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Sonntag, 1. September 2024

Playlist #405 vom 08.09.2024 - ALAIN DELON (1935-2024) Special

Die Rolle, die ihm den internationalen Durchbruch bescherte, wurde zur Blaupause für seine spätere Karriere: Als Tom Ripley in René Cléments Thriller „Nur die Sonne war Zeuge“ (1960) überzeugte der außergewöhnlich attraktive Alain Delon als mörderischer Einzelgänger. Delon drehte mit berühmten Regisseuren wie Luchino Visconti („Der Leopard“), Michelangelo Antonioni („Liebe 1962“), Jean-Pierre Melville („Vier im roten Kreis“, „Der eiskalte Engel“) und Jean-Luc Godard („Nouvelle Vague“) und führte ein bewegtes Leben, das durch die aufreibende Liaison mit Romy Schneider ebenso geprägt war wie durch seine Vorlieb für Waffen und Sympathien mit dem rechten politischen Spektrum in Frankreich. Nun verstarb der berühmte Filmproduzent, Unternehmer und Schauspieler mit französischer und schweizerischer Staatsbürgerschaft am 18. August 2024 im Alter von 88 Jahren in Douchy. Im Gedenken an sein Schaffen gibt es heute Musik von Komponisten wie Claude Bolling, Ennio Morricone, Francis Lai, Nino Rota, Michel Legrand, Philippe Sarde, Eric Demarsan u.v.a. zu hören. 

Alain (Fabien Maurice Marcel) Delon wurde am 8. November 1935 in Sceaux geboren und wuchs nach der Scheidung seiner Eltern ab seinem vierten Lebensjahr erst bei Pflegeeltern in Fresnes auf, lebte nach deren Tod ab seinem elften Lebensjahr wieder bei seiner leiblichen Mutter und wurde – nach sechs Schulverweisen – auf ein Internat geschickt. Nachdem Delon mit 14 Jahren mit der Schule abschloss, arbeitete er zunächst in der Metzgerei seines Stiefvaters und diente von 1952 bis 1956 als Marinesoldat, u.a. im Indochinakrieg, bevor er wegen verschiedener Vergehen unehrenhaft entlassen wurde und anfing, Schauspielunterricht zu nehmen. 
1957 begleitete Delon seine damalige Freundin, die Schauspielerin Brigitte Auber, zu den Filmfestspielen von Cannes. Dort freundete sich Delon mit dem Schauspieler Jean-Claude Brialy an und kam in Kontakt mit der Filmindustrie. Noch 1957 erhielt Delon seine erste Filmrolle: In „Die Killer lassen bitten“ verkörperte er in einer Nebenrolle einen Mörder und fand so frühzeitig zu einem Image, mit dem ihn das Publikum fortan verband. Bei den Dreharbeiten zu „Christine“ (1958) begegnete Delon Romy Schneider, die seine Lebensgefährtin wurde. 
In dem klassischen Thriller „Nur die Sonne war Zeuge“ (1960) überzeugte Delon Kritik und Publikum in der Rolle des smarten, jedoch skrupellosen Kriminellen Tom Ripley. Patricia Highsmith, die Autorin der Romanvorlage, bezeichnete ihn als idealen Interpreten dieses vielschichtigen Charakters. Die Rolle des Ripley markiert den internationalen Durchbruch Delons
Im selben Jahr spielte er die Hauptrolle in Luchino Viscontis Sozialstudie „Rocco und seine Brüder“ und etablierte sich damit endgültig als Star. Er galt als Frauenschwarm und Inbegriff smarter Männlichkeit. 1963 trat Delon erneut unter der Regie von Luchino Visconti in dem Historienfilm „Der Leopard“ nach dem gleichnamigen Roman von Giuseppe Tomasi di Lampedusa neben Burt Lancaster und Claudia Cardinale auf und erhielt dafür eine Nominierung für den Golden Globe Award als bester Nachwuchsdarsteller. 
Er versuchte auch in Hollywood Fuß zu fassen („Der gelbe Rolls-Royce“, 1964), kehrte aber bald nach Frankreich zurück. Delon spielte in Kriegsfilmen („Die Hölle von Algier“, 1964) und war, in der Nachfolge von Gérard Philipe, auch als jugendlicher Mantel-und-Degen-Held erfolgreich („Die schwarze Tulpe“, 1964). „Die Hölle von Algier“ war der erste von über 30 Filmen, den Delon als Produzent betreute. 
1967 spielte Delon zwei seiner wichtigsten Rollen. In dem melancholischen Abenteuerfilm „Die Abenteurer“ verkörperte er an der Seite von Lino Ventura einen jungen Goldsucher. In Jean-Pierre Melvilles klassischem Thriller „Der eiskalte Engel“ spielte er den eleganten Auftragskiller Jeff Costello. Der Film definierte das Image Delons als eiskalter Todesengel im Trenchcoat. 
Um das Jahr 1970 erreichte Delon einen Karrierehöhepunkt. 1969 spielte er in der Dreiecksgeschichte „Der Swimmingpool“ mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin Romy Schneider und Maurice Ronet. Er komplettierte – erneut als Berufskiller – die Besetzung von „Der Clan der Sizilianer“ (1969) und war dort an der Seite von Jean Gabin und Lino Ventura zu sehen. In dem von ihm produzierten Gangsterfilm „Borsalino“ hatte er 1970 mit Jean-Paul Belmondo den anderen männlichen Superstar des damaligen französischen Kinos zum Partner. Sämtliche Filme waren an den Kinokassen sehr erfolgreich. In Melvilles klassischem Kriminalepos „Vier im roten Kreis“ (1970) war er als Ex-Sträfling und Juwelenräuber zu sehen. In den 1970er Jahren drehte Delon oft kommerziell ausgerichtete Abenteuer- und Kriminalfilme wie „Rivalen unter roter Sonne“ (1971), „Scorpio, der Killer“ (1973), „Zorro“ (1975) und „Airport ’80 – Die Concorde“ (1979). 
Künstlerisch ambitionierte Produktionen wie „Das Mädchen und der Mörder“ (1972) und „Monsieur Klein“ (1976) über die Judenverfolgung in Paris während des Zweiten Weltkriegs wurden von der Kritik gelobt, fanden jedoch kein großes Publikum in den Kinosälen. Eine von der Kritik besonders gelobte schauspielerische Leistung lieferte Delon an der Seite von Jean Gabin in „Endstation Schafott“ (1973) als scheiternder Ex-Häftling, dem wegen des boshaften Ehrgeizes eines Polizeikommissars (Michel Bouquet) die Rückkehr ins bürgerliche Leben nicht gelingt und der schließlich zum Tod verurteilt wird. 
Noch im selben Jahr nahm Delon auf dem Höhepunkt seiner Beliebtheit mit der Sängerin Dalida das Chanson „Paroles paroles“ auf, eine französische Fassung des italienischen Liedes „Parole parole“, im Original interpretiert von Mina und Alberto Lupo. In den 1980er Jahren übernahm Delon einige Nebenrollen (darunter die des Kommissars Foche im sowjetischen Film „Teheran 43“) und spielte den homosexuellen Baron de Charlus in Volker Schlöndorffs Proust-Verfilmung „Eine Liebe von Swann“ (1984). Daneben drehte er auch actionbetonte Filme wie „Der Panther“ (1985). Als Loser überraschte er in „Notre Histoire“, einem tragischen Liebesdrama, für das er 1985 sogar einen César erhielt, Frankreichs begehrten Filmpreis. Doch dem Publikum gefiel der sanfte Delon nicht. 
„Sobald ich leidende oder schwache Menschen gespielt habe, haben die Leute mich abgelehnt.“ Sie wollten den „Engel in Teufelsgestalt“ sehen, wie Delon sagte. Nicht nur deshalb verkörperte Delon auf der Leinwand meist den elegant tötenden und einsamen Kämpfer. Wie er in dem Dokumentarfilm „Alain Delon, cet inconnu“ (Alain Delon, dieser Unbekannte) von Philippe Kohly erklärt, brauche er den Verbrecher nämlich nicht zu spielen. Wahrscheinlich hätte Delon eine Gangsterkarriere eingeschlagen, wenn es mit der Schauspielerei nicht geklappt hätte. 
1990 spielte er unter der Regie von Jean-Luc Godard die Hauptrolle in „Nouvelle Vague“. Zudem gab er 1981 mit dem Film „Rette deine Haut, Killer“ sein Debüt als Regisseur. Ein Jahr später stand er auch bei „Der Schock“ zusammen mit Robin Davis hinter der Kamera, gefolgt von „Der Kämpfer“ im Jahr 1983. 
In den späten 1980er-Jahren stießen Delons Filme auf begrenztes Interesse beim Publikum. Er beklagte den Mangel an guten Drehbüchern und trat nur noch sporadisch als Schauspieler in Erscheinung. Stattdessen nahm er einige Popsongs auf und hatte 1987 mit dem Album „Comme au cinéma“ Erfolg als Sänger. 1992 übernahm Delon in dem von Édouard Niermans inszenierten Filmdrama „Casanovas Rückkehr“ die Hauptrolle des italienischen Abenteurers und Schriftstellers Giacomo Casanova. Bei dem Film fungierte er zudem als Produzent. 1998 spielte er neben Jean-Paul Belmondo in der Actionkomödie „Alle meine Väter“, die in deutschen Kinos nicht gezeigt wurde. 
Ab 2001 war Delon auch beim Fernsehen tätig und spielte dort unter anderem in den Krimiserien „Fabio Montale“ (2001) und „Frank Riva“ (2003). Er erklärte mehrmals, sich vom Kino endgültig zurückzuziehen, weil er mit der künstlerischen Qualität des französischen Films unzufrieden sei. Im Jahr 2008 war er jedoch noch einmal für „Asterix bei den Olympischen Spielen“ in einer selbstironisch angelegten Nebenrolle als Julius Caesar auf der Kinoleinwand zu sehen. 
Anfang 2010 hatte er einen Gastauftritt in dem Fernsehfilm „Un mari de trop“ an der Seite von Lorie Pester. Es folgten einige weitere Produktionen, bei denen er in kleineren Rollen mitwirkte, ohne an die großen Erfolge seiner Glanzzeit anknüpfen zu können. 2019 war Delon letztmals für Michel Denisots „Toute ressemblance“ vor der Kamera zu sehen. 
Delon war seit 2019 bereits gesundheitlich schwer angeschlagen. Damals hatte er mehrere Schlaganfälle und eine Hirnblutung erlitten und sich seither nicht mehr davon erholt. In einem Interview im Jahr 2021 hat sich Delon sogar für die Sterbehilfe ausgesprochen. Damals sagte er: „Ab einem bestimmten Alter und Moment haben wir das Recht, diese Welt ohne die Unterstützung eines Krankenhauses oder lebenserhaltender Geräte stillschweigend zu verlassen.“ 
Im Sommer 2021 bekundete er jedoch in einem Fernsehinterview die Absicht, noch eine letzte große Filmrolle spielen zu wollen. Sein filmisches Schaffen umfasst über 100 Film- und Fernsehproduktionen. In den letzten Jahren war Delon wegen seiner öffentlich geäußerten politischen Orientierung immer wieder in die Kritik geraten. So bezeichnete er sich als französischen Patrioten, der Napoleon Bonaparte und Charles de Gaulle verehrte, aber auch als „persönlichen Freund“ von Jean-Marie Le Pen, den er während des Indochina-Krieges kennengelernt hatte und dessen Positionen er tendenziell teile, ohne ihm jedoch bei Wahlen je seine Stimme gegeben zu haben. Im Oktober 2013 bekundete Delon auch seine Sympathie für Marine Le Pen, die Tochter Jean-Marie Le Pens und dessen Nachfolgerin an der Spitze des Front National. 

