Radio ZuSa

Samstag, 1. Juni 2013

Playlist # 112 vom 02.06.2013 - MICHAEL GIACCHINO Special

Jeder Komponist hat seine eigene Geschichte zu erzählen, wie er zur Filmmusik gekommen ist. Bei Michael Giacchino war es wie bei vielen Kollegen seiner Generation die epochale „Star Wars“-Musik von John Williams, die in dem Jungen den Traum entwickeln ließ, selbst Komponist zu werden. Mittlerweile hat sich Giacchino vom Komponisten für Videospiele („Medal Of Honor“, „Call Of Duty“) und TV-Serien („Lost“, „Alias“) zu einem begehrten Blockbuster-Garanten gemausert, der für seinen langjährigen Weggefährten J.J. Abrams gerade das neue „Star Trek“-Abenteuer „Into Darkness“ vertont hat.

Seine musikalische Karriere begann der am 10. Oktober 1967 in Riverside, New Jersey, geborene Giacchino im zarten Alter von zehn Jahren, als er seine eigenhändig animierten Kurzfilme mit selbstaufgezeichneten Soundeffekten versehen oder die passende Musik für sie ausgesucht hat. Er besuchte die Filmhochschule School of Visual Arts in New York City und anschließend die Juilliard School, wo er sich vermehrt dem Thema Komposition widmete. Neben diesem Aufbaustudium arbeitete er bei den Universal Studios und bei Walt Disney. Nachdem Giacchino schließlich für Disney nach Los Angeles zog, nahm er am film-scoring programme der University of California teil. 1997 wurde Giacchino von DreamWorks beauftragt, die Musik zum Videospiel „The Lost World“ zu komponieren, das auf dem gleichnamigen Film von Steven Spielberg basiert. Der erstmals für ein Videospiel mit einem großen Orchester eingespielte Score ebnete Giacchino den Weg zur beliebten „Medal Of Honor“-Reihe und weiteren Weltkriegsspielen. Schließlich wurde Hollywood-Regisseur J.J. Abrams auf den Komponisten aufmerksam und engagierte ihn für seine Fernsehserie „Alias – Die Agentin“, wofür Giacchino einen Mix aus Technopop und klassischen Agentenfilm-Motiven kreierte.
Im Mai 2000 führte Giacchino seine erste Symphonie „Camden 2000“ im Sony E-Center in Camden, New Jersey, auf und gewann ein Jahr später zu „Medal Of Honor: Underground“ den Academy Award of Interactive Arts & Sciences für die beste Komposition für ein Videospiel. Diese Auszeichnung erhielt der Komponist auch für seine Musik zu den Nachfolgespielen „Medal Of Honor: Frontline“ und „Medal Of Honor: Allied Assault“.
2004 begann J.J. Abrams die Produktion zur insgesamt sechs Staffeln umfassenden Fernsehserie „Lost“, zu der Varese Sarabande zu jeder Staffel auch einen Soundtrack veröffentlichte, teils sogar als Doppel-CD. Mittlerweile avancierte Giacchino auch zu einem begehrten Filmkomponisten. So vertonte er für Pixar 2004 den Animationsfilm „Die Unglaublichen“.
„Regisseur Brad Bird kannte meine Arbeit für ‚Alias‘ und wollte einen sehr spezifischen Sound – und einiges von den Sachen, die ich gemacht habe, waren in dem Pool dessen, wonach er Ausschau hielt. Es war auch so, dass einige der Jungs, mit denen ich vor Jahren zusammengearbeitet hatte, bei Pixar waren, so dass sie für mich einsetzen konnten. Wenn man hinschaut, werden Pixar-Filme gewöhnlich von Randy Newman und Thomas Newman vertont, sehr etablierten Namen. Ich habe immer gedacht, wenn mich jemand ansah, dass er sagt: ‚Wer hat diesen Typen hier reingelassen?‘“, erinnert sich Giacchino im Interview mit Dan Goldwasser auf soundtrack.net an seinen ersten großen Kinofilm. „Das Großartige an Brad war die gleiche Situation wie mit J.J. Abrams. Als ich J.J. kennenlernte, habe ich nur Videospiele gemacht, und J.J. hörte die Scores zu diesen Spielen und wollte mich treffen, damit ich an ‚Alias‘ arbeitete. Die Mentalität von Leuten wie J.J. oder Brad, die jemanden ansehen und sagen können ‚Ich mag deine Arbeit, ich kümmere mich nicht darum, ob ich deinen Nachnamen kenne‘, ist so selten in dieser Stadt. Als ich Videospiele machte, war ich der ‚Videospiele-Typ‘. Ich bin glücklich, dass ich für einige der coolsten Spiele arbeiten konnte, aber es war schwer, aus dieser Schleife auszubrechen, und es brauchte jemanden wie J.J., der sagte: ‚Es kümmert mich nicht, dass er nur Videospiele macht – ich mag seine Arbeit.‘ Das Gleiche passierte mit Brad. Die Leute würden sagen, ‚er ist nur ein Fernseh-Typ‘, und Brad würde sagen: ‚Na und? Ich war auch ein TV-Typ!‘. Auf diese Weise lernte Brad so viel von dem, was er macht – mit Fernsehen. So sah er mich wie jemanden, der durch ein Dschungel-Camp ging und überlebte. Er betrachtete Fernsehen wie ein Dschungel-Camp für Kinofilme.“ 
Nach dem erfolgreichen Einstieg mit „Die Unglaublichen“ folgten weitere Pixar-Aufträge zu „Ratatouille“ (2007), „Oben“ (2009) und „Cars 2“ (2011) und seit J.J. Abrams‘ Kinodebüt „Mission: Impossible III“ (2006) alle weiteren Filme des Regisseurs („Cloverfield“, „Super 8“, „Star Trek“, „Mission Impossible: Ghost Protocol“, „Star Trek: Into Darkness“). Für „Oben“ durfte Giacchino auch schon seinen ersten Oscar in Empfang nehmen. Weitere werden sicherlich noch folgen …

