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Sonntag, 6. Juni 2010

Christopher Young (Teil 3) - Jennifer 8, 9, 10, 11 ...

Mittlerweile haben sich aber auch für Christopher Young einige feste Verbindungen zu prominenten Filmemachern ergeben, zu Sam Raimi ("The Gift", "Spider-Man 3", "Drag Me To Hell") und Jon Amiel ("Agent Null Null Nix", "Copycat", "Verlockende Falle", "Creation") beispielsweise. Doch trotz wachsenden Erfolgs glaubt Young, noch vieles ausprobieren zu müssen.

"Ich wünsche mir so sehr, dass ich mehr Gelegenheit bekomme, die Grenzen auszudehnen, Dinge zu versuchen, die noch nie in der Filmmusik gemacht worden sind. Es gibt einige Beispiele, wo ich diese Chance bekommen habe, vor allem bei `The Vagrant´. Das war der zweite Film von Chris Walas, einer, bei dem er wirklich nicht wusste, was für Musik er haben wollte. Es gab keine Musik, die sich für diesen Film angeboten hätte, also überließ er es überwiegend mir zu entscheiden, was man tun könnte, und ermutigte mich, zu experimentieren und Dinge zu versuchen, die noch nie gemacht wurden. Ich denke, jeder Komponist sorgt sich darum, ob die Musik, die ihn beeinflusst hat, in seiner eigenen Musik zu bemerken ist. Ich kann wirklich keinen bestimmten Einfluss benennen, nichts Bestimmtes, das mir im Kopf herumschwebte und meine Gedanken kontrollierte.
Die meisten Regisseure sind wegen ihrer Filme ziemlich unsicher. Sie sind offensichtlich daran interessiert sicherzustellen, dass ihr Film einer der Kassenschlager wird, weil sie die Gelegenheit bekommen wollen, einen weiteren Film zu machen. Was ich festgestellt habe, ist, dass viele der jüngeren Regisseure in ihrer Sorge um ihre Unsicherheit mit dem Wunsch nach einer sicheren Position in der Industrie vor allem Filme machen wollen, die zur Zeit von der Stimmung her angesagt sind und mich nicht zu mehr inspirieren als das zu kopieren, was ein anderer Komponist für einen ähnlichen Film gemacht hat. Das ist ziemlich frustrierend. Ich denke, es liegt in der Verantwortung des Komponisten, dass er, wenn er die Möglichkeit dazu hat, versucht, das musikalische Vokabular zu erweitern, es irgendwohin zu führen, wo es noch nicht gewesen ist. Ich denke, dass es viele Talente hier gibt, aber es sollte ihnen die Möglichkeit gegeben werden, dieses Talent einzusetzen. 
Vielleicht war es immer der Fall gewesen, aber ich glaube, die Standards in der Filmmusik waren in den 40ern, 50ern und sogar in den 30ern weitaus höher als heute. Ich denke, wir haben den Tiefpunkt erreicht, und ich hoffe, dass wir aus diesem Sumpf herauskommen. Die Talente sind vorhanden, ich denke nur nicht, dass die Regisseure und Produzenten die Komponisten ermutigen, mit etwas Neuem für den Film anzukommen. Das Problem ist, dass der Großteil der Regisseure, die heutzutage Filme machen, jüngerer Generation ist. Der Regisseur, der Produzent, der Drehbuchautor - alle sind sehr jung.
Die junge Regisseur-Generation ist sich der orchestralen Musik und ihrer Möglichkeiten überhaupt nicht bewusst. Die meisten sind mit Rockmusik aufgewachsen und haben ihren ersten Kontakt mit Filmmusik durch den Film erhalten. Um den Erfolg eines Films sicherzustellen, verlangen sie nur ein Vokabular, das mit dem Publikum auf überwiegend visueller Ebene kommuniziert.
Die Leute, die heutzutage ins Kino gehen, sind überwiegend Teenager und Leute um die 20. Diese Leute hören keine orchestrale Musik, sondern Rockmusik. Das Pop-Vokabular in Verbindung mit der Synthi-Technologie und das Interesse am Minimalismus hat dieses Monster kreiert, mit dem alles verwaschen wurde. Harmonien und Melodien sind sehr statisch geworden, was sehr tragisch ist. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Mehrheit dessen, was heute produziert wird, gerade die Synthi-Scores, in 50 Jahren mit großer Scham und Fassungslosigkeit betrachtet wird.
Es ist für jedermann schwer zu realisieren, dass alles, was direkt auf die populäre Kultur bezogen ist, mit der Zeit nicht mehr dem Geschmack entspricht. Ich bin sicher, dass wir in einiger Zeit kopfschüttelnd auf unsere Werke zurückblicken und um Vergebung bitten, weil es lächerlich schlecht ist. Das hat nichts damit zu tun, dass die Komponisten nicht talentiert wären, sie werden nur nicht angespornt, ihr Bestes zu tun. Es ist momentan ziemlich schwer, einen Komponisten vom anderen zu unterscheiden. Das hängt auch damit zusammen, dass die Regisseure für ihre Filme Filmmusik als Temp-Scores verwenden, was eine enorme psychologische Belastung für einen Komponisten bedeutet, der versucht, etwas anderes zu machen. In der Regel soll der Komponist einen Score schreiben, der dem Temp-Score ziemlich ähnlich ist, der wiederum ein oder zwei Jahre alt ist. Das alles verhindert einen Fortschritt in der Entwicklung der Filmmusik. Filmmusik hängt immer der Zeit hinterher, was die Entwicklung der orchestralen Musik angeht."
Doch ebenso wie Elliot Goldenthal mit seinen Scores zu "Interview With The Vampire", "Drugstore Cowboy", "Alien 3" oder "Batman Forever" bewiesen hat, sind neue Töne auch bei Hollywoods Großproduktionen durchaus - wenn auch nur gelegentlich - gefragt, und nachdem sich Chris Young mit seinem ungewöhnlichen Score zu "Species" etabliert zu haben scheint, braucht sich dieser hoffentlich auch nicht mehr um zu geringe Budgets zu sorgen.
"Das Budget spielt natürlich eine ganz wichtige Rolle. Die ersten drei oder vier Filme, die ich gemacht habe - `Pranks´, `The Power´ - verfügten über ganz geringe Budgets, und ich habe `Pranks´, meinen ersten Film, seit Jahren nicht mehr gesehen. Ich habe Angst davor, es zu tun, aber wenn ich es tun würde, bin ich sicher, dass mir als erstes durch den Kopf gehen würde, was ich mit dem Film gemacht hätte, wenn ich mehr Geld zur Verfügung gehabt hätte. Es handelte sich um ein kleines Orchester, möglicherweise waren es alles Musikstudenten, und alles litt darunter. Aber im Laufe der Zeit hatte ich immer wieder mit Beschränkungen des Budgets zu kämpfen. Die Mehrheit der Filme, an denen ich gearbeitet habe, waren Independent-Filme, bei denen ich Package-Deals eingehen musste. Sie geben mir eine bestimmte Menge an Dollars, mit der ich den Score zu produzieren habe. Was immer davon übrigbleibt, ist mein Honorar. Die Major-Firmen arbeiten anders. Sie zahlen in der Regel ein Honorar für den Komponisten, und das Budget für den Score wird als eigenständige Einheit behandelt.
Es gibt einige Beispiele in meiner Arbeit, wo ich zuviel mit dem Geld versuchte, und ich denke, die Scores litten darunter. Meine Einstellung bei diesen Package-Deals war stets - gerade in den ersten vier, fünf Jahren meiner Karriere -, dass es eine Investition in meine Zukunft war.
Es ist wichtiger, dass ich mit einem Score ankomme, der eindrucksvoll mit dem Film harmoniert, statt umgekehrt, d.h. wenn der Film schlecht ist, ist es nicht mein Fehler. Wofür ich zur Verantwortung gezogen werden kann, ist die Musik. Das ist meine Aufgabe. Ich kann die Qualität eines Scores nicht damit entschuldigen, dass zu wenig Geld vorhanden war, indem ich unter meinen Credits `Music by Christopher Young´ die Notiz anfüge: `Oh ja, übrigens, es war kein Geld da, um den Score aufzunehmen.´ Die Leute wollen ins Kino gehen und den schönsten Score seit dem letzten großen Blockbuster hören.
Es war immer eine merkwürdige Sache, gerade bei Filmen, deren Story schwach war, wurde ich häufig angewiesen, den Produktionswert des Films zu erhöhen. Also lieferte ich einen Score ab, der möglicherweise größer war als der Film benötigte. Meine Frau wusste natürlich, dass jeder Musiker, den ich zusätzlich engagierte, um den Score zu verbessern, bedeutete, dass weniger Geld in die Familie floss.
