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Freitag, 10. Februar 2012

Playlist # 78 vom 12.02.12 - UNDERWORLD Special

Seit das Horror-Genre vor einigen Jahren durch Wes Cravens „Scream“ revitalisiert worden ist, wurde der Fantasie der Filmemacher keine Grenzen gesetzt. Nachdem „Dracula“ ins 20. Jahrhundert katapultiert worden ist, Geisterhäuser eine schöne Renaissance feiern durften und alle Spielarten des Slasher-Horrors die Leinwand bevölkerten, schickt man nun die Ikonen und Gattungen des Genres aufeinander los. Nach „Freddy vs. Jason“ standen sich 2004 in „Underworld“ nun erstmals Vampire und Werwölfe gegenüber, die zu Klängen von Skinny Puppy, A Perfect Circle, David Bowie und The Damning Well ihren finalen Kampf ausgefochten haben.

Der Gothic-Look, den zuvor Ridley Scott in „Blade Runner“, Tim Burton in „Edward mit den Scherenhänden“, Alex Proyas in „The Crow“ und die Wachowski-Brüder in der „Matrix“-Trilogie salonfähig gemacht haben, erobert mit „Underworld: Awakening“ nun bereits zum vierten Mal die Kinoleinwand. Regiedebütant Len Wiseman inszenierte mit „Underworld“ das Finale eines seit Jahrhunderten tobenden Kampfes zwischen Vampiren und Werwölfen, die ihre Gegner nicht mit Holzpflöcken oder Kreuzen angreifen, sondern sich modernster Waffen bedienen. Auf der Seite der Vampire steht die gefährlich schöne Kriegerin Selene (Kate Beckinsale) unter der Führung des machthungrigen Kraven. Sie werden von einer Horde brutaler Werwölfe gejagt, wobei mit Michael auch ein unschuldiger Mensch aus Fleisch und Blut involviert wird. Die visuell beeindruckende Schlacht der mythischen Horror-Geschöpfe mit Romeo-und-Julia-Touch wartet dabei mit einem exzellenten Soundtrack auf. Während der ehemalige Tangerine-Dream-Musiker Paul Haslinger, der zuvor noch eng mit Hollywood-Kollege Graeme Revell an Filmen wie "Verhandlungssache" und "Blow" zusammenarbeitete, den atmosphärischen und pulsierenden Score komponierte, wurde niemand Geringerer als Danny Lohner (Nine Inch Nails) mit der Produktion des Soundtrack-Samplers beauftragt.
Zwar hat es sich mittlerweile eingebürgert, dass Soundtracks zu Horror Movies mit einer Alternative-Rock-Auswahl gerade das Musik-interessierte junge Kinopublikum zu ködern versuchen, aber selten genug beauftragt man dabei einen Musiker aus der Szene, um den Soundtrack zusammenzustellen. „Unser Soundtrack ist ein wenig anders als die üblichen Song-Kopplungen zu anderen Filmen“, betont Danny dann auch gleich, „weil fast alle Stücke auf 'Underworld' eben nur auf diesem Soundtrack zu finden sind. Wir haben keine Songs von bereits veröffentlichten Alben aufgepickt, sondern wir wollten eine ganz besondere Stimmung für diesen Soundtrack kreieren. Es ist so ein richtiger Soundtrack für Halloween, von dem wir hoffen, dass man ihn gut in einem Stück anhören kann. Es sind viele melancholische Sachen drauf und nicht nur die modernen Nu-Metal-Geschichten.“
Besondere Aufmerksamkeit verdienen dabei gleich die ersten beiden Tracks von relativ neuen Projekten. The Damning Well ist nämlich die Fusion von Limp Bizkits Wes Borland, Filters Richard Patrick, Danny Lohner und Josh Freese, während bei Puscifer Danny Lohner und Maynard James Keenan (Tool, A Perfect Circle) zusammenfanden. Aber auch Skinny Puppy sind mit einem exklusiven Song namens „Optimissed“ vertreten, der nahtlos an „The Process“ anschließt, dazu gibt es Remixe von David Bowies „Bring Me The Disco King“ und zwei A-Perfect-Circle-Tracks. Unter dem Pseudonym Renholder (rückwärts für red. Lohner, sprich: regarding Lohner, ein Spitzname, den Danny von A Perfect Circle verpasst bekam) komponierte Danny auch noch ein paar atmosphärische Score-Cues.
„Was an dem Soundtrack interessant war, war der Umstand, dass wir ihn für eine Independent-Firma namens Lakeshore gemacht haben, die ihr eigenes Soundtrack-Department haben. Sie gaben mir alle Freiheiten zu tun, was ich für richtig hielt. Wir hatten natürlich nicht so viel Geld zur Verfügung, aber wir wollten vor allem einen coolen und nicht kommerziellen Soundtrack machen. Als ich den Leuten Teile des Films zeigte und ihnen erzählte, was mir vorschwebte, waren alle gleich begeistert und unterstützten mich auf jede Art und Weise. Die meisten Songs nahmen wir bei mir zuhause und in einigen anderen Home Studios auf, was die Kosten erheblich reduzierte. Maynard und ich haben seit einiger Zeit das Projekt Puscifer am Laufen, und der Film gab uns die Möglichkeit, endlich unseren ersten Song einzuspielen“, meint Danny. „Am meisten beeindruckt hat mich die Tatsache, wie einfach das Arbeiten mit den Künstlern gewesen ist. Obwohl das alles sehr bekannte Namen sind, die viel Geld verdienen, war es für sie kein Problem, in mein Studio zu kommen, etliche Entbehrungen in Kauf zu nehmen, um coole Musik für einen coolen Film zu machen.“
Von der Kritik wurde „Underworld“ allerdings gespalten aufgenommen. Einig war man sich einzig über den coolen Look des apokalyptischen Gemetzels.
„So schwelgt ‚Underworld‘ von der ersten Minute an in einer martialischen, rasant geschnittenen und visuell in makelloser Videoclip-Ästhetik, die völlig vergessen lässt, mit was für einem für Hollywoodverhältnisse geradezu minimalistischen Budget der Streifen realisiert wurde. Zur entsprechenden Visualisierung entschied sich Wiseman für hyperkinetische Kamera- und Schnittarbeit, was es manchmal schwer macht, die in stimmigstem Schwarzblau aufgenommen Bilder in ihrer vollen Pracht wahrzunehmen. Die zeitweise eingesetzte schwindelerregende Beschleunigung, wenn beispielsweise die Kamera aus den Augen eines laufenden Werwolfs blickt, oder die Zeitlupe der Schusswechsel unterstreichen den offensichtlich gewünschten Videogame-Effekt. Dem Diktat des Markts passt sich auch der hämmernde Soundtrack von Rap, Metal und Industrial an, der den aggressiven Horroractioner auch auf akustischer Ebene mit einer kompromisslosen Dosis an Adrenalin anreichert“, urteilt Johannes Pietsch auf filmstarts.de. „Die Britin Kate Beckinsale bildet den attraktiven Mittelpunkt des dynamischen Geschehens. Als Vampirin Selene, die in lasziv hautenger Latex- und Lederkluft und bewaffnet mit zwei großkalibrigen Kanonen Jagd auf die verhassten Lycaner macht, die einst ihre Familie ermordeten, stellt sie die idealtypische weibliche Variante all jener schwarz gewandeter Rächer der Nacht von ‚Batman‘ bis zu ‚Blade‘ dar, die seit einem traumatisierenden Verlust die dafür Verantwortlichen zur Strecke bringen.“ 