Filmografie:
1995: Buffalo Soldiers
1997: The Lost World (Videospiel)
1998: The Lost World: Chaos Island (Videospiel)
1998: Squad Commander (Videospiel)
1998: Small Soldiers (Videospiel)
1998: No salida
1998: Freight
1998: Teen Angel (TV)
1999: Immer Ärger mit Schweinchen George (My Brother Pig) (TV-Film)
1999: Los Gringos (Kurzfilm)
1999: The Others (TV)
1999: T'ai Fu (Videospiel)
1999: Warpath: Jurassic Park (Videospiel)
1999: Medal of Honor (Videospiel)
2000: Medal of Honor: Underground (Videospiel)
2000: Muppets Monster Adventure (Videospiel)
2001: The Trouble With Lou
2001: Semper Fi (TV)
2001: Alias – Die Agentin (Alias) (Fernsehserie)
2002: Mein Freund, der Geist (Redemption of the Ghost) (TV)
2002: Medal of Honor: Frontline (Videospiel)
2002: Medal of Honor: Allied Assault (Videospiel)
2003: Secret Weapons over Normandy (Videospiel)
2003: Call of Duty (Videospiel)
2003: Sin – Der Tod hat kein Gewissen (Sin)
2004: Call of Duty: United Offensive (Videospiel)
2004: Call of Duty: Finest Hour (Videospiel)
2004: Mercenaries: Playground of Destruction (Videospiel, Main Theme)
2004: Die Unglaublichen – The Incredibles (The Incredibles)
2004: Phenomenon II – Ein wunderbares Genie (Phenomenon II) (TV)
2004: Lost (Fernsehserie)
2005: The Muppet’s Wizard of Oz (TV)
2005: Pros and Cons (Pilotfilm) (TV)
2005: The Catch (Pilotfilm) (TV)
2005: Sky High – Diese Highschool hebt ab! (Sky High)
2005: Die Familie Stone – Verloben verboten! (The Family Stone)
2005: Looking for Comedy In The Muslim World
2005: Tom and Jerry: The Karate Guard (Kurzfilm)
2005: One Man Band (Kurzfilm)
2006: Mission: Impossible III
2006: Six Degrees (Fernsehserie)
2006: What About Brian? (Fernsehserie)
2006: Black (Videospiel, Main Theme mit Chris Tilton)
2007: Medal of Honor: Vanguard (Videospiel, Sammlung vorheriger MoH-Projekte)
2007: Medal of Honor: Airborne (Videospiel)
2007: Ratatouille
2007: Lifted (Kurzfilm)
2008: Turning Point: Fall of Liberty (Videospiel)
2008: Fracture (Videospiel, zusammen mit Chris Tilton und Chad Seiter)
2008: Cloverfield
2008: Fringe – Grenzfälle des FBI (Fringe, Fernsehserie)
2008: Speed Racer
2009: Star Trek
2009: Oben (Up)
2009: Earth Days
2010: Day & Night (Kurzfilm)
2010: Let Me In
2010: Undercovers (Fernsehserie)
2011: Super 8
2011: Cars 2
2011: Mission: Impossible – Phantom Protokoll (Mission: Impossible – Ghost Protocol)
2011: 50/50 – Freunde fürs (Über)Leben (50/50)
2012: John Carter – Zwischen zwei Welten (John Carter)
2012: Alcatraz (Fernsehserie)
2013: Star Trek Into Darkness

Playlist:
1 Michael Giacchino - Kirk Enterprises (Star Trek: Into Darkness) - 03:00
2 Michael Giacchino - Medal Of Honor (Medal Of Honor) - 04:12
3 Michael Giacchino - Track 1 (Turning Point: Fall Of Liberty) - 02:03
4 Michael Giacchino - Escape From Casablanca (Medal Of Honor: Underground) - 03:20
5 Michael Giacchino - Track 4 (Small Soldiers) - 03:43
6 Michael Giacchino - Escaping Gotha (Medal Of Honor: Frontline) - 07:18
7 Michael Giacchino - Spanish Heist (Alias) - 04:30
8 Michael Giacchino - Navel Gazing (Lost - Season 1) - 03:24
9 Michael Giacchino - Hurley's Handouts (Lost - Season 2) - 04:42
10 Michael Giacchino - The Glory Days (The Incredibles) - 03:34
11 Michael Giacchino - End Creditouilles (Ratatouille) - 09:14
12 Michael Giacchino - Power Placement (Sky High) - 02:50
13 Michael Giacchino - Masking Agent (Mission: Impossible III) - 03:38
14 Michael Giacchino - Mood India (Mission: Impossible - Ghost Protocol) - 04:28
15 Michael Giacchino - The Temple Of Issus (John Carter) - 03:25
16 Michael Giacchino - It's Finn McMissile! (Cars 2) - 05:53
17 Michael Giacchino - End Credits Can Suck It! (Land Of The Lost) - 03:26
18 Michael Giacchino - Tragic Story Of Rex Racer (Speed Racer) - 04:49
19 Michael Giacchino - A Very Good Tree (The Family Stone) - 03:56
20 Michael Giacchino - Separate Ways (Monte Carlo) - 03:01
21 Michael Giacchino - Regarding Evil (Let Me In) - 03:46
22 Michael Giacchino - Roar! (Cloverfield) - 09:58
23 Michael Giacchino - That New Car Smell (Star Trek) - 04:46
24 Michael Giacchino - The Whole Earth Catalog (Earth Days) - 03:59
25 Michael Giacchino - Up With End Credits (Up) - 07:39

Soundtrack Adventures # 112 with MICHAEL GIACCHINO @ Radio ZuSa 02-06-2013 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Dienstag, 14. Mai 2013

Playlist # 111 vom 19.05.2013 - LEONARDO DICAPRIO Special

Mit seinen Rollen als mittelloser Schiffspassagier Jack Dawson in James Camerons Drama „Titanic“ (1997) und als Romeo in Baz Luhrmanns werkgetreuer Shakespeare-Adaption „Romeo + Juliet“ (1996) avancierte Leonardo DiCaprio vor mehr als fünfzehn Jahren zum absoluten Teenie-Schwarm. Seither hat der amerikanische Schauspieler halb deutscher, halb italienischer Abstammung erfolgreich die Anerkennung als versierter Charakterdarsteller erworben. Nun ist der erfolgreiche Darsteller erneut unter der Regie von Baz Luhrmann zu sehen, diesmal in der Bestseller-Neuverfilmung von F. Scott Fitzgeralds Roaring-Twentys-Klassiker „The Great Gatsby“.

