekannten amerikanischen Komponisten Dwight Gustafson (1930-2014) auf einem Album veröffentlicht, wobei die 1971 und 1977 entstandenen Filme zwar ein religiöses Thema vereint, musikalisch aber ganz unterschiedlich gestaltet worden sind. Während „Flame in the Wind“ einem jungen Mann namens Carlos während der Spanischen Inquisition bei der Entscheidung folgt, ob er – angesichts des verbreiteten Schreckens - der Bibel folgen oder der religiösen Tradition verhaftet bleiben soll, und dabei von drei musikalischen Themen geprägt wird, thematisiert „Sheffey“ das Leben und Wirken von Robert Sheffey und der Geschichte der heidnischen Religion, weshalb Gustafson verschiedene Folk-Melodien in seinem Score aufgriff.
Abgerundet wird die Sendung von jeweils zwei neuen Arbeiten, die Armand Amar, Rob Simonsen und Volker Bertelmann vorgelegt haben, sowie ältere Scores von Laurence Rosenthal und Mike Moran.

Playlist:
1. Mark McKenzie - Hold On To Hope In The Dark Times (Dragonheart: Vengeance) - 03:21
2. Nicklas Schmidt - Seasons Changing (Finding Home) - 02:33
3. Rob Simonsen - Finding The Way Back (The Way Back) - 04:45
4. Rob Simonsen - Leo (Stargirl) - 05:02
5. Armand Amar - La vallée des loups (Marche avec les loups) - 05:20
6. Armand Amar - Proud To Be A Woman (Woman) - 03:05
7. Anne-Kathrin Dern - Young Love (Help, I Shrunk My Parents) - 03:00
8. Anne-Kathrin Dern & Daniel James - Home (The Legend of the War Horse) - 03:00
9. James Newton Howard - Finding The Tail (Alive) - 03:19
10. Danny Elfman - End Credits (Dolores Claiborne) - 05:15
11. Danny Elfman - Finale/End Credits (Darkman) - 03:48
12. Jeff Russo - Soji And Narek Waltz (Star Trek: Picard - Season 1, Chapter 1) - 04:42
13. Christopher Wong - The Train (Mat Biec) - 05:30
14. Paul Haslinger - Room 3 (Exit Ghost) - 03:28
15. Jóhann Jóhannsson & Yair Elazar Glotman - The Last Men (Last And First Men) - 03:19
16. Volker Bertelmann - All Skied Out (Downhill) - 02:42
17. Dustin O'Halloran & Volker Bertelmann - The Spirit of Christmas (A Christmas Carol) - 03:38
18. Craig Armstrong - Blue (The Burnt Orange Heresy) - 03:16
19. David Reyes - Recherche d'empreintes (Les Rivières pourpres - Saison 2) - 03:38
20. Max Sweiry - Light in the Dark (Black Site) - 03:06
21. Paul Haslinger - Modernity and Tradition (Rainbow Six: Siege - Year 1) - 02:45
22. Joris Hermy - Private Jet (Gina & Chantal) - 03:00
23. John Powell - We Carry Love (The Call of the Wild) - 03:02
24. Dwight Gustafson - Farewell to Gideon (Sheffey) - 03:57
25. Laurence Rosenthal - Prison (The Power and the Glory) - 03:53
26. Mike Moran - Entrance Into Mycenae (Time Bandits) - 02:57
27. Benjamin Wallfisch - He's Gone (The Invisible Man) - 03:37
28. Daniel Pemberton - Work Together (Birds of Prey: And the Fantabulous Emancipation of One Harley Quinn) - 02:05
29. Harry Gregson-Williams & Stephanie Economou - Stop the Presses (Manhunt: Deadly Games) - 02:58
30. Ryuichi Sakamoto - Dance [Ambient Version] (The Staggering Girl) - 03:06 
31. David Newman - Hoffa End Credits (Hoffa) - 08:06

Sonntag, 1. März 2020

Playlist #287 vom 01.03.2020 - 92. ACADEMY AWARDS Special

Etwas verspätet lassen wir in der heutigen Sendung die vor drei Wochen übertragene Verleihung der 92. Academy Awards vom 9. Februar 2020 aus dem Dolby Theatre in Los Angeles musikalisch Revue passieren. Die größte Überraschung präsentierte die Jury mit dem vierfach prämierten südkoreanischen Drama „Parasite“, das die renommierten Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bestes Originaldrehbuch und dazu den Besten Ausländischen Film für sich entscheiden konnte und damit die hoch gehandelten Favoriten „Joker“, „1917“, „The Irishman“ und „Once Upon a Time In … Hollywood“ ausstach.