Nachdem „Underworld“ das Fünffache seines Produktionsbudgets eingespielt hatte, war das Sequel natürlich vorprogrammiert. Mit den bekannten Charakteren aus dem ersten Teil, aber etwas anderem Look und mehr Action durfte Kate Beckinsale wieder auf Werwolf-Jagd gehen. Bis vor kurzem war die Todeshändlerin Selene (Kate Beckinsale) davon überzeugt, dass Werwölfe ihre Familie ausgerottet haben und sie selbst von Viktor, einem der drei Vampir-Ältesten, gerettet wurde. Daraufhin konvertierte sie zu den Blutsaugern und verschrieb ihr Leben dem Abschlachten von Lykanern.
Am Ende von „Underworld“ kam sie hinter das Geheimnis, dass Viktor ihre Familie abgeschlachtet hatte, wofür er schließlich mit einem sauber gespaltenen Schädel bezahlen musste. Sie wandte sich von ihrem Orden ab, als sie den Hybriden Michael rettete, der von den Lykanern auf ihre Seite gezogen werden sollte. Zusammen mit Michael, der mittlerweile die Kräfte des Werwolfs und des Vampirs in sich vereint, will Selene die ganze Geschichte der Blutfehde zwischen den Vampiren und Lykanern enträtseln und sucht dazu den offiziellen Chronisten des Vampirordens, Adrian Tanis, auf. Dort erfährt sie, dass nicht Marcus oder Viktor die obersten Herrscher ihres Clans sind, sondern Alexander Corvinus (Derek Jacobi), Vater der beiden Zwillingsbrüder Marcus und William. Corvinus ließ den Werwolf William für den Rest seines Lebens einkerkern und vertraute darauf, dass die Blutlust von Marcus ausreichen würde, seine Weltherrschaft zu sichern. Marcus befreit seinen Bruder schließlich und löst damit eine Kette weiterer blutiger Schrecken aus, in deren Wirren sich Selene und Michael endlich näher kommen …
„Zu Beginn des Films ist Selene sehr verwirrt“, rekapituliert Kate Beckinsale ihre Rolle. „Alles, was sie dachte, dass seit Jahrhunderten wahr sei, ist falsch gewesen. Sie tötete unzählige Werwölfe aus Rache, die komplett unangebracht war. Und nun, nachdem sie Viktor getötet hat und sich selbst von den Vampiren lossagte, ist Michael ihr einziger Verbündeter, der selbst mit der Tatsache zu kämpfen hat, dass er ein Hybrid geworden ist.“
Während gewöhnliche Sequels meist nicht mehr als einen wenig originellen Abklatsch des Originals darstellen, versuchten die Filmemacher, allen voran Regisseur und Beckinsale-Ehemann Len Wiseman, die Geschichte von „Underworld“ weiterzuerzählen. Dazu zählt vor allem die sich weiter entwickelnde Beziehung zwischen Selene und Michael. „Ich habe den ersten Film mit Absicht mit dem Anfang der Beziehung beendet“, enthüllt Len Wiseman seinen Masterplan. „Es gab diesen Romeo-und-Julia-Aspekt in der Geschichte von Lucian und seiner Vampir-Liebe Sonja, und dann mit Selene und Michael. Selene hasst die Menschen, so dass der Beziehung keine echte Chance gegeben wurde, bis der Film endete. Am Ende des Films haben die Leute dann spekuliert: Wird es eine Beziehung geben? Wie würde sie dann aussehen?“
Interessanterweise inszenierte Wiseman das Horror-Spektakel nicht als mythisch verwurzeltes Drama, sondern als modernes, eher wissenschaftlich ausgerichtetes Action-Drama mit Figuren aus der Typologie des Grauens. „Ich bin kein großer Fan der alten Filme und Legenden“, gibt Wiseman zu. Statt sich an den Klassikern der amerikanischen Universal-Ära in den 30ern und 40ern bzw. der Hammer-Produktionen aus den 60ern und 70ern zu orientieren, ließ der junge Regisseur allen religiösen Hokuspokus beiseite und stellt die Herrschaftslinie der Vampire als Resultat eines genetischen Defekts dar.
„Ich halte nichts von den religiösen Vampiren, denen man ein Kreuz vors Gesicht hält und die dann zu Staub zerfallen. Ich betrachte sie als Fantasy-Vampire, während in meiner Welt wirkliche Vampire existieren. Es geht dabei mehr um eine seltene Blutkrankheit, eine Seuche, statt um etwas allzu Fantastisches. Ich wollte etwas anderes sehen, also entwickelte ich ‚Underworld’ als geradlinigen Actionfilm mit diesen Horror-Charakteren. Es ist ja so: Wenn du dich an die Regeln hältst, erreichst du irgendwann den Punkt, wo jeder sagt, dein Film ist langweilig, das hat man alles schon gesehen. Natürlich haben sie das, weil die Leute angepisst sind, wenn die Regeln geändert werden. Aber ich ändere gern die Regeln. Und es gibt gewisse Dinge, gegen die ich nichts habe. Wenn Vampire nicht davon leben würden, Blut zu trinken, warum sollte ich dann Vampire nehmen? Werwölfe haben etwas mit dem Mond zu tun. Aber ich wollte keine religiösen Elemente in ‚Underworld’. Vampire haben keinen Bezug zu irgendeiner Religion, sie sind keine Dämonen. Es gibt nur dieses Virus, das sich verbreitet und eine Blutkrankheit darstellt. Ich wollte einen Weg finden, etwas anderes zu machen. Manche Leute mögen das, andere nicht.“ 
Das eigensinnige Konzept funktionierte. Nachdem „Underworld“ bereits vor DVD-Veröffentlichung das Fünffache seines Budgets eingespielt hatte, plante man schnell das Sequel, das sich etwas vom blau-monochromen Underground-Look des Vorgängers abheben sollte. Zwar ist auch der Look von „Underworld: Evolution“ in meist blauen Tönen gehalten, wirkt aber schon dadurch etwas farbenfroher und heller, weil das Geschehen nicht mehr in der Stadt und seinen verborgenen Winkeln spielt, sondern nach draußen in die Natur verlegt worden ist.
„Der Film verfügt über etwas mehr Farbe, aber in verschiedenen Umgebungen“, erzählt Wiseman. „’Underworld’ war noch sehr urban und klaustrophobisch, während dieser Film sich öffnet. Er ist auf der Flucht. Er spielt draußen, in den Bergen. Ich wollte nicht den gleichen Film noch einmal drehen.“ Und der Schluss von „Underworld: Evolution“ ist zum Glück so gestaltet, dass die Option für ein weiteres Sequel natürlich offen bleibt … „Natürlich machen wir uns schon Gedanken darüber, es gibt eine Menge Fragen. Wir sind in der gleichen Situation wie beim ersten Film, als wir uns fragten, ob es einen zweiten geben wird. Ob es genügend Interesse an einer Fortsetzung gibt und ob die Fans begeistert sind … Ich denke, viele Leute mögen die Geschichte, die wir entwickelt haben, da es nicht mehr viele Filme gibt, die so einen Hintergrund bieten“, meint Wiseman.