Nach Auftritten in Werbespots und Lehrfilmen fasste DiCaprio zunächst im Fernsehen Fuß, zunächst 1990 als Garry Buckman in der TV-Serie „Eine Wahnsinnsfamilie“, dann in der Seifenoper „California Clan“ und in der Sitcom „Unser lautes Heim“, bevor er 1991 sein Spielfilmdebüt in dem Horror-Trash-Film „Critters 3“ feiern durfte. Es folgten bemerkenswerte Auftritte in den beiden Familiendramen „This Boy’s Life“ und an der Seite von Johnny Depp in Lasse Halmströms „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ (beide 1993). Mit „Jim Carroll – In den Straßen von New York“ (1995) begann DiCaprios Faible für die Darstellung authentischer Personen. Portraitierte er in diesem Biopic noch die Heroinsucht und den sozialen Abstieg des Schriftstellers und Musikers Jim Carroll, stellte er in Agnieszka Hollands „Total Eclipse – Die Affäre von Rimbaud und Verlaine“ den homosexuellen französischen Lyriker Arthur Rimbaud dar, bevor er zusammen mit Claire Danes Shakespeares Liebesdrama „Romeo und Julia“ zu schillerndem neuen Leben erweckte.
Im Alter von 22 Jahren gelang DiCaprio 1997 mit „Titanic“ der wirklich große Durchbruch, schließlich wurde der Film mit elf Oscars ausgezeichnet und zählt noch immer zu den erfolgreichsten Werken der Filmgeschichte. Allerdings hatte DiCaprio es danach zunächst schwer, sich von seinem Teenie-Idol-Image zu lösen, und konnte mit Filmen wie „Der Mann in der eisernen Maske“ (1998), „Celebrity“ (1998) und „The Beach“ (2000) längst nicht mehr so punkten.
Die Wende brachte „Gangs of New York“, die erste Zusammenarbeit mit Martin Scorsese („Taxi Driver“), den DiCaprio für den größten lebenden Regisseur hält. Es folgten ein sehenswerter Auftritt als Hochstapler und Scheckfälscher Frank W. Abagnale in Steven Spielbergs Gauner-Komödie „Catch Me If You Can“ und die Darstellung des Hollywood-Millionärs und Flugpioniers Howard Hughes in Scorseses „Aviator“, für die er nach „Gilbert Grape“ seine zweite Oscar-Nominierung erhielt. Die dritte Nominierung bekam er für seine Rolle als Soldat Danny Archer in dem Bürgerkriegsdrama „Blood Diamond“ (2007), eine Golden-Globe-Nominierung gab es darüber hinaus für seine Darstellung als verdeckter Ermittler in Scorseses Gangster-Drama „Departed – Unter Feinden“.
Danach folgten weitere Blockbuster wie Sam Mendes' Drama „Zeiten des Aufruhrs“ (2008), in dem DiCaprio erstmals seit „Titanic“ wieder mit Kate Winslet vor der Kamera stand, Ridley Scotts Agenten-Thriller „Der Mann, der niemals lebte“ (2008), Martin Scorseses Adaption von Dennis Lehanes Psycho-Thriller „Shutter Island“ und Christopher Nolans Sci-Fi-Thriller „Inception“ (beide 2010). 2011 überzeugte DiCaprio in Clint Eastwoods Biopic über den FBI-Gründer J. Edgar Hoover („J. Edgar“) und ein Jahr darauf als sadistischer Plantagenbesitzer in Quentin Tarantinos „Django Unchained“.
Musikalisch bietet die heutige Sendung ein buntes Allerlei, von Craig Armstrongs berührenden Klängen zu Baz Luhrmanns "Romeo + Juliet" und "Der große Gatsby" über die großorchestralen Kompositionen von Howard Shore ("Aviator"), James Horner ("Titanic") und Hans Zimmer ("Inception") bis zu Piano-dominierten Themen von Rachel Portman ("Marvins Töchter"), Thomas Newman ("Zeiten des Aufruhrs") und Jan A.P. Kaczmarek ("Total Eclipse") sowie die elektronischen Klänge von Acts wie Faithless und Dario G ("The Beach").

Filmographie: 
1990: Eine Wahnsinnsfamilie (Parenthood)
1990: Lassie (The New Lassie)
1990: California Clan (Santa Barbara)
1991: Roseanne
1991–1992: Unser lautes Heim (Growing Pains)
1991: Critters 3 – Die Kuschelkiller kommen
1992: Poison Ivy – Die tödliche Umarmung
1993: This Boy’s Life
1993: Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa (What’s Eating Gilbert Grape)
1994: The Foot Shooting Party (Kurzfilm)
1995: Hundert und eine Nacht (Les cent et une nuits de Simon Cinéma)
1995: Schneller als der Tod (The Quick and the Dead)
1995: Jim Carroll – In den Straßen von New York (The Basketball Diaries)
1995: Total Eclipse – Die Affäre von Rimbaud und Verlaine (Total Eclipse)
1995–1996: Don’s Plum (erschien 2001)
1996: William Shakespeares Romeo + Julia (Romeo + Juliet)
1996: Marvins Töchter (Marvin’s Room)
1997: Titanic
1998: Der Mann in der eisernen Maske (The Man in the Iron Mask)
1998: Celebrity
2000: The Beach
2002: Gangs of New York
2002: Catch Me If You Can
2004: Aviator (The Aviator)
2006: Departed – Unter Feinden (The Departed)
2006: Blood Diamond
2007: 11th Hour – 5 vor 12 (Dokumentarfilm)
2008: Der Mann, der niemals lebte (Body of Lies)
2008: Zeiten des Aufruhrs (Revolutionary Road)
2010: Shutter Island
2010: Inception
2011: J. Edgar
2012: Django Unchained
2013: Der große Gatsby (The Great Gatsby)
2013: The Wolf of Wall Street

Playlist:
1 Craig Armstrong & Tobey Maguire - "Gatsby Believed In The Green Light" (The Great Gatsby) - 03:52
2 Craig Armstrong - O Verona [Reprise] (Romeo + Juliet) - 01:34
3 Dario G - Voices (The Beach) - 05:20
4 PJ Harvey - Down By The Water (Basketball Diaries) - 03:14
5 Alan Silvestri - I Don't Wanna Die (The Quick And The Dead) - 02:00
6 Rockers HiFi - What A Life (Basketball Diaries) - 04:02
7 Anthony Hamilton - Freedom (Django Unchained) - 03:56
8 Nick Glennie-Smith - Heart Of A King (The Man In The Iron Mask) - 03:19
9 Rachel Portman - Tall Tales (Marvin's Room) - 03:02
10 James Horner - Southampton (Titanic) - 04:00
11 Jan A.P. Kaczmarek - Hashish 2 (Total Eclipse) - 03:37
12 Howard Shore - Billy's Theme (The Departed) - 07:01
13 Stan Getz & Joao Gilberto - The Girl From Ipanema (Catch Me If You Can) - 05:14
14 Jerry Goldsmith - Nicaragua (Django Unchained) - 03:30
15 Marc Streitenfeld - To Amman (Body Of Lies) - 02:42
16 James Newton Howard - Ruf Kidnaps Dia (Blood Diamond) - 03:02
17 Peter Gabriel - Signal To Noise (Gangs Of New York) - 07:39
18 Faithless - Woozy (The Beach) - 07:53
19 Hans Zimmer - One Simple Idea (Inception) - 02:28
20 Howard Shore - Icarus (Aviator) - 04:00
21 Max Richter - On The Nature Of Daylight (Shutter Island) - 06:15
22 Craig Armstrong - Balcony Scene (Romeo + Juliet) - 05:21
23 Howard Shore - Brooklyn Heights 3 (Gangs Of New York) - 03:13
24 Unkle - Lonely Soul (The Beach) - 08:53
25 Thomas Newman - April (Revolutionary Road) - 09:34

Soundtrack Adventures #111 with LEONARDO DiCAPRIO @ Radio ZuSa 19-05-2013 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Mittwoch, 1. Mai 2013

Playlist # 110 vom 05.05.2013 - JAMES NEWTON HOWARD Special

Der amerikanische Filmkomponist James Newton Howard zählt nicht nur zu den erfolgreichsten, sondern fraglos auch zu den vielseitigsten Vertretern seines Genres. Mit seinem untrüglichen Gespür für die richtigen Stimmungen, den Einsatz entsprechender musikalischer Mittel und vor allem auch ergreifende Melodien hat er sich die oft langjährige Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Lawrence Kasdan („Wyatt Earp“, „Mumford“, „Grand Canyon“, „Dreamcatcher“), Joel Schumacher („Flatliners“, „Falling Down“, „Entscheidung aus Liebe“), Kevin Costner („Waterworld“, „Postman“) und vor allem M. Night Shyamalan („The Sixth Sense“, „Signs“) verdient. Mit „After Earth“ startet am 6. Juni die bereits achte Zusammenarbeit zwischen Shyamalan und Howard in den Kinos.