Wegen dieses Interessenkonflikts muss ich mir nun keine Sorgen mehr machen. Außerdem bin ich jetzt in der Lage, in Los Angeles aufzunehmen, mit den besten Musikern und Technikern. Das war eine unglaubliche Erfahrung für mich. Als ich `Species´ aufnahm, war das mein erster Score gewesen, den ich gänzlich in Los Angeles aufnahm. Ich erinnere mich, wie wir den allerersten Cue zu der Szene aufnahmen, als der Alien aus dem Labor flieht, und ich hysterisch lachen musste, weil ich so aufgeregt war, dass meine Musik so harmonisch klang. Ich weiß noch, dass Roger Donaldson den Cue gar nicht mochte. Er hatte nicht erwartet, dass ich die Szene so angehen würde. Ich war so aufgeregt, dass ich zum Techniker, Bobby Fernandez, ging, mit dem ich seit Jahren zusammenarbeite, und fragte ihn, was er davon hielte. Ich muss sagen, dass es großartig ist, bei großen Filmen mit Orchestern zu arbeiten, bei denen sich seine eigene Musik stimmig anhört, mit den Nuancen, die man sich beim Schreiben des Materials vorstellt. Ich habe die Leute in Utah bewundert, sie sind sehr gute Musiker, aber das ist schon ein großer Unterschied, wie ich feststellen musste, als ich `Tales From The Hood´ in Utah aufnahm. Neben dem Package-Problem kam noch ein Problem hinzu, dass sich nämlich die Cues immer falsch für mich anhörten. Viele der Aufnahmesessions für meine Scores waren bisher weder für mich noch für die Leute um mich herum ein großes Vergnügen."
Es ist schließlich sein von einem Solo-Piano dominierter Score für die 92er Paramount-Produktion "Jennifer 8" (Milan) gewesen, der Chris Young die Türen zu weiteren Major-Produktionen öffnete, für die der Komponist ähnliche Scores abzuliefern hatte. Nachdem Young jahrelang auf Low-Budget-Horrorfilme festgeschrieben war, schien er auf einmal auf Solo-Piano geprägte Scores für Psychothriller abonniert zu sein, wie seine 95er Arbeiten für die Gerichts- und Psychothriller "Judicial Consent" (Intrada), "Murder In The First" (La Bande Son), "Copycat" (Milan) und "Unforgettable" nahelegen.
"Vor `Judicial Consent´ habe ich nur für einen Score das Piano so herausgestellt, und zwar bei `Jennifer 8´. Ich habe `Judicial Consent´ als `Jennifer 9´ bezeichnet, `Copycat´ als `Jennifer 10´ und `Unforgettable´ als `Jennifer 11´. Sie klingen alle ziemlich ähnlich. Für `Jennifer 8´ wurde ich von Regisseur Bruce Robinson engagiert, um einen Score zu ersetzen.
Er hat den Film mit `Presumed Innocent´ getemptrackt. Ich war sehr besorgt, möglichst schnell mit einem Score ankommen zu müssen, der ein Piano enthält. Wenn ich irgendein anderes Instrument herausgehoben hätte, wäre ich wahrscheinlich auf große Probleme gestoßen. Dass ich für `Jennifer 8´ ein Piano benutzt habe, wurde also durch `Presumed Innocent´ beeinflusst. Streicher und Piano gehören natürlich schon seit den Anfängen der Filmmusik zum Instrumentarium. Sie scheinen nur jetzt wieder populär zu werden. Und diese Popularität haben wir zum großen Teil John Williams zu verdanken.
Was folgte, war, dass mit `Jennifer 8´ andere Filme getemptrackt wurden. `Judicial Consent´ wurde mir angeboten, weil der Regisseur sich in meinen `Jennifer 8´-Score verliebt hat. Natürlich wollte auch er ein Solo-Piano, das in dem Score eingesetzt wurde. Es ist also ein Schubladen-Problem, und ich versuche, da herauszukommen. Ich bin es ziemlich leid, immer die gleichen Sachen machen zu müssen. Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf ging, als ich mit `Judicial Consent´ anfing, war: `Oh, mein Gott, Chris, nicht schon wieder! Das kannst du nicht machen!´ Aber das ist der Grund, warum man dich anheuert, und man kann sich nicht gegen die Wünsche des Regisseurs aufbäumen. Ich habe es nicht bereut, `Jennifer 8´ gemacht zu haben. Das war eine schöne Sache. Das Problem ist, dass, wenn man einen anderen Komponisten ersetzen muss (in diesem Falle Maurice Jarre, Anm. d. Verf.), der gefeuert wurde, weil er offensichtlich nicht das lieferte, was sich der Regisseur vorstellte, kann man sich noch weniger gegen die Vorstellungen des Regisseurs wenden, weil man sonst der nächste ist, der gefeuert wird. Bei `Copycat´ hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass ich mich wiederholen könnte. Ich schreibe seit Jahren für Suspense- und Horrorfilme, und für was ich auch gerade arbeite, versuche ich doch stets, etwas Neues zu schreiben, aber ich befürchte, dass ich mittlerweile zu viele Filme in dieser Richtung gemacht habe."
Etwas skeptisch wirkt Chris Young auch, wenn man ihn auf seinen momentanen Erfolg anspricht. "Das ist ein zweischneidiges Schwert. Um einen gewissen Erfolg zu erreichen, muss man etwas in Schwung kommen. 1995 war sicherlich ein sehr wichtiges Jahr für mich, da ich in der Lage war, an mehr Filmen zu arbeiten, als ich es in den Jahren zuvor gewohnt gewesen war, und was noch wichtiger war, einige der Filme waren Kassenschlager, wie beispielsweise `Species´. Ich habe nie so schnell und so viel Musik geschrieben wie im letzten Jahr. Unglücklicherweise musste ich sogar einige Filme zurückgeben, weil ich nicht die Zeit dafür hatte. Ich habe feststellen dürfen, dass die Filme besser geworden und häufiger gekommen sind. Es ist ein schönes Gefühl, dass sich die Dinge letztlich auszahlen. Schließlich habe ich die letzten 14 Jahre sehr hart gearbeitet. Es gab auch schon in der Vergangenheit einige Filme, drei oder vier, bei denen ich gehofft hatte, dass sie mich von den B-Filmen zu den A-Filmen bringen würden, `Jennifer 8´, `BAT-21´, `Haunted Summer´, was ein Film war, von dem sich viele Beteiligte erhofften, dass er ihre Karriere verändern würde. Die Zeit wird zeigen, wie es weitergeht. Karrieren können über Nacht steigen und fallen. Ich hatte ein großartiges letztes Jahr und ich hoffe, das bleibt in diesem Jahr auch so. Man kann aber nie genau vorhersagen, wie der nächste Film sein wird. Ich hoffe natürlich, dass auch in diesem Jahr einige Filme dabei sein werden, die Kassenerfolge werden.
`Species´ war schließlich der Film, der einen Wendepunkt in meiner Karriere bedeutete. `Tales From The Hood´ war sicherlich ein guter Film, wurde aber als B-Horror-Movie kategorisiert. Bei `Species´ hatte ich eben das Glück, dass er ein Sommerhit wurde, obwohl ich glaube, dass es nicht unbedingt meine beste Musik gewesen ist."
Dass Young für den Überraschungserfolg "Species" von Roger Donaldson engagiert wurde, der bislang für jeden Film mit einem neuen Komponisten zusammengearbeitet hat, verdankte er weder seinem Agenten, noch der ohnehin fehlenden guten Beziehung zum Regisseur, wie es sonst üblich ist.
"An `Species´ bin ich durch den Picture Editor, Conrad Buff, und den Music Editor, Don Garde, gekommen, mit denen ich an `Jennifer 8´ gearbeitet habe. Diese beiden empfahlen mich Roger Donaldson, und ich habe diesen Job diesen beiden Leuten zu verdanken. Ich glaube kaum, dass sich Roger Donaldson ohne deren Einfluss für mich entschieden hätte. Sie glaubten sehr stark an mich und taten alles, damit ich den Job bekomme. Und man bekommt einen Job meistens dann, wenn der Film mit deiner Musik getemptrackt wird. Und das passiert dann, wenn der Picture- und Music Editor mit deiner Arbeit vertraut sind. Das hatte also nichts mit den Kontakten zu tun, die ich hatte, noch mit meinem Agenten."
Die besondere Herausforderung lag für Young vor allem darin, sehr viel Musik in recht kurzer Zeit zu schreiben und es den vielen Geldgebern rechtzumachen. Wenn sich der experimentelle "Species"-Score auch von den sogenannten "Jennifer 8"-Scores unterschied, setzte Young wie schon bei "Murder In The First" und später bei "Copycat" die menschliche Stimme sehr elaboriert als Instrument ein.
"Mit der flüsternden Stimme bei `Copycat´ wollte ich die Stimme im Kopf des Serienkillers repräsentieren. Ich versuche immer, Stimmen einzusetzen, wo man mir die Gelegenheit dazu gibt. Ich habe als Junge in einem presbyterianischen Kirchenchor gesungen, was eine großartige Erfahrung für mich war. All die Hymnen, die ich dort gesungen habe, sind mir noch in Erinnerung. Nachdem ich `Murder In The First´ beendet hatte, dessen Chorsequenzen zwar englischer Natur, aber nicht allzu weit von der presbyterianischen Tradition entfernt sind, habe ich mir überlegt, an was mich diese Hymne erinnert, und es war schließlich eine sehr presbyterianische Hymne, die ich im Kirchenchor oft gesungen habe. Sie basiert auf einer Melodie aus dem Kölner Liederbuch von 1623, die im 19. Jh. von einem Engländer mit einem Text versehen wurde.
In `Species´ wurde ein Frauenchor von ungefähr 18 Stimmen eingesetzt, weil die Alien-Kreatur eine Frau war. Sie hatte in dem Film einige sehr seltsame Traumsequenzen, für die ich eine einzelne Frauenstimme einsetzte, die einen gregorianisch-ähnlichen Choral sang."