Im Prequel „Underworld: Aufstand der Lykaner“ (2009) kehrte die Geschichte zurück zu den Anfängen der jahrhundertealten Blutfehde zwischen den aristokratischen Vampiren (Death Dealer) und ihren einstigen Sklaven, den barbarischen Lykan-Werwölfen. In diesen finsteren Zeiten erhebt sich der junge Lykaner Lucian (Michael Sheen) zum Revolutionsführer im Kampf gegen den grausamen Vampirkönig Viktor (Bill Nighy), der die Lykaner seit hunderten von Jahren verfolgt. In seinem Kampf wird Lucian von seiner heimlichen Liebe, der schönen Vampirfrau Sonja (Rhona Mitra), unterstützt. Der renommierte Special Effects- und Creature-Designer Patrick Tatopoulos („Underworld“, Underworld: Evolution“, „I, Robot“, „I am Legend“), der in den ersten beiden Filmen von 2003 und 2006 bereits die Kreaturen schuf, übernahm die Regie der neuesten Folge dieser stylischen Horror-Reihe. Bei der Kritik fiel das Prequel aber komplett durch:
‘Underworld‘ wusste seinerzeit als konsequenter Action-Comic-Gothic-Horror-Hybrid zu überzeugen, der gewohnte Seh- und Umgangsformen mit Werwölfen und Vampiren auf den Kopf stellte. Kate Beckinsale, eskortiert von Scott Speedman, gab im Latexkostüm die Amazone, perfekt abgestimmt auf eine wirklich düstere blaustichige Nacht- und Unterwelt. Ein Sequel wärmte all das auf und nun befinden wir uns im per se düsteren Mittelalter, wo Obervampir Viktor (Bill Nighy) sich Lykaner zur Abwehr der Werwölfe züchtet. Da wir seit Spartakus wissen, dass Sklaven rebellieren und seit Shakespeare, dass sich die Töchter meist die falschen Liebhaber suchen, kommt es, wie es kommen musste. Im Gegensatz zu den überkomplexen Vorgängern ist ‚Aufstand der Lykaner‘ eher unterkomplex. Die Plot-Reduktion lässt sich schon daran erkennen, dass überhaupt nur eine Handvoll Sprechrollen auszumachen ist. Die Geschichte läuft in äußerst geraden und vorhersehbaren Bahnen, ohne dabei zu langweilen“, befindet Sascha Keilholz auf critic.de „Trotz des Schauplatz- und Zeitwechsels bleibt sich die Reihe optisch treu. ‚Aufstand der Lykaner‘ spielt ausschließlich in der naturgemäß düsteren Vampirburg und im nächtlichen Wald, beider Orts kommt es zu Auseinandersetzungen, die wie gewohnt mit gepflegter Brutalität ausgetragen werden. ‚Aufstand der Lykaner‘ ist ganz seinem Look und seiner Mittelalter-Monster-Comic-Action verschrieben.
“ Für das vierte „Underworld“-Abenteuer schlüpfte Kate Beckinsale wieder in das Lack-und-Leder-Kostüm, die Regie übernahmen bei "Underworld: Awakening" die Schweden Björn Stein und Måns Mårlind („Storm“, „Shelter“).
Nachdem sie zwölf Jahre lang in einem komatösen Zustand gehalten wurde, erfährt die Vampirin Selene (Kate Beckinsale), dass sie Mutter einer ebenso alten Tochter namens Eve (India Eisley) ist. Diese ist halb Vampir und halb Lykaner. Als Selene versucht den Mensch-Lykaner und vermeintlichen Vater Michael (Scott Speedman) zu finden, muss sie feststellen, dass die Welt nicht die ist, die sie einmal war. Denn nun sind es die Menschen, die die größten Feinde der Vampire sind. Seitdem die Menschheit von der Existenz der Vampire und Lykaner weiss, versucht sie beide auszurotten. Um dies zu verhindern, ziehen Selene und ihre neue Familie alle Register und wollen zu diesem Zweck ihrem größten Gegner, der Organisation Antigen, das Handwerk legen, die mit dem Erschaffen von Super-Lykanern den Tod aller bedeuten würden. Den Regisseuren war bewusst, wie viel Arbeit darin steckte, diese Saga erschaffen und über drei Filme hinweg konsequent weitererzählt zu haben. Sie haben großen Respekt vor dem Franchise.
„Die Filme basieren auf einer starken, interessanten und durchdachten Mythologie, weshalb wir von Anfang an Fans waren“, sagt Mårlind. „Hier geht es um universale Themen wie Liebe, Überleben und Tod. Wir nehmen das sehr ernst, aber gleichzeitig passieren unentwegt so viele coole Dinge, dass es nie aufgesetzt wirkt. Die Serie zeichnet sich aus durch eine gute Mischung aus Darstellungen und visuellem Stil. Das gefällt uns. Wir sehen uns weder nur als visuelle Regisseure oder nur als Schauspielerregisseure. Wir mögen beides.“ 
Das Hauptanliegen des Duos war es, so Stein, neue, spannende Elemente auf die Leinwand zu zaubern, während man das Beste aus der Vergangenheit beibehalten wollte. „Wir wollten dabei sein, weil das Drehbuch so gut war“, sagt Stein. „Das Konzept des Films weicht tatsächlich etwas von den früheren Teilen ab, also ist es ein Balanceakt. ‚Underworld Awakening‘ spielt nicht heute, er ist nicht in unserer Welt angesiedelt. Das war eine Herausforderung, weil wir eine völlig neue Welt erschaffen mussten, während man gleichzeitig immer sofort erkennen sollte, dass es sich um einen ‚Underworld‘-Film handelt, der sich der Reihe absolut verpflichtet fühlt.“
"Und auch wenn Mårlind und Stein sich hin und wieder dem Waffen-, Lack- und Lederfetischismus ergeben, der zum Markenzeichen des Franchises geworden ist, so präsentieren sie doch mehr Schauwerte als nur phallisch in den Zuschauerraum ragende Pistolenläufe", findet Tim Slagman auf gamona.de. "Wilde, blutige Action-Choreographien in dunkelster Nacht haben die Filmemacher entworfen, und sie beweisen dabei ein erstaunliches Gefühl für Rhythmus und Bewegung, Montage und Raum."
Wie in den vorangegangenen „Underworld“-Filmen spielt auch in Teil 4 die Musik eine tragende Rolle. Für den Score zeichnet wieder Paul Haslinger verantwortlich, der mit seiner Musik zum ersten „Underworld“-Film den Durchbruch als Filmkomponist in Hollywood erzielte. Ergänzt wird die Score-Veröffentlichung erneut durch eine Song-Compilation mit Beiträgen von Hochkarätern wie The Cure, Evanescence, Linkin Park, Lacuna Coil, Ministry und Combichrist.
Playlist:
1 The Cure - Apart (Renholder Remix) (Underworld: Awakening - Soundtrack) - 06:39
2 Paul Haslinger - Deathdealers Deploy (Underworld - Score) - 02:16
3 Milla - Rocket Collecting (Underworld - Soundtrack) - 05:44
4 Slipknot - Vermillion Pt 2 (Bloodstone Mix) (Underworld: Evolution - Soundtrack) - 03:39
5 Puscifer - REV 22:20 (Underworld - Soundtrack) - 04:41
6 Paul Haslinger - Bloodlines (Underworld - Score) - 05:11
7 Renholder - Down In The Lab (Underworld - Soundtrack) - 01:48
8 Paul Haslinger - Eternity And A Day (Underworld - Score) - 04:07
9 David Bowie - Bring Me The Disco King (Loner Mix) (Underworld - Soundtrack) - 06:08
10 Paul Haslinger - Keep Watch Over The Night (Underworld - Score) - 05:37
11 Marco Beltrami - Corvin's Crusin' Crypt (Underworld: Evolution - Score) - 03:13
12 Paul Haslinger - Sonja's Trial And Execution (Underworld: Rise of the Lycans - Score) - 05:26
13 Hole In The Earth - Deftones (Renholder Remix) (Underworld: Rise of the Lycans - Soundtrack) - 03:47
14 The Naked And The Famous - Young Blood (Renholder Remix) (Underworld: Awakening - Soundtrack) - 04:09
15 Genghis Tron - Board Up The House (Renholder Remix) (Underworld: Rise of the Lycans - Soundtrack) - 04:19
16 William Control - The Posthumous Letter (Underworld: Awakening - Soundtrack) - 04:06
17 Thrice - Broken Lungs (Legion of Doom Remix) (Underworld: Rise of the Lycans - Soundtrack) - 04:48
18 Civil Twilight - How'm I Supposed to Die (Underworld: Awakening - Soundtrack) - 03:21
19 Paul Haslinger - The Purge (Underworld: Awakening - Score) - 03:02
20 Paul Haslinger - The Rise of the Lycans (Precious Cargo Remix) (Underworld: Rise of the Lycans - Score) - 03:54
21 Paul Haslinger - This Is Not One of Us (Underworld: Awakening - Score) - 03:20
22 Alkaline Trio - Over and Out (Renholder Remix) (Underworld: Rise of the Lycans - Soundtrack) - 03:29
23 Paul Haslinger - A New Dawn (Underworld: Awakening - Soundtrack) - 03:36
24 Sarah Bettens - All of this Past (Underworld - Soundtrack) - 04:28
25 The Cure - Underneath The Stars (Renholder Remix) (Underworld: Rise of the Lycans - Soundtrack) - 03:36
26 Puscifer - The Undertaker (Renholder Remix) (Underworld: Evolution – Soundtrack) - 03:57
27 Paul Haslinger - If You Knew Him As I Did (Underworld: Awakening - Score) - 03:47