Mit sagenhaften elf Nominierungen war die Comic-Verfilmung „Joker“ eigentlich der große Favorit des Abends, doch musste sich Todd Phillips‘ („Hangover“-Trilogie) Meisterwerk dem südkoreanischen „Parasite“ ebenso geschlagen geben wie das mit jeweils zehn Nominierungen bedachte Kriegsdrama „1917“ von Sam Mendes, Martin Scorseses Mafia-Epos „The Irishman“, das er für den Streaming-Dienst Netflix inszeniert hat, und Quentin Tarantinos Hollywood-Komödie „Once Upon a Time In … Hollywood“.
Schon diese Auflistung zeigt, das Hollywood trotz der anhaltenden #MeToo-Debatte nach wie vor von Männern dominiert wird. Für die wenigen Ausnahmen sorgte die isländische Komponistin Hildur Guðnadóttir, die für den Soundtrack zum Drama „Joker“ den Oscar für die beste Filmmusik gewann und somit die erste Frau seit 1998 gewesen ist, die in dieser Kategorie gewinnen konnte. Für die düstere Comicverfilmung über den an einer Lachstörung leidenden Komiker Arthur Fleck war es der erste Oscar des Abends, auf den schließlich nur noch Joaquin Phoenix‘ Auszeichnung als bester männlicher Hauptdarsteller folgte. Guðnadóttir zeigte sich überwältigt über ihre Ehrung und schien den Tränen nahe zu sein. In ihrer Dankesrede ermutigte sie andere Frauen, den Mund aufzumachen. „Wir haben es nötig, eure Stimmen zu hören.“
Die Schauspielerin Natalie Portman demonstrierte ihren Protest gegen die männliche Dominanz bei den Academy Awards und ließ sich die Namen von Regisseurinnen auf den Saum ihres Umhangs sticken, darunter auch den von „Little Women“-Regisseurin Greta Gerwig. Dass aber bereits ein Umdenken in der Branche stattgefunden hat, davon zeugt nicht das kapitalismuskritische Sozialdrama „Parasite“, das als erster nicht-englischsprachiger Film die Trophäe für den prestigeträchtigen besten Film gewinnen konnte (darüber hinaus auch für den besten ausländischen Film). Schließlich wurde die aus 9000 Mitgliedern bestehende Academy im vergangenen Jahr um 842 Personen aus 59 Ländern erweitert, darunter zur Hälfte Frauen. Und immerhin ein Drittel der neuen Mitglieder ist farbig. Vielleicht hat die neue Struktur auch dazu geführt, Filme neu zu bewerten, die sich sonst wegen ihrer Themen schon prädestiniert für eine Oscar-Nominierung erweisen, seien es Kriegs- und Historienfilme oder die kritische Auseinandersetzung mit sozialen Missständen, die in der Vergangenheit Filme wie „Moonlight“, „12 Years a Slave“ und „Green Book“ zu Lieblingen der Jury werden ließen. Diesbezüglich hätte das zehnfach nominierte Kriegsdrama „1917“ von Sam Mendes groß abräumen müssen. Doch der aus der Sicht zweier britischer Soldaten gedrehte Film über ihre Erlebnisse im Ersten Weltkrieg konnte letztlich nur in visueller Hinsicht zählbare Erfolge verbuchen. Der bereits für 14 Oscars nominierte Roger Deakins konnte nach „Blade Runner 2049“ zum zweiten Mal die Trophäe für die beste Kameraarbeit einsacken, dazu gewann der Film in der Kategorie Beste Visuelle Effekte und Bester Ton.
Mit gerade mal zwei Auszeichnungen musste sich auch Quentin Tarantinos „Once Upon a Time In … Hollywood“ begnügen. Der 56-jährige Brad Pitt gewann für seine Darstellung des Stuntdoubles eines abgehalfterten Westernstars (den Leonardo DiCaprio verkörpert) seinen ersten Schauspiel-Oscar als bester männlicher Nebendarsteller.
Zu den großen Verlierern des Abends zählte Netflix. Von den 24 Nominierungen erhielt der Streamingriese nur zwei Auszeichnungen. Laura Dern gewann immerhin den Oscar als beste Nebendarstellerin in dem Scheidungsdrama „Marriage Story“. Dazu gewann der von Barack und Michelle Obamas Produktionsfirma Higher Ground Productions unterstützte Film „American Factory“ den Oscar für die beste Dokumentation. Der von Steven Bognar und Julia Reichert inszenierte Film erzählt vom Arbeitsalltag von Menschen in einer Fabrik im US-Bundesstaat Ohio. Die Obamas haben den Machern der Dokumentation zu deren Oscar-Gewinn gratuliert. Die Filmemacher hätten „eine bewegende Geschichte über die sehr menschlichen Konsequenzen von reißenden wirtschaftlichen Veränderungen“ erzählt, schrieb der ehemalige US-Präsident bei Twitter.
Dagegen ging die gut 159 Millionen US-Dollar teure Netflix-Produktion von Martin Scorseses „The Irishman“ komplett leer aus, was bei zehn Nominierungen wie eine Bestrafung wirkt.
„In zahlreichen Reden und Präsentationen wird schließlich jene Diversität gefeiert, gefordert und angemahnt, die auf der Nominierungsliste nach wie vor nicht recht vorhanden ist - viele Performances, die das zum Thema machen, wirken allerdings künstlerisch banal, die pflichtschuldigen Hinweise angstgetrieben, die entsprechenden Witze unlustig und verkrampft“, resümiert Tobias Kniebe auf sz.de. „Hollywood setzt sich inzwischen selbst so sehr unter Druck, an der Spitze des gesellschaftlichen Fortschritts zu marschieren, dass die neue Invasion der internationalen Filmemacher nur guttun kann. Sie bringen Diversität mit, das sowieso - aber eben auch ganz andere Perspektiven, einen anderen Humor und eine andere Gelassenheit.“ 
Bester Film: 
• "Parasite" 
• "Ford v Ferrari"
 • "The Irishman"
• "Jojo Rabbit"
• "Joker"
• "Little Women"
• "Marriage Story"
• "1917"
• "Once Upon a Time in Hollywood"

Beste Hauptdarstellerin: 
• Renee Zellweger ("Judy")
• Cynthia Erivo ("Harriet")
• Scarlett Johansson ("Marriage Story")
• Saoirse Ronan ("Little Women")
• Charlize Theron ("Bombshell")

Bester Hauptdarsteller:
• Joaquin Phoenix ("Joker") 
• Antonio Banderas ("Pain and Glory")
• Leonardo DiCaprio ("Once Upon a Time in Hollywood")
• Adam Driver ("Marriage Story")
• Jonathan Pryce ("The Two Popes")

Beste Nebendarstellerin:
• Laura Dern ("Marriage Story")
• Kathy Bates ("Richard Jewell")
• Scarlett Johannson ("Jojo Rabbit")
• Florence Pugh ("Little Women")
• Margot Robbie ("Bombshell")

Bester Nebendarsteller:
• Brad Pitt ("Once Upon a Time in Hollywood") 
• Tom Hanks ("A Beautiful Day in the Neighborhood")
• Anthony Hopkins ("The Two Popes")
• Al Pacino ("The Irishman")
• Joe Pesci ("The Irishman")

Beste Regie:
• Bong Joon Ho ("Parasite") 
• Martin Scorsese ("The Irishman")
• Todd Phillips ("Joker")
• Sam Mendes ("1917")
• Quentin Tarantino ("Once Upon a Time in Hollywood")