Christopher Young (Teil 4) - Kleine Dissonanzen

Während Young und seine Fans bislang in der glücklichen Lage gewesen sind, fast sämtliche seiner Arbeiten auf CD veröffentlicht zu sehen, hat sich eine Zeitlang die Tendenz abgezeichnet, dass die guten Zeiten bezüglich der Veröffentlichung seiner Scores zunächst vorbei zu sein schienen.
Zu "Species" erschien - zunächst - überhaupt kein Soundtrack, zu "Tales From The Hood" und "Virtuosity" wurden nur Song-Sampler ohne Score-Anteile veröffentlicht, wobei die Verwendung von Songs in den Filmen auch für den Komponisten eine besondere Herangehensweise erfordert.
"Bei vielen Filmen, an denen ich im letzten Jahr (1995, Anm. d. Verf.) gearbeitet habe, wurden Songs eingesetzt, aber gerade bei `Virtuosity´ war ich mir vor dem Schreiben bewusst, dass ich mit meiner Musik eine Einheit mit den Songs herstellen musste.
Denn hier trugen die Pop-Songs viel dazu bei, das Drama zu entwickeln, und ich wäre ein Narr gewesen, wenn ich mich mit meinem Score nicht an den Sound der Songs angepasst hätte. Die ersten 3/4 des Scores für den Film bestehen aus einem Synthi-Score, da viele der Songs auch aus dem Techno-Synthi-Bereich kommen. In den letzten zwanzig Minuten des Films setzte ich schließlich Orchester ein. Was ich an dem Film sehr mochte, war, dass ich den Synthi als Kontrast zum Orchester und das Orchester als Kontrast zum Synthi einsetzen konnte. Ich schätze, wenn ich von Beginn an ein Orchester eingesetzt hätte, wäre das der Wirklung des Films abträglich gewesen, und ich hätte sicherlich gegen die Songs agiert. Als das Orchester zum Einsatz kommt, wurden bis zum End Title auch keine Songs mehr eingesetzt. Ich wusste, dass ein Soundtrackalbum mit Songs erscheinen würde, aber ich hätte mir gewünscht, dass wenigstens Teile des Scores auf der CD berücksichtigt worden wären, aber das geschah leider nicht. Bei `Species´ waren keine nennenswerten Songs vorhanden, und ich war sehr enttäuscht, dass das Music Department und MGM nicht daran interessiert waren, etwas mit dem Score zu machen. Einer der Gründe dafür soll wohl die Einschätzung gewesen sein, dass der Film nicht so gut läuft. Doug Fake versucht immer noch, `Tales From The Hood´ als Score zu veröffentlichen. Da gab es bislang nur die CD mit Rap-Songs.
Bislang wurde 90% dessen, was ich geschrieben habe, veröffentlicht, was damit zusammenhängt, dass es außerhalb der Stadt aufgenommen wurde und keine re-use-fees anfielen. Wenn ich nun weiterhin an großen Filmen arbeiten und hier in der Stadt aufnehmen sollte, ist die Party, glaube ich, vorbei. Das ist frustrierend, aber vielleicht werden die Scores irgendwann einmal neu aufgenommen und ich mache was mit ihnen."