Mittwoch, 25. Januar 2012

Playlist # 77 vom 29.01.12 - GABRIEL YARED Special

Angelina Jolie hat sich für ihr Regiedebüt mit Gabriel Yared einen prominenten Komponisten ins Boot geholt, der eine äußerst ungewöhnliche Biografie aufweist. Der libanesische Komponist wurde am 7. Oktober in Beirut geboren und kam als Siebenjähriger erstmals mit Musik in Berührung, als sein Vater ihn am Akkordeon lernen ließ. Im Alter von elf Jahren begann Yared sich mit Musiktheorie auseinanderzusetzen und Klavierunterricht zu nehmen.

Als 14-Jähriger übernahm er als Organist den Platz seines verstorbenen Mentors an der Universität Saint Joseph in Beirut ein und hatte Zugang zur großen musikalischen Bibliothek der Jesuitenschule, wo er sich mit den Werken von Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Robert Schumann, Franz Liszt, Olivier Messiaen und César Franck auseinandersetzte. Nach seinem Schulabschluss studierte Yared an der Universität Saint Joseph Rechtswissenschaft, betrieb aber weiterhin seine musikalischen Studien. Mit zwanzig Jahren legte Yared die Rechtswissenschaft ad acta und konzentrierte sich auf seine musikalische Laufbahn. Er reiste 1969 nach Paris und besuchte als nicht immatrikulierter Student an der Ecole Normale de Musique den Unterricht von Henri Dutilleux und Maurice Ohana. Als Yared 1971 nach Brasilien ging, um seinen Onkel zu besuchen, blieb er gleich anderthalb Jahre, um zu komponieren und mit einem kleinen Orchester in einem Nachtclub aufzutreten. Auf der Heimreise nach Libanon blieb er in Paris hängen, wo er als Songwriter Fuß zu fassen versuchte, aber Yared tat sich vor allem als gefeierter Dirigent hervor. Er arbeitete mit Johnny Hallyday, Sylvie Vartan, Enrico Macias, Charles Aznavour und Gilbert Bécaud zusammen und versuchte, weniger zu dirigieren und mehr zu komponieren und zu produzieren.
Nach Aufträgen für die Werbung, für Radio- und TV-Jingles komponierte Yared 1975 für Samy Pavels „Miss O‘Gynie ou les hommes fleurs“ erstmals Musik für einen Film, was für den stark kurzsichtigen und introvertierten Künstler eine besondere Herausforderung war, da er sich für das Medium Film nicht besonders interessierte. Statt von den Bildern ließ sich Yared durch die Worte und seine Einbildungskraft inspirieren. Auf diese Weise entstand auch die Filmmusik für Godards „Rette sich, wer kann“ (1980), denn Yared komponierte die Musik, ohne eine Szene des Films gesehen zu haben, sondern allein auf der Basis, was Godard und der Komponist zuvor miteinander abgesprochen haben.
Yared schrieb auch in den folgenden Jahren die Musik meist vor und während der Dreharbeiten, um sich seine kreativen Freiheiten zu bewahren. 1987 erhielt er eine Nominierung für den César (das französische Äquivalent zum Oscar) für die Filmmusik zu Jean-Pierre Mockys „Agent Trouble – Mord aus Versehen“ und konnte den Preis 1989 für den Soundtrack zu Bruno Nuyttens Künstlerbiopic „Camille Claudel“ auch gewinnen, ebenso für die Arbeit zu Jean-Jacques Annauds „Der Liebhaber“. Seinen größten Erfolg feierte Yared aber 1997 mit seiner Musik zu Anthony Minghellas Epos „Der englische Patient“, die u.a. mit einem Oscar, einem Golden Globe und einem Grammy ausgezeichnet wurde. Minghella arbeitete mit dem Komponisten auch bei seinen folgenden Filmen „Der talentierte Mr. Ripley“ und „Breaking & Entering“ zusammen.
Weniger erfreulich verlief die Zusammenarbeit mit Regisseur Wolfgang Petersen an dessen antiker Saga „Troja“. Die dunkle, rhythmische und kraftvolle Musik, die Yared komponierte, scheiterte bei den Testvorführungen und wurde durch James Horners Soundtrack ersetzt. Erst beim späteren Director’s Cut tauchte einige Sequenzen von Yareds Score wieder auf, den der Komponist auf seiner eigenen Website veröffentlichte.
2010 erhielt Gabriel Yared von der Europäischen Filmakademie den Preis für die beste europäische Leistung im Weltkino.
Angelina Jolies Spielfilmregiedebüt „In The Land Of Blood And Honey“ erzählt von einem christlichen Serben und einer muslimischen Bosnierin, die 1992 voneinander getrennt werden, als der bosnisch-serbische Bürgerkrieg ausbricht. Auf dem Soundtrack, dessen Erlöse teilweise den SOS-Kinderdörfern und der SOS-Familienhilfe in Bosnien und Herzegowina gespendet werden, sind neben drei Tracks aus dem Score von Gabriel Yared vor allem unterschiedliche Künstler aus dem Balkan zu hören.

Filmographie (Auswahl): 
1974: Miss O’Gynie et les hommes fleurs
1978: Jean-Christophe (TV-Serie)
1980: Rette sich, wer kann (das Leben) (Sauve qui peut la vie)
1981: Malevil (Film) (Malevil)
1982: Invitation au voyage (Einladung zu einer Reise)
1982: Interdit aus moins de 13 ans (Nicht jugendfrei)
1982: L’académie des 9 (TV-Serie)
1983: Sarah
1983: La lune dans le caniveau (Der Mond in der Gosse)
1983: Hanna K.
1984: La diagonal du fou (Duell ohne Gnade)
1986: Betty Blue – 37,2 Grad am Morgen (37,2 degrés le matin)
1987: Agent Trouble – Mord aus Versehen (Agent Trouble)
1987: Therapie zwecklos (Beyond Therapy)
1988: Camille Claudel
1989: Romero
1989: Tennessee Nights
1990: Vincent & Theo
1990: Tante Daniele
1990: Sheherazade – Mit 1001 PS ins Abenteuer (Les 1001 nuits)
1991: Der Liebhaber (L’amant)
1992: Flucht aus dem Eis (Map of the Human Heart)
1994: Wings of Courage (Guillaumet, les ailes du courage)
1995: Noir comme le souvenir
1996: Der englische Patient (The English Patient)
1997: Tonka
1998: Stadt der Engel (City of Angels)
1999: Message in a Bottle
1999: Der talentierte Mr. Ripley (The talented Mr. Ripley)
2000: Ein Freund zum Verlieben (The Next Best Thing)
2000: Es begann im September (Autumn in New York)
2001: Lisa
2002: Besessen (Possession)
2002: Das Idol (L’idole)
2002: The One and Only
2003: Bon Voyage
2003: Sylvia
2003: Unterwegs nach Cold Mountain (Cold Mountain)
2004: Darf ich bitten? (Shall We Dance?)
2005: L’avion
2005: Das Leben der Anderen
2006: Azur et Asmar
2006: Breaking and Entering – Einbruch & Diebstahl (Breaking and Entering)
2007: Zimmer 1408 (1408)
2007: Manolete
2008: Ein Leben für ein Leben – Adam Resurrected (Adam Resurrected)
2008: Nos enfants nous accuseront
2009: Le bal des actrices
2009: Coco Chanel & Igor Stravinsky
2009: Le hérisson (Die Eleganz der Madame Michel)
2009: Amelia
2011: In The Land Of Blood And Honey
Playlist: 
1 Gabriel Yared - Des Orages pour la Nuit (Betty Blue 37°2 Le Matin) - 03:18
2 Gabriel Yared - Camille (Camille Claudel) - 07:02
3 Gabriel Yared - Promenade en Limousine (L'Amant) - 03:33
4 Gabriel Yared - Forever And Always (The Next Big Thing) - 06:00
5 Gabriel Yared - Hanna K. (Hanna K.) - 03:43
6 Gabriel Yared - Lovers On Balloon (Map Of The Human Heart) - 02:50
7 Gabriel Yared - Générique (IP5: L'Ile Aux Pachidermes) - 03:43
8 Gabriel Yared - Storm (Message In A Bottle) - 04:31
9 Gabriel Yared - I'll Be Back (The English Patient) - 04:00
10 Gabriel Yared - Crazy Tom (The Talented Mr. Ripley) - 04:48
11 Gabriel Yared - Ada And Inman (Cold Mountain) - 05:03
12 Gabriel Yared & Underworld - St. Pancras (Breaking And Entering) - 04:25
13 Gabriel Yared - Achilles And Hector Fight (Troy) - 04:38
14 Gabriel Yared & Stéphane Moucha - HGW XX/7 (Das Leben der Anderen) - 05:34
15 Gabriel Yared - L'envol (L'Avion) - 03:24
16 Gabriel Yared - Room 1408 (1408) - 07:45
17 Gabriel Yared - Flight To Wales (Amelia) - 04:25
18 Gabriel Yared - Plus tard, je serais concierge (Le Hérisson) - 04:18
19 Gabriel Yared - Gentle Possession (Possession) - 05:27
20 Gabriel Yared - Autumn Forever (Autumn In New York) - 03:38
21 Gabriel Yared - The Cows (Sylvia) - 03:04
22 Gabriel Yared - Sables Mouvants (In The Land Of Blood And Honey) - 03:15
23 Gabriel Yared - Dear Catherine (Message In A Bottle) - 07:04
24 Gabriel Yared - City Of Angels (City Of Angels) - 07:07

