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Dienstag, 5. Juni 2012

Playlist # 87 vom 17.06.2012 - SIX FEET UNDER Special

Ausgerechnet an Weihnachten wird Bestattungsunternehmer Nathaniel Fisher (Richard Jenkins) im Auto von einem Bus erfasst und zu Tode zerquetscht. Aus dem geplanten Festtagsschmaus, zu dem Mutter Ruth (Frances Conroy) geladen hat, wird plötzlich ein Leichenschmaus. Die Aufgaben in der Familie müssen neu verteilt werden. Dies ist das Ausgangsszenario der amerikanischen Serie „Six Feet Under“, die über fünf Staffeln hinweg in den Jahren 2001 bis 2005 von dem amerikanischen Pay-TV-Sender HBO produziert wurde und Kritiker wie Publikum gleichermaßen in ihren Bann zog.

Die weihnachtliche Familienzusammenkunft demonstriert schnell, aus welch eigentümlichen Individuen die Fishers bestehen. Während Sohn und Geschäftspartner David (Michael C. Hall) nun die alleinige Verantwortung für das Unternehmen trägt, ist dem freiheitsliebenden Nate (Peter Krause) gar nicht wohl dabei, seine neue Heimat Seattle wieder aufzugeben und ebenfalls in die Fußstapfen seines alten Herrn zu treten, während Nesthäkchen Claire (Lauren Ambrose) munter ihr Crackpfeifchen raucht und stets an die falschen Männerfreundschaften gerät. Überhaupt nehmen Sex und die daraus resultierenden Probleme einen großen Raum in der Serie ein. Noch während der Trauerfeierlichkeiten eröffnet die zerbrechliche Mutter ihren Kindern, dass sie seit einiger Zeit ein Verhältnis mit ihrem Frisör unterhält. Dagegen versucht der grundbiedere David, seine Homosexualität möglichst geheim zu halten. Doch als sein Freund, der Polizist Keith (Mathew St. Patrick), plötzlich bei der Beerdigung auftaucht, ahnt Claire sofort, was zwischen den beiden Männern läuft. Frauenschwarm Nate versucht sich dagegen an einer Beziehung mit der blitzgescheiten, aber psychisch stark angeschlagenen stürmischen Flughafenbekanntschaft Brenda (Rachel Griffiths), die als Tochter zweier Psychologen/Psychiater auch noch als verbotenes Lustobjekt für ihren Bruder Billy herhalten muss. Der Laden würde aber nicht ohne den jungen, hochtalentierten Einbalsamierer Federico Diaz (Freddy Rodriguez) laufen, der jede noch so entstellte Leiche hübsch herzurichten versteht. Allerdings hat er auch so seine Probleme mit seiner depressiven Frau und einer kostspieligen Affäre.
Das tiefgründige wie makabre Familien-Drama stammt aus der Feder von Alan Ball, dessen Drehbuch zu „American Beauty“ (1999) mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, und beginnt stets mit einem mehr oder wenigen skurrilen, banalen, tragischen oder schockierenden Todesfall. Gern wird der anfängliche Tod des Familienoberhaupts als das Verschwinden patriarchalischer Verhältnisse interpretiert, denn in vielen Folgen wird thematisiert, wie sich die Gesellschaft ohne patriarchale Führung entwickeln könnte. Indem die u.a. mit sieben Emmys und drei Golden Globes ausgezeichnete Serie die oft turbulenten Lebenswege der einzelnen Familienmitglieder, ihrer Freunde, Geliebten und Verwandten verfolgt, kommen auch andere Themen zum Tragen, vor allem die wechselnden partnerschaftlichen Beziehungen, Selbstfindungsprozesse, die Unsicherheit Heranwachsender, Rassenkonflikte, die Auflösung traditioneller familiärer Bindungen, psychische Probleme und Drogensucht.
Kurz nachdem Alan Ball im Jahre 2000 den Oscar für sein Drehbuch zu „American Beauty“ erhalten hatte, bekam er das Angebot, für HBO („Die Sopranos“) eine Serie zu entwickeln. Er entwickelte ein Konzept, das auf zwei Lieblingsfilmen von Carolyn Strauss, der damaligen Senior Vice Präsidenten der Abteilung für Eigenproduktionen bei HBO, beruhte, nämlich „Harold und Maude“ und „Tod in Hollywood“, die auf schwarzhumorige Weise um das Thema Tod kreisten. Weitere Einflüsse auf die Serie hatten autobiografische Ereignisse wie der Tod von Balls älterer Schwester bei einem Autounfall in seiner Anwesenheit, als er dreizehn Jahre alt war, und der durch Krebs verursachte Tod seines Vaters sechs Jahre später. Dazu gesellten sich Bücher wie „The American Way Of Death“ von Jessica Mitford und „Bodies in Motion and at Rest“ sowie „The Undertaking“ des amerikanischen Dichters und Bestatters Thomas Lynch, die Ball den Drehbuchautoren und Schauspielern zur Lektüre empfahl.
Bei der Umsetzung seines Serienkonzepts ging Alan Ball unkonventionelle Wege. So ließ er seine sieben Hauptautoren gemeinsam mit ihm Ideen für einzelne Episoden sammeln, Charaktere und Handlungsstränge entwickeln, bevor die Autoren die Aufträge zum Ausarbeiten der Drehbücher bekamen. Bei der Auswahl der Regisseure bevorzugte Ball bekannte Independent-Regisseure wie Ted Demme und Rose Troche, aber auch originelle Fernsehregisseure. Die visuelle Gestaltung sollte eine filmische Qualität besitzen, weshalb Kameramann Alan Caso sehr malerische Bilder mit entsättigten Farben und naturgetreuem Licht schuf, um die Atmosphäre von Bestattungshäusern mit ihren dezenten Farben, schmeichelnder Musik und einem Gefühl von Zeitlosigkeit wiederzugeben. Indem er möglichst auf Bewegungen der Kamera verzichtete, erzeugte er theaterartige Bilder.
Eine besondere Bedeutung kam der Filmmusik zu. Für die Titelmusik konnte Alan Ball den renommierten Komponisten Thomas Newman („American Beauty“, „Der Plan“, „The Help“) gewinnen. Richard Marvin („Surrogates“, „Without a Trace“) war für den sehr sphärischen Underscore der Episoden verantwortlich, während Thomas Golubic und Gary Calamar die Auswahl der Fremdkompositionen übernahmen. Alan Ball behielt allerdings die Gesamtkontrolle über die musikalische Gestaltung, weil er der Musik in der Serie große dramatische Bedeutung beimaß.
„“Alle Warten“ in der letzten Episode ‚Six Feet Under‘ schließlich auf den Tod. Langsam spielen die Klänge zu Sias ‚Breathe Me‘ an, hoffnungslos und tieftraurig, und doch so von Schönheit gezeichnet, wie es nur ein Alan Ball erschaffen konnte. Es fließen die Jahre an den Hauptcharakteren vorbei, umwoben von neuem Leben, letzten Tagen und ihrem eigenen Tod. Und obwohl das Ableben in dieser Familie zum Alltag wurde, war das Leben nie gewöhnlich. Gezeichnet von übernatürlichen Verlusten kämpfte jeder für sich allein, in ihrem Bunde jedoch verschweißt, immer an einem Strang“, meint Frau Soraly auf Ce Reality zusammen. "Fazit: Ein, für heutige Verhältnisse, frühes Ende nahm ‚Six Feet Under‘. Nicht, weil die Geschichten knapp wurden, die Charaktere sich zu Langweilern geformt hatten, die Inspiration verloren ging. Es ging zu Ende, weil es an der Zeit war. Der Tod bekanntlich kommt irgendwo, irgendwann, irgendwie. Für ‚Six Feet Under‘ nach fünf hervorragenden Jahren mit einer menschlichen Familie, die dem Tod täglich ins Gesicht sah.“ 
Und Dirk Knipphals resümiert auf Spiegel.de: „Wer die Splatterelemente und makabren Einfälle der ersten Staffeln zu schätzen wusste, wird die fünfte Staffel möglicherweise als zu melodramatisch empfinden. Man sei vorgewarnt: Es wird mehr geweint, gelitten und sich wieder versöhnt als je zuvor. Eine Serie, die mit coolen Todesfällen begann, ist zum Finale hin tatsächlich bei etwas ganz und gar Uncoolem gelandet: bei der Bearbeitung von Gefühlen. Aber im Grunde ist die Entwicklung folgerichtig. Familie funktioniert in der fünften Staffel endgültig nicht mehr als Heimat, vor der man fliehen muss oder in die man sich zurückziehen kann. Familie, das ist vielmehr der Ort, bei dem man unwillkürlich landet, wenn es um die letzten Dinge geht: Tod, Geburt, Liebe, Anerkennung. Und Familie ist etwas, was man selbst herstellen muss, sonst hat man sie eben nicht. Über die Strecke aller fünf Staffeln gesehen, ist die Verbindung des Familien- mit dem Beerdigungsinstitutsthema also ganz und gar nicht zufällig. In beiden geht es um Unhintergehbares. ‚Six Feet Under‘ ist in der Tat eine ganz große Familiengeschichte unserer Zeit.“
Playlist:
1 Thomas Newman - Title Theme (Six Feet Under) - 01:36
2 Jem - Amazing Life (Six Feet Under - Everything Ends) - 04:02
3 The Herbaliser - A Mother For Your Mind (Blow Your Headphones) - 06:37
4 Lamb - Heaven (Six Feet Under) - 04:58
5 Sia - Breathe Me (Six Feet Under - Everything Ends) - 04:30
6 Richard Marvin - Burying Lisa (Six Feet Under) - 05:46
7 The Beta Band - Squares (Six Feet Under) - 03:44
8 Röyksopp - Sparks (Melody A.M.) - 05:25
9 Boozoo Bajou - Lava (Malkasten Vol. IV) - 04:25
10 Thievery Corporation - Holographic Universe (Cosmic Game) - 03:42
11 TUU - All Our Ancestors (All Our Ancestors) - 07:36
12 The Dining Rooms - Pure & Easy (Six Feet Under) - 04:34
13 Nightmares On Wax - 70s 80s (Mind Elevation) - 05:32
14 Craig Armstrong - Let's Go Out Tonight (Six Feet Under) - 06:01
15 Air - Cherry Blossum Girl (Talkie Walkie) - 03:39
16 Zero 7 - Distractions (Six Feet Under) - 05:17
17 Goldfrapp - Pilots (Felt Mountain) - 04:31
18 The Dandy Warhols - Bohemian Like You (Six Feet Under) - 03:28
19 Radiohead - Lucky (Six Feet Under - Everything Ends) - 04:17
20 Thievery Corporation - The Time We Lost Our Way (Cosmic Game) - 04:11
21 The Devlins - Waiting (Tom Lord-Alge Remix) (Six Feet Under) - 04:51
22 Air - The Way You Look Tonight (Everybody Hertz) - 03:46
23 Thomas Newman - Title Theme (Photek Remix) (Six Feet Under) - 05:07
24 Thievery Corporation - All That We Perceive (The Richest Man In Babylon) - 03:43
25 Death Cab For Cutie - Transatlanticism (Six Feet Under - Everything Ends) - 08:21