Immerhin wurde der Score zu "Copycat", dem Psychothriller von "Sommersby"-Regisseur Jon Amiel, veröffentlicht. Besondere Probleme bereitete Young dabei der verwendete Temp-Score.
"Das erste Thema, das ich für `Copycat´ geschrieben habe, war das `Romantic Theme´ für Sigourney Weaver. Jon Amiel war sehr besorgt, was ich ihr für ein Thema komponieren würde. Er wollte sicherstellen, dass trotzt der Tatsache, dass es sich um einen Suspense-Film handelt, wir das Publikum mit einem leidenschaftlichen Thema überraschen. Diese Melodie schrieb ich innerhalb einer Stunde. Der Temp-Score für `Copycat´ war `Romeo's Bleeding´, eine Art Ambient-Synthi-Score, was mich sehr verwirrt hat. Was der Temp-Score für den Film leistete, war nicht, dass er viel über den Film aussagte, noch dass er die Spannung erhöhte. Er nahm nicht aktiv am Drama des Films teil. Er untermalte den Film nur mit einem harmlosen, nichtssagenden Hintergrund. Das verwirrte mich insofern, weil mein erster Gedanke für die Musik zu diesem Film eine weitaus größere Dynamik beinhaltete, dass die Musik in den Film hineingeht und sehr viel mehr Emotionen erzeugt als der Temp-Score.
Was mich schon vor Jahren ärgerte, war, dass der ganze Minimalismus Eingang in die Filmmusik gehalten hat, und zwar auf die denkbar schlechteste Weise. Bei den ersten Filmen, an denen ich arbeitete, kümmerte mich das kaum. Es ist ja so, dass die Regisseure es nicht mögen, wenn die Musik zu viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, gerade in der Art der romantischen Schule, Strauss, Schostakowitsch, Prokofjew. Diese Sachen sind zu leicht wahrzunehmen und zu komplex für die meisten Regisseure.
Deshalb hat sich über die Jahre die Gewohnheit eingebürgert, dass Melodien und Harmonien in der Filmmusik zurückgenommen werden, was der Filmmusik auf schlechteste Weise schadete. Ich habe meine Scores daraufhin überwiegend mit sich überlagernden, kleinen Dissonanzen versehen, was für die meisten Filme, die heutzutage in Hollywood gedreht werden, auch gut funktioniert. 
Mit `Copycat´ habe ich einen Score versucht zu schreiben, der irgendwo dazwischen liegt. Ich denke, dass er nicht allzu viel Aufmerksamkeit auf sich lenkt, aber doch mehr als der Temp-Score, der überhaupt keine Bewegung oder sonstwas aufwies. Für mich ist es immer sehr schwierig, mich zurückzuhalten, weil ich meist versuche, etwas zu komponieren, was mehr in den Film hineinbezogen wird und weitaus mehr Harmonien und Bewegungen enthält. Das ist immer das Problem. Aber für `Copycat´ schuf ich, wie der Regisseur meinte, die perfekte Balance, bewegte mich nicht allzu viel herum, sondern blieb bei einer Stimmung. Wenn sich ein Fenster öffnete und es mir erlaubt war, aktiver zu werden, nutzte ich die Möglichkeit, und das war etwas, womit der Regisseur eigentlich nicht gerechnet hat. Aber er liebte es. Was ich an diesem Film so mag, ist, dass die Musik auch zu hören ist. Es sind die Filme, die Alfred Hitchcock gemacht hat, nach denen ich Ausschau halte. Das Problem, das ich habe, ist, dass viele Regisseure nicht realisieren, dass Hitchcocks Filme deshalb so gut funktionieren, weil in ihnen keine Sound Effects oder etwas Ähnliches vorhanden waren. Sie funktionierten nur durch die Bilder und die Musik."
Eine bessere Möglichkeit, seine Musik zur Geltung kommen zu lassen, bekam Christopher Young 1996 beim Gefängnisdrama „Murder In The First“, zu dem der Komponist eine seiner eindringlichsten Arbeiten ablieferte – mit einfühlsamen Themen und unaufgeregt feinfühligen Streicher- und Piano-Arrangements.
„Was ich über diesen Score sagen kann, ist, dass ich vom Regisseur nicht wegen irgendeines dramatischen Scores engagiert worden bin, an dem ich bis dahin gearbeitet habe – und ich habe an vielen Dramen mitgewirkt. Er liebte einfach das Thema zu ‚Jennifer 8‘. Er sagte: ‚Okay, dieses Thema hat nichts mit meinem Film zu tun, aber ich mag die thematischen Talente des Komponisten.‘ So wurde ich für den Film angeheuert. Sie waren freundlich genug, mich während der Vorproduktion zu engagieren, was ungewöhnlich ist, gerade für einen Regisseur, mit dem ich zuvor noch nie zusammengearbeitet habe.“
Der Aufsehen erregende, auf dem tatsächlichen Fall der Schließung des Hochsicherheitsgefängnisses Alcatraz basierende Film, der zudem mit Gary Oldman, Kevin Bacon und Christian Slater brillant besetzt war, erschloss dem Komponisten in den folgenden Jahren etliche weitere interessante Aufträge. 1997 folgten zunächst der Verschwörungsthriller „Mord im Weißen Haus“ und die Agentenkomödie „Agent Null Null Nix“, 1998 der Slasher-Horror „Düstere Legenden“ und der Psycho-Thriller „Eisige Stille“, 1999 die Gangster-Komödien „Verlockende Falle“ und „The Big Kahuna“, im Jahre 2000 arbeitete er für Curtis Hansons „Die Wonder Boys“ und erstmals mit Horror-Regisseur Sam Raimi an „The Gift – Die dunkle Gabe“ zusammen.
Ungewöhnlich war der irische Einfluss, der in Youngs erster Zusammenarbeit mit dem schwedischen Regisseur Lasse Hallström zum Tragen kam, „The Shipping News“.
„Als ich an Bord des Films kam, fragten mich alle, ob ich daran denken würde, irische Musik zu verwenden, und ich sagte: ‚ Nun, eigentlich nicht, aber erzählt mir, warum.‘ Nun, die eingeborene oder authentische Musik von Neufundland, wo der Film gedreht wurde, ist irisch, weil die ursprünglichen Siedler aus Irland kamen. Und sie sagten: ‚Wir geben Ihnen die Musik von einigen örtlichen Musikern hier. Alles Iren natürlich. Wenn Sie einen irisch-gefärbten Score machen könnten, würden wir das bevorzugen.‘ Und ich sagte: ‚Natürlich mache ich das.‘ Ich habe das vorher nie gemacht, aber ich kann dieses machen und auch jenes. Mit Lasse zu arbeiten … Ich habe mit ihm an zwei Filmen gearbeitet, und ich muss sagen, dass er zwischen diesen zwei Filmen vielleicht insgesamt dreißig Sätze über die Musik verloren hat. Er mag es überhaupt nicht, über Musik zu reden. Von allen Regisseuren, mit denen ich gearbeitet habe, ist er der schlimmste, weil er so nervös ist. Also bekam ich nicht sehr viel Input von ihm. Als ich bei den Aufnahmesessions in London gewesen bin, war er so aufgeregt, dass er nicht mal gekommen ist. Also nahm ich ein Stück auf, nahm das Telefon und sprach mit ihm darüber. Das habe ich bei ‚Bandits‘ übrigens auch so gemacht, aber das lag daran, weil Barry Levinson schon so mit seinem nächsten Film beschäftigt war. Es war also nicht so komfortabel. Aber er ist ein Genie, und ich liebe seine Filme, und es war auf jeden Fall eine großartige Erfahrung für mich, aber wegen seiner Unfähigkeit zu kommunizieren schwierig.“
Trotz des Kommunikationsdefizites lief die Zusammenarbeit zumindest so gut, dass Hallström Young auch für seinen nächsten Film, das Familiendrama „An Unfinished Life“, engagierte. Doch Youngs Score wurde dazu ebenso verworfen wie der zu Robert Townes Drama „Ask The Dusk“.