Filmographie: 

1949: Le Rapt (Kurzfilm) 
1957: Die Killer lassen bitten (Quand la femme s’en mêle) 
1958: Sei schön und halt den Mund (Sois belle et tais-toi) 
1958: Christine 
1959: Mal diese – mal jene (Faibles femmes) 
1959: Die Schüler (Le chemin des écoliers) 
1960: Nur die Sonne war Zeuge (Plein soleil) 
1960: Rocco und seine Brüder (Rocco e i suoi fratelli) 
1961: Halt mal die Bombe, Liebling (Che gioia vivere!) 
1961: Galante Liebesgeschichten (Les amours célèbres) 
1961: Dommage qu'elle soit une putain (Fernsehfilm) 
1962: Liebe 1962 (L’eclisse) 
1962: Der Hund (Le chien, Fernsehfilm) 
1962: Der Teufel und die Zehn Gebote (Le Diable et les dix commandements) 
1963: Karambolage (Carambolages) 
1963: Der Leopard (Il gattopardo) 
1963: Lautlos wie die Nacht (Mélodie en sous-sol) 
1963: Die schwarze Tulpe (La tulipe noire) 
1963: Wie Raubkatzen (Les félins) 
1964: Die Hölle von Algier (L’insoumis) 
1964: Der gelbe Rolls-Royce (The Yellow Rolls-Royce) 
1965: Millionenraub in San Francisco (Once a Thief) 
1965: L’amour à la mer 
1966: Sie fürchten weder Tod noch Teufel (Lost Command) 
1966: Zwei tolle Kerle in Texas (Texas Across the River) 
1966: Brennt Paris? (Paris brûle-t-il?) 
1967: Die Abenteurer (Les aventuriers) 
1967: Der eiskalte Engel (Le samourai) 
1967: Mit teuflischen Grüßen (Diaboliquement vôtre) 
1968: Außergewöhnliche Geschichten (Histoires extraordinaires) 
1968: Nackt unter Leder (The Girl on a Motorcycle) 
1968: Du kannst anfangen zu beten (Adieu l’ami) 
1968: Les yeux crevés (Fernsehfilm) 
1969: Der Swimmingpool (La piscine) 
1969: Jagd nach Jeff (Jeff) 
1969: Der Clan der Sizilianer (Le clan des Siciliens) 
1970: Borsalino 
1970: Vier im roten Kreis (Le cercle rouge) 
1970: Madly 
1970: Crepa padrone, crepa tranquillo 
1971: Rivalen unter roter Sonne (Soleil rouge) 
1971: Doucement les basses 
1971: Der Sträfling und die Witwe (La veuve Couderc) 
1972: Das Mädchen und der Mörder (L’assassinat de Trotsky) 
1972: Oktober in Rimini (La prima notte di quiete) 
1972: Der Chef (Un flic) 
1973: Der Schocker (Traitement de choc) 
1973: Scorpio, der Killer (Scorpio) 
1973: Die Löwin und ihr Jäger (Les granges brûlées) 
1973: Tödlicher Hass (Tony Arzenta) 
1973: Endstation Schafott (Deux hommes dans la ville) 
1974: Jet Set (La race des seigneurs) 
1974: Eiskalt wie das Schweigen (Les seins de glace) (auch Produktion) 
1974: Borsalino & Co. (Borsalino et Cie.) 
1975: Zorro 
1975: Flic Story – Duell in sechs Runden (Flic Story) 
1975: Der Zigeuner (Le gitan) 
1976: Monsieur Klein (M. Klein) 
1976: Wie ein Bumerang (Comme un boomerang) 
1976: Die Gang (Le gang) 
1976: Der Erpresser (Armagueddon) 
1977: Der Antiquitätenjäger (L’homme pressé) 
1977: Der Fall Serrano (Mort d’un pourri) 
1978: Le bel indifférent (Fernsehfilm) 
1978: Der unheimliche Fremde (Attention, les enfants regardent) 
1979: Airport ’80 – Die Concorde (The Concorde: Airport ’79) 
1979: Waffe des Teufels (Le toubib) 
1980: Killer stellen sich nicht vor (Trois hommes à abattre) 
1981: Teheran 43 
1981: Rette deine Haut, Killer (Pour la peau d’un flic) 
1982: Der Schock (Le choc) 
1983: Der Kämpfer (Le battant) 
1984: Eine Liebe von Swann (Un amour de Swann) 
1984: Geschichte eines Lächelns (Notre histoire) 
1985: Der Panther (Parole de flic) 
1986: Reise in die Unendlichkeit (Le passage) 
1987: Comme au cinéma (Kurzfilm) 
1988: Panther II – Eiskalt wie Feuer (Ne réveillez pas un flic qui dort) 
1988: Cinéma (TV-Miniserie) 
1990: Nouvelle Vague 
1990: Der eiskalte Wolf (Dancing Machine) 
1992: Casanovas Rückkehr (Le retour de Casanova) 
1993: Der Anwalt (Un crime) 
1994: Der Teddybär (L’ours en peluche) 
1995: 101 Nacht – Die Träume des M. Cinéma (Les cent et une nuits de Simon Cinéma) 
1996: Der Tag und die Nacht (Le jour et la nuit) 
1996: Variations énigmatiques (Fernsehfilm) 
1998: Alle meine Väter (Une chance pour deux) 
2000: Les acteurs 
2001: Fabio Montale (TV-Miniserie) 
2003: Le lion (Fernsehfilm) 
2003–2004: Frank Riva (Fernsehserie, sechs Folgen) 
2005: Les montagnes russes (Fernsehfilm) 
2007: Sur la route de Madison (Fernsehfilm) 
2008: Asterix bei den Olympischen Spielen (Astérix aux Jeux Olympiques) 
2010: Un mari de trop (Fernsehfilm)  
2011: Une journée ordinaire (Fernsehfilm) 
2012: Happy New Year, Mommies! (С новым годом, мамы!) 
2019: Toute ressemblance

Playlist:

01. Philippe Sarde - Retour à la vie (Deux hommes dans la ville) - 03:26 
02. Francis Lai - Générique (Madly) - 03:07 
03. Jean-Félix Lalanne - La vie éternelle (Le passage) - 02:13 
04. Christian Dorisse - Thème Clarysse (Le battant) - 03:11 
05. Pino Marchese - Piano bar (Parole de flic) - 01:56 
06. Georges Garvarentz - Les souvenirs (Teheran-43) - 02:15 
07. Guido & Maurizio De Angelis - Zorro's Arrival (Zorro) - 03:17 
08. Claude Bolling - Happy Night (Doucement les basses) - 03:08 
09. Michel Legrand - Thème principal (La piscine) - 04:48 
10. Ennio Morricone - Tema Italiano (The Sicilian Clan) - 03:39 
11. Jerry Fielding - Cocktails at Heck's House (Scorpio) - 03:14 
12. Philippe Sarde - L'espoir (Le toubib) - 02:08 
13. Claude Bolling - Le retour de Roch (Borsalino & Co.) - 02:41 
14. Claude Bolling - Paris rétro (Flic Story) - 03:19 
15. Pino Marchese - La mort de peret (Ne révellez pas un flic qui dort) - 01:58 
16. Lalo Schifrin - Theme from Les Felins (Les Felins) - 06:17 
17. Lalo Schifrin - Insinuations (Once a Thief) - 03:38 
18. Philippe Sarde - La veuve vouderc (La veuve couderc) - 02:39 
19. François De Roubaix - Jeff et Jeanne (Le Samouraï) - 02:17 
20. Nino Rota - Casino (Rocco e i suoi fratelli) - 05:09 
21. Nino Rota - Arrivèe a Taormine (Plein soleil) - 02:27 
22. Gianni Ferrio - Un giorno in piu' - il passato (Tony Arzenta) - 02:03 
23. Claude Bolling - Cousin Django (Le gitan) - 03:24 
24. Lalo Schifrin - Love Rhapsody (The Concorde - Airport '79) - 03:48 
25. François De Roubaix - Journal de bord (Les aventuriers) - 03:08 
26. Maurice Jarre - Thème principal (Les amours célèbres) - 03:16 
27. Claude Bolling - Menace (3 hommes à abattre) - 03:49 
28. Michel Magne - Palm Beach (Mélodie en sous-sol) - 02:31 
29. Paul Misraki - Générique et final (Faibles femmes) - 03:08 
30. Giovanni Fusco - Eclisse Slow (L'eclisse) - 02:47 
31. Philippe Sarde - L'amour (Le choc) - 02:19 
32. Maurice Jarre - Secuction (Soleil rouge) - 04:12 
33. Eric Demarsan - Sur les toits (Le cercle rouge) - 02:12 
34. Claude Bolling - Escalade (Borsalino) - 01:47 
35. Nino Rota - I sogni del principe - Giovani eroi - Partenza di Tancredi - Amore e ambizione (Il gattopardo) - 10:38

Samstag, 24. August 2024

Playlist #404 vom 25.08.2024 - Neuheiten 2024 (5)

In der heutigen Sendung gibt es ein Wiedersehen/-hören mit alten Bekannten. Ridley Scotts Alien-Kreatur macht einmal mehr in „Alien: Romulus“ das Weltall unsicher, Eddie Murphy schlüpft 40 Jahre nach „Beverly Hills Cop“ erneut in die Rolle des übermütig plappernden Cops Axel Foley, und Taika Waititi, Iain Morris und Jemaine Clement lassen Terry Gilliams Fantasy-Klassiker „Time Bandits“ aus dem Jahre 1981 als Fernsehserie wiederauferstehen. Neben Musik von Benjamin Wallfisch, Lorne Balfe und Mark Mothersbaugh zu diesen Revitalisierungen gibt es neue Soundtrack-Arbeiten von Carter Burwell, Dickon Hinchliffe, Jeff Russo, Ramin Djawadi u.v.a. zu hören. 

„Daddio – Eine Nacht in New York“ erzählt die Geschichte einer jungen IT-Expertin (Dakota Johnson), die nach einem langen Flug spätabends am John F. Kennedy International Airport in New York City ankommt und mit dem erstbesten Taxi nach Midtown Manhattan zu ihrem Apartment gebracht werden möchte. Während immer wieder Textnachrichten auf ihrem Smartphone eintreffen, möchte sie eigentlich nur ihre Ruhe haben. Dennoch beginnt ihr Fahrer Clark (Sean Penn), ein geselliger Old-School-Macho, sie in einen Smalltalk zu verwickeln. Ein Stau an einer Unfallstelle führt allerdings dazu, dass sich das Gespräch persönlicher und philosophischer entwickelt. So reden die beiden Fremden über den Zustand der amerikanischen Gesellschaft und die Auswirkungen der digitalen Welt, über sexuelle und familiäre Beziehungen, persönliche Verluste und über die Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Die einfühlsame, zurückhaltende Musik zum Spielfilmdebüt der Theaterautorin Christy Hall komponierte Tindersticks-Mastermind Dickon Hinchliffe, der auch den Score zu Karim Aïnouzs historischen Drama „Firebrand“ beisteuerte. 
Alicia Vikander spielt darin die sechste Frau des Despoten König Heinrich VII (Jude Law), eine Frau, die keine Garantie hatte, die Ehe zu überleben, nachdem zwei ihrer Vorgängerinnen vertrieben, zwei geköpft wurden und eine im Kindbett starb. Katharina versuchte, den Kopf unten zu halten, und hatte während ihrer Zeit mit Heinrich ein klares Ziel vor Augen: Sie wollte ihn und das Königreich zum Protestantismus bekehren, zu dem sie sich bekannte. Durch eine Reihe von Verhaftungen, Folterungen, Täuschungen und Hinrichtungen ließ sich Katharina auf ein gefährliches Spiel ein, das viele Tote und eine Ära der Dunkelheit für sie und das gesamte britische Reich zur Folge haben sollte. 
Noch weiter in die Vergangenheit geht es mit der von Roland Emmerich („Independance Day“, „Godzilla“) produzierten und zur Hälfte auch inszenierten Serienadaption von Daniel P. Mannix‘ Roman „Those About to Die“. Im Rom des Jahres 79 n. Chr. hat sich der alternde römische Kaiser Vespasian (Anthony Hopkins) den Thron einst durch seinen Sieg nach einem blutigen, zehn Jahre andauernden Bürgerkrieg hart erkämpft. Doch nun versuchen die Patrizier, ihn mit allen Mitteln durch einen Nachfolger aus ihren eigenen Reihen zu ersetzen. Die römische Bevölkerung kann nur durch zwei Dinge in Schach gehalten werden: kostenloses Essen und spektakuläre Unterhaltung in Form von Wagenrennen und Gladiatorenkämpfen. Im Kolosseum versammeln sich einige der einflussreichsten Personen aus dem gesamten Römischen Reich. Ein Ort, der zur explosiven Schnittstelle wird, an der Sport, Politik und Dynastien aufeinanderprallen und Machtkämpfe ebenso spektakulär und grausam ausgefochten werden wie die Spiele, die dort stattfinden. Die mit vielen CGI-Effekten realisierte Serie wurde von dem italienischen Komponisten Andrea Farri dem Genre adäquat laut und pompös vertont. 
„Christiane F.“-Darstellerin Natja Brunckhorst bleibt auch als Regisseurin des Films „Zwei zu Eins“ Berlin treu. Der Film erzählt die Geschichte der drei Kindheitsfreunde Maren (Sandra Hüller), Robert (Max Riemelt) und Volker (Ronald Zehrfeld) aus dem sachsen-anhaltischen Halberstadt, die eines Tages im Juli des Sommers 1990 zufällig entdecken, dass in einem alten Schacht in ihrer Nähe die verschwundenen Millionen der ehemaligen DDR eingelagert wurden. Sie beschließen, das Geld zu stehlen und planen akribisch jeden Schritt, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Das Geld ist mittlerweile nicht mehr viel wert, aber es lässt sich trotzdem noch gegen bestimmte Waren und auch in D-Mark tauschen. Aber je näher sie ihrem Ziel kommen, desto mehr müssen sie sich fragen, ob es das Risiko wert ist und welche Konsequenzen ihr Handeln haben wird. Die Berliner Komponistin Hannah von Hübbenet schuf zusammen mit dem in Paris geborenen, nun in Hamburg lebenden Amaury Laurent Bernier eine sehr lebendige, frische Musik mit interessanten Sounds. 
„Als klar wurde, dass Geld in ,Zwei zu Eins‘ eine so wichtige Rolle spielt, auch als rein haptisches Element, und dass die Protagonisten manchmal darin baden – wie Dagobert Duck in seinen Münzen! – wollten wir unbedingt die Haptik und das Gefühl von Geldscheinen integrieren. Also baten wir die Produktion, uns Geldscheine vom Set zu schicken, mit denen ich dann Klavier und Geige präparierte. Nun – es stellte sich heraus, dass raschelndes Papier nicht jeden Klang besser macht, aber es hat viel Spaß gemacht! Amaury fügte dann einige Folk-Vibes und subtile Pop-Farben mit verschiedenen Instrumenten wie Mandoline und Banjo hinzu, bevor wir all dies für einige Szenen in ein paar leichte experimentelle Klänge verpackten. Das gab der gesamten Filmmusik ein warmes, schönes – und manchmal sogar funkiges – Gefühl“, erzählt Hannah von Hübbenet zur Entstehung der Musik. 
Michael Fiores Dokumentarfilm „Veselka“ erzählt die Geschichte eines in zweiter Generation geführten beliebten ukrainischen New Yorker Restaurants, dessen Besitzer nach 54 Jahren widerwillig in den Ruhestand geht, worauf sich sein Sohn Jason dem Druck ausgesetzt sieht, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und mitzuerleben, wie der Krieg in der Ukraine seine Familie und seine Mitarbeiter beeinflusst. 
„Das Konzept von Ost trifft West ist das Herzstück meiner Musik für ,Veselka: The Rainbow on the Corner at the Center of the World‘. In meiner Musik repräsentiert ukrainisch inspirierte Musik den Osten und Jazz-Einflüsse den Westen. Mit diesem Ansatz konnte ich Instrumente wie das Tsymbaly (eine Art ukrainisches Hackbrett) mit Saxofon-Soli, Orchesterinstrumenten und jazzbeeinflussten Rhythmusgruppen kombinieren“, berichtet Ryan Shore über seine Komposition. „Immer von der Geschichte inspiriert, tendiert die Musik manchmal mehr zum Jazz und manchmal mehr zu ukrainischen Einflüssen. Der verstorbene, großartige David Sanborn spielte alle Saxophon-Soli. Seine unauslöschlichen Soli sind so wunderschön gefühlvoll und einzigartig, dass man nur eine Note hören muss, um sofort zu wissen, dass es David ist, der den Klang von New York City heraufbeschwört und repräsentiert.“