SOUNDTRACK ADVENTURES with SIX FEET UNDER (TV) at Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

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Dienstag, 1. Mai 2012

Playlist # 84 vom 06.05.2012 - ROBERT RODRIGUEZ Special

Der US-amerikanische Regisseur Robert Rodriguez hat sich mit seiner aus „El Mariachi“ (1992), „Desperado“ (1995) und „Irgendwann in Mexico“ (2002) bestehenden „Mexico“-Trilogie ebenso wie sein Freund und Kollege Quentin Tarantino („Reservoir Dogs“, „Pulp Fiction“) als Erneuerer des sogenannten „Grindhouse“-Kinos etabliert und mit dieser mexikanischen Antwort auf Sergio Leones legendärer „Dollar“-Trilogie ebenso als einzigartiger Filmemacher etabliert. Dabei sah es zunächst so aus, als würden seine schlechten Noten im Grundstudium an der University of Texas eine Karriere beim Film verhindern. Doch der Gewinn eines lokalen Filmfestivals, an dem Rodriguez mit einem kurzen Videofilm teilnahm, ermöglichte ihm die nachträgliche Aufnahme für das Filmstudium.

Schon mit seinem ersten auf 16mm gedrehten Kurzfilm „Bedhead“ konnte er 1991 etliche Filmpreise abräumen, noch im gleichen Jahr ließ er mit „El Mariachi“ seinen ersten, ebenfalls auf 16mm gedrehten Langfilm folgen. Wie er in seinem Buch „Rebell Without A Crew: Or How A 23-Year-Old Filmmaker With 7.000 $ Became A Hollywood Player” ausführlich über die Entstehung des Films beschrieb, lieh er sich die Kamera, verpflichtete Freunde und Bekannte als Schauspieler und kam so mit einem minimalen Budget von 7000 Dollar aus, von denen er sich 3000 Dollar als Teilnehmer bei Medikamenten-Tests verdient hatte. Außerdem fungierte er als Drehbuchautor, Cutter, Produzent, Komponist und Regisseur in Personalunion.
Entsprechend trashig wirkt der Film um einen Mariachi, der einer Verwechslung zum Opfer fällt und für einen Killer gehalten wird, auch im Look, doch sind sich die Kritiker einig, dass hier ein äußerst vielversprechender Regisseur seine Visitenkarte abgegeben hat.
Rodriguez zeigt hier erstmals, welche Talente er besitzt. Sowohl rasant als auch lustig kommt sein Erstlingswerk daher und wurde mit Recht von Columbia aufgekauft. Insgesamt handelt es sich bei ‚El Mariachi‘ um einen unverbrauchten, gut inszenierten und spaßigen Film. Sicherlich gibt es viele kleine Produktionsfehler und der Look besticht nicht durch seine Professionalität, doch umso mehr erfreut die Stimmung. Die Story lebt von dem Mafiaambiente in der mexikanischen Kleinstadt und der großartigen Kulisse, den coolen Einfällen von Rodriguez, die oft aus der Not entstanden, aber dennoch seine Kreativität und Stilsicherheit beweisen“, befindet Christian Eggert auf filmstarts.de. Zwar versuchte Rodriguez zunächst erfolglos, seinen in Ciudad Acuña gedrehten Film an spanischsprachige Videoverleiher in den USA an den Mann zu bringen, doch dann fand er in Columbia Pictures ein Studio, das ihm zunächst eine Kinoverwertung von „El Mariachi“, dann eine Art Remake/Sequel finanzierte, nachdem Rodriguez mit seinem Debüt 1993 beim Sundance Film Festival den Preis des Publikums erhalten hatte.
Mit „Desperado“ konnte Rodriguez dann zeigen, wie seine Ideen mit einem adäquaten Budget so richtig zünden können. Mit einer prominenten Besetzung, in der Antonio Banderas und Salma Hayek knisternde Erotik auf die Leinwand bringen, und Gastauftritten von Steve Buscemi und Quentin Tarantino, die für herzhafte Lacher sorgen, bietet „Desperado“ ein Action-Feuerwerk mit viel Blei, Blut, Explosionen, coolen Sprüchen und nackter Haut.
‘Desperado‘ lässt sein Publikum in Erinnerungen schwelgen. Erinnerungen an Sam Peckinpahs dreckige Männerfilme, an die blutigen Pistolenballetts John Woos und an Sergio Leones Spaghettiwestern. Jedem Atemzug merkt man diese prägenden Einflüsse an. Ebenso ist jeder Szene abzulesen, dass Robert Rodriguez seine Hausaufgaben erledigt hat. Mit verwegenen Kamerawinkeln und stilvollen Schnitten sorgt dieser vor allem in den zahlreichen Actionszenen für eine feurig-dynamische Inszenierung. Immer wieder lässt der Mariachi hitzige Explosionen hinter sich und kämpft sich durch wahre Scharen an Widersachern. Der Gewaltpegel wird wie in den Filmen Peckinpahs hoch gehalten. Mehrfach muss sich der Mariachi seine Wunden von der bezaubernden Bibliothekarin Carolina (Salma Hayek) nähen lassen. Für seine Gegenüber kommt hingegen jede Hilfe zu spät. Jedoch muss man Rodriguez trotz des exzessiven Waffeneinsatzes zugestehen, dass er die blutigen Auseinandersetzungen stets mit einem leichten Augenzwinkern inszeniert“, urteilt Jens Hamp auf filmstarts.de
Bevor sich Rodriguez aber an den Abschluss seiner Mexican-Western-Trilogie machte, inszenierte er 1996 mit „From Dusk Till Dawn“ einen überdrehten Vampir-Splatter-Horror-Spaß, bei dem Tarantino diesmal sogar die Hauptrolle übernahm.
Rodriguez und Autor Quentin ‚Pulp Fiction‘ Tarantino werden ihrem Ruf als Hollywoods talentierteste Bösewichter gerecht und tun, was sie sollen, nämlich Verbotenes im Rahmen des Erlaubten. Aber dann überqueren die Geckos mit Papa Fuller samt Tochter und Sohn als Geiseln die mexikanische Grenze, und fortan leisten sich Rodriguez und Tarantino all das, was im Kino nicht mal die bad guys mehr dürfen. Sie spicken die Dialoge mit sämtlichen zensurverdächtigen Four-letter-words (unbedingt die Originalfassung anschauen!). Sie demolieren ein gutes Dutzend amerikanischer Heiligtümer: Vietnam, Jurassic Park, Baseball und das Kruzifix, um nur die wichtigsten zu nennen. Und sie wechseln, exakt zur Halbzeit, unwiderruflich das Genre: Der Gangsterfilm mutiert zum Horror-Splattermovie. Die Geckos und die Fullers landen im ‚Titty Twister‘, einer Truckerund Biker-Bar, die sich als aztekische Vampir-Hölle entpuppt. Ein Alptraum, dem nur entrinnt, wer genug Gruselfilme gesehen hat, um zu wissen, was gegen Blutsauger hilft“, heißt es in der Rhein-Zeitung.
Dem Horror-Genre blieb Rodriguez auch mit seinem nächsten Film „The Faculty – Trau keinem Lehrer“ treu, doch statt des üblichen Teenie-Splatter-Horrors präsentierte der Filmemacher eine durchgeknallte Mixtur aus dem Teenie-Drama „Breakfast Club“ und dem Alien-Horror „Invasion der Körperfresser“.