Bester ausländischer Film:
• "Parasite" (Bong Joon Ho) 
• "Corpus Christi" (Jan Komasa)
• "Honeyland" (Tamara Kotevska, Ljubo Stefanov)
• "Les Miserables" (Ladj Ly)
• "Pain and Glory" (Pedro Almodovar)

Bester Schnitt: 
• "Ford v Ferrari" (Michael McCusker, Andrew Buckland) 
• "The Irishman" (Thelma Schoonmaker)
• "Jojo Rabbit" (Tom Eagles)
• "Joker" (Jeff Groth)
• "Parasite" (Jinmo Yang)
Bester Tonschnitt:
• "Ford v Ferrari" (Don Sylvester)
• "Joker" (Alan Robert Murray)
• "1917" (Oliver Tarney, Rachel Tate)
• "Once Upon a Time in Hollywood" (Wylie Stateman)
• "Star Wars: The Rise of SkyWalker" (Matthew Wood, David Acord)

Beste Tonmischung:
• "1917" (Mark Taylor, Stuart Wilson)
• "Ad Astra" (Gary Rydstrom, Tom Johnson, Mark Ulano)
• "Ford v Ferrari" (Paul Massey, David Giammarco, Steve A. Morrow)
• "Joker" (Tom Ozanich, Dean A. Zupancic, Tod A. Maitland)
• "Once Upon a Time in Hollywood" (Michael Minkler, Christian P. Minkler, Mark Ulano)

Bestes Produktionsdesign:
• "Once Upon a Time in Hollywood" (Barbara Ling and Nancy Haigh) 
• "The Irishman" (Bob Shaw and Regina Graves)
• "Jojo Rabbit" (Ra Vincent and Nora Sopkova)
• "1917" (Dennis Gassner and Lee Sandales)
• "Parasite" (Lee Ha-Jun and Cho Won Woo, Han Ga Ram, and Cho Hee)

Bestes Kostümdesign: 
• "Little Women" (Jacqueline Durran) 
• "The Irishman" (Sandy Powell, Christopher Peterson)
• "Jojo Rabbit" (Mayes C. Rubeo)
• "Joker" (Mark Bridges)
• "Once Upon a Time in Hollywood" (Arianne Phillips)

Beste visuelle Effekte:
• "1917" (Guillaume Rocheron, Greg Butler, Dominic Tuohy)
• "Avengers: Endgame" (Dan DeLeeuw, Russell Earl, Matt Aitken, Dan Sudick)
• "The Irishman" (Pablo Helman, Leandro Estebecorena, Nelson Sepulveda-Fauser, Stephane Grabli) 
• "The Lion King" (Robert Legato, Adam Valdez, Andrew R. Jones, Elliot Newman)
• "Star Wars: The Rise of Skywalker " (Roger Guyett, Neal Scanlan, Patrick Tubach, Dominic Tuohy)
Bester Original-Soundtrack:
• "Joker" (Hildur Guðnadóttir) 
• "Little Women" (Alexandre Desplat)
• "Marriage Story" (Randy Newman)
• "1917" (Thomas Newman)
• "Star Wars: The Rise of Skywalker" (John Williams)

Bester Original-Filmsong:
• "I'm Gonna Love Me Again" ("Rocketman") 
• "I Can't Let You Throw Yourself Away" ("Toy Story 4")
• "I'm Standing With You" ("Breakthrough")
• "Into the Unknown" ("Frozen 2")
• "Stand Up" ("Harriet")

Bestes Makeup und Hairdesign:
• "Bombshell" (Vivian Baker, Kazu Hiro, Anne Morgan) 
• "Joker" (Nicole Ledermann, Kay Georgiou)
• "Judy" (Jeremy Woodhead)
• "Maleficent: Mistress of Evil" (Paul Gooch, Arjen Tuiten, David White)
• "1917" (Tristan Versluis, Naomi Donne, Rebecca Cole)

Bester Kurzfilm:
• "The Neighbors' Window" (Marshall Curry) 
• "Brotherhood" (Meryam Joobeur)
• "Nefta Football Club" (Yves Piat)
• "Saria" (Bryan Buckley)
• "A Sister" (Delphine Girard)
Bester Dokumentarfilm:
• "American Factory" (Julia Reichert, Steven Bognar) 
• "The Cave" (Feras Fayyad)
• "The Edge of Democracy" (Petra Costa)
• "For Sama" (Waad Al-Kateab, Edward Watts)
• "Honeyland" (Tamara Kotevska, Ljubo Stefanov)

Bester Dokumentarkurzfilm:
• "Learning to Skateboard in a Warzone" (Carol Dysinger) 
• "In the Absence" (Yi Seung-Jun, Gary Byung-Chan)
• "Life Overtakes Me" (Kristine Samuelson, John Haptas)
• "St. Louis Superman" (Smriti Mundhra, Sami Khan)
• "Walk Run Cha-Cha" (Laura Nix)

Bester Animationsfilm:
• "Toy Story 4" (Josh Cooley)
• "How to Train Your Dragon: The Hidden World" (Dean DeBlois)
• "I Lost My Body" (Jeremy Clapin)
• "Klaus" (Sergio Pablos)
• "Missing Link" (Chris Butler)

Bester animierter Kurzfilm:
• "Hair Love" (Matthew A. Cherry)
• "Dcera" (Daria Kashcheeva)
• "Kitbull" (Rosana Sullivan)
• "Memorable" (Bruno Collet)
• "Sister" (Siqi Song)