Seinen Einstieg ins Filmgeschäft verdankt Howard seinen ausgeprägten Fähigkeiten am Keyboard. Nachdem er an der Santa Barbara’s Music Academy und an der USC School of Music studiert hatte, spielte er in den 70er Jahren zunächst als Keyboarder in der Band Mama Lion und begann 1975 seine Zusammenarbeit mit dem britischen Popstar Elton John sowohl auf Tourneen als auch im Studio. Als er Mitte der 80er Jahre begann, Filmmusiken zu komponieren, waren diese noch ausschließlich elektronisch produziert, spätestens mit den 1991 produzierten Scores zu den großen Dramen „Grand Canyon“ und Barbra Streisands Bestsellerverfilmung „Herr der Gezeiten“ schrieb Howard auch für Orchesterbesetzungen. In der Folge erwies sich Howard als versierter Komponist für so verschiedene Filme wie „Auf der Flucht“, „Überleben!“, „Falling Down“ (alle 1993), Komödien wie „Junior“, „Jede Menge Ärger“ und „King Ralph“ oder Disneys Zeichentrick-Epen „Dinosaurier“, „Der Schatzplanet“ und „Atlantis“.
„Ohne Frage besteht mein liebster Moment darin, wenn ich allein in meinem Studio bin und ein Stück Musik beende, von dem ich denke, das es besonders ist, etwas, das den Schlüssel zu dem Film bildet. Das repräsentiert vielleicht eine Art Erweiterung meiner eigenen Arbeit, etwas, das neu ist und eine andere Herangehensweise besitzt. Das ist der reinste Moment für mich“, beschreibt James Newton Howard im Interview mit Main Titles seinen Lieblingsmoment im kreativen Prozess. „Danach werden die anderen Persönlichkeiten involviert. Dann kommt der Regisseur und meint: ‚Nun, ich denke, du weißt, du hast einen guten Job gemacht, aber mir gefällt es nicht.‘ Es gibt dann die Möglichkeit, es neu zu machen. So besteht der reinste Augenblick für mich darin, wenn ich allein mit dem Film bin und so etwas geschafft habe. Der nächstbeste Part ist dann, wenn alles wirklich wunderbar gelaufen ist mit dem Orchester, wenn all das verbunden ist mit dem, was auf der Leinwand zu sehen ist.“ 
Seine Vielseitigkeit hat sich Howard über die Jahre erhalten und immer wieder aufregende Projekte bearbeitet. So musste er innerhalb von viereinhalb Wochen einen Score für Peter Jacksons monumentalen Abenteuerfilm „King Kong“ (2005) abliefern, nachdem Howard Shore wegen kreativer Differenzen ausgebootet worden war. Und mit seinem langjährigen Freund Hans Zimmer, dessen Studio nur fünf Blocks von seinem eigenen entfernt ist, durfte er zu Christopher Nolans „Batman Begins“ (2005) und „The Dark Knight“ (2008) zusammen die Musik komponieren. In Gent wurde Howard mit dem World Soundtrack Award als bester Komponist des Jahres 2008 ausgezeichnet, doch auf einen Oscar wartet der vielfach Nominierte (u.a. für „Herr der Gezeiten“, „Defiance“, „Auf der Flucht“, „The Village“, „Die Hochzeit meines besten Freundes“ und „Michael Clayton“) bislang vergebens …
Mit seiner umfangreichen Filmographie ließen sich gleich mehrere "Soundtrack Adventures" füllen. In der heutigen Sendung konzentriere ich mich einfach mal auf ein paar ausgesuchte Highlights der jüngeren Howard-Arbeiten. 

Filmographie: 
1985 Männer für jeden Job
1986 8 Millionen Wege zu sterben
1986 American Wildcats
1986 Archie und Harry - Sie können's nicht lassen
1986 Sei stark, Cassie!
1987 Das Geheimnis meiner Karriere
1987 Gelobtes Land
1987 Pinguine in der Bronx
1987 Russkies
1988 Ein Leben voller Leidenschaft
1988 Go Toward the Light (Fernsehfilm)
1988 Saigon 1988 Some Girls
1989 Die Indianer von Cleveland
1989 Die Killer-Brigade
1989 Men (TV-Serie)
1989 Tap
1990 Blutiger Engel (Fernsehfilm)
1990 Den Tod im Sucher (Fernsehfilm)
1990 Die Spur des Todes (Fernsehfilm)
1990 Drei Männer und eine kleine Lady
1990 Flatliners - Heute ist ein schöner Tag zum Sterben
1990 Pretty Woman
1990 Rufmord (Fernsehfilm)
1990 Wild Boys
1990 Zum Töten freigegeben
1991 Der Herr der Gezeiten
1991 Der Mann im Mond
1991 Entscheidung aus Liebe
1991 Grand Canyon - Im Herzen der Stadt
1991 King Ralph
1991 My Girl - Meine erste Liebe
1991 Schuldig bei Verdacht
1992 2000 Malibu Road (TV-Serie)
1992 A Private Matter (Fernsehfilm)
1992 American Heart - Die zweite Chance
1992 Die Nacht von Soho
1992 Die Superfaust
1992 Glengarry Glen Ross
1993 Auf der Flucht
1993 Dave
1993 Falling Down - Ein ganz normaler Tag
1993 Streets of New York
1993 Überleben!
1994 Begegnungen
1994 Emergency Room - Die Notaufnahme (TV-Serie)
1994 Junior
1994 Wyatt Earp - Das Leben einer Legende
1995 French Kiss
1995 Im Sumpf des Verbrechens
1995 Outbreak - Lautlose Killer
1995 Restoration - Zeit der Sinnlichkeit
1995 Waterworld
1996 Auge um Auge
1996 Der große Stromausfall - Eine Stadt im Ausnahmezustand
1996 Nicht schuldig
1996 Space Jam
1996 Tage wie dieser...
1996 Zwielicht
1997 Die Hochzeit meines besten Freundes
1997 Ein Vater zuviel
1997 Im Auftrag des Teufels
1997 Postman
1997 Romy und Michele
1998 Ein perfekter Mord
1998 From the Earth to the Moon (TV-Mini-Serie)
1999 Die Braut, die sich nicht traut
1999 Dr. Mumford
1999 Echoes - Stimmen aus der Zwischenwelt
1999 Schnee, der auf Zedern fällt
1999 Sixth Sense
1999 Wayward Son
2000 Dinosaurier
2000 Gideon's Crossing (TV-Serie)
2000 Unbreakable - Unzerbrechlich
2000 Vertical Limit
2001 America's Sweethearts
2001 Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt
2002 Club der Cäsaren
2002 De entre los zapatos (Kurzfilm)
2002 Der Schatzplanet
2002 Jede Menge Ärger
2002 Signs - Zeichen
2002 Wer tötete Victor Fox?
2003 Dreamcatcher
2003 Peter Pan
2004 Collateral
2004 Hidalgo - 3000 Meilen zum Ruhm
2004 The Village - Das Dorf
2005 Batman Begins  (mit Hans Zimmer)
2005 Die Dolmetscherin
2005 It's All Gone King Kong (TV-Doku)
2005 King Kong
2006 Blood Diamond
2006 Das Mädchen aus dem Wasser
2006 Die Chaoscamper
2006 Freedomland
2007 Der Krieg des Charlie Wilson
2007 Die Regeln der Gewalt
2007 I Am Legend
2007 Mein Freund, der Wasserdrache
2007 Michael Clayton
2007 The Great Debaters
2008 Batman: The Dark Knight (mit Hans Zimmer)
2008 Mad Money
2008 The Happening
2008 Youssou Ndour: I Bring What I Love (Dokumentation)
2008 Unbeugsam
2009 Duplicity - Gemeinsame Geheimsache
2009 Previously On: E.R. (Fernsehfilm)
2009 Shopaholic - Die Schnäppchenjägerin
2009 Wings Over the Rockies (Kurz-Doku)
2010 Die Legende von Aang
2010 Eine zauberhafte Nanny - Knall auf Fall in ein neues Abenteuer
2010 Inhale
2010 Love and other Drugs - Nebenwirkung inklusive
2010 Salt
2010 The Cover-Up (Kurzfilm)
2010 The Last Shot 2 (Kurzfilm)
2010 The Tourist
2011 Gnomeo & Julia
2011 Green Lantern
2011 Larry Crowne
2011 The Green Hornet
2011 Wasser für die Elefanten
2012 Darling Companion - Ein Hund fürs Leben
2012 Das Bourne Vermächtnis
2012 Die Tribute von Panem - The Hunger Games
2012 Snow White and the Huntsman
2013 After Earth
2013 Mobster: A Call for the New Order
2013 The Hunger Games: Catching Fire
2014 Maleficent