Samstag, 14. Januar 2012

Playlist # 76 vom 15.01.12 - Best of 2011 - Teil 2

Die Oscar-Verleihung naht mit großen Schritten. Bevor am 26. Februar zum 84. Mal die begehrte Trophäe an verdiente Filmschaffende verliehen wird, präsentiere ich in den ersten Sendungen dieses Jahres meine persönlichen Favoriten des vergangenen Filmmusikjahres.

Den Auftakt bestreitet der spanische Komponist Alberto Iglesias, der seit über zehn Jahren eng mit seinem außergewöhnlichen Landsmann Pedro Almodóvar („Volver“, "Zerrissene Umarmungen") zusammenarbeitet. Für dessen neuen Geniestreich „The Skin I Live In“ hat er einen ebenso unheimlichen wie melodramatischen Score mit romantischen und Spannungselementen kreiert, der Almodóvars vertraute Themen wie Sehnsucht, Begehren, Lust und Kontrolle meisterhaft umsetzt. Ebenso beeindruckend ist seine Arbeit zu Tomas Alfredsons Spionage-Thriller „Tinker Tailor Soldier Spy“ mit einem überragenden Gary Oldman in der Titelrolle. Im Gegensatz zu Action-lastigen Filmen aus der „James Bond“- und „Jason Bourne“-Reihe schlägt der Film ruhige Töne an und konzentriert sich auf die Atmosphäre von Paranoia, Verrat und Intrigen, was Iglesias auf angenehm altmodische Art unterstreicht.
Alexandre Desplat war im vergangenen Jahr so produktiv wie selten zuvor und hat eine Reihe von hochkarätigen Scores komponiert, von denen ich in der letzten Sendung bereits „Harry Potter and the Deathly Hollows - Part 2“, George Clooneys „The Ides Of March“ und Daniel Auteils „La Fille Du Puisatier“ vorgestellt habe. Wunderschön sind allerdings auch seine Arbeiten zu Chris Weitz‘ Drama „A Better Life“ und Stephen Daldrys Verfilmung von Jonathan Safran Foers Bestseller „Extremely Loud And Incredible Close“ gelungen, die die feinen kompositorischen Fähigkeiten des gefragten Franzosen dokumentieren.
Dagegen ist der polnische Komponist Abel Korzeniowski noch keine feste Größe in Hollywood, wird sich aber mit seiner einfühlsamen Musik zu Madonnas neuer Regiearbeit „W./E.“ sicher erneut empfehlen, nachdem er bereits mit Soundtracks wie „Copernicus‘ Star“ und „Battle For Terra“ aufhorchen ließ.
Auch von David Wingo wird in Zukunft bestimmt mehr zu hören sein. Für Independent-Produktionen wie „Engel im Schnee“ (2007) oder „Gerrymandering“ (2010) hat Wingo sehr atmosphärische, unaufdringliche Scores produziert, in die sich nun auch sein Soundtrack zu „Take Shelter“ einreiht. Graeme Revell hat seine goldene Zeit in Hollywood zwar längst hinter sich, als er mit seinen Werken zu Filmen wie „The Crow“, „Strange Days“, „Ausnahmezustand“, „Lara Croft: Tomb Raider“ oder „Pitch Black“ noch ein Vorreiter der Fusion aus Orchester, Elektronik und World Music gewesen ist, aber nachdem er in den vergangenen Jahren nur für die Fernsehserien „Eleventh Hour – Einsatz in letzter Sekunde“ und „The Forgotten – Die Wahrheit stirbt nie“ geschrieben hat, ist er seit einer Weile auch wieder in kleineren Kinofilmen wie „The Experiment“ oder zuletzt dem Horrorschocker „Shark Night 3D“ zu hören.
Darren Aronofskys Stammkomponist Clint Mansell („Black Swan“, „The Wrestler“) ist 2011 zwar nicht überaus produktiv gewesen, hat aber zum Drama „United“ über die Krise des englischen Traditions-Fußball-Clubs Manchester United einen viel zu unbeachteten Score kreiert. Reisen in die Vergangenheit unternehmen wir mit Lorne Balfes „Ironclad“, Atli Örvarssons „The Eagle“ und Trevor Morris‘ Scores zur Fernseh-Miniserie „The Borgias“ und dem Action-Spektakel „Immortals“, bevor wir mit Hans Zimmer und John Powell zwei Schwergewichte aus Hollywoods (Musik-)Studioschmiede zu hören bekommen.
Hans Zimmer hat mit Gore Verbinski bereits an „The Weather Man“, "Fluch der Karibik 2+3" und „The Ring“ zusammengearbeitet. Für den Trickfilmspaß „Rango“ kombinierte der versierte Komponist Spaghetti-Western-Elemente à la Ennio Morricone mit witzigen südamerikanischen Panflöten-Elementen. Zusammen mit seinem einstigen „Schüler“ John Powell hat Zimmer wie bereits bei Teil 1 auch an „Kung Fu Panda 2“ gearbeitet und faszinierende fernöstliche Elemente in die vitale Musik zu dem Animationsfilm eingebaut. John Powell hat wiederum südamerikanisches Flair in seinen Score zu „Rio“ gebracht. Exotische Arbeiten gibt es auch von Eric Serra zu Luc Bessons „The Lady“ und von Armand Amar zu „Tu Seras Mon Fils“ und „La Source Des Femmes“ zu hören, während Newcomer Michael Richard Plowman hörenswerte Spannungsmusik zum Thriller „A Lonely Place To Die“ komponierte.
Nicht nur David Cronenberg schwört sein Beginn seiner Karriere auf die Talente seines Landsmanns Howard Shore („Eastern Promises“, „A History Of Violence“) – auch Altmeister Martin Scorsese hat immer wieder auf die Künste des kanadischen Komponisten zurückgegriffen („Aviator“, „Gangs Of New York“). Während Shore zu Scorseses Adaption von Brian Selznicks Bestseller „The Invention Of Hugo Cabret“ auch musikalisch ins Paris der 30er Jahre reist, wo ein Waisenjunge den Roboter seines verstorbenen Vaters zum Leben erwecken will, arbeitete er bei Cronenbergs Biopic "A Dangerous Method" im Dunstkreis von Sigmund Freud und Carl Gustav Jung mit dem Pianisten Lang Lang zusammen.
Zum Schluss gibt es neue Werke von Marcelo Zarvos zu hören. Die Bestseller-Verfilmung „Too Big To Fail“ von Andrew Ros Sorkin wurde von Curtis Hanson für den amerikanischen Kabelsender HBO inszeniert und thematisiert die große Finanzkrise von 2008 und wie innerhalb weniger Wochen Washington und die Wall Street Gegenmaßnahmen zur Rettung der Weltwirtschaft ergriffen. Während die Musik dazu auch rhythmisch und elektronisch ausfällt, bieten die Scores zu Jodie Fosters Drama „The Beaver“ und zur Teenager-Romanze „Beastly“ gewohnt einfühlsam-eindringliche Klänge.
Weitere Highlights gibt es – eine Woche nach der Oscar-Verleihung - in der von Soundtrack Adventures präsentierten langen Nacht der Filmmusik auf Radio ZuSa von Freitag, 02. März um 23 Uhr bis Samstag, 03. März um 7 Uhr zu hören.