Playlist: 

01. Dickon Hinchliffe - Goodnight (Daddio) - 04:21 
02. Andrea Farri - There Will Be Blood (Those About to Die) - 03:31 
03. Mark Mothersbaugh - Madame Chung (Time Bandits) - 02:18 
04. Steve Jablonsky - Lilith Remembers (Borderlands) - 03:22 
05. Carter Burwell - I Heard the Whales (Finestkind) - 04:19 
06. Ramin Djawadi & William Marriott - Space Tether (Beacon 23) - 05:47 
07. Ramin Djawadi - Rook's Rest Pt. 1 (House of the Dragon - Season 2) - 07:34 
08. Daniel Pemberton - The Truth (Fly Me to the Moon) - 03:07 
09. Tóti Guðnason - Cradle (Deliver Us) - 03:28 
10. Hannah von Hübbenet & Amaury Laurent Bernier - Maren und Volker (Two to One) - 02:52 
11. Geoff Zanelli - The Journey (Man and Witch: The Dance of a Thousand Steps) - 02:07 
12. Tyler Bates - Elizabeth Bender (MAXXXINE) - 03:22 
13. Lucas Vidal - Benito and Rosa (Women in Blue) - 03:47 
14. Dickon Hinchliffe - The Ascent (Firebrand) - 03:19 
15. Bryce Dessner & Aaron Dessner - South Dakota (Dandelion) - 01:14 
16. Bryce Dessner - The Void (Sing Sing) - 03:31 
17. Rob Simonsen - You Were Always the Wrong Guy (Deadpool & Wolverine) - 03:24 
18. Rob Simonsen & Duncan Blickenstaff - Lily Survives (It Ends With Us) - 02:50 
19. Lorne Balfe - Trackers (Beverly Hills Cop - Axel F) - 04:02 
20. Blake Neely & Morat Selçuk - All So Obvious (Dead Boy Detectives - Season 1) - 04:20 
21. Steffen Thum - John's Suite (Slingshot) 04:02 
22. Stuart Hancock - Kensuke and Michael (Kensuke's Kingdom) - 03:21 
23. Johnny Klimek - Driving In My Traband (Kleo - Season 2) - 02:21 
24. Antoni Komasa Lazarkiewicz & Mary Komasa - Mother (Treasure) - 02:32 
25. Amaury Laurent Bernier - Back Home (Ellie and Her Monster Team) - 02:05 
26. Jeff Russo - I Was Never Your Enemy (Svanti nella Notte) - 03:16 
27. Benjamin Wallfisch - After the Storm (Twisters) - 03:05 
28. Benjamin Wallfisch - Searching (Alien: Romulus) - 02:55 
29. Nick Urata - Threesome (National Anthem) - 03:05 
30. Laura Karpman - Dreamweaver (Rock Hudson - All That Heaven Allowed) - 03:47 
31. Johannes Ringen - Set Course For Murmansk (The Arctic Convoy) - 03:17 
32. Christophe Beck - Booch at the Beach (The Instigators) - 02:33 
33. Ryan Shore & David Sanborn - Wolodomyr's Dream (Veselka) - 03:01 
34. Jeff Russo & Perrine Virgile - Hostile Family Reunion (The Umbrella Academy - Seasons 3 & 4) - 09:25

Freitag, 2. August 2024

Playlist #403 vom 11.08.2024 - DAVID STRATHAIRN Special

Der US-amerikanische Schauspieler David Strathairn mag zwar nicht zu den prominentesten Darstellern in Hollywood zählen, doch hat er im Verlauf seiner mehr als vierzigjährigen Karriere bereits tragende Rollen in vielen Blockbustern wie „Sneakers“ (1992), „Die Firma“ (1993), „The River Wild“ (1995), „L.A. Confidential“ (1997) und „Lincoln“ (2012) verkörpert ebenso wie in Serien wie „Billions“ und „The Expanse“. Der charismatische Darsteller hat dabei für seine Arbeit etliche Auszeichnungen wie den Independent Spirit Award, einen Primetime Emmy Award und einen Volpi Cup erhalten und wurde für einen Oscar, einen BAFTA Award, zwei Golden Globe Awards und vier Screen Actors Guild Awards nominiert. 
David Russell Strathairn wurde am 26. Januar 1949 in San Francisco, Kalifornien, geboren und besuchte die Redwood High School in Larkspur, Kalifornien, bevor er 1970 das Williams College in Williamstown, Massachusetts, abschloss. Am Williams College lernte er seinen Schauspielkollegen Gordon Clapp kennen sowie (nach seinem Abschluss) einen weiteren Williams-Absolventen, den Regisseur John Sayles, mit dem er bei mehreren Projekten zusammengearbeitet hat. 
Er studierte Clownerie am Ringling Brothers and Barnum & Bailey Clown College in Venice, Florida, und arbeitete kurzzeitig als Clown in einem Wanderzirkus. Danach zog er nach New York City, verbrachte aber mehrere Jahre damit, quer durch die Vereinigten Staaten zu reisen und in den Sommermonaten an Stadttheatern zu spielen. 
Strathairn gab sein Schauspieldebüt in dem Film „Return of the Secaucus 7“ (1980) seines Kommilitonen John Sayles vom Williams College und spielte anschließend in mehreren Filmen von Sayles mit, darunter „Matewan“ (1987), „Acht Mann und ein Skandal“ (1988), „City of Hope“ (1991), „Passion Fish“ (1992) und „Limbo“ (1999). In den 1990er Jahren trat er in zahlreichen Kassenschlagern auf, darunter „Eine Klasse für sich“ (1992), „Sneakers“ (1992), „Die Firma“ (1993), „The River Wild“ (1995) und „L.A. Confidential“ (1997), bevor er durch seine Darstellung des Journalisten Edward R. Murrow in George Clooneys „Good Night, and Good Luck.“ (2005) bekannt wurde, für die er für einen Oscar als Bester Schauspieler nominiert wurde. 
Zu seinen bekannteren Rollen zählen seine Darstellung als Joe St. George in der Stephen-King-Verfilmung „Dolores“ (1995), als korrupter Baseballspieler in „Acht Mann und ein Skandal“ (1988), als Außenminister William H. Seward in Steven Spielbergs Biopic „Lincoln“ (2012) und die des stellvertretenden CIA-Direktors Noah Vosen in „Das Bourne Ultimatum“ (2007) und „Das Bourne Vermächtnis“ (2012). Außerdem war er in Chloe Zhaos „Nomadland“ (2020) und Guillermo del Toros „Nightmare Alley“ (2021) zu sehen. 
Im Fernsehen ist Strathairn bislang in einer breit gefächerten Palette an Produktionen tätig gewesen. Sein Debüt gab er 1984 in der Seifenoper „Search for Tomorrow“. Er porträtierte Robert Wegler in der gefeierten HBO-Dramaserie „Die Sopranos“ (2004) und wurde für seine Leistung im HBO-Fernsehfilm „Temple Grandin“ (2010) mit einem Primetime Emmy Award ausgezeichnet und für den Golden Globe Award nominiert. Außerdem spielte er John Dos Passos im HBO-Film „Hemingway & Gellhorn“ (2012) und war in wiederkehrenden Rollen in der Science-Fiction-Serie „Alphas“ (2011–2012), der NBC-Serie „The Blacklist“ (2015–2016), der Showtime-Serie „Billions“ (2017–2019) und als Raumschiffkapitän Klaes Ashford in der Sci-Fi-Serie „The Expanse“ (2018–2019) zu sehen. 
Strathairn ist aber auch auf Theaterbühnen heimisch und hat über 30 Theaterrollen gespielt, so in mehreren Rollen in Bühnenstücken von Harold Pinter. Er war u.a. als Stanley in zwei aufeinanderfolgenden Produktionen von Pinters Stück „The Birthday Party“ aus dem Jahr 1957 der New York Classic Stage Company (CSC) unter der Regie von Carey Perloff in den Jahren 1988 und 1989 zu sehen und in der Doppelrolle des Gefängniswärters und des Gefangenen in Pinters Stück „Mountain Language“ aus dem Jahr 1989. Zu seinen weiteren Rollen zählten Edwin Booth in einer Workshop-Produktion von W. Stuart McDowell bei „The Players“ (1989), Kerner in Tom Stoppards „Hapgood“ (1994) und Devlin in Pinters Zweipersonenstück „Ashes to Ashes“ aus dem Jahr 1996, das 1999 von der Roundabout Theatre Company in New York uraufgeführt wurde. 
2015 trat Strathairn mit Mary McDonnell im People‘s Light Theater in Malvern, Pennsylvania, in Anton Tschechows „Der Kirschgarten“ auf. Im Oktober 2020 lieh er seine Stimme einer Adaption in Form eines Hörspiels von Sinclair Lewis‘ „It Can't Happen Here“ durch das Berkeley Repertory Theatre. Strathairn spielt Jan Karski in dem Ein-Personen-Stück „Remember This: The Lesson of Jan Karski“, geschrieben von Clark Young und Derek Goldman. Das Stück ist eine Originalproduktion des Laboratory for Global Performance and Politics der Georgetown University. Im Jahr 2021 erntete Strathairn viel Lob von der Kritik für eine Inszenierung von „Remember This“ im Chicago Shakespeare Theater. 
 