Playlist:
1. Hildur Guðnadóttir - Meeting Bruce Wayne (Joker) - 04:36
2. Thomas Newman - Sixteen Hundred Men (1917) - 06:32
3. Alexandre Desplat - Father Comes Home (Little Women) - 03:18
4. Nicholas Britell - Song of Hal: Conclusion in C Minor (The King) - 04:50
5. Gabriel Yared - Saying Goodbye (Judy) - 05:52
6. Robbie Robertson - Theme for the Irishman (The Irishman) - 04:37
7. Randy Newman - What I Love About Charlie (Marriage Story) - 03:43
8. Marco Beltrami & Buck Sanders - Le Mans 66 (Ford v Ferrari) - 05:42
9. Maurice Jarre - Miss Lily Langtry [from "The Life and Times of Judge Roy Bean"] (Once Upon a Time in Hollywood) - 03:17
10. Michael Giacchino - Jojo's Theme (Jojo Rabbit) - 03:54
11. Jung Jaeil - The Belt of Faith (Parasite) - 07:14
12. Bryce Dessner - Dirty War (The Two Popes) - 03:59
13. Terence Blanchard - Marie's Death (Harriet) - 04:06
14. Theodore Shapiro - Deposition (Bombshell) - 04:13
15. Nate Heller - Score Suite (A Beautiful Day in the Neighborhood) - 04:46
16. Evgueni Galperine & Sacha Galperine - The Cortege (Corpus Christi) - 02:51
17. John Williams - Destiny of a Jedi (Star Wars: The Rise of Skywalker) - 05:12
18. Randy Newman - Bo Peep's Panorama for Two (Toy Story 4) - 02:36
19. Dan Levy - Intuition (I Lost My Body) - 03:06
20. Geoff Zanelli - What Is Going on Here? (Maleficent: Mistress of Evil) - 04:31
21. Max Richter - A Trip to the Moon (Ad Astra) - 03:37
22. John Powell - Once There Were Dragons (How to Train Your Dragon: The Hidden World) - 05:45
23. Carter Burwell - No One Will Remember Your Name (Missing Link) - 02:36
24. Chad Cannon - A Sense of Loss (American Factory) - 05:52
25. Nils Frahm - Says (Ad Astra) - 08:17

Samstag, 8. Februar 2020

Playlist #286 vom 16.02.2020 - DAVID ARNOLD Special

Der Brite David Arnold ist nach John Barry nicht nur der am häufigsten beschäftigte Komponist für die langlebige und extrem erfolgreiche James-Bond-Reihe, für die er zwischen 1997 und 2008 die Scores zu „Der Morgen stirbt nie“, „Die Welt ist nicht genug“, „Stirb an einem anderen Tag“, „Casino Royale“ und „Ein Quantum Trost“ kreierte, sondern hat auch durch seine langjährige Zusammenarbeit mit den Regisseuren Roland Emmerich („Stargate“, „Independence Day“, „Godzilla“) und John Singleton („Shaft“, „Baby Boy“, „2 Fast 2 Furious“, „Vier Brüder“) seine Filmmusikkarriere in Schwung bringen können. Dazu ist er durch die Musik zu den Fernsehserien „Little Britain“, „Sherlock“ und „Good Omens“ bekannt geworden. Gerade hat er die TV-Mini-Serie „Dracula“ vertont.

Arnold wurde am 23. Januar 1962 im britischen Luton geboren und fand in der Schule früh Gefallen an der Musik.
„Ich hatte unglaubliche Musiklehrer und lernte alles über verschiedene Instrumente, Harmonie und Melodie. In Schulgruppen und College-Bands zu spielen faszinierte mich, ein Geräusch zu machen – das Geräusch, das ich von jemandem genieße, den ich im Radio, auf einem Konzert oder in einem Film genießen würde. Man hörte und absorbierte den Klang und fand sich selbst als Teil einer Gruppe wieder – eine Gruppe von Leuten, die ihn kreiert haben -, das war sehr aufregend“, erinnert sich Arnold im Interview mit Songwriting an seine frühesten musikalischen Erfahrungen. „Schul-Orchester haben üblicherweise instrumentale Stücke gespielt – es gab niemanden, der sang -, also nehme ich an, dass ich eher instrumental dachte als über Songwriting. Aber ich habe viele Songs gehört. Das kann man nicht vermeiden, wenn man in diesem Land lebt. Es war immer ein Radio zuhause an, und ich wollte etwas mit Musik oder Film zu tun haben, also glaubte ich, ich werde ein Musiker oder ein Schauspieler oder so etwas.“
Arnold besuchte in seiner Heimatstadt ein Sixth Form College, als er sich mit Regisseur Danny Cannon anfreundete, dessen Kurzfilme er zunächst vertonte, bevor sie 1993 gemeinsam ihr Major-Debüt mit „Young Americans“ feierten. Der von Arnold komponierte und von Björk interpretierte Song „Play Dead“ aus dem Film und vom dazugehörigen Soundtrack erreichte Platz 12 in den britischen Charts. Die Produzenten des Films stellten Arnold nur das Budget für einen elektronischen Score zur Verfügung, aber der Komponist investierte 2000 britische Pfund aus eigener Tasche, um ein kleines Orchester für sechs Stunden bezahlen zu können. Tatsächlich war es ihm in der Zeit möglich, den kompletten Score für den Film mit dem Orchester einzuspielen. Die Investition hat sich bezahlt gemacht, denn Roland Emmerich engagierte den jungen Briten, der zu der Zeit noch als Verkäufer in einem Plattenladen arbeitete, 1994 für seinen Science-Fiction-Film „Stargate“, vor allem aber für den Blockbuster „Independence Day“ (1996), mit dem Arnold auch für Hollywood interessant wurde.
Niemand geringeres als der langjährige James-Bond-Komponist John Barry schlug den Produzenten des Franchise David Arnold als seinen Nachfolger vor.
„Der Komponist kann zu eine bestimmten Maß alles tun, was er für richtig hält, aber der Schatten von John Barry liegt sehr weit über der ganzen Sache, was das Herz der Sache angeht“, reflektiert Arnold in dem selben Interview seine Arbeit an dem James-Bond-Franchise. „Er kreierte musikalisch den Sound von James Bond, und so ziemlich jeder Komponist, der an den Filmen arbeitet, ist sich dessen sehr bewusst, und wir ziehen gemeinschaftlich den Hut, um sein kreatives Genie zu würdigen.“ 
Zwischen seinen Engagements für die James-Bond-Filme hatte Arnold noch Zeit, Danny Boyles Fantasy-Krimi-Komödie „Lebe lieber ungewöhnlich“ (1997), Emmerichs Monster-Film „Godzilla“ (1998), die vier Filme für John Singleton, Roger Michells Thriller-Drama „Spurwechsel“ (2002), Michael Apteds Thriller-Drama „Genug!“ und Frank Oz‘ Sci-Fi-Horror-Komödie „Die Frauen von Stepford“ (2004) zu vertonen.
Seit seinem letzten James-Bond-Engagement für „Ein Quantum Trost“ (2008) komponierte der Brite wiederum für Michael Apted das Familien-Fantasy-Abenteuer „Die Chroniken von Narnia – Die Reise auf der Morgenröte“ (2010), Greg Mottolas Sci-Fi-Abenteuer-Komödie „Paul – Ein Alien auf der Flucht“ (2011) und vor allem die 13 Episoden der erfolgreichen Fernsehserie „Sherlock“ zusammen mit Michael Price.
Arnold gewann nicht nur für alle Emmerich-Filme und alle James-Bond-Soundtracks jeweils einen BMI Film & TV Award, sondern auch einen Emmy für seine Musik zur „Sherlock“-Folge „His Last Vow“.