Playlist: 
1 James Newton Howard - Main Title/Meat The Mariner (Waterworld) - 04:42
2 James Newton Howard - Carl's Fishing Net (Snow Falling On Cedars) - 02:50
3 James Newton Howard - Dani Brings Court Water (The Man In The Moon) - 03:38
4 James Newton Howard - The Evacuation (Snow Falling On Cedars) - 06:30
5 James Newton Howard - Vaughn Levels With Tom (Vertical Limit) - 03:05
6 James Newton Howard - Healing Katniss (The Hunger Games) - 03:06
7 James Newton Howard - Northern Water Tribe (The Last Airbender) - 03:33
8 James Newton Howard - First Crop Circles (Signs) - 03:15
9 James Newton Howard - Return (The Village) - 06:04
10 James Newton Howard - Charades (Lady In The Water) - 06:31
11 James Newton Howard - The Hand Of Fate - Part II (Signs) - 03:46
12 James Newton Howard - What Are You Asking Me? ( The Village) - 06:01
13 James Newton Howard - Tarawa (Snow Falling On Cedars) - 04:08
14 James Newton Howard - Break In-Jacob Returns (Water For Elephants) - 05:40
15 James Newton Howard - It Comes With A Pool (Dinosaur) - 02:43
16 James Newton Howard - Visions (Unbreakable) - 06:00
17 James Newton Howard - The Healing (Lady In The Water) - 04:18
18 James Newton Howard - Humanity Goes On Trial (Snow Falling On Cedars) - 04:44
19 James Newton Howard - Evacuation (I Am Legend) - 04:27
20 James Newton Howard - Turning The Tide (Charlie Wilson's War) - 08:33
21 James Newton Howard - I'm Not The Guy You Kill (Michael Clayton) - 06:57
22 James Newton Howard - The Wreck (Unbreakable) - 03:56
23 James Newton Howard - White Heart (Snow White & The Huntsman) - 06:36

Soundtrack Adventures with JAMES NEWTON HOWARD @ Radio ZuSa by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Montag, 15. April 2013

Playlist # 109 vom 21.04.2013 - THOMAS NEWMAN Special

Thomas Newman stammt aus einer filmmusikalisch ruhmreichen Familie. Der als jüngster Sohn des gefeierten Altmeisters Alfred Newman 1955 in Los Angeles geborene Thomas erbte die Vorliebe für dieses spezielle musikalische Genre ebenso wie sein Onkel Lionel, sein Bruder David („Ice Age“, „Der Rosenkrieg“) und sein Cousin Randy („Toy Story“, „Seabiscuit“). Der bereits elfmal für einen Academy Award nominierte Komponist (u.a. für „Wall-E“, „Betty und ihre Schwestern“ und „Die Verurteilten“) überraschte im vergangenen Jahr mit der Wachablösung des langjährigen James-Bond-Komponisten David Arnold bei „Skyfall“ und präsentiert sich aktuell mit dem ruhigen Score für Steven Soderberghs Drama „Side Effects“ wieder von seiner besten Seite.