Filmographie: 

1980: Return of the Secaucus 7 
1983: Drei Frauen in New York (Enormous Changes at the Last Minute) 
1983: Lovesick – Der liebeskranke Psychiater (Lovesick) 
1983: Silkwood 
1984: Der Typ vom anderen Stern (The Brother from Another Planet) 
1984: Rückkehr aus einer anderen Welt (Iceman) 
1984-85: Henderson (TV-Serie, 7 Folgen) 
1985: Miami Vice (1 Folge) 
1985: Zurück zur Natur (When Nature Calls) 
1986: Auf kurze Distanz (At Close Range) 
1987: Das gebrochene Gelübde (Broken Vows, Fernsehfilm) 
1987: Spenser (TV-Serie, 1 Folge) 
1987: Matewan 
1988: Dominick und Eugene (Dominick & Eugene) 
1988: Acht Mann und ein Skandal (Eight Men Out) 
1988: Verführung am Telefon (Call Me) 
1988: Stars and Bars – Der ganz normale amerikanische Wahnsinn (Stars and Bars) 
1988: Der Equalizer (TV-Serie, 1 Folge) 
1988-91: The Days and Nights of Molly Dodd (TV-Serie, 20 Folgen) 
1989: The Feud 
1989: Die Bombe (Day One, Fernsehfilm) 
1990: Memphis Belle 
1990: Kampf gegen die Mafia (Wiseguy, TV-Serie, 2 Folgen) 
1990: Heat Wave (Fernsehfilm) 
1990: Judgment (Fernsehfilm) 
1991: Stadt der Hoffnung (City of Hope) 
1991: General Custers letzte Schlacht (Son of the Morning Star) 
1991: Without Warning: The James Brady Story (Fernsehfilm) 
1991: Familienstress (Big Girls Don't Cry... They Get Even) 
1991: Lethal Innocence (Fernsehfilm) 
1992: Eine Klasse für sich (A League of Their Own) 
1992: O Pioneers! (Fernsehfilm) 
1992: Passion Fish 
1992: Sneakers – Die Lautlosen (Sneakers) 
1992: Bob Roberts 
1993: Die Stunde der Wahrheit (The American Clock) 
1993: Es geschah am 1. April (April One) 
1993: Die Firma (The Firm) 
1993: Trouble in Yonkers 
1994: Eine gefährliche Frau (A Dangerous Woman) 
1994: Am wilden Fluß (The River Wild) 
1995: Dolores (Dolores Claiborne) 
1995: Die andere Mutter (Losing Isaiah) 
1995: Familienfeste und andere Schwierigkeiten (Home for the Holidays) 
1996: Schatten der Schuld (Mother Night) 
1996: Urteil ohne Gerechtigkeit (Beyond the Call, Fernsehfilm) 
1997: Kleine Lügen unter Freunden (Bad Manners) 
1997: L.A. Confidential 
1997: Dannys Mutprobe (The Climb) 
1997: In der Abenddämmerung (In the Gloaming) 
1997: Hiawatha – Eine indianische Legende (Song of Hiawatha) 
1998: Simon Birch 
1998: Blutige Beweise (Evidence of Blood, Fernsehfilm) 
1999: Unschuldig verfolgt (A Map of the World) 
1998: Coole Typen – Freunde wie diese (With Friends Like These…) 
1998: Meschugge 
1999: Ein Sommernachtstraum (A Midsummer Night’s Dream) 
1999: A Good Baby 
1999: Wenn der Nebel sich lichtet – Limbo (Limbo) 
2000: The Miracle Worker – Wunder geschehen (The Miracle Worker) 
2000: Harrison’s Flowers (Harrison Lloyd) 
2000: Freiheitsmarsch (Freedom Song) 
2001: Big Apple (TV-Serie, 8 Folgen) 
2001: Ball in the House 
2002: Blue Car – Poesie des Sommers (Blue Car) 
2002: Lathe of Heaven (Fernsehfilm) 
2002: Master Spy: The Robert Hanssen Story (Fernsehfilm) 
2002: Speakeasy 
2003: The Root 
2004: Die Sopranos (The Sopranos, TV-Serie, 3 Folgen) 
2004: Twisted – Der erste Verdacht (Twisted) 
2004: Paradise (Fernsehfilm) 
2005: Missing in America 
2005: Good Night, and Good Luck. 
2005: Betty Page: Begehrt und berüchtigt (Betty Page) 
2006: Sie waren Helden (We Are Marshall) 
2006: Heavens Fall 
2006: The Sensation of Sight 
2007: Stahlkappen 
2007: The Supreme Court (TV-Serie, 4 Folgen) 
2007: Das Bourne Ultimatum (The Bourne Ultimatum) 
2007: Racing Daylight 
2007: My Blueberry Nights 
2007: Das perfekte Verbrechen (Fracture) 
2008: Die Geheimnisse der Spiderwicks (The Spiderwick Chronicles) 
2008: Monk (Fernsehserie, Episode 7x02) 
2009: Der Fluch der 2 Schwestern (The Uninvited) 
2009: Cold Souls 
2010: Du gehst nicht allein (Temple Grandin, Fernsehfilm) 
2010: The Tempest – Der Sturm (The Tempest) 
2010: Howl – Das Geheul (Howl) 
2010: Whistleblower – In gefährlicher Mission (The Whistleblower) 
2010: The Trials of J. Robert Oppenheimer 
2010: Dr. House (House, TV-Serie, 1 Folge) 
2010: Matadors (Fernsehfilm) 
2011–2012: Alphas (TV-Serie, 24 Folgen) 
2012: Hemingway & Gellhorn (Fernsehfilm) 
2012: Maladies 
2012: Das Bourne Vermächtnis (The Bourne Legacy) 
2012: Lincoln 
2012: Maladies 
2013: First Impact – Der Paketbombenjäger (No God, No Master) 
2014: Godzilla 
2014: Clementine (Fernsehfilm) 
2015: The Blacklist (TV-Serie, 12 Folgen) 
2015: Oliver’s Deal 
2015: Louder Than Bombs 
2015: Best Exotic Marigold Hotel 2 (The Second Best Marigold Hotel) 
2015, 2017: Z: The Beginning of Everything (TV-Serie, 5 Folgen) 
2016: Amerikanisches Idyll (American Pastoral) 
2017: Die dunkelste Stunde (Darkest Hour) 
2017: November Criminals 
2017–2019: Billions (TV-Serie, 9 Folgen) 
2018: The Expanse (TV-Serie, 13 Folgen) 
2018: An Interview with God 
2018: Die UFO-Verschwörung (UFO) 
2018: McMafia (TV-Serie, 7 Folgen) 
2018: Fast Color – Die Macht in Dir (Fast Color)
2018: Mein Dinner mit Hervé (My Dinner with Hervé, Fernsehfilm) 
2019: Godzilla II: King of the Monsters 
2019: The Devil Has a Name 
2020: Nomadland 
2020: Interrogation (TV-Serie, 10 Folgen) 
2020: Walkaway Joe 
2021: Nightmare Alley 
2022: Der Gesang der Flusskrebse (Where the Crawdads Sing) 
2022: Remember This 
2023: A Little Prayer 