Filmographie:
1993: Young Americans - Todesspiele (The Young Americans)
1994: Stargate
1995: Das Tal der letzten Krieger (Last of the Dogmen)
1996: Independence Day
1997: Stargate: Kommando SG-1 (TV-Serie, 1 Folge)
1997: The Visitor – Die Flucht aus dem All (The Visitor, TV-Serie, Pilot)
1997: James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie (Tomorrow Never Dies)
1997: Lebe lieber ungewöhnlich (A Life Less Ordinary)
1998: Godzilla
1999: James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug (The World Is Not Enough)
1999: Wing Commander
2000: Shaft – Noch Fragen? (Shaft)
2001: The Musketeer
2001: John Singletons Baby Boy (Baby Boy)
2001: UC: Undercover (TV-Serie, 1 Folge)
2002: James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag (Die Another Day)
2002: Genug – Jeder hat eine Grenze (Enough)
2002: Spurwechsel (Changing Lanes)
2002: Zoolander
2003: 2 Fast 2 Furious
2003-2006: Little Britain (TV-Serie)
2004: Die Frauen von Stepford (The Stepford Wives)
2005: Vier Brüder (Four Brothers)
2005: The Wild and Wycked World of Brian Jones
2005: Stoned
2006: Amazing Grace
2006: James Bond 007: Casino Royale (Casino Royale)
2007: Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis (Hot Fuzz)
2008: James Bond 007: Ein Quantum Trost (Quantum of Solace)
2008: New York für Anfänger (How to Lose Friends & Alienate People)
2008: Crooked House (TV-Mini-Serie)
2008: Agent Crush
2009: Free Agents (Fernsehfilm)
2009: Free Agents – Zweisam einsam (Free Agents, TV-Serie)
2010: We Want Sex
2010: GoldenEye 007 (Videospiel)
2010: Morning Glory
2010: Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte (The Chronicles of Narnia: The Voyage of the Dawn Treader)
2010: Morning Glory
2010-2011: Come Fly with Me (TV-Serie)
2010-2011: Stiller & Meara (TV-Serie)
2010-2017: Sherlock (Fernsehserie, mit Michael Price)
2011: Paul – Ein Alien auf der Flucht (Paul)
2012: The Matt Lucas Awards (TV-Serie)
2012: Gestatten, Mr. Stink (Mr. Stink, Fernsehfilm)
2013: Gangsta Granny (Fernsehfilm)
2013-2014: Big School (TV-Serie)
2014: Sex on the Beach 2 (The Inbetweeners 2)
2015: Jekyll & Hyde (TV-Mini-Serie)
2016: Silence Is Golden
2019: Good Omens (TV-Serie)
2019: The Tiger Who Came to Tea (Kurzfilm)
2020: Dracula (TV-Mini-Serie, mit Michael Price)
Playlist: 
1. David Arnold - The Stargate Opens (Stargate) - 03:59
2. David Arnold - Christian's Requiem (Young Americans) - 05:24
3. David Arnold - The President's Speech (Independence Day) - 03:11
4. David Arnold - Change of Plans (2 Fast 2 Furious) - 02:06
5. David Arnold - How to Lose Friends (How to Lose Friends and Alienate People) - 05:24
6. David Arnold - Leaving Forever (Last of the Dogmen) - 04:00
7. David Arnold - The Sinking of the Devonshire (Tomorrow Never Dies) - 07:07
8. David Arnold - Remember Pleasure (The World Is Not Enough) - 03:16
9. David Arnold - On the Beach (Die Another Day) - 03:57
10. David Arnold - Camille's Car (A Quantum of Solace) - 02:17
11. David Arnold - Shaft 2000 (Shaft) - 05:11
12. David Arnold - 400k Plan (Four Brothers) - 05:15
13. David Arnold - Jody and Yvette (Baby Boy) - 03:13
14. David Arnold - Setting the Trap (Enough) - 05:42
15. David Arnold & Michael Price - Elegy (Sherlock - Series 1) - 03:14
16. David Arnold & Michael Price - To Dartmoor (Sherlock - Series 2) - 03:11
17. David Arnold & Michael Price - Floating Dust (Sherlock - Series 3) - 03:29
18. David Arnold & Michael Price - Cuttings (Sherlock - Series 4: The Abominable Bride) - 03:53
19. David Arnold - Aslan's Table (The Chronicles of Narnia - The Voyage of the Dawn Treader) - 02:32
20. David Arnold - Opening Title (Amazing Grace) - 03:46
21. David Arnold - Landed (Landed) - 03:31
22. David Arnold - All For One (The Musketeer) - 03:41
23. David Arnold - End Credits (The Stepford Wives) - 05:36
24. David Arnold - Goodbye (Paul) - 04:42
25. David Arnold - Changing Lanes, Part 26 (Changing Lanes) - 04:21
26. David Arnold - But He Never Did (The Tiger Who Came to Tea) - 01:40
27. David Arnold - African Rundown (Casino Royale) - 06:52
28. David Arnold - Opening Title (Good Omens) - 02:12
29. David Arnold & Michael Price - Outgrown Beauty (Dracula) - 06:47

Sonntag, 12. Januar 2020

Playlist #284/#285 vom 19.01./02.02.2020 - PHILIPPE SARDE Special

Philippe Sarde zählt nicht nur neben Georges Delerue, Michel Legrand und Maurice Jarre zu den prominentesten Komponisten des französischen Kinos der Nachkriegszeit, sondern wurde gerade dem deutschen Filmpublikum auch durch seine Zusammenarbeit mit Regisseur Claude Sautet und der Schauspielerin Romy Schneider bekannt. Aber auch mit den Filmemachern Bertrand Tavernier, André Téchiné und Roman Polanski verband Sarde eine enge künstlerische Beziehung.