Playlist
1 Alberto Iglesias - George Smiley (Tinker, Tailor, Soldier, Spy) - 05:19
2 Alberto Iglesias - En el calor de la noche (The Skin I Live In) - 05:59
3 Alexandre Desplat - Coming Home (A Better Life) - 04:26
4 Alexandre Desplat - Reconciliation (Extremely Loud & Incredible Close) - 04:01
5 Abel Korzeniowski - Letters (W./E.) - 04:03
6 David Wingo - Storm Shelter (Take Shelter) - 07:09
7 Graeme Revell - Opening Titles/Shark Night 3D (Shark Night 3D) - 03:00
8 Clint Mansell - The Lights Went Out In Manchester (United) - 04:35
9 Lorne Balfe - The Magna Charta (Ironclad) - 04:17
10 Trevor Morris - My Own Heart (Immortals) - 03:03
11 Trevor Morris - Canons Of War (The Borgias) - 04:04
12 Atli Örvarsson - End Credits (The Eagle) - 03:00
13 Hans Zimmer - Rango Suite (Rango) - 06:00
14 Hans Zimmer & John Powell - Stealth Mode (Kung Fu Panda 2) - 04:04
15 John Powell - Birdnapped (Rio) - 03:37
16 Eric Serra - The Red Scarf (The Lady) - 03:36
17 Armand Amar - Par Delà Les Vignes (Tu Seras Mon Fils) - 05:10
18 Armand Amar - La Source Des Femmes (La Source Des Femmes) - 06:29
19 Michael Richard Plowman - To The Cliff (A Lonely Place To Die) - 01:52
20 Howard Shore - The Thief (Hugo) - 04:21
21 Howard Shore - Reflection (A Dangerous Method) - 05:56
22 Marcelo Zarvos - Times Square (Too Big To Fail) - 04:16
23 Marcelo Zarvos - It's Always Been Me (Beastly) - 05:22
24 Marcelo Zarvos - Nora's Speech (The Beaver) - 07:54

SOUNDTRACK ADVENTURES with the best Scores of 2011 at Radio ZuSa - Part 2 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Sonntag, 1. Januar 2012

Playlist # 75 vom 01.01.12 - Best of 2011 - Teil 1

Bevor es am 26. Februar wieder heißt: “And the Oscar goes to …” und unter anderem natürlich auch die beste Filmmusik von der Jury der Academy of Motion Picture Arts and Sciences prämiert wird, bietet sich die Jubiläumssendung der 75. „Soundtrack Adventures“ am Neujahrstag natürlich an, einen Rückblick auf die Highlights des vergangenen Jahres zu präsentieren.

Den Auftakt bildet dabei ein interessanter Newcomer. Ludovic Bource hat für „The Artist“ - eine Hommage an das goldene Zeitalter des Filmemachens - einen höchst unterhaltsamen Score komponiert, der nahezu alle wichtigen Genres der Musikgeschichte zwischen den 20ern und 50ern abdeckt und an Filme von Charlie Chaplin ebenso erinnert wie an die Kompositionen von Max Steiner, Alfred Newman, Cole Porter oder Carl Stalling. In Berlin wurde Bource für seine Musik zu dem modernen Stummfilm von Michel Hazanavicius bereits mit dem Preis „Europäische Filmmusik 2011“ ausgezeichnet und stach damit die beiden Favoriten Alexandre Desplat („The King’s Speech“) und Alberto Iglesias („La piel que habito“) aus.
Ebenso wie Ludovic geht auch sein Landsmann Alexandre Desplat mit berechtigten Hoffnungen ins diesjährige Oscar-Rennen, denn im vergangenen Jahr hat der produktive Mann wieder großartige Werke abgeliefert, angefangen beim abschließenden Harry-Potter-Abenteuer „The Deathly Hollows – Part 2“ über Daniel Auteils „La Fille Du Puisatier“ bis zu George Clooneys neuer Regie-Arbeit „The Ides of March“.
Erfreulich produktiv ist auch Thomas Newman gewesen, der mit den Psycho-Thrillern „The Adjustment Bureau“ und „The Debt“ zur Abwechslung auch mal die Gelegenheit zu rhythmisch pulsierenden Werken bekam, während seine Musik zum Mississippi-Drama „The Help“ und zum Margaret-Thatcher-Biopic „The Iron Lady“ gewohnt gefühlvoll-hypnotisch ausgefallen ist.
Chris Bacon hat seine filmmusikalische Karriere in der Obhut von James Newton Howard begonnen und zusätzliche Musik zu dessen Arbeiten „King Kong“ (2005), „RV“ (2006) und „Michael Clayton“ (2007) beigesteuert, ehe er zusammen mit Stuart Michael Thomas die beiden TV-Filme „Blue Smoke“ und „Angels Fall“ (beide 2007) vertonte. Nach weiteren Aufträgen fürs Fernsehen folgten 2010 mit dem Trickfilm „Alpha and Omega“ das eigenständige Kinodebüt und eine weitere Zusammenarbeit mit seinem Mentor James Newton Howard an „Nanny McPhee Returns“ und „Gnomeo and Juliet“. Mit seinem stark elektronisch geprägten Score zum intelligenten Psycho-Thriller „Source Code“ ließ der 1977 geborene Komponist aus Los Angeles erkennen, dass er bereits einiges von seinem großen Meister gelernt hat.
Dieser ist so umtriebig wie eh und je gewesen, hat dabei aber nicht immer die von ihm gewohnte Qualität abgeliefert. Neben den beiden Superhelden-Filmen „Green Lantern“ und „The Green Hornet“, mit denen James Newton Howard nur die Konventionen des Genres bediente, fielen auch seine Arbeiten zu „The Cover-Up“, dem Animationsspaß „Gnomeo & Juliet“ und Tom Hanks‘ zweiter Regiearbeit „Larry Crowne“ nicht weiter auf. Einzig bei der Bestseller-Verfilmung von „Wasser für Elefanten“ demonstrierte Newton Howard seine ganze Klasse.