Playlist: 

01. Georges Delerue - Love Theme (Silkwood) - 03:20 
02. Bruce Smeaton - Main Title (Iceman) - 03:31 
03. Trevor Jones - Departure (Dominick & Eugene) - 04:00 
04. Craig Safan - Even If I'm Wrong (Son of the Morning Star) - 02:56 
05. James Horner - "…And the Blind Shall See" (Sneakers) - 04:32 
06. James Horner - End Credits (The Spiderwick Chronicles) - 08:20 
07. Jerry Goldsmith - Get the Drinks (The River Wild) - 04:02 
08. Jerry Goldsmith - Rollo Tomasi (L.A. Confidential) - 03:05 
09. Cliff Eidelman - I Only Photograph Flowers (Harrison's Flowers) - 04:57 
10. Mark Isham - Two Cities (Losing Isaiah) - 03:46 
11. Dave Grusin - Blues: The Death of Love and Trust (The Firm) - 03:13 
12. Danny Elfman - End Credits (Dolores Claiborne) - 05:15 
13. John Powell - Man Verses Man (The Bourne Ultimatum) - 05:45 
14. James Newton Howard - They're All Dead (The Bourne Legacy) - 02:50 
15. Christopher Young - Tale of Two Sisters (The Uninvited) - 04:35 
16. Mark Isham - A Toast to Your Partner (Twisted) - 04:21 
17. Javier Navarrete - This Is What I Need (Hemingway & Gellhorn) - 02:02 
18. Mychael Danna - I Am Every Shell Washed Upon the Shore (Where the Crawdads Sing) - 04:30 
19. Ólafur Arnalds - Epilogue (Nomadland) - 04:06 
20. Rob Simonsen - Leila (Fast Color) - 06:05 
21. John Williams - The Blue and Grey (Lincoln) - 03:01 
22. Thomas Newman - Second Best Exotic (The Second Best Exotic Marigold Hotel) - 03:05 
23. Alexandre Desplat - Kaddish for Seymour (American Pastoral) - 03:01 
24. Carter Burwell - My Mother (Howl) - 03:22 
25. Nathan Johnson - A Steady Job (Nightmare Alley) - 04:36 
26. George Fenton - Memphis Belle End Title Suite (Memphis Belle) - 07:43 
27. Ludovico Einaudi - Oltremare (Nomadland) - 11:00

Sonntag, 21. Juli 2024

Playlist #402 vom 28.07.2024 - DEAN SEMLER Special

Der australische Kameramann Dean Semler zählt vielleicht nicht zu den ganz Großen seiner Branche, doch der Oscar-Gewinn für seine Arbeit an Kevin Costners Western-Epos „Der mit dem Wolf tanzt“ im Jahr 1991 und die Auszeichnung der American Society of Cinematographers mit dem „Lifetime Achievement Award“ im Jahr 2013 macht deutlich, über welche Qualitäten Semler verfügt, der bereits 1984 für seine Arbeit an „Razorback“ in Australien als Kameramann des Jahres ernannt wurde. Zu den weiteren Höhepunkten seiner Karriere zählen „Waterworld“, Mel Gibsons „Apocalypto“, Phillip Noyces „Todesstille“ und „Der Knochenjäger“ sowie die beiden „Young Guns“-Filme und Teil 2 und 3 der „Mad Max“-Saga. 
Semler wurde am 26. Mai 1943 in Renmark, Südaustralien, geboren. Seine erste Arbeit in der Produktionsbranche nahm er als Kameramann bei einem lokalen Fernsehsender auf. Später begann er, Dokumentar- und Lehrfilme für Film Australia zu drehen. Zu seinen ersten Film-Arbeiten zählen „Moving On“ (1974), „Let the Balloon Go“ (1976) und „A Good Thing Going“ (1978). 
In den 1980er Jahren nahm Semlers Karriere vor allem durch die Arbeit an George Millers „Mad Max 2“ (1981) an Fahrt auf, bei dem seine gewaltigen Panoramaaufnahmen der Wüsten des australischen Outbacks „überzeugend eine ausgedörrte, staubige, postapokalyptische Welt vermittelten“, wie das Internet-Portal Allmovie befand, was seiner Arbeit internationale Aufmerksamkeit bescherte. 
Semler fungierte anschließend nicht nur als Kameramann für den Nachfolgefilm zu „The Road Warrior“, „Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel“ (1985), sondern auch für die gefeierte australische Miniserie „Bodyline“ (1984), Phillip Noyces Thriller „Todesstille“ und für mehrere populäre Hollywood-Filme wie „Cocktail“ (1988) und „Young Guns“ (1988). 
1989 wurde Semler als Kameramann für Kevin Costners „Der mit dem Wolf tanzt“ (1990) engagiert, für den er einen Oscar für die beste Kamera gewann. Anfang der 1990er Jahre drehte Semler die Komödie „City Slickers“ (1991) und den Actionfilm „Last Action Hero“ (1993). 1995 arbeitete Semler erneut mit Costner an dessen Film „Waterworld“
Zu den weiteren Filmen in den 1990er Jahren zählen „The Power of One“ (1992), „Die drei Musketiere“ (1993) und Phillip Noyces „Der Knochenjäger“ (1999). Außerdem versuchte sich Semler als Regisseur bei „Super Mario Bros.“ (1993) und den beiden Action-Filmen „Firestorm“ und „The Patriot“ (beide 1998). 
In den 2000er Jahren war Semler Kameramann für eine Reihe von Filmen, darunter Komödien („Familie Klumps und der verrückte Professor“) aus dem Jahr 2000 und „Bruce Allmächtig“ aus dem Jahr 2003) und Actionfilme („xXx“ aus dem Jahr 2002 und „The Alamo“ aus dem Jahr 2004). 
Mitte der 2000er Jahre war Semler Kameramann für die Fußballkomödie „Spiel ohne Regeln“ (2005) und „Zum Glück geküsst“ (2006). 2006 arbeitete Semler erneut mit Mel Gibson für den Film „Apocalypto“ zusammen. Semlers Kameraarbeit vermittelte dabei die Schönheit der üppigen mesoamerikanischen Dschungelkulisse. Zu seinen letzten bekannteren Arbeiten zählen „Zwei vom alten Schlag“ (2013), „Maleficent – Die dunkle Fee“ (2014), „Der Kaufhaus Cop 2“ und „The Last Witch Hunter“ (beide 2015). 

Filmographie: 