„Das Kult-Duo Robert Rodriguez und Kevin Williamson, Autor von ‚Scream‘, schuf einen durchaus subtilen, intelligenten Horrorfilm, der nicht nur technisch makellose Schockeffekte vorführt, sondern auch den Alptraum der Pubertät trefflich persifliert. Neben Stars wie Salma Hayek (‚Wild Wild West‘), Famke Janssen (‚GoldenEye‘) oder Robert Patrick (‚Terminator 2‘) überzeugt auch das junge Darsteller-Ensemble um Elijah Wood (‚Deep Impact‘) restlos. Ein von einem trendigen Crossover-Soundtrack (Garbage, Rage Against The Machine) angetriebener, effektiver Schauer-Thriller“, schrieb die VideoWoche dazu.
Überraschend familienfreundlich, gewaltfrei und überaus erfolgreich erwiesen sich 2001, 2002 und 2003 die drei „Spy Kids“-Filme, in denen Rodriguez Kinder einen Crashkurs im Agenten-Einmaleins absolvieren und gegen allerlei Bösewichter die Welt retten lässt. Für den Filmfreak läuterten diese Family-Entertainment-Werke den Start der digitalen Ära ein, denn fortan drehte er alle Filme auf dem HDCAM-System.
Richtig großes Kino präsentierte Rodriguez allerdings erst wieder mit „Sin City“, einer auf mehreren Ebenen angelegten, der düsteren Comic-Vorlage von Frank Miller allen Respekt erweisenden Gewaltorgie in Schweiß-Weiß-Rot. Bis in die Nebenrollen hinein großartig besetzt handelt „Sin City“ von mehreren Versuchen der Guten, das Böse in Schach zu halten – mit wechselhaftem Erfolg. Da schnappt sich der Polizist Hartigan (Bruce Willis) einen Tag vor seiner Pensionierung den mordenden Kinderschänder Roark jr. (Nick Stahl) und schießt ihn nieder, handelt sich aber so den Zorn seines korrupten Partners Bob (Michael Madsen) und Senator Roark (Powers Boothe) ein. Währenddessen findet der entstellte Muskelprotz Marv (Mickey Rourke) nach einer Liebesnacht mit der hübschen Goldie (Jamie King) seine Geliebte ermordet in seinem Bett wieder und macht sich auf die Suche nach den Verantwortlichen, die ihn auf die abgelegene Farm des durchgeknallten Kevin (Elijah Wood) führt. Und Dwight (Clive Owen) will die von Gail (Rosario Dawson) angeführten Mädchen in Old Town – die Kellnerin Shellie (Brittany Murphy), die Prostituierte Becky (Alexis Bledel) und die Schwertkämpferin Miho (Devon Aoki) – vor dem Gangster Jack (Benicio Del Toro) und schließlich vor den Cops beschützen, nachdem Jack ins Gras beißen musste und als Cop enttarnt wurde. Rodriguez bleibt in der Verfilmung der Comic-Vorlage gerade bei der Inszenierung ganz nah am Original, so dass “Sin City” wie ein lebendig gewordener Comic wirkt und geschickt verschiedene symbolträchtige Farben in das düstere Schwarz-Weiß-Panorama einstreut.
Für Frank Mehring (Film-Dienst) ist „Sin City“ ein „postmoderner Mix aus Straßenkreuzern der 1950er-Jahre und zeitgenössischen Mercedes oder Ferraris, aus Femmes fatales der klassischen Tonfilm-Ära und fetischistischen Dominas der britischen Punkszene, aus Samurai-Schwertern und hochmodernen Handfeuerwaffen kennzeichnen das Filmgebilde als Rhapsodie der entfesselten Fantasie. So entsteht mit Mitteln der digitalen Videoproduktion ein großer Kinofilm, der die Grenzen zwischen Pulp, Pop und Pop Art verwischt. Das Ergebnis zeugt von Mut, Eigenständigkeit und dem Willen, Erzählstrukturen jenseits der Konventionen auszutesten. Mit seiner Transferleistung vom Comic zum Film avanciert Rodriguez quasi zum Roy Lichtenstein der Filmkunst."
Und Andreas Borcholte fasst in seiner Rezension auf Spiegel Online zusammen:
Frank Millers Exzesse aus spritzenden Blutfontänen und abgerissenen, manchmal abgenagten Gliedern finden sich originalgetreu auf der Leinwand wieder. Erträglich wird dies nur durch die völlige Abstraktion: Das Blut fließt in strahlendem Weiß, Kugeln durchdringen Körper ohne Effekt. Die Helden müssen sich immer wieder aufraffen, dürfen nicht sterben, bis ihre Mission erfüllt und Erlösung in Sicht ist. So kompromisslos und virtuos wurde Gewalt im amerikanischen Kino schon lange nicht mehr inszeniert. Rodriguez, der sich mit Bleigewitter-Opern wie ‚From Dusk till Dawn‘ und ‚Desperado‘ einen Namen gemacht hat, zieht eine Linie von Sam Peckinpah (‚Getaway‘) über Martin Scorsese bis zu seinem Vorbild Tarantino, der auch eine Szene in ‚Sin City‘ drehen durfte. So ist ‚Sin City‘ in seiner episodischen Struktur, seiner bis ins Absurde stilisierten Gewalt und seinem haarsträubendem Humor ‚Pulp Fiction‘ in Vollendung - ein grandioses Stilexperiment von Cineasten für Cineasten. Alles, ob Action, Horror oder Gewalt, hat hier nur einen einzigen Zweck: sich selbst zu zelebrieren. Echter Schmerz, spürbares Leid finden sich nur in jenen vereinzelten Farbtupfern wieder: Manchmal dürfen die harten Kerle auch rotes Blut vergießen. Kein Subtext und keine Moral verbergen sich unter dieser ebenso brillanten wie oberflächlichen Inszenierung. Alles ist eins zu eins an ‚Sin City‘: die Botschaft ist das Bild.“ 
Und wie bei den „Spy Kids“-Filmen teilt sich Rodriguez die Komponisten-Credits mit zwei vertrauten Namen: John Debney („Predators“) und Graeme Revell („From Dusk Till Dawn“). Die beiden Sequels zu „Sin City“ sollen nun ab 2012 auf der Leinwand zu sehen sein. Die Wartezeit verkürzte Rodriguez bis dahin mit dem Double-Feature „Grindhouse“, das er mit seinem Busenfreund Tarantino realisierte.
Unter Grindhouses verstand man vor allem während der späten 60er und frühen 70er in den USA Kinos, die billig produzierte Filme für Erwachsene aus unterschiedlichen Genres zeigten und den Zuschauern für den Preis einer Kinokarte gleich zwei Filme präsentierten. In dieser Tradition inszenierte das Duo Rodriguez/Tarantino die Grindhouse-Neuauflage als dreistündigen Trip in die cineastische Vergangenheit, stilecht unterbrochen von Trailern zu fiktiven Horror- und Exploitation-Produktionen. Neben Tarantinos genialen „Death Proof“ fällt Rodriguez‘ „Planet Terror“ etwas ab, aber wie die zeitweilige Rodriguez-Verlobte Rose McGowan mit ihrer Maschinengewehr-Beinprothese mit ihrer Crew gegen Zombies vorgeht, macht schon Laune.