Philippe Sarde wurde am 21. Juni 1948 in Neuilly-sur-Seine, Hauts-de-Seine, Île-de-France, geboren und wurde durch seine Mutter, die an der Pariser Oper singende Andrée Gabriel, früh an die Musik herangeführt, dirigierte bereits im Alter von vier Jahren einen kurzen Ausschnitt aus „Carmen“ an der Pariser Oper und begann ein Jahr später, mit Klangaufnahmen zu experimentieren und seine ersten Kurzfilme zu drehen. Sarde entwickelte nämlich ebenso wie für die Musik eine Liebe zum Film, weshalb er später während seines Musikstudiums am Pariser Konservatorium bis zu zehnmal wöchentlich eine Kinovorstellung besuchte und von der Verbindung von Musik und Bild fasziniert war. Während er bei Noël Gallon Harmonie, Kontrapunkt, Fuge und Komposition studierte, drehte er im Alter von 17 Jahren einen Kurzfilm in Schwarz-Weiß auf 35mm und schrieb dazu auch die Musik, wobei er Vladimir Cosma fragte, ob er ihm bei der Orchestration helfen könne.
Er schrieb Songs für die französische Chanson-Sängerin Régine und traf als 18-Jähriger Claude Sautet, der ihn gegen den Willen der Produzenten damit beauftragte, die Musik für den Film „Die Dinge des Lebens“ (1969) zu schreiben, was nicht nur den Beginn einer 25 Jahre andauernden Zusammenarbeit bedeutete, in denen die beiden elf Filme gemeinsam realisierten, sondern auch die weitere Karriere von Philippe Sarde vorzeichnete. Sarde schrieb bei seiner ersten Zusammenarbeit mit Sautet auch Romy Schneiders wohl berühmtesten Chanson, „Chanson d’ Hélène“, das sie im Duett mit ihrem Filmpartner Michel Piccoli auch auf Deutsch und Italienisch aufnahm.
Das Trio Sautet/Schneider/Sarde realisierte über ein knappes Jahrzehnt lang nach „Die Dinge des Lebens“ auch die Filme „Das Mädchen und der Kommissar“ (1971) und „César und Rosalie“ (1972) bis hin zu „Mado“ (1976) und „Eine einfache Geschichte“ (1978), wobei sich Sarde bei diesen Scores recht experimentierfreudig erwies und schon früh einen Moog-Synthesizer einsetzte. Sautets und Sardes gemeinsame Vorliebe für Thelonious Monk und Charles Mingus resultierte schließlich in entsprechend jazzigeren Anklängen. Einen seiner besten Jazz-Scores schrieb Sarde allerdings für Georges Lautners Thriller „Der Fall Serrano“ mit Alain Delon in der Hauptrolle. Über Sautet entwickelte sich für Sarde auch eine weitere langjährige Zusammenarbeit mit dem Regisseur Bertrand Tavernier. Sie lernten sich am Set von „Die Dinge des Lebens“ kennen, als Tavernier noch Sautets Pressebetreuer gewesen war. Als Tavernier Mitte der 1970er Jahre dann selbst begann, Regie zu führen, sicherte er sich gleich die Talente von Philippe Sarde, der sich über zu Klassikern avancierten Filmen wie „Der Uhrmacher von St. Paul“ (1974), „Das große Fressen“ (1975) oder „Der Richter und der Mörder“ (1976) schnell als einer der produktivsten und wichtigsten Komponisten in Frankreich etablierte.
Wegweisend für die weitere Karriere von Philippe Sarde erwies sich auch die Zusammenarbeit mit Roman Polanski, mit dem er die drei Filme „Der Mieter“, „Tess“ und „Piraten“ realisierte. Für seinen romantischen Score zur Thomas-Hardy-Verfilmung „Tess“ mit Nastassja Kinski in der Hauptrolle erhielt Sarde schließlich auch seine erste und einzige Oscar-Nominierung.
Auch Regisseure wie Pierre Granier-Deferre, Georges Lautner, André Téchiné und Jacques Doillon schätzten die Zusammenarbeit mit Sarde, der zudem Bertrand Bliers „Beau-Père“, Alain Corneaus „Fort Saganne“ und Marshall Brickmans Filme „Lovesick“, „The Manhattan Project“ und „Sister Mary Explains It All“ vertonte. Für Jean-Jacques Annaud komponierte er die Scores zu „Am Anfang war das Feuer“ (1981) und „Der Bär“ (1988).
Zuletzt arbeitete er mit dem französischen Schauspieler Louis Garrel an dessen ersten beiden Regie-Arbeiten „Zwei Freunde“ und „Ein treuer Mann“ sowie an Jacques Doillons biografischen Drama „Auguste Rodin“.
„Das Film-Business ist ein Kompromiss, und du kannst ihm nicht entkommen. Ich muss das akzeptieren. Normalerweise höre ich mir meine Musik tausendmal an, nachdem ich sie aufgenommen habe. Dann höre ich sie nicht mehr, bis ich den Film im Fernsehen sehe. Manchmal finde ich die Musik, wenn ich sie auf diese Weise wiederhöre, gut, manchmal aber auch schlecht, und das entmutigt mich“, erklärte Philippe Sarde 1987 in einem Interview mit Marco Werba. „Meistens verliebe ich mich aber in die Musik, die ich schreibe, oder auch nur in die Idee von dem, was ich schreiben soll. Ich fürchte mich manchmal vor mir selbst, weil, wenn ich das, was ich für einen Film geschrieben habe, negativ bewerte, dann habe ich nicht mehr die Energie weiterzumachen. Die Filmindustrie steckt voller Fallen, alle eine nach der anderen. Man muss wissen, wie man über sie hinwegspringt. Das hört sich verrückt an, ist aber die Wahrheit. Je mehr man das realisiert, desto öfter versucht man es und hält sich davon fern. Für Filme zu arbeiten ist beängstigend – wenn du nicht bereit bist, das zu tun, solltest du besser im Bett bleiben.“ 