1971: The Choice (Kurzfilm) 
1971: Where Dead Men Lie (Kurzfilm) 
1973: I Need More Staff (Kurzfilm) 
1973: One Good Reason (Kurzfilm) 
1974: Moving On 
1976: Let the Balloon Go 
1976: Do I Have to Kill My Child? (Fernsehfilm) 
1977: Outback Supply (Kurzfilm) 
1981: Mad Max II – Der Vollstrecker (Mad Max 2: The Road Warrior) 
1983: Undercover 
1984: In Memory of Malawan 
1984: Bodyline (Mini-Serie) 
1984: Razorback 
1985: Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel (Mad Max Beyond Thunderdome) 
1985: Coca Cola Kid (The Coca Cola Kid) 
1986: Mörderische Gefühle (Passion Flower, Fernsehfilm) 
1987: The Lighthorsemen 
1987: Going Sane 
1988: Cocktail 
1988: Young Guns 
1989: Todesstille (Dead Calm) 
1989: Der Dschungelkönig von Borneo (Farewell to the King) 
1989: Mein Partner mit der kalten Schnauze (K-9) 
1990: Impulse – Von gefährlichen Gefühlen getrieben (Impulse) 
1990: Blaze of Glory – Flammender Ruhm (Young Guns II: Blaze of Glory) 
1990: Der mit dem Wolf tanzt (Dances with Wolves) 
1991: City Slickers – Die Großstadt-Helden (City Slickers) 
1992: Im Glanz der Sonne (The Power of One) 
1993: Last Action Hero 
1993: Die drei Musketiere (The Three Musketeers) 
1993: Super Mario Bros. (Regie) 
1994: Machen wir’s wie Cowboys (The Cowboy Way) 
1995: Waterworld 
1997: Der 100.000 $ Fisch (Gone Fishin’) 
1997: No Night Stand (Trojan War) 
1998: Firestorm – Brennendes Inferno (Firestorm, Regie) 
1998: The Patriot – Kampf ums Überleben (The Patriot, Regie) 
1999: Der Knochenjäger (The Bone Collector) 
2000: Familie Klumps und der verrückte Professor (Nutty Professor II: The Klumps) 
2001: Heartbreakers – Achtung: Scharfe Kurven! 
2002: D-Tox – Im Auge der Angst (D-Tox) 
2002: xXx – Triple X 
2002: Wir waren Helden (We Were Soldiers) 
2002: Im Zeichen der Libelle (Dragonfly) 
2003: Bruce Allmächtig (Bruce Almighty) 
2004: Alamo – Der Traum, das Schicksal, die Legende (The Alamo) 
2005: Spiel ohne Regeln (The Longest Yard) 
2005: Stealth – Unter dem Radar (Stealth) 
2006: Zum Glück geküsst (Just My Luck) 
2006: Klick (Click) 
2006: Apocalypto 
2007: Chuck und Larry – Wie Feuer und Flamme (I now pronounce You Chuck and Larry) 
2008: Get Smart 
2008: Appaloosa 
2009: 2012 
2010: Secretariat – Ein Pferd wird zur Legende (Secretariat) 
2010: Date Night – Gangster für eine Nacht 
2011: In the Land of Blood and Honey 
2012: Die Bestimmer – Kinder haften für ihre Eltern (Parental Guidance) 
2013: Zwei vom alten Schlag (Grudge Match) 
2014: Den Himmel gibt’s echt (Heaven Is for Real) 
2014: Maleficent – Die dunkle Fee (Maleficent) 
2015: Der Kaufhaus Cop 2 (Paul Blart: Mall Cop 2) 
2015: The Last Witch Hunter 
2015: Die lächerlichen Sechs (The Ridiculous 6) 
2016: The Do-Over 
2017: Sandy Wexler 
2019: Chaos auf der Feuerwache (Playing with Fire) 
 

Playlist: 

01. Basil Poledouris - Learoyd Saves the Child (Farewell to the King) - 03:25 
02. Brian May - Gyro Saves Max (The Road Warrior: Mad Max 2) - 03:54 
03. Anthony Marinelli & Brian Banks - End Credits (Young Guns) - 04:15 
04. Alan Silvestri - Little Tom Dies (Young Guns II) - 06:50 
05. Alan Silvestri - Farewell (Super Mario Bros.) - 02:23 
06. Michael Kamen - Big Mistake (Last Action Hero) - 04:51 
07. Graeme Revell - Storm Is Coming, Back to John (Dead Calm) - 06:34 
08. J. Peter Robinson - Wynt Talks of Retirement (Firestorm) - 03:03 
09. James Newton Howard - Deacon's Speech (Waterworld) - 03:56 
10. James Newton Howard - The Queen Of Faerieland (Maleficent) - 03:26 
11. Michael Kamen - Lady In Waiting (The Three Musketeers) - 05:03 
12. Nick Glennie-Smith - End Credits (We Were Soldiers) - 06:34 
13. Nick Glennie-Smith - Belmont Stakes (Secretariat) - 05:18 
14. James Horner - The Storyteller's Dreams (Apocalypto) - 03:41 
15. Gabriel Yared - The Loss (In the Land of Blood and Honey) - 03:05 
16. BT - Thailand (Stealth) - 02:20 
17. John Debney - Emily's Message Revealed (Dragonfly) - 07:12 
18. John Debney - Bruce's Prayer (Bruce Almighty) - 03:06 
19. John Barry - Journey to the Buffalo Killing Ground (Dances With Wolves) - 03:48 
20. Iva Davies - Sarah's Theme (Razorback) - 02:54 
21. Jeff Beal - Riding Off, Appaloosa End Credits (Appaloosa) - 03:43 
22. Craig Armstrong - The Bone Collector (The Bone Collector) - 05:05 
23. Hans Zimmer - Mother Africa [Reprise] (The Power Of One) - 08:03 
24. Steve Jablonsky - I Must Remember (The Last Witch Hunter) - 03:31 
25. Maurice Jarre - Coming Home (Mad Max: Beyond the Thunderdome) - 15:11

Samstag, 6. Juli 2024

Playlist #401 vom 14.07.2024 - ANOUK AIMÉE (1932-2024) Special

Anouk Aimée zählte zu den bekanntesten, aber auch geheimnisvollsten Schauspielerinnen Frankreichs, die vor allem in Italien durch die Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Federico Fellini („La Dolce Vita“, „8 ½“) und Bernardo Bertolucci („Die Tragödie eines lächerlichen Mannes“) lange Zeit populärer als in ihrer Heimat war und auch von internationalen Filmemachern wie Robert Altman („Prêt-à-Porter“), Robert Aldrich („Straßen der Nacht“) und Sidney Lumet („Ein Hauch von Sinnlichkeit“) umworben wurde. Am 18. Juni 2024 verstarb Aimée in ihrer Geburtsstadt Paris. 
Anouk Aimée wurde als Nicole Dreyfus am 27. April 1932 als Tochter des Schauspielerpaars Geneviève Durand und Henri Dreyfus geboren. Von ihrer Kindheit ist nur bekannt, dass sie unter falschem Namen in ein Internat in Südwestfrankreich ging (wo einer ihrer Mitschüler Roger Vadim war, der Entdecker von Brigitte Bardot). Im zarten Alter von 14 Jahren feierte sie ihr Schauspieldebüt in Henri Calefs „La maison sous la mer“. Ihren Rollennamen Anouk übernahm sie dabei als Künstlernamen. Zwar wurde der nächste, ebenfalls 1947 unter der Regie von Marcel Carné entstandene Film nicht fertiggestellt, doch erfand Drehbuchautor Jacques Prévert ihren Zunamen Aimée („Geliebte“). 
Bekannt wurde Anouk Aimée im Jahr 1949 durch ihre Hauptrolle in dem auf sie wiederum von Prévert zugeschnittenen Liebesfilm „Die Liebenden von Verona“. In dieser kurz nach dem Ende des italienischen Faschismus spielenden Romeo-und-Julia-Geschichte agierte Aimée an der Seite von Serge Reggiani und Pierre Brasseur
In den folgenden Jahren wurde sie als „junge Schöne“ in dem Abenteuerfilm „Der goldene Salamander“ (1950) und als Prostituierte in der Simenon-Verfilmung „Der Mann, der sich selbst nicht kannte“ besetzt. Sie passte mit ihrer schlanken, undurchdringlichen Schönheit nicht so recht zur Nouvelle Vague und arbeitete lieber mit Regisseuren wie André Cayatte, Alexandre Astruc, Julien Duvivier, Henri Decoin oder Jacques Becker. 1957 spielte sie an der Seite von Gérard Philipe in „Montparnasse 19“, dann 1961 im Regiedebüt von Jacques Demy die Hauptrolle der Cabaret-Tänzerin in „Lola, das Mädchen aus dem Hafen“
1969 verkörperte sie in Demys amerikanischem Film „Das Fotomodell“ erneut die Figur Lola. Ihre Zusammenarbeit mit dem italienischen Regisseur Federico Fellini in „Das süße Leben“ verhalf Aimée zu internationaler Anerkennung und manifestierte ihr Image als ebenso schöne wie rätselhafte melancholische Frau. 1963 besetzte Fellini sie erneut an der Seite von Marcello Mastroianni in „Achteinhalb“ (1963). Danach war sie öfter als Charakterdarstellerin in italienischen Produktionen zu sehen. Sie trat in dem Résistance-Film „La terrorista“ und in dem Episodenfilm „Das jüngste Gericht findet nicht statt“ (1961) auf. 
Einer der wichtigsten Regisseure in der Karriere von Aimée war Claude Lelouch, der zwar zur Generation der Nouvelle Vague zählte, aber nie so recht dazugehörte. Er besetzte sie 1966 in dem Liebesfilm-Klassiker „Ein Mann und eine Frau“, in dem sie das Scriptgirl Anne Gauthier verkörperte, eine Frau, die sich nach dem Tod ihres Mannes in einen ebenfalls verwitweten Rennfahrer (Jean-Louis Trintignant) verliebt. Für ihre Darstellung erhielt Aimée neben einer Oscar-Nominierung den Golden Globe und den British Academy Film Award
1976 wirkte sie abermals in einem Film Lelouchs mit, in „Ein Hauch von Zärtlichkeit“ an der Seite von Catherine Deneuve. Im Jahr 1980 erhielt Anouk Aimée zusammen mit Michel Piccoli für die Rolle eines Geschwisterpaares in Marco Bellocchios „Der Sprung ins Leere“ den Darstellerpreis der Filmfestspiele von Cannes. 1986 verkörperte sie noch einmal Anne Gauthier in „Ein Mann und eine Frau – zwanzig Jahre später“, der Fortsetzung ihres Welterfolgs von 1966. 
1995 gehörte Aimée zu den zahlreich mitwirkenden internationalen Stars in Robert Altmans Episodenfilm „Prêt-à-Porter“. Von 1995 bis 1997 verlagerte sie ihre Arbeit auf die Theaterbühne. In „Napoleon“, einer TV-Verfilmung des Lebens von Napoleon Bonaparte, spielte sie im Jahr 2001 dessen Mutter. Ab Mitte der 2000er-Jahre stand sie seltener vor der Kamera. Im Jahr 2003 drehte Anouk Aimée den Film, den sie ein Leben lang vor sich hergeschoben hatte: „Birkenau und Rosenfeld“, inszeniert von Joris Ivens’ Witwe Marceline Loridan. Aimée, die zwar katholisch erzogen wurde, aber später zum Judentum konvertierte, dem ihr Vater angehörte, spielt darin eine französische Holocaust-Überlebende, die nach 60 Jahren nach Auschwitz zurückkehrt, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Dort trifft sie auf einen jungen deutschen Fotografen, dessen Großvater SS-Offizier war. 
Zuletzt wirkte sie 2019 an Claude Lelouchs „Die schönsten Jahre eines Lebens“ mit, der zweiten Fortsetzung von „Ein Mann und eine Frau“. Sowohl für Aimée als auch für ihren Filmpartner Jean-Louis Trintignant wurde es der letzte Filmauftritt. Im Jahr 2003 wurde sie mit dem César für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. 
 