„Nicht nur Fans der Splatter-Orgie 'From Dusk till Dawn' dürften Rodriguez’ Ideenreichtum (MG-Prothese) und dessen organischer Mix aus alten und neuen Story-Elementen goutieren. So vermischt er in 'Planet Terror' moderne Bedrohungsszenarien wie die gerade von der US-Regierung geschürte Angst vor chemischen und biologischen Waffen (Irakkrieg?) mit Zitaten an die Zombie-Klassiker eines Lucio Fulci und George A. Romero. Die bewusst überzeichnete Action mit ihren nicht weniger grotesken Gore-Einlagen erlaubt einem kaum eine Atempause. Greg Nicotero – der neue Star unter den Make up-Künstlern und ein enger Freund des legendären hier in einer Gastrolle anzutreffenden Tom Savini – lässt genüsslich das Blut über die Leinwand spritzen, Schädel spalten, und Gedärme herausreißen, alles aber mit einem unübersehbaren Augenzwinkern“, kommentiert Marcus Wessel auf programmkino.de.
Mit seinem Film „Machete“ kehrte Robert Rodriguez wieder zu einem typisch mexikanischen Thema zurück. War es in seiner „Mexico“-Trilogie noch der Kampf eines Mariachis gegen skrupellose Gangsterbosse, geht es in „Machete“ um die rigide Einwanderungspolitik der USA und das Leiden der mexikanischen Immigranten. Nachdem Drogenboss Torrez (Steven Seagal) Machetes (Danny Trejo) Frau vor seinen Augen brutal getötet hatte, hängte der Bundesagent seinen Job an den Nagel und hält sich drei Jahre später mit Gelegenheitsarbeiten an der mexikanisch-amerikanischen Grenze über Wasser. Da kommt ihm der Auftrag des resoluten Geschäftsmannes Booth (Jeff Fahey) gerade recht, für 150.000 Dollar den strikt gegen Immigranten vorgehenden Senator McLaughlin (Robert De Niro) auszuschalten. Erst zum Zeitpunkt des Attentats merkt Machete, dass er hereingelegt worden ist und nun von den Behörden als Attentäter gesucht wird. Doch mit der Hilfe von „She" (Michelle Rodriguez), die ein gigantisches Netzwerk von mexikanischen Einwanderern aufgebaut hat, und der Bundesagentin Sartana (Jessica Alba), die ihren Sinn für Gerechtigkeit entdeckt, macht sich Machete auf einen blutigen Rachefeldzug … Mit „Machete“ liefert Robert Rodriguez seinem Publikum genau das, was es erwartet, nämlich ein Festival aus enthaupteten, erschossenen und verstümmelten Leichen, coolen Sprüchen und wohlgeformten Titten. Und mit Hackfresse Danny Trejo („From Dusk Till Dawn“, „Heat“) hat Rodriguez auch den perfekten Racheengel gefunden, der mit seiner bevorzugten Waffe alles niedermetzelt, was sich ihm auf dem Weg zu seiner Genugtuung querstellt. Michelle Rodriguez („Planet Terror“) und Jessica Alba („The Eye“) sorgen für die nötigen weiblichen Reize. Bemerkenswert sind aber vor allem die weiteren männlichen Haupt- und Nebenrollen besetzt – sowohl Robert De Niro als ultra-rechter Politiker als auch Steven Seagal in seiner ungewohnten Rolle als Bösewicht sorgen für amüsante Szenen, ohne dabei glänzen zu können. Das gilt auch für Lindsay Lohan („Freaky Friday“), die als drogensüchtige Tochter des undurchsichtigen Senator-Beraters gleich in mehrere Rollen schlüpft und auch ordentlich nackte Haut zeigen darf. Bei dem ganzen Gemetzel tritt die eigentlich Story fast in den Hintergrund, aber sie wird doch konsequent genug erzählt, um sie nicht aus den Augen zu verlieren. Aber es macht vor allem einfach Spaß, Danny Trejo so cool und stoisch den Bösewichtern das Handwerk legen zu sehen. Und wenn der Abspann kein Scherz ist, darf sich das Publikum noch auf zwei Fortsetzungen freuen …
„Was ‚Machete‘ weit über den üblichen Actionschrott erhebt, ist die coole, ironisch gebrochene Inszenierung und der Mut des Regisseurs, seine Darsteller konsequent gegen den Strich zu besetzen. Darüber hinaus überrascht der politische Subtext: Wenn ein reaktionärer US-Senator (Robert de Niro) mit dem Anführer einer faschistoiden Bürgerwehr (Don Johnson) nächtens auf Immigrantenjagd geht oder in Wahlkampfspots die Überfremdungsgefahr Amerikas in 'Stürmer'-Bildsprache beschworen wird, erscheint das angesichts aktueller Entwicklungen nur wenig überzeichnet. Zudem erweitert ‚Machete‘ durchaus den Begriff des Latino-Helden. Trejos genüsslich zelebrierter Virilität steht eine rührende Altmännerträgheit gegenüber: Selbstredend verfallen ihm alle wunderschönen Heroinen, verkörpert von Schauspielerinnen, die Trejos Töchter sein könnten. Doch Michelle Rodriguez (32), Jessica Alba (29) und Lindsay Lohan (24) lassen sich nicht einfach flachlegen, sondern nehmen sich den an Leib und Seele versehrten Recken – der dann allerdings, so viel Machismo muss schon sein, nach durchvögelter Nacht auf erschöpfte Frauenleiber blicken darf“, findet Jörg Wunder im Tagesspiegel
Ebenso wie bei Quentin Tarantino besitzt für Rodriguez die Musik in seinen Filmen einen besonderen Stellenwert. Abgesehen von mexikanischen Bands wie Los Lobos und Tito & Tarantula (unvergessen ihr „After Dark“ aus „From Dusk till Dawn“), die immer wieder auf den Soundtracks zu seinen Filmen zu finden sind, hat Rodriguez oft mit den Hollywood-Komponisten John Debney und Graeme Revell zusammengearbeitet und schließlich 2003 die Band Chingon gegründet, um mit ihr Songs für den Film „Irgendwann in Mexico“ aufzunehmen. Sie sind mit dem Stück "Malagueña Salerosa" nicht nur auf der Compilation „Mexico and Mariachis“ zu finden, die Musik aus der „Mariachi“-Trilogie enthält, sondern auch auf Tarantinos „Kill Bill Vol. 2“-Soundtrack. 2004 veröffentlichten sie ihr Debütalbum mit dem passenden Titel „Mexican Spaghetti Western“. Chingon steuerten den Track „Cherry’s Dance Of Death“ zum „Planet Terror“-Soundtrack bei und komponierten schließlich die Filmmusik zu „Machete“. Wie Robert Rodriguez die Musik zu seinen Filmen aussucht und kreiert, ist auf diesem interessanten Video zu sehen:

Momentan ist Rodriguez mit dem bereits vierten Teil seiner familienfreundlichen “Spy Kids”-Reihe in den Kinos vertreten, der wieder alle Vorzüge des 3D-Kinos und der CGI-Technik ausspielt. Allerdings ist das knallbunte Action-Spektakel mit ausgefallenen Kampfeinlagen und unzähligen Verfolgungsjagden wenig spannend ausgefallen. Aufregender dürfte da das „Sin City“-Sequel ausfallen, das noch für dieses Jahr angekündigt ist.

Filmographie: 
1991: Bedhead (Kurzfilm)
1992: El Mariachi
1994: Bad Boys Never Die (Originaltitel: Roadracers)
1995: Desperado
1995: Four Rooms ( Episode „The Misbehavers“)
1996: From Dusk Till Dawn
1998: 10 More Minutes... Anatomy of a Shootout
1998: 10 Minute Film School
1998: Faculty – Trau keinem Lehrer
2001: Spy Kids
2002: Spy Kids 2 – Die Rückkehr der Superspione
2003: Del Castillo: Live
2003: Spy Kids: Mission 3-D
2003: Irgendwann in Mexico
2004: Ten Minute Flick School: Fast, Cheap and in Control
2004: Ten Minute Cooking School: Puerco Pibil
2004: Inside Troublemaker Studios
2004: Ten Minute Film School: Big Movies Made Cheap
2005: Sin City
2005: Die Abenteuer von Sharkboy und Lavagirl
2007: Grind House: Planet Terror
2010: Machete
2011: Spy Kids 4D
Playlist: 
1 Tito & Tarantula - Strange Face Of Love (Desperado) - 05:50
2 Marcos Loya - Yo Te Quiero (Once Upon A Time In Mexico) - 03:48
3 Los Lobos - Canción Del Mariachi (Desperado) - 02:05
4 Chingon - Se Me Paro (Mexican Spaghetti Western) - 03:27
5 Dire Straits - Six Blade Knife (Desperado) - 04:33
6 Tito & Tarantula - Back To The House That Love Built (Desperado) - 04:40
7 Chingon - Fidel Del Oeste (Mexican Spaghetti Western) - 05:33
8 Juno Reactor - Pistolero (Once Upon A Time In Mexico) - 03:37
9 Los Lobos - Bucho's Gracias (Desperado) - 03:57
10 Chingon - Severina (Mexican Spaghetti Western) - 03:01
11 Tonto's Giant Nuts - Sand's Theme (Once Upon A Time In Mexico) - 03:25
12 Carlos Santana - Bella (Desperado) - 04:29
13 Salma Hayek - Siente Mi Amor (Once Upon A Time In Mexico) - 04:24
14 Los Lobos - Mariachi Suite (Desperado) - 04:20
15 The Blasters - Dark Night (From Dusk Till Dawn) - 03:47
16 Graeme Revell - Richie, Will You Do Me A Favor? (From Dusk Till Dawn) - 02:21
17 Graeme Revell - Sex Machine Attacks (From Dusk Till Dawn) - 01:22
18 Chingon - Cherry's Dance Of Death (Planet Terror) - 03:26
19 Tito & Tarantula - Angry Cockroaches (From Dusk Till Dawn) - 05:13
20 Robert Rodriguez - Grindhouse Main Titles (Planet Terror) - 04:13
21 Tito & Tarantula - After Dark (From Dusk Till Dawn) - 04:20
22 Robert Rodriguez - The Grindhouse Blues (Planet Terror) - 03:10
23 Combustible Edison - Antes de Medianoche (Four Rooms) - 02:45
24 Garbage - Medication (The Faculty) - 04:07
25 Marco Beltrami - The Faculty: Extra Credit (The Faculty) - 02:55
26 Flick - Maybe Someday (The Faculty) - 03:48
27 Danny Elfman - Suite (Spy Kids) - 04:18
28 John Debney - Spy Ballet (Spy Kids 2) - 03:51
29 Robert Rodriguez - End Titles (Sin City) - 03:16
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Soundtrack Adventures with Robert Rodriguez at Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Samstag, 3. März 2012

DIE 2. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 02./03.03.2012 - DEXTER Special

Wann immer Blut bei einem Mord geflossen ist, wird der Forensiker Dexter Morgan (Michael C. Hall) an Tatorte berufen, für die das Miami Police Department zuständig ist. Anhand der Blutspritzer kann der Experte oftmals ziemlich genau den Tathergang rekonstruieren. Von seinen ermittelnden Kollegen wird er für seine Fähigkeiten sehr geschätzt, vor allem von seiner Vorgesetzten Lt. Maria Laguerta (Lauren Velez), die wegen ihrer politischen Ambitionen wiederum ihrem eigenen Chef Captain Tom Matthews (Geoff Pierson) ein Dorn im Auge ist. Nur Sergeant James Doakes (Erik King), der eher Anrecht auf Laguertas Posten gehabt hätte, hält Dexter unter besonderer Beobachtung. Und das aus gutem Grund. Doch niemand weiß, dass Dexter Morgan nicht nur Killern auf der Spur ist, sondern selbst ein höchst erfolgreicher Serienkiller ist.