Vor allem die 90er Jahre verliefen für den versierten wie ideenreichen Komponisten äußerst erfolgreich, konnte er sich doch in verschiedenen Filmgenres profilieren. Nachdem seine Karriere Mitte der 80er mit Komödien wie „Die Rache der Eierköpfe“ (1984), „Der Verrückte mit dem Geigenkasten“ (1985), „Jumpin‘ Jack Flash“ (1986) und „Great Outdoors – Ferien zu dritt“ (1988) ihren Anfang nahm, brillierte Thomas Newman 1991 mit der berührenden Musik zu Jon Avnets Bestseller-Verfilmung von „Grüne Tomaten“ und war fortan in gefeierten Werken wie Robert Altmans „The Player“ (1992), Martin Brests „Der Duft der Frauen“ (1992) und Frank Darabonts Stephen-King-Verfilmung „Die Verurteilten“ (1994) ebenso zu hören wie in den historischen Dramen „Betty und ihre Schwestern“ (1994), „Oscar und Lucinda“ (1997) und „Ein amerikanischer Quilt“ (1995), der Beziehungskomödie „Einsam Zweisam Dreisam“ (1994) und dem Polit-Thriller „Red Corner“ (1997). Dazu gesellten sich die John-Travolta-Komödie „Phenomenon“ (1996), die Blockbuster „Der Pferdeflüsterer“ (1998), „Rendezvous mit Joe Black“ (1998), „American Beauty“ (1999), die Stephen-King-Verfilmung „The Green Mile“ (1999) und das Oscar-prämierte Meisterwerk „Erin Brockovich“ (2000) von Stephen Soderbergh. Außerdem komponierte Newman die Musik für die Animationshits „Findet Nemo“ (2003) und „Wall-E“ (2008).
Wunderschön ist die Musik zur HBO-Produktion des Pulitzer-Prize-prämierten Stücks „Angels In America“ von Mike Nichols ausgefallen, ebenso das ausgefallene, Emmy-prämierte Hauptthema zur HBO-Fernsehserie „Six Feet Under“. „Es gibt grenzenlose Möglichkeiten beim Filmscoring“, sagt Newman, der einen ausgeprägten Sinn für die Texturen des traditionellen Orchesters mit einem state-of-the-art-Gebrauch modernster Keyboard-Techniken verbindet, um so einen vertrauten wie originellen Sound zu kreieren. „Ich versuche, nicht mit bestimmten Annahmen an einen Film heranzugehen. Sie machen deine Entscheidungen in der Regel langweilig. Indem ich experimentiere und erforsche, bin ich immer wieder überrascht, was möglich ist.“
Obwohl Thomas Newman in einer Musiker-Familie aufgewachsen ist, hat er nie den Druck verspürt, die Familientradition fortzuführen. Als Kind lernte er zwar die Grundlagen der Musik und Piano, aber erst im Alter von vierzehn Jahren, als sein Vater im Jahre 1970 starb, wollte Thomas Musik professionell studieren, was ihn an die USC brachte, wo er unter Professor Frederick Lesemann und Komponist David Raksin („Laura“) Komposition und Orchester studierte, bevor er in Yale seine akademischen Studien abschloss und Stephen Sondheim als Mentor gewann.
Nachdem Newman die Unterstützung des jungen New Yorker Casting-Agenten Scott Rudin erhalten hatte, wurde er für James Foleys „Reckless“ als musikalischer Assistent engagiert, dann als Komponist. Nach seinen produktiven 90er Jahren beschränkt sich Thomas Newman seit 2000 auf ein, zwei Filme pro Jahr, überzeugt dann aber mit außergewöhnlichen Arbeiten wie zuletzt zu den Thrillern „Der Plan“ und „Eine offene Rechnung“ sowie zum Margaret-Thatcher-Biopic „Die Eiserne Lady“.
Im vergangenen Jahr stand der Komponist vor der Herausforderung, die 50 Jahre alte James-Bond-Serie mit einem neuen Sound zu versehen, der dem typischen Bond-Publikum aber auch vertraut genug sein sollte, um Gefallen an der Musik zu finden. Schließlich ist der Sound von James Bond immer mit der Mode gegangen, angefangen mit der entspannten Jazz-Action von John Barry über George Martins Afro-Funk und den Disco-Sound von Marvin Hamlisch und Bill Conti bis zum Euro-Beat von Eric Serra und dem wuchtigen Mix des alten John-Barry-Sounds mit neuen Rock- und Pop-Impulsen, die David Arnold in den vergangenen fünf Bond-Abenteuern etablierte.
Thomas Newman ist trotz seiner Engagements für Filme wie „Der Plan“ und „Jarhead“ nie wirklich als Action-Komponist in Erscheinung getreten. Und erst als er erfuhr, dass Sam Mendes, mit dem Newman an Filmen wie „American Beauty“, „Jarhead“, „Zeiten des Aufruhrs“ und „Road to Perdition“ zusammengearbeitet hatte, den neuen James Bond inszenieren würde, kam ihm der Gedanke, dass es ganz spannend sein könnte, es mal zu versuchen.
„Obwohl ich in meiner Jugend kein fanatischer Fan von James-Bond-Filmen war, habe ich es geliebt, sie mir anzusehen. Nun gibt es offensichtlich einen Berg an Erwartungen, was einen James-Bond-Score betrifft. Jeder hat eine Meinung zu Bond – und seiner Musik. Ich habe aber wirklich keine Verpflichtung verspürt, diese Erwartungen zu erfüllen. Oder wenn ich ihnen trotze, dann auf eine Art, die den Leuten gefällt oder ihnen zumindest die Erkenntnis abnötigt, dass ich etwas um sich selbst willen anders gemacht habe“, meint Thomas Newman im Interview mit Daniel Schweiger auf filmmusicmag.com. „Du hast Ideen, und du siehst, ob sie funktionieren. Im Falle der Action ist so viel auf der Soundebene passiert, dass ich mich gefragt habe, wie viel Raum bleibt, um die Komplexität und die Details in der Weise zu hören, wie ich meine vorangegangenen Filme komponiert habe. Am Ende wusste ich, dass die Sounds tatsächlich die Subwoofer schlagen mussten, um das Publikum wirklich körperlich zu treffen. Ich denke, ich habe festgestellt, dass ich mit dem ‚Skyfall‘-Score extrovertierter geworden bin, als ich es normalerweise bin.“ 
Im Gegensatz zum treibend-pulsierenden „Skyfall“ sind Thomas Newmans jüngste Arbeiten zum Südstaaten-Drama „The Help“ und zum aktuellen Stephen-Soderbergh-Film „Side Effects“ gewohnt verträumt und hypnotisch ausgefallen, so aufwühlend wie intim. Dabei hat Newman einmal mehr eine Vielzahl von ungewöhnlichen Instrumenten eingesetzt. Während die Musik zu „The Help“ mit Ukulele, Dulcimer, Zither, Cavaquinho, Dulcigurdy und Cristal Baschet die Atmosphäre in Mississippi Anfang der 60er Jahre einfängt, sorgen in dem Psycho-Drama „Side Effects“ u.a. Hackbrett und E-Bow für ein elektrisierendes und verstörendes Ambiente.