„Ich kann nicht sagen, was da wirklich passierte. Alles, was ich sagen kann, ist, dass am Ende meine Scores verworfen wurden. Ich bin nicht dabei, wenn diese Entscheidungen getroffen werden, also weiß ich nicht, was sie dazu bewegt hat. Im Fall von ‚An Unfinished Life‘ gab es von Beginn an Probleme. Es war Lasses letzter Film im Drei-Filme-Deal mit Miramax. Und Harvey Weinstein, der zu der Zeit Chef von Miramax war, war eine höllische Persönlichkeit. Er kam einmal in mein Büro, großer Mann, Kettenraucher. Ich war beeindruckt, dass der Boss der Produktionsfirma kam, um mir zu erzählen, was er an meinem Score nicht mochte. Es handelte sich da um ‚Rounders‘, die ursprüngliche Version. Ich musste ihn umschreiben, aber in dem Fall hatten Lasse und er eine große Auseinandersetzung. Man muss dazusagen, dass Lasse nie Jennifer Lopez wollte, er fand sie wohl schrecklich, aber Miramax bestand auf Jennifer Lopez, also hassten sie einander. Harvey wollte einen ‚big opulent western‘-Score. Er dachte, das wäre passend für den Film. Ich war tatsächlich in London, um verschiedene Versionen von Szenen aufzunehmen, die näher an das herankamen, was Harvey wollte, ‚big opulent western‘. Also war es nicht gut. Währenddessen beendete ich die Aufnahmen des Scores, und Lasse meinte: ‚Großartig, ich liebe es! Es ist perfekt! Toller Job, Chris!‘ Es dauerte eine Ewigkeit, dort hinzukommen. Es war quälend, aber er mochte es! Dann verschwand der Film für zwei Jahre in der Versenkung. Als der Film herauskommen sollte, waren sie offensichtlich nicht mehr mit der Musik zufrieden und engagierten Deborah Lurie, die eine meiner Studentinnen war, aber ich habe keine Ahnung, was man ihr für Instruktionen gab, und ich habe nie gehört, was sie wirklich gemacht hat … weil es zu schmerzlich ist. Ich bin sicher, sie hat einen tollen Job gemacht, und sie ist sehr talentiert, aber sie musste den Score in sehr kurzer Zeit realisieren.“
Auf der anderen Seite profitierte der Komponist von einem anderen Zwist, nämlich dem zwischen Sam Raimi und Danny Elfman, die zuvor eine langjährige Zusammenarbeit verbunden hatte („Darkman“, „Ein einfacher Plan“) und in „Spider-Man“ und „Spider-Man 2“ gipfelte.
„Ich bin so froh, dass Danny einen Streit mit Sam Raimi hatte! Seine Katastrophe wurde zu meinem Geschenk! Seine Hölle, mein Himmel! Ich gelangte in das Projekt, weil Sam den ‚Hellbound‘-Score liebte, und sie benutzten ihn für die Dr.-Octopus-Szene. Sam sagte: ‚Chris, hör dir das an! Mach es! Das ist es, was ich will. Danny will es nicht machen. Du schreibst es, du machst es!’ Und ich antwortete: ‘Sicher, großartig!’ Also imitierte ich das, und er war extrem glücklich.“
Glücklich machte Christopher Young auch Scott Derrickson, den Regisseur des Okkult-Thriller-Dramas „Der Exorzismus von Emily Rose“.
„Ich ging in das Interview zum Film, und Scott sagte mir: ‚Weißt du was? Von Beginn an warst du die einzige Person, die ich für den Score haben wollte!‘ Ich war der einzige Komponist, den er interviewt hat. Wenn du also an einem Film arbeitest, bei dem der Regisseur sagt ‚ich will nur dich‘, dann macht es etwas mit dir. Er tut dies, weil er deine Musik wirklich liebt. Und so hatten wir eine tolle Zeit. Er ist sehr intelligent, kann sich gut ausdrücken. Nur wenige Regisseure wissen wirklich, wie man Komponisten führt, und er wurde nicht mal ärgerlich, wenn ihm etwas nicht gefiel, was du gemacht hast. Er meinte dann: ‚Gut gemacht! Aber lass mich dir erzählen, was ich mir wirklich dafür erhoffe.‘ Er erklärte sich auf eine Weise, die einen dazu inspirierte, das Beste zu erreichen, wozu du in der Lage bist. Ich musste vieles umschreiben, aber letztlich denke ich, dass er sehr zufrieden war. Ich erinnere mich nicht mehr so deutlich an die Musik, aber ich weiß noch, dass ich sehr unzufrieden mit dem ‚Main Title‘ gewesen bin, weil er so nicht-thematisch gewesen ist. Es gibt keine echte Melodie in dem Film, nur verschiedene Motive, die man im ‚Main Title‘ hören kann, kleine Motive, und erst im ‚End Title‘ entdeckt man eine Melodie, wo die Motive, die im Verlauf des Films entwickelt wurden, ihren vollen Ausdruck erreichen. In der Regel läuft es andersherum. Du hast das große Thema im ‚Main Title‘ und du beginnst es auseinanderzunehmen. Das passierte hier nicht, wo ich im ‚Main Title‘ alles auf ein Minimum reduzieren musste und mich von dort aus emporarbeitete. Das war eine großartige Erfahrung.“
Nachdem Christopher Young zu „Spider-Man 2“ nur zusätzliche Musik bereitstellte, vertraute ihm Sam Raimi bei „Spider-Man 3“ von Beginn an die Komposition des Scores an.
„Ich würde nicht sagen, dass es mein bester Score ist, und das könnte er auch gar nicht, weil er nicht ausschließlich auf meinen eigenen Themen basiert. Aber ich denke, er ist wahrscheinlich der erfolgreichste von all meinen Scores, die ich bislang für Filme geschrieben habe, in dem Sinne, dass er verdammt gut im Film funktioniert. Wenn man den Score nun vom Film loslöst, kann ich ihn nie so komplett für mich beanspruchen wie einen Score, der ausschließlich von mir kreiert worden ist. Es ist sehr schwierig, wenn du ein Komponist bist, der die Arbeit eines anderen Komponisten in die eigene Arbeit zu integrieren versucht, vor allem, wenn der andere ein Zeitgenosse von dir ist. Ich habe mein Bestes versucht, seine Themen zu würdigen und einen Weg zu finden, Musik zu schreiben, bei der ich mir als Komponist treu bleibe, die aber nicht zu weit von dem entfernt ist, was Danny Elfman gemacht hatte. Doch obwohl ich denke, dass es nicht mein bester Score ist, glaube ich, dass einige der Action-Parts vielleicht die beste Action-Musik ist, die ich je geschrieben habe.“
Dennoch ist vieles von dem Material, das Christopher Young für „Spider-Man 3“ komponiert hat, gar nicht in dem Film zu hören.
„Nun, Sam bewunderte die romantische Musik, die ich geschrieben habe, und es war in letzter Minute, dass die Studio-Verantwortlichen die Notwendigkeit verspürten, mehr Betonung auf und Referenzen zu den Themen der vorangegangenen Filme. Also engagierten sie Deborah Lurie, John Debney und vielleicht sogar Steve Bartek, um Dannys Material zu überarbeiten. Sie mussten sein Material auf eine Weise adaptieren, dass es mit meinen Cues funktionieren würde. Als wir zu meinem romantischen Thema in der Mitte eines Action-Cues kamen, mussten sie meine Sachen entfernen und Dannys einfügen. Ich denke, sie haben einen sehr guten Job gemacht.“
Mit „Drag Me To Hell“ ist Sam Raimi nicht nur zu seinen Horror-Wurzeln zurückgekehrt, die so eindrucksvoll in der „Tanz der Teufel“-Trilogie zum Ausdruck kam – er nahm auch Christopher Young mit auf die Reise, der wiederum einen seiner genialen, Gänsehaut erregenden Gruselscores komponierte. Doch so famos seine Soundtrack-Arbeiten auch ausfallen, Christopher Young sieht sich in künstlerischer Hinsicht noch nicht am Zenit.
„Es ist ja eine Tatsache, dass viele Filmkomponisten ihre besten Arbeiten abliefern, wenn sie älter werden. Jene, die in der orchestralen Musik der klassischen Welt arbeiten, werden in der Regel immer besser, sie festigen sich, ihr Verstand wächst und ihre Gehirne blühen weiterhin … also glaube ich, dass noch einige wirklich großartige Scores von mir zu erwarten sind. Ich habe mir die Tatsache bewusst gemacht, dass es noch sehr viel mehr Dramatik in der spannenden harten Welt gibt. Ich weiß, dass ich noch Tonnen von anderem Material benötige … und ich schreibe immer noch Themen und möchte die Möglichkeit haben wie Max Steiner oder Trevor Jones bei ‚Der letzte Mohikaner‘, einen großen Film mit einem Thema zu versehen, und dass ich mit diesem Thema in Erinnerung bleibe.“