Nachts macht er sich nämlich selbst auf die Jagd nach brutalen Killern. Doch davon ahnt weder Dexters Freundin Rita (Julie Benz), noch seine Stiefschwester Debra (Jennifer Carpenter) etwas. Nur Dexters Pflegevater Harry (James Remar) erkannte früh die besondere Begabung seines Sohnes und half ihm, seinen Killerinstinkt in die richtigen Bahnen zu lenken. Doch als das Miami Police Department einem Serienkiller auf der Spur ist, der seine Leichen ausbluten lässt, einfriert und der Polizei in sauber zersägten Stücken präsentiert, gerät Dexters Leben aus den Fugen. Je näher er sich mit dem sogenannten Kühllaster-Killer befasst, umso bekommt er das Gefühl, dass der Killer von Dexters blutigem Geheimnis weiß. Daneben muss sich Dexter mit dem gerade aus dem Knast entlassenen Noch-Ehemann von Rita, Paul Bennett (Mark Pellegrino), herumschlagen, der so an den Kindern hängt, dass er für die Beziehung zwischen Rita und Dexter zum Problem wird und auch seinen Hang zur Gewalt nicht im Griff hat.
Gerade mal zwölf Folgen umfasst die außergewöhnliche wie erfolgreiche Krimi-Serie, die auf dem Roman "Darkly Dreaming Dexter" von Jeff Lindsay beruht. Michael C. Hall meistert die Gratwanderung zwischen engagierter Laborratte und soziopathischem Killer souverän und gewinnt sofort die Sympathien des Zuschauers. Schließlich bringt er nur Menschen um, die es seiner Ansicht nach verdient haben, und dabei geht er ebenso professionell und effektiv zu Werke wie im Polizeilabor. In der ersten Staffel bildet die Jagd nach dem Kühllaster-Killer den spannenden, roten Faden der Story, doch sie bietet etliche ebenso interessante Nebenstränge. Da ist zum einen die Frage zu beantworten, warum Dexter so ein gefühlloser Killer geworden ist. Hier bieten geschickt eingestreute Rückblenden mit seinem Vater nach und nach Hilfen zur Auflösung des Rätsels. Dann steht die noch frische Beziehung zur allein erziehenden Mutter und Hotelangestellten Rita auf einem problematischen Podest. Und dann gibt es noch die Spannungen innerhalb des Reviers, die stets für das Salz in der (blutigen) Suppe sorgen. Dass neben ungewöhnlich expliziten Gewalt- und Mordszenen auch viel nackte Haut zu sehen ist, rechtfertigt die FSK-18-Freigabe. Neben der straff inszenierten und spannenden Story, den interessanten Protagonisten und der gelungenen Atmosphäre überzeugen bei "Dexter" sowohl die hervorragenden Darsteller, die psychologischen Zwists und der coole Score von Daniel Licht ("Hellraiser: Bloodline", "Soul Survivors") für ein echtes Serien-Highlight mit viel schwarzem Humor.
In der zweiten Staffel hat es Dexter mit seinem hartnäckigen Kollegen Sergeant Doakes zu tun, der es sich nicht nehmen lässt, den Forensiker persönlich zu beschatten. Problematisch wird es für Dexter, als im Hafen gut 30 Leichen auf dem Meeresgrund gefunden werden und die Medien den Killer schnell als "Bay Harbor Metzger" bezeichnet. Das FBI schickt seinen Serienkiller-Experten Agent Lundy (Keith Carradine) nach Miami, in den sich Dexters Stiefschwester und Kollegin Debra  verguckt. Während Dexter auf der einen Seite versucht, die Beweise, die den "Bay Harbor Metzger" mit ihm selbst in Verbindung zu bringen versuchen, verschwinden zu lassen, hat er sich seiner Freundin Rita zuliebe einer Gruppentherapie angeschlossen, um seine angebliche Heroinsucht zu bekämpfen. Seine äußerst attraktive Leidensgenossin Lila (Jaime Murray) wird bald mehr als nur seine persönliche Betreuerin, was seine Beziehung zu Rita auf eine harte Probe stellt.
Statt das erfolgreiche Konzept der ersten Staffel einfach zu wiederholen und Dexter und seine Kollegen einen Killer jagen, dessen Identität auch dem Zuschauer lange unbekannt bleibt, dreht sich in der zweiten Staffel alles um die Frage, wie Dexter den Kopf aus der immer enger werdenden Schlinge befreien kann, die durch den Fund seiner unzähligen Opfer auf dem Meeresgrund geknüpft wurde. Doch daneben entwickeln die zwölf Folgen weitere interessante Handlungsstränge, die Dexters Vergangenheit und die Umstände des Todes seiner Mutter näher aufklären und Dexters Beziehungen zu den beiden unterschiedlich reizvollen Frauen in seinem Leben thematisieren. Und schließlich haben Dexters Kollegen und Vorgesetzte auch ihre Scharmützel und persönlichen wie dienstlichen Probleme auszutragen.
"Dexter" fokussiert sich zwar auf die interessante Persönlichkeit seines Protagonisten, der seine (blut-)dunkle Seite vor seiner Umwelt gut zu verbergen versteht, doch gewährt die Serie auch den Nebendarstellern viel Raum zur Ausgestaltung ihrer Rollen, die allesamt großartig besetzt sind. Neben dem überragenden Michael C. Hall als Dexter, Jennifer Carpenter als seine Schwester Debra, die es noch nicht verwunden hat, mit dem gefürchteten Kühllaster-Killer liiert gewesen zu sein, und Julie Benz als Dexters Freundin Rita sorgen in der zweiten Staffel die Neuzugänge Keith Carradine als FBI-Ermittler und Jaime Murray als femme fatale für zusätzliche Pluspunkte beim Unterhaltungswert. Die perfekte Mischung aus psychologischen Spielchen, blutigen Morden und einer Prise Sex beschert auch der zweiten Staffel einen gleichbleibend hohen Qualitätsstandard.
In den ersten beiden Staffeln hat es sich bereits angedeutet, nun wird es amtlich: Dexter geht nicht nur komplett in seiner Familientarnung auf, sondern wird auch noch Vater und tritt mit seiner Lebensgefährtin Rita vor den Traualtar. Ganz wohl ist dem Blutspritzer-Spezialisten bei dem Miami Police Department bei der Vorstellung natürlich nicht, weil er – wie treue „Dexter“-Fans bereits wissen – nichts dabei empfindet. Noch mehr Unbehagen bereitet ihm allerdings die Tatsache, dass er bei dem Versuch, den Drogenhändler und Killer Freebo seiner gerechten Strafe zuzuführen, einen Unschuldigen tötet – ausgerechnet den Sohn von Staatsanwalt Miguel Prado (Jimmy Smits). Während die Polizei vergeblich nach Freebo fahndet, der für den „Häuter“ gehalten wird, freundet sich ausgerechnet Miguel Prado mit Dexter an und scheint dieselbe Einstellung zu teilen, was die unbürokratische Beseitigung von Kriminellen angeht. Doch Prado geht, kaum dass Dexter ihn in den Kodex eingeweiht hat, bald eigene Wege in der effizienten Strafverfolgung …
Die ersten beiden Staffeln der 2006 erstmals ausgestrahlten Showtime-Serie „Dexter“ gehören zweifellos zum Besten, was das Cop-Serien-Genre seit langem zu bieten hat. Mit einem Angestellten der Polizei, der das Gesetz heimlich in die eigene Hand nimmt und nach außen hin den perfekten Strahlemann gibt und Familie, Freunde, Kollegen und Geliebte hinters Licht führt, hat Roman-Autor Jeff Lindsay, dessen Roman „Des Todes dunkler Bruder“ die Grundlage für die Serie bildet, einen sympathischen Anti-Helden ins Leben gerufen, der von Michael C. Hall perfekt verkörpert wird. So unterhaltsam die dritte Staffel auch wieder geworden ist, die Spannung der vorangegangenen Folgen erreicht dieser Durchlauf nicht. Zwar bringt ein Gesinnungsgenosse diesmal einen neuen Aspekt in die Handlung mit ein, aber birgt dieser Kniff nicht so viele Spannungsmomente, wie man es aus den ersten beiden Staffeln gewohnt gewesen ist, als Dexters Taten kurz davor standen, von der Polizei aufgedeckt zu werden. Auch die persönlichen Probleme von Dexters Kollegen/Schwester wirken nicht mehr so bewegend. Nichtsdestotrotz sorgen die Grundkonstellation, die hervorragenden Darsteller, der coole Score von Daniel Licht, die feinen Bilder und die routinierte Regie nach wie vor für anspruchsvolle Krimiunterhaltung. Höchst unterhaltsam sind auch die bislang veröffentlichten Soundtracks zur Serie, die in den USA bereits in die sechste Runde geht.
Neben den stimmungsvollen Scores von Daniel und Jon Licht sowie dem erinnerungswürdigen Hauptthema von Rolfe Kent sorgen auch verschiedene Songs dafür, Miamis sonniges Klima ins Wohnzimmer zu holen.
Playlist:
1 Rolfe Kent - Dexter Main Title (Dexter – Season 1) - 01:49
2 Daniel Licht - Mother Of All Cannibals (Dexter – Season 2/3) - 03:02
3 Daniel Licht - Voodoo Jailtime (Dexter – Season 1) - 02:59
4 Daniel Licht - The Hunter And The Hunted (Dexter – Season 2/3) - 04:03
5 Raw Artistic Soul feat. Rafael Cortez - Flores Para Ti (Dexter – Season 1) - 05:17
6 Bobi Cespedes - Awoyo (Dexter – Season 4) - 04:11
7 Ray Armando - Con Mi Guaguanco (Dexter – Season 1) - 07:13
8 The Cuban All Star Band - Chan Chan (Dexter – Season 5) - 04:17
9 The Spanish Harlem Orchestra - Liego La Orchestra (Dexter – Season 4) - 06:07
10 Daniel Licht - Don't Be Sorry (Dexter – Season 5) - 03:09
11 Daniel Licht - The Link/Sweet Dreams (Dexter – Season 2/3) - 03:18
12 Daniel Licht - Eulogy/Have A Chance (Dexter – Season 5) - 02:59
13 Daniel Licht - The Perfect Pie/Killing Zoe (Dexter – Season 4) - 03:34
14 Patato - San Francisco Tiene Su Propio Son (Dexter – Season 5) 04:05
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DIE 2. LANGE NACHT DER FILMMUSIK 02./03.03.2012 - MIAMI VICE Special