Filmographie:
1984: Die Rache der Eierköpfe (Revenge of the Nerds)
1984: The Seduction of Gina (TV)
1984: Jung und rücksichtslos (Reckless)
1985: Der Verrückte mit dem Geigenkasten (The Man with One Red Shoe)
1985: Susan... verzweifelt gesucht (Desperately Seeking Susan)
1986: Jumpin' Jack Flash
1987: Unter Null (Less Than Zero)
1986: Gung Ho
1987: The Lost Boys
1988: Great Outdoors – Ferien zu dritt (The Great Outdoors)
1988: Der Prinz von Pennsylvania (The Prince of Pennsylvania)
1989: Cookie
1990: Ein Mädchen namens Dinky
1990: Against the Law (TV)
1991: Kevins Cousin allein im Supermarkt
1991: Grüne Tomaten (Fried Green Tomatoes)
1991: Getäuscht (Deceived)
1992: The Player
1992: Stimmen im Dunkel (Whispers in the Dark)
1992: Der Duft der Frauen (Scent of a Woman)
1993: Josh and S.A.M.
1994: Die Verurteilten (The Shawshank Redemption)
1994: Betty und ihre Schwestern (Little Women)
1994: Einsam Zweisam Dreisam (Threesome)
1994: Das Baumhaus (The War)
1994: The Favor – Hilfe, meine Frau ist verliebt! (The Favor)
1995: Entfesselte Helden (Unstrung Heroes)
1995: Ein amerikanischer Quilt (How to Make an American Quilt)
1996: Larry Flynt – Die nackte Wahrheit (The People vs. Larry Flynt)
1996: Aus nächster Nähe (Up Close & Personal)
1996: Phenomenon – Das Unmögliche wird wahr (Phenomenon)
1996: American Buffalo – Das Glück liegt auf der Straße (American Buffalo)
1997: Oscar und Lucinda (Oscar and Lucinda)
1997: Red Corner – Labyrinth ohne Ausweg (Red Corner)
1997: Mad City
1998: Der Pferdeflüsterer (The Horse Whisperer)
1998: Rendezvous mit Joe Black (Meet Joe Black)
1999: American Beauty
1999: The Green Mile
2000: Erin Brockovich
2000: Boston Public (TV)
2000: Das Glücksprinzip (Pay It Forward)
2001: In the Bedroom
2001: Six Feet Under – Gestorben wird immer (Six Feet Under) (TV)
2002: Road to Perdition
2002: Weißer Oleander (White Oleander)
2002: The Salton Sea
2003: Findet Nemo (Finding Nemo)
2003: Angels in America (TV)
2004: Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse (Lemony Snicket's – A Series of Unfortunate Events)
2005: Das Comeback (Cinderella Man)
2005: Jarhead – Willkommen im Dreck (Jarhead)
2006: The Good German – In den Ruinen von Berlin (The Good German)
2006: Little Children
2007: Unverblümt – Nichts ist privat (Towelhead)
2008: WALL•E – Der Letzte räumt die Erde auf (WALL•E)
2008: Zeiten des Aufruhrs (Revolutionary Road)
2009: Brothers
2010: Eine offene Rechnung (The Debt)
2011: Der Plan (The Adjustment Bureau)
2011: Die Eiserne Lady (The Iron Lady)
2011: The Help (The Help)
2012: The Newsroom (TV)
2012: James Bond 007: Skyfall (Skyfall)
2013: Side Effects
Playlist:
1 Thomas Newman - Another Acquittal (Side Effects) - 03:37
2 Thomas Newman - The Whistle Stop Cafe (Fried Green Tomatoes) - 02:27
3 Thomas Newman - Mental Boy (American Beauty) - 01:43
4 Thomas Newman - Road To Chicago (Road To Perdition) - 03:07
5 Thomas Newman - Weirdest Home Videos (American Beauty) - 02:02
6 Thomas Newman - Rain Hammers (Road To Perdition) - 02:41
7 Thomas Newman - Any Other Name (American Beauty) - 04:06
8 Thomas Newman - Ghosts (Road To Perdition) - 03:38
9 Thomas Newman - All Prayed Out (Cinderella Man) - 02:38
10 Thomas Newman - Shawshank Redemption (Shawshank Redemption) - 04:26
11 Thomas Newman - Red Over Green (The Green Mile) - 02:57
12 Thomas Newman - End Title (The Horse Whisperer) - 03:42
13 Thomas Newman - Coffey On The Mile (The Green Mile) - 05:10
14 Thomas Newman - Mauve Antarctica (Angels In America) - 04:47
15 Thomas Newman - What Happened (Brothers) - 04:43
16 Thomas Newman - The High Downs and the Sea (Oscar and Lucinda) - 01:52
17 Thomas Newman - Spring (Little Women) - 00:57
18 Thomas Newman - An American Quilt (How To Make An American Quilt) - 03:36
19 Thomas Newman - Main Title (Red Corner) - 03:19
20 Thomas Newman - Dickskinner (Jarhead) - 03:34
21 Thomas Newman - Drive Away (Lemony Snicket's A Series Of Unfortunate Events) - 05:04
22 Thomas Newman - Revolutionary Road (Revolutionary Road) - 04:54
23 Thomas Newman - Exclusion Zone (The Iron Lady) - 04:13
24 Thomas Newman - Long Old Life (The Best Exotic Marigold Hotel) - 03:33
25 Thomas Newman - Mississippi (The Help) - 03:49
26 Thomas Newman - Elise (The Adjustment Bureau) - 03:49
27 Thomas Newman - New Digs (Skyfall) - 02:32
28 Thomas Newman - Elevator Cat & Mouse (Skyfall) - 04:00
29 Thomas Newman - The Ripples Must Be Endless (The Adjustment Bureau) - 03:14
30 Thomas Newman - End Title (The Debt) - 08:05
31 Thomas Newman - End Title (Little Children) - 07:40

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Montag, 1. April 2013

Playlist # 108 vom 07.04.2013 - JEFF BEAL Special

Der Name Jeff Beal ist in Hollywood sicher nicht so gefragt wie der von Hans Zimmer, James Newton Howard, Alexandre Desplat oder James Horner, aber er gehört fraglos zu den produktiveren und vielseitigeren Komponisten seiner Art. Vor allem für TV-Serien wie „Carnivale“, „Monk“, „Rom“ und „The Company“ hat Beal bemerkenswerte Arbeiten abgeliefert und durfte dafür bislang u.a. drei Emmys in Empfang nehmen. Nun ist er mit einem weiteren bemerkenswerten Soundtrack zu hören, dem Doppel-CD-Album zur diabolischen Politserie „House Of Cards“ mit Kevin Spacey und Robin Wright in den Hauptrollen. Regie führten bei diesem renommierten Fernseh-Event so illustre Namen wie David Fincher, Joel Schumacher und James Foley. 


Jeff Beal studierte Trompete in der San-Francisco-Bay-Gegend, wo er von den 70er-Jahre-Jazz-Klängen ebenso beeinflusst wurde wie von klassischer und Rock/Pop-Musik. Schon während seiner High-School-Zeit konnte Beal seine Kompositionstalente in Big-Band- und Orchesterwerken dokumentieren. Nach der High School studierte Beal an der Eastman School of Musik Kompositionslehre und wurde bereits dort für seine Kompositionen und sein Trompetenspiel ausgezeichnet. Als er an der Eastman auch Film Scoring studierte, traf er die Produzenten, die dem jungen Komponisten 1988 mit „Cheap Shots“ seine erste Filmarbeit ermöglichten.
Bevor Jeff Beal nach Los Angeles ging, lebte er in New York City und San Francisco, wo er eine Karriere als Jazz-Musiker und –Komponist verfolgte. Er nahm nicht nur diverse Solo-Alben auf, sondern war auch als Gastmusiker bei anderen Aufnahmen vertreten. Nachdem er 1993 sein „Concerto for Jazz Bass“ veröffentlicht hatte, zog er nach Los Angeles, wo ihm seine erste Zusammenarbeit mit Schauspieler Ed Harris den Durchbruch verschaffte, als dieser im Jahre 2000 sein Regiedebüt „Pollock“ inszenierte.
Mit seinem bemerkenswerten Mix aus Americana, minimalistischer und Kammerorchestermusik ließ Beal viele in Hollywood aufhorchen, worauf sich eine langjährige Zusammenarbeit mit HBO ergab, für die er u.a. die beiden Abenteuer-Serien „Carnivale“ (2003) und „Rom“ (2005) musikalisch untermalte. Weitere wegweisende Arbeiten fürs Fernsehen waren die jeweils mit einem Emmy prämierten Scores zu der Ridley-Scott-Produktion „The Company“, zur Stephen-King-Anthologie „Alpträume“ und natürlich „Monk“.