Etwas ruhig ist es im vergangenen Jahr um Mychael Danna gewesen, der seine Karriere als Hauskomponist des kanadischen Filmemachers Atom Egoyan begonnen hat und immer wieder mit seinem Bruder Jeff zusammenarbeitet – wie jüngst an der Fernsehserie „Camelot“ – und 2009 ein äußerst geschäftiges Jahr aufweisen konnte („Chloe“,“(500) Days of Summer“, „Das Kabinett des Doktor Parnassus“ und „Die Frau des Zeitreisenden“). 2011 gab es allerdings nur die keltisch angehauchte Musik zur 10-teiligen TV-Serie „Camelot“ und den Soundtrack zu Bennett Millers Sportlerdrama „Moneyball – Die Kunst zu gewinnen“ von ihm zu hören.
Mit seinen Literaturverfilmungen „Abbitte“, „Stolz und Vorurteil“ und „Eat Pray Love“ hat sich Dario Marianelli längst einen Namen als Komponist für ernste wie heitere Stoffe gemacht. Im vergangenen Jahr ist er mit einem Genre-Beitrag in Erscheinung getreten und hat mit Hilfe von Jack Liebeck einen wundervoll eindringlichen Score kreiert, der durch das virtuose Violinenspiel des jungen Solisten eine ganz außergewöhnliche Anziehungskraft erhält.
Neben Alexandre Desplat zählte Pixar-Stammkomponist Michael Giacchino ("Die Unglaublichen", „Cars 2“) auch 2011 zu den meistbeschäftigten Komponisten und lieferte so unterschiedliche Werke wie die Soundtracks zu J.J. Abrams‘ Jugend-Abenteuer „Super 8“, zur Girlie-Komödie „Monte Carlo“, zum Horror-Drama „Let Me In“ und nicht zuletzt zu Tom Cruises neuer „Mission Impossible: Ghost Protocol“ ab.
Elektronische Highlights gab es von den Newcomern Fall On Your Sword zu „Another Earth“ und von The Chemical Brothers zum Thriller-Drama „Hanna“ zu hören, während die letztjährigen Überraschungs-Gewinner Trent Reznor und Atticus Ross („The Social Network“) zu David Finchers Adaption von Stieg Larssons „The Girl With The Dragon Tattoo“ ein üppiges 3-CD-Album vorlegten, das mal rhythmisch-gefällig, mal komplex-bedrohlich daherkommt.
Ein Meister atmosphärischer elektronischer Musik ist auch Steven Soderberghs musikalischer Weggefährte Cliff Martinez, der zu Soderberghs „Contagion“ einen ebenso beeindruckenden Score ablieferte wie zu „Drive“ und jeweils den Fokus auf atmosphärische Stimmigkeit als auf Rhythmen legte, die von Genre-Kollegen wie Daft Punk und The Chemical Brothers eingesetzt werden, die erst ihre Score-Debüts in Hollywood feiern durften.
Zu den Namen, die man sich in Zukunft merken werden muss, zählt auch Henry Jackman. Nach seinem spektakulären Einstand mit dem Historien-Spektakel „Henri 4“ und dem Fantasy-Spaß „Gullivers Reisen“ komponierte Jackman 2011 die Musik zu „Winnie Puh“, „Der gestiefelte Kater“, „Small Fry“ und zum „X-Men“-Prequel „Erste Entscheidung“.
Zu den Oscar-Kandidaten gehören aber auch alte Bekannte wie Danny Elfman („Restless“, Real Steel“), der eine wunderschöne Musik für die Zirkustruppe von Cirque du Soleil („Iris“) komponierte, und natürlich Altmeister John Williams mit den Scores zu Steven Spielbergs Filmen „Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der Unicorn“ und „War Horse“.
Weitere Highlights des Filmmusikjahres 2011 gibt es dann in zwei Wochen in der nächsten „Soundtrack Adventures“-Sendung.
Playlist:
1 Ludovic Bource - 1931 (The Artist) - 04:50
2 Alexandre Desplat - The Resurrection Stone (Harry Potter and the Deathly Hollows - Part 2) - 04:32
3 Alexandre Desplat - Undercurrents (The Ides of March) - 03:51
4 Alexandre Desplat - La Fille Du Puisatier (La Fille Du Puisatier) - 03:27
5 Thomas Newman - Exclusion Zone (The Iron Lady) - 04:14
6 Thomas Newman - The Ripples Must Be Endless (The Adjustment Bureau) - 03:14
7 Thomas Newman - Mississippi (The Help) - 03:49
8 Chris Bacon - I'm Gonna Save Her (Source Code) - 03:48
9 Mychael Danna - The Streak (Moneyball) - 03:03
10 James Newton Howard - Rosie (Water for Elephants) - 03:25
11 Dario Marianelli - My Edward and I (Jane Eyre) - 03:51
12 Michael Giacchino - Aftermath Class (Super 8) - 05:52
13 Michael Giacchino - Peeping Owen (Let Me In) - 04:05
14 Michael Giacchino - Separate Ways (Monte Carlo) - 03:01
15 Michael Giacchino - Mood India (Mission Impossible: Ghost Protocol) - 04:28
16 Fall On Your Sword - The First Time I Saw Jupiter/End Titles (Another Earth) - 05:21
17 The Chemical Brothers - Interrogation/Lonesome Subway/Grimm's House (Hanna) - 04:28
18 Trent Reznor & Atticus Ross - A Pause For Reflection (The Girl With The Dragon Tattoo) - 04:11
19 Cliff Martinez - After The Chase (Drive) - 05:25
20 Cliff Martinez - Handshake (Contagion) - 04:16
21 Henry Jackman - First Class (X-Men: First Class) - 03:20
22 John Williams - Sir Francis and the Unicorn (The Adventures of Tintin: The Secret of the Unicorn) - 05:06
23 Danny Elfman - The Twins (Iris: Cirque du Soleil) - 04:58
24 Thomas Newman - The Debt End Title (The Debt) - 08:05