Christopher Young (Teil 5) - Filmographie

1981: The Dorm That Dripped Blood (Pranks), Regie: Stephen Carpenter & Jeffrey Obrow
1982: Am Highpoint flippt die Meute aus (Highpoint), Regie: Peter Carter
1984: The Power, Regie: Stephen Carpenter & Jeffrey Obrow
1985: Wheels On Fire (Desert Warrior), Regie: Cirio H: Santiago
1985: Avenging Angel, Regie: Robert Vincent O’Neill
1984: The Oasis, Regie: Sparky Greene
1985: Barbarian Queen, Regie: Hector Olivera
1985: Def-Con 4, Regie: Paul Donovan

1985: Nightmare II – Die Rache (A Nightmare on Elm Street II: Freddy’s Revenge), Regie: Jack Shoulder
1986: Getting Even, Regie: Dwight H. Little
1986: Torment, Regie: Samson Aslanian & John Hopkins
1986: Trick Or Treat, Regie: Charles Martin Smith
1986: Invasion vom Mars (Invaders from Mars), Regie: Tobe Hooper
1987: Hellraiser – Das Tor zur Hölle (Hellraiser), Regie: Clive Barker
1987: Blumen der Nacht (Flowers in the Attic), Regie: Jeffrey Bloom
1987: American Harvest, Regie: Dick Lowry
1987: Vietnam War Stories, Regie: Todd Holland
1988: Hellbound – Hellraiser II (Hellbound: Hellraiser II), Regie: Tony Randel
1988: BAT-21 – Mitten im Feuer (Bat*21) , Regie: Peter Markle
1989: Die Fliege 2 (The Fly II), Regie: Chris Walas
1989: Barbarian Queen II (Barbarian Queen II: The Empress Strikes Back)
1988: Haunted Summer, Regie: Ivan Passer
1988: The Telephone, Regie: Rip Torn
1989: Tödliches Versteck (Hider in the House), Regie: Matthew Patrick
1990: Max And Helen, Regie: Phillip Saville
1990: Last Flight Out, Regie: Larry Elikann
1991: Bright Angel, Regie: Michael Fields
1992: The Vagrant, Regie: Chris Walas
1992: Rapid Fire, Regie: Dwight H. Little
1992: Jennifer 8, Regie: Bruce Robinson
1993: Stephen Kings Stark (The Dark Half), Regie: George A. Romero
1993: Sliver (additional music), Regie: Phillip Noyce
1993: Jersey Girls (rejected), Regie: David Burton Morris
1994: Nightmare Lover (Dream Lover), Regie: Nicholas Kazan
1994: Judicial Consent, Regie: William Bindley
1995: Murder in the First, Regie: Marc Rocco
1995: Tales From The Hood, Regie: Rusty Cundieff
1995: Species, Regie: Roger Donaldson
1995: Copykill (Copycat), Regie: Jon Amiel
1995: Virtuosity, Regie: Brett Leonard
1996: Head Above Water, Regie: Jim Wilson
1996: Marilyn – Ihr Leben (Norma Jean & Marilyn), Regie: Tim Fywell
1996: Unforgettable, Regie: John Dahl
1996: Set It Off, Regie: F. Gary Gray
1997: Mord im Weißen Haus (Murder at 1600), Regie: Dwight H. Little
1997: Agent Null Null Nix (The Man Who Knew Too Little), Regie: Jon Amiel
1998: Düstere Legenden (Urban Legend) , Regie: Jamie Blanks
1998: Eisige Stille (Hush), Regie: Jonathan Darby
1998. Hard Rain, Regie: Mikael Solomon
1999: Verlockende Falle (Entrapment), Regie: Jon Amiel
1999: Judas Kiss, Regie: Sebastian Gutierrez
1999: In Too Deep, Regie: Michael Rymer
1999: Rounders, Regie: John Dahl
1999: The Hurricane, Regie: Norman Jewison
1999: The Big Kahuna – Ein dicker Fisch (The Big Kahuna), Regie: John Swanbeck
2000: Die WonderBoys (Wonder Boys), Regie: Curtis Hanson
2000: The Gift – Die dunkle Gabe (The Gift), Regie: Sam Raimi
2000: Die Prophezeiung (Bless The Child), Regie: Chuck Russell
2001: Bandits, Regie: Barry Levinson
2001: Passwort Swordfish (Swordfish), Regie: Dominic Sena
2001: Das Glashaus (The Glass House), Regie: Daniel Sackhelm
2001: Schiffsmeldungen (The Shipping News), Regie: Lasse Halmström
2001: Sweet November, Regie: Patrick O’Connor
2001: Madison (themes only), Regie: William Bindley
2001: The Devil And Daniel Webster, Regie: Alex Baldwin
2001: Scenes of the Crime, Regie: Dominique Forma
2002: The Country Bears, Regie: Peter Hastings
2003: The Core – Der innere Kern (The Core), Regie: Jon Amiel
2003: Shade, Regie: Damian Nieman
2003: Was das Herz begehrt (Something’s Gotta Give) (additional music), Regie: Nancy Myers
2003: Das Urteil – Jeder ist käuflich (Runaway Jury), Regie: Gary Fleder
2004: The Tower, Regie: Gedney Webb
2004: Ein Werk Gottes (Something the Lord Made), Regie: Joseph Sargent
2004: The Grudge – Der Fluch (The Grudge), Regie: Takashi Shimizu
2004: Spider-Man 2 (additional music), Regie: Sam Raimi
2005: Beauty Shop, Regie: Billy Woodruff
2005: Ein ungezähmtes Leben (Un Unfinished Life) (rejected, additional music), Regie: Lasse Halmström
2005: Der Exorzismus von Emily Rose (The Exorcism of Emily Rose), Regie: Scott Derrickson
2006: Der Fluch – The Grudge 2 (The Grudge 2), Regie: Takashi Shimizu
2006: Dark Ride (themes only), Regie: Craig Singer
2006: Ask The Dusk (incomplete score), Regie: Robert Towne
2007: Ghost Rider, Regie: Mark Steven Johnson
2007: Spider-Man 3, Regie: Sam Raimi
2007: Glück im Spiel (Lucky You), Regie: Curtis Hanson
2008: Sleepwalking, Regie: Bill Maher
2008: Untraceable, Regie: Gregory Hoblit
2009: Drag Me to Hell, Regie: Sam Raimi
2009: Informers, Regie: Gregor Jordan
2009: Der Fluch der 2 Schwestern (The Uninvited), Regie: Charlie & Tom Guard
2009: Love Happens, Regie: Brandon Camp
2010: Creation, Regie: Jon Amiel
2010: When In Rome, Regie: Mark Steven Johnson