Filmographie: 
1988 Cheap Shots
1993 Bullethead (Kurzfilm)
1994 Clash - Showdown in L.A.
1994 Das Komplott der Mörder (Fernsehfilm)
1994 Ring of Steel
1994 Straßen zur Hölle
1996 First Love, Second Planet (Kurzfilm)
1996 Love Is All There Is
1996 Sex Radio
1996 Skrupellos verführt - Die Unschuld des Mörders (Fernsehfilm)
1997 Guy
1997 Liebe zwischen Lüge und Betrug (Fernsehfilm)
1997-1998 Ein ganz normaler Heiliger (TV-Serie)
1998 From the Earth to the Moon (TV-Mini-Serie, Folge "For Miles and Miles")
1998 L.A. Doctors (TV-Serie)
1998 The Get
1999 Destiny - Einmal ganz oben stehen
1999 The Passion of Ayn Rand (Fernsehfilm)
2000 Crazy Jones
2000 Mambo Café
2000 Pollock
2000-2001 Frauenpower (TV-Serie)
2002 A Gentleman's Game
2002 A Work in Progress (Kurzfilm)
2002 Conviction (Fernsehfilm)
2002 Endgame: Ethics and Values in America (Fernsehfilm)
2002 Joe and Max - Rivalen im Ring (Fernsehfilm)
2002 No Distance Too Far (Kurz-Dokumentation)
2002 No Good Deed
2002 The Secret Life of Zoey (Fernsehfilm)
2002 Tibet: Cry of the Snow Lion (Dokumentation)
2002 Von Tür zu Tür (Fernsehfilm)
2002-2009 Monk (TV-Serie)
2003 Twelve Mile Road (Fernsehfilm)
2003-2005 Carnivàle (TV-Serie)
2004 Back When We Were Grownups (Fernsehfilm)
2004 Der Schutzengel (Fernsehfilm)
2004 Ike: Countdown to D-Day (Fernsehfilm)
2004 In the Realms of the Unreal (Dokumentation)
2004 It Must Be Love (Fernsehfilm)
2004 The Buried Secret of M. Night Shyamalan (Fernsehfilm)
2004 Trace Evidence: The Case Files of Dr. Henry Lee (Fernsehfilm)
2005 Emmanuel's Gift (Dokumentation)
2005 Jesse Stone: Eiskalt (Fernsehfilm)
2005 Medium - Nichts bleibt verborgen (TV-Serie)
2005 The Engagement Ring (Fernsehfilm)
2005-2007 Rom (TV-Serie)
2006 A Perfect Day (Fernsehfilm)
2006 Hide & Seek (Kurzfilm)
2006 Jesse Stone: Knallhart (Fernsehfilm)
2006 Jesse Stone: Totgeschwiegen (Fernsehfilm)
2006 Pinochet in Suburbia (Fernsehfilm)
2006 Stephen King's Alpträume (TV-Mini-Serie)
2006 Weites Wasser (Fernsehfilm)
2006 The Situation
2006-2009 Alles Betty! (TV-Serie)
2007 Der Weihnachtswunsch
2007 He Was a Quiet Man
2007 Jesse Stone: Alte Wunden (Fernsehfilm)
2007 Ping Pong Playa
2007 Protagonist (Dokumentation)
2007 Spirit of the Marathon (Dokumentation)
2007 The Beautiful World of Ugly Betty (Fernsehfilm)
2007 The Beauty of Ugly Betty (Fernsehfilm)
2007 The Company - Im Auftrag der CIA (TV-Mini-Serie)
2007 The Pixar Story (Dokumentation)
2007 The Valley of Light (Fernsehfilm)
2007 Walking with Buddha (Kurzfilm)
2008 Appaloosa
2008 Flirting with Forty (Fernsehfilm)
2008 James Castle: Portrait of an Artist (Dokumentation)
2008 The Russell Girl (Fernsehfilm)
2008 Who Do You Love
2008 The Deal
2009 Ein Hund namens Weihnachten (Fernsehfilm)
2009 Georgia O'Keeffe (Fernsehfilm)
2009 Jesse Stone: Dünnes Eis (Fernsehfilm)
2009 Living the Legacy: The Untold Story of Milton Hershey School (TV-Dokumentation)
2009 Loving Leah (Fernsehfilm)
2009 The Kinda Sutra (Kurz-Dokumentation)
2010 Jesse Stone: Ohne Reue (Fernsehfilm)
2010 Once Fallen
2011 Beyond the Blackboard (Fernsehfilm)
2011 Jesse Stone: Innocents Lost (Fernsehfilm)
2011 Last Call at the Oasis (Dokumentation)
2011 Session
2011 Thank You for Judging (Dokumentation)
2011 Wilde Salome
2011 After
2012 GCB (TV-Serie)
2012 Hello Herman
2012 Jesse Stone: Benefit of the Doubt (Fernsehfilm)
2012 Little Red Wagon
2012 Luck (TV-Serie)
2012 The Queen of Versailles (Dokumentation)
2013 He's Way More Famous Than You
2013 House of Cards (TV-Serie)
2013 The Battle of Amfar (Kurz-Dokumentation)
2013 The Guide (Dokumentation)
2013 When I Walk (Dokumentation)
2013 Blackfish (Dokumentation)
Playlist: 
1 Jeff Beal - The Letter (A Gentleman's Game) - 04:42
2 Jeff Beal - Grooming Russo To Run (House Of Cards) - 04:44
3 Jeff Beal - The End (Realms Of The Unreal) - 04:59
4 Jeff Beal - A Wonderful Time (Back When We Were Grownups) - 04:14
5 Jeff Beal - A Family Again (12 Mile Road) - 02:43
6 Jeff Beal - End Credits (Georgia O'Keefe) - 04:23
7 Jeff Beal - Past And Present (A Dog Named Christmas) - 04:11
8 Jeff Beal - Main Titles (The Valley Of Light) - 03:37
9 Jeff Beal - Entebbe Reversal (Protagonist) - 05:14
10 Jeff Beal - New Beginning (Water Is Wide) - 05:31
11 Jeff Beal - Times Square (Where God Left His Shoes) - 03:14
12 Jeff Beal - Who's The Informer (The Situation) - 03:43
13 Jeff Beal - The Death Of Pompey (Rome - Season 1) - 05:00
14 Jeff Beal - War On Philippi (Rome - Season 2) - 05:38
15 Jeff Beal - The Mark Of The Beast (Carnivale - Season 1) - 03:00
16 Jeff Beal - Iron Curtain (The Company) - 06:55
17 Jeff Beal - The Fifth Quarter - Barney Dies (Nightmares & Dreamscapes) - 03:20
18 Jeff Beal - Do You Believe? End Title (The Buried Secret Of M. Night Shyamalan) - 05:57
19 Jeff Beal - Long Life Chant (Tibet: Cry Of The Snow Lion) - 06:37
20 Jeff Beal - There's Something Else (Jess Stone) - 03:26
21 Jeff Beal - Just A Boy (The Buried Secret Of M. Night Shyamalan) - 06:08
22 Jeff Beal - Stroke Of Genius (Pollock) - 04:00
23 Jeff Beal - The Horse Trade (Appaloosa) - 03:57
24 Jeff Beal - The Bullet (He Was A Quiet Man) - 04:00
25 Jeff Beal - Chessboard Revealed (House Of Cards) - 06:20

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