SOUNDTRACK ADVENTURES with the best Scores of 2011 at Radio ZuSa - Part 1 by Dirk Hoffmann on Mixcloud

Sonntag, 11. Dezember 2011

Playlist # 74 vom 18.12.11 - MARK ISHAM Special

Mark Isham zählt nicht nur zu den begehrtesten Komponisten in Hollywood, er hat sich darüber hinaus auch einen Namen als Jazz- und New-Age-Musiker gemacht und – zusammen mit Kollegen wie Hans Zimmer und Graeme Revell - den Weg für die elektronische Musik in der Filmmusik geebnet. Mittlerweile hat er sogar sein eigenes Label gegründet und mit „Mein Freund der Delfin“ und "Warrior" gleich zwei neue Soundtracks am Start.

Der 1951 in New York als Sohn eines Violinisten geborene Mark Isham studierte klassisches Piano, Violine und Trompete und debütierte als 12-Jähriger mit einem Auftritt. Als seine Familie in Richtung San Francisco Bay zog, startete Isham seine professionelle Karriere und spielte Trompete sowohl im Oakland und San Francisco Symphony Orchestra als auch im San Francisco Opera Orchestra. Indem er verschiedene Jazz- und Rock-Bands gründete, festigte er seinen Ruf als hervorragender Instrumentalist, was ihn mit Acts wie The Beach Boys, Charles Lloyd, Van Morrison, The Rolling Stones, Willie Nelson und Bruce Springsteen zusammenbrachte, mit denen er auf Tour ging und im Studio aufnahm.
Isham interessierte sich seit seinen frühen Zwanzigern für elektronische Musik, hörte die Platten von Wendy Carlos, Tangerine Dream, Kraftwerk und Jean-Michel Jarre. Als er 1982 das Angebot bekam, für Disneys „Never Cry Wolf“ seinen ersten Filmscore zu komponieren, war für Isham klar, dass er elektronische Musik dazu liefern würde, auch wenn es für diese Art von Film nicht die offensichtliche Herangehensweise war.
Ein Jahr später lieferte er mit dem Windham-Hill-Album „Vapor Drawings“ sein Debüt als Solo-Künstler vor und etablierte sich als New-Age-Komponist. Doch mit Filmmusik war einfach mehr zu verdienen.
“Ich hatte nicht vor, meine Karriere in Richtung Filmkomponist voranzutreiben, ich war total zufrieden als Instrumentalist, der auf der Suche nach einem Plattenvertrag war und für andere als Trompeten-Spieler, Synthesizer-Programmierer oder Sound Designer arbeitete. Aber ein Freund gab eines meiner Demo-Tapes Carroll Ballard, der mich darum bat, die Musik zu ‚Never Cry Wolf‘ zu komponieren. Ich nahm das als Gelegenheit wahr. Ich dachte, dass mir niemand je so viel Geld oder ein so großes Produktionsbudget je für instrumentale Musik anbieten würde.“
Mark Isham kam das bis heute seltene Privileg zu, als nahezu unbekannter Musiker einen Walt-Disney-Film vertonen zu dürfen, und schon hatte er auch einen Agenten.
Mit seinen Arbeiten zu Filmen wie „Trouble In Mind“ (1986), „The Hitcher“ (1986), „The Beast“ (1988) und „A Midnight Clear“ (1991) erspielte sich Isham einen Ruf als führender elektronischer Filmkomponist, doch irgendwann nahm ihn sein Agent zur Seite und riet ihm, sein Image zu ändern, um auch mal an anderen Kategorien von Filmen zu arbeiten. Dieses Vorhaben nahm zwar einige Zeit in Anspruch, brachte Isham aber Oscar- und Golden-Globe-Nominierungen für Robert Redfords „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ (1992) und Michael Apteds „Nell“ (1994) ein.
Doch Isham setzt nach wie vor auf den Einsatz elektronischer Elemente in seiner Musik.
„Da sich die ganze populäre Musik in Richtung Electronica bewegt, ist elektronische Musik auch in Hollywood hoffähig geworden, denn schließlich will Hollywood auch hip sein. Natürlich wird John Williams immer der Maestro sein, der er ist, aber mittlerweile wird der elektronische Score in Hollywood zunehmend wertgeschätzt und respektiert.“ 
Mittlerweile kann Mark Isham auf über 100 Filmarbeiten verweisen und Zusammenarbeiten mit Regisseuren wie Robert Redford, Brian De Palma, Jodie Foster, Robert Altman, Sidney Lumet und Paul Haggis. „Ich kreiere Emotionen durch Musik, ob es hoch oder tief, Wut oder Leidenschaft, freudige Erregung oder Tod, Verweigern oder Lust, Bewegung oder Stillstand ist. Wenn ich jemanden durch einen Film oder eine Aufnahme auf diese Reise mitnehmen kann, gibt es nichts Befriedigenderes.“
Filmographie:
1983: Wenn die Wölfe heulen (Never Cry Wolf)
1984: The Times of Harvey Milk
1984: Flucht zu dritt (Mrs. Soffel)
1985: Trouble in Mind
1986: Portraits of Anorexia
1986: Hitcher, der Highway Killer
1987: Made in Heaven
1988: Tibet
1988: Bestie Krieg (The Beast Of War)
1988: Wilde Jahre in Paris (The Moderns)
1990: Die Affäre der Sunny von B. (Reversal of Fortune)
1990: Die Liebe eines Detektivs (Love at Large)
1990: Everybody Wins
1991: Billy Bathgate
1991: Das Wunderkind Tate (Little Man Tate)
1991: Gefährliche Brandung (Point Break)
1991: Zwischen Liebe und Hass (Crooked Hearts)
1991: Tödliche Gedanken (Mortal Thoughts)
1992: Von Mäusen und Menschen (Of Mice and Men)
1992: Der Reporter (The Public Eye)
1992: Aus der Mitte entspringt ein Fluss (A river runs through it)
1992: Cool World
1992: Colors of Crime (Farben des Todes, Sketch Artist)
1992: Spezialeinheit IQ (A Midnight Clear)
1993: Hidden Hawaii
1993: Short Cuts
1993: Romeo Is Bleeding
1993: Made in America
1993: Feuer am Himmel (Fire in the Sky)
1993: Ohne Ausweg (Nowhere to Run)
1994: Safe Passage
1994: Nell
1994: Chicago Hope (TV-Serie, Hauptthema)
1994: Timecop
1994: Quiz Show
1994: Mrs. Parker und ihr lasterhafter Kreis (Mrs. Parker and the Vicious Circle)
1994: Schrei in die Vergangenheit (The Browning Version)
1994: Thumbelina
1994: The Getaway
1995: Familienfest und andere Schwierigkeiten (Home for the Holidays)
1995: Das Netz (The Net)
1995: Die andere Mutter (Losing Isaiah)
1995: Miami Rhapsody
1996: EZ Streets (Fernsehserie)
1996: Amy und die Wildgänse (Fly Away Home)
1996: Der Todeskuss der Cosa Nostra (Gotti)
1996: Last Dance
1997: Nacht über Manhattan (Night Falls On Manhattan)
1997: Indianersommer (The Education Of Little Tree)
1997: The Defenders Payback
1997: Ein ganz normaler Heiliger
1997: Michael Hayes (Fernsehserie)
1997: … denn zum Küssen sind sie da (Kiss the Girls)
1997: Liebesflüstern (Afterglow)
1998: Free Money
1998: The Defenders: Taking the First
1998: Blade
1998: From the Earth to the Moon (TV-Mini-Serie)
1998: Gingerbread Man
1998: Die Defenders 2: Macht des Bösen
1999: Galapagos: The Enchanted Voyage
1999: Body Shots
1999: Frauenpower (TVS)
1999: October Sky
1999: Breakfast of Champions – Frühstück für Helden (Breakfast of Champions)
1999: Varsity Blues
1999: Auf den ersten Blick (At First Sight)
2000: Was Frauen wollen (What Women Want)
2000: Men of Honor
2000: Trixie
2000: Ein heißer Coup (Where the Money Is)
2000: Rules – Sekunden der Entscheidung (Rules of Engagement)
2001: From the Ground Up
2001: The Majestic
2001: Holiday in the Sun
2001: Sag kein Wort (Don't Say a Word)
2001: Hardball
2001: Das Haus am Meer (Life As A House)
2001: Save the Last Dance
2002: Moonlight Mile
2002: Impostor
2003: Highwaymen
2003: The Hitcher - How Do These Movies Get Made?
2003: The Cooler – Alles auf Liebe (The Cooler)
2004: L.A. Crash (Crash)
2004: Spartan
2004: Twisted – Der erste Verdacht (Twisted)
2004: Miracle
2005: In den Schuhen meiner Schwester (In Her Shoes)
2005: Fußballfieber – Elfmeter für Daddy (Kicking & Screaming)
2005: Im Rennstall ist das Zebra los! (Racing Stripes)
2006: The Black Dahlia
2006: Unbesiegbar – Der Traum seines Lebens (Invincible)
2006: Antarctica – Gefangen im Eis
2006: Running Scared
2006: Bobby
2007: Der Nebel (The Mist)
2007: Von Löwen und Lämmern (Lions for Lambs)
2007: Ein einziger Augenblick (Reservation Road)
2007: Im Tal von Elah (In the Valley of Elah)
2007: Next
2007: Gracie
2007: Freedom Writers
2008/09: L.A. Crash (TV-Serie)
2008: The Women
2008: Das Gesetz der Ehre (Pride and Glory)
2008: Die Bienenhüterin (The Secret Life of Bees)
2009: My One and Only
2009: Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans
2009: Fame
2009: Crossing Over
2009: Not Forgotten
2010: The Crazies – Fürchte deinen Nächsten
2010: Die Lincoln Verschwörung (The Conspirator)
2011: The Mechanic
2011: Mein Freund der Delfin (Dolphin Tale)
2011: Warrior
2011: Once Upon A Time (TV-6-Teiler)
2011: The Factory
2011: Morning
2012: Für immer der Deine (The Lucky One)

Playlist:
1 Mark Isham - Sawyer And Winter (Dolphin Tale) - 03:55
2 Mark Isham - On The Threshold Of Liberty (Vapor Drawings) - 07:21
3 Mark Isham - The Hawk (Trouble In Mind) - 08:25
4 Mark Isham - Haunted By Waters (A River Runs Through It) - 04:18
5 Mark Isham - The Women In Gray (Nell) - 03:34
6 Mark Isham - Seeking Isaiah (Losing Isaiah) - 04:09
7 Mark Isham - Undecided (Afterglow) - 03:31
8 Mark Isham - The Bridge (The Majestic) - 03:11
9 Mark Isham - Reservation Road (Reservation Road) - 04:04
10 Mark Isham - The Search For Auk 13 (October Sky) - 03:29
11 Mark Isham - Molly's Interview (Highwaymen) - 04:05
12 Mark Isham - Subway (Don't Say A Word) - 04:06
13 Mark Isham - The City (Twisted) - 03:46
14 Mark Isham - I'll Take This One (Life As A House) - 04:04
15 Mark Isham - You're A Bad Mother (My One And Only) - 03:15
16 Mark Isham - Santiago (Pride And Glory) - 04:04
17 Mark Isham - Suite (Spartan) - 08:07
18 Mark Isham - Max Gets Word (Crossing Over) - 05:06
19 Mark Isham - A Murder (In The Valley Of Elah) - 04:03
20 Mark Isham - Todd's Decision/End Credits (Lions For Lambs) - 05:08
21 Mark Isham - Koba (Warrior) - 06:10
22 Mark Isham - I Wanna Know What You Know (The Mechanic) - 06:27
23 Mark Isham - Flames (L.A. Crash) - 07:58

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