Die von Michael Mann („The Insider“, „The Last of the Mohican“) produzierte Cop-Serie „Miami Vice“ zählt auch heute noch zu den wegweisenden und stilbildenden Kreationen in der Fernsehgeschichte. Mit harten Schnitten und schnellen Bildfolgen, pastellfarbener und neongreller Beleuchtung wurde ein Stil geprägt, der den Musikvideos der damaligen Zeit entsprach.

Zwischen 1984 und 1989 wurden insgesamt fünf Staffeln mit insgesamt 111 Folgen ausgestrahlt, die vor allem Sonny-Crockett-Darsteller Don Johnson zu einem Star machten. Mit seinem Partner Ricardo Tubbs (Philip Michael Thomas) räumte Crockett als undercover agierender Cop des Miami Vice Police Squad in der sonnigen Metropole Floridas unter Drogenhändlern, Waffenschmugglern und Geldwäschern auf. Doch nicht nur in der Mode setzten Crockett und Tubbs Zeichen, wenn sie in ihrem Ferrari auf Verbrecherjagd gingen und dekorativ mit Ray-Ban-Sonnenbrillen, Armani-Sakkos mit weißen T-Shirts sowie Lederslippern ohne Socken durch die schillernden Sets am Ocean Drive und im Art-déco-Viertel tobten. Auch musikalisch setzte die Serie Zeichen. Das elektronisch-rhythmische Titelthema von Jan Hammer wurde ein weltweiter Hit, und in der Serie sind immer in jeder Folge oft mehrere angesagte Songs zum Einsatz gekommen, wie die folgende Tracklist aller Songs in den 111 Episoden dokumentiert:
Season 1, Episode 1: Brother's Keeper 
Phil Collins - In The Air Tonight 
Cyndi Lauper - Girls Just Wanna Have Fun 
Rolling Stones - Miss You 
Rockwell - Somebody's Watching Me 
Lionel Richie - All Night Long (All Night) 

Season 1, Episode 2: Heart of Darkness 
The Tubes - She's a Beauty 
John Waite - Missing You 
Devo - Going Under 
George Benson - This Masquerade 

Season 1, Episode 3: Cool Runnin' 
Linton Kwesi Johnson - Reality Dub 
Bob Marley - Jammin 
Augustus Pablo - King Tubby Meets Rockers Uptown 
Wailing Souls - Well of Souls (Feel the Spirit) 

Season 1, Episode 4: Calderone's Return: Part 1 
Russ Ballard - In The Night 
ZZ Top - Tush 
The Pointer Sisters - I'm So Excited 

Season 1, Episode 5: Calderone's Return: Part 2 
Russ Ballard - Voices 
Tina Turner - What's Love Got To Do With It 

Season 1, Episode 6: One Eyed Jack 
Eric Clapton - Wonderful Tonight 
The Pointer Sisters - Jump (For My Love) 
Honeymoon Suite - New Girl Now 

Season 1, Episode 7: No Exit 
Phil Collins - I Don't Care Anymore 
Teddy Pendergrass - Stay With Me 

Season 1, Episode 8: The Great McCarthy 
Lindsey Buckingham - Go Insane 
Steppenwolf - Born To Be Wild 
Rod Stewart - Some Guys Have All The Luck 
Laura Branigan - Self Control 

Season 1, Episode 9: Glades 
The Animals - We Gotta Get Out Of This Place 
INXS - Send A Message 
Tommy Shaw - Girls With Guns 

Season 1, Episode 10: Give a Little, Take a Little 
Tina Turner - You Better Be Good To Me 

Season 1, Episode 11: Little Prince 
Frankie Goes to Hollywood - Relax 
Todd Rundgren - Tiny Demons 
Autograph - Turn Up The Radio 

Season 1, Episode 12: Milk Run 
ZZ Top - Legs 
Pat Benatar - Hit Me With Your Best Shot 

Season 1, Episode 13: Golden Triangle: Part 1 
Dolly Parton - Great Balls of Fire 

Season 1, Episode 14: Golden Triangle: Part 2 
The Blues Project - Catch The Wind 
The Coasters - Poison Ivy 
The Bobbettes - Mr. Lee 

Season 1, Episode 15: Smuggler's Blues 
Glenn Frey - Smuggler's Blues 
Red Rider - Lunatic Fringe 

Season 1, Episode 16: Rites of Passage 
Bob Seger - Come To Poppa 
Rockwell - Change Your Ways 
Foreigner - I Want Know What Love Is 

Season 1, Episode 17: The Maze 
Afrika Bambaataa - Renegades of Funk 
The Police - Tea In The Sahara 

Season 1, Episode 18: Made for Each Other  
Barrett Strong - Money (That's What I Want) 
Elvis Presley - Treat Me Nice 

Season 1, Episode 19: The Home Invaders 
Sheila E. - The Glamorous Life 

Season 1, Episode 20: Nobody Lives Forever 
Booker T. & The MGs - Green Onions 
George Thorogood - Bad To The Bone 
Glenn Frey - New Love 
Red 7 - Heartbeat 

Season 1, Episode 21: Evan 
Peter Gabriel - Rhythm of the Heat 
Peter Gabriel - Biko 
Fashion - You Only Left Your Picture 

Season 1, Episode 22: Lombard 
Millicent Small - My Boy Lollipop 
U2 - Wire 

Season 2, Episode 1: Prodigal Son 
Billy Ocean - Caribbean Queen 
Glenn Frey - You Belong To The City 
Huey Lewis & The News - Do You Believe In Love 
U2 - Pride (In The Name Of Love) 
Neville Brothers - Tell It Like It Is 
Bryan Ferry - Windswept 
Joe Cocker - Many Rivers to Cross 
Go West - Goodbye Girl 
Traffic - Glad 
Lou Reed - Good Night, Ladies 
Phil Collins - Take Me Home 
Fashion - White Stuff 
The System - Pleasure Seekers 

Season 2, Episode 2: Whatever Works 
The Blasters - Dark Night 
ZZ Top - Sharp Dressed Man 
Power Station - Get It On (Bang A Gong) 

Season 2, Episode 3: Out Where the Buses Don't Run 
Dire Straits - Brothers In Arms 
The Who - Baba O'Riley 

Season 2, Episode 4: The Dutch Oven 
Foreigner - Women 
Cleavant Derricks - Love is for Sale (*available on show only) 
David Johansen - King Of Babylon 
Amy Grant - Who To Listen To 

Season 2, Episode 5: Buddies 
Kim Mitchell - Go For A Soda 
Chaka Khan - Own The Night 
Arthur Conley - Sweet Soul Music 

Season 2, Episode 6: Junk Love 
Wang Chung - True Love 
Bryan Ferry - Slave To Love 
Robert Plant - Little By Little 

Season 2, Episode 7: Tale of the Goat 
The Fixx - Phantom Living 
Red Rider - Can't Turn Back 
Todd Rundgren - Flesh 
Nona Hendryx - Transformation 

Season 2, Episode 8: Bushido 
Bryan Ferry - Boys And Girls 
Kate Bush - Hello Earth 