Filmographie (Auswahl):
1969: Die Dinge des Lebens (Les choses de la vie)
1970: Sortie de secours
1970: La liberté en croupe
1971: Die Katze (Le chat)
1971: Das Mädchen und der Kommissar (Max et les ferrailleurs)
1971: Der Sträfling und die Witwe (La veuve Couderc)
1971: Hellé
1972: Das Recht zu lieben (Le droit d'aimer)
1972: César und Rosalie (César et Rosalie)
1972: Allein mit Giorgio (Liza)
1973: Le Train – Nur ein Hauch von Glück (Le train)
1973: Endstation Schafott (Deux hommes dans la ville)
1973: Le fils 1973: Les corps célestes
1973: Der Koffer in der Sonne (La valise)
1973: Charlie und seine zwei Hübschen (Charlie et ses deux nénettes)
1973: Das große Fressen (La grande bouffe)
1974: Lancelot, Ritter der Königin (Lancelot du Lac)
1974: Der Uhrmacher von St. Paul (L’horloger de Saint-Paul)
1974: Dorotheas Rache
1974: Jet Set (La race des 'seigneurs')
1974: Eiskalt wie das Schweigen (Les seins de glace)
1974: La confession d'un enfant du siècle (Fernsehfilm)
1974: Vincent, François, Paul und die anderen (Vincent, François, Paul… et les autres)
1974: Berühre nicht die weiße Frau (Touche pas à la femme blanche)
1975: Adieu, Bulle (Adieu, poulet)
1975: Der Ehekäfig (La Cage)
1975: Zum Freiwild erklärt (Folle à tuer)
1975: Teufelskreis der Gewalt (Folle à tuer)
1975: Die Gelüste des Herrn Theobald (Les galettes de Pont-Aven)
1975: Erinnerungen aus Frankreich (Souvenirs d'en France)
1975: Wo, bitte, geht’s zum nächsten Friedhof? (Pas de problème!)
1975: Quartett Bestial
1975: Un sac de billes
1975: Un divorce heureux
1976: Mado
1976: Ein Tolpatsch auf Abwegen (On aura tout vu!)
1976: Barocco
1976: Marie-poupée
1976: Der Mieter (Le locataire)
1976: Die letzte Frau (La dernière femme)
1976: Der Richter und der Mörder (Le juge et l’assassin)
1977: Das malvenfarbene Taxi (Un taxi mauve)
1977: Früchtchen mit Sahne (Violette & François)
1977: Der Richter, den sie Sheriff nannten (Juge Fayard dit Le Shériff)
1977: Der Teufel möglicherweise (Le diable probablement)
1977: Der Fall Serrano (Mort d’un pourri)
1978: Affentraum (Ciao maschio)
1978: Zucker, Zucker! (Le sucre)
1978: Eine einfache Geschichte (Une histoire simple)
1979: Die Schwestern Brontë (Les sœurs Brontë)
1979: Tess
1979: Den Mörder trifft man am Buffet (Buffet froid)
1979: Waffe des Teufels (Le toubib)
1980: Der ungeratene Sohn (Un mauvais fils)
1980: Der Puppenspieler (Le guignolo)
1980: Der Loulou (Loulou)
1981: Am Anfang war das Feuer (La guerre du feu)
1981: Begegnung in Biarritz (Hôtel des Amériques)
1981: Ausgerechnet ihr Stiefvater (Beau père)
1981: Wahl der Waffen (Le choix des armes)
1981: Zurück bleibt die Angst (Ghost Story)
1981: Der Saustall (Coup de torchon)
1981: Ganz normal verrückt (Storie di ordinaria follia)
1981: Eine merkwürdige Karriere (Une étrange affaire)
1982: Der Schock (Le choc)
1982: Stern des Nordens (L’étoile du nord)
1982: Tausend Milliarden Dollar (Mille milliards de dollars)
1983: Verheiratet mit einem Toten (J’ai épousé une ombre)
1983: Erste Sehnsucht (Premiers désirs)
1984: Ein Sonntag auf dem Lande (Un dimanche à la campagne)
1984: Fort Saganne
1985: Rendez-Vous
1985: Harem
1985: Die Familienpyramide (L’été prochain)
1986: Erpresst – Das geheimnisvolle Foto (Cours privé)
1986: Schauplatz des Verbrechens (Le lieu du crime)
1986: Piraten (Pirates)
1986: Die Liebe der Florence Vannier (L’état de grâce)
1987: Die Unschuldigen (Les innocents)
1988: Der Bär (L’ours)
1988: Einige Tage mit mir (Quelques jours avec moi)
1989: Music Box – Die ganze Wahrheit (Music Box)
1989: Der wiedergefundene Freund (Reunion)
1991: Im Schatten der Golanhöhen (Pour Sacha)
1992: Max und Jeremy (Max & Jeremie)
1992: Auf offener Straße (L.627)
1992: Room Service
1993: Die kleine Apokalypse (La petite apocalypse)
1993: Le jeune Werther
1993: Meine liebste Jahreszeit (Ma saison préférée)
1994: D’Artagnans Tochter (La fille de d’Artagnan)
1994: Geheimnisse (Uncovered)
1994: Der Lieblingssohn (Le fils préféré )
1995: Le petit garçon
1995: Nelly & Monsieur Arnaud
1995: Sag Ja! (Dis-moi oui)
1996: Ponette
1996: Diebe der Nacht (Les voleurs)
1997: Le Rouge et Le Noir (Fernsehfilm)
1997: Duell der Degen (Le bossu)
1997: K – Das Zeichen des Bösen (K)
1997: Ein Bruder … (Un frère...)
1997: Lucie Aubrac
1998: Alice & Martin (Alice et Martin)
1998: Je suis vivante et je vous aime
2000: Princesses
2000: Victoire, ou la douleur des femmes (TV-Mini-Serie)
2000: Là-bas... mon pays
2001: Mademoiselle
2001: Sister Mary Explains It All (Fernsehfilm)
2002: Entre chiens et loups
2003: Das Geheimnis des gelben Zimmers (Le mystère de la chambre jaune)
2003: Die Flüchtigen (Les égarés)
2003: Claude Sautet oder Die unsichtbare Magie (Claude Sautet ou La magie invisible, Dokumentation)
2003: Raja
2004: Colette, une femme libre (TV-Mini-Serie)
2004: Un mundo menos peor
2004: Zwei ungleiche Schwestern (Les sœurs fâchées)
2005: Das Parfüm der Dame in Schwarz (Le parfum de la dame en noir)
2006: Le grand Meaulnes
2006: Je m'appelle Elisabeth
2007: Wir waren Zeugen (Les témoins)
2009: La fille du RER
2010: Le mariage à trois
2010: Die Prinzessin von Montpensier (La princesse de Montpensier)
2010: Ein Sommer in Haifa (Once I Was)
2010: Streamfield, les carnets noirs
2012: Savage Nights – Unerfüllte Begierde (E la chiamano estate)
2013: Quai d’Orsay
2013: Young Couples
2015: Zwei Freunde (Les deux amis)
2017: Auguste Rodin (Rodin)
2018: Ein treuer Mann (L'homme fidèle)