Playlist # 34 vom 06.06.10 - CHRISTOPHER YOUNG Special

1 Christopher Young - A North Passage (BAT-21) - 05:06
2 Christopher Young - The Dark Half (The Dark Half) - 04:39
3 Christopher Young - Something To Think About (Hellbound) - 04:30
4 Christopher Young - Who's Afraid (Copycat)- 03:35
5 Christopher Young - Brain Vanish (Jennifer 8) - 05:17
6 Christopher Young - Main Title (Spider-Man 3) - 03:35
7 Christopher Young - Inochi (The Grudge 2) - 05:00
8 Christopher Young - Are There Really Cowgirls? (An Unfinished Life) - 03:15
9 Christopher Young - Gateway (Bright Angel) - 05:23
10 Christopher Young - Killick-Claw Harbor (Shipping News) - 03:31
11 Christopher Young - Knowing Everything I Now Know (Creation)- 05:18
12 Christopher Young - Love Happened (Love Happens) - 06:19

Sonntag, 23. Mai 2010

Playlist # 33 vom 23.05.10 - RIDLEY SCOTT Special

Der britische Regisseur Ridley Scott zählt zu den besten Handwerkern seines Fachs. Nachdem er mit „Alien“ und „Blade Runner“ zwei wegweisende Werke des Sci-Fi-Genres abgeliefert hatte, wurde er dem breiten Publikum durch die monumentalen Historien-Epen „1492 – Die Eroberung des Paradieses“ und „Gladiator“ bekannt und bewegt sich gern in unterschiedlichen Genres.