Season 2, Episode 9: Bought and Paid For 
Fleetwood Mac - I'm So Afraid 
Debarge - Rhythm of the Night 
Debarge - You Wear It Well 
Karla Bonoff - Cold Wind Blows (*only available on show) 

Season 2, Episode 10: Back in the World 
The Doors - Break On Through (To The Other Side) 
The Doors - My Eyes Have Seen You 
The Doors - Strange Days 
The Doors - The Spy 
The Doors - The Crystal Ship 
The Doors - I Can't See Your Face In My Mind 
The Doors - Roadhouse Blues 
The Doors - Five to One 

Season 2, Episode 11: Phil The Shil 
Phil Collins - Life is a Rat Race (*only available on show) 
Eric Clapton - Knock on Wood 
Executive Slacks - Nausea 
Stan Ridgway - Pick It Up (Put It In Your Pocket) 

Season 2, Episode 12: Definitely Miami 
Ted Nugent - Angry Young Man 
Godley & Creme - Cry 

Season 2, Episode 13: Yankee Dollar 
Mike & The Mtchanics - Par Avion 
Jimmy Cliff - The Harder They Come 
Russ Ballard - Your Time Is Gonna Come 

Season 2, Episode 14: One Way Ticket 
Pete Townshend - Face The Face 
Mr. Mister - Kyrie 
Wilson Pickett - Mustang Sally 

Season 2, Episode 15: Little Miss Dangerous 
Ted Nugent - Little Miss Dangerous 
Howard Jones - Assault And Battery 
Public Image Ltd. - The Order of Death 
Tom Petty & The Heartbreakers - Here Comes My Girl 

Season 2, Episode 16: Florence Italy 
John Parr - Naughty Naughty 
Jimi Hendrix - Up From The Skies 
Steve Miller Band - Mercury Blues 
Steve Morse - Cruise Missile 

Season 2, Episode 17: French Twist 
Aretha Franklin - Who's Zoomin' Who 

Season 2, Episode 18: The Fix 
Propaganda - P-Machinery 
Madonna - The Gambler 

Season 2, Episode 19: Payback 
INXS - Three Sisters 
Chris Isaak - Dancin' 

Season 2, Episode 20: Free Verse 
Suicidal Tendencies - Institutionalized 
Bruce Cockburn - Maybe The Poet 
Honeymoon Suite - Feel It Again 

Season 2, Episode 21: Trust Fund Pirates 
Randy Newman - Miami 
Simply Red - Heaven 
Lynyrd Skynyrd - That Smell 
INXS - What You Need 
The Pretenders - Space Invader 
Steve Winwood - Still in the Game 
Philip Michael Thomas – La Mirada 

Season 2, Episode 22: Sons and Lovers 
Roger Daltrey - After The Fire 
Phil Collins - Long Long Way To Go 

Season 3, Episode 1: When Irish Eyes Are Crying 
John Lennon - Imagine 
The Pogues - Wild Cats Of Kilkenny 
Patti Labelle & Bill Champlin - Last Unbroken Heart 

Season 3, Episode 2: Stone's War 
Steve Jones - Mercy 
Andy Taylor - When The Rain Comes Down 
Peter Gabriel - Red Rain 
Jackson Browne - Lives In The Balance 

Season 3, Episode 3: Kill Shot 
The Who - Eminence Front
Iggy Pop And The Stooges - Real Wild Child (Wild One) 
Shannon - Do You Wanna Get Away (Bradley D. Hinkle) 
Yello - Desire 
Peter Gabriel - Mercy Street 
Screaming Blue Messiahs - You're Gonna Change 

Season 3, Episode 4: Walk-Alone 
The Damned - In Dolce Decorum 
INXS - Listen Like Thieves 
Run-DMC - Walk This Way 
George Thorogood - Gear Jammer 

Season 3, Episode 5: The Good Collar 
The Pretenders - How Mich Did You Get For Your Soul 
Simply Red - Picture Book 

Season 3, Episode 6: Shadow in the Dark 
Brian Eno - Inland Sea 
Rubén Blades - Tierra Dura 

Season 3, Episode 7: El Viejo 
Bon Jovi - Wanted Dead Or Alive 
Depeche Mode - Fly On The Windscreen
Final Cactus World News - State Of Emergency 

Season 3, Episode 8: Better Living Through Chemistry 
Steppenwolf - Born To Be Wild 
Peter Gabriel - Sledgehammer 
The Champs - Tequila 

Season 3, Episode 9: Baby Blues 
Mike & The Mechanics - Hanging By A Thread 
Joan Armatrading - Love By You 

Season 3 Episode 10: Streetwise 
Don Johnson - Streetwise (*recorded off show) 

Season 3, Episode 11: Forgive Us Our Debts 
Peter Gabriel - We Do What We're Told 
Meat Loaf - Standing On The Outside 

Season 3, Episode 12: Down for the Count: Part 1 
Ratt - Dance 
Steve Winwood - There's A River 

Season 3, Episode 13: Down for the Count: Part 2 
Billy Idol - Don't Need A Gun 
Steve Miller Band - I Want To Make The World Turn Around 
Corey Hart - Blind Faith 
Jimi Hendrix - All Along The Watchtower 

Season 3, Episode 14: Cuba Libre 
Bob Seger & Silver Bullet Band - Miami Kane Gang - Gun Law 

Season 3, Episode 15: Savage 
The Smithereens - Blood And Roses 
The Damned - Anything 
Jefferson Airplane - White Rabbit 

Season 3, Episode 16: Theresa 
Propaganda - Jewel 
The Mission - Wasteland 
Ultravox - Lament 

Season 3, Episode 17: The Afternoon Plane 
Loz Netto - We Touch 
Brian Eno - Two Rapid Formations 

Season 3, Episode 18: Lend Me an Ear 
The Waterboys - Be My Enemy 
Bruce Willis - Respect Yourself 
World Party - The Ballad Of The Little Man 
Peter Himmelman - Climb 

Season 3, Episode 19: Red Tape 
David Bowie - Cat People (Putting Out Fire) 
Thinkman - The Formula 
Thinkman - Best Adventures 
The Alan Parsons Project - Money Talks 
The Alan Parsons Project - Closer To Heaven 

Season 3, Episode 20: By Hooker by Crook 
Steve Winwood - Split Decision 
Simply Red - Holding Back The Years 
Mark Isham - Raffles in Rio 

Season 3, Episode 21: Knock, Knock, Who's There? 
Dire Straits - Ride Across The River 
Bryan Adams - Heat Of The Night 
Shriekback - Underwaterboys 
Grace Jones - The Fashion Show 
Belkis Concepcion - La Vecina 

Season 3, Episode 22: Viking Bikers from Hell 
The Damned - Tightrope Walk 
George Thorogood & The Destroyers - Who Do You Love? 

Season 3, Episode 23: Everybody's in Show Biz 
Chris de Burgh - The Leader 
Chris de Burgh - The Vision 
Chris de Burgh - What About Me 

Season 4, Episode 1: Contempt of Court 
Yello - Call It Love 

Season 4, Episode 2: Amen ... Send Money 
The Hooters - Satellite 
Rank and File - Black Book 

Season 4, Episode 3: Death and the Lady 
Fields of the Nephilim - Vet for the Insane 
Depeche Mode - Never Let Me Down Again 
Depeche Mode - Pleasure, Little Treasure 
The Truth - The Edge of Town 
Naked Prey - The Story Never Ends 

Season 4, Episode 4: The Big Thaw 
Black Uhuru - What Is Life 
Bob Marley - Wake Up and Live 

Season 4, Episode 5: Child's Play 
Robert Cray, Albert Collins & Johnny Copeland - The Dream 
U2 - Race Against Time 

Season 4, Episode 6: God's Work 
The Jesus & Mary Chain - Nine Million Rainy Days 
Love And Rockets - Yin And Yang (The Flowerpot Man)
Book of Love - Modigliani (Requiem Mass) 

Season 4, Episode 7: Missing Hours 
James Brown - Got You (I Feel Good) 
Adrian Belew - Paint The Road 

Season 4, Episode 8: Like a Hurricane 
MCs of Rap - The Domination 
Sheena Easton - When He Shines 
Sheena Easton - I Got You Babe (*recorded off show) 

Season 4, Episode 9: The Rising Sun of Death 
Billy Idol - Flesh For Fantasy (Below The Belt Mix) 
Yello - Si Senor The Hairy Grill 
Yello - Moon On Ice 
The Smiths - Last Night I Dreamt That Someone Loved Me 

Season 4, Episode 10: Love at First Sight 
Love and Rockets - Ball of Confusion 
Stray Cats - Looking for Someone to Love 

Season 4, Episode 11: A Rock and a Hard Place 
Mitch Ryder & The Detroit Wheels - Devil With A Blue Dress On / Good Golly Miss Molly 
Don Henley - Dirty Laundry 
Crowded House - Don't Dream It's Over 

Season 4, Episode 12: The Cows of October 
Elmer Bernstein - Theme from 'The Magnificent Seven' 

Season 4, Episode 13: Vote of Confidence 
Mr. Mister - Stand And Deliver 

Season 4, Episode 14: Baseballs of Death 
MARRS - Pump Up The Volume 
Gene Loves Jezebel - Twenty Killer Hurts 
Big Pig - Breakaway 
Shriekback - Running On The Rocks 