Playlist #284 vom 19.01.2020:

1. Philippe Sarde - Desciption des Ferrailleurs (Max et les Ferrailleurs) - 02:13
2. Philippe Sarde - Les Choses de la Vie (Les Choses de la Vie) - 02:28
3. Philippe Sarde - Le Retour de Fabrice (Hellé) - 03:04
4. Philippe Sarde - Elysée-Matignon (Mort d'un Pourri) - 04:45
5. Philippe Sarde - Radicale (Barocco) - 04:11
6. Philippe Sarde - Retour à la vie (Deux Hommes dans la Ville) - 03:26
7. Philippe Sarde - Suite (La veuve Couderc) - 05:31
8. Philippe Sarde - Final (The Tenant) - 02:27
9. Philippe Sarde - Mouvement 1 (Le Petit Criminel) - 03:41
10. Philippe Sarde - Suite (César et Rosalie) - 04:22
11. Philippe Sarde - Suite (Un Mauvais Fils) - 04:45
12. Philippe Sarde - Suite (Nelly et Monsieur Arnaud) - 05:25
13. Philippe Sarde - Suite (Les Soeurs Brontë) - 04:22
14. Philippe Sarde - Suite (Les Innocents) - 04:24
15. Philippe Sarde - Tango Illusion (Alice et Martin) - 02:25
16. Philippe Sarde - La Grande Bouffe (La Grande Bouffe) - 02:34
17. Philippe Sarde - Retour dans l'île / La Nage (Liza) - 04:39
18. Philippe Sarde - Thème Principal (La Dernière Femme) - 02:58
19. Philippe Sarde - Miou Miou (Pas des Problemes) - 02:54
20. Philippe Sarde - Un Homme et une Girl (La Valise) - 03:17
21. Philippe Sarde - ...Peut en cacher une autre (Attention une femme peut en cacher une autre) - 03:42
22. Philippe Sarde - Ann's Theme (Music Box) - 02:32
23. Philippe Sarde - Redemption/End Titles (Sister Mary Explains It All) - 06:04
24. Philippe Sarde - Chloe (Lovesick) - 03:14
25. Philippe Sarde - Escape (The Manhattan Project) - 03:22
26. Philippe Sarde - La porte de l'enfer (Rodin) - 04:12
27. Philippe Sarde - Fire on the Mountain (Lord of the Flies) - 02:49
28. Philippe Sarde - Pastorale (L'ours) - 04:49
29. Philippe Sarde - La naissance d l'amour (La Guerre du Feu) - 03:42
30. Philippe Sarde - Suite en quatre mouvements (La petite apocalypse) - 08:59

Playlist #285 vom 02.02.2020:

1. Philippe Sarde - Joshua's Trio (Joshua Then and Now) - 03:00
2. Philippe Sarde - New York (Harem) - 06:30
3. Philippe Sarde - Découverte de Caroline (Premiers Désirs) - 03:46
4. Philippe Sarde - Belle-Fille (Beau-Pere) - 04:27
5. Philippe Sarde - Demise (Ghost Story) - 04:13
6. Philippe Sarde - L'Oiseau (Ennemis Intimes) - 05:31
7. Philippe Sarde - Denouement et final (La maison assassinee) - 04:44
8. Philippe Sarde - Juillet (Fort Saganne) - 05:10
9. Philippe Sarde - Don Alfonso Escapes (Pirates) - 04:31
10. Philippe Sarde - Mon Cher Papa (La Baule - Les Pins) - 04:21
11. Philippe Sarde - Un convent abandonne (La fille d'Artagnan) - 04:15
12. Philippe Sarde - The Chess Game (Uncovered) - 04:19
13. Philippe Sarde - El Veleidoso (Dis-moi oui) - 05:42
14. Philippe Sarde - Paris-Berlin (K) - 04:52
15. Philippe Sarde - Il teatro del sol (Le bossu) - 04:10
16. Philippe Sarde - Caluire (Lucie Aubrac) - 03:36
17. Philippe Sarde - La Maison Abandonnee (Les Egares) - 03:33
18. Philippe Sarde - Retour en prison (Les deux amis) - 03:20
19. Philippe Sarde - Discours à l'ONU (Quai d'Orsay) - 04:43
20. Philippe Sarde - L'Amour Secret (Le mystère de la chambre jaune) - 03:43
21. Philippe Sarde - E la chiamano Estate: Movement II (E la chiamano Estate) - 06:43
22. Philippe Sarde - Ponette [Mouvement 1] (Ponette) - 04:32
23. Philippe Sarde - Bataille (La Princesse de Montpesier) - 04:12
24. Philippe Sarde - Shalom (Pour Sacha) - 06:44
25. Philippe Sarde - Mangeclous [Quatrième tableau] (Mangeclous) - 07:22

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