Filmographie: 

1947: La maison sous la mer 
1947: La fleur de l‘âge 
1949: Die Liebenden von Verona (Les Amants de Vérone) 
1950: Der goldene Salamander (Golden Salamander) 
1952: Der scharlachrote Vorhang (Le Rideau cramoisi) 
1952: Der Mann, der sich selbst nicht kannte (The Man Who Watched Trains Go By) 
1953: Adrienne Mesurat (Fernsehfilm) 
1953: Le crimes de l’amour (Episodenfilm, Segment: „Le rideau cramoisi“) 
1955: Contraband Spain 
1955: Noche de tormenta 
1955: Le mauvaises rencontres 
1955: Ich suche Dich 
1956: Nina 
1956: Stresemann 
1957: Der sechste Mann (Tous peuvent me tuer) 
1957: Immer wenn das Licht ausgeht (Pot-Bouille) 
1958: Montparnasse 19 (Les Amants de Montparnasse) 
1958: Mit dem Kopf gegen die Wände (La Tête contre les murs) 
1959: Die Reise (The Journey) 
1959: Die nach Liebe hungern (Les dragueurs) 
1960: Das süße Leben (La Dolce Vita) 
1960: Bevor das Licht verlöscht (L’Imprévu) 
1960: Wo bleibt die Moral, mein Herr? (Le Farceur) 
1961: Lola, das Mädchen aus dem Hafen (Lola) 
1961: Das Jüngste Gericht findet nicht statt (Il giudizio universale) 
1961: Quai Notre Dame 
1961: Hors jeu (Fernsehfilm) 
1961: Sodom und Gomorrha (Sodom and Gomorrah) 
1962: Grausame Hände (F.L.A.S.H.) 
1963: Achteinhalb (8½) 
1963: Liolà 
1963: Il giorno più corto 
1963: Grausame Hände (Les grands chemins) 
1963: Il successo 
1963: Il terrorista 
1964: Helle Stimmen (Le voci bianche) 
1965: Liebe im Zwielicht (La fuga) 
1965: Il morbidone 
1965: Die Stationen unserer Liebe (Le stagioni di nostro amore) 
1966: Ein Mann und eine Frau (Un homme et une femme) 
1966: Lo scandolo 
1967: Lebe das Leben (Vivre pour vivre) 
1967: Ein Abend … ein Zug (Un soir, un train) 
1969: Das Fotomodell (The Model Shop) 
1969: Alexandria – Treibhaus der Sünde (Justine) 
1969: Ein Hauch von Sinnlichkeit (The Appointment) 
1975: Straßen der Nacht (Hustle) 
1976: Ein Hauch von Zärtlichkeit (Si c’était à refaire) 
1978: Meine erste Liebe (Mon premier amour) 
1979: Der Sprung ins Leere (Salto nel vuoto) 
1980: Ein Blatt Liebe (Une page d’amour) 
1981: Die Tragödie eines lächerlichen Mannes (La tragedia di un uomo ridiculo) 
1982: Qu’est-ce qui fait courir David? 
1983: Il generale dell’armata morta 
1984: Success ist he Best Revenge (Le succes à tout prix) 
1984: Viva la vie – Es lebe das Leben (Vive la vie) 
1986: Ein Mann und eine Frau – 20 Jahre später (Un homme et une femme – 20 ans déjà) 
1988: Das Chaoten-Duo (Arrivederci e grazie) 
1990: Bethune – Arzt und Held (Bethune: The making of a heroe) 
1992: Das Schicksal des Freiherrn von Leisenbohg (L’Amour maudit de Leisenbohg) 
1992: Stimmen im Garten (Voices in the garden) 
1993: Rupture(s) 
1993: Les marmottes 
1994: Hundert und eine Nacht (Les Cent et Une Nuits de Simon Cinéma) 
1994: Prêt-à-Porter 
1995: Sag ja! (Dis-moi oui) 
1996: Männer und Frauen – Die Gebrauchsanweisung (Hommes, femmes, mode d'emploi) 
1997: Die Bibel – Salomon (Solomon) 
1998: L.A. Without a Map 
1998: Riches, belles, etc. 
1999: 1999 Madeleine 
1999: Une pour toutes 
2001: Napoleon (Fernseh-Miniserie) 
2001: L’île bleue 
2001: Festival in Cannes 
2002: Birkenau und Rosenfeld (La Petite Prairie aux bouleaux) 
2004: Happy End mit Hindernissen (Ils se marièrent et eurent beaucoup d’enfants) 
2006: De particulier à particulier 
2006: Schräger als Fiktion (Stranger Than Fiction) 
2008: Love Letters (Fernsehfilm) 
2009: Celle que j’aime 
2010: Ces amours-là 
2010: Paris Connections 
2011: Tous les soleils 
2012: Ziemlich dickste Freundinnen (Mince alors!) 
2019: Die schönsten Jahre eines Lebens (Les plus belles années d’une vie)
 
Playlist: 
01. Patrick Husson - Mode d’emploi (Hommes-Femmes) - 04:58 
02. Paul Misraki - Modigliani (Montparnasse 19) - 03:53 
03. Nino Rota - L'Harem (8 1/2) - 04:34 
04. Nino Rota - Titoli di Testa / Canzonetta / Notturno II / Cadillac (La Dolce Vita) - 05:13 
05. Michel Legrand - Roland rêve (Lola) - 02:17 
06. Francis Lai - Une pour toutes (Une pour toutes) - 03:38 
07. Francis Lai - Prologue de ces amours-là (Ces amours-là) - 04:14 
08. Maurice Jarre - Les Dragueurs (Les Dragueurs) - 02:38 
09. Francis Lai - Vivre Pour Vivre (Vivre Pour Vivre) - 03:13 
10. Ennio Morricone - Settanta Volte Sette (La Tragedia Di Un Uomo Ridicolo) - 03:50 
11. Ennio Morricone - Con Eleganza (Il Successo) - 03:16 
12. Philippe Sarde - Cendrillon (Dis-moi oui) - 12:07 
13. Jerry Goldsmith - The School (Justine) - 03:41 
14. Miklós Rózsa - River Pastorale (Sodom and Gomorrah) - 04:41 
15. Francis Lai - Vingt ans déjà [Version symphonique] (Un homme et une femme, 20 ans déjà) - 05:30 
16. Francis Lai - Plus Fort Que Nous (Un Homme et Une Femme) - 03:20 
17. Carlo Rustichelli - Elena's Disappointment and Final Decision (Le stagioni del nostro amore) - 03:42 
18. John Barry - 3M2 (The Appointment) - 04:22 
19. Michel Legrand - Opening Credits (Prêt-à-Porter) - 03:21 
20. Michel Legrand - La trentaine (Qu'est-ce Qui Fait Courir David?) - 03:42 
21. Gabriel Yared - Le Mari De Marie-Claire (Les Marmottes) - 03:43 
22. Michel Legrand - Thème principal (Mon premier amour) - 03:07 
23. Francis Lai & Calogero - Mon amour [Piano Version] (Les plus belles années d'une vie) - 02:40 
24. Nathaniel Méchaly - Thème de fin (Celle que j'aime) - 02:54 
25. Piero Piccioni - Dark Jazz - Suite A (L'imprevisto) - 03:29 
26. Piero Piccioni - Sola (La Fuga) - 05:03 
27. Piero Piccioni - Seq. 20 (Il Terrorista) - 05:00 
28. Michel Legrand - Suite Part 1 (The Appointment) - 11:20

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