Season 4, Episode 15: Indian Wars 
Yello - Hawaiian Chance 

Season 4, Episode 16: Honor Among Thieves? 
Billy Idol - Sweet Sixteen 
Aerosmith - Rag Doll 

Season 4, Episode 18: Badge of Dishonor 
Underworld - Glory! Glory! 
Payolas - Eyes Of A Stranger 

Season 4, Episode 19: Blood & Roses 
Black - Sweetest Smile 
Tommy Shaw - Dangerous Game 
Iggy Pop - Winners & Losers 

Season 4, Episode 20: A Bullet for Crockett 
Pat Benatar - Diamond Field 

Season 4, Episode 21: Deliver Us from Evil 
Sheena Easton - Don't Turn Your Back 
Sheena Easton - Follow My Rainbow 
Hoagy Carmichae - Lazy Bones 

Season 4, Episode 22: Mirror Image 
Big Pig - Money God 
Tangerine Dream - Alpha Centauri 
Echo & The Bunnymen - Bed Bugs & Ballyhoo 

Season 5, Episode 1: Hostile Takeover 
Underworld – Underneath The Radar 
Toni Childs – Walk And Talk Like Angels 

Season 5, Episode 2: Redemption In Blood 
Tim Truman – Everything Inside Of Me 
Peter Cetera – You Never Listen To Me 
Peter Gabriel & Kate Bush – Don’t Give Up 

Season 5, Episode 3: Heart Of Night 
The Church – Blood Money 
Joe Cocker – The One 
The Cure – Kiss 
Joan Armatrading – Dark Truths 

Season 5, Episode 4: Bad Timing 
Jermaine Stewart – Don’t Talk Dirty To Me 
Iggy Pop – Power And Freedom 
Iggy Pop – Cold Metal 
Hank Williams – I’m So Lonesome I Could Cry 

Season 5, Episode 5: Borrasca 
Pink Floyd – The Dogs Of War 
Sinead O’Connor – I Want Your (Hands On Me) 

Season 5, Episode 6: Line Of Fire 
Ministry – Stigmata 
Iron Maiden – Only The Good Die Young 
Derek and The Dominoes – Layla 

Season 5, Episode 7: Asian Cut 
That Petrol Emotion – Here It Is… Take It! 
The Church – Under The Milky Way 

Season 5, Episode 8: Hard Knocks 
Tom Cochrane and Red Rider – Big League 
Mike + The Mechanics – Nobody’s Perfect 

Season 5, Episode 9: Fruit Of The Poison Tree 
U2 – Desire Robert Plant – Walking Towards Paradise 

Season 5, Episode 10: To Have And To Hold 
Bryan Ferry – Bête Noire 
Chris de Burgh – Carry Me (Like A Fire In Your Heart) 

Season 5, Episode 11: Miami Squeeze 
Chris Rea – Working On It 
Tackhead – Hard Left 

Season 5, Episode 12: Jack Of All Trades 
Only score music by the Swingle Singers 

Season 5, Episode 13: The Cell Within 
Yanni - Keys To Imagination 

Season 5, Episode 14: The Lost Madonna 
Tanita Tikaram – Twist In My Sobriety 
Eric Clapton – She’s Waiting 

Season 5, Episode 15: Over The Line 
The Fixx – I’m Life 

Season 5, Episode 16: Victims Of Circumstance 
Cowboy Junkies – Misguised Angel 
Dead Can Dance - Severance 

Season 5, Episode 17: Freefall 
King Swamp – Year Zero 
Lyle Lovett – Cryin’ Shame 
Don Johnson & Tim Truman – No Way Out 
Glenn Miller Orchestra – Bugle Call Rag
Robert Plant – Ship Of Fools 
Genesis – Land Of Confusion 
Honeymoon Suite – Bad Attitude 
Terry Kath – Tell Me 

Season 5, Episode 18: World Of Trouble 
Alan Parsons Project – Paseo De Gracia 
Gipsy Kings – Inspiration 

Season 5, Episode 19: Miracle Man 
Keine Pop-Musik 

Season 5, Episode 20: Leap Of Faith 
Guns N’Roses – Paradise City 
Tom Tom Club – Kiss Me When I Get Back 
Edie Brickell & The New Bohemians - What I Am 

Season 5, Episode 21: Too Much, Too Late 
Mink DeVille – Mixed Up, Shook Up Girl 
Public Enemy – You Gonna Get Yours

Natürlich sind zu einer so Musik-intensiven Fernsehserie auch einige Soundtracks erschienen, die neben einigen begehrten Tracks von Komponist Jan Hammer vor allem Hits wie „In The Air Tonight“ von Phil Collins, „You Belong To The City“ von Glen Frey, „Better Be Good To Me“ von Tina Turner, „Satellite“ von den Hooters oder „Dirty Laundry“ von Don Henley enthielten.
Erst 2002 veröffentlichte Jan Hammer auf massives Begehren seiner Fans das Doppel-Album „Miami Vice - The Complete Collection“. Dagegen ist die Musik von Tim Truman, der die 5. Staffel vertonte, bislang nicht adäquat veröffentlicht worden.
2006 befand Michael Mann, der mit Werken wie „Collateral“ und „Heat“ selbst zu einem großen Regisseur avanciert ist, „Miami Vice“ fürs Kino zu reaktivieren. Allerdings konnte die Kino-Adaption mit Colin Farrell und Jamie Foxx in den Hauptrollen nur begrenzt überzeugen:
„Man muss diesen Film loben, weil er allen durchschnittlichen Polizeifilm-Mainstream weit in den Schatten stellt. Aber man kann ihn nicht wirklich loben, weil man von einem Michael Mann weitaus mehr erwartet, als das. Alles in allem ist 'Miami Vice' visuell und stilistisch deutlich weniger konsequent, als Manns letzte Filme; selten entfaltet er jenen Rhythmus und Drive, jenen Fluss aus Bildern und Musik, der sich zu einer leichten, jazzigen und dennoch jederzeit konzentrierten Atmosphäre verdichtet, den dieser Regisseur so perfekt beherrscht, wie kein anderer, und die ihn zu einem der wenigen echten Autorenfilmer Hollywoods machen. Auch fehlen alle Augenblicke des Innenhaltens, der puren Schönheit, die in Manns Filmen begeistern können – gerade für Fans des Regisseurs ist der Film eine Enttäuschung. Den Fans der Serie dürfte es nicht viel anders ergehen – was vielleicht weniger schlimm ist. Der Titel ist vor allem ein Label zur Erhöhung der Verkäuflichkeit. Der Dackelblick des überforderten Colin Farrell hat mit Don Johnsons Dreitagebart-Melancholie aber so gar nichts gemein, und Jamie Foxx ist viel zu gut, um den Sidekick zu spielen, zu dem er hier gemacht wird“, meint Rüdiger Suchsland in seiner Rezension auf artechock.de. „Auch versucht Mann erst gar nicht, Stimmung und Welt der 80-er anders als durch einige deutliche Zitate wiederauferstehen zu lassen: Die Pastellfarben sind verschwunden, es dominiert das Schwarz und Blaugrau des Neo-Noir, und wie in Collateral und Heat spielen auch diesmal große Teile bei Nacht. Und wieder geht es um Menschen, bei denen Arbeit und Leben derart miteinander verschmelzen, dass sie beides nicht einmal mehr verwechseln können – Crockett und Tubbs, die beiden undercover-cops und Filmhelden sind, was sie tun. So ist des Regisseurs Handschrift trotz allem deutlich erkennbar, und, wie gesagt, mag dies auch ein schwacher Michael-Mann-Film sein, ist es aber kein schwacher Polizeithriller.“ 
Fans der Serie bleiben also besser bei dem Kult der 80er, der sich damals einer fest definierten Optik unterwarf. Erd- und Rottöne waren strengstens verboten, dafür waren Pink und Türkis angesagt. Um dem jeweiligen Farb-Thema gerecht zu werden, wurde selbst der Hintergrund entsprechend eingefärbt. Eine derartige künstlerische Stringenz erlebt man heutzutage in der Fernsehwelt selten.

Playlist: 
1 Jan Hammer - Miami Vice Theme (Miami Vice: The Complete Collection) - 01:00
2 Jan Hammer - Crockett's Theme (Miami Vice: The Complete Collection) - 03:32
3 Depeche Mode - Fly On The Windscreen (Black Celebration) - 05:19
4 Howard Jones - Assault And Battery (Dream Into Action) - 04:52
5 Yello - Call It Love (Miami Vice III) - 05:04
6 Don Henley - Dirty Laundry (Miami Vice III) - 05:37
7 The Damned - In Dulce Decorum (Miami Vice II) - 04:50
8 Jan Hammer - Columbia (Miami Vice: The Complete Collection) - 02:43
9 Jan Hammer - Evan (Miami Vice) - 03:08
10 Jan Hammer - Rum Cay (Miami Vice: The Complete Collection) - 03:05
11 Bryan Ferry - Windswept (Boys And Girls) - 04:33
12 Shriekback - Underwaterboys (Big Night Music) - 04:50
13 Ultravox - Lament (Lament) - 04:40
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