Seine künstlerische Laufbahn begann der am 30. November 1937 im britischen South Shields geborene Ridley Scott mit einem Studium an der Kunsthochschule West Hartlepool, wechselte anschließend auf das Royal College of Art in London und arbeitete dann als Setdesigner für die BBC, wo er Anfang der 70er auch einzelne Folgen der Serien „Z-Cars“ und „The Informer“ inszenierte.
Er gründete mit seinem Bruder Tony die Werbefilmagentur Ridley Scott Associates und lieferte mit dem historischen Abenteuerfilm „Die Duellisten“ 1977 sein Kinofilmdebüt ab.
Schon mit seinem nächsten Projekt gelang dem Filmemacher der künstlerische und kommerzielle Durchbruch: 1979 adaptierte er mit „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ das Drehbuch des Sci-Fi-Spezialisten Dan O’Bannon („Dark Star – Finsterer Stern“) und kreierte einen extrem düsteren wie grausamen Schocker, für den der Schweizer Künstler H.R. Giger das beeindruckende Design des Alien-Monsters beisteuerte. Star-Komponist Jerry Goldsmith lieferte zudem einen eindringlichen Soundtrack ab, der die durchweg beunruhigende Wirkung des Films noch verstärkte.
Wie sehr Ridley Scott futuristische Designs schätzt, bewies er auch bei der Verfilmung von Philip K. Dicks Roman „Do Androids Dream of Electric Sheep?“ . In „Blade Runner“ leben Androiden und Menschen nahezu voneinander nicht unterscheidbar nebeneinander in übervölkerten Metropolen. Neue Aspekte des Films traten beim 1992 veröffentlichten „Director’s Cut“ zutage, auch wenn Ridley Scott betonte, dass Warner Bros. Nur sieben der siebzig vorgeschlagenen Änderungen berücksichtigt hätten. Änderungen hin oder her, „Blade Runner“ wurde zum ästhetischen Meilenstein der 80er Jahre. Er entwarf das düstere Szenario einer vielleicht nicht allzu entfernten Zukunft, in der der Kopfgeldjäger Deckard (Harrison Ford) Jagd auf Replikanten macht, die sich unerlaubterweise auf der Erde aufhalten, um ihre genetisch festgelegte Lebensdauer von vier Jahren zu verlängern. Ridley Scott zeichnet das deprimierende Bild eines immer in Dunkel getauchten Los Angeles, in dem ethnische Identitäten keine Rolle mehr spielen. Reich an philosophischen Verweisen auf die menschliche Selbstgewissheit und Nietzsches Übermenschen, hat der „Blade Runner“ seine filmischen Wurzeln sowohl in Fritz Langs „Metropolis“ als auch im Film noir und stellt die wesentliche Frage nach der menschlichen Identität.
Perfekt dazu passt der elektronische Score von Vangelis, mit dem Ridley Scott erneut bei „1492“ erfolgreich zusammenarbeitete. Bis dahin übte sich der Regisseur in eher optisch ansprechenden, inhaltlich jedoch weniger überzeugenden Filmen.
Das affektiert und prätentiös wirkende Fantasy-Märchen „Legende“ entstand 1985 mit dem jungen Tom Cruise in der Hauptrolle eines Prinzen, der sich mit Hilfe eines Elementargeists in die Tiefen der Hölle hinabbegeben muss, um das Paradies retten zu können. Interessanter als die klischeehaften Figuren und die wenig originelle Story wirken hier das knallbunte Produktionsdesign und die Tatsache, dass Tangerine Dream die Filmmusik nur für den europäischen Markt komponierten. Für die amerikanische Version wurde Jerry Goldsmith engagiert, der das unausgegorene Fantasy-Machwerk aber auch nicht retten konnte.
1987 inszenierte Scott mit „Der Mann im Hintergrund“ einen wenig spektakulären Erotik-Psycho-Thriller um einen Cop (Tom Berenger), der sich in seinen Schützling (Mimi Rogers) verliebt. Der Cop-Thriller „Black Rain“ (1989) erwies sich als One-Man-Show für Michael Douglas, der in Tokyo gezwungenermaßen mit seinen japanischen Kollegen gegen Yakuza-Gangster ermittelt.
Dieser Film war die erste Zusammenarbeit zwischen Ridley Scott und dem deutschen Komponisten Hans Zimmer, der damals für seine exotischen wie elektronischen Klänge bekannt war und so die Idealbesetzung für die musikalische Untermalung im Kampf der Kulturen schien.
Erst 1991 fand Ridley Scott mit „Thelma & Louise“ zu alter Stärke zurück. Susan Sarandon und Geena Davis flüchten vor gewalttätigen Männern und schlagen schließlich zurück. Auf dieses feministische Roadmovie fuhren aber nicht nur Frauen ab. Der Film dokumentiert auch Scotts Vorliebe für gesellschaftliche Außenseiter, die verzweifelt versuchen, ihre Individualität zu entwickeln.
Ein Jahr später – und 500 Jahre nach der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus – inszenierte Scott mit „1492 – Die Eroberung des Paradieses“ allerdings ein Abenteuer-Drama, das Kolumbus (Gérard Depardieu) als fortschrittlichen Wissenschaftler glorifizierte, der zwar Tod und Krankheit über die Ureinwohner brachte, allerdings schienen diese Opfer nicht weiter tragisch zu sein. Gegen die fragwürdige Aussage des Films konnten die prächtigen Kostüme und Bilder wenig ausrichten. Immerhin gab es einen Oscar für die vor allem auch kommerziell erfolgreiche Musik von Vangelis.
Dem Meer blieb Ridley Scott auch beim Hochsee-Drama „White Squall“ treu. Da Hans Zimmer für diesen Film nicht zur Verfügung stand, brachte er mit Jeff Rona einen bis dahin gänzlich unbekannten Komponisten aus seinem umfangreichen Studio-Umfeld in Position – eine Praxis, die von einigen Hollywood-Komponisten immer wieder kritisiert wird. Wenn man Hans Zimmer nicht bekommen kann, nimmt man einfach jemanden aus seinem Team …
Einen kreativen wie kommerziellen Tiefpunkt erlebte Scott 1997 mit dem Militärdrama „G.I. Jane“, in dem Demi Moore die erste Frau spielte, die zu den Navy Seals wollte.
Erst mit „Gladiator“ gelang dem Regisseur im Jahre 2000 wieder ein Welterfolg, belebte er doch ein Genre, das seit 40 Jahren als ausgestorben galt. Inspiriert von Jean-Léon Gérômes Gemälde „Pollice Verso“ („Daumen nach unten“) erzählt er die bewegende und actionreiche Geschichte des Feldherrn Maximus (Russell Crowe), der von seinem Nebenbuhler um den kaiserlichen Thron verraten wird und schließlich Heimat und Familie verliert. Zum Sklaven degradiert macht er als Gladiator Furore und kann sich schließlich an seinem Verräter rächen.
Ridley Scott ist es hervorragend gelungen, die Epoche des antiken Roms mit prächtigen Kulissen und Kostümen sowie imposanten Schlachten wieder lebendig werden zu lassen und bei aller Gigantomie und brachialer Barbarei doch glaubwürdig das menschliche Drama seines Protagonisten im Fokus behält.
„Ich liebe es, Welten zu erschaffen, und jede Facette dieser Welt muss in das Gesamtbild der Filmhandlung passen. Man muss das Schlachtfeld riechen können und die Schönheit und das Licht der goldenen Stadt vor sich sehen. Der Film sollte einen so in diese Welt hineinziehen, dass man sich in das Jahr 175 n.Chr. zurückversetzt fühlt“, erzählt der Regisseur in der Einführung zu „Gladiator. Die Entstehung des Epos von Ridley Scott“ (Burgschmiet Verlag).
Musikalisch konnte sich Ridley Scott einmal mehr auf Hans Zimmer verlassen, der sich als besonderen Clou mit Lisa Gerrard eine versierte Musikerin und Sängerin an Bord holte, die dem Soundtrack eine besonders einfühlsame, menschliche Note verlieh.
Eindrucksvoll fiel auch die Fortsetzung von Jonathan Demmes Thriller-Meisterwerk „Das Schweigen der Lämmer“ (1992) aus. Bei „Hannibal“ (2001) konnte er vor allem auf Anthony Hopkins bauen, der den kultivierten Kannibalen Hannibal Lecter erneut mit lässiger Eleganz verkörperte und seine Gegenspielerin – diesmal mit Julianne Moore in der Rolle der gescholtenen FBI-Agentin Clarice Starling – in einen intellektuellen wie emotionalen Schlagabtausch verwickelt.
Zwar wird auch Ridley Scotts Verfilmung der grandios spannenden Romanvorlage von Thomas Harris nicht gerecht, aber dem Regisseur gelingt zumindest eine atmosphärisch dichte, sehr düstere Adaption mit drastischen Horror-Effekten (weshalb Jodie Foster es ablehnte, erneut die Rolle von Clarice Starling zu übernehmen).
Hans Zimmer komponierte wiederum die Filmmusik, ebenso zum nachfolgenden Kriegsdrama „Black Hawk Down“, ehe sich Ridley Scott ganz anderen Genres zuwandte. Die Gaunerkomödie „Tricks“ (2003) ging dabei allerdings ebenso künstlerisch wie kommerziell unter wie die Romanze „Ein gutes Jahr“ (2006), bei der Scott erstmals auf den bis dato unbekannten Komponisten Marc Streitenfeld zurückgriff. Dieser stammt wie zuvor schon Jeff Rona („White Squall“) und Harry Gregson-Williams („Königreich der Himmel“) aus Hans Zimmers direkten Umfeld.
„Königreich der Himmel“ bedeutete im Jahre 2005 noch einmal eine Rückkehr zu einem historischen Stoff, der im später veröffentlichten Director’s Cut um satte 40 Minuten verlängert erschien. Orlando Bloom, der durch „Herr der Ringe“ und „Fluch der Karibik“ zu Weltruhm kam, mimt den französischen Schmied Balian, der um 1184 herum plötzlich mit der Tatsache konfrontiert wird, adliger Herkunft zu sein und nach Jerusalem ziehen soll, wo er den zerbrechlichen Waffenstillstand zwischen Christen und Muslimen bewahren soll. Doch sowohl unter den Tempelrittern als auch Muslimen sind Kräfte am Werk, die nicht auf Frieden, sondern persönliche Macht aus sind.
Wie bei „Gladiator“ sind auch hier prächtige Kulissen und aufwendig inszenierte Schlachten zu bestaunen, zu denen Harry Gregson-Williams – der sonst vor allem bei Ridleys Bruder Tony Scott („Déjà vu“, „Die Entführung der Pelham 1-2-3“) und Joel Schumacher („Phone Booth"“ „Number 23“) zum Einsatz kommt, den passenden opulenten Soundtrack liefert.
Die Zusammenarbeit zwischen Ridley Scott und Russell Crowe, die mit „Gladiator“ so erfolgreich begann und bei „Ein gutes Jahr“ fortgesetzt wurde, etablierte sich auch bei Scotts weiteren Filmen, dem 2007 inszenierten Gangster-Epos „American Gangster“, dem CIA-Thriller „Der Mann, der niemals lebte“ (2008) und der diesjährigen Neuauflage des Abenteuer-Klassikers „Robin Hood“.
Filmographie:
1977: Die Duellisten (The Duellists)
1979: Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (Alien)
1982: Blade Runner
1985: Legende (Legend)
1987: Der Mann im Hintergrund (Someone to Watch Over Me)
1989: Black Rain
1991: Thelma & Louise
1992: 1492 – Die Eroberung des Paradieses (1492 – Conquest of Paradise)
1996: White Squall – Reißende Strömung (White Squall)
1997: Die Akte Jane (G.I. Jane)
2000: Gladiator
2001: Black Hawk Down
2001: Hannibal
2003: Tricks (Matchstick Men)
2005: Königreich der Himmel (Kingdom of Heaven)
2006: Ein gutes Jahr (A Good Year)
2007: American Gangster
2008: Der Mann, der niemals lebte (Body of Lies)
2010: Robin Hood

Playlist
1 Hans Zimmer - Weird Is Good (Matchstick Men) - 06:42
2 Jerry Goldsmith - Main Title (Alien) - 03:30
3 Vangelis - Perfume Exotico (Blade Runner) - 05:21
4 Jeff Rona - The Return Home (White Squall) - 03:24
5 Hans Zimmer - Hunger (Black Hawk Down) - 06:37
6 Hans Zimmer & Lisa Gerrard - Duduk Of The North (Gladiator) - 05:35
7 Harry Gregson-Williams - Terms (Kingdom Of Heaven) - 04:26
8 Hans Zimmer - Avarice (Hannibal) - 03:55
9 Marc Streitenfeld - Frank Lucas (American Gangster) - 02:42
10 Marc Streitenfeld - Betrayal (Body Of Lies) - 03:31
11 Marc Streitenfeld - Godfrey (Robin Hood) - 03:35
12 Vangelis - Pinta, Nina, Santa Maria (1492 - Conquest Of Paradise) - 13:19

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